[0001] Die Erfindung betrifft eine luftverlastbare Einrichtung zur Erzeugung eines Projektils
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Einrichtungen werden von einem fliegenden Transportmittel über ein Zielgebiet
gebracht und dort ausgestoßen, um Ziele selbsttätig zu suchen und zu bekämpfen. Aus
der DE-OS 22 07 557 ist eine Hohlladungsmine bekannt, die an einem Fallschirm herabsinkt
und bei der innerhalb einer frontseitig angeordneten elastischen Kalotte ein Sensorsystem
befestigt ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, die bei Lagerung und Transport nur einen vergleichsweise geringen Raum
beansprucht, die in der Flugphase besonders hohen Beschleunigungsbeanspruchungen standhalten
kann und die dennoch eine optimale Funktion des Sensor- und Wirkteils gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeich-. nung näher erläutert.
Dabei zeigt:
Fig. 1: teilweise im Schnitt eine Seitenansicht der Einrichtung mit einer in Transportstellung
befindlichen Antenne;
Fig. 2: eine Seitenansicht der Einrichtung mit der Antenne in Arbeitstellung;
Fig. 3: eine Aufsicht auf die Antennenseite der Einrichtung;
Fig. 4: eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
der Erfindung.
[0007] An Einrichtungen der eingangs genannten Art werden zahlreiche Anforderungen gestellt,
die sich z. T. widersprechen. So soll die Einrichtung einerseits sehr kompakt sein,
da sie mit vielen weiteren Einrichtungen der gleichen Art in einer Transporteinrichtung
untergebracht werden soll und auf dem Transport sehr hohen Beschleunigungswerten standhalten
muß; zum anderen soll für eine optimale Zielerfassung die Antenne des Zielerkennungsgerätes
optimal arbeiten und schließlich soll das durch Zusammenwirken der Wirkladung mit
der projektilbildenden Belegung nach Zielauffassung erzeugte Projektil sich ungestört
von der Antennenstruktur ausbilden können.
[0008] Eine kompakte, raumsparende und beschleunigungsfeste Einrichtung wird gem. Fig. 1
dadurch erzielt, daß die Antenne 11 in Axialrichtung ausfahrbar ausgebildet ist. Dazu
sind im Gehäuse 16 der Einrichtung 1 Führungen 13 vorgesehen, die zweckmäßig gleichmäßig
auf dem Umfang der Einrichtung 1 verteilt angeordnet sind. In diesen Führungen sind
Stützen 12 gleitbar gelagert, die ihrerseits die Antenne 11 tragen. Durch Ausfahren
der Stützen 12 ist die Antenne 11 von einer Ruhe- bzw. Transportlage (Fig. 1) in eine
Betriebslage (Fig. 2) bewegbar, in der sie optimal funktionsfähig ist. Innerhalb des
Gehäuses 16 der Einrichtung 1 ist eine Wirkladung 3 angeordnet, die in günstiger Zielentfernung
zur Detonation gebracht wird und eine projektilbildende Belegung 2 in ein für die
Zielbekämpfung geeignetes Projektil umformt. Während der Lagerzeiten und der Transportphase
nimmt die Einrichtung 1 die in Fig. 1 skizzierte Gestalt an, d. h. die Antenne 11
ist eingefahren. Auf diese Weise ergibt sich eine sehr robuste Anordnung, die den
hohen Beschleunigungswerten in der Flug- und Ausstoßphase der Einheit standhält. Nach
dem Ausstoßen der Einheit über dem Zielgebiet wird die Antenne 11 ausgefahren um die
Betriebslage einzunehmen. Um dieses Ausfahren zu ermöglichen, sind innerhalb der Führungen
13 unter Vorspannung stehende Federelemente 14 (Fig. 1) vorgesehen, die zunächst gesichert
sind, nach Entsicherung jedoch die Stützen 12 aus den Führungen 13 herausdrücken und
dabei die Antenne 11 in die Betriebslage vorschieben.
[0009] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung (Fig. 4) sind die Federelemente
durch pyrotechnische Ladungen 15 ersetzt, die - im geeigneten Moment gezündet - innerhalb
der Führungen 13 einen Gasdruck aufbauen, der wiederum die Stützen 12 hinausdrückt
und die Antenne 11 in Betriebslage bringt.
[0010] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist zum Ausfahren der Antenne
11 in Betriebslage ein mit einem gasförmigen Medium aufblasbarer Behälter 17 vorgesehen,
der zwischen der Antenne 11 und dem Gehäuse 16 der Einrichtung 1 angeordnet ist. In
Ruhelage (Fig. 1) ist dieser Behälter 17 in einer zusammengefalteten Stellung gezeigt.
Dieser Behälter 17, bei dem es sich beispielsweise um eine aufblasbare Kunststoffhülle
handelt, wirkt mit einem Gasgenerator 18 zusammen, der nach seiner Aktivierung den
Behälter mit einem gasförmigen Medium füllt und dabei die Antenne 11 in ihre Betriebsposition
abhebt. Es ist selbstverständlich möglich, neben dem Behälter 17 gleichzeitig noch
die oben schon erwähnten Federelemente 14 und/oder die pyrotechnischen Ladungen 15
zum Ausfahren der Antenne 11 vorzusehen.
[0011] Da die Antenne 11 - in Flugrichtung gesehen - vor allen übrigen Bauelementen der
Einrichtung 1 angeordnet ist, kann sie Ihre Funktion optimal erfüllen, da keinerlei
Abschattung erfolgt und sie die von einem Zielgebiet aufgenommene elektromagnetische
Strahlung ungestört auswerten kann. Zwar ist diese Anordnung der Antenne für die Wirkungsweise
des Zielerkennungsgeräts optimal; sie behindert jedoch, insbesondere bei massiver
Aufbildung der Antenne 11, die Flugbahn des Projektils, das nach Detonation der Wirkladung
3 aus der projektilbildenden Belegung 2 erzeugt wird. Um diese Behinderung auszuräumen,
erweist es sich am zweckmäßigsten, die vor der projektilbildenden Ladung 2 angeordnete
Antenne 11 zu beseitigen, nachdem ein Ziel sicher erfaßt ist und das Zielerkennungsgerät
und die mit diesem zusammenwirkende Antenne 11 ihre Funktion erfüllt haben.
[0012] Auf besonders einfache Weise kann ein Absprengen der Antenne 11 mittels des Behälters
17 erzielt werden, indem dieser nämlich durch den Gasgenerator 18 mit einem explosiven
Gasgemisch 20, z. B. Ethylenoxid/Sauerstoff, Acetylen/Sauerstoff oder Wasserstoff/Sauerstoff
gefüllt wird, das zunächst den Behälter 17 ausdehnt und dabei die Antenne 11 in Betriebslage
fortbewegt, das jedoch anschließend zum Zeitpunkt des Absprengens über eine Zündeinrichtung
19 zur Detonation gebracht wird. Dabei wird der Behälter 17 zerstört und die Antenne
11 vom restlichen Gehäuse 16 der Einrichtung 1 abgetrennt. Um diese Abtrennung zu
erleichtern, werden an den Stützen 12 (Fig. 2) zweckmäßig Sollbruchstellen 21 angebracht.
Zum Zwecke der Gewichtseinsparung besteht die Antenne 11 aus einem äußeren Ring 31
(Fig. 3), der von den Stützen 12 getragen wird, und einer zentralen Antennefläche
30, die vermittels Streben 32 mit dem äußeren Ring 31 verbunden ist. Um ein Abtrennen
der Antennenteile, insbesondere der zentralen Antennenfläche 30 zu erleichtern, werden
auch diese Streben 32 zweckmäßig durch Sollbruchstellen 33 geschwächt.
1. Luftverlastbare Einrichtung zur Erzeugung eines Projektils mit einer Wirkladung,
einer projektilbildenden Belegung und einem eine Antenne umfassenden Zielerkennungsgerät,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne (11) in Axialrichtung ausfahrbar ausgebildet
ist.
2. Einrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne (11)
von Stützen (12) gehaltert ist, die gleichmäßig auf dem Umfang der Einrichtung (1)
verteilt angeordnet und dort derart in Führungen (13) gleitbar gelagert sind, daß
die Antenne (11) durch Ausfahren der Stützen (12) von einer Ruhe- bzw. Transportlage
in eine Betriebslage bewegbar ist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Austreiben
der Stützen (12) innerhalb der Führungen (13) Federelemente (14) angeordnet sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Austreiben
der Stützen (12) innerhalb der Führungen (13) pyrotechnische Ladungen (15) angeordnet
sind.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Antenne (11) und dem Gehäuse (16) der Einrichtung (1) ein mit einem gasförmigen Medium
aufblasbarer Behälter (17) angeordnet ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufblasen
des Behälters (17) ein Gasgenerator (18) vorgesehen ist, der den Behälter (17) mit
einem expolosiven Gasgemisch füllt.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
des Behälters (17) eine Zündeinrichtung (19) zur Zündung des explosiven Gasgemisches
vorgesehen ist.