GEGENSTAND DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kran mit drehbarer, aus Fuß und Oberteil bestehender
Säule und Hydraulik zum Wippen und Niederlegen des Auslegers sowie zum Aufrichten
und Niederlegen des abklappbaren Säulenoberteils, insbesondere für kanalgängige.Seeschiffe.
STAND DER TECHNIK
[0002] Es ist bekannt (DE-GM 79 07 258) in dem aus Druckstrebe und Zugstrebe bestehenden,
abklappbaren Oberteil der Kransäule die Druckstrebe starr und in ihrer Länge unveränderlich;
die Zugstrebe dagegen hydraulisch verlängerbar auszubilden, um den Kransäulenoberteil
nach Niederlegen des Auslegers zur Auslegerseite abklappen zu können
[0003] Um dieselbe Hydraulik zum Wippen des Auslegers sowohl als auch zum Niederlegen und
Aufrichten des Kransäulenoberteils benutzen zu können, ist in dem genannten Gebrauchsmuster
auch schon vorgeschlagen, eine Einrichtung zum Koppeln von Ausleger und Kransäulenoberteil
in der Hochlage des Auslegers vorzusehen und die Druckstrebe mit ihrem Kopplungselement
am Ausleger längsverschiebbar anzuordnen, während die Zugstrebe an einem Ende lösbar
befestigt ist.
[0004] Diese bekannten Ausführungsformen haben sowohllbauliche als auch betriebliche Nachteile;
sie beanspruchen in der niedergelegten Lage von Ausleger und Säulenoberteil immer
noch einen unerwünscht hohen Raum über dem Schiffsdeck der zu Schwierigkeiten beim
Passieren von Brücken führen kann, haben ein vermindertes Nutzvolumen des Schiffes
zur Folge und sind mit großem Arbeits- und Zeitaufwand zum Niederlegen des Kransäulenoberteils
verbunden, zumal die Kopplung zwischen Ausleger und Kransäulenoberteil hoch im Bereich
der Kopfrolle der Kransäule, erfolgen und außerdem die Zugstrebe, wenn sie nicht hydraulisch
verlängerbar ist, aus ihrer Verbindung mit dem Säulenfuß gelöst werden muß.
AUFGABE
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kran der eingangs bezeichneten Art
zu schaffen, der beim. Niederlegen von Ausleger und Kransäulenoberteil eine geringe
Raumhöhe beansprucht und sich sowohl durch einfache Bauweise als auch Handhabung auszeichnet.
LÖSUNG DER AUFGABE
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß Ausleger und Säulenoberteil
nach entgegengesetzten Seiten niederlegbar sind. Dadurch wid nicht nur die Raumhöhe
bei niedergelegtem Ausleger und Kransäulenoberteil verringert, es ergeben sich auch
vorteilhafte Möglichkeiten zur Vereinfachung sowohl in baulicher als auch betrieblicher
Hinsicht. Insbesondere kann die Hydraulik zum Niederlegen und Wiederaufrichten des
Säulenoberteils - die gleiche Hydraulik, die auch zum Wippen des Auslegers eingesetzt
wird - auf Gegenkurs umstellbar ausgebildet sein. Zu diesem Zweck kann die Hydraulik
im Säulenoberteil um eine horizontale Achse schwenkbar gelagert werden, und zwar vorzugsweise
an der Zugstrebe des Säulenoberteils. Ein Abkoppeln der Zugstrebe oder Druckstrebe
vom Säulenfuß ist dabei nicht mehr erforderlich und zur Umstellung vom Auslegerwippbetrieb
zum Niederlegen der Säule ist grundsätzlich nur noch dafür zu sorgen, daß durch Festlegung
des Wippangriffs der Hydraulik bei niedergelegtem Ausleger der Hydraulikbetrieb zum
Arbeiten auf Gegenkurs gezwungen wird. Die Druckstrebe kann dabei - für den Auslegerwippbetrieb
problemlos - ausziehbar ausgebildet werden, so daß weder Druckstrebe noch Zugstrebe
zum Niederlegen des Säulenoberteils vom Säulenfuß gelöst werden müssen.
[0007] Um zu einem für den Wippbetrieb einerseits und für den Säulenklappbetrieb andererseits
günstigen Krafteinsatz und zu einer gedrungenen, einfachen Hydraulikbauweise zu gelangen,
kann der Wippangriff der Hydraulik in Richtung zum Säulenfuß versetzbar sein, vorzugsweise
indem der Wippangriff der Hydraulik mit einer Schwinge verbunden ist, die sich vom
niedergelegten Ausleger zum Säulenfuß hin umlegen läßt und für den Wippbetrieb am
Ausleger verriegelbar ist.
[0008] Die Hydraulik ist zweckmäßig an der unverlängerbaren Zugstrebe des Säulenoberteils
schwenkbar gelagert, und zwar wippenartig um die zwischen ihren Enden angeordnete
Schwenkachse an der Zugstrebe, In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht..Es zeigt:
Fig. 1 einen Drehkran nach der Erfindung, mit niedergelegtem Ausleger, wobei die Arbeitshochlage
zum Wippbetrieb mit strichpunktierten Linien angegeben und der Kransäulenoberteil
auch nach seinem Niederlegen eingetragen ist,
Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1 mit niedergelegtem Ausleger und Kransäulenoberteil.
[0009] An einer Kransäule 2,3,4 mit Fuß 2 und Oberteil 3,4 ist der Ausleger um eine horizontale
Wippachse 5 am Säulenfuß schwenkbar gelagert. Der Kransäulenoberteil besteht im wesentlichen
aus einer auf der Auslegerseite liegenden Druck-. strebe 4 und einer dem Ausleger
abgewandten Zugstrebe 3. Die Streben 3,4 sind durch eine horizontale obere Klappachse
6 gelenkig miteinander verbunden und am Säulenfuß um zur Wippachse 5 parallele untere
Klappachsen 7 und 8 schwenkbar gelagert. Die Kransäule ist wie üblich, um eine vertikale
Achse 9 drehbar gelagert und der Hub- und Wippbetrieb erfolgt durch eine Seilwinde
20 über eine Kopfrolle 10 an der Spitze der Kransäule, eine Mehrfachscherung 11, die
Auslegerseilrolle 12 am Kopf des Auslegers und das Lastseil 21.
[0010] Zum Wippen des Auslegers sowohl als auch zum Niederlegen und Aufrichten des Kransäulenoberteils
3,4 ist eine Hydraulik in Form einer linearen Kolbenhydraulik mit Zylinder 13 und
Kolbenstange 14 vorgesehen; die um eine Achse 15 am Kransäulenoberteil schwenkbar
gelagert ist,.und zwar an der dem Ausleger abgewandten, auf Zug beanspruchten Seite
des Oberteils, der Zugstrebe 3.
[0011] Der Wippangriff 16 der Hydraulik am Ausleger 1 ist an einer Schwinge 17 angebracht.
Im Wippbetrieb wird die Schwinge 17 am Ausleger verriegelt. Zum Umstellen von Wippbetrieb
auf Klappbetrieb des Säulenoberteils kann der Wippangriff vom Ausleger gelöst und
durch Schwenkung um etwa 180 Grad um die am Ausleger angebrachten Achse 18 der Schwinge
in Richtung zum Säulenfuß versetzt werden. Der Zylinder 13 der Hydraulik ist in seinem
mittleren Bereich um die Achse 15 schwenkbar an der Zugstrebe 3 gelagert. Durch diese
Gestaltung wird erreicht, daß bei verhältnismäßig kurzer Baulänge der linearen Hydraulik
diese vom Wippbetrieb auf den Klappbetrieb zum Niederlegen und Wiederaufrichten des
Kransäulenoberteils umgesetzt werden kann. Die beim Ladebetrieb die Druckkräfte formschlüssig
auf und wird beim Niederlegen des Kransäulenoberteils auf die dem Ausleger 1 abgewandte;
Seite einfach ausgezogen; ein Abkoppeln oder hydraulisches Halten ist dabei nicht
erforderlich.
[0012] Die Zugstrebe 3 ist oben etwas abgewinkelt und am Säulenfuß 2 so gelagert, daß sie
flach auf das Deck niedergelegt wird, dabei aber für die Mehrfachschwinge 11 eine
gute, gestreckte Verbindung zur Spitze des nach der entgegengesetzten Seite niedergelegten
Auslegers gegeben ist. Der Ausleger 1 ist zur Lagerung mit einer den Säulenfuß umgreifenden
Gabel 19 versehen, so daß das Lager für die Wippachse 5 den Säulenfuß nicht überragt.
Umgelegt stützt sich der Ausleger am Deck mit einer Stütze ab. Die Schwinge 17 und
ihre Lagerung ist innerhalb der Gabel 19 untergebracht. Damit wird auf einfache Weise
erreicht,-daß die Hydraulik bis zum ordnungsgemäßen Niederlegen des Kransäulenoberteils
ein abklappendes und beim Wiederaufrichten ein aufrichtendes Drehmoment ausübt. Das
Lager für die obere Klappachse 6 überragt die dem Ausleger zugewandte Flanke der Zugstrebe,
derart, daß die Druckstrebe 4 dicht über die niedergelegte Zugstrebe zu liegen kommt.
Ebenso überragt das Lager für die Achse 15 am Zylinder 13 der Hydraulik die dem Ausleger
zugewandte Flanke der Zugstrebe, derart, daß die Hydraulik mit Zylinder und die Kolbenstange
dicht über die niedergelegte Zugstrebe bzw. den Kransäulenoberteil erzielt. Zum gleichen
Zweck und zur Sicherung der gewünschten Kraftschlüssigkeit beim Niederlegen und Aufrichten
ist die Klappachse 7 der Zugstrebe möglichst tief an der Außenseite des Säulenfußes
2 angeordnet. Die obere Klappachse 6 ist etwa an der Knickstelle der Zugstrebe, die
Schwenkachse 15 der Hydraulik , in Anpassung an den zum Wippen erforderlichen Kolben-
und Schwenkhub etwa in der Mitte zwischen der oberen und unteren Klappachse der Zugstrebe
angeordnet.
[0013] Der Wippangriff wird nach dem Umlegen der Wippe bis nahe zum Zylinder der Hydraulik
geschwenkt und anschließend mit mechanischer, z.B. manueller Unterstützung über den
Totpunkt nach unten bis auf den Säulenfuß gedrückt, wo er auch festgelegt werden kann
und nach dem Niederlegen des Oberteiles etwa in gleicher Höhe mit der Achse 15 liegt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0014]
1 Ausleger
2 Kransäulenfuß, Fuß
3,4 Kransäulenoberteil
3 Zugstrebe
4 Druckstrebe
5 Wippachse von 1
6 obere Klappachse
7,8 untere Klappachse
9 Kransäulenachse
10 Kopfrolle
11 Mehrfachscherung
12 Auslegerseilrolle
13,14 Hydraulik
13 Zylinder
14 Kolbenstange
15 Achse
16 Wippangriff
17 Schwinge
18 Achse von 17
19 Gabel von t
20 Winde
21 Lastseil
H Ablagehöhe
1. Kran mit drehbarer, aus Fuß und Oberteil bestehender Säule und Hydraulik zum Wippen
und Niederlegen des Auslegers sowie zum Aufrichten und Niederlegen des abklappbaren
Säulenoberteils, insbesondere für kanalgängige Seeschiffe, dadurch gekennzeichnet,
daß Ausleger (1) und Säulenoberteil (3,4) nach entgegengesetzten Seiten niederlegbar
sind.
2. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulik (13,14) zum Niederlegen
und Wiederaufrichten des Säulenoberteils (3,4) auf Gegenkurs umstellbar ausgebildet
ist.
3. Kran nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulik (13,14)
am Säulenoberteil (3,4) um eine horizontale Achse (15) schwenkbar gelagert ist.
4. Kran nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulik (13,14) an der
Zugstrebe (3) des Säulenoberteils (3,4) gelagert ist.
5. Kran nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstrebe (4) ausziebar
ist.
6. Kran nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichet, daß der Wippangriff
(16) der Hydraulik (13,14) in Richtung zum Säulenfuß (2) versetzbar ist.
7. Kran nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Versetzen des Wippangriffs
(16) der Hydraulik (13,14) eine Schwinge (17) vorgesehen ist.
8. Kran nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulik
(13,14) an der unverlängerbaren Zugstrebe (3) des Säulenoberteils (3,4) gelagert ist.
9. Kran nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwinge(17)
am Ausleger (1) gelagert ist.
10. Kran nach einem der Ansprüche 3 bis 9 dadurch gekennzeichnet, daß die als linearer
Kolbentrieb ausgebildete Hydraulik (13, 4) wippenartig um die zwischen ihren Enden
angeordnete Schwenkachse (15) am Oberteil der Kransäule gelagert ist.