[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein mutterartiges Befestigungselement aus Kunststoff
zum Aufdrücken auf einen Gewindebolzen, bestehend aus einem Halteteil und einem Befestigungsteil
mit mehreren über den Umfang des Gewindebolzens gleichmäßig verteilten, an diesem
eng anliegenden glatten Klemmwänden, die an koaxial zum Befestigungsteil ausgebildeten
Wandbereichendes Halteteils elastisch nachgebend angeformt sind.
[0002] Ein Befestigungselement mit einem derartigen Klemmverbindungsprinzip ist in Form
einer Schlagmutter bspw. aus der DE-PS 30 00208 bekannt. Dieses Befestigungsprinzip
kann aber auch zur Befestigung anderer Halteelemente wie beispielsweise Abdeckkappen,
Rohrschellen, Kabelhalter oder Kabelbänder Verwendung finden, wobei das Befestigungsteil
entweder am Halteteil angesetzt oder aber in dieses integriert sein kann.
[0003] Bei der bekannten Schlagmutter sind die Klemmwände jeweils an ihrem unteren Rand
mit dem Innenrand des Mutterkopfes verbunden und zwar derart, daß sich die Klemmwände
beim Einführen des Gewindebolzens an ihren freien (oberen) Enden federnd auseinanderbiegen.
Dadurch läßt sich die bekannte Mutter leicht auf den Gewindebolzen aufschlagen und
außerdem im Bedarfsfall noch etwas nachdrehen, wobei das Gewinde sich ein wenig in
die glatten Klemmwände eingräbt. Der Vorteil dieser Befestigungsart liegt darin, daß
sich das Halteelement schnell und einfach auf den auf einer Trägerplatte angeschweißten
Gewindebolzen.aufdrücken und im Bedarfsfall auch wieder losdrehen läßt.
[0004] Die einendige Anformung der Klemmwände am unteren Rand des Mutterkopfes hat nun zur
Folge, daß der Kopf nur an diesem Ende radial zur Klemmwand und damit zum Gewindebolzen
festgelegt ist, während das andere freie Ende des Kopfes in gewissen Grenzen um den
Bolzen herum "taumeln" kann. Dies spielt zwar bei der besagten Schlagmutter keine
Rolle, da diese mit dem Bodenflansch fest auf der Oberfläche des zu befestigenden
Elements aufliegt. Soll dagegen ein anderes Halteelement mittels dieser Klemmverbindung
auf dem Gewindebolzen befestigt werden, so wird diese Taumelbewegung in der Regel
als störend empfunden werden, weil die zu haltenden Bauteile dadurch nicht fest genug
gehalten werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Verbindung zwischen den Klemmwänden und dem
Halteteil so zu gestalten, daß einerseits das elastische Nachgeben der Klemmwände
beim Aufdrücken --.a.uf den Gewindebolzen erhalten bleibt und andererseits die Verbindung
zwischen dem Halteteil und den Klemmwänden möglichst stabil wird, so daß das Halteteil
auf dem Gewindebolzen auch einen festen Halt findet.
[0006] Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, daß die Klemmwände
durch je zwei entlang ihrer achsparallelen Kanten nach außen abstehende Rippen mit
den Wandbereichen des Halteteils verbunden sind.
[0007] Durch diese bauliche Maßnahmen werden die Klemmwände nunmehr auf ihrer ganzen Länge
nach außen gleichmäßig abgestützt. Darüberhinaus können die
Klemmwände aufgrund ihrer elastischen Deformierbarkeit und das Zusammenwirken mit den
ebenfalls elastisch biegbaren Rippen so weit elastisch nach außen nachgeben, daß sich
diese Klemmwände leicht über den Gewindebolzen aufdrücken lassen.
[0008] Die Rippen sind vorzugsweise so angeordnet, daß diejenigen von zwei benachbarten
Klemmwandkanten parallel zueinander verlaufen. Dadurch übt der Gewindebolzen beim
Eindringen in das Aufnahmeloch auf die jeweils benachbarten Rippen eine leichte Keilwirkung
aus und biegt diese mehr oder weniger auseinander, wobei die glatten Klemmwände gleichzeitig
etwas nach außen nachgeben. Diese Wirkung läßt sich noch weiter steigern, wenn die
Klemmwände zwischen je zwei Rippen im Herstellungszustand ebenflächig geformt sind,
so daß diese erst beim Aufdrücken auf den Gewindebolzen vom Außengewinde zu einem
Bogen deformiert werden.
[0009] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die "taumelfreie" elastische
Abstützung der Klemmwände auf dem Gewindebolzen auch dadurch erreicht werden, daß
die Klemmwände entlang ihrer achsparallelen Kanten elastisch untereinander verbunden
sind und zwar durch die nach außen abstehenden Rippen und durch den Spalt zwischen
den Klemmwänden überbrückende Außenwände zwischen den freien Rippenkanten, wobei das
Befestigungsteil lediglich an einem Ende mit dem Halteteil verbunden ist.
[0010] Durch die im Querschnitt U-förmige Verbindungsbrücke zwischen den Klemmwänden lassen
sich diese noch weicher nach außen drücken als bei den Ausführungsformen mit einer
geschlossenen Außenwand. Außerdem ergibt sich bei der Gießform durch Wegfall der bei
Fig. 2 und 3 erforderlichen Ringspaltkerne noch ein entformungstechnischer Vorteil,
der sich auf die Herstellungskosten günstig auswirkt.
[0011] In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
und sollen nachfolgend näher erläutert werden.
[0012] Es zeigt
Fig. 1 ein Befestigungselement im Schnitt durch die Kopfplatte und das Befestigungsteil
gemäß Linie I - I in Fig. 2,
Fig. 2 einen Schnitt durch das Befestigungsteil gemäß Linie II - II in Fig. 1,
Fig. 3 den gleichen Schnitt durch das Befestigungsteil bei einer anderen Klemmwandausbildung,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform des Befestigungselements im Längsschnitt gemäß
Linie IV - IV in Fig. 5 und
Fig. 5 einen Schnitt durch das Befestigungsteil gemäß Linie V - V in Fig. 4.
[0013] Das aus hartelastischem Kunststoff hergestellte Befestigungselement besteht im wesentlichen
aus einem beispielsweise als runde Kopfplatte ausgebildeten Halteteil 1 und einer
am Halteteil angeformten Befestigungshülse 2 mit über den Umfang gleichmäßig verteilten
kreisbogenförmigen, glatten Klemmwänden 3, die sich beim Aufdrücken auf einen Gewindebolzen
4 eng an dessen Gewindekanten 11 anlegen. Der Gewindebolzen 4 kann auf einer Trägerplatte
5 angeschweißt oder sonstwie befestigt sein. Die Klemmwände 3 sind, wie aus Figur
2 ersichtlich, entlang ihrer achsparallelen Kanten 6 durch je zwei nach außen abstehende
Rippen 7 mit der Innenwand 8 der Befestigungshülse 2 verbunden, wobei die Rippen 7
von je zwei benachbarten Klemmwandkanten 6 vorzugsweise parallel zueinander verlaufen.
[0014] Der Gewindebolzen 4 hat üblicherweise ein sägezahnförmiges Gewindeprofil, wobei die
flache Gewindeflanke 9 in Aufdrückrichtung "R" und die steile Gewindeflanke 10 entgegen
der Aufdrückrichtung am Gewindebolzen 4 vorgesehen ist. Durch die nur flache Neigung
der Gewindeflanken 9 können die Klemmwände 3 beim Aufdrücken in Pfeilrichtung "R"
leicht über die Gewindekanten 11 des Gewindebolzens 4 gleiten, dessen Außendurchmesser
"D" etwas größer ist als der Innendurchmesser "d" der Klemmwände 3. Nach dem Aufdrücken
des Befestigungsteils 2, 3,7 graben sich dann die Gewindekanten 11 ein wenig in die
Klemmwände 3 ein und geben so dem Befestigungselement in entgegengesetzter Richtung
des Pfeiles "R" den gewünschten Halt. Will man das Befestigungselement später wieder
lösen, so läßt sich die Kopfplatte 1, in der zum Eingreifen eines Hilfswerkzeugs zwei
gegenüberliegende Löcher 12 vorgesehen sind, leicht losdrehen.
[0015] Das erfindungsgemäße Befestigungsteil erlaubt einerseits ein elastisches Ausweichen
der Klemmwände 3 und damit eine leichte Montage und gewährleistet zum anderen einen
"taumelfreien" festen Sitz auf dem Gewindebolzen 4. Nach dem Losdrehen ist das Befestigungsteil
ohne weiteres wiederverwendbar.
[0016] In Fig. 3 ist eine weitere Möglichkeit zur elastischen Ausformung der Klemmwände
3 dargestellt, bei der die Klemmwände 3 zwischen je zwei Rippen 7 ebenflächig ausgebildet
sind. Diese Klemmwände 3 können sich beim Aufdrücken auf den Gewindebolzen 4 leicht
nach außen durchbiegen und dem strichpunktiert dargestellten Außendurchmesser 13 des
Gewindebolzens 4 bogenförmig anpassen. Die parallelen Rippen 7 werden dabei gleichzeitig
etwas auseinandergebogen, wobei jeweils zwei Rippen 7 mit der dazwischen liegenden
Klemmwand 3 eine elastisch auffederbare Einheit bilden.
[0017] Fig. 4 zeigt ein anderes Befestigungselement mit einer ebenfalls runden Kopfplatte
1 und einer darunter angeformten Steckverbindungshülse 19 mit einem nach oben offenen
Befestigungsloch 18, in das eine weitere Kopfplatte mittels eines entsprechenden Steckbolzens
eingedrückt werden kann, um beispielsweise einen Teppich über einer Dämmatte am Boden
eines Kraftfahrzeuges zu befestigen. Unterhalb der Steckverbindungshülse 19 befindet
sich das Befestigungsteil mit den Klemmwänden 3 zur Aufnahme des Gewindebolzens 4.
Wie aus dem Schnitt durch das Aufnahmeloch gemäß Fig. 5 ersichtlich, gibt es bei dieser
Ausführungsform zwar auch entlang der achsparallelen Kanten 6 der Klemmwände 3 nach
außen abstehende Rippen 7, doch fehlt hierbei die durchgehende Außenhülse 2. Statt
dessen sind die Klemmwände 3 an den freien Rippenkanten 16 durch koaxial zur Klemmwand
3 verlaufende Verbindungswände 17 untereinander verbunden, so daß die Rippen 7 mit
den Verbindungswänden 17 ein U-förmiges Profil bilden. Diese Ausführungsform ist noch
elastischer als die vorgenannten Formen und auch in der Herstellung günstiger, weil
durch den Wegfall der durchgehenden Außenhülse 2 die Kerne für die Ringspalte entfallen.
[0018] Es versteht sich, daß die Rippen 7 sowohl radial nach außen als auch, wie in Fig.
5 gezeigt, parallel zueinander verlaufen können. Ebenso ist es aber auch möglich,
daß die Rippen 7 nach außen hin konisch bzw. spitzwinklig zusammenlaufen. Das gleiche
gilt auch für die Ausführungsformen nach Fig. 2 und 3. In diesen Fällen wird die bereits
erwähnte Keilwirkung des Gewindebolzens 4 auf die Rippen 7 noch verstärkt.
[0019] Des weiteren ist es denkbar, die Ausführungsformen nach Fig. 1, 2 und 4,5 derart
miteinander zu kombinieren, daß die Befestigungshülse im unteren Bereich nach Fig.
5 und im oberen Bereich nach Fig. 2 ausgebildet wird. Das hätte die Wirkung, daß die
Befestigungshülse zwar in der zweiten Phase des Aufdrückens mit etwas größerer Kraft
beaufsehlagt werden müßte, daß dafür aber die Klemmwände 3 in diesem Bereich auch
fester an den Gewindebolzen 4 angedrückt würden.
[0020] Allgemein wäre noch darauf hinzuweisen, daß die erfindungsgemäße Ausbildung der Befestigungshülse
aus Herstellungsgründen immer dann besonders vorteilhaft ist, wenn das Halteteil genau
wie die Befestigungshülse in Achsrichtung der Hülse entformt wird, so daß lediglich
zwei Formhälften benötigt werden.
[0021] Im übrigen ist die Erfindung nicht nur in Verbindung mit Gewindebolzen verwendbar,
sondern ganz allgemein in Verbindung mit Bolzen, welche radiale Vorsprünge oder Wülste
aufweisen oder sonstwie besonders aufgerauht sind. Allerdings kommt diese Bolzenausbildung
nur dann in Betracht, wenn auf die Möglichkeit verzichtet wird, die Befestigungselemente
im Bedarfsfall wieder losdrehen zu können. In diesem Fall muß das Befestigungselement
bei einer notwendig werdenden Demontage durch ein neues ersetzt werden, da die Klemmwände
bei einer solchen Gewaltanwendung zwangsläufig unbrauchbar würden.
1. Mutterartiges Befestigungselement aus Kunststoff zum Aufdrücken auf einen Gewindebolzen,
bestehend aus einem Halteteil und einem Befestigungsteil mit mehreren über den Umfang
des Gewindebolzens gleichmäßig verteilten, an diesen eng anliegenden glatten Klemmwänden,
die an koaxial zum Befestigungsteil ausgebildeten Wandbereichen des Halteteils elastisch
nachgebend angeformt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmwände (3) durch je zwei entlang ihrer achsparallelen Kanten (6) nach
außen abstehende Rippen (7) mit den Wandbereichen (2, 17) des Halteteils (1) verbunden
sind.
2. Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (7)
von je zwei benachbarten Klemmwandkanten (6) parallel zueinander verlaufen.
3. Befestigungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmwände
(3) ebenflächig ausgebildet sind, wobei der Durchmesser "d" des inneren Berührungskreises
etwas kleiner ist als der Außendurchmesser "D" des Gewindebolzens (4).
4. Mutterartiges Befestigungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die außenliegenden Rippenkanten (16) von zwei benachbarten Rippen (7) durch den
Spalt zwischen den Klemmwänden (3) überbrückende Außenwände (17) untereinander verbunden
sind, wobei das Befestigungsteil (3, 7,17) lediglich an einem Ende (20) mit dem Halteteil
(1) verbunden ist.