Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoff-Einspritzdüse nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Bei Einspritzdüsen dieser durch einen variablen Hubanschlag gekennzeichneten Gattung
läßt sich ein günstiges Verhältnis von Einspritzmenge zur Einspritzdauer sowohl im
hohen Drehzahl- und/oder Lastbereich als auch im Leerlauf der Brennkraftmaschine erreichen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß im Interesse einer Minimierung des Leerlaufgeräusches
der in die Arbeitskammer der Dämpfungseinrichtung führende, gedrosselte Durchgang
einen möglichst geringen Querschnitt haben sollte. Dies bedingt jedoch eine verhältnismäßig
große Rückführfederkraft und außerdem kann sich im Teillast- und Volllastbereich ein
beträchtlicher Anfangs- bzw. Vorhub einstellen. Dies wiederum führt zu einem steilen
Anstieg des Einspritzverlaufs, der ein stärkeres Verbrennungsgeräusch verursacht.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Anordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß sich in einem weiten Bereich des Betriebskennfeldes
der Brennkraftmaschine das Verhältnis von Einspritzmenge und Einspritzdauer bezüglich
Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemission optimieren läßt, ohne daß ein erhöhtes
Verbrennungsgeräusch in Kauf genommen werden muß.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen enthaltenen Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
des Gegenstandes des Hauptanspruchs möglich.
[0004] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Wirkung der zweiten Dämpfungseinrichtung oberhalb
eines vorgegebenen Schvellwertes des Kraftsto-ffdrucks unabhängig von der Öffnungsgeschwindigkeit
ist und mindestens annähernd ihre dem Schwellwert zugeordnete Größe beibehält. Dadurch
kann ohne weitere zusätzliche Maßnahmen ein Kraftstoffvorstrahl in den bezüglich der
Geräuschbildung kritischen Bereichen des Betriebskennfeldes erzeugt werden.
[0005] Mit der erfindungsgemäßen Anordnung läßt sich bei Einspritzdüsen, deren Ventilnadeln
in Strömungsrichtung des Kraftstoffs öffnen, auch erreichen, daß der gewünschte Einspritzverlauf
ohne zusätzliche hubgesteuerte Drosselquerschnitte im Strömungsweg des Kraftstoffs,
allein durch entsprechende Ausbildung und Abstimmung der Dämpfungsmittel kontrolliert
erzeugt werden kann. Dadurch werden verkokungsgefährdete Spalte vermieden und der
auszuspritzende Kraftstoff auch beim Start und im Leerlauf gut aufbereitet.
Zeichnung
[0006] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Längsschnitt
durch eine Kraftstoff-Einspritzdüse der gattungsmäßigen Art, die Figuren 2 bis 4 Funktionsschaubilder
der Einspritzdüse nach Figur 1, Figur 5 einen gegenüber Figur 1 vergrößerten Teil-Längsschnitt
durch das erste Ausführungsbeispiel der Erfindung, Figur 6 ein Funktionsschaubild
der Einspritzdüse nach Figur 5, und Figur 7 einen Teil-Längsschnitt durch das zweite
Ausführungsbeispiel.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0007] Die gattungsmäßige Einspritzdüse nach Figur 1 hat einen Düsenkorper 10, der durch
eine Überwurfmutter 12 an einem Düsenhalter 14 festgespannt ist. Zwischen dem Düsenkörper
10 und dem Düsenhalter 14 ist eine Hülse 16 angeordnet, welche eine nach innen gerichtete
Schulter 18 hat, die eine Kammer 20 von einer im Durchmesser größeren Kammer 22 im
Inneren der Einspritzdüse abteilt. Im Düsenkörper 10 ist ein Ventilsitz 24 gebildet
und eine Ventilnadel 26 verschiebbar gelagert, deren.Dichtkegel 27 von einer Schließfeder
28 gegen den Ventilsitz 24 gedrückt ist. Die Schließfeder 28 stützt sich am Düsenkörper
10 ab und greift über eine den Hub der Ventilnadel 26 begrenzende Hülse 30 an einer
Stützscheibe 32 an, die sich ihrerseits an einer Schulter 34 der Ventilnadel 26 abstützt.
[0008] Im Düsenhalter 14 ist eine Zulaufbohrung 36 gebildet, welche in die Kammer 20 einmündet,
die über einen von der Schulter 18 umgebenen Durchbruch 38 mit der Kammer 22 verbunden
ist. Aus dieser führt eine Bohrung 40 im Düsenkörper 10 in einen Ringraum 42, der
zwischen der die Ventilnadel 26 führenden Bohrung im Düsenkörper 10 und einen im Durchmesser
verkleinerten Abschnitt 44 der Ventilnadel 26 gebildet ist und bis vor den Ventilsitz
24 reicht. Zwischen der Hülse 30 und dem Düsenkörper 10 ist in der dargestellten Schließlage
ein Abstand h
g vorhanden, welcher dem Gesamthub der Ventilnadel 26 entspricht. Die Ventilnadel 26
wird vom Kraftstoffdruck entgegen der Schließfeder 28 nach außen in Öffnungsrichtung
verschoben, bis die Hülse 30 am Düsenkörper 10 anschlägt. Beim Schließen des Ventils
führt die Schließfeder 28 die Ventilnadel 26 nach innen in die dargestellte Schließlage
zurück.
[0009] An die Schulter 34 der Ventilnadel 26 schließt sich ein kolbenförmiger Ansatz 46
an, welcher durch den Durchbruch 38 hindurchtritt und in die Kammer 20 ragt. Der Durchmesser
des kolbenförmigen Ansatzes 46 entspricht dem Führungsdurchmesser der Ventilnadel
26. Auf den Ansatz 46 ist ein Kappe 48 aufgesetzt, welch einen Boden 50, einen Mantelteil
52 und einen Bund 54 hat. An der Kappe 48 greift eine Rückholfeder 56 an, welche den
Mantelteil umgibt und den Bund 54 gegen Die Schulter 18 der Hülse 16 drückt.
[0010] Im Bund 54 und einem daran anschließenden Bereich des Mantelteils 52 der Kappe 48
sind Querschlitze 58 vorgesehen, durch welche der Kraftstoff immer, auch bei geschlossener
Ventilnadel, aus der Kammer 20 in die Kammer 22 übertreten kann. Zwischen der Stirnseite
des Ansatzes 46 und dem Boden 50 ist in der Kappe 48 eine Dämpfungskammer 60 gebildet,
welche über eine Drosselbohrung 62 im Boden 50 gedrosselt mit der Kammer 20 verbunden
ist. In der dargestellten Schließlage überdeckt der Ansatz 46 die Querschlitze 58
in axialer Richtung um den Weg h
1, welcher größer als der Gesamthub h
g der Ventilnadel 26 ist. Der Weg h
1 könnte aber auch um einen minimalen Betrag kleiner als der Gesamthub h
g sein, so daß sich am Ende eines Öffnungshubes der Ventilnadel 26 noch ein geringer
ungedämpfter Teilhub ergibt.
[0011] Die Drosselbohrung 62 könnte auch teilweise oder ganz durch ein entsprechendes Radialspiel
zwischen Kappe 48 und Ansatz 46 ersetzt werden. Der kolbenförmige Ansatz 46 der Ventilnadel
26 und die Kappe 48 bilden gleichzeitig die Mittel zum Dämpfen der Ventilnadelbewegung
und ein Zeit-Wegglied, welches den Beginn der Dämpfung abhängig von der Drehzahl und
der Größe des Ventilnadelhubes macht. Die Dämpfungswirkung und die Zeit-Wegfunktion
werden durch entsprechende Abstimmung der Rückholfeder 56 mit der Drosselbohrung 62
und anderer, das Ein- und Ausptromen des Kraftstoffs in die Dämpfungskammer 60 und
aus dieser heraus bestimmender Parameter festgelegt.
[0012] Die gattungsmäßige Einspritzdüse arbeitet wie folgt:
Durch den ansteigenden Kraftstoffdruck am Beginn eines ersten Einspritzvorganges entsteht
sofort eine Druckdifferenz zwischen der Dämpfungskammer 60 und der Kammer 20, weil
die, Kappe 48 der Bewegung der Ventilnadel 26 nicht folgen kann. Der Druckanstieg
in der Dämpfungskammer 60 erfolgt dabei langsamer als in der Kammer 20, so daß die
Bewegung der Ventilnadel 26 bei diesem ersten Hub von Anfang an verzögert bzw. gedämpft
wird, bis gegebenenfalls die Ventilnadel 26 den Weg h1 zurückgelegt hat und die Stirnseite des Ansatzes 46 in den Bereich der Querschlitze
58 gelangt. Von dort ab erfolgt ein Resthub der Ventilnadel ungedämpft, bis die Hülse
30 am Düsenkörper 10 anschlägt. Die gezeigte Stellung der Kappe 48 ist im folgenden
als deren erste Endstellung bezeichnet.
[0013] Beim beschriebenen Öffnungshub der Ventilnadel 26 wird Kraftstoff durch die Drosselbohrung
62 in die Dämpfungskammer 60 gedrückt. Beim folgenden Schließhub wird die Kappe 48
über das Kraftstoffpolster in der Dämpfungskammer 60 mit nach oben in eine im folgenden
als zweite Endstellung bezeichnete Stellung verschoben. Dabei setzt die Rückholfeder
56 der wesentlich stärkeren Schließfeder 28 nur einen verhältnismäßig geringen Widerstand
entgegen, so daß der Schließhub weitgehend ungedämpft erfolgt. Von Beginn des Schließhubes
ab drückt die Rückholfeder 56 die Kappe 48 gegen das Stirnende des Ansatzes 46 zurück,
wobei die in die Dämpfungskammer 60 vorher eingeströmte Kraftstoffmenge aus der Dämpfungskammer
60 wieder verdrängt wird. Das kann wegen der engen Drosselbohrung 62 wiederum nur
mit einer gewissen Verzögerung erfolgen. Der Ab-. stand zwischen der ersten und der
zweiten Endstellung der Kappe 48 entspricht etwa dem Ventilnadelhub, verringert um
einen geringen Rückhub, welchen die Kappe 48 schon während der Schließzeit der Ventilnadel
26 unter dem ständigen Einfluß der Rückholfeder 56 ausführt.
[0014] Die Funktion des aus Kappe 48 samt Dämpfungskammer 60 und Rückholfeder 56 gebildeten
Zeit-Weggliedes ist im folgenden anhand der Schaubilder in den Figuren 2 bis 4 beschrieben.
In diesen Schaubildern sind jeweils der Verlauf des Ventilnadelhubes mit voll ausgezogenen
Linien h und der Verlauf der Auslenkung der Kappe 48 mit gestrichelten Linien a über
der Zeit t dargestellt. In allen drei Schaubildern liegt die in Figur 1 darge-, stellte
Schließlage der Ventilnadel 26 und die erste Endstellung der Kappe 48 in der Zeitachse
t.
[0015] Zum Zeitpunkt t (Figur 2) soll der Schließhub der Ventilnadel 26 beginnen, bei welchem
die Kappe 48 aus der ersten Endstellung E in die zweite Endstellung E
2 geschoben wird. Die Kappe 48 legt dabei einen Weg a
g zurück, der, wie bereits erwähnt, etwas kleiner als der Gesamthub h der Ventilnadel
26 ist. Der Schließhub ist 9 zum Zeitpunkt t
2 beendet. Von da ab beginnt sich die Kappe 48 unter dem Einfluß der Rückholfeder 56
mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit zurückzubewegen, welche im Schaubild sich als
Winkel α darstellt.
[0016] Zum Zeitpunkt t
3 beginnt ein neuer Öffnungshub der Ventilnadel 26. Wenn, wie in Figur 2 dargestellt,
zum Zeitpunkt t
3. die Kappe 48 ihre erste Endstellung noch nicht wieder erreicht hat, wird sie mit
annähernd der gleichen Geschwindigkeit wie die Ventilnadel 26 in diese Endstellung
zurückgeführt. Sie erreicht dann die erste Endstellung zum Zeitpunkt t,. Von da ab
wird die Kappe 48 durch die Schulter 18 an einer weiteren Bewegung in Öffnungsrichtung
der Ventilnadel 26 festgehalten, wodurch die beschriebenen Dämpfungsmittel wieder
wirksam werden. Im Schaubild ist dies dadurch erkennbar, daß der Hubverlauf zum Zeitpunkt
t
4 ein Knickpunkt K hat. Von Zeitpunkt t
4 wird die Ventilnadel 26 mit gedämpfter, d.h. mit verringerter Geschwindigkeit, in
die Hubendstellung überführt, worauf sich das beschriebene Spiel wiederholt.
[0017] In den Figuren 3 und 4 ist veranschaulicht, daß sich die Dämpfungseinrichtung den
verschiedenen Betriebszuständen der Brennkraftmaschine selbsttätig anpaßt. In Figur
3 läuft die Brennkraftmaschine mit geringer Drehzahl und geringer Belastung, so daß
die Kappe 48 ihre erste Enstellung bereits vor Beginn des nächsten Öffnungshubes errreicht.
In diesem Fall ist die Dämpfung über dem gesamten Öffnungshub der Ventilnadel 26 wirksam.
In Figur 4 ist ein Betriebszustand dargestellt, bei welchem die Brennkraftmaschine
mit hoher Drehzahl unter großer Belastung läuft, bei welcher sich auch ein großer
Ventilnadelhub einstellt. In diesem Fall beginnt der nächste Öffnungshub, bevor die
Kappe 48 in ihre erste Endstellung zurückgelaufen ist. Der Knickpunkt K des Hubverlaufes
h der Ventilnadel 26 ist noch weiter gegen das Hubende hin gerückt, als beim Betriebszustand
nach Figur 2, so daß auch ein geringerer Teil der Öffnungsbewegung der Ventilnadel
26 gedämpft wird. Die Figur 4 macht auch deutlich, daß der Knickpunkt K um so weiter
gegen das Öffnungshubende h
g der Ventilnadel rückt, je schneller die Einspritzvorgänge aufeinanderfolgen und je
länger die Einspritzung andauert.
[0018] Bei der in Figur 5 dargestellten Einspritzdüse nach dem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist auf den kolben- artigen Ansatz 46 der Ventilnadel 26 eine erste
Kappe 64 aufgesteckt, die mit einem Ansatz 66 einstückig verbunden ist, der einen
zweiten Kolben bildet. Zwischen der Kappe 64 und der Stirnseite des Ansatzes 46 ist
eine erste Arbeitskammer 68 für den Kraftstoff gebildet, welche über das Radialspiel
70 zwischen Kappe 64 und Ansatz 46 mit der Kammer 20 verbunden ist, die im Strömungsweg
des Kraftstoffs liegt. Der Kappe 64 ist als gehäusefester Anschlag die Schulter 18
der Hülse 16 zugeordnet, welche bei diesem Ausführungsbeispiel durch mehrere, gleichmäßig
verteilte Radialschlitze 72 unterbrochen ist, durch welche der Kraftstoff in die Kammer
22 und in das Radialspiel 70 gelangen kann.
[0019] Auf den kolbenartigen Ansatz 66 der ersten Kappe 64 ist eine zweite Kappe 74 aufgesteckt,
welche mit einem ringförmigen Kragen 76 die erste Kappe 64 mit Spiel übergreift. Zwischen
dem Ansatz 66 und der zweiten Kappe 74 ist eine zweite Arbeitskammer 78 für den Kraftstoff
gebildet, welche über das Radialspiel 80 zwischen Ansatz 66 und Kappe 74 und über
Schlitze 82 im Kragen 76 mit der Kammer 20 verbunden ist. Die beiden Kappen 64 und
74 grenzen zwischen sich einen Raum 83 ein, welcher ungedrosselt mit der Kammer 20
verbunden ist. In diesem Raum 83 übt der Kraftstoff auf die Kappe 64 eine Kraft in
Öffnungsrichtung aus, welche sich aus dem in der Kammer 20 herrschenden Leitungsdruck
des Kraftstoffs und der Größe der Ringfläche am Boden der Kappe 64 bemißt, die sich
aus der Differenz der Querschnittsflächen von Ansatz 46 und Ansatz 66 ergibt.
[0020] An der Kappe 64 greift eine Rückführfeder 84 an, welche sich an der Kappe 74 innen
abstützt. An der Kappe 74 greift eine Rückführfeder 86 an, welche sich am gehäusefesten
Boden der Kammer 20 abstützt. In der dargestellten Ausgangslage haben die Rückführfedern
84 und 86, die gegenüber der Schließfeder 28 nur schwach bemessen sind, die Kappen
64 und 74 an die gehäusefeste Schulter 18 angelegt.
[0021] Die Funktion der Einspritzdüse nach Figur 5 ist nachfolgend anhand des Schaubildes
nach Figur 6 beschrieben:
Wie bei der gattungsmäßigen Einspritzdüse nach Figur 1 soll ein Öffnungshub der Ventilnadel
26 zum Zeitpunkt.t3 beginnen (vergl. Figur 2). Zu diesem Zeitpunkt sollen die Kappen 64 und 74 noch nicht
in ihre in Figur 5 dargestellte Ausgangslage zurückgekehrt sein. Ferner sei angenommen,
daß die Radialspiele 70, 80 und die Rückführfedern 84 und 86 so aufeinander abgestimmt
sind, daß der noch zurückzulegende Restweg der Kappe 64 bis zum Erreichen der Schulter
18 größer als der Restweg der Kappe 74 ist. Nachdem zum Zeitpunkt t3 der Leitungs- bzw. Zulaufdruck des Kraftstoffs den Schließdruck der Schließfeder
28 überwunden hat, bewegt sich die Ventilnadel 26 ungedämpft nach unten, bis die zweite
Kappe 74 zum Zeitpunkt t'3 an der Schulter 18 anschlägt. Dieser erste ungedämpfte Vorhub der Ventilnadel 26
entspricht in Figur 6 der Linie b.
[0022] Vom Zeitpunkt t'
3 an erfolgt die weitere Öffnungsbewegung der Ventilnadel 26 gedämpft, weil der Kraftstoff
nur noch über die Radialspiele 70, 80 gedrosselt hinter die Stirnseiten der kolbenartigen
Ansätze 46 und 66 an der Ventilnadel 26 und Kappe 64 treten und eine Öffnungskraft
auf die Ventilnadel ausüben kann. Diese Kraft übersteigt die Kraft der Schließfeder
28 nur um ein geringes Maß, bzw. entspricht ihr, so daß die abgebremste Ventilnadel
26 sich nur mit geringer Geschwindigkeit weiterbewegt. In Figur 6 entspricht diese
Einspritzphase der Linie c, die nur flach und geringfügig nach oben gekrümmt ansteigt.
[0023] In der Bewegungsphase c übt der Kraftstoff auf die Kappe 64 drei Teilkräfte aus,
die miteinander etwa im Gleichgewicht stehen. Die erste Teilkraft wirkt in der Arbeitskammer
78 auf die Stirnfläche des Ansatzes 66 und die zweite Teilkraft im Raum 83 auf die
beschriebene Ringfläche am Boden der Kappe 64 ein. Die dritte Teilkraft wirkt in der
Arbeitskammer 68 auf die die Arbeitskammer 68 begrenzende innere Bodenfläche der Kappe
64 ein. Die in der Arbeitskammer 68 wirkende dritte Teilkraft steigt nur geringfügig
entsprechend der Federkonstante der sich in der Einspritzphase c nur wenig zusammendrückenden
Schließfeder 28 an, während die im Raum 83 wirkende Teilkraft mit dem Leitungsdruck
des Kraftstoffs schneller ansteigt. Das hat zur Folge, daß die erste Teilkraft und
mit ihr der Kraftstoffdruck in der sich vergrößernden Arbeitskammer 78 sinkt. Zum
Zeitpunkt t"
3 ist der Druck in der Arbeitskammer 78 auf den Dampfdruck des Kraftstoffs abgesunken.
Von diesem Zeitpunkt an kann der Kraftstoffdruck in der Arbeitskammer 78 nicht mehr
weiter sinken und den weiteren Anstieg des Kraftstoffdruckes im Raum 83 nicht mehr
kompensieren. Die im Raum 83 auf die Kappe 64 ausgeübte Teilkraft übersteigt nun rasch
die Kraft der Schließfeder 28, wodurch die Ventilnadel 26 eine starke Beschleunigung
erfährt. Die Ventilnadel 26 und die Kappe 64 werden jetzt gemäß Linie d in Figur 6
rasch in Öffnungsrichtung bewegt, bis die Kappe 64 zur Zeit t
4 an der Schulter 18 anschlägt und die Ventilnadel 26 den Hub h ausgeführt hat. Von
diesem Zeitpunkt an wird die Ventilnadel 26 allein durch die aus den Teilen 46, 64,
70 gebildete erste Dämpfungseinrichtung über einen Endhub h
2 hinweg verzögert in die Endstellung überführt, welche sie zum Zeitpunkt t
5 erreicht und in welcher sie den Endhub h
e zurückgelegt hat.
[0024] Im Schaubild nach Figur 6 ist mit einem strichpunktierten Linienzug e - f - g angedeutet,
wie eine Einspritzdüse gemäß Figur 1 bei gleichem Kraftstoffdurchsatz arbei-ten würde.
Es sei angenommen, daß zum Zeitpunkt t
x die bis dahin schon eingespritzte Kraftstoff-Teilmenge voll durchzündet. Dann ist
aus dem Schaubild ersichtlich, daß bei der erfindungsgemäßen Anordnung eine kleinere
Kraftstoffmenge an dem Durchzündvorgang teilnimmt, wodurch das Geräusch vermindert
und die Verbrennungsgüte verbessert werden kann. Nach der Zündung wird der Kraftstoffdurchsatz
rasch gesteigert, so daß im Ergebnis pro Einspritzvorgang gleich viel Kraftstoff durchgesetzt
wird wie bei der Einspritzdüse nach Figur 1.
[0025] Durch das ungedämpft erfolgende Abheben der Ventilnadel 26 vom Ventilsitz 24 (Linie
b) wird erreicht, daß der Bereich sehr kleiner Nadelhübe, in dem laminare Strömung
im Ventilsitz auftreten kann (und damit nur eine geringe Kraftstoffmenge schlecht
aufbereitet austritt), schnell durchfahren wird. In bestimmten Fällen kann auch hierauf
verzichtet werden, so daß Linie c in t
3 beginnt. Bei entsprechender Bemessung der Dämpfungsmittel kann in vielen Fällen auf
eine Überdeckung am Ventilsitz 24 verzichtet werden. Dadurch wird auch bei kleinen
Hüben der Ventilnadel beim Start und im Leerlauf eine gute Aufbereitung des Kraftstoffs
erreicht.
[0026] Bei der Einspritzdüse nach Figur 7 ist auf den Ansatz 46 der Ventilnadel 26 eine
Kappe 88 mit Radialspiel 90 aufgesteckt, welche eine erste Arbeitskammer 92 umschließt
und selbst einen Kolben bildet, auf welchen eine zweite Kappe 94 mit Radialspiel 96
aufgesteckt ist. Die Kappe 94 umschließt eine zweite Arbeitskammer 98, die mit der
Kammer 20 bzw. der Zulaufbohrung 36 über ein Rückschlagventil 100 verbunden ist, welches
einen weitgehend ungedrosselten Ausschub des Kraftstoffs aus der Arbeitskammer 98
erlaubt. Die Kappe 88 ist durch eine an der Kappe 94 abgestützte Rückführfeder 102
gegen die Schulter 18 drückt. Die Kappe 94 steht unter dem Einfluß einer starken Stützfeder
104, welche die Kappe 94 gegen einen gehäusefesten Anschlag 106 drückt. Zum Durchtritt
des Kraftstoffs aus der Zulaufbohrung 36 in die Kammer 20 ist die Kappe 94 mit einem
oder mehreren Radialschlitzen 108 versehen.
[0027] Die Einspritzdüse nach Figur 7 arbeitet wie folgt:
Beim Öffnungshub der Ventilnadel 26 kann der Kraftstoff über die Radialspiele 90 und
96 nur gedrosselt in die Arbeitskammer 92 und 98 gelangen und auf die Ventilnadel
26 einwirken, so daß auch hier der Öffnungshub anfänglich gedämpft erfolgt. Analog
zur Funktion der Einspritzdüse nach Figur 5 ist zum Zeitpunkt t"3 der Druck in der Arbeitskammer 98 auf einen kritischen Wert abgefallen, bei welchem
hier die Vorspannung der Stützfeder 104 überwunden und die zweite Kappe 94 mit der
sich danach rasch weiterbewegenden Ventilnadel 26 nach unten geführt wird. Die Anordnung
ist so getroffen, daß die zweite Kappe 94 noch einen gewissen Abstand zur Schulter
18 hat, wenn die erste Kappe 88 zum Zeitpunkt t4 zur Anlage an die Schulter 18 kommt und den gedämpften Endhub h2 der Ventilnadel 26 einleitet. Beim Sahließhub der Ventilnadel 26 wird der Kraftstoff
aus der Arbeitskammer 98 über das Rückschlagventil 100 rasch und ohne nennenswerten
Widerstand verdrängt.
1. Kraftstoff-Einspritzdüse für Brennkraftmaschinen, mit einer Ventilnadel (26), die
von einer Schließfeder (28) belastet, vom Kraftstoffdruck im Öffnungssinn beaufschlagt
und mit einer Dämpfungseinrichtung (46, 64, 70 bzw. 46, 88, 90) gekoppelt ist, welche
im Teil- und Vollastbetrieb einen in die volle Offenstellung führenden Endhub (h2) der Ventilnadel (26) in Abhängigkeit von deren Hubzahl und/oder Hublänge bzw. der
- pro Einspritzvorgang durchgesetzten Kraftstoffmenge dämpft, wobei die Dämpfungswirkung
durch zeitliches Verschieben des Dämpfungsbeginns gegenüber dem Einspritzbeginn veränderbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilnadel (26) mit einer zweiten Dämpfungseinrichtung
(66, 74, 80 bzw. 88, 94, 96) gekoppelt ist, die im Teil- und Vollastbetrieb auch den
aus der Schließstellung herausführenden Anfangshub (h1) der Ventilnadel (26) mindestens streckenweise dämpft.
2. Einspritzdüse nach Anspruch 1, bei welcher die Öffnungsbewegung der Ventilnadel
(26) in Strömungsrichtung des Kraftstoffs erfolgt und die erste Dämpfungseinrichtung
eine auf das anströmseitige Stirnende (46) der Ventilnadel (26) aufgesteckte Kappe
(64 bzw. 88) hat, welche von einer Rückführfeder (84 bzw. 102) gegen die Stirnseite
der Ventilnadel (26) gedrückt ist und mit dieser eine mit Kraftstoff gefüllte Arbeitskammer
(68 bzw. 92) umschließt, welche nur über einen gedrosselten Durchgang (70 bzw. 90)
mit dem Strömungsweg (20) des Kraftstoffs verbunden ist, und ferner mit einem gehäusefesten
Anschlag (18), an welchen die Kappe (64 bzw. 88) am Beginn des gedämpften Endhubes
(h2) zur Anlage kommt, wonach der Kraftstoff nur über den gedrosselten Durchgang (70
bzw. 90) hinter die Stirnseite der Ventilnadel (26) zu treten und diese unter Vergrößerung
der Arbeitskammer (68 bzw. 92) zu verschieben vermag, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Dämpfungseinrichtung eine mit dem Strömungsweg (20) über einen gedrosselten
Durchgang (80 bzw. 96) verbundene kraftstoffgefüllte zweite Arbeitskammer (78 bzw.
98) hat, welche zwischen einem zweiten Kolben (66 bzw. 88) und einer auf diesen aufgesteckten,
zweiten Kappe (74 bzw. 94) gebildet ist, das ferner der zweite Kolben (66 bzw. 88)
mit der ersten Kappe (64 bzw. 88) fest verbunden bzw. durch jene Kappe (88) selbst
gebildet ist, und daß der zweiten Kappe (74, bzw. 94) eine Rückführfeder (86 bzw.
104) und ein gehäusefester Anschlag (18 bzw. 106) zugeordnet sind.
3. Einspritzdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kolben (66,
Figur 5) einen kleineren Durchmesser als der erste Kolben (46) hat, daß die zweite
Kappe (74) von ihrer Rückführfeder (86) in der gleichen Richtung wie die erste Kappe
(64) von deren Rückführfeder (84) beaufschlagt und.so bemessen ist, daß sie-beim Öffnungshub
der Ventilnadel (26) zeitlich vor der ersten Kappe (64) am gehäusefesten Anschlag
(18) zur Anlage kommt.
4. Einspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkung der zweiten
Dämpfungseinrichtung (64, 74, 80 bzw. 88, 94, 96) oberhalb eines vorgegebenen Schwellwertes
des Kraftstoffdrucks unabhängig von der Öffnungsgeschwindigkeit ist und mindestens
annähernd ihre dem Schwellwert zugeordnete Größe beibehält.
5. Einspritzdüse nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Wirkung der zweiten Dämpfungseinrichtung (66, 74, 80) beeinflussenden Parameter so
aufeinander und auf die Schließfeder (28) der Ventilnadel (26) abgestimmt sind, daß
der Kraftstoffdruck in der zweiten Arbeitskammer (78) auf den Dampfdruck des Kraftstoffs
abgesunken ist, wenn der Kraftstoffdruck (26) den Schwellwert erreicht.
6. Einspritzdüse nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Kappe (94, Figur 7) entgegen der Strömungsrichtung des Kraftstoffs an einem gehäusefesten
Anschlag (106) abgestützt ist, daß die zweite Arbeitskammer (98) mit dem Strömungsweg
des Kraftstoffs zusätzlich über einen ungedrosselten Durchgang verbunden ist, welcher
ein gegen den Strömungsweg hin öffnendes Rückschlagventil (100) enthält, und daß die
die Wirkung der zweiten Dämpfungseinrichtung (88, 94, 96) bestimmenden Parameter so
aufeinander und auf die Schließfeder (28) der Ventilnadel (26) abgestimmt sind, daß
die Vorspannkraft der die zweite Kappe (94) gegen den Anschlag (106) drückenden Stützfeder
(104) überwunden wird, wenn die Öffnungsgeschwindigkeit der Ventilnadel (26) den Schwellwert
erreicht.
7. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die Öffnungsbewegung
der Ventilnadel (26) in Strömungsrichtung des Kraftstoffs erfolgt, dadurch, gekennzeichnet,
daß die Ventilnadel (26) und/oder der Düsenkörper (10) ohne Überdeckungsmittel zum
vorübergehenden Drosseln eines dem Ventilquerschnittes benachbarten Kraftstoff-Durchflußquerschnitts
ausgeführt ist.