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EP 0 153 512 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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04.09.1985 Patentblatt 1985/36 |
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Anmeldetag: 28.12.1984 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE DE FR GB IT NL |
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Priorität: |
28.02.1984 DE 3407214
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Anmelder: Röhr + Stolberg GmbH |
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D-47747 Krefeld (DE) |
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Erfinder: |
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- Bringmann, Alfred
D-5180 Eschweiler (DE)
- Grau, Hans-Günter
D-5190 Stolberg (DE)
- Meier, Rolf
D-5020 Frechen (DE)
- Schmidt, Rudolf
D-5190 Stolberg (DE)
- Sandig, Hartmut, Dr.
D-5190 Stolberg (DE)
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Vertreter: Rieger, Harald, Dr. |
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Reuterweg 14 60323 Frankfurt 60323 Frankfurt (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zur Herstellung der homogenen Verbleiung der Träger für Anodenplatten |
(57) Bei einem Verfahren zur Herstellung der homogenen Verbleiung der Träger für gewalzte
Bleianodenplatten für Elektrolyseanlagen wird der verzinnte Träger mit reduzierender
Flamme vorgewärmt. Um die homogene Verbleiung mit möglichst geringem Aufwand sowie
mit einheitlicher Schichtdicke und glatter Oberfläche fehlstellen- und porenfrei in
einem Arbeitsgang herstellen zu können, wird eine Bleischmelze an den vorgewärmten
Träger angegossen.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der homogenen Verbleiung, der
vorzugsweise aus Kupfer bestehenden, verzinnten und mit reduzierender Flamme vorgewärmten
Träger für aus gewalztem Blei bzw. Bleilegierungen gebildeten Anodenplatten für Elektrolyseanlagen.
[0002] Die homogene Verbleiung der Träger für Anodenplatten dient dem Oberflächenschutz
gegen den durch die Säuren des Elektrolysebades verursachten Korrosionsangriff. Der
Bleiüberzug wird üblicherweise durch Aufschmelzen mittels einer Zwischenlegierung
in der Weise mit dem Träger verbunden, daß nach dem Reinigen der zu verbleienden Oberflächen
diese mit einer 15 bis 50 µm dicken Schicht verzinnt werden, um eine wirksame Verbindung
des Bleiüberzugs mit dem Träger zu erzielen. Der verzinnte Träger wird anschließend
vorgewärmt und das Blei mittels Gasbrenner z.B. Schweiß- - oder Lötbrenner auf den
zu beschichteten Träger homogen aufgeschmolzen. Als Brenngas dient ein Gemisch aus
Sauerstoff mit Erdgas oder mit Wasserstoff. Um eine Anreicherung des Sauerstoffs im
Blei zu vermeiden, wird die Flamme reduzierend eingestellt. Sie wird so geführt, daß
der Flammenkern die Schmelze durchdringt, wobei sich das Blei mit der Zinnschicht
legiert. Beim Durchdringen des Flammenkerns durch die Schmelze werden Oxide und Fremdstoffe
an die Oberfläche gespült und müssen von dort entfernt werden. Nach dem Fertigstellen
des Bleiüberzuges müssen rauhe und unebene Stellen an der Oberfläche mit Hilfe der
Brennerflamme geglättet werden. Die bei diesem Verfahren an der Oberfläche sich bildenden
Risse, Löcher, Vorsprünge oder grobe Unebenheiten müssen durch entsprechende Nachbearbeitung
beseitigt werden. Ebenso ist darauf zu achten, daß der Bleiüberzug porenfrei bleibt.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit dem
die Träger für die aus Blei bzw. Bleilegierungen bestehenden gewalzten Anodenplatten
mit vergleichsweise geringem Aufwand mit einer homogenen Verbleiung einheitlicher
Schichtdicke und frei von Fehlstellen und Poren sowie mit glatter Oberfläche in einem
Arbeitsgang überzogen werden können.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß an den verzinnten und mit reduzierender
Flamme bis auf Fließtemperatur des Zinns vorgewärmten Träger die aus Blei bzw. einer
Bleilegierung bestehende Schmelze angegossen wird.
[0005] Dazu ist es im Rahmen der Ausgestaltung der Erfindung angebracht, wenn der Träger
in einer, vorzugsweise ebenfalls mittels der reduzierenden Flamme, vorgewärmten Gießform
angeordnet und die Schmelze eingegossen wird, so daß seiner Träger mit Ausnahme seiner
Aufhängepunkte allseitig von der Bleischmelze umspült ist.
[0006] Zweckmäßigerweise wird der verzinnte Träger im kalten Zustand mit einem entsprechenden
Lötwasser, das eine desoxidierende Wirkung während der Vorwärmung des Trägers ausübt,
benetzt. Die reduzierende Flamme verhindert eine erneute Oxidation des Zinns.
[0007] Durch diese Verfahrensmaßnahmen wird erreicht, daß die homogene Verbleiung eine einheitliche
Schichtdicke mit glatter Oberfläche besitzt, fehlstellen- und porenfrei ist und in
einem Arbeitsgang hergestellt werden kann.
[0008] Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bietet sich besonders dann an, wenn
die Träger der Anodenplatten mit einer kalziumhaltigen Bleilegierung homogen verbleit
werden sollen, um dadurch beispielsweise den Einsatz von antimonhaltigen Bleilegierungen
für die homogene Verbleiung wegen der Gefahr der Vergiftung des Elektrolyten durch
Antimon zu vermeiden. Die Herstellung homogener Verbleiungen aus kalziumhaltigen Bleilegierungen
mittels Gasbrennern ist äußerst schwierig und im Ergebnis technisch nicht befriedigend,
weil kalziumhaltige Bleilegierungen die Eigenschaft haben, in Anwesenheit von Luft
stark abzubrennen.
[0009] Eine besondere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
die aus Blei bzw. Bleilegierungen gewalzten Anodenplatten bei der Herstellung der
homogenen Verbleiung des Trägers unmittelbar in die Bleiüberzugsschicht des Trägers
mit eingegossen werden, so daß das üblicherweise angewendete Verschweißen der Anodenplatte
mit der homogenen Verbleiung des Trägers entfällt.
[0010] Dabei hat es sich als sinnvoll erwiesen, wenn der einzugießende Randbereich der Anodenplatte
beim Eingießen einige Millimeter über der gegenüberliegenden Fläche des Trägers gehalten
wird, und nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der einzugießende Randbereich
der Anodenplatte keilförmig gestaltet ist, so daß sich keine Gasblasen in diesem Bereich
daran festsetzen können.
1. Verfahren zur Herstellung der homogenen Verbleiung, der vorzugsweise aus Kupfer
bestehenden,verzinnten und mit reduzierender Flamme vorgewärmten Träger für aus gewalztem
Blei bzw. Bleilegierungen gebildeten Anodenplatten für Elektrolyseanlagen, dadurch
gekennzeichnet, daß an den auf Fließtemperatur des Zinns vorgewärmten Träger die aus
Blei bzw. einer Bleilegierung bestehende Schmelze angegossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger in einer vorgewärmten
Gießform, in die Schmelze gegossen wird, angeordnet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießform
mittels der reduzierenden Flamne vorgewärmt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gewalzte
Anodenplatte bei der Herstellung der homogenen Verbleiung mit in die Bleiüberzugsschicht
des Trägers eingegossen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der einzugießende, vorzugsweise
keilförmig gestaltete, Randbereich der Anodenplatte einige Millimeter über der gegenüberliegenden
Fläche des Trägers beim Eingießen gehalten wird.