[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Formkörpern,
wie Platten aus Gips und Faserstoff, entsprechend den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruches 13.
[0002] Mit einem bekannten Verfahren (vgl. DE-OS 32 16 886)lassen sich Gips-Faserplatten
befriedigender Qualität herstellen. Es besteht jedoch der Nachteil, daß bei serienmäßiger
Herstellung solcher Gips-Faserplatten die statistische Streuung für Querzug und Biegefestigkeit
verhältnismäßig groß ist. Auch hat sich gezeigt, daß kleinere, meist punktförmige
Rückstellungen von Fasernestern auf der Plattenaußenseite zu kleinen pockenartigen
Erhebungen führen, die für viele Verwendungszwecke eine Beeinträchtigung der Qualität
solcher Gips-Faserplatten darstellen und dadurch eventuell ein Schleifen erforderlich
machen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
von Formkörpern, insbesondere von Platten, aus Gips und Faserstoff zu schaffen, bei
welchem die Oberflächen der Platten im wesentlichen frei von Pocken sind und bei welchem
ferner optimale Festigkeitswerte von geringer statistischer Streuung auch bei Serienfertigung
erreichbar sind. Ferner soll eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens angegeben werden.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruches 1 durch die kennzeichnenden Merkmale dieses Anspruches gelöst. Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, sehr gute Festigkeitswerte mit geringerer
Streuung im kontinuierlichen Herstellverfahren zu erzeugen. Darüber hinaus weisen
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten Platten Oberflächen hoher Qualität
auf, die frei von Pocken sind und deshalb nicht geschliffen werden müssen.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es durch die Mengenerfassung des genau definierten
Trockengemisches aus Gips und Fasern möglich, daß bei Schwankungen in der Menge dieses
Gips-Faser-Trockengemisches auch im kontinuierlichen Herstellverfahren die diesem
Trockengemisch zugegebene Wassermenge stets der wirklichen im Mischvorgang befindlichen
Menge des Trockengemisches genau angepaßt ist.
[0006] Bei der Wasserzugabe können ferner weitere Zusätze, wie beispielsweise die Festigkeit
der Platten erhöhende Zusätze, feuerhemmende Zusätze und/oder die Oberfläche der Platten
beeinflussende Zusätze beigemischt werden.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet ferner, die Zugabe von Wasser zu dem genau
dosierten Gips-Fasergemisch so zu regeln und zu bemessen, daß ein bestimmter Grenzwert
für diese Feuchtigkeitszugabe nicht überschritten wird, bei welchem die angefeuchtete
Gips-Fasermasse zur Bildung von Granulat oder zur Klumpenbildung neigt. Dieser Grenzwert
hängt ab vom vorgewählten Mischungsverhältnis und der Art der Rohstoffe.
[0008] Demgemäß lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Platten mit guten gleichbleibenden
Biege- und Querzugfestigkeiten serienmäßig herstellen, die eine qualitativ hochwertige
Oberfläche haben, die frei von noch so kleinen Pocken ist. Durch die genaue Dosierung
der Bestandteile der Gips-Faserplatte einschließlich der genau dosierbaren, möglichst
geringen Feuchtigkeitszugabe wird ferner erreicht, daß die Zeit für die Trocknung
der fertig gepreßten Platten optimal kurz gehalten werden kann, wodurch gleichfalls
der erforderliche
Ener- gieaufwand verringert wird.
[0009] In der Praxis hat sich gezeigt, daß eine exakt stöchiometrische Wasserzugabe verhältnismäßig
schwierig ist, da stets kleinere Schwankungen im Mischungsverhältnis und in der Qualität
der Rohstoffe auftreten. Es kann daher vorkommen, daß bei überhöhter Wasserzugabe
eine nachträgliche Trocknung der Platten notwendig wird oder daß bei zu geringer Wasserzugabe
nicht genügend Wasser für die Abbindereaktion des Gipses vorhanden ist, was zu einer
Schwächung der Platten führen kann. Es kann ferner nachteilig sein, daß bei stöchiometrischer
Wasserzugabe eine Restfeuchte zwischen 1% und 3% bleibt, die einer Menge von 5% bis
15% nicht abgebundenen Gipses entspricht, was gleichfalls zu einer Schwächung der
Plattenstruktur führen kann. Im Bereich von 0 bis 3% Restfeuchte erfährt der Gips-Faserstoff
relativ große Volumenveränderungen, was sich in bis zu 0,3%iger linearer Längenänderung
(3 mm pro m) auswirken kann. Dies macht sich besonders nachteilig bei Verwendung von
Gips-Faserstoffplatten bemerkbar, wo es auf genaue Dimensionierung bzw. Toleranzen
beim Verlegen bzw. beim Einbau solcher Platten ankommt. Wenn nämlich fugenlos verlegte
Platten mit einer Restfeuchte von bis zu 3% verlegt werden und dann bis zu 0% Restfeuchte
austrocknen, können diese bei anschließendem Ausgleich an die Umgebungstemperatur
Fugen aufreißen.
[0010] Schließlich wurde gefunden,
daß der Abbindevorgang bei stöchiometrischer Wasserzugabe nachteilig abläuft. Der Gips
kristallisiert nämlich jeweils an Ort.und Stelle, weil Wasser zum Transport der Calcium-Sulfat-Ionen
nicht zur Verfügung steht. Es besteht daher die Gefähr, daß die Platte zu einem leicht
verbackenen Aggregat aus Körnern wird, welche die ursprüngliche Gestalt der Gipskörner
beibehalten haben.
[0011] Werden die Oberflächen des Formkörpers nachträglich mit Wasser besprüht, so erhält
zwar die Oberfläche eine feste, gleichmäßige Struktur. Es hat sich jedoch gezeigt,
daß diese vorteilhafte Verfestigung der Oberfläche noch keine optimale gute Plattenqualität
sicherstellt. Es kann vorkommen, daß beim Vernageln oder Verschrauben der Platte größere
Stücke aus der verfestigten Oberfläche herausbrechen.
[0012] Demgemäß kann das erfindungsgemäße Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von
Formkörpern, insbesondere von Platten, aus einer Mischung von Gips und Faserstoff,
bei dem-in einem ersten Mischvorgang jeweils dosierte Mengen Gips und Faserstoff miteinander
innig vermengt werden, und die Masse des trocknenen Gips-Faserstoffgemisches gemessen
wird, wonach das trockene Gips-Faserstoffgemisch in einem zweiten Mischvorgang unter
dosierter Zugabe von Wasser entsprechend der gemessenen Masse Gemisch angefeuchtet
wird, wonach das angefeuchtete Gemisch auf eine Unterlage zu Formkörpern gestreut,
die Oberfläche des Formkörpers nachbefeuchtet und dieser anschließend verdichtet wird,
dadurch weiter verbessert und ausgebildet werden, indem erfindungsgemäß der Massestrom
des Gips-Faserstoffgemisches in voneinander getrennte Teilmasseströme aufgeteilt wird,
daß jeder Teilmassestrom zu einer Schicht des Formkörpers auf die Unterlagen bzw.
eine vorhergehende Schicht gestreut wird, daß jede abgestreute Schicht mit Wasser
nachbefeuchtet und daß die einem Formkörper zugeführte Gesamtwassermenge bis zu 25%
über der stöchiometrischen Wassermenge zum Abbinden des zum Formkörper gestreuten
Gips-Faserstoffgemisches beträgt.
[0013] Hierdurch ist ein Verfahren geschaffen, bei welchem Formkörper, insbesondere Platten,
aus einer Mischung von Gips und Faserstoff bei optimal geringer Abbinde- und Trocknungszeit
eine durchgehend hohe Festigkeit geringer Streuung erhalten.
[0014] Bei dieser Weiterbildung des Verfahrens wird gleichfalls bei der Befeuchtung des
trockenen Gips-Fasergemisches im zweiten Mischvorgang nur so viel Wasser zugesetzt,
daß keine Klumpung oder Granulierung des Gips-Fasergemisches eintreten kann. Dabei
ist von Vorteil, daß dieser Grenzwert der Wassermenge bei dieser Weiterbildung des
Verfahrens nicht überschritten werden kann, so daß bis zur Ablage auf der Unterlage
keine Entmischung und keine Verklumpung des Gips-Fasergemisches auftritt und eine
gute Vereinzelung der Fasern gewährleistet ist.
[0015] Um dem Formkörper die zum Abbinden notwendige Wassermenge zuzusetzen, wird der Massestrom
in mehrere, voneinander getrennte Teilmasseströme aufgeteilt, wobei jeder Teilmassestrom
zu einer Schicht des Formkörpers auf die Unterlage bzw. die vorherige Schicht aufgestreut
wird. Jede Schicht wird - von den übrigen Schichten unabhängig - mit einer vorgegebenen
Wassermenge nachbefeuchtet. Dabei ist die Zufuhr an Gesamtwasser (incl. der Wassermenge
zur Anfeuchtung des trockenen Gips-Faserstoffgemisches) so gesteuert, daß dem Formkörper
eine Wassermenge zugesetzt wird, die bis zu 25% über der stöchiometrischen Wassermenge
liegt, die rechnerisch zum Abbinden des Gips-Faserstoffgemisches erforderlich ist.
Da die zusätzliche Wassermenge auf Schichten verteilt zugefügt wird, entfällt eine
Nachmischung und die damit verbundene nachteilige Klumpung bzw. Granulierung des Gipses.
[0016] Durch die überstöchiometrische Wasserzugabe ist bei einem Abbindevorgang ausreichend
Wasser vorhanden, um einen Transport der Calcium-Sulfat-Ionen in alle Richtungen sicherzustellen.
Dies gewährleistet, daß der Formkörper in gut ausgebildete, idiomorphe, nadelförmige
Kristalle auskristallisiert, die miteinander stark verwachsen und verfilzt sind. Hierdurch
werden hohe mechanische Festigkeiten der Platte erzielt.
[0017] Darüber hinaus bewirkt die überstöchiometrische Wasserzugabe eine steigende Plastizität
des Gipses beim Verpressen. Das bedeutet, daß Gipsmaterial in alle Hohlräume verpreßt
werden kann, was wiederum eine bessere Fasereinbindung bewirkt. Die Plastizität erlaubt
außerdem die Verwendung eines etwas gröber vermahlenden Gipses, wodurch wirtschaftliche
Vorteile entstehen. Durch die Klebekraft des nassen Gipses werden außerdem die Rückstellkräfte
der beim Pressen verformten Zellulosefasern kompensiert. Dadurch kann sofort nach
kurzzeitigem Verpressen die Presse geöffnet werden, ohne daß es erforderlich ist,
die Preßzeit dem Abbindevorgang anzupassen. Durch die höhere Plastizität paßt sich
die Oberfläche des Formkörpers genau der Preßunterlage an, wodurch sich eine glatte
Pre$unterlage als glatte Oberfläche abbildet. Dagegen kann es bei genau stöchiometrischer
Wasserzugabe zu staubigen Oberflächen oder bei nur geringer überstöchiometrischer
Wasserzugabe zu pockigen Oberflächen der Platten kommen. Bei einem nassen Verfahren
mit großem Wasserüberschuß muß dagegen mit strukturierten Walzen oder Sieben gearbeitet
werden, was ein Nachschleifen erforderlich macht. Dabei muß mit Schleifverlusten der
Platte in der Größenordnung von mindestens 3%, meist jedoch 10%, gerechnet werden.
[0018] Bei einer überstöchiometrischen Wasserzugabe in der Größenordnung bis zu 25%, vorzugsweise
etwa 15% bis 20%, ist auch der Abbindevorgang des Gipses erheblich beschleunigt, wodurch
die Kosten für die Abbindestrecke bei einer kontinuierlich arbeitenden Anlage erheblich
niedriger als bei vergleichbaren Anlagen sind.
[0019] Zweckmäßig wird das feuchte Gips-Faserstoffgemisch nach dem zweiten Mischvorgang
in mehrere Teilströme aufgeteilt. In bevorzugter Ausführung des Verfahrens wird das
trockene Gips-Faserstoffgemisch nach dem ersten Mischvorgang in mehrere Teilströme
aufgeteilt, wodurch eine trockene Zumischung von Zuschlagstoffen zu einem Teilmassestrom
möglich ist. Die relative Verweilzeit des angefeuchteten Gips-Faserstoffgemisches
bis zur Presse kann hierbei ferner optimal kurz gehalten werden.
[0020] Vorzugsweise weisen die Teilmasseströme unterschiedliche Massevolumen auf, so daß
Schichten unterschiedlicher Dicke gebildet werden können. Um eine mittige Kernschicht
und eine Vielzahl aufgestreuter Schichten zu erzielen, ist die Anzahl der Teilmasseströme
ungerade. Hierbei können jedem Teilmassestrom Zuschlagstoffe zugemischt werden; insbesondere
werden dem vorzugsweise im Volumen größeren Teilmassestrom der Kernschicht Zuschlagstoffe
beigesetzt.
[0021] Ähnlich wird die Zufuhr der einzelnen Wassermengen gesteuert, die in der Gesamtmenge
vorzugsweise 15% bis 20% über der stöchiometrischen Wassermenge beträgt. Die den einzelnen
Schichten nach dem Streuen zugesetzte Wassermenge kann unterschiedlich sein; insbesondere
wird den Außenschichten des Formkörpers eine größere Menge Wasser zugesetzt als den
innenliegenden Schichten. Die den einzelnen Schichten aufgesprühten Wassermengen können
auch Additive enthalten; so ist es zweckmäßig, der Wassermenge der äußeren Schicht
des Formkörpers Supensionen oder Emulsionen von Pigmenten und/oder Kunstharze zuzusetzen.
Dadurch kann z. B. eine Oberflächen-Dekorierung, eine wasserabweisende Imprägnierung
oder ein Feuerschutzmittel direkt bei der Herstellung angewendet werden, ohne daß
ein zweiter Verfahrensgang notwendig ist. Hierbei wirkt sich das erfindungsgemäße
Verfahren vorteilhaft aus, da mit ihm Platten mit fertigen Oberflächen erzeugt werden
können, die nicht nachgeschliffen werden müssen. Auch kann eine ursprünglich unbeschleunigte
oder leicht verzögerte Grundmischung durch Zugabe von Beschleunigerlösung - (z. B.
Kaliumsulfat) kurz vor der Presse beschleunigt werden.
[0022] Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in gesonderten
Patentansprüchen angegeben.
[0023] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
sowie der Zeichnung, anhand der vorteilhafte Ausführungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
näher erläutert sind. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit Aufteilung des Massestroms
nach dem Feucht-Mischvorgang,
Fig. 2 eine Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit Auf-- teilung des Massestroms nach dem Trocken-Mischvorgang,
Fig. 3a bis 3e Schnitte durch Platten verschiedenen Aufbaus,
Fig. 4 ein Diagramm der Abhängigkeit der Biegezugfestigkeit von der Dichte bei Gipsfaserplatten,
Fig. 5 ein Diagramm des Abbindeverlaufs von Gipsfaserplatten mit verschiedenen Anteilen
überstöchiometrischen Wassers.
[0024] Mittels motorgetriebener Förderbänder 20a, 20b und 20c wird aus einem Faserbunker
1 eine Fasermenge abgezogen. Vorzugsweise wird das Förderband 20c von einem Motor
34 angetrieben. Die ausgetragene Fasermenge wird mittels Egalisierwalzen 21 oder dgl.
volumetrisch vordosiert. Die Egalisierwalzen 21 sind am Ende des letzten Förderbandes
20c in der Nähe des Ausgangs 22 des Faserbunkers 1 angeordnet.
[0025] Unterhalb des Ausgangs 22 ist eine an sich bekannte, kontinuierlich arbeitende Wägeeinrichtung
2 angeordnet, beispielsweise eine Bandwaage, welche die aus dem Faserbunker 1 austretende
Fasermenge gewichtsmäßig erfaßt und über eine Schütte oder dgl. in einen Trockenmischer
4 fördert. Das dem erfaßten Gewicht der Fasermenge entsprechende Ausgangssignal -
der vorzugsweise elektronischen Wägeeinrichtung 2 wird einer elektronischen Steuereinrichtung
23 zugeführt, die in Abhängigkeit von diesem Ausgangssignal über eine Steuerleitung
31 die Drehzahl des Antriebsmotors 13a einer Förderschnecke 13 einer der Gipsdosiervorrichtung
3 zugeordneten Dosierwaage 14 regelt.
[0026] Die Steuervorrichtung 23 regelt ferner zumindest die Fördergeschwindigkeit des letzten
Förderbandes 20c des Faserbunkers 1 entsprechend einem Differenzwert, der aus dem
Ausgangssignal der Bandwaage 2 und einem der Steuervorrichtung 23 vorgegebenen Sollwert
gebildet ist. Ferner überwacht die Steuervorrichtung 23 auch das vorgegebene Mengenverhältnis
Gips/Faserstoff und wirkt über die Steuerleitungen 30 und 31 entsprechend auf die
Fördergeschwindigkeit des Förderbandes 20c und der Förderschnecke 13 der Dosiervorrichtung
3 ein.
[0027] Die Meßgröße der kontinuierlichen Wägung der Gips-Fasermasse steuert die vorgewählte
Sollgröße der Fasermasse (F) und die Sollgröße der Gipsmenge (G) derart, daß F/G =
konstant und G + F = konstant sind.
[0028] Der Trockenmischer 4 ist vorzugsweise ein horizontaler Durchlaufmischer mit rotierender
Mischerwelle und auf dieser radial angeordneten Mischwerkzeugen, in welchen das Mischgut
weitgehend ohne Rückströmung den Mischer durchläuft. Diesem Mischer 4 werden kontinuierlich
an einem Ende die gewichtsdosierten Ausgangsmengen an Gips und Faserstoff zugegeben.
Am anderen Ende des Durchlaufmischers 4 wird das aus seinem Auslaß 4a austretende
Trockengemisch aus Gips und Fasern vorzugsweise über ein Transportband 5 mit variablem
Geschwindigkeitsantrieb in einen Zwischenbunker 45 der Gips-Faserdosiervorrichtung
6 gefördert. Aus diesem Zwischenbunker 6a wird das Gemisch über im Zwischenbunker
angeordnete Förderbänder 16a, 16b nach Bedarf abgezogen.
[0029] Am Ende des von einem Motor 29 angetriebenen letzten Förderbandes 16b sind in der
Nähe des Bunkerausgangs 17 Egalisierwalzen 15 angeordnet, durch welche die auszutragende
Menge des aus Gips und Fasern bestehenden Trockengemisches volumetrisch vordosiert
wird. Das Trockengemisch fällt unmittelbar auf eine unter dem Ausgang 17 angeordnete
Wägeeinrichtung, die vorzugsweise aus einer Bandwaage 7 besteht.
[0030] Das Ausgangssignal der Bandwaage 7 ist einer elektronischen Steuereinrichtung 18
zugeführt, die einerseits über die Steuerleitung 32 die Fördergeschwindigkeit des
letzten Förderbandes 16b und andererseits über die Steuerleitung 33 eine Wasserdosiervorrichtung
8 steuert. Diese wird so angesteuert, daß immer eine derartige Menge an Wasser zugeführt
ist, die unterhalb eines Grenzwertes liegt, oberhalb dem das angefeuchtete Gips-Fasergemisch
zur Granulat- bzw. Klumpenbildung neigt. Auch bei Mengenschwankungen des trockenen
Gips-Fasergemisches beim kontinuierlichen Verfahren ist die dem trockenen Gemisch
zugegebene Wassermenge stets der wirklichen im Mischvorgang befindlichen Menge genau
angepaßt, so daß nahezu eine stöchiometrische Wasserzugabe beim Mischvorgang gegeben
ist.
[0031] Die geregelte Zudosierung des Wasser in einem Feuchtmischer 9 kann erfindungsgemäß
so erfolgen, daß das Regelungssignal um die Zeitspanne verzögert wirksam wird, die
die erfaßte Masse an Gips-Fasergemisch bis zum Erreichen der Stelle (Düse 8') der
Wasserzugabe benötigt.
[0032] Das von der Bandwaage 7 gewichtsmäßig erfaßte trockene Gips-Fasergemisch wird unmittelbar
dem vorzugsweise ebenfalls als
Durchlaufmischer mit rotierender Mischerwelle und auf dieser angeordneten Mischwerkzeugen
ausgebildeten Feuchtmischer 9 zugeführt. über die von der Steuereinrichtung 18 geregelte
Wasser-Dosiervorrichtung 8 wird dem Mischstrom des Feuchtmischers 9 über nicht näher
dargestellte Düsen 8' die genau dosierte Wassermenge zugeführt. Die Düsen 8' sprühen
das Wasser_vorzugsweise quer zur Längsachse des den Mischer durchlaufenden Mischstroms
in den zylindrischen Innenraum des Mischers 9 ein.
[0033] Am Ausgang 9a des Durchlaufmischers 9 fällt das mit Wasser angefeuchtete Gips-Fasergemisch
in eine Zuteilvorrichtung 37, die den Massestrom vorzugsweise durch rhythmisches Umlenken
(getaktetes Umlenken) in drei Masseströme auf mit variabler Geschwindigkeit antreibbare
Transportbänder 10a, 10b und 10c aufteilt. Jedes Transportband 10a bis 10c beschickt
einen Zwischenbunker einer an sich bekannten Streumaschine 11a bis 11c. Die Streumaschinen
11a bis 11c sind gleich aufgebaut und weisen ein Transportband 36, mindestens eine
Egalisierwalze 27 und eine Abwurfwalze 28 auf.
[0034] Unter dem Streukopf 26a bis 26c jeder Streumaschine 11a bis 11c läuft eine Formstraße
12 durch, wobei die Streuköpfe 26a bis 26c in Förderrichtung 19 der Formstraße 12
hintereinander angeordnet sind. In Förderrichtung 19 der Formstraße ist vor dem ersten
Streukopf 26cxeine Sprühdüse 40 zur Wasserzugabe vorgesehen. Ferner ist zwischen den
Streuköpfen 26a und 26b sowie 26b und 26c je eine Sprühdüse 41 und 42 angeordnet;
auch hinter dem letzten Streukopf 26c wird über eine Sprühdüse 43 Wasser zugeführt.
Durch diese Anordnung ist gewährleistet, daß die Spritzdüsen 40 bis 43 nicht verschmutzen
und sich nicht zusetzen können, da diese Düsen außerhalb der Staubverwirbelungszone
zwischen benachbarten Streuköpfen liegen.
[0035] Aufgrund der variablen Antriebe für die Förderbänder ist eine Geschwindigkeitsanpassung
dieser Bänder möglich, so daß ein kontinuierlicher Durchlauf unter Berücksichtigung
des zeitlichen Gesamtablaufs ermöglicht wird, d. h. daß die Gesamtverweilzeit zwischen
Feuchtmischen und Pressen in jeder Schicht gleich ist. Durch die kontinuierlich gewichtsdosierte
Zugabe des Trockengemisches zum Mischer 9 und der Anfeuchtung mittels einer regelbaren
Wassermenge in Abhängigkeit von dem elektrischen Ausgangssignal der Wägeeinrichtung
7 ist eine kontinuierliche Herstellung von Gips-Faserplatten, ohnergroße Streuung
der Festigkeitswerte möglich geworden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel nach Fig.
1 wird vor dem Aufbringen einer ersten Schicht 35a des zu fertigenden Formkörpers
auf die Formstraße 12 mittels der Düse 40 die Oberseite der Formstraße mit Wasser
benetzt. Auf die so angefeuchtete Formstraße 12 wird der erste Teilmassestrom des
in oben geschilderter Weise angefeuchteten Gips-Fasergemisches aufgestreut. Die erste
Schicht 35a wird in Pfeilrichtung 19 unter der Düse 41 vorbeibewegt, wobei die äußere
Oberfläche der Schicht 35a durch Besprühen mit Wasser bzw. einem Wassernebel nachbefeuchtet
wird. Auf diese nachbefeuchtete Oberfläche der Schicht 35a wird bei Passieren des
Streukopfes 26b die zweite Schicht 35b aufgestreut, deren äußere Oberfläche nunmehr
mittels . der Düse .42 mit Wasser nachbefeuchtet wird. Auf diese Schicht wird sodann
die dritte Schicht 35c aufgestreut, deren äußere Oberfläche über die Düse 43 abschließend
mit Wasser nachbefeuchtet wird. Der so schichtweise entstandene, mattenförmige Formkörper
wird in einer der Formstraße 12 nachgeordneten Presse verdichtet, anschließend auf
Länge zugeschnitten und dann zum Abbinden und zur Trocknung abgelagert. Die einzelnen
Vorrichtungen der erfindungsgemäßen Anlage, wie beispielsweise die Wägeeinrichtung
2 und 7, die Mischer 4 und 9, die Dosiervorrichtungen 3, 6 und 8 sowie die Streumaschinen
11a bis 11c arbeiten kontinuierlich, so daß ohne Unterbrechung kontinuierlich Platten
hergestellt werden können.
[0036] Es hat sich gezeigt, daß durch die Aufteilung des Massestroms in mehrere, vorzugsweise
drei getrennte Teilmasseströme und Nachbefeuchten eine Platte hoher Festigkeit gefertigt
werden kann. Dabei wird insgesamt bis zu 25%, vorzugsweise 15% bis 20% Wasser über
der stöchiometrischen Wassermenge zugesetzt, wodurch ein Massentransport von Calcium-Sulfat-Ionen
in alle Richtungen möglich ist und der Gipskörper in gut ausgebildeten, idiomorphen,
nadelförmigen Kristallen auskristallisiert, die miteinander verwachsen und verfilzt
sind. Eine derartige Platte weist hervorragende strukturelle Eigenschafen auf und
zeigt eine deutlich höhere Querzug- und Biegefestigkeit als herkömmliche Platten.
Insbesondere wird eine ausgezeichnete Plattenoberfläche erzielt, die frei von pockenartigen
Erhebungen ist und daher nicht nachbearbeitet werden muß.
[0037] Die Wirkung der überstöchiometrischen Wasserzugabe in der Größenordnung von 15% bis
20% ist aus Fig. 4 ersichtlich. Darin ist die Biegezugfestigkeit gegenüber der Dichte
bei verschiedenen Wasserzugaben aufgetragen. Man erkennt den typischen parabelförmigen
Verlauf. Bei höherem Anteil an überstöchiometrischem Wasser erhält man höhere Festigkeiten.
Im Bereich der in der Praxis realisierten Dichten zwischen 1,15 und 1,2 verdoppelt
sich die Festigkeit im Vergleich zu stöchiometrischer Wasserzugabe. Aus diesem Diagramm
läßt sich die positive Wirkung bezüglich der höheren Festigkeit von Gipsfaserplatten
bei überstöchiometrischer Wasserzugabe eindeutig ablesen.
[0038] Aufgrund der überstöchiometrischen Wasserzugabe wird auch ein erheblich rascheres
Abbinden erzielt. Dieses schnellere Abbinden ist in Fig. 5 anhand der auftretenden
Temperaturerhöhung dargestellt. Bei stöchiometrischer Zugabe von Wasser werden Abbindezeiten
in der Größenordnung von 30 Minuten erzielt. Hierbei ist das sehr langsame Auslaufen
der Kurve wesentlich, das auf eine unvollständige Reaktion hinweist. Im Fall einer
überstöchiometrischen Wasserzugabe in der Größenordnung von 18% Wasser werden Abbindezeiten
von etwa 10 Minuten erzielt, wobei die Temperaturerhöhung sehr schnell auf höherem
Niveau zum Stillstand kommt. Dies ist ein Hinweis auf vollständiges Abbinden des Gipses
und verdeutlicht graphisch die besseren strukturellen Eigenschaften der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Platten.
[0039] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren Platten sind in den Fig. 3c
bis 3e dargestellt. In Fig. 3a ist im Schnitt eine Platte 35 gezeigt, die nach bisher
bekannten Verfahren hergestellt wurde. In Fig. 3b ist eine Platte im Schnitt gezeichnet,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist und bei welcher die Querzug-
und Biegefestigkeiten erheblich verbessert sind und bei der ferner die Oberflächen
38 wesentlich fester ausgebildet sind, was durch beidseitiges Besprühen der Platten
mit Wasser erreichbar ist.
[0040] Die nach dem erfindungsgemäß weiter ausgebildeten Verfahren hergestellten Platte,
bei der der Massestrom des Gips-Faserstoffgemisches in voneinander getrennte Teilmasseströme
aufgeteilt wird und jede abgestreute Schicht mit Wasser nachbefeuchtet wird, wobei
die der Platte zugeführte Gesamtwassermenge bis zu 25% über der stöchiometrischen
Wassermenge zum Abbinden des zum Formkörper gestreuten Gips-Faserstoffgemisches beträgt,
bestehen aus drei Schichten 35a bis 35c und basieren auf einer Aufteilung des Massestroms
in eine ungerade Zahl von Teilmasseströmen, nämlich in drei Teilmasseströme. Drei
Teilmasseströme sind zur Herstellung einer 10 mm dicken Gipsfaserplatte mit hoher.Festigkeit
und einer mittleren Kernschicht ausreichend. Es kann jedoch vorteilhaft sein, eine
höhere Schichtenaufteilung zu wählen. Die in Fig. 3c im Schnitt dargestellte Platte
wurde aus drei Teilmasseströmen gleichen Volumens zusammengesetzt. Im Bereich der
Schichtgrenzen wird jeweils eine höhere Verfestigung des Gipses erzielt. Die Volumina
der Teilströme sind derart gewählt, daß sich nach dem Formpressen eine Schichtdicke
von jeweils 1 bis 7 mm ergibt. Vorzugsweise sind die Volumina der Teilströme jedoch
so bemessen, daß nach dem Formpressen eine Schichtdicke von 2 bis 3 mn gegeben ist.
[0041] Die in Fig. 3d im Schnitt dargestellte Platte wurde ebenfalls aus drei Teilmasseströmen
zusammengesetzt. Der die Kernschicht 35b bildende Teilmassestrom wurde hierbei mit
einem größeren Massevolumen versehen als die übrigen Teilmasseströme der Außenschichten
35a und 35c. Hierbei wurden dem die Kernschicht bildenden Teilmassestrom Zuschlagstoffe
44 zugesetzt.
[0042] Für die Kernschicht kann ein Leicht-Zuschlagstoff wie Vermiculite oder Kenosphären
zweckmäßig sein. Die Zugabe von Glimmer in die Kernschicht und/oder die äußeren Schichten
kann die Feuerschutzeigenschaft der Platte deutlich verbessern. Ferner können in die
äußere oder innere Schicht auch Gips als Zuschlagstoff eingemischt werden. Auch sind
Zuschlagstoffe in Form von weiteren Verstärkungsfasern wie z. B. Glasrovings für die
äußere Schicht zweckmäßig. Auch können in die äußeren Schichten zugesetzte Paraffingranulate
beim Trocknen aufgeschmolzen werden, wodurch eine tiefreichende Wasserschutz-Imprägnierung
erzielt wird.
[0043] Die in Fig. 3e im Schnitt dargestellte Platte entspricht im Aufbau der Platte aus
Fig. 3c. Der über die letzte Sprühdüse 43 zugeführten Wassermenge wurde jedoch ein
Pigmentzusatz zugegeben, so daß sich eine Oberfläche 39 aus gebundenem Pigment ausbildet.
[0044] Zur Erzielung bestimmter Formstrukturen und Festigkeiten kann es vorteilhaft sein,
die den einzelnen Schichten zur
Nachbefeuchtung zugeführte Wassermenge unterschiedlich vorzusehen. So kann es vorteilhaft
sein, die den äußeren Flächen des Formkörpers zugesetzte Wassermenge größer vorzusehen
als die den innenliegenden Schichten zugesetzte Wassermenge, wodurch eine nachbearbeitungsfreie,
glatte Oberfläche erzielbar ist. Insbesondere können über die zur Nachbefeuchtung
zugesetzten Wassermengen beliebige Additive, so z. B. ein Abbindebeschleuniger zugesetzt
werden. Diese Additive sind vorzugsweise wasserlöslich. Es kann zweckmäßig sein, der
den äußeren Schichten zugeführten Wassermenge andere Additive zuzusetzen als den den
inneren Schichten zugeführten Wassermengen. Dabei liegen die Additive für die Wassermengen
der äußeren Schichten vorzugsweise in Form von Suspensionen oder Dispersionen vor.
[0045] In Fig. 2 ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
angegeben, die dem Grundaufbau der Vorrichtung gemäß Fig. 1 weitgehend entspricht.
Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0046] Im Gegensatz zu Fig. 1 wird die Aufteilung des Massestroms in mehrere Teilmasseströme
bereits am Ausgang des Trockenmischers 4 vorgesehen. Die trocken vorgemischte Gips-Fasermenge
gelangt über den Auslaß 4a des Trockenmischers unmittelbar in eine Zuteilvorrichtung
, dieden Massestrom in einzelne Masseströme gleichen oder unterschiedlichen Volumens
aufteilt. Dieses Aufteilen geschieht vorzugsweise durch getaktetes Umlenken des Hauptmassestroms
auf Transportbänder der Teilmasseströme. Diese Transportbänder münden in Zwischenbunker
6a bis 6c. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Aufteilung in drei Teilmasseströme
vorgesehen; entsprechend sind drei Gips-Faser-Dosiervorrichtungen 6a bis 6c angeordnet.
Die Gips-Faser-Dosiervorrichtungen 6a bis 6c entsprechen im Aufbau der Gips-Faser-Dosiervorrichtung
6 aus Fig. l. Die Gips-Faser-Dosiervorrichtung mündet in einen Feuchtmischer 9, dem
entsprechend der abgezogenen Menge an Gips/Faser-Gemisch - von der Steuervorrichtung
18 gesteuert - Wasser zugesetzt wird. Ferner wird über eine Zuschlagstoffdosiervorrichtung
50 jedem Teilmassestrom die gewünschte Menge an Zuschlagstoff zugeführt, wobei die
Menge von einer Dosierwaage 50a gewichtsmäßig erfaßt und der Steuereinrichtung 18
gemeldet wird. Der Ausgang 9a des Feuchtmischers 9 mündet unmittelbar auf eines der
Transportbänder 10a bis 10c, das das im Teilmassestrom angefeuchtete Gemisch unmittelbar
einer zugeordneten Streumaschine lla bis llc zuführt. Die Aufteilung des Massestroms
in Teilmasseströme bereits nach dem
Trockenmischer bedingt zwar einen höheren Anlagenaufwand, jedoch wird dadurch die Verweilzeit
des angefeuchteten Gemisches bis zur Presse sehr kurz gehalten, da das feuchte Gips-Fasergemisch
nach Verlassen des Feuchtmischers 9 unmittelbar der Streumaschine zugeführt wird,
die den Teilmassestrom auf die FormstraBe 12 streut. Die Vorrichtung gemäß Fig. 2
hat ferner auch den Vorteil, daß die in einen
Teilmassestrom einzumischende Zuschlagstoffe trocken eingemischt werden können.
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Formkörpern, insbesondere von Platten,
aus einer Mischung von Gips und Faserstoff, wobei in einem ersten Mischvorgang jeweils
dosierte Mengen Gips und Faserstoff miteinander innig vermengt werden und das trockene
Gips-Faserstoffgemisch danach in einem zweiten Mischvorgang unter dosierter Zugabe
von Wasser angefeuchtet wird, wonach das angefeuchtete Gemisch auf eine Unterlage
zu Formkörpern gestreut und anschließend gepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem zweiten Mischvorgang die Masse des trockenen Gips-Faserstoffgemisches gemessen
wird und entsprechend der gemessenen Masse die Dosierung der Wasserzugabe geregelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierung der zugegebenen
Wassermenge unterhalb eines Grenzwertes gehalten ist, bei welchem das angefeuchtete
Gips-Fasergemisch zur Granulierung bzw. Klumpenbildung neigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Massestrom des
Gips-Faserstoffgemisches in voneinander getrennte Teilmasseströme aufgeteilt wird,
daß jeder Teilmassestrom zu einer Schicht des Formkörpers auf die Unterlage bzw. eine
vorhergehende Schicht gestreut wird, daß jede abgestreute Schicht mit Wasser nachbefeuchtet
wird und daß die einem Formkörper zugeführte Ge.samtwassermenge bis zu 25% über der
stöchio- metrischen Wassermenge zum Abbinden des zum Formkörper gestreuten Gips-Faserstoffgemisches
beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zugeführte
Gesamtwassermenge etwa 15% bis 20% über der stöchiometrischen Wassermenge beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das feuchte
Gips-Faserstoffgemisch nach dem zweiten Mischvorgang in mehrere Teilmasseströme aufgeteilt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das trockene
Gips-Faserstoffgemisch nach dem ersten Mischvorgang in mehrere Teilmasseströme aufgeteilt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilmasseströme
in unterschiedliche Massevolumen von vorzugsweise ungerader Zahl aufgeteilt sind und
daß einzelnen Teilmasseströmen unter Nachmischen Zuschlagstoffe zugesetzt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilmassestrom
der die Kernschicht (35b) des Formkörpers (35) bildenden Schicht ein größeres Volumen
hat als die übrigen Teilmasseströme.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Teilmassestrom
vor Eintritt in eine zugeordnete Streumaschine (11a bis 11c) zwischengespeichert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Volumina
der Teilströme derart gewählt sind, daß sich nach dem Formpressen eine Schichtdicke
von jeweils 1 mm bis 7 mm, vorzugsweise von 2 mm bis 4,5 mm, ergibt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die auf
die einzelnen Schichten (35a bis 35c) aufgesprühte Wassermenge unterschiedlich ist,
vorzugsweise derart, daß die auf die äußeren Schichten des Formkörpers (35) aufgesprühte
Wassermenge größer ist als die der bzw. den innenliegenden Schichten zugeführte Wassermenge.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der den einzelnen Schichten
zugeführten Wassermenge Additive, wie Suspensionen oder Dispersionen, für die Wassermenge
der äußeren Schichten zusetzbar sind, wobei den den äußeren Schichten zugeführten
Wassermengen andere Additive zusetzbar sind als den Wassermengen für die innenliegende(n)
Schicht(en).
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 12, mit
einer ersten Dosiervorrichtung (2, 3) zur dosierten Zugabe von Gips und Fasern in
einen nachgeordneten ersten Mischer (4), mit einem zweiten, das Gips-Fasergemisch
aufnehmenden Mischer (9), dem eine Dosiervorrichtung für Flüssigkeit (8) zugeordnet
ist, und einer nachgeordneten Streumaschine (11) für das Aufstreuen des angefeuchteten
Gips-Fasergemisches auf eine Formstraße (12) mit nachgeschalteter Preßvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Trockenmischer (4) und dem zweiten Mischer
(9) eine das trockene Gips-Fasergemisch gewichts- und/oder volumenmäßig messende Dosiervorrichtung
(7) angeordnet ist und daß dieser Gips-Faserdosiervorrichtung (7) eine Wasserdosieranlage
(8) zugeordnet ist, deren Ausgang (8') in den nachgeschalteten zweiten Mischer (9)
mündet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in Förderrichtung (19)
der Formstraße (12) vor und hinter dem Streukopf (26) Spritzdüsen (40, 41, 42, 43)
zum Nachbefeuchten der Oberflächen des aufgestreuten Formkörpers angeordnet sind und
daß zwischen den Spritzdüsen (40 bis 43) in Förderrichtung (19) der Formstraße (12)
hintereinander mehrere, von Teilmasseströmen beschickte, voneinander getrennte Streuköpfe
(26a, 26b, 26c) zum getrennten Aufstreuen einzelner Schichten (35a, 35b, 35c) des
Formkörpers (35) vorgesehen sind und daß in Förderrichtung (19) zwischen den Streuköpfen
mindestens jeweils eine weitere Spritzdüse (41, 42) vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Feuchtmischer
(9) eine Zuteilvorrichtung (37) vorgesehen ist, der mehrere voneinander getrennte
Streumaschinen (11a, 11b, 11c) mit Streuköpfen (26a, 26b, 26c) nachgeordnet sind (Fig.
1).
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Trockenmischer
eine Zuteilvorrichtung (37a) für den Massestrom des trockenen Gips-Fasergemisches
vorgesehen ist, der entsprechend der Anzahl der Teilmasseströme voneinander getrennte
Dosiervorrichtungen (6a, 6b, 6c) und Feuchtmischer (9) nachgeordnet sind, wobei jedem
Feuchtmischer (9) eine Streumaschine (11a, 11b, 11c) nachgeordnet ist (Fig. 2).