[0001] Die Erfindung betrifft eine Falzmaschine mit mindestens einer Stauch- und mehreren,
einer für den Parallelbruch benutzten Stauchfalzeinheit folgenden Falzschwerteinheiten
für Kreuz- und Dreibrüche, wie sie auch als "kombinierte Falzmaschine" bezeichnet
zu werden pflegt und zum Falzen von Bogen aus blattförmigen Werkstoffen, insbesondere
bedruckter Papierbogen benutzt wird.
[0002] Bei bekannten kombinierten Falzmaschinen ist eine Falzschwerteinheit für den Kreuzbruch
an einer Gestellseitenwand angeordnet. Die Lage des Falzschwertes entspricht dabei
der Maschinenformatmitte, so daß für verschiedene Maschinenbreiten auch die Falzschwerteinheit
verschieden lang ist. Eine größere Maschinenbreite erfordert eine stabile und verwindungsfreie
Anbringung der Falzschwerteinheit an einer entsprechend stabilen Gestellseitenwand.
Bei neuzeitlichen Kombi-Maschinen mit gesteigerter Leistung durch elektronisch gesteuerte
Falzschwerter, deren Falztakt vom Bogen ausgelöst wird, ist diese einseitige Befestigung
der Falzschwerteinheit an einer Gestellseitenwand den Anforderungen an die Falzbruchqualität
nicht mehr gewachsen; Schwingungen der Halterung und der Gestellseitenwand beeinträchtigen
die genaue Falzbrüchbildung. Wie die Abbildungen z.B. der an und für sich andere Elementengruppen
von Falzmaschinen betreffenden DE-OS 17 61 377 und 16 11 344 zeigen, wurde versucht,
dem dadurch zu begegnen, daß eine Falzschwerteinheit unmittelbar an einer sich zwischen
den Gestellseitenwänden erstreckenden Traverse in deren Mitte angeordnet wurde. Solche
Traversen haben aber für die Bedienperson den Nachteil, daß oberhalb der Bogeneinlaufebene
die Zugänglichkeit der Bogeneinstellvorrichtungen beeinträchtigt und die Beseitigung
von Störbogen sehr erschwert wird. Hinzu kommt, daß bei bekannten Bauarten die Falzschwerteinheiten
für den Dreibruch links und rechts an den Gestellseitenwänden befestigt sind, so daß
diese entsprechend hoch sein müssen und somit für die Bedienperson zusätzliche Hindernisse
bilden. Durchbrüche (Fenster) in den Gestellseitenwänden konnten dem nur unzureichend
abhelfen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die erwähnten Nachteile der herkömmlichen
Bauweisen von Kombi-Falzmaschinen zu beseitigen und dabei für unterschiedliche Maschinenbreiten
eine stabile, vibrations- und verwindungsfreie Anordnung der Falzschwerteinheiten
zu gewährleisten.
[0004] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei einer Maschine der eingangs genannten
Gattung die Falzschwerteinheiten mit Auslegern an einer starren, sich zwischen Gestellseitenwänden
erstreckenden und an ihnen befestigten Gestellbrücke am Ausgangsende des Maschinengestells
angebracht sind und daß die Gestellseitenwände sich über den Bereich der Falzschwerteinheiten
erstreckende tiefe Ausnehmungen aufweisen.
[0005] Bei dieser Anordnung sind die Einstellelemente für die - Bedienperson gut einzusehen
und ungehindert zugänglich, so die über der Fördereinrichtung angeordneten Bogenniederhalter,
die Bogenanschläge und die zugehörigen Bedienelemente, aber auch die am Ausgang der
für den Parallelbruch benutzten Stauchfalzeinheit angeordneten Messerwellen oder Ausgangswellen
mit Transportrollen und Schneid- oder Perforiereinrichtungen. Die Bogeneinstellung
sowie die Störbogenentnahme sind wesentlich einfacher und schneller durchführbar,
als bei den bisher bekannten Bauarten.
[0006] Die Erfindung ermöglicht eine vorteilhafte Weiterbildung dahin, daß die von der Gestellbrücke
getragenen Falzschwerteinheiten von einem gemeinsamen Antrieb aus gekuppelt angetrieben
sind, vorzugsweise so, daß sie von einem an der Gestellbrücke angebrachten Elektromotor
aus über ein die Antriebsräder der Falzschwerteinheiten kuppelndes, parallel zu der
Ebene der Gestellbrücke verlaufendes Element, z.B. einen Zahnriemen angetrieben sind.
Sonstige Weiterbildungen und Einzelheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung und in Verbindung mit den Ansprüchen.
[0007] In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine Teil-Seitenansicht einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Falzmaschine
für Papierbogen,
Fig. 2 eine zugehörige Draufsicht und
Fig. 3 eine zugehörige Rückansicht.
[0008] -Einem nicht gezeichneten Bogenanleger bekannter Ausführung zur Trennung und Lieferung
der Papierbogen schließt sich ein aus Falzwalzen 1 und Falztaschen 2 gebildetes Stauchfalzwerk
für den Parallelbruch an, an dessen Ausgang Messerwellen oder Ausgangswellen mit Transportrollen
und Schneid- oder Perforiereinrichtungen 15,16 vorgesehen sind. Am Ausgangsende des
Seitenwände 3 und 4 aufweisenden Maschinengestells ist eine sich zwischen diesen Seitenwänden
erstreckende und an ihnen befestigte, starre Gestellbrücke 5 angeordnet.
[0009] Sie stellt eine die Rückwand des Gestelloberteils bildende Platte dar. An ihr sind
Ausleger 6 befestigt, die bei dem gezeichneten Beispiel durch unter sich gleich lange
Hohl-profilstücke von einem den Widerstand gegen Vibrationen begründenden ausreichend
großen Querschnitt gebildet sind. Ein im mittleren Bereich der Gestellbrükke 5 befestigter
solcher Ausleger 6 trägt eine Kreuzbruch-Falzschwerteinheit 7 mit einem Falzschwert
12.
[0010] Rechts und links davon sind an gegenüber dem mittleren Ausleger 6 tiefer liegenden
ebensolchen Auslegern je eine Dreibruch-Falzschwerteinheit 8 mit einem Falzschwert
13 und eine Falzschwerteinheit 9 mit einem Falzschwert 14 gehalten. Die Falzschwerteinheiten
7, 8 und 9 sind gemeinsam von einem Elektromotor 17 aus angetrieben, der am oder im
unteren Teil der Gestellbrücke 5 so angebracht ist, daß sich sein Abtriebselement
auf der Rückseite der Gestellbrücke 5 befindet. Dort sind auch die Antriebsräder 20,
21 und 22 der Falzschwerteinheiten 7, 8 und 9 gelagert. Die getrieblichen Mittel zur
Bewegungsübertragung auf die Falzschwerter gehen durch die Hohlprofile 6 hindurch.
Ein die Antriebsräder der Falzschwertein--heiten zwangsläufig kuppelndes Element,
z.B. ein Zahnriemen 23, der aber auch durch andere bekannte Antriebsmittel ersetzt
sein könnte, verläuft parallel zu der von der Rückseite der Gestellbrücke 5 gebildeten
Ebene.
[0011] Die Maschine ist mit an sich bekannten, nicht gezeichneten Einrichtungen für das
Auslegen der Bogen schon nach dem Parallelbruch oder nach dem Kreuzbruch oder nach
dem einen oder anderen der wählbaren Dreibrüche ausgerüstet. Für das Auslegen von
nur dem Parallelbruch unterworfenen Bogen ist in der Gestellbrücke 15 ein Durchbruch
18 vorgesehen. Nicht gezeichnet sind die Fördereinrichtungen ebenfalls bekannter Art,
welche die Bogen nach jeder Falzung weiterleiten. Unterhalb der Kreuzbruch-Falzschwerteinheit
7 sind zugehörige Falzwalzen 10 und unterhalb der Dreibruch-Falzschwerteinheiten 8
und 9 Falzwalzen 11 gelagert.
[0012] In den Gestellseitenwänden 3 und 4 sind sich über den Bereich der Falzschwerteinheiten
7, 8 und 9 erstreckende, nach oben offene tiefe Ausnehmungen 19 vorgesehen. Auf den
von ihnen gebildeten Grundflächen ruht die Gestellbrücke 5 auf. Gleichzeitig liegt
sie an den Rückenflächen der Ausnehmungen an. Sie ist mit den Seitenwänden starr verbunden,
vorzugsweise verschweißt, um die Anordnung möglichst vibrationssicher zu gestalten.
[0013] Im Betrieb gelangen die Falzbogen von den Falzwalzen 1 der Parallelfalzeinheit kommend
mittels der nicht gezeichneten Fördereinrichtung unter die Kreuzbruch-Falzschwerteinheit
7, wo sie von dem Falzschwert 12 zwischen die Falzwalzen 10 eingeschlagen werden.
Die Maschine ist dafür eingerichtet, daß der mit dem Kreuzbruch versehene Bogen weitergeleitet
oder weiterverarbeitet wird. Er kann also aus der Maschine sogleich herausgeführt
und ausgelegt werden oder je nach Wahl einem der Dreibruch-Falzwerke an der Maschine,
entweder rechts oder links von der Kreuzbruch-Falzeinheit zugeführt werden, wo er
in der Dreibruch-Falzschwerteinheit 8 von dem Falzschwert 13 oder in der Dreibruch-Falzschwerteinheit
9 von dem Falzschwert 14 zwischen die Falzwalzen 11 eingeschlagen wird.
1. Falzmaschine mit mindestens einer Stauch- und mehreren, einer für den Parallelbruch
benutzten Stauchfalzeinheit folgenden Falzschwerteinheiten für Kreuz- und Dreibrüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Falzschwerteinheiten (7, 8, 9) mit Auslegern (6) an
einer starren, sich zwischen Gestellseitenwänden (3, 4) erstreckenden und an ihnen
befestigten Gestellbrücke (5) am Ausgangsende des Maschinengestells angebracht sind
und daß die Gestellseitenwände (3, 4) sich über den Bereich der Falzschwerteinheiten
(7, 8, 9) erstreckende tiefe Ausnehmungen (19) aufweisen.
2. Falzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gestellbrücke (5)
eine die Rückwand des Gestelloberteils bildende Platte ist, die in die Ausnehmungen
(19) der Gestellseitenwände (3, 4) so eingesetzt ist, daß sie auf deren Grundflächen
ruht und gegen deren Rückenflächen anliegt.
3. Maschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gestellbrücke
(5) im mittleren Bereich eine Kreuzbruch-Falzschwerteinheit (7) und rechts und/oder
links von dieser je eine Dreibruch-Falzschwerteinheit (8, 9) gehalten sind, und zwar
aufgehängt an in der Gestellbrücke (5) befestigten, vorzugsweise unter sich gleichen,
im Kern hohlen Auslegern (6).
4. Maschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Gestellbrücke
(5) getragenen Falzschwerteinheiten (7, 8, 9) von einem gemeinsamen Antrieb (17) aus
gekuppelt angetrieben sind.
5. Maschine nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzschwerteinheiten
(7, 8, 9) von einem an der Gestellbrücke (5) angebrachten Elektromotor (17) aus über
ein die Antriebsräder (20, 21, 22) dieser Einheiten kuppelndes, parallel zu der Ebene
der Gestellbrücke (5) verlaufendes Element, z. B. einen Zahnriemen, angetrieben sind.
6. Maschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Gestellbrücke (5) ein Durchbruch (18) für das Auslegen von nur dem Parallelbruch
unterworfenen Bogen vorgesehen ist.
7. Maschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, mit einer Parallelstauchfalzeinheit,
einer Kreuzbruch-Falzschwerteinheit und je einer Dreibruch-Falzschwerteinheit auf
jeder Seite der Kreuzbruch-Falzeinheit, gekennzeichnet durch Einrichtungen für das
wahlweise Auslegen der Bogen schon nach dem Parallelbruch oder nach dem Kreuzbruch
oder nach dem einen oder anderen der wählbaren Dreibrüche.