(19)
(11) EP 0 153 668 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.09.1985  Patentblatt  1985/36

(21) Anmeldenummer: 85101622.0

(22) Anmeldetag:  14.02.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 45/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE IT LI

(30) Priorität: 01.03.1984 DE 8406396 U

(71) Anmelder: STAHL GmbH & Co. Maschinenfabrik
D-71642 Ludwigsburg-Neckarweihingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schauer, Erich
    D-7140 Ludwigsburg (DE)

(74) Vertreter: Bunke, Holger, Dr.rer.nat. Dipl.-Chem. et al
Prinz & Partner Manzingerweg 7
81241 München
81241 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Falzmaschine


    (57) Um bei möglichst starrer, vibrations- und verwindungsfreier Anordnung der in Kombi-Falzmaschinen vorgesehenen Falzschwerteinheiten für unterschiedliche Maschinenbreiten die Zugänglichkeit zu den Bogeneinstelleinrichtungen zu verbessern und die Beseitigung von Störbogen zu erleichtern, werden die Falzschwerteinheiten mit Auslegern an einer starren, sich zwischen Gestellseitenwänden erstreckenden und an ihnen befestigten Gestellbrücke am Ausgangsende des Maschinengestells angebracht und die Gestellseitenwände werden mit sich über den Bereich der Falzschwerteinheiten erstreckenden tiefen Ausnehmungen versehen. Wegen dieser Ausnehmungen kann die Bedienperson die Einstellelemente gut einsehen, die nunmehr leicht zugänglich bleiben. Das gilt auch für die am Ausgang der für den Parallelbruch benutzten Stauchfalzeinheit angeordneten Messerwellen oder Ausgangswellen mitTransportrollen und Schneid- oder Perforiereinrichtungen. Die Bogeneinstellung und die Störbogenentnahme sind einfacher und schneller durchführbar, als bei den bisher bekannten Bauarten. Die Anordnung der Gestellbrücke ermöglicht es auch, die von ihr getragenen Falzschwerteinheiten von einem gemeinsamen Antrieb aus gekuppelt anzutreiben, z.B. mittels eines von einem an der Gestellbrücke angebrachten Elektromotor aus parallel zu der Ebene der Gestellbrücke angetriebenen Zahnriemens.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Falzmaschine mit mindestens einer Stauch- und mehreren, einer für den Parallelbruch benutzten Stauchfalzeinheit folgenden Falzschwerteinheiten für Kreuz- und Dreibrüche, wie sie auch als "kombinierte Falzmaschine" bezeichnet zu werden pflegt und zum Falzen von Bogen aus blattförmigen Werkstoffen, insbesondere bedruckter Papierbogen benutzt wird.

    [0002] Bei bekannten kombinierten Falzmaschinen ist eine Falzschwerteinheit für den Kreuzbruch an einer Gestellseitenwand angeordnet. Die Lage des Falzschwertes entspricht dabei der Maschinenformatmitte, so daß für verschiedene Maschinenbreiten auch die Falzschwerteinheit verschieden lang ist. Eine größere Maschinenbreite erfordert eine stabile und verwindungsfreie Anbringung der Falzschwerteinheit an einer entsprechend stabilen Gestellseitenwand. Bei neuzeitlichen Kombi-Maschinen mit gesteigerter Leistung durch elektronisch gesteuerte Falzschwerter, deren Falztakt vom Bogen ausgelöst wird, ist diese einseitige Befestigung der Falzschwerteinheit an einer Gestellseitenwand den Anforderungen an die Falzbruchqualität nicht mehr gewachsen; Schwingungen der Halterung und der Gestellseitenwand beeinträchtigen die genaue Falzbrüchbildung. Wie die Abbildungen z.B. der an und für sich andere Elementengruppen von Falzmaschinen betreffenden DE-OS 17 61 377 und 16 11 344 zeigen, wurde versucht, dem dadurch zu begegnen, daß eine Falzschwerteinheit unmittelbar an einer sich zwischen den Gestellseitenwänden erstreckenden Traverse in deren Mitte angeordnet wurde. Solche Traversen haben aber für die Bedienperson den Nachteil, daß oberhalb der Bogeneinlaufebene die Zugänglichkeit der Bogeneinstellvorrichtungen beeinträchtigt und die Beseitigung von Störbogen sehr erschwert wird. Hinzu kommt, daß bei bekannten Bauarten die Falzschwerteinheiten für den Dreibruch links und rechts an den Gestellseitenwänden befestigt sind, so daß diese entsprechend hoch sein müssen und somit für die Bedienperson zusätzliche Hindernisse bilden. Durchbrüche (Fenster) in den Gestellseitenwänden konnten dem nur unzureichend abhelfen.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die erwähnten Nachteile der herkömmlichen Bauweisen von Kombi-Falzmaschinen zu beseitigen und dabei für unterschiedliche Maschinenbreiten eine stabile, vibrations- und verwindungsfreie Anordnung der Falzschwerteinheiten zu gewährleisten.

    [0004] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei einer Maschine der eingangs genannten Gattung die Falzschwerteinheiten mit Auslegern an einer starren, sich zwischen Gestellseitenwänden erstreckenden und an ihnen befestigten Gestellbrücke am Ausgangsende des Maschinengestells angebracht sind und daß die Gestellseitenwände sich über den Bereich der Falzschwerteinheiten erstreckende tiefe Ausnehmungen aufweisen.

    [0005] Bei dieser Anordnung sind die Einstellelemente für die - Bedienperson gut einzusehen und ungehindert zugänglich, so die über der Fördereinrichtung angeordneten Bogenniederhalter, die Bogenanschläge und die zugehörigen Bedienelemente, aber auch die am Ausgang der für den Parallelbruch benutzten Stauchfalzeinheit angeordneten Messerwellen oder Ausgangswellen mit Transportrollen und Schneid- oder Perforiereinrichtungen. Die Bogeneinstellung sowie die Störbogenentnahme sind wesentlich einfacher und schneller durchführbar, als bei den bisher bekannten Bauarten.

    [0006] Die Erfindung ermöglicht eine vorteilhafte Weiterbildung dahin, daß die von der Gestellbrücke getragenen Falzschwerteinheiten von einem gemeinsamen Antrieb aus gekuppelt angetrieben sind, vorzugsweise so, daß sie von einem an der Gestellbrücke angebrachten Elektromotor aus über ein die Antriebsräder der Falzschwerteinheiten kuppelndes, parallel zu der Ebene der Gestellbrücke verlaufendes Element, z.B. einen Zahnriemen angetrieben sind. Sonstige Weiterbildungen und Einzelheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung und in Verbindung mit den Ansprüchen.

    [0007] In der Zeichnung zeigen

    Fig. 1 eine Teil-Seitenansicht einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Falzmaschine für Papierbogen,

    Fig. 2 eine zugehörige Draufsicht und

    Fig. 3 eine zugehörige Rückansicht.



    [0008] -Einem nicht gezeichneten Bogenanleger bekannter Ausführung zur Trennung und Lieferung der Papierbogen schließt sich ein aus Falzwalzen 1 und Falztaschen 2 gebildetes Stauchfalzwerk für den Parallelbruch an, an dessen Ausgang Messerwellen oder Ausgangswellen mit Transportrollen und Schneid- oder Perforiereinrichtungen 15,16 vorgesehen sind. Am Ausgangsende des Seitenwände 3 und 4 aufweisenden Maschinengestells ist eine sich zwischen diesen Seitenwänden erstreckende und an ihnen befestigte, starre Gestellbrücke 5 angeordnet.

    [0009] Sie stellt eine die Rückwand des Gestelloberteils bildende Platte dar. An ihr sind Ausleger 6 befestigt, die bei dem gezeichneten Beispiel durch unter sich gleich lange Hohl-profilstücke von einem den Widerstand gegen Vibrationen begründenden ausreichend großen Querschnitt gebildet sind. Ein im mittleren Bereich der Gestellbrükke 5 befestigter solcher Ausleger 6 trägt eine Kreuzbruch-Falzschwerteinheit 7 mit einem Falzschwert 12.

    [0010] Rechts und links davon sind an gegenüber dem mittleren Ausleger 6 tiefer liegenden ebensolchen Auslegern je eine Dreibruch-Falzschwerteinheit 8 mit einem Falzschwert 13 und eine Falzschwerteinheit 9 mit einem Falzschwert 14 gehalten. Die Falzschwerteinheiten 7, 8 und 9 sind gemeinsam von einem Elektromotor 17 aus angetrieben, der am oder im unteren Teil der Gestellbrücke 5 so angebracht ist, daß sich sein Abtriebselement auf der Rückseite der Gestellbrücke 5 befindet. Dort sind auch die Antriebsräder 20, 21 und 22 der Falzschwerteinheiten 7, 8 und 9 gelagert. Die getrieblichen Mittel zur Bewegungsübertragung auf die Falzschwerter gehen durch die Hohlprofile 6 hindurch. Ein die Antriebsräder der Falzschwertein--heiten zwangsläufig kuppelndes Element, z.B. ein Zahnriemen 23, der aber auch durch andere bekannte Antriebsmittel ersetzt sein könnte, verläuft parallel zu der von der Rückseite der Gestellbrücke 5 gebildeten Ebene.

    [0011] Die Maschine ist mit an sich bekannten, nicht gezeichneten Einrichtungen für das Auslegen der Bogen schon nach dem Parallelbruch oder nach dem Kreuzbruch oder nach dem einen oder anderen der wählbaren Dreibrüche ausgerüstet. Für das Auslegen von nur dem Parallelbruch unterworfenen Bogen ist in der Gestellbrücke 15 ein Durchbruch 18 vorgesehen. Nicht gezeichnet sind die Fördereinrichtungen ebenfalls bekannter Art, welche die Bogen nach jeder Falzung weiterleiten. Unterhalb der Kreuzbruch-Falzschwerteinheit 7 sind zugehörige Falzwalzen 10 und unterhalb der Dreibruch-Falzschwerteinheiten 8 und 9 Falzwalzen 11 gelagert.

    [0012] In den Gestellseitenwänden 3 und 4 sind sich über den Bereich der Falzschwerteinheiten 7, 8 und 9 erstreckende, nach oben offene tiefe Ausnehmungen 19 vorgesehen. Auf den von ihnen gebildeten Grundflächen ruht die Gestellbrücke 5 auf. Gleichzeitig liegt sie an den Rückenflächen der Ausnehmungen an. Sie ist mit den Seitenwänden starr verbunden, vorzugsweise verschweißt, um die Anordnung möglichst vibrationssicher zu gestalten.

    [0013] Im Betrieb gelangen die Falzbogen von den Falzwalzen 1 der Parallelfalzeinheit kommend mittels der nicht gezeichneten Fördereinrichtung unter die Kreuzbruch-Falzschwerteinheit 7, wo sie von dem Falzschwert 12 zwischen die Falzwalzen 10 eingeschlagen werden. Die Maschine ist dafür eingerichtet, daß der mit dem Kreuzbruch versehene Bogen weitergeleitet oder weiterverarbeitet wird. Er kann also aus der Maschine sogleich herausgeführt und ausgelegt werden oder je nach Wahl einem der Dreibruch-Falzwerke an der Maschine, entweder rechts oder links von der Kreuzbruch-Falzeinheit zugeführt werden, wo er in der Dreibruch-Falzschwerteinheit 8 von dem Falzschwert 13 oder in der Dreibruch-Falzschwerteinheit 9 von dem Falzschwert 14 zwischen die Falzwalzen 11 eingeschlagen wird.


    Ansprüche

    1. Falzmaschine mit mindestens einer Stauch- und mehreren, einer für den Parallelbruch benutzten Stauchfalzeinheit folgenden Falzschwerteinheiten für Kreuz- und Dreibrüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzschwerteinheiten (7, 8, 9) mit Auslegern (6) an einer starren, sich zwischen Gestellseitenwänden (3, 4) erstreckenden und an ihnen befestigten Gestellbrücke (5) am Ausgangsende des Maschinengestells angebracht sind und daß die Gestellseitenwände (3, 4) sich über den Bereich der Falzschwerteinheiten (7, 8, 9) erstreckende tiefe Ausnehmungen (19) aufweisen.
     
    2. Falzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gestellbrücke (5) eine die Rückwand des Gestelloberteils bildende Platte ist, die in die Ausnehmungen (19) der Gestellseitenwände (3, 4) so eingesetzt ist, daß sie auf deren Grundflächen ruht und gegen deren Rückenflächen anliegt.
     
    3. Maschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gestellbrücke (5) im mittleren Bereich eine Kreuzbruch-Falzschwerteinheit (7) und rechts und/oder links von dieser je eine Dreibruch-Falzschwerteinheit (8, 9) gehalten sind, und zwar aufgehängt an in der Gestellbrücke (5) befestigten, vorzugsweise unter sich gleichen, im Kern hohlen Auslegern (6).
     
    4. Maschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Gestellbrücke (5) getragenen Falzschwerteinheiten (7, 8, 9) von einem gemeinsamen Antrieb (17) aus gekuppelt angetrieben sind.
     
    5. Maschine nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzschwerteinheiten (7, 8, 9) von einem an der Gestellbrücke (5) angebrachten Elektromotor (17) aus über ein die Antriebsräder (20, 21, 22) dieser Einheiten kuppelndes, parallel zu der Ebene der Gestellbrücke (5) verlaufendes Element, z. B. einen Zahnriemen, angetrieben sind.
     
    6. Maschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gestellbrücke (5) ein Durchbruch (18) für das Auslegen von nur dem Parallelbruch unterworfenen Bogen vorgesehen ist.
     
    7. Maschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, mit einer Parallelstauchfalzeinheit, einer Kreuzbruch-Falzschwerteinheit und je einer Dreibruch-Falzschwerteinheit auf jeder Seite der Kreuzbruch-Falzeinheit, gekennzeichnet durch Einrichtungen für das wahlweise Auslegen der Bogen schon nach dem Parallelbruch oder nach dem Kreuzbruch oder nach dem einen oder anderen der wählbaren Dreibrüche.
     




    Zeichnung