[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckeinrichtung, umfassend eine mit einem Gummituch
bespannte Druckwalze, eine ebene Druckplattenauflage, Mittel zur Halterung der Druckplatte
auf derselben - in Bewegungsrichtung der Druckwalze (Druckrichtung) - hinter der Druckplattenauflage
eine Druckträgerauflage, Mittel zur Halterung des Druckträgers auf derselben und Richtanschläge
zum Ausrichten von Druckplatte und Druckträger auf der jeweiligen Auflage.
[0002] Herkömmliche Druckeinrichtungen, mit denen auch ein Mehrfarbendruck möglich ist,
sind äußerst aufwendig im Aufbau und daher teuer, so daß derartige Druckeinrichtungen
nur für professionelle Zwecke, kaum jedoch für den Hobbybereich in Frage kommen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckeinrichtung der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß sie einerseits eine gute Druckqualität auch bei einem Mehrfarbendruck
ermöglicht, andererseits einfach im Aufbau und der Handhabung und zu einem niedrigen
Preis herstellbar ist, so daß die Druckeinrichtung auch für Jugendliche und Hobby-Drucker
verwendbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Druckplattenauflage und
die Druckträgerauflage auf einer gemeinsamen Trägerplatte zwischen zwei parallel zur
Druckrichtung gerichteten, mit der Trägerplatte verbundenen Zahnstangen angeordnet
sind, daß die Druckwalze von der Trägerplatte frei abhebbar ist, an ihren axialen
Enden jeweils einen zum Eingriff mit einer Zahnstange bestimmten Zahnkranz aufweist
und auf einer mit Handgriffen versehenen Welle frei drehbar gelagert ist, und daß
an der Trägerplatte - in Druckrichtung - vor der Druckplattenauflage und an der Druckwalze
mindestens ein Vorsprung bzw. eine komlementäre Vertiefung vorgesehen sind, die in
der Startstellung der Druckwalze miteinander in Eingriff treten.
[0005] Da man bei einer nicht professionellen Druckeinrichtung das Einfärben der Druckplatten
von Hand vornehmen kann und da bei geeigneter Wahl der Druckplatten eine wiederholte
Befeuchtung derselben entfallen kann, kann man bei der erfindungsgemäßen Druckeinrichtung
zunächst auf das sonst übliche Farbwerk und Feuchtwerk verzichten. Dadurch daß die
Druckwalze frei von der Trägerplatte abnehmbar ist, entfällt eine komplizierte und
aufwendige Lagerung der Druckwalze an einem Schlitten, der relativ zur Trägerplatte
bewegbar ist. Entscheidend für eine gute Druckqualität ist jedoch dabei, daß die Druckwalze
ohne große Mühe stets exakt wieder in ihre Ausgangsstellung gebracht werden kann,
so daß auch bei mehrmaligem Überlaufen der Druckplatte das Bild auf dem Gummituch
der Druckwalze nicht versetzt und damit unscharf wird. Durch die Zuordnung eines an
der Trägerplatte oder der Druckwalze angeordneten Vorsprunges und einer komplementären
Vertiefung an dem jeweils anderen Teil kann die Druckwalze nach dem Abheben von den
Zahnstangen rasch und ohne Mühe wieder exakt in ihre Ausgangsstellung gebracht werden.
[0006] Bei einer besonders einfach herzustellenden Ausführungsform sind die Druckplattenauflage,
die Druckträgerauflage und die Zahnstangen einstückig mit der Trägerplatte ausgebildet,
wobei die gesamte Anordnung vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt ist.
[0007] Vielseitiger verwendbar ist jedoch eine Ausführungsform, bei der die Druckplattenauflage
und die Druckträgerauflage als von der Trägerplatte abnehmbare Platten ausgebildet
sind, wobei an der Trägerplatte und/oder den Platten Mittel zur Positionierung derselben
auf der Trägerplatte vorgesehen sind. Während die Druckeinrichtung mit eingelegter
Platte als reine Offsetdruckeinrichtung verwendbar ist, kann der Benutzer nach dem
Herausnehmen der Druckplattenauflage beispielsweise einen Linolschnitt oder eine Kupferplatte
für eine Radierung auf die Trägerplatte legen, wobei er sowohl direkt (seitenverkehrter
Abdruck) als auch indirekt (seitenrichtiger Abdruck) drucken kann. Ebenso kann der
Benutzer nach dem Herausnehmen der Druckträgerplatte auch Druckträger mit einer gegenüber
Papier größeren Stärke einlegen.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Vorsprung von einer sich quer zur
Druckrichtung erstreckenden Zentrierleiste an der Trägerplatte und die Vertiefung
von einer im Querschnitt mindestens annähernd komplementären achsparallelen Zentriernut
am Umfang der Druckwalze gebildet. Dabei weist die Zentrierleiste vorzugsweise ein
mindestens annähernd dreieckförmiges Querschnittsprofil mit einer zur Auflage auf
der Trägerplatte bestimmten ebenen Dreieckseite und zwei konvex gekrümmten Flanken
auf. Diese Formgebung der Zentrierleiste sorgt zum einen dafür, daß die Druckwalze
auch bei ungenauem Aufsetzen auf die Zentrierleiste exakt zentriert wird und daß zum
anderen die Druckwalze ohne Behinderung und damit ruckfrei aus ihrer Startstellung
weggerollt werden kann.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Zentrierleiste von der Trägerplatte
abnehmbar und an dieser mittels mindestens zweier Zapfen festlegbar. Dies hat den
Vorzug, daß die Zentrierleiste gleichzeitig als Halterung und als Richtanschlag für
die Druckplatte verwendet werden kann, indem die Zapfen entsprechende Löcher in der
Druckplatte durchsetzen und die Druckplatte zwischen der Zentrierleiste und der Trägerplatte
eingeklemmt wird. Im Hinblick auf die Verwendung der erfindungsgemäßen Druckeinrichtung
für Hobby-Drucker ist es besonders zweckmäßig, wenn der Durchmesser und der gegenseitige
Abstand der Zapfen den entsprechenden Abmessungen handelsüblicher Locher für Bürozwecke
entsprechen. Ein solcher Locher findet sich praktisch in jedem Haushalt oder kann
für geringes Geld erworben werden. Die Lochung der Druckplatten mit einem derartigen
Locher gewährleistet einen absolut sicheren Halt und eine sichere Ausrichtung der
Druckplatte auf der Druckplattenauflage.
[0010] Zum Festhalten des Druckträgers, beispielsweise eines Papierbogens auf der Druckträgerauflage
ist vorzugsweise zwischen der Druckplattenauflage und der Druckträgerauflage eine
quer zur Druckrichtung gerichtete Klemmleiste angeordnet, die um eine quer zur Druckrichtung
parallele Achse schwenkbar in der Trägerplatte gelagert und in ihre Klemmstellung
vorgespannt sein kann. Die Klemmleiste kann gleichzeitig als Richtanschlag für eine
Ausrichtung des Druckträgers in Druckrichtung dienen. Damit genügt es, noch einen
Richtanschlag für eine Ausrichtung des Druckträgers quer zur Druckrichtung vorzusehen,
wobei dieser letztere Richtanschlag von einem kleinen Vorsprung an der Druckträgerauflage
gebildet sein kann. Um eine Behinderung des Druckvorganges durch die Klemmleiste zu
vermeiden, ist bei der erfindungsgemäßen Druckeinrichtung der in Druckrichtung gemeinsame
Mittelabstand zwischen Klemmleiste und Zentrierleiste zweckmäßigerweise gleich dem
Umfang der Druckwalze, wobei die in Druckrichtung gemessene Breite des über die Druckträgerauflage
nach oben überstehenden Abschnittes der Klemmleiste kleiner als die Breite der Zentriernut
in der Druckwalze ist. Dies hat zur Folge, daß sich die Zentriernut genau über der
Klemmleiste befindet, wenn die Druckwalze ausgehend von ihrer korrekten Startposition
die Klemmleiste, d.h. den Anfang der Druckträgerauflage erreicht.
[0011] Eine axiale Ausrichtung der Druckwalze bzw. eine Ausrichtung der Druckwalze quer
zur Druckrichtung wird am einfachsten dadurch erreicht, daß die Druckwalze jeweils
axial innerhalb der Zahnkränze einen radial über den Zahnkranz überstehenden Führungsflansch
aufweist.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Handgriffe an den axialen Enden
der Walzenwelle einen gegenüber dem Durchmesser der Führungsflansche größeren Durchmesser
auf, wobei dies nur für relativ kleine Walzendurchmesser gilt. Zum einen liegen diese
Handgriffe gut in der Hand, wenn die Druckwalze mit einem gewissen Druck über die
Druckplattenauflage und die Druckträgerauflage hinweggeführt wird. Zum anderen kann
damit die Druckwalze auf eine beliebige Fläche abgelegt werden, ohne daß die Gefahr
besteht, daß die Unterlage durch Druckfarbe auf dem Gummituch beschmutzt oder umgekehrt
das Bild auf der Druckwalze verwischt werden kann. Am Umfang der Handgriffe können
dabei Mittel vorgesehen sein, die ein selbsttätiges Rollen der Druckwalze auf einer
Unterlage verhindern. Am einfachsten wird dies dadurch erreicht, daß die Handgriffe
an ihrer Umfangsfläche mindestens eine ebene achsparallele Fläche aufweisen, deren
radialer Abstand von der Walzenachse größer als der Radius der Führungsflansche ist.
Dies hat darüber hinaus den Vorteil, daß die Walze auf einerUnterlage abgelegt und
beispielsweise beim Reinigen des Gummituches gedreht werden kann, während die Handgriffe
auf der Unterlage ruhen.
[0013] Vorzugsweise steigt die Bewegungsbahn der Druckwalze mindestens an den in Druckrichtung
über die Druckträgerauflage hinausragenden Endabschnitten der Zahnstangen kontinuierlich
geringfügig an. Dies kann beispielsweise durch die Verringerung der Zahntiefe der
Zahnstangen in diesen Endabschnitten erzielt werden.
[0014] Zweckmäßigerweise ist der Kopfkreisdurchmesser der Zahnkränze geringfügig größer
als der Außendurchmesser der mit Gummituch bespannten Druckwalze. Dies bewirkt, daß
durch die unterschiedlichen Radien von Zahnkränzen und Gummituchoberfläche und die
darauf beruhenden unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten der Druckträger in Druckrichtung
gespannt wird, so daß der Druckträger nur an einem Ende eingespannt zu werden braucht
und daß auch ein etwas welliger Druckträger beim Druckvorgang glatt gestrichen wird.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Trägerplatte mit Druckplatten- und
Druckträgerauflage,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten Anordnung,
wobei die Druckwalze in drei verschiedenen Stellungen auf der Trägerplatte dargestellt
ist,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Zentrierleiste,
Fig. 4 eine Unteransicht der in Fig. 3 dargestellten Zentrierleiste,
Fig. 5 einen Schnitt längs Linie V-V in Fig. 3,
Fig. 6 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Druckwalze mit nur einem Handgriff,
Fig. 7 eine Ansicht eines Handgriffes in axialer Richtung auf die der Druckwalze zugekehrte
Fläche,
Fig. 8 einen Schnitt durch die Druckwalze längs Linie VIII-VIII in Fig. 6,
Fig. 9 eine vergrößerte teilweise geschnittene Frontansicht einer Hälfte einer Klemmleiste,
Fig. 10 einen Schnitt durch die Klemmleiste längs Linie X-X in Fig. 9, wobei die Klemmleiste
in die Trägerplatte eingebaut ist,
Fig. 11 einen der Fig. 10 entsprechenden Schnitt XI-XI in Fig. 9,
Fig. 12 eine der Fig. 1 entsprechende Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform der
Erfindung und
Fig. 13 einen Schnitt längs Linie XIII-XIII in Fig. 12.
[0016] In Fig. 1 erkennt man eine allgemein mit 10 bezeichnete rechteckige Trägerplatte,
die auf ihrer Oberseite entlang ihrer Längsränder jeweils eine Zahnstange 12 aufweist.
Zwischen den Zahnstangen 12 sind in Form plattenförmiger Erhebungen mit höhengleichen
Oberflächen eine rechteckige Druckplattenauflage 14 und eine ebenfalls rechteckige
Druckträgerauflage 16 - in Längsrichtung der Zahnstangen 12 betrachtet - hintereinander
angeordnet. Die Auflagen oder Tische 14 und 16 sind von den Zahnstangen 12 bzw. den
Querrändern der Trägerplatte 10 jeweils durch vertiefte Bereiche 18 getrennt. Die
Trägerplatte 10, die Zahnstangen 12, die Druckplattenauflage 14 und die Druckträgerauflage
16 sind als Kunststoffspritzgußteil einstückig miteinander gefertigt.
[0017] An dem in der Fig. 1 linken Ende der Druckplattenauflage 14 wird die auf dieser liegende
Druckplatte 20 mittels einerquer zu den Zahnstangen 12 gerichteten Zentrierleiste
.22 gehalten, die näher in den Fig. 3 bis 5 dargestellt ist. Die Zentrierleiste besteht
aus einem hohlen oder auch ausgefüllten Kunststoffteil, das gemäß Fig. 5 einen annähernd
dreieckförmigen Querschnitt mit einer ebenen Basisfläche 24 und konvex gekrümmten
Seitenflächen oder Flanken 26 aufweist. Der Scheitel zwischen den beiden konvex gekrümmten
Seitenflächen 26 kann, wie in Fig. 5 dargestellt, geringfügig abgeflacht sein. An
ihrer Basisfläche 24 trägt die Zentrierleiste 22 zwei Zapfen 28, die zum Eingriff
in nicht dargestellte komplementäre Bohrungen 30 am linken Rand der Druckplattenauflage
14 bestimmt sind. Der Durchmesser und der Abstand der Zapfen 28 sind so gewählt, daß
sie den entsprechenden Abmessungen eines üblichen Büro-Lochers entsprechen. Dadurch
ist es möglich, die Druckplatte 20 mit einem derartigen Locher zu lochen und mit Hilfe
der Zentrierleiste 22 und den Zapfen 28 nicht nur unverrückbar sondern auch in einer
bestimmten Ausrichtung relativ zur Druckplattenauflage 14 auf dieserfestzuhalten.
DieseLochung kann bei der Vorbereitung eines Satzes von Druckplatten für einen Mehrfarbendruck
auch dazu verwendet werden, die Deckungsgleichheit des Motives auf den Druckplatten
zu erreichen, so daß diese nach dem Aufspannen auf die Druckplattenauflage 14 exakt
übereinander liegende Druckbilder ergeben.
[0018] In einer Vertiefung 32 zwischen Druckplattenauflage 14 und Druckträgerauflage 16
ist eine Klemmleiste 34 angeordnet, die in den Fig. 9 bis 11 näher dargestellt ist
und dazu dient, den Druckträger 36, in den meisten Fällen ein Stück Papier, auf der
Druckträgerauflage 16 festzuhalten.
[0019] Die Klemmleiste 34 besteht aus einem annähernd halbzylindrischen Mittelabschnitt
38, der entlang seinem einen Längsrand mit einer Betätigungsleiste 40 und entlang
seinem anderen Längsrand mit einer Klaue 42 verbunden ist. Die Klemmleiste 34 ist
mit ihrem Mittelabschnitt 38 in einer kreisbogenförmig gekrümmten Mulde 44 der Vertiefung
32 zwischen Druckplattenauflage 14 und Druckträgerauflage 16 gelagert, so daß sie
durch Niederdrücken der Betätigungsleiste 40 um die Halbzylinderachse zwischen einer
in Fig. 11 durch ausgezogene Linien dargestellten Klemmstellung und einer durch gestrichelte
Linien wiedergegebenen Freigabestellung verschwenkbar ist.
[0020] Die Klemmleiste 34 wird an der Trägerplatte 10 mittels kreissektorförmigerFlansche
46 gehalten (Fig. 9) die von dem halbzylindrischen Mittelabschnitt 38 abstehen und
in im Bereich der Vertiefung 32 in der Trägerplatte 10 ausgebildete Schlitze (48)
in derselben einsteckbar sind. Die Flansche 46 weisen auf ihrer jeweiligen Außenseite
eine kreisbogenförmige Nut 50 auf, in welche ein kreisbogenförmig gekrümmter Schlitzrand
52 eingreift, wie dies in Fig. 9 durch gestrichtelte Linien angedeutet ist. Der kreisbogenförmig
gekrümmte Schlitzrand 52 entsteht dabei durch den die Mulde 44 durchsetzenden Schlitz
48. Der Schlitz 48 ist dabei etwas schmaler als der jeweilige mit einer Einweisungsfläche
54 versehene Flansch 46, so daß diese unter Ausnutzung der zumindest geringfügigen
Elastizität des für die Herstellung der Trägerplatte verwendeten Kunststoffmaterials
in den Schlitz 48 eindrückbar ist, wobei der Schlitzrand 52 nach dem vollständigen
Eindrücken des Flansches 46 in die flache kreisbogenförmige Nut 50 einrastet. Damit
ist die Klemmleiste 34 schwenkbar aber sicher an der Trägerplatte 10 gehalten. Um
die Klemmleiste 34 in ihre Klemmstellung vorzuspannen, ist zwischen dem Boden der
Vertiefung 32 und der Betätigungsleiste 40 mindestens eine Schraubendruckfeder 56
angeordnet, wie dies in Fig. 11 zu sehen ist.
[0021] Die Klemmleiste 34 hat neben ihrer Klemmfunktion noch die Funktion eines Richtanschlages,
der die Lage des Druckträgers 36 in Längsrichtung der Zahnstangen 12 auf der Druckträgerauflage
16 festlegt. Um den Druckträger 36 auch quer zur Längsrichtung der Zahnstangen 12
auszurichten, ist an zumindest einer Seite der Druckträgerauflage 16 eine flache Erhebung
58 ausgebildet (Fig. 1) gegen die der Druckträger 36 anlegbar ist.
[0022] Die Fig. 6 bis 8 zeigen die algemein mit 60 bezeichnete Druckwalze. Sie umfaßt einen
zylindrischen Walzenkörper 62, der aus zwei Kunststoffhalbschalen besteht, die durch
Schrauben oder andere Weise miteinander verbunden sind (Fig. 8). Der Walzenkörper
62 weist eine achsparallel gerichtete, zu seiner Umfangsfläche hin offene Zentriernut
64, deren Querschnittsprofil zumindest annähernd komplementär zu dem Querschnittsprofil
der Zentrierleiste 22 ist. Der Walzenkörper 62 ist mit einem Gummituch 66 bespannt,
das sich von einem Nutrand über den Umfang des Walzenkörpers 62 bis zum anderen Rand
der Nut 64 erstreckt. Das Gummituch 66 kann auf eine beliebige Weise auf dem Walzenkörper
befestigt werden. Dabei einigermaßen sorgfältiger Pflege des Gummituches dieses für
sehr viele Druckvorgänge verwendet werden kann, kann es beispielsweise auf den Walzenkörper
62 aufgeklebt werden.
[0023] An den axialen Enden weist der Walzenkörper jeweils einen Zahnkranz 68 auf, der auf
seiner Innenseite durch einen radial überstehenden Führungsflansch 70 begrenzt wird.
Der Kopfkreisdurchmesser des Zahnkranzes 68 ist geringfügig größer als der Durchmesser
des mit dem Gummituch 66 bespannten Walzenkörpers 62. Der Zweck dieser Maßnahme wurde
bereits eingangs erläutert. Die Zahnteilung der Zahnkränze 68 entspricht der Zahnteilung
der Zahnstangen 12, wobei ein möglichst spielfreier Eingriff zwischen den Zahnkränzen
68 und den Zahnstangen 12 gewährleistet sein soll.
[0024] Der axiale Abstand a zwischen den nach außen weisenden Stirnflächen der Führungsflansche
70 ist gleich dem Abstand b der einander zugekehrten Ränder der Zahnstangen 12, so
daß die Druckwalze beim Aufliegen auf den Zahnstangen 12 in axialer Richtung praktisch
spielfrei gehalten ist.
[0025] Der Walzenkörper 62 wird von einer Walzenwelle 72 durchsetzt, die beispielsweise
von einem Rohr gebildet sein kann. Die Walzenwelle 72 ragt in axialer Richtung jeweils
über den Walzenkörper 62 hinaus und in eine entsprechende Bohrung 74 eines zylindrischen
Handgriffes 76 hinein (Fig. 6). Der Handgriff 76 kann auf der Welle 72 mit beliebigen
Mitteln befestigt werden, wobei selbstverständlich auch die Welle 72 starr mit dem
Walzenkörper 62 verbunden und in den Handgriffen 76 drehbar gelagert sein könnte.
Letztgenannte Ausführungsform ist jedoch komplizierter. Wie man in Fig. 6 erkennt,
ist der Durchmesser der Handgriffe 76 größer als der Durchmesser der Führungsflansche
70. Gemäß Fig. 7 weisen die Handgriffe 76 ferner eine achsparallele ebene Fläche 78
auf, so daß die Druckwalze 60 nach dem Ablegen auf einer Unterlage nicht davon rollen
kann. Der radiale Abstand c der Fläche 78 von der Wellenachse 80 ist dabei zumindest
geringfügig größer als der Radius r-des Führungsflansches 70, so daß auch nach dem
Ablegen der Walze 60 auf einer Unterlage der Walzenkörper 62 gedreht werden kann.
Dies erleichtert beispielsweise das Säubern des Gummituches.
[0026] Für einen Druck, beispielsweise einen Mehrfarbendruck werden in an sich bekannter
Weise Druckplatten für die verschiedenen Farbstufen vorbereitet, wobei darauf zu achten
ist, daß die auf den einzelnen Druckplatten festgehaltenen Teile der Druckvorlage
exakt miteinander fluchten, wenn auch die Lochungen für die Zapfen 28 in den Druckplatten
miteinander fluchten.
[0027] Dann wird die erste Druckplatte mittels der Zentrierleiste 22 auf der Druckplattenauflage
14 ausgerichtet und festgeklemmt. Um eine Klemmwirkung zu erreichen, können die Zapfen
28 gegebenenfalls mit einem Umfangswulst oder einer geringfügigen Verdickung versehen
sein, so daß sie in den betreffenden Bohrungen 30 in der Druckplattenvorlage 14 klemmen.
[0028] Anliegend wird ein Druckträger;beispielsweise ein Stück Papier oder eine Karte o.dgl.
auf der Druckträgerauflage 16 mittels des Anschlages 58 und der Klemmleiste 34 ausgerichtet
und von der Klemmleiste 34 festgehalten. Dann wird die Druckwalze 60 an dem in der
Fig. 2 linken Ende der Trägerplatte 10 so auf die Zahnstangen 12 gesetzt, daß die
Zentrierleiste 28 in die Nut 64 in dem Walzenkörper 62 eingreift. Nach dem Einfärben
der Druckplatte 20 wird die Druckwalze 60 mit einem angemessenen Druck über die Druckplatte
20 gerollt, wobei das Gummituch 66 von den eingefärbten Bereichen der Druckplatte
20 Farbe aufnimmt, so daß auf der Oberfläche des Gummituches 66 ein NegativBild der
Druckplatte entsteht. Die Abmessungen der Anordnung sind so gewählt, daß der Walzenkörper
72 nach einmaliger Umdrehung mit der Nut 64 über der Klemmleiste 34 liegt, wie dies
durch die mittlere Stellung der Druckwalze 60 in Fig. 2 angedeutet ist. Damit wird
eine Behinderung der Druckwalzenbewegung durch die Klemmleiste 34 vermieden. Beim
Weiterrollen der Druckwalze 60 in die in der Fig. 2 dargestellte rechte Endstellung
wird dann das auf dem Gummituch 66 befindliche Bild auf den Druckträger 36 übertragen.
Mit Erreichen des Zahnstangenendes wird durch eine Verringerung der Zahntiefe der
Zahnstangen 12 die Druckwalze 60 von der Druckplatten- und Druckträgerebene abgehoben
(siehe Fig. 2). Die Walze wird von der Trägerplatte 10 abgenommen und wieder auf die
Zentrierleiste 22 gesezt. Es hat sich gezeigt, daß mit dieser Vorrichtung auch beim
mehrmaligen Durchlauf der Druckwalze ein absolut scharfes Druckbild erreicht wird.
[0029] In der Regel wird man zunächst eine der gewünschten Auflage entsprechende Anzahl
von Druckträgern 36 mit einer Farbe bedrucken. Anschließend wird die Druckplatte gegen
eine. anders eingefärbte Druckplatte ausgetauscht. Dann werden die bereits mit einer
Farbe bedruckten Druckträger der Reihe nach mit der zweiten Farbe bedruckt u.s.w..
Trotz des einfachen Aufbaues und der einfachen Handhabung der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung
lassen sich einwandfreie scharfliniege Mehrfarbendrucke mit dieser Vorrichtung herstellen.
[0030] Bei der in den Fig. 12 und 13 dargestellten zweiten Ausführungsform der Erfindung
sind gleiche Teile wiederum mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die in diesen Figuren
dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der anhand der Fig. 1 bis 11 beschriebenen
ersten Ausführungsform lediglich dadurch, daß die Druckplattenauflage 14' und die
Druckträgerauflage 16' als von der Trägerplatte 10 abnehmbare flache Platten ausgebildet
sind, wie dies in Fig. 13 gut zu erkennen ist. Die Position der beiden Platten 14'
und 16' auf der Trägerplatte 10 wird durch an dieser ausgebildete Zapfen 82 bestimmt,
die in komplementär geformte Kerben 84 an den Rändern der Platten 14' und 16' eingreifen,
wenn diese auf der Trägerplatte 10 liegen. Die Zapfen 82 ragen dabei nicht über die
Oberfläche der Platten 14' und 16' hinaus. Der Vorzug dieser Anordnung besteht darin,
daß dadurch über das Offsetdrucken hinaus noch andere Drucktechniken möglich sind.
So kann anstelle der Druckplattenauflage 14' beispielsweise ein Linolschnitt, der
wie andere Hoch-, Flach- und Tiefdruckformen seitenrichtig erstellt werden kann, auf
die Trägerplatte 10 aufgelegt werden. Das Druckergebnis ist durch die indirekte Druckbildabnahme
seitenrichtig. Ferner können nach dem Abnehmen der Druckträgerauflage 16' auch dickere
Druckträger als das sonst übliche Papier aufgelegt werden. Die in den Fig. 12 und
13 dargestellte Ausführungsform ist aus den vorstehend beschriebenen Gründen vielseitiger
verwendbar als die erste Ausführungsform, wobei jedoch gleichzeitig die für das Offsetdrucken
und einen Mehrfarbendruck erforderliche Präzision erhalten bleibt.
1. Druckeinrichtung, umfassend eine mit einem Gummituch bespannte Druckwalze, eine
ebene Druckplattenauflage, Mittel zur Halterung der Druckplatte auf derselben - in
Bewegungsrichtung der Druckwalze (Druckrichtung - hinter der Druckplattenauflage eine
Druckträgerauflage, Mittel zur Halterung des Druckträgers auf derselben und Richtanschläge
zum Ausrichten von Druckplatte und Druckträger auf der jeweiligen Auflage, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckplattenauflage (14) und die Druckträgerauflage (16) auf
einer gemeinsamen Trägerplatte (10) zwischen zwei parallel zur Druckrichtung gerichteten,
mit der Trägerplatte (10) verbundenen Zahnstangen (12) angeordnet sind, daß die Druckwalze
(60) von der Trägerplatte (10) frei abhebbar ist, an ihren axialen Enden jeweils einen
zum Eingriff mit einer Zahnstange (12) bestimmten Zahnkranz (68) aufweist und auf
einer mit Handgriff (76) versehenen Welle (72) frei drehbar gelagert ist, und daß
an der Trägerplatte (10) - in Druckrichtung - vor der Druckplattenauflage (14) und
an der Druckwalze (60) mindestens ein Vorsprung (22) bzw. eine komplementäre Vertiefung
(64) vorgesehen sind, die in der Startstellung der Druckwalze (60) miteinander in
Eingriff treten.
2. Druckeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplattenauflage
(14), die Druckträgerauflage (16) und die Zahnstangen (12) einstückig mit der Trägerplatte
(10) ausgebildet sind.
3. Druckeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplattenauflage
(14) und die Druckträgerauflage (16) als von der Trägerplatte (10) abnehmbare Platten
ausgebildet sind und daß an der Trägerplatte (10) und/oder den Platten Mittel zur
Positionierung derselben auf der Trägerplatte (10) vorgesehen sind.
4. Druckeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Trägerplatte
(10) und an den Platten (14, 16) zum wechselseitigen Eingriff bestimmte komplementär
geformte Vorsprünge und Aussparungen ausgebildet sind.
5. Druckeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trägerplatte (10),die Druckplattenauflage (14),die Druckträgerauflage (16) und
die Zahnstangen (12) aus Kunststoff hergestellt sind.
6. Druckeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vorsprung von einer sich quer zur Druckrichtung erstreckenden Zentrierleiste (22)
an der Trägerplatte (10) und die Vertiefung von einer im Querschnitt mindestens annähernd
komplementären achsparallelen Zentriernut (64) am Umfang der Druckwalze (60) gebildet
ist.
7. Druckeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierleiste
(22) von der Trägerplatte (10) abnehmbar und an dieser mittels mindestens zweier Zapfen
(28) festlegbar ist.
8. Druckeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser und
der gegenseitige Abstand der Zapfen (28) den entsprechenden Abmessungen handelsüblicher
Locher für Bürozwecke entspricht.
9. Druckeinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zentrierleiste (22) ein mindestens annähernd dreieckförmiges Querschnittsprofil
mit einer zur Auflage auf der Trägerplatte (10) bestimmten ebenen Dreieckseite (24)
und zwei konvex gekrümmten Flanken (26) aufweist.
10. Druckeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Druckplattenauflage (14) und der Druckträgerauflage (16) eine quer zur
Druckrichtung gerichtete Klemmleiste (34) zum Festhalten des Druckträgers (36) auf
der Druckträgerauflage (16) angeordnet ist.
11. Druckeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,daß die Klemmleiste
(34) um eine quer zur Druckrichtung gerichtete Achse schwenkbar in der Trägerplatte
(10) gelagert und in ihre Klemmstellung vorgespannt ist.
12. Druckeinrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der in
Druckrichtung gemessene Mittelabstand der Klemmleiste (34) von der Zentrierleiste
(22) gleich dem Umfang der Druckwalze (60) ist und daß die in Druckrichtung gemessene
Breite des über die Druckträgerauflage (16) nach oben überstehenden Abschnitt der
Klemmleiste (34) kleiner als die Breite der Zentriernut (64) in der Druckwalze (60)
ist.
13. Druckeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckwalze (60) jeweils axial innerhalb der Zahnkränze (68) einen radial über
den Zahnkranz (68) überstehenden Führungsflansch (70) aufweist.
14. Druckeinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Handgriffe
(76) an den axialen Enden der Walzenwelle (72) einen gegenüber dem Durchmesser der
Führungsflansche (70) größeren Durchmesser aufweisen und an ihrer Umfangsfläche mindestens
eine ebene achsparallele Fläche (78) aufweisen, deren radialer Abstand c von der Walzenachse
(80) größer als der Radius r der Führungsflansche (70) ist.
15. Druckeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegungsbahn der Druckwalze (60) mindestens an den in Druckrichtung über die
Druckträgerauflage (16) hinausragenden Endabschnitten der Zahnstangen (12) kontinuierlich
ansteigt.
16. Druckeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kopfkreisdurchmesser der Zahnkränze (68) geringfügig größer als der Außendurchmesser
der mit Gummituch (66) bespannten Druckwalze (60) ist.