[0001] Die-Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des ersten Anspruchs
angegebenen Art.
[0002] Es ist allgemein bekannt, daß der für eine Brennkraftmaschine verwendete Schmierstoff
durch Temperaturänderungen seine Viskosität und demzufolge seine Schmierfunktion ändert.
So ist bei kalter Brennkraftmaschine und kaltem Schmierstoff dessen Viskosität hoch,
während bei hoher Schmierstofftemperatur die Viskosität geringer wird, so daB die
Schmierwirkung deutlich abnimmt.
[0003] Aus diesem Grunde werden Steuereinrichtungen eingesetzt, die die Temperatur des Schmierstoffs
und demzufolge die Schmierwirkung in einem durch die Viskosität gegebenen optimalen
Betriebsbereich halten.
[0004] Nachteilig an bisherigen Steuereinrichtungen für die Schmierstofftemperatur ist es,
daB bei kalter Brennkraftmaschine der kalte Schmierstoff von einer Schmierstoffpumpe
aus dem Schmierstoffsumpf angesaugt wird und über eine Bypaßleitung unter Umgehung
eines Wärmetauschers den Lagerstellen der Brennkraftmaschine direkt zugeführt wird
(DE-OS 19 32 908). Demzufolge muß der Schmierstoff erst durch ein Vorbeistreichen
an sich langsam erwärmenden Brennkraftmaschinenbauteilen angewärmt werden, bevor er
in den Bereich seiner durch die Viskosität bedingten guten Schmiereigenschaften kommt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Regeleinrichtung für den Schmierstoffkreislauf
einer Brennkraftmaschine derart zu gestalten, daß diese eine gegenüber herkömmlichen
Steuereinrichtungen kürzere Warmlaufphase für die Brennkraftmaschine ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal des ersten Anspruchs
gelöst. Dadurch, daß der kalte Schmierstoff in der Warmlaufphase der Brennkraftmaschine
durch den in dieser Phase als Vorwärmeinrichtung dienenden Wärmetauscher geleitet
wird, wird die Warmlaufphase der Brennkraftmaschine verkürzt; denn, wie in Anspruch
6 und 7 weiter ausgeführt ist, erwärmt sich ein zusätzlich durch den Wärmetauscher
zu leitender, die Brennkraftmaschine z.B. kühlender, Wärmeträger wesentlich schneller
als der Schmierstoff und kann demzufolge wirkungsvoll den Schmierstoff anwärmen.
[0007] Anspruch 2 bis 5 beschreiben eine bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen
Thermostatregeleinrichtung. Der ventilkörper verschließt im Ausgangszustand des Systems
bei kalter Brennkraftmaschine mit einem flanschartigen Ansatz, der auf einem mit dem
Ventilgehäuse verbundenen Sitzring nach Art eines Ventiltellers aufliegt den Zufluß
des Schmierstoffs zu der den Wärmetauscher umgehenden Bypaßleitung. Der Schmierstoff
fließt also nach einem Kaltstart der Brennkraftmachine durch den sich schnell erwärmenden
Wärmetauscher, wobei der Wärmetauscher zur Aufnahme der bei kaltem Schmierstoff auftretenden
DruckstöBe bauteilmäßig entsprechend stark ausgelegt ist. Erst wenn der Thermostat
soweit erwärmt ist, daß er den von ihm beherrschten Ventilkörper und somit den flanschartigen
Ansatz von dem Sitzring abhebt, gelangt der Schmierstoff über eine Einbuchtung in
dem Ventilkörper in die den Wärmetauscher umgehende Bypaßleitung. Der Schmierstoff
ist mittlerweile soweit erwärmt, daß er weder einer weiteren Wärmezufuhr noch einer
Kühlung bedarf. Erreicht der Schmierstoff durch die Belastung der Brennkraftmaschine
höhere Temperaturen, schiebt der Thermostat den Ventilkörper weiter aus seiner Grundstellung
und durch die sich bis zu einem Führungsteil stetig erweiternde Einbuchtung des Ventilkörpers
wird der Zufluß von Schmierstoff in die Bypaßleitung zunehmend verringert. Ab einer
bestimmten Grenztemperatur, beispielsweise 80° C, verschließt das Führungsteil des
Ventilkörpers, das mit seinem Außendurchmesser dem Innendurchmesser des zuvor genannten
Sitzringes entspricht, vollständig den Zufluß in die Bypaßleitung.
[0008] Nach Anspruch 4 stützt sich der mit dem Thermostaten zusammenwirkende Stößel an einem
in das Ventilgehäuse verstellbar eingeschraubten Verschlußstopfen ab. Der Verschlußstopfen
ist in seinem Durchmesser so groß gewählt, daß die Montage bzw. Demontage von Thermostat,
Ventilkörper, Feder und Sitzring durch die entstandene Gehäuseöffnung erfolgen kann.
Desweiteren ist der Verschlußstopfen mit einem Führungszylinder versehen, in dem das
Führungsteil des ventilkörpers verschiebbar ist.
[0009] Nach Anspruch 5 erstreckt sich der Führungszylinder bis einschließlich des Sitzringes,
wobei in der Zylinderwand öffnungen zum Übertritt des Schmierstoffs in die Bypaßleitung
angeordnet sind.
[0010] Nach Anspruch 6 wird der Wärmetauscher von einem flüssigen Wärmeträger durchströmt.
Dies kann beispielsweise bei einer flüssigkeitsgekühlten Brennkraftmaschine das entsprechende
Kühlmittel sein. Da das Kühlmittel erheblich schneller als der Schmierstoff sein Betriebstemperatur
erreicht, die aber niedriger als die des Schmierstoffs ist, kann das Kühlmittel sowohl
zur Erwärmung als auch zur Kühlung des Schmierstoffs herangezogen werden.
[0011] Nach Anspruch 7 wird der Wärmetauscher von einem gasförmigen Wärmeträger durchströmt.
Dies kann bei einer luftgekühlten Brennkraftmaschine beispielsweise die Kühlluft sein.
Dabei können während der Warmlaufphase der Brennkraftmaschine zusätzlich Brennkraftmaschinenabgase
direkt zum Erwärmen des Schmierstoffs durch den Wärmetauscher geleitet werden, oder
indirekt über einen weiteren Wärmetauscher vorgewärmte Kühlluft in den Schmierstoffwärmetauscher
geleitet werden. Bei der direkten als auch bei der indirekten Schmierstoffanwärmung
kann die den Wärmetauscher durchströmende Luft stufenlos über eine Thermostatregelung
in ihren Mengenanteilen von erwärmter und nicht erwärmter Luft und somit in ihrer
Temperatur geregelt werden.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
[0013] Es stellen dar:
Fig. 1 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Thermostatregeleinrichtung bei
kaltem Schmierstoff,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Thermostatregeleinrichtung bei warmem Schmierstoff
und
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Thermostatregeleinrichtung bei heißem Schmierstoff.
[0014] In Fig. 1 befindet sich der Thermostat 1 in seiner Ausgangsstellung bei kaltem Schmierstoff.
Der Ventilkörper 4 wird von einer Feder 2, die sich in einem Gehäuse abstützt, mit
seinem flanschartigen Ansatz 10 auf einen in dem Gehäuse 11 befestigten Sitzring 7
gepreßt. Desweiteren stützt der Ventilkörper 4 sich im Bereich seiner stetig vergrößernden
Oberfläche 8 auf einem Absatz des in den Ventilkörper 4 eingeschobenen Thermostaten
1 ab. Dabei ist die Grundabstimmung, d.h. die in diesem Betriebszustand ausgefahrene
Länge des Stößels 3 so abgestimmt, daß der Thermostat 1 die sich stetig vergrößernde
Oberfläche 8 des ventilkörpers 4 gerade berührt. Weiterhin kann mit dem verstellbaren
Verschlußstopfen 9 die
Einragtiefe der
Thermostatregeleinrichtung in das Gehäuse 11 verändert werden.
[0015] In dem in Fig. 1 dargestellten stationären Regelzustand fließt der über die Eintrittsöffnung
14 in die Regeleinrichtung gelangende Schmierstoff durch den Wärmetauscher 5 weiter
zu der Brennkraftmaschine.
[0016] In Fig. 2 ist der stationäre Regelzustand bei warmem Schmierstoff dargestellt. Der
Thermostat 1 hat sich soweit erwärmt, daß er sich auf dem feststehenden Stößel 3 ab-
- stützend soweit bewegt hat, daß der flanschartige Ansatz 10 von dem Sitzring 7 abgehoben
hat. Dadurch gelangt der in die Regeleinrichtung einfließende Schmierstoff über die
Einbuchtung 8 in dem Ventilkörper 4 in die Bypaßleitung 6. Der wesentliche Anteil
des Schmierstoffs wird also folglich infolge des geringeren Strömungswiderstandes
der Bypaßleitung gegenüber den durch die engen Querschnitte bedingten hohen strömungswiderstand
des Wärmetauschers durch die BypaBleitung zu der Brennkraftmaschine gelangen.
[0017] In Fig. 3 schließlich ist der stationäre Regelzustand bei heißem Schmierstoff dargestellt.
Der Thermostat 1 hat sich soweit auf dem Stößel 3 verschoben, daß der Führungsteil
13 des Ventilkörpers 4 mit seiner AuBenfläche genau in den Sitzring 7 hineinragt und
somit den Zufluß von Schmierstoff zu der Bypaßleitung 6 unterbindet. Damit ist gewährleistet,
daß bei heißem Schmierstoff dieser wiederum alleinig durch den Wärmetauscher 5 zu
der Brennkraftmaschine fließt.
1. Brennkraftmaschine mit einer in Abhängigkeit von der Schmierstofftemperatur gesteuerten Thermostatregelung, bestehend aus Thermostat, Ventilkörper, Wärmetauscher und Bypaßleitung,
wobei der schmierstoffumströmte - sich über einen Stößel an einem Gehäuse abstützende
- Thermostat den den Schmierstofffluß in den Wärmetauscher oder in die Bypaßleitung
und in den Wärmetauscher steuernden Ventilkörper in der Form beherrscht, daß bei heißem
Schmierstoff der Schmierstofffluß in die den Wärmetauscher umgehende Bypaßleitung
von dem Ventilkörper unterbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schmierstofffluß in die Bypaßleitung (6) darüberhinaus
bei kaltem Schmierstoff von dem ventilkörper (4) unterbunden ist, während in dem zwischen
kalt und heiß liegenden Temperaturbereich Schmierstoff durch eine Verschiebung des
die Durchlaßöffnung ändernden Ventilkörpers (4) regelbar in die Bypaßlei- tung (6) einleitbar ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, wobei der Thermostat in den hohl gefertigten
Ventilkörper eingesetzt ist und der Thermostat bei fortfahrender Erwärmung des ihn
umströmenden Schmierstoffs eine Hubbewegung gegen die Kraft einer auf den Ventilkörper
wirkenden Feder ausführt, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (4) aus einem
Führungsteil (13), einem sich verjüngenden Teil (8), einer Einbuchtung (12) und aus
einem flanschartigen Ansatz (10) besteht, wobei der Thermostat (1) sich mit einer
Schulter (15) an dem von dem Führungsteil (13) bis zu der Einbuchtung (12), deren
Innendurchmesser dem Außendurchmesser des Thermostaten (1) entspricht, verjüngenden
Teil abstützt, und sich an die Einbuchtung (12) ein flanschartiger Ansatz (10) anschließt,
dessen Außendurchmesser geringfügig größer als der des Führungsteils (13) ist.
3. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß je nach Stellung des Ventilkörpers (4) der flanschartige
Ansatz (10) nach Art eines Ventiltellers mit einem ortsfest in dem Gehäuse (11) befestigten
Stützring (7) zusammenwirkt oder das Führungsteil (13) dichtend in den Bereich des
Sitzringes (7) verschiebbar ist.
4. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stößel (3) sich auf einem mit dem Gehäuse verstellbar verbundenen Verschlußstopfen
(9), der zugleich als Führungszylinder für das Führungs- teil (13) des Ventilkörpers (4) ausgebildet ist, abstützt.
5. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der stützring (7) einstückig mit dem Verschlußstopfen (9) hergestellt ist.
6. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wärmetauscher (5) von einem flüssigen Wärmeträger durchströmt ist.
7. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wärmetauscher (5) bei kaltem Schmierstoff mit von Brennkraftmaschinenbauteilen
erwärmter Kühlluft und/oder von den Brennkraftmaschinenabgasen erwärmter Luft durchströmt
wird, wobei bei fortfahrender Erwärmung des Schmierstoffs die Vorwärmung der dem Wärmetauscher
(5) zugeführter Kühlluft stufenlos reduzierbar ist.