[0001] Die Erfindung betrifft eine Betonschwelle mit Ausnehmungen zum Halten von jeweils
einer unter eine Nase in der Ausnehmung greifende Schienenbefestigung, wobei die die
Schiene federnd niederhaltenden Enden schlaufenförmig ausgebildet sind sowie ein Verfahren
zu ihrer Herstellung.
[0002] Betonschwellen werden für die Verlegung von Eisenbahnschienen auf Schotter eingesetzt.
Sie werden verschiedenartig ausgebildet, um mit den verschiedenartigen Schienenbefestigungen
die von der Schiene in den Untergrund zu leitenden Kräfte übertragen zu können und
dem Gleisrost eine ausreichende Stabilität zu verleihen.
[0003] Nach der DE-PS 29 44 725 ist es bekannt, Betonschwellen an den Befestigungspunkten
mit Ausnehmungen zu versehen, die Nasen aufweisen, unter die Schienenbefestigungen
greifen, die wiederum die Schienen auf der Schwelle halten. Dabei ist vorgesehen,
daß eine Schienenbefestigung mit zwei Schäften in zwei Ausnehmungen eingreift. Das
führt dazu, daß nur geringe Flächen zur Verfügung stehen, die über eine hohe Flächenpressung
die Haltekräfte aufzubringen haben.
[0004] Weiterhin ist es aus er GB
-PS 1 010 878 bekannt, zur besseren Übertragung der Flächenpressung die Nasen an der
Unterseite mit Stahlkörpern zu armieren. Nachteilig bei dieser Ausführungsform leiten
die Schienenbefestigungen örtlich eine hohe Kraft in den Beton ein, was auch im armierten
Zustand zu Ausbrüchen im Beton führen kann. Weiterhin nachteilig können nur ungenaue
Herstellungstoleranzen eingehalten werden.
[0005] Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Schwelle der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß sie in der Lage ist, über eine geeignete Schienenbefestigung
eine geringe Flächenpressung im Beton und bei hoher Fertigungsgenauigkeit eine genaue
Positionierung der Schienenbefestigung zu erlauben. Dabei soll sichergestellt sein,
daß ein größtmöglicher Schwellenquerschnitt verbleibt, so daß die Schwelle ausreichend
dimensioniert ist, um die erforderlichen Kräfte übertragen zu können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ausnehmung die Betonschwelle
nur teilweise durchdringt und die Nasen-Unter- und Seitenflächen sowie die Schienenfuß-
anlagefläche durch mit dem Beton verbundene Stahleinlagen gebildet sind.
[0007] Weitere zweckmäßige Ausführungsformen sind in den kennzeichnenden Teilen der Ansprüche
2 bis 4 beschrieben.
[0008] Das Verfahren zur Herstellung der Ausnehmungen in den Betonschwellen kennzeichnet
sich dadurch, daß die Ausnehmungen durch entsprechende in die Gießform eingelegte
Füllkörper gebildet werden, die die Stahleinlagen formschlüssig in entsprechenden
Ausnehmungen aufnehmen und die Füllkörper nach dem Aushärten der Betonschwelle chemisch
oder durch Wärme aufgelöst werden.
[0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß keine Ausbröckelungen
am Beton durch Erschütterungen während des Fahrbetriebs zwischen Schienenbefestigung
und Schwelle entstehen, weil die Anlagefläche zwslchen Schienenbefestigung und Beton
durch eine Stahlarmierung geschützt ist, und daß durch die durchgehende Ausbildung
der Schienenbefestigung im Haltebreich eine geringstmögliche Flächenpressung erzielt
wird. Diese Ausbildungsform bringt weiterhin den großen Vorteil, daß exakte Toleranzen
zwischen Schwelle, Schiene und Schienenbefestigung eingehalten werden können, da die
Stahleinlagen exakt gefertigt werden können und an der Schwellenoberfläche eingesetzt
werden. Weiterhin vorteilhaft können auch die Ausnehmungen mit geringsten Toleranzen
hergestellt werden, da sie durch Füllkörper in der Gießform für den Beton sehr genau
vorgegeben werden, und ferner durch die formschlüssige Verbindung von Füllkörper und
Stahleinlagen eine weitere Erhöhung der Formgenauigkeit erzielt werden.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Schwelle im Bereich einer Ausnehmung in Schienenlängsrichtung,
Fig. 2 einen vertikalen Längsschnitt durch die Mitte der Schwelle nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Füllkörper zur Herstellung der Ausnehmung.
[0011] Die Betonschwelle 1 wird in einer nicht dargestellten Gießform hergestellt. Es handelt
sich um eine offene Form, in der die Betonschwelle 1 mit der Kopfseite 18 nach unten
eingeformt wird. Die Betonschwelle 1 besitzt eine Ausnehmung 2 mit einer Nase 3. Ausnehmung
2 und Nase 3 sind mit einer Stahleinlage 8 umgeben. Die Stahleinlage 8 besteht aus
einem Formstreifen 12 und einem Oberflächenblech 13, die beispielsweise durch Schweißen
miteinander verbunden sind. Oberflächenblech 13 ist zweifach abgewinkelt. Seine Oberkante
14 umrahmt die obere öffnung der Ausnehmung 2 und schließt bündig mit der Kopfseite
18 der Betonschwelle 1 ab. Seitenflächen 19 des Oberflächenbleches 13 sind in den
Beton herabgezogen und bilden im oberen Bereich der Ausnehmung 2 Seitenflächen. Die
der Schiene 10 zugewandte Seitenfläche bildet die Schienenfußanlagefläche 7. Die Unterkante
15 des Oberflächenbleches 13 ist nochmals abgewinkelt und dringt somit direkt in den
Beton ein. Diese Abwinkelung kann wellenförmige Außenkonturen haben, um eine bessere
Verkrallung mit dem Beton zu ermöglichen. Der Formstreifen 12 ist in diesem Bereich
mit dem Oberflächenblech 13 verbunden. Er bildet die Seitenflächen 6 und die Unterfläche
5 der Nase 3 und ist bei gleichbleibender Breite mehr oder minder im Beton eingebettet.
Die die Schiene 10 und die Betonschwelle 1 verbindende Schienenbefestigung 4 ist U-förmig
ausgebildet. Der Verbindungssteg 9 untergreift die Nase 3 und geht abgewinkelt in
Halteflansche 20 über, die rechtwinkelig abgebogen sind und die Nase 3 seitlich umschließen.
Diese Halteflansche 20 sind an ihren Enden 11 schlaufenförmig ausgebildet und halten
die Schiene 10 am Schienenfuß 21 federnd nieder. Die Schienenbefestigung 4 wird in
bekannter Weise schräg in die Ausnehmung 2 eingeführt, so daß sie neben der Nase 3
in die Ausnehmung gleitet. Nach Spannen der Schienenbefestigung 4 über ihre Schlaufen
kann sie mit ihrem Verbindungssteg 9 unter die Unterfläche 5 der Nase 3 geklappt werden
und befestigt dann Schiene 10 und Betonschwelle 1 unter definierter Vorspannung federnd
miteinander.
[0012] Zur Herstellung der Ausnehmung 2 ist ein entsprechender Füllkörper 17 entsprechend
Fig. 3 vorgesehen. Dieser Füllkörper 17 besteht vorzugsweise aus Styropor. Er besitzt
eine Ausnehmung 23, in die die Stahleinlage 8 formschlüssig eingesetzt wird. Die miteinander
verbundenen Stahleinlagen 8 und Füllkörper 17 werden in die Gießform positioniert
und mit Stiften verriegelt. Diese später herausnehmbaren Stifte bilden in der fertigen
Betonschwelle 1 die Abflußbohrung j8, durch die in die Ausnehmung 2 eingedrungenes
Wasser nach unten abfließen kann.
[0013] Vorteilhaft wird nach dem Aushärten der Betonschwelle 1 der Füllkörper 17 chemisch
oder durch Wärme auggelöst. Er kann nicht ohne weiteres mechanisch entfernt werden,
da die erfindungsgemäße Ausnehmung 2 hinterschnitten ist.
[0014]
1 Betonschwelle
2 Ausnehmung
3 Nase
4 Schienenbefestigung
5 Unterfläche
6 Seitenfläche
7 Schienenfußanlagefläche
8 Stahleinlage
9 Verbindungssteg
10 Schiene
11 Ende
12 Formstreifen
13 Oberflächenblech
14 Oberkante
15 Unterkante
16 Abflußbohrung
17 Füllkörper
18 Kopfseite
19 Seitenfläche
20 Halteflansch
21 Schienenfuß
23 Ausnehmung
1. Betonschwelle mit Ausnehmungen zum Halten von jeweils einer unter eine Nase in
der Ausnehmung greifende Schienenbefestigung, wobei die die Schiene federnd niederhaltenden
Enden schlaufenförmig ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung
(2) die Betonschwelle (1) nur teilweise durchdringt und die Nasen-Unter- und Seitenflächen
(5, 6) sowie die Schienenfuß- anlagefläche (7) durch mit dem Beton verbundene Stahleinlagen
(8) gebildet sind.
2. Betonschwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Ausnehmung
(2) greifende Teil der Schienenbefestigung (4) U-förmig ausgebildet ist, wobei der
Verbindungssteg (9) die Nase (3) untergreift.
3. Betonschwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahleinlagen (8) aus
miteinander verbundenen Formstreifen (12) und Oberflächenblech (13) gebildet sind,
wobei das Oberflächenblech (13) die Oberkante (14) der Ausnehmung (2) umschließt,
die Schienenfußanlagefläche (7) bildet und an der Unterkante (15) seitlich in den
Beton eingreift, und der Formstreifen (12) die Nase (3) umgreift und vollständig oder
teilweise von Beton umgeben ist.
4. Betonschwelle nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung
(2) mit einer Abflußbohrung (16) versehen ist.
5. Verfahren zur Herstellung der Ausnehmungen in Betonschwellen nach den Ansprüchen
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen durch entsprechende in die Gießform
eingelegte Füllkörper gebildet werden, die die Stahleinlagen formschlüssig in entsprechenden
Ausnehmungen aufnehmen und die Füllkörper nach dem Aushärten der Betonschwelle chemisch
oder durch Wärme aufgelöst.werden.