(19)
(11) EP 0 154 148 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.09.1985  Patentblatt  1985/37

(21) Anmeldenummer: 85100805.2

(22) Anmeldetag:  26.01.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/00, D03C 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR IT LI

(30) Priorität: 21.02.1984 DE 3406129

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Steiner, Alois
    CH-8731 Rieden (CH)

(74) Vertreter: Sparing Röhl Henseler Patentanwälte 
Postfach 14 04 43
40074 Düsseldorf
40074 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Webrotor für Reihenfachwebmaschinen


    (57) 57 Der Webrotor (30) für Reihenfachwebmaschinen weist eine Steuervorrichtung (1) für die Kettfäden auf, die abwärts schwenkbar ist, so dass der Raum zwischen dem Webrotor (30) und der Steuervorrichtung (1) zwecks Behebung von Fehlern zugänglich gemacht werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Webrotor für Reihenfachwebmaschinen mit einer zugeordneten Steuervorrichtung zum Einsteuern der Kettfäden in den Webrotor.

    [0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (EU-PS 12 253) besteht die Steuervorrichtung aus parallel zum Webrotor verlaufenden in Längsrichtung hin- und herbewegbaren Steuerstangen, die die Kettfäden in den Webrotor einsteuern, so dass dessen Webfachbildungsorganen die Kettfäden gewebemustergemäss in Hoch- oder Tieffachstellung bringen.

    [0003] Es ist wichtig, dass die Kettfäden fehlerfrei in den Webrotor eingesteuert werden, denn jede Fehleinsteuerung bedeutet einen Bindungsfehler. Es werden dazu die Steuerstangen möglichst nahe, z.B. in einem Abstand von 1 - 2 mm, zu dem Rotor angeordnet. Der Nachteil dieser Massnahme ist jedoch, dass z.B. bei Kettfadenbruch, das Handhaben der Kettfäden sehr erschwert ist, da sie in diesem Bereich praktisch unzugänglich geworden sind.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Steuervorrichtung der eingangs definierten Art zu schaffen, bei dem die Kettfäden trotz der Nähe der Steuervorrichtung zum Webrotor nötigenfalls leicht zugänglich gemacht werden können. Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung gelöst durch das im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebene Merkmal. Die Un- teransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen.

    [0005] Gemäss der Erfindung ist die Steuervorrichtung vom Webrotor distanzierbar, so dass zum Beheben von Fehlern ausreichend Abstand zwischen der Steuervorrichtung und dem Webrotor geschaffen werden kann und die Kettfäden vor dem Webrotor zugänglich werden.

    [0006] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Vorderansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung vom Webrotor her gesehen;

    Fig. 2 die Ansicht II-II in Fig. 1 einer Schubplatte;

    3 die Teilansicht III-II1 in Fig. 1 unter Weglassung des Verriegelungshebels;

    4 die Ansicht IV-IV in Fig. 1 einer Führungsplatte;

    5 die Ansicht V-V in Fig. 1 des Verriegelungshebels.



    [0007] Nach Fig. 1 ist vor einem (nicht gezeichneten) Webrotor einer Reihenfachwebmaschine eine Steuervorrichtung 1 zum Einsteuern der Kettfäden in den Webrotor angebracht. Die Steuervorrichtung 1, die sich über die Webbreite der Maschine erstreckt, weist eine Anzahl Steuerstangen 2 auf, die über ihre Länge mit Fadenösen 3 zum Führen der Kettfäden 4 versehen sind. Die Steuerstangen 2 sind geführt in Führungsplatten 5 eines Rahmens 6. Der Rahmen 6 besteht aus zwei Stäben 7 und 8, die durch Seitenstäben 9 und 10 verbunden sind. Die Führungsplatten 5 weisen für jede Steuerstange 2 eine Aussparung 11 auf. Der Rahmen 6 ist getragen von einer Anzahl viertelkreisförmigen Hebel 12, die einerseits auf dem Stab 8 anderseits auf einer Welle 13 geklemmt sind. Die Welle 13 ist ihrerseits drehbar in Stützen 14 auf der Webmaschine. Die Hebel 12 sind je mit einem Stift 15 versehen, der in einer Aussparung 16 eines Sicherungshebels 17 steckt. Die Sicherungshebel 17 sind auf einer Achse 18 geklemmt. Auf der Achse 18 ist weiterhin ein Stellhebel 19 befestigt.

    [0008] Auf der Seite eines Getriebekastens 20 der Webmaschine sind die Steuerstangen 2 mit einem Führungsstück 21 versehen, in dessen Nut 22 eine Unterseite 23 einer Schubplatte 24 verläuft. Jede Schubplatte 24 ist auf einer Schubstange 25 befestigt, die in den Getriebekasten 20 reicht und dort an einer Steuerscheibe geführt ist. Die Steuerstangen 2 werden von den Steuerscheiben gewebemustergemäss hin- und herbewegt, so dass die Kettfäden 4 gewebemustergemäss in den Webrotor eingesteuert werden.

    [0009] Ist zwischen dem Webrotor 30 und der Steuervorrichtung 1 Abstand zu schaffen, z.B. zwecks Behebung eines Kettfadenbruches, so wird der Stellhebel 19 rückwärts gedrückt, so dass der Rahmen 6 über einen Abstand a von rund 30 mm vom Webrotor weggeschwenkt wird und die zwischen der Steuervorrichtung und dem Webrotor verlaufenden Kettfäden zugänglich werden. Dabei gleiten die Führungsstücke 21 der Steuerstangen 2 an den Schubplatten 24 entlang und bleiben daher mit diesen im Eingriff, so dass die Steuerstangen und damit die Kettfäden ihre Lage hinsichtlich des Webrotors beibehalten. Da die Steuerstangen 2 abwärts schwenken, bleiben die Kettfäden auf den Webfachbildungsorganen des Webrotors anliegen. Nachdem der Fehler behoben wurde, wird der Rahmen 6 mittels des Stellhebels 19 wieder in die Betriebslage zurückgedreht. Dabei rasten die Stifte 15 der Hebel 12 in die Aussparungen 16 der Sicherungshebel 17 ein und verriegeln den Rahmen 6 in der Betriebslage. Um das Einrasten zu gewährleisten ist der neben dem Stellhebel 19 liegende Sicherungshebel 17 mit einem Stift 31 versehen, der vom Stellhebel angedrückt wird.

    [0010] Der Antrieb der Steuerstangen braucht nicht wie gezeigt und beschrieben gestaltet zu sein. Andere Verbindungen zwischen Webmaschine und Steuervorrichtung sind denkbar. Es ist selbst denkbar den Antrieb auf der Steuervorrichtung selbst anzubringen, so dass beide zusammen ausgeschwenkt werden.

    [0011] Obschon die Steuervorrichtung hier als schwenkbar beschrie÷ ben ist, kann sie selbstverständlich auch hinsichtlich des Webrotors verschiebbar angeordnet sein, z.B. indem sie auf in Bohrungen in der Webmaschine geführten Trägern befestigt ist.


    Ansprüche

    1. Webrotor für Reihenfachwebmaschinen mit einer zugeordneten Steuervorrichtung zum Einsteuern der Kettfäden in den Webrotor, dadurch gekennzeichnet , dass die Steuervorrichtung (1) vom Webrotor (30) distanzierbar ist.
     
    2. Webrotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (1) abwärts schwenkbar angeordnet ist.
     
    3. Webrotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Riegelvorrichtung (17, 15) vorgesehen ist zum Verriegeln der Steuervorrichtung (1) in der Betriebslage.
     
    4. Webrotor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit die Kettfäden führenden, gewebemustergemäss von Schuborganen parallel zum Webrotor hin- und herbewegbaren Steuerstangen, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerstangen
     
    (2) mit einem Führungsstück (21) versehen sind, in die die Schuborgane (24) geführt sind.
     
    5. Webrotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstücke (21) eine Nut (22) aufweisen, die ein plattenförmiges Schuborgan (24) aufnimmt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht