[0001] Die Erfindung betrifft einen Webrotor für Reihenfachwebmaschinen mit einer zugeordneten
Steuervorrichtung zum Einsteuern der Kettfäden in den Webrotor.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (EU-PS 12 253) besteht die Steuervorrichtung
aus parallel zum Webrotor verlaufenden in Längsrichtung hin- und herbewegbaren Steuerstangen,
die die Kettfäden in den Webrotor einsteuern, so dass dessen Webfachbildungsorganen
die Kettfäden gewebemustergemäss in Hoch- oder Tieffachstellung bringen.
[0003] Es ist wichtig, dass die Kettfäden fehlerfrei in den Webrotor eingesteuert werden,
denn jede Fehleinsteuerung bedeutet einen Bindungsfehler. Es werden dazu die Steuerstangen
möglichst nahe, z.B. in einem Abstand von 1 - 2 mm, zu dem Rotor angeordnet. Der Nachteil
dieser Massnahme ist jedoch, dass z.B. bei Kettfadenbruch, das Handhaben der Kettfäden
sehr erschwert ist, da sie in diesem Bereich praktisch unzugänglich geworden sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Steuervorrichtung der eingangs definierten
Art zu schaffen, bei dem die Kettfäden trotz der Nähe der Steuervorrichtung zum Webrotor
nötigenfalls leicht zugänglich gemacht werden können. Diese Aufgabe wird gemäss der
Erfindung gelöst durch das im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebene Merkmal. Die
Un- terans
prüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen.
[0005] Gemäss der Erfindung ist die Steuervorrichtung vom Webrotor distanzierbar, so dass
zum Beheben von Fehlern ausreichend Abstand zwischen der Steuervorrichtung und dem
Webrotor geschaffen werden kann und die Kettfäden vor dem Webrotor zugänglich werden.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist nachfolgend anhand der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorderansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung vom Webrotor her gesehen;
Fig. 2 die Ansicht II-II in Fig. 1 einer Schubplatte;
3 die Teilansicht III-II1 in Fig. 1 unter Weglassung des Verriegelungshebels;
4 die Ansicht IV-IV in Fig. 1 einer Führungsplatte;
5 die Ansicht V-V in Fig. 1 des Verriegelungshebels.
[0007] Nach Fig. 1 ist vor einem (nicht gezeichneten) Webrotor einer Reihenfachwebmaschine
eine Steuervorrichtung 1 zum Einsteuern der Kettfäden in den Webrotor angebracht.
Die Steuervorrichtung 1, die sich über die Webbreite der Maschine erstreckt, weist
eine Anzahl Steuerstangen 2 auf, die über ihre Länge mit Fadenösen 3 zum Führen der
Kettfäden 4 versehen sind. Die Steuerstangen 2 sind geführt in Führungsplatten 5 eines
Rahmens 6. Der Rahmen 6 besteht aus zwei Stäben 7 und 8, die durch Seitenstäben 9
und 10 verbunden sind. Die Führungsplatten 5 weisen für jede Steuerstange 2 eine Aussparung
11 auf. Der Rahmen 6 ist getragen von einer Anzahl viertelkreisförmigen Hebel 12,
die einerseits auf dem Stab 8 anderseits auf einer Welle 13 geklemmt sind. Die Welle
13 ist ihrerseits drehbar in Stützen 14 auf der Webmaschine. Die Hebel 12 sind je
mit einem Stift 15 versehen, der in einer Aussparung 16 eines Sicherungshebels 17
steckt. Die Sicherungshebel 17 sind auf einer Achse 18 geklemmt. Auf der Achse 18
ist weiterhin ein Stellhebel 19 befestigt.
[0008] Auf der Seite eines Getriebekastens 20 der Webmaschine sind die Steuerstangen 2 mit
einem Führungsstück 21 versehen, in dessen Nut 22 eine Unterseite 23 einer Schubplatte
24 verläuft. Jede Schubplatte 24 ist auf einer Schubstange 25 befestigt, die in den
Getriebekasten 20 reicht und dort an einer Steuerscheibe geführt ist. Die Steuerstangen
2 werden von den Steuerscheiben gewebemustergemäss hin- und herbewegt, so dass die
Kettfäden 4 gewebemustergemäss in den Webrotor eingesteuert werden.
[0009] Ist zwischen dem Webrotor 30 und der Steuervorrichtung 1 Abstand zu schaffen, z.B.
zwecks Behebung eines Kettfadenbruches, so wird der Stellhebel 19 rückwärts gedrückt,
so dass der Rahmen 6 über einen Abstand a von rund 30 mm vom Webrotor weggeschwenkt
wird und die zwischen der Steuervorrichtung und dem Webrotor verlaufenden Kettfäden
zugänglich werden. Dabei gleiten die Führungsstücke 21 der Steuerstangen 2 an den
Schubplatten 24 entlang und bleiben daher mit diesen im Eingriff, so dass die Steuerstangen
und damit die Kettfäden ihre Lage hinsichtlich des Webrotors beibehalten. Da die Steuerstangen
2 abwärts schwenken, bleiben die Kettfäden auf den Webfachbildungsorganen des Webrotors
anliegen. Nachdem der Fehler behoben wurde, wird der Rahmen 6 mittels des Stellhebels
19 wieder in die Betriebslage zurückgedreht. Dabei rasten die Stifte 15 der Hebel
12 in die Aussparungen 16 der Sicherungshebel 17 ein und verriegeln den Rahmen 6 in
der Betriebslage. Um das Einrasten zu gewährleisten ist der neben dem Stellhebel 19
liegende Sicherungshebel 17 mit einem Stift 31 versehen, der vom Stellhebel angedrückt
wird.
[0010] Der Antrieb der Steuerstangen braucht nicht wie gezeigt und beschrieben gestaltet
zu sein. Andere Verbindungen zwischen Webmaschine und Steuervorrichtung sind denkbar.
Es ist selbst denkbar den Antrieb auf der Steuervorrichtung selbst anzubringen, so
dass beide zusammen ausgeschwenkt werden.
[0011] Obschon die Steuervorrichtung hier als schwenkbar beschrie÷ ben ist, kann sie selbstverständlich
auch hinsichtlich des Webrotors verschiebbar angeordnet sein, z.B. indem sie auf in
Bohrungen in der Webmaschine geführten Trägern befestigt ist.
1. Webrotor für Reihenfachwebmaschinen mit einer zugeordneten Steuervorrichtung zum
Einsteuern der Kettfäden in den Webrotor, dadurch gekennzeichnet , dass die Steuervorrichtung
(1) vom Webrotor (30) distanzierbar ist.
2. Webrotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (1)
abwärts schwenkbar angeordnet ist.
3. Webrotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Riegelvorrichtung
(17, 15) vorgesehen ist zum Verriegeln der Steuervorrichtung (1) in der Betriebslage.
4. Webrotor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit die Kettfäden führenden, gewebemustergemäss
von Schuborganen parallel zum Webrotor hin- und herbewegbaren Steuerstangen, dadurch
gekennzeichnet, dass die Steuerstangen
(2) mit einem Führungsstück (21) versehen sind, in die die Schuborgane (24) geführt
sind.
5. Webrotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstücke (21)
eine Nut (22) aufweisen, die ein plattenförmiges Schuborgan (24) aufnimmt.