[0001] Die Erfindung betrifft eine Ankerschiene für die Bautechnik, mit auf dem Schienensteg
angeordneten Ausformungen, in denen Öffnungen vorgesehen sind, die von einem Verankerungsteil
hintergriffen sind.
[0002] Eine derartige Ankerschiene ist aus der DE-PS 26 31 396 bekannt. Dort dienen als
Verankerungsteile Stücke von T-Profilen, die sich mit Rippen auf den Ausformungen
und deren in das Innere der Ankerschiene ragende Ende durch Stauchung mit dem Ankerschienenrücken
starr verbunden ist.
[0003] Diese konstruktive Gestaltung ermöglicht zwar eine ausreichende Stabilität, die verwendeten
T-Profile mit den angeformten Stützrippen müssen jedoch separat hergestellt werden
und in eine geeignete Länge geschnitten werden, damit sie in die Öffnungen auf dem
Schienenrücken passen.
[0004] Diese vorbekannten Ankerschienen müssen daher samt diesen Verankerungselementen werkseitig
vollständig hergestellt werden, wodurch sich ein ungünstiges Transportvolumen ergibt,
für verschiedenartige statische Belastungen und Ankerschiene-Querschnitte müssen entsprechend
angepaßte T-Profile mit der speziellen Querschnittgestaltung auf Lager gehalten werden.
[0005] Darüberhinaus ist die Verbindung dieser Verankerungselemente mit zusätzlichen Bauteilen
wie Bewehrungen oder Zugverteilerplatten nur durch Anschweißen dieser Bauteile möglich.
[0006] Die einstückige Ausführung des Verankerungselementes und der Zwang zur begrenzten
Lagerhaltung nur einiger weniger derartiger Profilstücke erlaubt durch die Auswahl
eines der zur Verfugung stehenden Profilstücke nur. eine grobe Anpassung an die im
Einzelfall vorliegenden geometrischen und statischen Bedingungen, die ihren Niederschlag
in der Einbindetiefe des Verankerungselementes einerseits und der effektiven Tragfläche
des Verankerungselementes andererseits finden, wobei letztere bei der vorbekannten
Ankerschiene im wesentlichen durch die obere, abschließende Brücke des T-Profils gegeben
ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine derartige Ankerschiene mit Verankerungselementen
rationeller herstellbar zu machen, insbesondere ohne Schweißarbeiten, und dabei mit
wenigen, einfachen Bauteilen auszukommen, die eine präzise Anpassung auf alle praktisch
vorkommenden statischen und geometrischen Erfordernisse beim jeweiligen Bauobjekt
sicherstellen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ausformungen konusartig
ausgebildet sind und in einen Hals auslaufen, dessen Symmetrie-Achse senkrecht zur
Längsachse der Ankerschiene steht, und der zur kraftschlüssigen Aufnahme eines Teils
des Schaftes einer als Verankerungsteil dienenden Schraube ausgebildet ist, deren
Kopf die Ausformung hintergreift, und auf deren Schaft mindestens ein zusätzliches
Element zur Verankerung und/oder Positionierung der Ankerschiene aufschraubbar ist.
[0009] Die hierzu erforderliche Ausformung läßt sich im Kaltpreßverfahren ohne Schwierigkeiten
herstellen, die Form dieser Ausformung und der Durchmesser des Halses kann ohne weiteres
so ausgebildet werden, daß beispielsweise eine übliche Senkkopfschraube dort mit ihrem
Kopf einen sicheren Sitz findet, deren freies Ende von der Ankerschiene wegzeigt,
und die mit der Innenfläche des Schienensteges bündg abschließt. Der ausgeformte Hals
wirkt dabei einerseits als Führungselement für die Schraube und andererseits bewirkt
er eine zusätzliche Stabilisierung des Schienensteges.
[0010] Damit ist einerseits erreicht, daß auf spezielle Profile als Verankerungsteile verzichtet
werden kann, die Ausformungen mit ihrem Hals müssen lediglich an gängige Schraubentypen
angepaßt sein.
[0011] Dies eröffnet die zusätzliche Möglichkeit, auf das freie Ende der Schraube ein beliebiges
Verankerungselement aufzuschrauben, dessen Form und die statische Eigenschaften auf
den jeweiligen Anwendungsfall genau abgestimmt sein kann. Insbesondere lassen sich
bei der erfindungsgemäßen Lösung Einbindetiefe und lastabtragende Fläche unabhängig
voneinander wählen, da die Länge der verwendeten Schraube vorgebbar ist und andererseits
auch der Abstand des im Einzelfall bevorzugten zusätzlichen Verankerungselementes
vom Schienensteg.
[0012] Die erfindungsgemäße Lösung stellt somit im Vergleich zur gattungsgemäßen Ankerschiene
einen wesentlichen Schritt in Richtung einer Standardisierung in dem Sinne dar, auf
spezielle Bauteile verzichtet werden kann und stattdessen auf Teile zurückgegriffen
wird, die bei der Lagerhaltung ohnehin berücksichtigt sind.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen näher dargestellt, es
zeigen:
Fig. 1: Eine schematische perspektivische Darstellung eines Teils der erfindungsgemäßen
Ankerschiene mit dem Verankerungsteil,
Fig. 2: einen Schnitt senkrecht zur Längsachse der Ankerschiene durch das Verankerungsteil,
Fig. 3: eine Stirnansicht der am Schalungsbrett befestigten Ankerschiene,
Fig. 4: eine schematische Schnittdarstellung der eingebauten Ankerschiene.
[0014] Die Ankerschiene 10 weist in regelmäßigen Abständen kegel- oder kraterförmige Ausformungen
11 auf, die vom Schienensteg wegzeigen. Die Ausformung 11 läuft in ihrem oberen Teil
in einen Hals lla aus, der im wesentlichen zylindrisch geformt ist. Die innere Mantelfläche
dere Ausformung 11 ist so geformt, daß sie einen sicheren Sitz für den Kopf 22 einer
Senkkopfschraube 21 bietet, die in ein Innengewinde des Halses 11a eingeschraubt ist.
Die auftretenden Zugkräfte bzw. Tragbelastungen werden durch die konusförmigen Seitenflächen
des Schraubenkopfes 22 großflächig auf die inneren Mantelflächen der Ausformung 11
übertragen, und zwar gleichmäßig nach allen Seiten, so daß Kerbbeanspruchungen vermieden
werden,. die bei eckigen Öffnungsquerschnitten entstehen können.
[0015] Beidseitig der Ausformung 11 in Längsrichtung der Ankerschiene 10 sind kreisbogenförmige
Sicken bzw. Rippen 12,13 ausgeformt, die auf einem gemeinsamen Kreis mit dem Mittelpunkt
der Ausformung 11 als Mittelpunkt angeordnet sind. Diese Sicken dienen zur Aussteifung
des Schienensteges in den Krafteinleitungsbereichen der Ausformung 11 in die Ankerschiene
sowie allgemeinen Aussteifung.
[0016] Auf das freie, vom Schienenrucken wegzeigende Ende des Schaftes 21 ist als zusätzliches
Verankerungselement eine Mutter 23 aufgeschraubt, deren untere Ringfläche die Aufsattelfläche
im Beton bildet.
[0017] Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel kann anstelle der Mutter 23 jedes
beliebige Verankerungselement verwendet werden, sofern dies ein passendes Innengewinde
aufweist oder lediglich eine ausreichende Bohrung, damit es zwischen zwei Muttern
festgesetzt werden kann.
[0018] Die Figuren 3 und 4 zeigen je ein Beispiel fUr die Wahl spezieller Verankerungselemente.
[0019] In Figur 3 ist auf das freie Ende des Schraubenschaftes 21 als Positionierungselement
eine Distanzhülse 24 aufgeschraubt, deren Fuß 24a auf dem Schalungsbrett 30 mit einem
Nagel fixiert ist. Als Verankerungselement dient wiederum eine Mutter 23. Dadurch
kann die Ankerschiene auf einfache Weise in einer vorgebbaren Hohe H, die der gewünschten
Betonstärke entspricht, positioniert werden. Über die zueinander zeigenden Schenkelflächen
10a,10b kann dann der Beton sauber abgezogen werden.
[0020] In Figur 4 ist in Abwandlung der Figuren 2 und 3 eine Ausführung dargestellt, bei
der anstelle einer langen Schraube 21 mit Mutter 23 als Verankerungselement (gestrichelt
dargestellt), eine verkürzte Schraube 21' mit einer aufgeschraubten Zugverteilerplatte
23' Verwendung findet. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn nur eine geringe
Betondicke zur Verfügung steht. In Figur 4 sind die beiden alternativ einsetzbaren
Bauteile 21,23 bzw. 21',23' so dimensioniert, daß sie die gleichen Zugbelastungswerte
ergeben, was sich in gemeinsamem Ausbruchkegel K andeutet, mit anderen Worten, eine
geringere Einbindetiefe des Verankerungselementes läßt sich durch eine entsprechende
Vergrößerung der Aufsattelfläche des Verankerungselementes kompensieren, und umgekehrt.
[0021] Die dargestellten Ausführungsbeispiele lassen auch erkennen, daß die Kombination
bspw. einer Distanzhülse und einer Zugverteilerplatte auf derselben Schraube möglich
ist, der Anzahl der Kombinationen ist kaum eine Grenze gesetzt, durch das freie Ende
des Schraubenschaftes 21 sind also vielfältige Möglichkeiten zur kraftschlüssigen
Befestigung zusätzlicher Verankerungselemente gegeben, die auf den jeweiligen Verwendungszweck
und Einsatzort der Ankerschiene abgestimmt sein können.
[0022] Die großflächige, sich an den Verlauf des Schraubenkopfes anschmiegende Innenwandung
der Ausformung 11 führt zu einer schonenden Krafteinleitung in die Ankerschiene, die
sich in hervorragenden Zugbelastungswerten ausdrückt, die bei Anbringung der Rippen
noch verbessert werden können.
1. Ankerschiene für die Bautechnik, mit auf dem Schienensteg angeordneten Ausformungen,
in denen Öffnungen vorgesehen sind, die von einem Verankerungsteil durchgriffen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausformungen (11) konusartig ausgebildet sind und
in einen Hals (11a) auslaufen, dessen Symmetrie-Achse senkrecht zur Längsachse der
Ankerschiene (10) steht, und der zur kraftschlüssigen Aufnahme eines Teils des Schaftes
(21) einer als Verankerungsteil dienenden Schraube (20) ausgebildet ist, deren Kopf
(22) die Ausformung (11) hintergreift und auf deren Schaft (21) mindestens ein zusätzliches
Element zur Verankerung und/oder Positionierung der Ankerschiene aufschraubbar ist.
2. Ankerschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur kraftschlüssigen
Aufnahme des Schaftes (21) im Hals (lla) ein Innengewinde eingeschnitten ist.
3. Ankerschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur kraftschlüssigen
Aufnahme des Schaftes (21) der Hals (11a) auf den Schaft (21) aufgepreßt ist.
4. Ankerschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzliches Element
eine Zugverteilerplatte (23') aufschraubbar ist.
5. Ankerschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzliches Element
eine Distanzhülse (24) aufschraubbar ist.
6. Ankerschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzliches Element
eine Mutter (23) aufschraubbar ist.
7. Ankerschiene nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mutter (23)
als Muffe für andere Verankerungselemente mit Gewindebolzen dient.
8. Ankerschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Rippe
(12,13) neben der Ausformung (11) vorgesehen ist.
9. Ankerschiene nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwei kreisbogenförmige
Rippen (12,13) vorgesehen sind, die kon - zentrisch um die Ausformung (11) liegen.