[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Leiteranschluß, insbesondere für Hochstromklemmen,
mit einer Stromschiene, einem sie umgebenden, eine Leiteraufnahme definierenden Klemmkörper
und einem Klemmorgan.
[0002] Bei bekannten Leiteranschlüssen der gattungsgemäßen Art (DE-AS 20 39 054, DE-AS 21
59 739) tritt, wie allgemein in der Anschlußtechnik üblich, die Stromschiene von der
einen Seite her in den Klemmkörper ein, während der anzuschließende Leiter von der
anderen, der sogenannten Leitereinsteckseite her, in den Klemmkörper eingesteckt wird.
Zur Tätiaunc des Anschlusses werden dann innerhalb des umgebenden Klemmkörpers der
Leiter und das betroffene Stromschienenende mit einem Klemmorgan, normalerweise einer
mit einem Druckstück ausgerüsteten Klemmschraube, gegeneinander festgelegt.
[0003] Es hat sich dabei gezeigt, daß, da große Leiterquerschnitte zu handhaben sind, oftmals
die Einführung des Leiters in den-Klemmkörper problemvoll ist, und zwar besondere
dann, wenn diese Leiter mehrfach gebogen, ausgerichtet und eingefädelt werden müssen.
[0004] Es kann außerdem bei derartigen Leiteranschlüssen der Betrieb mit Wechselstrom, insbesondere
im höheren Stromstärkenbereich, durchaus problematisch werden, und zwar dann, wenn
der Klemmkörper aus einem ferromagnetischen Material, wie beispielsweise Stahl, besteht
und er als magnetisch geschlossenes System anzusehen ist. Es können dann beträchtliche
Induktionsströme auftreten, die zu einer Erwärmung des Klemmkörpers führen und auch
den Durchgangswiderstand negativ beeinflussen. Es besteht von daher die Notwendigkeit,
z.B. paramagnetische Werkstoffe für eine sinnvolle Problemlösung einzusetzen. Induktive
Effekte werden dadurch zwar verringert, aber nicht beseitigt. Die Verwendung derartiger
Werkstoffe führt zudem zu höheren Herstellkosten und gleichzeitig zur Verringerung
der mechanischen Sicherheit. Es ist dabei daran zu denken, daß gerade zur Festlegung
von Leitern im höheren Durchmesserbereich über das Klemmsystem beträchtliche Klemmkräfte
aufgebracht und aufrechterhalten werden müssen. Von daher ist also die Verwendung
beispielsweise eines Klemmkörpers aus Stahl sehr vorteilhaft.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Leiteranschluß der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, der sowohl eine sehr einfache Handhabung bei der Leitereinführung
gewährleistet wie auch zugleich Erwär- mun
gen des Klemmkörpers beim Wechselstromsystem vermeidet.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß das Ende der Stromschiene rückgebogen
ist und nur die Rückbiegung, von der Leitereinsteckseite her, in dem Klemmkörper angeordnet
ist.
[0007] Diese, die Herstellung der Stromschiene nur unwesentlich verteuernde Ausgestaltung
löst zugleich das Problem der Handhabung wie auch das der Erwärmung. Dank dieser Ausgestaltung
nämlich fließt der Strom, der vom Leiter über die Leitereinsteckseite her in den Klemmkörper
eintritt, auch auf der gleichen Seite wieder aus dem Klemmkörper heraus, und nicht
mehr, wie bisher, auf der anderen Klemmkörperseite, an der bislang die Stromschiene
aus dem Klemmkörper austrat. Hieraus resultiert eine Kompensation der elektromagnetischen
Wirkung auf das Klemmsystem. Selbst wenn also ferromagnetische Materialien eingesetzt
werden, entsteht im Endergebnis kein elektromagnetischer Induktionsstrom mehr. Das
Klemmsystem unterliegt selbst bei Betrieb mit Wechselstrom relativ großer Stromstärken
einer deutlich verringerten Erwärmung und es hat auch einen deutlich verringerten
Durchgangswiderstand. Man kann daher im Endergebnis den Leiteranschluß insgesamt entweder
geringer dimensionieren als bisher, oder aber ihn bei Beibehaltung der bisherigen
Dimensionen elektrisch höher belasten. Die Beibehaltung ferromagnetischer Werkstoffe,
insbesondere Stahl, gewährleistet eine hohe mechanische Stabilität und die Möglichkeit,
hohe Klemmkräfte dauerhaft aufzubringen.
[0008] Auch die Handhabung eines derartigen Anschlusses ist außerordentlich vereinfacht.
Da ja nunmehr die allein im Klemmkörper befindliche Rückbiegung der Stromschiene und
der Leiter von ein und derselben Seite her in den Klemmkörper eintreten, kann man
bei Betätigung des Anschlusses zunächst ungehindert den Leiter auf die Rückbiegung
der Stromschiene auflegen und dann erst anschließend den Klemmkörper über die beiden
aufeinanderliegenden Teile schieben und die Klemmung dann vornehmen. Der Kontaktbereich
ist also während der Montage uneingeschränkt zugänglich.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel eines derartigen Leiteranschlusses wird nachstehend unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben.
[0010] Die Zeichnung zeigt einen derartigen Leiteranschluß mit Schnittdarstellung des Klemmkörpers.
[0011] Der Leiteranschluß beinhaltet einen Klemmkörper 1, der als durch entsprechende Biegungen
geschlossener Bügel aus Stahl ausgebildet ist. Oberseitig ist in den Klemmkörper 1
als Klemmorgan eine Klemmschraube 2 eingeschraubt, deren Klemmwirkung durch ein ihr
zugeordnetes Druckstück 3 zu verstärken ist.
[0012] Zu dem Anschluß gehört ferner eine Stromschiene 4, deren mit dem Klemmkörper 1 zusammenwirkendes
Ende eine Umbie-
gun
g 5 aufweist. Unter Rückbiegung ist in diesem Zusammenhang jedwede Art einer nach rückwärts
gerichteten Winkelung am Ende der Stromschiene zu verstehen. Die Rückbiegung kann
sowohl durch ein tatsächliches rückwärtiges Umbiegen des Stromschienenendes gebildet
sein, wie auch durch das Befestigen eines entsprechenden
Win- kels am Ende einer geraden, nicht gebogenen Stromschiene.
[0013] Der Klemmkörper 1 definiert zugleich eine Aufnahme für den anzuschließenden Leiter
6. Dieser Leiter 6 wird in den Klemmkörper 1 immer von einer bestimmten Seite her,
der sogenannten Leitereinsteckseite, eingesteckt. Die Anordnung ist so getroffen,
daß die Rückbiegung 5 der Stromschiene 4, und zwar nur diese Rückbiegung 5, von der
Leitereinsteckseite her in den Klemmkörper 1 weist. Der sich bei dieser Ausgestaltung
ergebende Verlauf des Stromes nach Tätigung des Leiteranschlusses ist mit Pfeilen
in der Zeichnung illustriert. Es zeigt sich, daß dank dieser Ausgestaltung der Strom,
der vom Leiter in die Stromschiene fließt, auf genau der gleichen Seite aus dem Klemmkörper
1 herausfließt, auf der er auch hineinfließt.
[0014] Die Anschauung der Zeichnung zeigt ferner, daß die Handhabung bei Tätigung des Leiteranschlusses
außerordentlich vereinfacht ist. Irgendwelche Einfädelungen der anzuschließenden Leiter
vor dem Anschluß entfallen. Für die Montage kann das anzuschließende Leiterende auf
die Rückbiegung 5 der Stromschiene 4 gelegt werden und gemeinsam auf beide Teile kann
dann, bezogen auf die Stromschiene 4 praktisch von innen her, der Klemmkörper 1 auf
die beiden Teile geschoben und die Klemmung dann durchgeführt werden.
[0015] Induktionsströme mit entsprechender Erwärmung und Verringerung des Durchgangswiderstandes
sind auch dann nicht zu befürchten, wenn alle Teile des Klemmsystems in aus Gründen
der mechanischen Sicherheit und in aus Gründen der Erzielung einer hohen Klemmkraft
zu bevorzugenden Weise vollständig aus Stahl bestehen.
[0016] Da in sehr vielen Anwendungsfällen das andere Ende der Stromschiene in gleicher Weise
als Leiteranschluß ausgebildet ist, ist dann zweckmäßigerweise auch das andere Ende
der Stromschiene mit einer entsprechenden
Rückbiegung 5 versehen, die in genau der gleichen Weise mit einem weiteren entsprechenden
Klemmkörper 1 zusammenwirkt. Die Anwendung eines derartigen Leiteranschlusses beschränkt
sich nicht auf Hochstromklemmen, insbesondere Hochstromreihenklemmen. Vergleichbare,
mit dieser Ausgestaltung gelöste Probleme sind auch im Anwendungsbereich der Sicherun
gshalter bei verschiedenen Sammelschienensystemen anzutreffen.
[0017] Der Biegevorgang an den Stromschienenenden kann zweckmäßig mit einem Bearbeitungsvorgang
kombiniert werden, mit dem eine Leiterabzugsicherung gebildet wird, z.B. in Form einer
Riffelung der Stromschienenfläche oder eines Klemmhakens an der Stirnkante der Stromschiene.
1. Leiteranschluß, insbesondere für Hochstromklemmen, mit einer Stromschiene, einem
sie umgebenden, eine Leiteraufnahme definierenden Klemmkörper und einem Klemmorgan,
dadurch gekennzeichnet , daß das Ende der Stromschiene (4) mit einer Rückbiegung (5)
versehen ist und nur die Rückbiegung (5), von der Leitereinsteckseite her, in dem
Klemmkörper (1) angeordnet ist.
2. Leiteranschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Enden der Stromschiene
(4) die Rückbiegung (5) aufweisen.
3. Leiteranschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromschiene
(4,5), der Klemmkörper (1) und das Klemmorgan (2) aus Stahl bestehen.