(19)
(11) EP 0 154 222 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.09.1985  Patentblatt  1985/37

(21) Anmeldenummer: 85101592.5

(22) Anmeldetag:  14.02.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B44C 3/10, E04F 15/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 24.02.1984 DE 8405695 U

(71) Anmelder: Steuler-Industriewerke GmbH
D-56203 Höhr-Grenzhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidt-Basler, Manfred
    D-7130 Mühlacker (DE)

(74) Vertreter: Hemmerich, Friedrich Werner 
Patentanwälte HEMMERICH-MÜLLER-GROSSE-POLLMEIER-MEY Eduard-Schloemann-Strasse 55
D-40237 Düsseldorf
D-40237 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Keramische Verkleidungsplatte mitglasierter oder unglasierter Sichtfläche


    (57) Eine keramische Verkleidungsplatte mit glasierter oder unglasierter Sichtfläche, die einen mehreckigen oder einen kreisförmigen Umfangsrand aufweist. Die Verleidungsplatte besteht aus einem Rahmenteil (R) mit einer duch den Plattenkörper hindurchgehenden Ausnehmung (2) und aus einem Einsatzteil (E), der in die Ausnehmung (2) eingepaßt und in diese einsetzbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine keramische Verkleidungsplatte mit glasierter oder unglasierter Sichtfläche mit mehreckig-bzw. kreisförmig verlaufendem Umfangsrand.

    [0002] Keramische Verkleidungsplatten dieser Art (Fliesen) werden zur Erzielung besonderer dekorativer Effekte statt mit einer eben- und glattverlaufenden Sichtfläche mit einer Sichtfläche versehen, die gleiche und gleichmäßig angeordnete Erhebungen und/oder Vertiefungen in Form von Rastern und anderen Mustern aufweist. Es sind auch Verkleidungsplatten bekannt, bei denen in der Sichtfläche ungleichmäßig verteilte Erhebungen und Vertiefungen gemeinsam ein hervorgehobenes plastisches Bild (Ornament) darstellte. Solche Verkleidungsplatten erfordern für jede Darstellungsart eine besondere Form für die gesamte Platte, und sie bringen für den Herstellungsprozeß des Formens, Brennens und Glasierens Schwierigkeiten mitsich, zB. dadurch, daß sich die einzelnen Platten während der Vorstufen des Formprozesses nicht aufeinanderlegen lassen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße Verkleidungsplatten so zu verbessern, daß diese Schwierigkeiten beseitigt werden.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Verkleidungsplatten aus einem, mit einer durch den Plattenkörper hindurchgehenden Ausnehmung versehenen Außenrahmenteil und einem in dieser Ausnehmung eingepaßten Einsatzteil besten Der Umfangsrand des Einsatzteils kann dabei ebenso wie der des Rahmenteils oder anders als dieser mehreckig oder kreisförmig verlaufen. Die Sichtfläche des Rahmenteils kann - wie die Erfindung weiter vorsieht - z.B. eben und glatt verlaufen oder mit gleichen und gleichmäßig angeordneten Erhebungen und/oder Vertiefungen gemustert sein, während die Sichtfläche des Einsatzteils ungleich verteilte (ornamentale). Erhebungen bzw. Vertiefungen aufweist; diese können dabei höher bzw. tiefer als die Erhebungen und Vertiefungen der Sichtfläche des Rahmenteils bemessen sein.

    [0005] Außer der Beseitigung der bereits erwähnten Schwierigkeiten, ergibt sich bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Ausbildung der Verkleidungsplatten die Möglichkeit, unterschiedlicher; dem Verwendungszweck angepaßter Herstellungsweisen des Rahmenteils z.B. durch Pressen und des Einsatzteils durch Formgießen. Weiterhin lassen sich durch die Trennbarkeit von Rahmenteil und Einsatzteil der Verkleidungsplatte vielgestaltige Dekor-Effekte von Wandverkleidungen durch Wechsel der Zusammenstellungen erreichen.

    [0006] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen

    Fig. 1 die Verkleidungsplatte in der Draufsicht auf die Sichtfläche und

    Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-A durch Fig. 1.



    [0007] Der Rahmenteil R, der Verkleidungsplatte 1 ist mit einer Ausnehmung 2 versehen, die hier kreisförmig verläuft, und in die der Einsatzteil E(vgl. Fig. 2),der einen ebenfalls kreisförmig verlaufenden Umfangsrand aufweist, eingepaßt ist. Die Sichtfläche RS des Rahmenteils R ist beim Ausführungsbeispiel eben und glatt gehalten, während die Sichtfläche ES des Einsatzteils E ungleich verteilte Erhebungen und Vertiefungen aufweist.

    [0008] Die, wie bereits erwähnt, vorzugsweise im Pressverfahren hergestellten Rahmenteile R werden bei Anwendung der Verkleidungsplatte in üblicher Weise auf die zu verkleidenden Flächen aufgebracht bspw. in ein Mörtelbett eingelegt oder mit der Fläche verklebt und anschließend die Einsatzteile E in die Ausnehmung 2 eingesetzt und ebenfalls mit der zu verkleidenden Fläche verbunden.


    Ansprüche

    1. Keramische Verkleidungsplatte mit glasierter oder unglasierter Sichtfläche mit mehreckig bzw. kreisförmig verlaufendem Umfangsranα,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Verkleidungsplatte (Fliese) (1) aus einem mit einer durch den Plattenkörper hindurchgehenden Ausnehmung (2) versehenen Rahmenteil (R) und einem in die Ausnehmung (2) eingepaßten Einsatzteil (E) besteht.
     
    2. Verkleidungsplatte nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Umfangsrand des Einsatzteils (E) mehreckig oder kreisförmig verläuft.
     
    3. Verkleidungsplatte nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Sichtfläche (Rs) des Rahmenteils (R) eben und glatt verläuft oder mit gleichen und gleichmäßig angeordneten Erhebungen und/oder Vertiefungen gemustert ist, während die Sichtfläche (Es) des Einsatzteils (E) ungleich verteilte (ornamentale) Erhebungen bzw. Vertiefungen aufweist.
     
    4. Verkleidungsplatte nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Erhebungen und Vertiefungen der Sichtfläche (Es) des Einsatzteils (E) höher bzw. tiefer bemessen sind, als die Erhebungen und Vertiefungen der Sichtfläche(Rs) des Rahmenteils (R).
     




    Zeichnung