(19)
(11) EP 0 154 265 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.09.1985  Patentblatt  1985/37

(21) Anmeldenummer: 85101940.6

(22) Anmeldetag:  22.02.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F26B 3/30, B05D 3/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 24.02.1984 DE 3406789

(71) Anmelder: Berkmann, Adolf
D-7251 Weissach (DE)

(72) Erfinder:
  • Berkmann, Adolf
    D-7251 Weissach (DE)
  • Veyhle, Walter
    D-7140 Ludwigsburg/Ossweil (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Zellentin & Partner 
Zweibrückenstrasse 15
80331 München
80331 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Verbunden mit 85901406.0/0174351 (europäische Anmeldenummer/Veröffentlichungsnummer) durch Entscheidung vom 12.11.86.
     


    (54) Vorrichtung zum Trocknen von beschichteten Werkstücken durch Infrarotstrahlung


    (57) Verfahren zum Trocknen von beschichteten Werkstücken - insbesondere von unregelmäßiger Gestalt - durch Infrarotstrahlung und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Die Werkstücke werden durch IR-Strahlung in mehreren Zonen bei einer bestimmten Temperatur getrocknet, wobei in den Zonen eine Luftströmung vorgesehen ist und die Luft aus einer Zone abgeführt wird. Die Werkstücke werden in der ersten Zone (Vorwärmzone) (6) vorgewärmt, in der zweiten Zone (Ruhezone) (7) wird die IR-Strahlung unterbrochen, so daß sich die Temperatur der Werkstücke leicht absenkt, und in der dritten Zone (Nachheizzone) (8) werden sie durch erneute IR-Strahlung fertiggetrocknet, wobei die Luft umgewälzt wi rd und zusätzlich Wärme durch Konvektion an die Werkstücke zugeführt wird. Die Vorrichtung weist ein Gehäuse (1), in dem in mehreren Zonen im Abstand von den Gehäusewänden Infrarotstrahler mit Reflektoren angeordnet sind, die einen Bestrahlungsraum einschließen, Ein- und Auslaßöffnungen (2, 3) sowie ein Transportmittel zum Transport der Werkstücke durch das Gehäuse und eine Ansaugvorrichtung (20) auf.
    Zwischen zwei Zonen (Vorwärmzone (6) und Nachheizzone (8)) ist eine Zone (Ruhezone) (7) ohne Infrarotstrahler angeordnet, wobei in der Ruhezone (7) die Ansaugvorrichtung (20) so angeordnet ist, daß die Luft innerhalb des Gehäuses (1) umgewälzt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von beschichteten Werkstücken durch InfrarotstrahLung und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

    [0002] Die Erfindung kann besonders vorteilhaft zum AusgeLieren (Trocknen) von pulverbeschichteten Gußstücken, insbesondere auch von Graugußstücken gerade auch mit unregelmäßiger Gestalt eingesetzt werden. Die Erfindung kann aber auch vorteilhaft bei dünnwandigen Werkstücken komplizierter Konfiguration u.a. aus BLech verwendet werden. Die Beschichtung der Werkstücke kann auch durch einen Elektrotauch-, einen wasserlöslichen oder einen LösungsmitteLhaLtigen Lack erfolgt sein. Es Lassen sich auch beschichtete Werkstücke aus Keramik oder GLas trocknen.

    [0003] Aus der US-PS 2 419 643 ist ein Ofen bekannt, in dessen Gehäuse im Abstand von den Gehäusewänden InfrarotstrahLer mit Reflektoren angeordnet sind. Die InfrarotstrahLer schließen einen BestrahLungsraum ein. Das Gehäuse weist Ein- und Auslaßöffnungen sowie ein Transportmittel zum Transport der Werkstücke durch das Gehäuse auf. Die Werkstücke gelangen nach dem Eintritt in das Gehäuse in eine Zone, in der die InfrarotstrahLer eng beieinander angeordnet sind, so daß durch die intensive direkte Bestrahlung die Werkstücke schneLL auf die gewünschte Trockentemperatur aufgeheizt werden. Beim weiteren Durchgang durch den Ofen braucht die erreichte Trockentemperatur nur noch aufrechterhalten werden, wozu eine geringere AnzahL an StrahLern ausreicht, so daß der Ofen eine zweite Zone mit in größerem Abstand voneinander angeordneten InfrarotstrahLern aufweist als dies in der ersten Aufheizzone der FaLL ist.

    [0004] Es ist auch vorgesehen, im Gehäuse eine durchziehende Luftströmung zu erzeugen oder aus dem zentralen Gehäuseteil mittels einer Ansaugvorrichtung, z.B. auch zur Entfernung von beim Trocknen entstehenden Dämpfen, Luft abzusaugen.

    [0005] In derartigen öfen Lassen sich jedoch beschichtete Gußstücke unregelmäßiger Form nicht trocknen bzw. behandeln, da einerseits Verbrennungen der Beschichtung an vorstehenden TeiLen und andererseits ungenügende Trocken- bzw. Behandlungsergebnisse bei Hinterschnitten und an im Schatten der IR-Strahlen Liegenden Partien zu beobachten sind. Der konvektive Wärmeanteil wird hierbei voLLständig unausgenutzt an die Atmosphäre weitergegeben.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem Werkstücke - insbesondere auch mit PuLver, aber auch mit flüssigen Lacken beschichtete Werkstücke - auch von unregelmäßiger GestaLt und mit Hinterschnitten durch IR-StrahLung getrocknet werden können. Aufgabe der Erfindung ist es auch, eine wirtschaftliche Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.

    [0007] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den MerkmaLen des Anspruchs 1 gelöst.

    [0008] In der ersten und dritten Zone werden die Werkstücke durch die StrahLung erhitzt, wobei durch die umgewälzte Luft vorstehende TeiLe gekühlt - was überhitzungen ausschließt und Teile, die nur geringer bestrahlt werden und damit weniger Strahlungsenergie aufnehmen können,erwärmt werden. In der Ruhezone ohne Infrarotstrahlung erfolgt ein Wärmeausgleich innerhalb der Werkstücke, der durch die auch in dieser Zone die Werkstücke umfließenden Strömung verstärkt wird. Durch den Wärmeausgleich innerhalb der Werkstücke wird auch den im StrahLungsschatten Liegenden SteLLen, die weniger Strahlungsenergie aufnehmen, die erforderliche Wärmeenergie zum Trocknen zugeführt und die eingesetzte Energie wirtschaftlicher genutzt. Durch die LuftumwäLzung lassen sich auch die Reflektoren der StrahLer und die Gehäusewände kühlen und deren aufgenommene Wärme zur BehandLung der Werkstücke ausnutzen, was Energie spart.

    [0009] In den Unteransprüchen 2 bis 3 sind besonders vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens wiedergegeben.

    [0010] Die AufrechterhaLtung eines Unterdrucks ermöglicht die Einhaltung der gewünschten Strömungsverhältnisse zur Umspülung der Werkstücke und verhindert, daß z.B. Staubpartikel einer PuLverbeschichtung nach außen gelangen können.

    [0011] Die diffuse Infrarotstrahlenverteilung und der dadurch erzielte "Billiardeffekt" ermöglicht auch Hinterschnitte und Vertiefungen zu erreichen und Konzentrationen auf bestimmte vorspringende TeiLe zu verhindern, sie trägt somit zur gleichmäßigeren allseitigen Erwärmung bei.

    [0012] Die Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst.

    [0013] Vorzugsweise AusgestaLtungen der Vorrichtung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0014] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung unter Hinweis auf Varianten und unter Angabe weiterer VorteiLe unter Bezug auf Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 in schematischer DarsteLLung einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung,

    Fig. 2 in schematischer DarsteLLung einen Schnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 1 entlang der Linie II-II.



    [0015] ALs AusführungsbeispieL wird eine Vorrichtung zum AusgeLieren von pulverbeschichteten GußteiLen erläutert.

    [0016] Die Vorrichtung weist ein bekanntes, tunnelrohrförmiges Gehäuse 1 auf, das an den Stirnseiten eine Ein- bzw. AusLaßöffnung 2,3 aufweist. Durch die Ein- und Austaßöffnung 2,3 und das Gehäuse 1 ist ein Transportmittel 4 geführt, mit dem mit einem Lack beschichtete Werkstücke 5 durch die Vorrichtung transportiert werden können.

    [0017] Das Innere des Gehäuses 1 ist in Längserstreckung in drei miteinander verbundene Zonen 6,7,8, eine Vorwärm-, eine Ruhe- und eine Nachheizzone unterteilt. Die Länge der Zonen ist prinzipiell beliebig. Die Vorwärmzone 6 kann Länger, da hier das Aufheizen der Werkstücke auf die Arbeitstemperatur erfolgt, oder auch gleich Lang wie die Nachheizzone 8 ausgeführt werden. Ein VerhäLtnis der Zonen 6,7,8 zueinander wäre z.B. 2:2:1, 2:1:1 oder 2:1:2 oder auch 1:1:1.

    [0018] Bei einem äußerst komplizierten Werkstück 5 mit vielen Hinterschnitten und Vertiefungen kann es auch notwendig sein, mehrere - gegebenenfalls dann kürzere - Ruhe- und Nachheizzonen 7,8 vorzusehen. Diese können innerhalb des Gehäuses 1 angeordnet sein (nicht dargestellt) oder in separaten, bedarfsweise an das Gehäuse 1 ankuppelbaren Gehäusen 1' (in Fig. 1 angedeutet) angeordnet werden. Diese Gehäuse 1' können auch verfahrbar gestaltet sein.

    [0019] In der Vorwärmzone 6 und der Nachheizzone 8 sind den Arbeitsquerschnitt, der von den Abmessungen der jeweiligen Werkstücke 5 abhängt, einhüllende Reflektoren 9 angeordnet, die sich parallel zur Transportrichtung erstrecken. Die Reflektoren 9 sind mindestens in ihrem Abstand zum Werkstück 5,vorzugsweise aber auch winkelverstellbar angeordnet und bilden die Wände der eigentlichen BestrahLungsräume. Mehrere RefLektoren 9 können zu Reflektorwänden 10,10' verbunden und gemeinsam abstandsverstellbar sein. GrundsätzLich ist die Form der Reflektoreinhüllung und damit der Querschnitt der Bestrahlungsräume von der Form der Werkstücke 5 abhängig und soll sich deren UmhüLLenden anpassen. Es sind rechtwinklige Anordnungen der Reflektorwände 10,10' möglich. Wegen der besseren AnpassungsmögLichkeiten an verschiedene Werkstücke 5 und hinsichtlich der besseren diffusen Strahlenverteilung sind Anordnungen in Form eines Sechsecks wie im AusführungsbeispieL, oder eines Dreiecks, Fünfecks usw.vorzuziehen.

    [0020] Beim Ausführungsbeispiel sind die seitlichen RefLektorwände 10 parallel und die oberen und unteren Reflektorwände 10' um eine Achse 11 bewegbar angeordnet. GegebenenfaLLs können die Wände 10 auch parallel verstellbar und zugleich verschwenkbar angeordnet sein, wodurch Anordnungen in Pyramidenform möglich sind. Die RefLektoren 9 sind mit einem - vorzugsweise einstellbaren - Seitenabstand voneinander, so daß zwischen ihnen Durchgangsspalte bestehen, zu den Reflektorwänden 10 verbunden, z.B. sind sie auf Trägern 12 verschieb- und Lös-, arretier- und entfernbar angeordnet. Dadurch kann Leicht der Seitenabstand und damit der Durchgangsspalt zwischen ihnen vergrößert oder verkleinert werden und gegebenenfaLLs können weitere RefLektoren an den Trägern 12 befestigt oder von ihnen abgenommen werden, um die durch die RefLektoren 9 umhüllten BestrahLungsräume an verschiedene Abmessungen von Werkstücken 5 anpassen zu können.

    [0021] Die Wirkseite der Reflektoren 9 ist auf die Werkstücke 5 gerichtet und besteht aus einer hochglänzenden Schicht, z.B. eloxiertem Aluminium und ist vorzugsweise räumlich strukturiert, z.B. durch Pyramiden mit regel- oder unregelmäßiger drei-, vier-, fünf-, sechseckiger usw. Basis. Die RefLektoren 9 haben die Aufgabe, die StrahLen von IR-StrahLern 13 diffus im BestrahLungsraum zu verteilen, sie solLen sie auf keinen Fall fokussieren. Die InfrarotstrahLer 13 sind in der ZentraLachse einzelner oder aller RefLektoren 9 angeordnet. Zwichen der Innenwand 14 des Gehäuses 1, den Seitenwänden der Ruhezone 7 und den Rückseiten der RefLektoren 9 bestehen entsprechend der jeweiligen SteLLung der Reflektorwände 10 KanäLe 15 unterschiedlichen VoLumens.

    [0022] Die Wände der KanäLe 15 sind strömungsgünstig geformt, um eine gleichmäßige, möglichst wirbelfreie Laminare Strömung in den Kanäten 15 zu gewährleisten. Die rechts- und Linksseitigen KanäLe 15 sind im oberen Bereich durch das Transportmittel 4 umgebende Trennwände 16 voneinander getrennt. Im unteren Bereich münden sie in einen gemeinsamen Druckraum 17, der zu den KanäLen 15 hin durch öffnungen aufweisende PLatten 18 oder Gitter abgedeckt ist. Die KanäLe 15 der rechten und Linken Seite können auch im unteren Bereich völlig voneinander getrennt sein, wobei der Druckraum 17 integriert ist. Auf die PLatten 18 oder Gitter kann auch verzichtet werden.

    [0023] Am Boden der Ruhekammer 7 sind Ansaugöffnungen 19 eines Ventilators 20 ausgeführt. Die Druckseite des VentiLators 20 ist mit den Druckräumen 17 der Vorwärmzone 6 und der Nachheizzone 8 verbunden.

    [0024] Die KanäLe 15 weisen im oberen geschlossenen TeiL zwischen der Trennwand 16 und der Gehäuseseitenwand mit DrosseLn versehene AbLuftstutzen 21 auf, die zur TemperaturregeLung der Atmosphäre im Innern der Vorrichtung und gegebenenfalls zum Absaugen von Dämpfen dienen können.

    [0025] Durch die dargelegte Anordnung der RefLektoren 9 wird die dahinterliegende Ofeninnenwand vor einer direkten StrahLung geschützt und durch die erzeugten Strömungsverhältnisse erfolgt auch deren Kühlung. Durch die erzielten Strömungsverhältnisse im Innern werden die Reflektoren auch vor der Ablagerung von SpaLt- und Crackprodukten geschützt.

    [0026] Vorzugsweise besteht die Wandung des Gehäuses 1 der Ruhezone 7 und auch in der sich zwischen der Einlaßöffnung 2 und der Vorwärmzone 6 befindenden EinLaßzone 22 sowie in der sich zwischen der Nachheizzone 8 und der Auslaßöffnung 3 befindenden Auslaßzone 23 aus einem die Infrarotstrahlung praktisch nicht absorbierenden Material. Diese Wandung kann wie die Reflektoren aus einer hochglänzenden Schicht, z.B. eloxiertem Aluminium bestehen und ebenso räumlich strukturiert sein. Hierdurch Lassen sich durch den Billiardeffekt durch das Gehäuse vagabundierende Infrarotstrahlen zurück auf das Werkstück Lenken und es wird dadurch in Verbindung mit der Luftströmung im Gehäuse eine nennenswerte Aufheizung der Wandung vermieden, die spezielle IsoLationen unnötig macht.

    [0027] Das erfindungsgemäße Verfahren Läuft in der beschriebenen Vorrichtung wie folgt ab:

    Vor der Inbetriebnahme werden der Abstand der RefLektoren 9 bzw. der Reflektorwände 10,10' entsprechend der Größe des zu behandelnden Werkstücks 5 und dem optimalen Wirkabstand der verwendeten IR-Strahler 13 eingestellt. Entsprechend der GestaLt und Beschaffenheit des Werkstücks 5 und der Beschichtung sowie der davon abhängigen benötigten Wärmemenge werden die AnzahL, die VerteiLung und die Art der InfrarotstrahLer 13 gewählt und entsprechend auch der Abstand der RefLektoren 9 voneinander. Werden immer gleiche oder gleichartige Gegenstände der Behandlung unterzogen, wird diese Einstellung nur einmal bei der Inbetriebnahme vorgenommen. Mittelwellige InfrarotstrahLer mit einer Wellenlänge von λ 2 bis 3 haben sich besonders bewährt.



    [0028] Sodann wird ein TeiL der vorgesehenen IR-Strahler 13 oder alle - mit reduzierter Leistung - sowie der Ventilator 20 eingeschaltet. Hierdurch wird im Vorrichtungsinnern die jeweils benötigte LeerLauftemperatur eingestellt. Durch die beschriebene Anordnung des VentiLators 20 stellt sich in der Ruhezone 7 und auch in den Bestrahlungsräumen der Vorwärm- und Nachheizzonen 6,8 ein Unterdruck ein, während sich in den KanäLen 15 ein überdruck aufbaut. Hierdurch bildet sich eine Strömung aus den KanäLen 15, die die Reflektoren 9 umfließend in die Bestrahlungsräume hinein und um die Werkstücke 5 herum in die Ruhezone 7 aus. Durch diese Strömung werden die RefLektoren 9 gekühlt und Anteile der konvektiven Wärme für die BehandLung der Werkstücke 5 gewonnen. Die Strömungsbewegung ist mit PfeiLen in den Figuren angedeutet.

    [0029] Wird durch einen MeLder ein Werkstück 5 avisiert, werden die IR-StrahLer 13, gesteuert durch einen Pilotstrahler, hochgefahren und erreichen beim Eintritt des Werkstücks 5 in den Bestrahtungsraum der Vorwärmzone 6 ihre normale Leistung. Durch die Art und Anordnung der RefLektoren 9 wird die StrahLung der IR-StrahLer 13 im Bestrahlungsraum diffus verteilt und somit auch teilweise von anderen Reflektoren 9 reftektiert, bevor sie das Werkstück 5 erreichen. Durch diese Reflektionen können auch Hinterschnitte und Vertiefungen erreicht werden, die bei einem geradlinigen StrahLengang im Schatten Liegen würden. Hierdurch und durch das oben erwähnte Umströmen wird eine gleichmäßigere Erwärmung erzielt. Das Werkstück 5 gelangt dann in die Ruhezone 7 ohne IR-StrahLer. Hier erfolgt nicht nur keine Wärmezufuhr, sondern durch die Strömung eine geringe KühLung der Oberfläche, so daß die vom OberfLächenbereich aufgenommene Wärme ins Innere abfließen kann und im Sinne eines Temperaturausgleichs innerhalb des Werkstücks zwischen dick- und dünnwandigen Teilen wirkt. IrgendweLchen möglichen Verbrennungen durch Temperaturstaus wird somit wirksam vorgebaut. Außerdem erfolgt von innen heraus ein Temperaturfluß in die Zonen, wo die Strahlung nicht oder nur in geringem Maße die OberfLäche erreichen konnte, so daß auch die Qualität der Behandlung verbessert wird. In der Nachheizzone 8 erfolgt dann eine der in der Vorwärmzone 6 durchgeführten Behandlung entsprechende EndbehandLung. Bei VerLassen der Nachheizone 8 sind die Werkstücke 5 fertig behandelt, d.h. die Beschichtung ist vollständig und hochwertig ausgehärtet. Bei sehr komplizierten Werkstücken 5 können gegebenenfalls mehrere Ruhe- und Nachheizbehandlungen, die gegebenenfalls zeitlich verkürzt sind, durchgeführt werden.

    B e i s p i e l



    [0030] Eine Vorrichtung der beschriebenen Art wurde mit mittelwelligen Zwillingsrohr IR-Quarz-Strahlern mit achtförmigem Querschnitt und durch eine GoLdschicht abgedeckter Rückseite und mit RefLektoren mit einer räumlich strukturierten Reflektorfläche aus hochglänzendem eloxiertem Aluminium bestückt.

    [0031] Der Seitenabstand zwischen den benachbarten Reflektoren betrug 1.5 mm, der zwischen den Zentralachsen der IR-Strahler 65 mm. Die Flächenleistung der StrahLer lag zwischen 30 und 36 kW/m2. Die Leerlaufleistung betrug 10% der installierten Leistung. Durch die Vorrichtung wurden pulverbeschichtete Gußwerkstücke (z.B. aus Grauguß), zum Teil mit komplizierten Formen, mit einer Geschwindigkeit von 1 m/min ohne Drehung der Werkstücke durchgeschleust. Beim konkreten Beispiel verblieben die Werkstücke 2 Minuten in der Vorwärmzone, 1 Minute in der Ruhezone und 1 bis 1,5 Minuten in der Nachheizzone. Nach 2 Minuten war ein Anschmelzen des PuLvers auf den direkt den Strahlern zugekehrten Seiten zu beobachten. In diesem Augenblick sollte die Ruhezone erreicht werden. Die Temperatur in der Vorwärmzone und der Nachheizzone wurde auf 200°C begrenzt.

    [0032] Zur kurzzeitigen RegeLung kann auch durch den Abluftstutzen 21 Luft abgeführt werden, was ein stärkeres Ansaugen von UmgebungsLuft durch die Eintritts- bzw. Austrittsöffnungen 2,3 bedingt. In den Bestrahlun*gsräumen und in der Ruhezone 7 wurde ein geringer Unterdruck von ca. 10 Pa und in den KanäLen 15 ein geringer überdruck von 500 Pa aufrechterhalten. Durch die erzielte Strömung und das WegLassen der IR-Strahler ergab sich in der Ruhezone 7 eine um ca. 300C niedrigere Temperatur.

    [0033] Die beschichteten Werkstücke 5 wiesen nach dem Austritt aus der Vorrichtung und dem Abkühlen gleichmäßig ausge-Lierte hochwertige Beschichtungen auf.

    [0034] Bei bekannten Trockenverfahren, die für Werkstücke aus Grauguß mit unregelmäßiger GestaLt geeignet sind, ist für gleiche Werkstücke eine Gesamtverweilzeit von 40 bis 45 Minuten erforderlich.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Trocknen von beschichteten Werkstücken - insbesondere von unregelmäßiger GestaLt - durch IR-StrahLung, wobei die Werkstücke in mehreren Zonen bei einer bestimmten Temperatur getrocknet werden und wobei in den Zonen eine Lufströmung vorgesehen ist und die Luft aus einer Zone abgeführt wird,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß die Werkstücke in der ersten Zone (Vorwärmzone) vorgewärmt werden, in der zweiten Zone (Ruhezone) die IR-Strahlung unterbrochen wird, so daß sich die Temperatur der Werkstücke leicht absenkt, und in der dritten Zone (Nachheizzone) durch erneute IR-Strahlung fertiggetrocknet werden, wobei die Luft umgewälzt wird und zusätzlich Wärme durch Konvektion an die Werkstücke abgibt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zonen ein geringer Unterdruck herrscht.
     
    3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Infrarotstrahlung diffus ist.
     
    4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem Gehäuse, in dem in mehreren Zonen im Abstand von den Gehäusewänden Infrarotstrahler mit Reflektoren angeordnet sind, die einen BestrahLungsraum einschließen, mit Ein- und Auslaßöffnungen sowie einem TransportmitteL zum Transport der Werkstücke durch das Gehäuse und mit einer Ansaugvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei Zonen (Vorwärmzone (6) und Nachheizzone (8)) eine Zone (Ruhezone (7)) ohne Infrarotstrahler (13) angeordnet ist und in der Ruhezone (7) die Ansaugvorrichtung (20) so angeordnet ist, daß die Luft innerhalb des Gehäuses (1) umgewälzt wird.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die BestrahLungsräume einen der Form der Werkstücke (5) anpaßbaren veränderbaren Querschnitt aufweisen.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die parallel zu den Seitenwänden des Gehäuses (1) angeordneten Reflektoren (9) winkel- und/ oder abstandsverstellbar bezüglich der jeweils benachbarten Gehäuseseitenwand angeordnet sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte RefLektoren (9) mit einem größenänderbaren Seitenzwischenraum zueinander angeordnet sind.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwände des Gehäuses (1) mindestens teilweise aus einem die InfrarotstrahLer nicht absorbierenden Material bestehen.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die RefLektoren (9) und die Innenwände des Gehäuses (1) eine hochglänzende und räumlich strukturierte Wirkfläche aufweisen.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Gehäuseinnenwandung und der Rückseite der Reflektoren (9) ein KanaL (15) besteht, mit dem der Druckstutzen der Ansaugvorrichtung (20) verbunden ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die den Kanal (15) begrenzenden Rückseiten der Reflektoren (9) und die Gehäusewandung strömungsgünstig gestaltet sind.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal(15) druckseitig einen durch eine Drossel verschließbaren Abluftstutzen (21) aufweist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht