[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zweiband-Polarisationsweiche, bestehend aus
einem Hohlleiter mit Wellenleiterankopplungen, für vier Signale, wobei Mittel vorhanden
sind, welche eine Frequenz- und Polarisationstrennung der vier Signale bewirken, von
denen jedes einem zweier unterschiedlicher Frequenzbänder und einer zweier orthogonaler
Polarisationen zugeordnet ist.
[0002] Eine derartige Zweiband-Polarisationsweiche ist aus der DE-OS 24 43 166 bekannt.
Sie ist mit relativ aufwendigen Mitteln für die Trennung der Frequenzbänder und Polarisationen
ausgestattet, um den gerade im Satellitenfunk gestellten, besonders hohen Anforderungen
an hohe Polarisationsentkopplung, geringe Verluste und große Entkopplung zwischen
den Signalwegen unterschiedlicher Frequenzbänder zu genügen.
[0003] Die für den Satellitenfunk verlangten extrem hohen Anforderungen an eine Zweiband-Polarisationsweiche
können bei der Anwendung in der Richtfunktechnik abgeschwächt werden. Für den Einsatz
beim Richtfunk würde daher eine weniger aufwendige Zweiband-Polarisationsweiche als
die aus der DE-OS 24 43-166 bekannte ausreichen.
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Zweiband-Polarisationsweiche der
eingangs genannten Art anzugeben, die mit möglichst geringem Aufwand realisiert ist,
dabei aber trotzdem noch gute Werte bezüglich der Polarisationsentkopplung, der Dämpfung
und der Frequenzbandentkopplung aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem ersten Hohlleiterabschnitt
eine parallel zur einen Polarisation ausgerichtete Finleitungsstruktur versehen mit
einer Leitungsverzweigung und frequenzselektiven Elementen, vorhanden ist, womit die
Signale der einen Polarisationsrichtung frequenzmäßig getrennt und zu zwei Wellenleiterausgängen
geführt werden, und daß in einem zweiten Hohlleiterabschnitt eine parallel zur anderen
Polarisation ausgerichtete Finleitungsstruktur angeordnet ist, die ebenfalls mit einer
Leitungsverzweigung und frequenzselektiven Elementen versehen ist, womit die Signale
der anderen Polarisationsrichtung frequenzmäßig getrennt und zu zwei weiteren Wellenleiterausgängen
geführt werden.
[0006] Zweckmäßige Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0007] Anhand zweier in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele wird anschließend
die Erfindung näher erläutert.
[0008] Die Fig. 1 und 2 zeigen die Längsschnitte durch zwei Zweiband-Polarisationsweichen,
mit unterschiedlichen Finleitungsstrukturen.
[0009] Die in Fig. 1 dargestellte Zweiband-Polarisationsweiche besitzt einen doppelt polarisierbaren
Hohlleiterabschnitt HL1 mit z. B. quadratischem oder rundem Querschnitt. In einer
Längsschnittebene, die durch die Längsachse des Hohlleiterabschnitts HL1 verläuft,
ist eine Finleitungsstruktur F1 angeordnet. Die Finleitungsstruktur kann aus einem
elektrisch leitenden Blech ausgelassen oder auf einem dielektrischen Substrat aufmetallisiert
sein.
[0010] Diese im Hohlleiterabschnitt HL1 eingebrachte Finleitungsstruktur F1 soll nur die
Signale einer Polarisationsrichtung ankoppeln. Zu dieser Polarisationsrichtung ist
daher die Feinleitungsstruktur F1 parallel ausgerichtet.
[0011] Der Übergang vom Hohlleiterabschnitt HL1 auf den Finleiter FL1 erfolgt durch stetige
(oder auch stufenförmige) Aufweitung des Finleiters auf den Hohlleiterdurchmesser.
Dieser Finleiter FL1 koppelt die sich im Hohlleiterabschnitt HL1 ausbreitenden Signale
zweier Frequenzbänder (z. B. 6 GHz, 4 GHz) an und führt sie zu einer Verzweigung V1,
von der aus ein Finleiter FL2 zu einem Hohlleiterausgang HA1 und ein mit einer Tiefpaßfilterstruktur
FF1 versehener Finleiter FL3 abgeht.
[0012] Vom Finleiter FL2 wird das Signal des höheren Frequenzbandes (6 GHz) an den mit einem
Stufentransformator ST versehenen Hohlleiterausgang, der aufgrund seiner Dimensionierung
Hochpaßeigenschaften hat, angekoppelt. Der Stufentransformator ST dient einerseits
zur Impedanztransformation vom Finleiter FL2 auf den Anschlußquerschnitt QA des Hohlleiterausganges
HA1 und erzeugt andererseits eine Verjüngung der Hohlleiterbreitseite, so daß eine
verstärkte Hochpaßwirkung entsteht.
[0013] Hinter der Tiefpaßfilterstruktur FF1 wird aus dem Finleiter FL3 über den Innenleiter
IL eines Koaxialleiterausganges KA das Signal des tieferen Frequenzbandes (4 GHz)
ausgekoppelt.
[0014] An den ersten Hohlleiterabschnitts HL1 schließt sich ein zweiter Hohlleiterabschnitt
HL2 an, der entweder genauso wie der erst doppeltpolarisierbar ist oder eine solche
Querschnittsform hat, daß sich in ihm nur Signale einer einzigen Polarisation ausbreiten
können. Der zweite Hohlleiterabschnitt HL2 ist in gleicher Weise mit einer Finleitungsstruktur
F2 wie der erste Hohlleiterabschnitt HL1 ausgestattet. Nur ist die Finleitungsstruktur
F2 im Hohlleiterabschnitt HL2 um 90° achsial gegenüber der Finleitungsstruktur F1
im Hohlleiterabschnitt HL1 gedreht, so daß in die Finleitungsstruktur F2 die Signale
der anderen Polarisation, welche orthogonal zu der von der Finleitungsstruktur F1
erfaßten Polarisation steht, eingekoppelt werden. Für das Signal des höheren Frequenzbandes
(6 GHz) ist der Hochpaßeigenschaften aufweisende Hohlleiterausgang HA2 und für das
Signal des tieferen Frequenzbandes (4 GHz) der Koaxialleiterausgang KA2 bestimmt.
Beide Signalausgänge HA2 und KA2 haben die gleiche Dimensionierung wie die entsprechenden
Signalausgänge HA1 und KA1 des Hohlleiterabschnitts HL1.
[0015] Das in Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel einer Zweiband-Polarisationsweiche
gleicht dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß FIg. 1 bis auf die Art der Frequenzbandtrennung
durch die Finleitungsstrukturen F3 und F4 in den Hohlleiterabschnitten HL3 und HL4.
[0016] An der Verzweigungsstelle V2 verzweigt sich der beide Frequenzbänder führende Finleiter
FL3 in den mit einer Tiefpaßstruktur FF2 versehenen Finleiter FL4 und den mit einer
Bandpaßstruktur FF3 versehenen Finleiter FL5. Der Finleiter FL4 koppelt das Signal
des tieferen Frequenzbandes (4 GHz) an den Hohlleiterausgang HA3 und der Finleiter
FL5 des Signal des höheren Frequenzbandes (6 GHz) an den Hohlleiterausgang HA4 an.
Sämtliche Übergänge von Finleitern auf Hohlleiter erfolgen durch stetige (oder auch
stufenförmige) Aufweiterung der Finleiter auf die Durchmesser der Hohlleiter.
[0017] Die in den zweiten Hohlleiterabschnitt HL4 eingefügte Finleitungsstruktur F4 hat
die gleiche Gestalt wie die Finleitungsstruktur F3 im ersten Hohlleiterabschnitt HL3.
Sie koppelt das Signal des tieferen Frequenzbandes bzw. des höheren Frequenzbandes
an die Hohlleiterausgänge HA5 bzw. HA6 an.
[0018] Damit die im ersten Hohlleiterabschnitt HL1, HL3 anzukoppelnden, doppelt polarisierten
Wellen keine Störwellen im zweiten Hohlleiterabschnitt HL2, HL4 anregen, sollte die
Finleitungsstruktur am Ende entsprechend lang gewählt werden. Die Finleitungsstruktur
wirkt nämlich wie eine Belastung im Hohlleiter (vergleichbar mit einem Steghohlleiter),
wodurch störende höhere Wellentypen gedeämpft werden. Eventuell dann noch vorhandene
Störwellen werden durch am Ende des zweiten Hohlleiterabschnitts HL2, HL4 angeordnete
Absorptionskörper A1, A2 beseitigt.
[0019] Der beschriebene Erfindungsgedanken läßt einige Variationsmöglichkeiten bzgl. der
Filterstrukturen zu. Es ist beispielsweise möglich, daß von der Verzweigung V1, V2
zwei Bandpaßstrukturen oder auch ein Bandpaß und eine Bandsperre abgehen.
[0020] Entgegen den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen können die Hohlleiterabschnitte
HL1, HL2 bzw. HL3, HL4 als Doppel-Steghohlleiter ausgeführt sein. Dazu würde der übergang
Hohlleiter-Finleiter nicht allmählich sondern abrupt erfolgen.
1. Zweiband-Polarisationsweiche, bestehend aus einem Hohlleiter mit Wellenleiterankopplungen,
für vier Signale, wobei Mittel vorhanden sind, welche eine Frequenz- und Polarisationstrennung
der vier Signale bewirken, von denen jedes einem zweier unterschiedlicher Frequenzbänder
und einer zweier orthogonaler Polarisationen zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Hohlleiterabschnitt (H11, H13) eine parallel zur einen Polarisation
ausgerichtete Finleitungsstruktur F1, F3), versehen mit einer Leitungsverzweigung
(V1, V2) und frequenzselektiven Elementen (FF1, FF2, FF3), vorhanden ist, womit die
Signale der einen Polarisationsrichtung frequenzmäßig getrennt und zu zwei Wellenleiterausgängen
(HA1, KA1, HA3, HA4) geführt werden, und daß in einem zweiten Hohlleiterabschnitt
(HL2, HL4) eine parallel zur anderen Polarisation ausgerichtete Finleitungsstruktur
(F2, F4) angeordnet ist, die ebenfalls mit einer Leitungsverzweigung und frequenzselektiven
Elementen versehen ist, womit die Signale der anderen Polarisationsrichtung frequenzmäßig
getrennt und zu zwei weiteren Wellenleiterausgängen (HA2, KA2, HA5, HA6) geführt werden.
2. Zweiband-Polarisationsweiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in beiden
Hohlleiterabschnitten (HL1, HL2, HL3, HL4) Felder beider Polarisationen ausbreitungsfähig
sind.
3. Zweiband-Polarisationsweiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
im ersten Hohlleiterabschnit (HL1, HL3), dem alle vier Signale zugeführt werden, Felder
beider Polarisationen ausbreiten und daß sich im daran anschließenden zweiten Hohlleiterabschnitt
(HL2, HL4) nur Felder einer einzigen Polarisation ausbreiten.
4. Zweiband-Polarisationsweiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Finleitungstruktur
(F1, F2, F3, F4) in einem in den Hohlleiterabschnitt (HL1, H12, H13, HL4) eingesetzten,
elektrisch leitenden Blech eingelassen ist.
5. Zweiband-Polarisationsweiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Finleitungsstruktur
(F1, F2, F3, F4) auf einem in den Hohlleiterabschnitt (HL1, HL2, HL3, HL4) eingesetzten
dielektrischen Substrat aufmetallisiert ist.
6. Zweiband-Polarisationsweiche nach den Ansprüchen 1, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Finleitungsstruktur (F1, F2, F3, F4) in einer durch die Längsachse des Hohlleiterabschnitts
(HL1,HL2, HL3, HL4) verlaufenden Längsschnittebene liegt.
7. Zweiband-Polarisationsweiche nach den Ansprüchen 1, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die übergänge von Finleitern (FL1, FL3, FL4, FL5) auf Hohlleiter (HL1, HL3 HA3,
HA4) durch stetige Aufweitung der Finleiter auf die Hohlleiterdurchmesser erfolgen.