(19)
(11) EP 0 154 773 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.09.1985  Patentblatt  1985/38

(21) Anmeldenummer: 85100516.5

(22) Anmeldetag:  18.01.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B63H 9/06, B63B 35/82
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 04.06.1984 DE 8417040 U

(71) Anmelder: North Sails Surf Products B.V.
NL-2396 Koudekerk a/d Rijn (NL)

(72) Erfinder:
  • Wagner, Eckart c/o North Sails Windsurfing GmbH
    D-8122 Penzberg (DE)

(74) Vertreter: Eitle, Werner, Dipl.-Ing. et al
Hoffmann, Eitle & Partner, Patent- und Rechtsanwälte, Postfach 81 04 20
81904 München
81904 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Windsurf-Segel


    (57) Windsurf-Segel, welches aus an den Rändern aneinandergesetzte Tuchbahnen besteht, von weichen mindestens ein Teil von einem Punkt strahlenförmig ausgehend angeordnet ist, und zwar so, daß Gewebefäden jeder Bahn sich im wesentlichen in Strahlrichtung erstrecken. Um bei dem Winddruck ausgesetzten Segeln in allen dessen Bereichen eine glatte, falten- und wellenlose Profilform sicherzustellen, hat das Segel zwei Strahlenbereiche mit strahlenförmig angeordneten Bahnen (7, 9). Der eine Strahlenbereich geht vom Horn (10) des Segels und der andere Strahlenbereich vom Segelkopf (8) aus, wobei sie sich auf einer vom Achterliek zum Vorliek erstreckenden Linie (11) vorzugsweise miteinander fluchtend treffen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Windsurf-Segel, welcnes mit an ihren Rändern aneinandergesetzte Tuchbahnen hat, von welcnen mindestens ein Teil ausgehend von einem Punkt strahlenförmig derart angeordnet ist, daß Gewebefäden jeder Bahn sich im wesentlichen in Strahlrichtung erstrecken.

    [0002] Segel mit strahlförmig angeordneten Tuchbahnen sind bekannt. Diese Anordnung der Tuchbahnen hat u.a. den Zweck, daß sich Gewebefäden, beispielsweise Scnuß-oder Kettfäden, der Tuchbahnen hauptsächlich in Richtung der Zugspannungen erstrecken, die im Segel durch den Windangriff auftreten. Hierdurch ergibt sich beim Segeln ein guter verzugsfreier Stand des Segels, so daß die Bildung von Spannfalten oder durch Verziehen des Tuches gebildeter Falten ganz oder weitgehend vermieden wird.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Windsurf-Segel der eingangs genannten Gattung in optimaler Weise so zu gestalten, daß beim Windsurfen aufgrund der dabei im Segel durch den Winddruck auftretenden Kräfte und Spannungen in allen Bereichen des Segels ein glatter, falten- und wellenloser Stand sichergestellt ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Segel zwei Bereiche mit strahlenförmig angeordneten Bahnen (stranlenbereiche) hat, wobei der eine Strahlenbereich vom Horn des Segels und der andere Strahlenbereich vom Segelkopf ausgeht, welche Strahlenbereiche auf einer vom Achterliek zum Vorliek sich erstrecKenden Linie aufeinandertreffen.

    [0004] Dabei können die strahlenförmigen Bahnen des vom Segelkopf ausgehenden Strahlenbereichs sowie die strahlenförmigen Bahnen des vom Segelhorn ausgehenden Strahlenbereichs miteinander fluchtend auf der Trefflinie zusammentreffen. Da besonders starke Zugspannungen im Windsurf-Segel auf der gedachten Verbindungslinie zwischen dem SegelKopf und dem Segelhals auftreten, ist es zweckmäßig, daß eine Bahn des vom Segelnorn ausgehenden Stranlenbereicns und eine Bann des vom Segelkopf ausgehenden Strahlbereichs sich im wesentlichen in dieser gedachten geraden Verbindungslinie erstrecken, und zwar derart, daß ein nicht unbeachtlicner Teil der Gewebefäden dieser beiden Bahnen im wesentlichen in dieser Verbindungslinie ausgerichtet ist. Es ist aber auch möglich, daß sich der Rand zweier benachbarter strahlenförmiger Bahnen der beiden Strahlenbereiche in Richtung dieser gedachten Verbindungslinien zwischen Segelhorn und Segelkopf erstreckt und daß ein nicnt unbeactitlicher Teil der Gewebefäden dieser beiden Bahnen im wesentlichen parallel zu dieser Verbindungslinie ausgerichtet ist.

    [0005] Vorzugsweise ist die Trefflinie der Bahnen beider Strahlenbereiche geradlinig oder im wesentlichen geradlinig, wobei sie sicn senkrecht zum Acnterliek des Segels bis zu einer Stelle am Segelvorliek bzw. der dieses Vorliek bildenden Masttasche erstrecken kann, die sich oberhalb der Mitte des Segelvorlieks befindet.

    [0006] Im folgenden ist ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Windsurf-Segels anhand der Zeichnung näher bescnrieoen.

    [0007] Das Segel hat in üblicher Weise an seinem Vorliek eine schlauchförmige Tasche 1, die an inrem unteren Ende offen ist und zum Aufschieben des Segels auf den nicht gezeigten Mast des Windsurfgeräts ausgebildet ist. Im Bereich der Befestigung des Gabelbaumes am Mast ist diese Masttasche mit einem Ausschnitt 2 versehen.

    [0008] Bei dem dargestellten Ausfünrungsbeispiel ist das Segel mit einer Anzahl von Lattentaschen 3 ausgestattet, die sich mit einer einzigen Ausnanme vom verstärkten Achterliek 4 bzw. Unterliek 5 bis zur Masttasche 1 erstrecken und zur Aufnahme von in der Zeichnung nicht gezeigten Spreizlatten dienen. Im unteren Bereich des Segels sind ferner zwei aus durchsichtigem Material gebildete Fenster 6 vorgesehen. Das Segel ist aus einer Anzahl von Tuchbahnen zusammengesetzt, die mit ihren Rändern , z.B. durch Nähen oder Klebung, miteinander verbunden sind. Es sind zwei stranlenförmige Bereiche von Tuchbahnen vorhanden. Im oberen Strahlenbereich gehen die Tuchbahnen 7 strahlenförmig vom Segelkopf 8 aus, während die Tuchbahnen 9 des unteren Strahlenbereichs strahlenförmig vom Horn 10 weggerichtet sind. Die Tuchbahnen 7 des oberen Strahlenbereichs und die nach oben gerichteten Tuchbahnen 9 des unteren Strahlenbereiches treffen sich miteinander fluchtend auf einer Trennlinie 11, die sich vom Achterliek 4 des Segels zur am Segelvorliek befindlichen Masttasche 1 oberhalb der Segelmitte erstreckt.

    [0009] Der Rand 12 der beiden hintersten Tuchbahnen 7 und 9 der beiden Strahlenbereiche ist so gerichtet, daß er sich in Richtung der gedachten geraden Verbindungslinie zwiscnen Segelkopf 8 und Segelhorn 10 erstreckt.

    [0010] Die strahlenförmig angeordneten Tuchbahnen 7,9 sind so geschnitten, daß sicn ein nicht unbeachtlicher Teil ihrer Gewebefäden, beispielsweise die Kettfäden oder die Schußfäden, im wesentlichen in Strahlrichtung der Strahlenbereiche erstrecken.

    [0011] Die SegelecKen am Kopf 8, Horn 10 und Hals 13 sind durch auf die Tuchbahnen 7, 9 aufgesetzte Verstärkungsstreifen 14 verstärkt, die ebenfalls strahlenförmig vom Kopf, Horn oder Hals ausgehend angeordnet sind. Die Verstärkungsstreifen 14 am Segelkopf 8 erstrecken sich bis zur obersten Lattentasche 3, während die Verstärkungsstreifen am Segelhorn 10 und Segelhals 13 teilkreisförmig enden. Diese Eckverstärkungen 14 können an beiden Seiten oder auch nur an einer Seite der Tuchbahnen 7,9 angeordnet sein.

    [0012] Wie bereits erwähnt, können die Tuchbahnen an den sie verbindenden Nähten 11,12 durcn Nähen, Kleben oder dgl. miteinander verbunden sein. Das gleiche gilt für die Eckverstärkungsstreifen 14.

    [0013] Die Neuerung ist auch bei Windsurf-Segeln anwendbar, welche neben einer Tuchscnicnt eine zweite Schicht aus einer Kunststoffolie haben. Sie ist aber auch bei Surf-Segeln anwendbar, die aus oder ausschließlich aus Kunststoffolien mit orientierter Faserverstärkung gebildet sind.


    Ansprüche

    1. Windsurf-Segel, welches an ihren Rändern aneinandergesetzte Tuchbahnen hat, von welchen mindestens ein Teil ausgehend von einem Punkt strahlenförmig angeordnet ist, und zwar so, daß Gewebefäden jeder Bahn sich im wesentlichen in Strahlrichtung erstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß das Segel zwei Bereiche mit strahlenförmig angeordneten Bahnen (Strahlenbereiche) (7,9) hat, wobei der eine Strahlenbereich vom Horn (10) des Segels und der andere Stranlenbereich vom Segelkopf (8) ausgeht, welche Strahlenbereiche sich auf einer vom Achterliek zum Vorliek sich erstreckenden Linie (11) treffen.
     
    2. Windsurf-Segel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die strahlenförmigen Bahnen (7) des vom Segelkopf (8) ausgehenden Strahlenbereiches sowie die stranlenförmigen Bahnen (9) des vom Segelhorn (10) ausgehenden Strahlenbereiches miteinander fluchtend sich auf der Trefflinie (11) treffen.
     
    3. Windsurf-Segel nacn Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bahn (9) des vom Segelhorn (10) ausgenenden Strahlenbereichs und eine Bahn (7) des vom Segelkopf (8) ausgehenden Strahlenbereichs sich im wesentlichen in der gedacnten geraden Verbindungslinie zwischen Kopf und Horn erstrecken, und zwar derart, daß Gewebefäden dieser beiden Bahnen sich im wesentlichen in dieser Verbindungslinie erstrecken.
     
    4. Windsurf-Segel nach Anspruch 1, dadurch geKennzeichnet, daß sich der Rand (12) zweier benachbarter strahlenförmiger Bahnen( 7,9) der beiden Strahlenbereiche in Richtung der gedachten geraden Verbindungslinie zwischen Segelhorn (10) und Segelkopf (8) erstreckt und daß Gewebefäden dieser beiden Bahnen sich im wesentlichen parallel zu dieser Verbindungslinie erstrecken.
     
    5. Windsurf-Segel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trefflinie (11) der Bahnen (7,9) beider Strahlenbereiche im wesentlichen geradlinig ist.
     
    6. Windsurf-Segel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Trefflinie (11) bis zu einer Stelle am Segelvorliek bzw. an der dieses VorlieK bildenden Masttasche (1) erstreckt, die sich oberhalb der Mitte des Segelvorlieks befindet.
     
    7. Windsurf-Segel nach Ansprucn 1, dadurcn geKennzeichnet, daß sich die Trefflinie (11) der beiden Strahlenbereiche etwas oberhalb der Segelmitte befindet.
     
    8. Windsurf-Segel nach Ansprucn 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Trefflinie (11) der beiden Strahlenbereiche etwa im oberen Segeldrittel befindet.
     
    9. Windsurf-Segel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eckenverstärkungen am Segelkopf (8) und Segelhorn (10) aus strahlenförmig zueinander angeordneten Verstärkungsstreifen (14) gebildet sind.
     
    10. Windsurf-Segel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Eckenverstärkung am Segelhals (13) aus stranlenförmig angeordneten Verstärkungsstreifen (14) gebildet ist.
     
    11. Windsurf-Segel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Segel Lattentaschen (3) zur Aufnahme von Segellatten hat.
     




    Zeichnung