(19)
(11) EP 0 154 812 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.09.1985  Patentblatt  1985/38

(21) Anmeldenummer: 85101389.6

(22) Anmeldetag:  09.02.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 3/34, B65H 3/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 01.03.1984 DE 8406329 U

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69019 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Maul, Bernhard
    D-6900 Heidelberg (DE)
  • Zobl, Günter
    D-6906 Leimen 3 (DE)
  • Kusch, Hans-Jürgen
    D-6903 Neckargemünd (DE)

(74) Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo et al
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
D-69115 Heidelberg
D-69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stapelanschläge am Bogenanleger von Druckmaschinen


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf Stapelanschläge am Bogenanleger von Druckmaschinen, bei denen der jeweils oberste Bogen an seinem vorlaufenden Ende von einer Saugerreihe über Stapelanschläge hinweg angehoben und einem Transportwalzenpaar zugeführt wird, das den Bogen bis an Bogenanschläge an den Greifern des Druckzylinders weitertransportiert, wobei der Weg zwischen dem Stapelanschlag des Papierstapels und dem Anschlag im Druckzylindergreifer so verändert werden kann, daß die Bauschung des Bogens optimal einzustellen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Stapelanschlag am Bogenanleger von Druckmaschinen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Um einen paßgenauen Druck und einen sicheren Lauf bei der Verarbeitung von Papierbögen bei Druckmaschinen zu bekommen, ist es nötig, den Bogen in Lauf- und in seitlicher Richtung vor dem Drucken gegen Anschläge zu führen und hiermit auszurichten. Hierzu ist an der vorderen, der Arbeitsmaschine zugekehrten Seite des Papierstapels ein Stapelanschlag vorgesehen, mit dem insbesondere die obersten Lagen des Bogenstapels ausgerichtet werden.

    [0003] Der oberste Papierbogen wird mit einem schwenkbaren Saugersystem der Stapelanlage entnommen und einem Transportwalzenpaar zugeführt, das den Bogen mit einer konstanten Umfangsgeschwindigkeit, die größer als die Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders ist, bis an den Papieranschlag im Druckzylinder weitertransportiert. Der Papieranschlag kann hierbei im Greifersystem des Druckzylinders vorgesehen sein. Wenn der Bogen mit einer leichten Bauschung an diesem anliegt und von den Greifern sicher gehalten wird, beenden die Transportwalzen den Transport des Bogens. Hierzu werden sie, über eine Kurvenscheibe gesteuert, voneinander getrennt.

    [0004] Bei der Verarbeitung von unterschiedlichen Papierqualitäten kommt es insbesondere bei dickeren Papieren zu unerwünscht großen Bauschungen, die zu starken Geräuschen und Beschädigungen an der Papiervorderkante durch den Anschlag im Druckzylinder führen können. Das dickere Papier wird, wenn es durch das Saugersystem den Transportwalzen zugeführt ist, früher erfaßt als dünnere Bogen, so daß es härter auf den Anschlag im Druckzylinder auftrifft und somit ein größeres Geräusch verursacht. Auch bei Transportende, wenn die Transportwalzen sich trennen, wird das dickere Papier gegenüber dem dünneren eine längere Zeit und somit einen längeren Weg transportiert.

    [0005] Zu dieser zwangsläufigen Erscheinung kommen weitere Faktoren wie Differenzen beim Ansaugen und Lösen der Bögen durch das Saugersystem, Übergabe an die Transportwalzen und Schlupf zwischen den Transportwalzen, die die unterschiedlichen Transportzeiten noch verstärken können. All diese Erscheinungen können zu einer Verstärkung des Geräusches, dem sogenannten Papierknall, führen.

    [0006] Die Aufgabe der Erfindung ist es, mit einfachen Mitteln den Weg zwischen dem Stapelanschlag des Papierstapels und dem Anschlag im Druckzylindergreifer so verändern zu können, daß für jede Papierqualität und Stärke der Transportweg und damit die Bauschung des Bogens optimal eingestellt werden kann.

    [0007] Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches 1 gelöst, wobei durch einfaches Betätigen des Schwenkhebels der Stapelanschlag in seiner Stellung zum Bogenstapel hin so verändert werden kann, daß bei minimalem Geräusch eine optimale Anlage des zugeführten Bogens an den Bogenanschlägen der Greifer und somit eine sichere Mitnahme des Bogens durch die Greifer gewährleistet ist. Ein weiterer Vorteil ist, daß durch ein Verschwenken des Stapelanschlags unterschiedliche Papierstärken und Schlupfauswirkungen in den Transportmitteln ausgeglichen werden können.

    [0008] Die Unteransprüche kennzeichnen vorteilhafte Ausgestaltungen der in Anspruch 1 wiedergegebenen Lösung, so daß der Vorteil erreicht wird, unter Verwendung von einfachsten Mitteln eine leicht zu bedienende Vorrichtung zu schaffen, die insbesondere bei kleinen Druckmaschinen den Erfordernissen der Praxis entspricht.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Seitenansicht einer Stapelanlage,

    Fig. 2 eine Teil- Draufsicht auf die Stapelanlage.



    [0010] In Figur 1 ist ein Teil eines ansich bekannten Offsetdruckwerkes dargestellt mit einem Druckzylinder 1 und einem Gummizylinder 2, der mit einem nicht dargestellten Plattenzylinder zusammenwirkt, dem wiederum in bekannter Weise ein Farb-Feuchtwerk zugeordnet ist. Der Druckzylinder 1 ist hierbei mit Greifern 3 zum Transport der Bögen versehen, die Bogenanschläge 4 aufweisen. Das Transportwalzenpaar 5 transportiert den zugeführten Bögen 6 bis an den besagten Bogenanschlag 4 mit einer etwas höheren Geschwindigkeit als die Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders 1. Nachdem sich der Bogen leicht gebauscht hat und sicher von den Greifern 3 gehalten wird, erfolgt ein voneinander Abheben des Transportwalzenpaares 5 über eine nicht dargestellte Steuereinrichtung.

    [0011] Die zuzuführenden Papierbögen werden mit einem schwenkbaren Saugersystem 7 von dem Bogenstapel 8 entnommen und dem Transportwalzenpaar 5 zugeführt. Insbesondere bei kleinem Bogenformat genügt zum Ausrichten derselben in Laufrichtung ein Stapelanschlag 9, an den sich die Bögen anlegen. Durch die nicht dargestellte Stapelhubeinrichtung wird die Oberkante des Bogenstapels 8 immer in etwa gleicher Höhe gehalten.

    [0012] Die Stapelanschläge 9 sind beiderseits über Schwenkzapfen 10 in Schwenklagern 11 gelagert, die wiederum an einer Gestelltraverse 12 befestigt sind. Die Gestelltraverse 12 ist zwischen den beiden Seitengestellen 13 vorgesehen und mit diesen verschraubt.

    [0013] An einem Schwenkzapfen 10 des Stapelanschlages 9 ist ein Schwenkhebel 14 befestigt, der seitlich des Bogenstapels 8 zu dessen hinterem Ende reicht und über einen Bremsbolzen 15 in einem Langloch 16 einer am Seitengestell 13 befestigten Platine 17 geführt ist. Über den Schwenkhebel 14 läßt sich somit der Stapelanschlag 9 in Papierlaufrichtung zum Stapel hin verschwenken, wodurch sich der Weg zwischen der Papiervorderkante in der Anlage am Stapelanschlag 9 und dem Bogenanschlag 4 im Druckzylinder 1 stufenlos verändern läßt, was zu unterschiedlichen Papierbauschungen führt. Durch die Schräglage des Stapelanschlages 9 in Richtung Bogenstapel 8 ist gewährleistet, daß die Papierbögen beim Nachsteigen des Tisches immer an den Stapelanschlag gedrückt werden.

    [0014] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Stapelanschlag 9 als Hohlkörper ausgebildet und weist im Bereich der Stapeloberkante Blasöffnungen 18 auf, die über eine Zuleitung 19 an eine nicht dargestellte Druckluft-Versorgung angeschlossen sind. Die Blasöffnungen 18 am Stapelanschlag 9 dienen zur Auffächerung der Papierbögen in der Anlagestellung, um das Abheben des jeweils obersten Bogens beim Zuführen in die Maschine zu erleichtern. Zum seitlichen Ausrichten des Bogenstapels sind Anschläge 20 vorgesehen.

    [0015] In Figur 2 ist eine Draufsicht insbesondere auf den Stapelanschlag 9 mit dem Schwenkhebel 14 gezeigt, wobei die seitlichen Anschläge 20 für den Bogenstapel 8 nicht dargestellt sind.


    Ansprüche

    1. Stapelanschlag am Bogenanleger von Druckmaschinen, bei dem der jeweils oberste Bogen des Papierstapels an seinem vorlaufenden Ende von einer Saugerreihe über den Stapelanschlag hinweg angehoben und einem Transportwalzenpaar zugeführt wird, das den Bogen bis an Bogenanschlägen an den Greifern des Druckzylinders weitertransportiert,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Stapelanschlag (9) beiderseits in Schwenklagern (11) verschwenkbar gelagert ist, derart, daß die Lage des obersten Bogens in Transportrichtung veränderbar ist, und daß an einem Schwenkzapfen (10) des Stapelanschlages (9) ein Schwenkhebel (14) befestigt ist.
     
    2. Stapelanschläge nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schwenkhebel (14) seitlich des Bogenstapels (8) zu dessen hinterem Ende reicht und über einen Bremsbolzen (15) in einem Langloch (16) einer am Seitengestell (13) befestigten Platine (17) geführt ist, derart, daß der Stapelanschlag (9) zum Stapel (8) hin schwenkbar ist.
     
    3. Stapelanschlag nach Anspruch 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Stapelanschlag (9) als Hohlkörper ausgebildet ist, im Bereich der Stapeloberkante Blasöffnungen (18) aufweist und über eine Zuleitung (19) an eine Druckluftversorgung angeschlossen ist.
     
    4. Stapelanschläge nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schwenklager (11) an einer Gestelltraverse (12) befestigt sind.
     




    Zeichnung