(19)
(11) EP 0 154 964 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.09.1985  Patentblatt  1985/38

(21) Anmeldenummer: 85102754.0

(22) Anmeldetag:  11.03.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B63B 7/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 16.03.1984 DE 3409760

(71) Anmelder: METZELER KAUTSCHUK GMBH
D-8000 München 50 (DE)

(72) Erfinder:
  • Höglinger, Gerhard
    D-8200 Rosenheim (DE)

(74) Vertreter: Michelis, Theodor, Dipl.-Ing. 
Tattenbachstrasse 9
D-80538 München
D-80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schlauchboot in selbsttragender Bauweise


    (57) Ein Schlauchboot in selbsttragender Bauweise mit seitlichen Tragschläuchen, die über einen flexiblen unterseitigen Aussenboden miteinander verbunden sind, und mit einem zwischen Aussenboden und Tragschläuchen gehaltenen, festen Einsatzboden weist einen aufblasbaren Drillings-Kielschlauch auf, der sich zwischen dem Aussenboden und dem Einsatzboden befindet und die Tragschläuche seitlich nach aussen vorspannt. Dieser Drillings-Kielschlauch unterstützt den Aussenboden an mehreren Stellen, so dass die Verformung des Aussenbodens auch bei der Einwirkung von hohen Kräften relativ gering ist. Dadurch ergibt sich eine sehr ruhige Fahrt eines solchen Schlauchbootes.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schlauchboot in selbsttragender Bauweise der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.

    [0002] Ein solches Schlauchboot ist aus der DE-PS 2 051 834 bekannt und weist seitliche Tragschläuche, die über einen flexiblen, unterseitigen Außenboden miteinander verbunden sind, einen zwischen Außenboden und Tragschläuchen gehaltenen, festen Einsatzboden sowie einen aufblasbaren Mittelkiel zwischen dem Außenboden und dem Einsatzboden auf.

    [0003] Tragschläuche, flexibler Außenboden und Mittelkiel bestehen aus Gewebebahnen, die mit einem elastomeren Material, insbesondere Gummi, beschichtet sind, während der Einsatzboden aus einzelnen Brettern aus Holz, Aluminium, Kunststoff oder einem rollfähigen, festen Grätingboden gebildet werden kann.

    [0004] Beim Fahren mit einem solchen Schlauchboot hat sich jedoch herausgestellt, daß seine Fahrt relativ unruhig ist, wobei es insbesondere zum Klatschen und Schlagen des gespannten Bootsboden-Stoffes gegen die eingelegten, starren Bretter des Bootsbodens kommt.

    [0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Schlauchboot der angegebenen Gattung zu schaffen, bei dem die oben erwähnten Nachteile nicht mehr auftreten.

    [0006] Insbesondere soll ein Schlauchboot vorgeschlagen werden, das eine vergleichsweise ruhige Fahrt hat.

    [0007] Dies wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale erreicht.

    [0008] Zweckmäßige Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen zusammengestellt.

    [0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen insbesondere darauf, daß statt des bisher üblichen, einzigen Mittelkiels ein "Drillingskielschlauch" verwendet wird, d.h., auf jeder Seite des Mittelkiels ist mindestens ein Seitenkiel angeordnet, der einstückig mit dem Mittelkiel ausgebildet ist und deshalb gemeinsam mit dem Mittelkiel hergestellt werden kann.

    [0010] Dieser Mittelkiel unterstützt insbesondere bei breiteren Schlauchbooten den gespannten, flexiblen, unterseitigen Außenboden des Schlauchbootes noch an weiteren Stellen, wodurch sich eine glatte Unterseite mit hohem Widern stand gegen etwaige Verformungen ergibt.

    [0011] Der Unterboden eines solchen Schlauchbootes wird also auch bei Gleitfahrten in der Welle praktisch nicht verformt, so daß sich eine sehr ruhige Fahrt und kein Klatschen und Schlagen mehr ergeben.

    [0012] Die beiden Seitenkiele werden, wie erwähnt, gemeinsam mit dem Mittelkiel aus flexiblen, mit einem elastomeren Material beschichteten Gewebebahnen hergestellt und vor der Benutzung des Bootes über ein gemeinsames Ventil gefüllt.

    [0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch ein Schlauchboot, und

    Fig. 2 eine Draufsicht auf den Mittelkiel und die beiden Seitenkiele.



    [0014] Das aus Fig. 1 ersichtliche Schlauchboot weist seitliche Tragschläuche 1 und 2 mit kreisförmigem Querschnitt auf, die über einen flexiblen, unterseitigen Außenboden 3 miteinander verbunden sind. Zwischen den Tragschläuchen 1, 2 und dem Außenboden 3 ist ein fester Einsatzboden 4 eingelegt. Zwischen dem Außenboden 3 und dem Einsatzboden 4 befindet sich ein aufblasbarer Kielteil, der . über den Außenboden 3 die Tragschläuche 1, 2 über den Einsatzboden 4 seitlich nach außen spannt.

    [0015] Der Kielteil (sh. auch Fig. 2) wird, ähnlich wie die Tragschläuche 1, 2 und der flexible Außenboden 3,aus Gewebebahnen hergestellt, die mit einem elastomeren Material, insbesondere Gummi, beschichtet sind. Der Kielteil weist einen Mittelkiel 5 mit dem Füllventil 10 auf, der auf jeder Seite einstückig über einen übergangbereich 8, 9 mit einem Seitenkiel 6, 7 verbunden ist. Die Seitenkiele 6, 7 sind in Längsrichtung des Schlauchbootes gesehen etwas kürzer als der Mittelkiel 5.

    [0016] In den Übergangsbereichen 8, 9 befinden sich Überströmöffnungen 8a, 9a, so daß beim Aufpumpen des Mittelkiels 5 auch die Seitenkiele 6, 7 aufgeblasen werden.

    [0017] Der Kielbereich wird durch entsprechend geschnittene Bahnen aus mit elastomerem Material beschichteten Gewebe hergestellt, wobei die Bahnen sowohl an den Außenrändern als auch in den Übergangsbereichen 8, 9 durch die üblichen Techniken, nämlich Winkelbänder bzw. Doppel-T-Bänder aus mit Gummi beschichtetem Gewebe, miteinander verbunden sind. Bei dieser Fügetechnik werden die Luftöffnungen 8a, 9a in den Ubergangsbereichen 8, 9 ausgespart, so daß diese Stellen als Luftdurchgang dienen.


    Ansprüche

    1. Schlauchboot in selbsttragender Bauweise

    a) mit seitlichen Tragschläuchen, die über einen flexiblen, unterseitigen Außenboden miteinander verbunden sind,

    b) mit einem zwischen Außenboden und Tragschläuchen gehaltenen, festen Einsatzboden, und

    c) mit einem aufblasbaren Mittelkiel zwischen dem Außenboden und dem Einsatzboden,
    dadurch gekennzeichnet , daß

    d) auf jeder Seite des Mittelkiels (5) jeweils ein parallel zu ihm verlaufender Seitenkiel (6, 7) ausgebildet ist,

    e) der gemeinsam mit dem Mittelkiel (5) aufblasbar ist.


     
    2. Schlauchboot nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Seite des Mittelkiels (5) ein Seitenkiel (6, 7) vorgesehen ist.
     
    3. Schlauchboot nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenkiele (6, 7) kürzer als der Mittelkiel (5) sind.
     
    4. Schlauchboot nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenkiele (6, 7) einstückig mit dem Mittelkiel (5) ausgebildet und jeweils über Luftdurchlässe (8a, 9a) in den Übergangsbereichen (8, 9) mit dem Mittelkiel (5) verbunden sind.
     
    5. Schlauchboot nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich das einzige Einfüllventil (10) auf der Mittellinie des Mittelkiels (5) oder auf einem der beiden Seitenkiele befindet.
     
    6. Schlauchboot nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Mittelkiel (5) und Seitenkiele (6, 7) aus gemeinsamen Gewebebahnen hergestellt sind, die mit einem elastomeren Material beschichtet sind.
     




    Zeichnung