[0001] Die Erfindung betrifft ein Schlauchboot in selbsttragender Bauweise der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
[0002] Ein solches Schlauchboot ist aus der DE-PS 2 051 834 bekannt und weist seitliche
Tragschläuche, die über einen flexiblen, unterseitigen Außenboden miteinander verbunden
sind, einen zwischen Außenboden und Tragschläuchen gehaltenen, festen Einsatzboden
sowie einen aufblasbaren Mittelkiel zwischen dem Außenboden und dem Einsatzboden auf.
[0003] Tragschläuche, flexibler Außenboden und Mittelkiel bestehen aus Gewebebahnen, die
mit einem elastomeren Material, insbesondere Gummi, beschichtet sind, während der
Einsatzboden aus einzelnen Brettern aus Holz, Aluminium, Kunststoff oder einem rollfähigen,
festen Grätingboden gebildet werden kann.
[0004] Beim Fahren mit einem solchen Schlauchboot hat sich jedoch herausgestellt, daß seine
Fahrt relativ unruhig ist, wobei es insbesondere zum Klatschen und Schlagen des gespannten
Bootsboden-Stoffes gegen die eingelegten, starren Bretter des Bootsbodens kommt.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Schlauchboot der angegebenen
Gattung zu schaffen, bei dem die oben erwähnten Nachteile nicht mehr auftreten.
[0006] Insbesondere soll ein Schlauchboot vorgeschlagen werden, das eine vergleichsweise
ruhige Fahrt hat.
[0007] Dies wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale erreicht.
[0008] Zweckmäßige Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen zusammengestellt.
[0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen insbesondere darauf, daß statt des
bisher üblichen, einzigen Mittelkiels ein "Drillingskielschlauch" verwendet wird,
d.h., auf jeder Seite des Mittelkiels ist mindestens ein Seitenkiel angeordnet, der
einstückig mit dem Mittelkiel ausgebildet ist und deshalb gemeinsam mit dem Mittelkiel
hergestellt werden kann.
[0010] Dieser Mittelkiel unterstützt insbesondere bei breiteren Schlauchbooten den gespannten,
flexiblen, unterseitigen Außenboden des Schlauchbootes noch an weiteren Stellen, wodurch
sich eine glatte Unterseite mit hohem Widern stand gegen etwaige Verformungen ergibt.
[0011] Der Unterboden eines solchen Schlauchbootes wird also auch bei Gleitfahrten in der
Welle praktisch nicht verformt, so daß sich eine sehr ruhige Fahrt und kein Klatschen
und Schlagen mehr ergeben.
[0012] Die beiden Seitenkiele werden, wie erwähnt, gemeinsam mit dem Mittelkiel aus flexiblen,
mit einem elastomeren Material beschichteten Gewebebahnen hergestellt und vor der
Benutzung des Bootes über ein gemeinsames Ventil gefüllt.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch ein Schlauchboot, und
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Mittelkiel und die beiden Seitenkiele.
[0014] Das aus Fig. 1 ersichtliche Schlauchboot weist seitliche Tragschläuche 1 und 2 mit
kreisförmigem Querschnitt auf, die über einen flexiblen, unterseitigen Außenboden
3 miteinander verbunden sind. Zwischen den Tragschläuchen 1, 2 und dem Außenboden
3 ist ein fester Einsatzboden 4 eingelegt. Zwischen dem Außenboden 3 und dem Einsatzboden
4 befindet sich ein aufblasbarer Kielteil, der . über den Außenboden 3 die Tragschläuche
1, 2 über den Einsatzboden 4 seitlich nach außen spannt.
[0015] Der Kielteil (sh. auch Fig. 2) wird, ähnlich wie die Tragschläuche 1, 2 und der flexible
Außenboden 3,aus Gewebebahnen hergestellt, die mit einem elastomeren Material, insbesondere
Gummi, beschichtet sind. Der Kielteil weist einen Mittelkiel 5 mit dem Füllventil
10 auf, der auf jeder Seite einstückig über einen übergangbereich 8, 9 mit einem Seitenkiel
6, 7 verbunden ist. Die Seitenkiele 6, 7 sind in Längsrichtung des Schlauchbootes
gesehen etwas kürzer als der Mittelkiel 5.
[0016] In den Übergangsbereichen 8, 9 befinden sich Überströmöffnungen 8a, 9a, so daß beim
Aufpumpen des Mittelkiels 5 auch die Seitenkiele 6, 7 aufgeblasen werden.
[0017] Der Kielbereich wird durch entsprechend geschnittene Bahnen aus mit elastomerem Material
beschichteten Gewebe hergestellt, wobei die Bahnen sowohl an den Außenrändern als
auch in den Übergangsbereichen 8, 9 durch die üblichen Techniken, nämlich Winkelbänder
bzw. Doppel-T-Bänder aus mit Gummi beschichtetem Gewebe, miteinander verbunden sind.
Bei dieser Fügetechnik werden die Luftöffnungen 8a, 9a in den Ubergangsbereichen 8,
9 ausgespart, so daß diese Stellen als Luftdurchgang dienen.
1. Schlauchboot in selbsttragender Bauweise
a) mit seitlichen Tragschläuchen, die über einen flexiblen, unterseitigen Außenboden
miteinander verbunden sind,
b) mit einem zwischen Außenboden und Tragschläuchen gehaltenen, festen Einsatzboden,
und
c) mit einem aufblasbaren Mittelkiel zwischen dem Außenboden und dem Einsatzboden,
dadurch gekennzeichnet , daß
d) auf jeder Seite des Mittelkiels (5) jeweils ein parallel zu ihm verlaufender Seitenkiel
(6, 7) ausgebildet ist,
e) der gemeinsam mit dem Mittelkiel (5) aufblasbar ist.
2. Schlauchboot nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Seite des Mittelkiels
(5) ein Seitenkiel (6, 7) vorgesehen ist.
3. Schlauchboot nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Seitenkiele (6, 7) kürzer als der Mittelkiel (5) sind.
4. Schlauchboot nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Seitenkiele (6, 7) einstückig mit dem Mittelkiel (5) ausgebildet und jeweils über
Luftdurchlässe (8a, 9a) in den Übergangsbereichen (8, 9) mit dem Mittelkiel (5) verbunden
sind.
5. Schlauchboot nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich
das einzige Einfüllventil (10) auf der Mittellinie des Mittelkiels (5) oder auf einem
der beiden Seitenkiele befindet.
6. Schlauchboot nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Mittelkiel
(5) und Seitenkiele (6, 7) aus gemeinsamen Gewebebahnen hergestellt sind, die mit
einem elastomeren Material beschichtet sind.