(19)
(11) EP 0 155 351 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.09.1985  Patentblatt  1985/39

(21) Anmeldenummer: 84110847.5

(22) Anmeldetag:  12.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB LI SE

(30) Priorität: 29.09.1983 DE 3335235

(71) Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Burger, Rainer
    D-8900 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Druckwerk für eine Rollenrotationsdruckmaschine


    (57) Um einen freien Zugang zu allen Druckwerkzylindern (4 bis 10) und den zugeordneten Farb- und Feuchtwerken zu ermöglichen, wird anstelle des üblichen zweiten Fußes eines etwa H-förmigen Druckwerkes, in dem die Druckwerkzylinder etwa Y-förmig angeordnet sind, eine Papierleitwalzen (18, 19) lagernde Traverse an jeder Drückwerkseitenwand (1) ververwendet. Dadurch wird jeweils zwischen den Traversen (20) und dem verbleibenden Fuß (3) einer jeden Druckwerkseitenwand (1) ein freier Raum geboten, der die Handhabung an den unteren Teilen des Druckwerkes ungehindert ermöglicht. Durch Trittflächen (22, 25) an den Traversen (20) und an den Füßen (3) bzw. zwischen diesen wird ein ungehindertes, bequemes Arbeiten an den oberen Teilen des Druckwerkes angeboten, wobei keinerlei Umstellvorgänge bei verschiedenen Bahnführungen erforderlich sind.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Druckwerk für eine Rollenrotationsdruckmaschine, in dem die in zwei Druckwerksseitenwänden gelagerten Zylinder etwa Y-förmig angeordnet sind und in das eine zu bedruckende Bahn nach einem aufsteigenden Bahnführungsabschnitt seitlich zwischen zwei Druckwerkzylinder einführbar ist.

    [0002] Ein Druckwerk der obenbezeichneten Gattung ist aus dem Fachbuch "Techniken, Systeme, Maschinen" von Oskar Frei, Polygraph-Verlag, Seite 7, bekannt. In Abhängigkeit von der jeweiligen Bahnführung wird die Zugänglichkeit entweder zu den oberen Druckwerkzylinderpaaren oder zu dem unteren Druckwerkzylinderpaar beeinträchtigt.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Druckwerk dieser Art so zu verbessern, daß eine gute Zugänglichkeit zu allen-Druckwerken bei jeglicher Bahnführung geboten wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung.

    [0005] Aus der DE-OS 27 41 596 ist es zwar bereits bekannt, mit Hilfe von höhenverstellbaren Bühnen die Zugänglichkeit zu den oberen Druckwerkzylindern zu verbessern, jedoch sind derartige Hebebühnen kostenaufwendig und außerdem allgemein hinderlich. Des weiteren zeigt die DE-OS 29 32 087 Verschwenkvorrichtungen, mit deren Hilfe der Bahnverlauf jeweils so festgelegt wird, daß stets die oberen und unteren Druckwerkzylinderpaare zugänglich sind. Dieser Schwenkmechanismus für die Bahnführungselemente ist ebenfalls konstruktiv aufwendig und erfordert zudem für jede Bahnführung eine spezielle Einstellung. Eine ähnliche, aber bereits wesentlich einfachere Konstruktion offenbart schließlich die EP-OS 81106778.4, jedoch ist auch hier eine Einstellung der Bahnführungswalzen für die einzelnen Wege erforderlich. Hinzu kommt, daß der vorgenannte Stand der Technik sich auf sogenannte "H-Druckwerke" bezieht, bei denen jeweils jede Seitenwand zwei nach unten ragende Füße und zwei nach oben ragende Arme aufweist.

    [0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles im einzelnen beschrieben, wobei Bezug auf die beiliegende Zeichnung genommen wird. Diese zeigt in schematischer Darstellung eine der beiden Seitenwände 1 eines Druckwerkes für eine Rollenrotationsdruckmaschine für Offsetdruck. In diesem Druckwerk sind die Zylinder 4 bis 9 etwa Y-förmig angeordnet, wobei um einen gemeinsamen, zentralen Zylinder 4 Gummizylinder 5, 6, 7 angeordnet sind, denen jeweils ein Plattenzylinder 8, 9, 10 zugeordnet ist. Jedem der Zylinderpaare 5, 8; 6, 9; 7, 10 ist einem der Feucht-und Farbwerke 11, 12; 13, 14; 15, 16 zugeordnet. Zwischen den nach oben ragenden Armen 2 der Druckwerkseitenwände 1 sind die Feucht- und Farbwerke 11, 12 bzw. 13, 14 angeordnet, während zu den unteren Zylindern 7, 10 das Feucht- und Farbwerk 15, 16 gehört, das zwischen den nach unten ragenden Füßen 3 der beiden Druckwerkseitenwände 1 angeordnet ist.

    [0007] Die Darstellung läßt erkennen, daß in neuartiger Weise die etwa in Form eines "Y" angeordneten Zylinder 4 bis 10 zwischen zwei Seitenwänden 1 angeordnet bzw. in diesen gelagert sind, die etwa die Form eines "einbeinigen H" aufweisen. Wie bereits erwähnt, wird das einzige Bein einer jeden Druckwerkseitenwand 1 mit 3 bezeichnet.

    [0008] Soll nun eine Papierbahn 17 in der ausgezogen dargestellten Weise nach einem aufsteigenden Bahnführungsabschnitt A seitlich in das Druckwerk, d. h. zunächst um den Satellitenzylinder 4 und dann zwischen den Gummizylindern 5, 6 hindurch, eingeführt werden, so erfolgt in erfindungsgemäßer Weise die Bahnführung im aufsteigenden Bereich über Papierleitwalzen 18, 19, die jeweils zwischen den anstelle des fehlenden zweiten Fußes verwendeten Traversen 20 an oder in Nähe der Druckwerkseitenwände 1 vorgesehen sind. Dadurch wird stets zwischen den Traversen bzw. dem aufsteigenden Bahnführungsabschnitt A und den Füßen 3 der Druckwerkseitenwände 1 ein freier Raum geboten, der einer Bedienungsperson I ein ungehindertes Arbeiten an den unteren Zylindern 7, 10 und dem zugeordneten Feucht- und Farbwerk 15, 16 ermöglicht. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht zusätzlich darin, daß auch die Zylinder 5 und 8 gut von unten zugänglich sind. Ebenso bleiben die Zylinder 6 und 9 frei zugänglich. In vorteilhafter Weise kann an bzw. zwischen den Traversen 20 eine Trittfläche 22 vorgesehen sein, die der Bedienungsperson II das Arbeiten an den oberen Zylindern 5, 8 und dem zugeordneten Feucht- und Farbwerk 11, 12 erleichtert.

    [0009] Wird die zu bedruckende Bahn 21 (gestrichelt dargestellt) auf der anderen Seite des Druckwerkes in das Druckwerk eingeführt, so kann diese über Papierleitwalzen 23, 24 zwischen den Füßen 3 der Druckwerkseitenwände 1 nach oben und anschließend seitlich eingeführt werden. Zwischen den Füßen 3 bzw. an diesen kann eine weitere Trittfläche 25 verwendet werden, die der Bedienungsperson III das Arbeiten an den oberen Zylindern 6, 9 und dem zugeordneten Feucht- und Farbwerk 13, 14 erleichtert. Analog zur Bahnführung 17 bleiben auch bei 21 die Zylinder 6 und 9 sowie 5 und 8 von unten frei zugänglich.

    [0010] In vorteilhafter Weise bietet somit das dargestellte Druckwerk freien Zugang zu allen Druckwerkzylindern und Feucht- und Farbwerken unabhängig von der jeweiligen Bahnführung, wobei eine Umstellung der Bahnführungselemente für die einzelnen Wege nicht erforderlich ist.

    Bezugszeichen:



    [0011] 

    1 Seitenwände

    2 Arme

    3 Füße

    4 Zylinder

    5 Zylinder (Gummizylinder)

    6 Zylinder (Gummizylinder)

    7 Zylinder (Gummizylinder)

    8 Zylinder (Plattenzylinder)

    9 Zylinder (Plattenzylinder)

    10 Plattenzylinder

    11 Feucht- und Farbwerk

    12 Feucht- und Farbwerk

    13 Feucht- und Farbwerk

    14 Feucht- und Farbwerk

    15 Feucht- und Farbwerk

    16 Feucht- und Farbwerk

    17 Papierbahn

    18 Papierleitwalze

    19 Papierleitwalze

    20 Traversen

    21 Bahn

    22 Trittfläche

    23 Papierleitwalze

    24 Papierleitwalze

    25 Trittfläche

    Bahnführungsabschnitt A Bedienungsperson I, II, III


    Ansprüche

    1. Druckwerk für eine Rollenrotationsdruckmaschine, in dem die in zwei Druckwerksseitenwänden gelagerten Zylinder etwa Y-förmig angeordnet sind und in das eine zu bedruckende Bahn nach einem aufsteigenden Bahnführungsabschnitt seitlich zwischen zwei Druckwerkzylinder einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (1) jeweils etwa in Form eines einfüßigen H ausgebildet sind und daß der aufsteigende Bahnführungsabschnitt (A) der zu bedruckenden Bahn (17) zwischen Führungswalzen (18, 19) lagernde Traversen (20) geführt ist, die etwa anstelle des fehlenden Fußes der Druckwerkseitenwände (1) angeordnet sind, so daß zwischen den Traversen (20) und dem einzigen Fuß (3) einer jeden Druckwerksseitenwand (1) ein für eine Bedienungsperson (I) zugänglicher Raum geboten wird.
     
    2. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an oder zwischen den Traversen (20) und an oder zwischen den Druckwerksseitenwänden (1) Trittflächen (22, 25) angeordnet sind.
     
    3. Druckwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckwerk als Offsetdruckwerk mit einem gemeinsamen Satellitenzylinder (4) konzipiert ist.
     
    4. Druckwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen den nach oben zeigenden Armen (2) der Druckwerksseitenwände (1) und zwischen den beiden Füßen (3) jeweils einem Zylinderpaar (5, 8; 6, 9: 7, 10) zugeordnete Feucht- und Farbwerke (11, 12; 13, 14; 15, 16) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung