(19)
(11) EP 0 155 361 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.09.1985  Patentblatt  1985/39

(21) Anmeldenummer: 84114082.5

(22) Anmeldetag:  22.11.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G21F 5/00, B32B 5/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 23.12.1983 DE 3346683

(71) Anmelder: TNH Transporte und Dienstleistungen Abwicklungsgesellschaft mbH
D-6450 Hanau 11 (DE)

(72) Erfinder:
  • Schüler, Rolf
    D-6460 Gelnhausen (DE)
  • Geiger, Horst, Dipl.-Ing.
    D-6464 Linsengericht (DE)
  • Pfeifer, Werner, Dipl.-Ing.
    D-6380 Bad Homburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Abdichten von undichten Uranhexafluoridbehältern


    (57) Es wird ein Verfahren zur Abdichtung von undichten Uranhexafluoridbehältern beschrieben. Dazu wird die undichte Stelle zuerst mit einem glasfaserverstärkten, schnellaushärtenden Polyesterharz abgedeckt, dieses nach Aushärtung mit einem glasfaserverstärkten Epoxidharz überdeckt, dann mit einer Kunststoffolie umwickelt und anschließend der so abgedichtete Behälter in einen einfachen Schutzbehälter eingebracht.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abdichtung von undichten Uranhexafluoridbehältern durch Einbringung in einen Schutzbehälter.

    [0002] Uranhexafluorid dient als Ausgangsmaterial für die Uran-235-Anreicherung in Anreicherungsanlagen. Es ist eine leichtflüchtige Substanz, die ohne zu schmelzen schon bei Raumtemperatur sublimiert. Da Uranhexafluorid, wie die meisten Uranverbindungen, toxisch ist, muß es in dichten Behältern eingeschlossen und von der Biosphäre ferngehalten werden.

    [0003] Besonders nach der Uran-235-Abtrennung wird das abgereicherte Uranhexafluorid noch längere Zeit zwischengelagert. Dies erfolgt normalerweise in druckbeständigen, zylinderförmigen, mit Ventilen versehenen Behältern. Durch Transportunfälle oder durch sonstige Störeinwirkungen sind Beschädigungen an diesen Behältern, meist in Form kleiner Risse, nicht immer auszuschließen, sodaß Uranhexafluorid in die umgebende Atmosphäre austreten kann. Das Entweichen dieser Substanz muß aber nach Eintritt des Schadensfalles in möglichst kurzer Zeit unterbunden werden, wobei zunächst eine nur provisorische Abschirmung des Uran- hexafluorids vor der Umgebung zulässig ist, bevor die Behälter später beispielsweise in Anreicherungsanlagen entleert werden können.

    [0004] Aus der EP-OS 28347 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ein dicht verschließbarer Druckbehälter innerhalb eines mit Heizanlagen, Fördereinrichtungen und Leitungen versehenen Containers angebracht ist. Die undichten Uranhexafluoridbehälter können in den Druckbehälter geschoben und wegtransportiert werden. Diese Vorrichtung ist allerdings recht kompliziert aufgebaut, umständlich zu handhaben und daher teuer.

    [0005] Es war deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Abdichtung von undichten Uranhexa- fluoridbehältern durch Einbringung in einen Schutzbe- hälter zu entwickeln, das einfach durchführbar ist, zuverlässig das Uranhexafluorid von der Biosphäre fernhält und keine komplizierte Vorrichtung benötigt.

    [0006] Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die undichte Stelle mit einem glasfaserverstärkten, schnellaushärtenden Polyesterharz abgedeckt wird, daß nach Aushärtung des Polyesterharzes dieses mit einem glasfaserverstärkten Epoxidharz überdeckt wird, daß nach Aushärtung des Epoxidharzes der Behälter im Bereich der undichten Stelle mit einer Kunststoffolie umspannt wird und daß anschließend der so abgedichtete Uranhexafluoridbehälter in einen einfachen, druckfesten, mit Elementen zur Handhabung und zum Transport versehenen Schutzbehälter eingebracht wird. Mit der Aufbringung des schnellaushärtenden Poly- esterharzes auf die undichte Stelle wird eine sehr rasche Abdichtung erreicht, sodaß kein toxisches Uranhexafluorid mehr austreten kann. Das Aufbringen des Epoxidharzes und der Kunststoffolie hat den Zweck, eine verbesserte Haftung der Abdichtungsschicht auf dem Behälter zu erzielen. Dazu werden entsprechend zurechtgeschnittene Glasfasergewebematten mit üblichem Polyesterharz bzw. mit üblichem Epoxidharz getränkt und auf die undichte Stelle gelegt. Nach der Aushärtung der Harzschichten und dem Umwickeln mit Kunststoffolie, vorzugsweise Polyäthylen oder Polytetrafluoräthylen, kann der so abgedichtete Uranhexafluoridbehälter in einen einfachen Schutzbehälter eingebracht werden, der nicht mit zusätzlichen Heizanlagen, Fördereinrichtungen und Leitungen versehen sein muß, wie die Vorrichtung gemäß EP-OS 28347.

    [0007] Vorzugsweise besteht der Schutzbehälter aus zwei Halbschalen, die dicht und druckfest miteinander verbunden werden können. Der abgedichtete Uranhexafluoridbehälter wird dabei in eine Halbschale gelegt und mit der anderen Halbschale verschlossen. Die Trennung des Schutzbehälters in Halbschalen erfolgt vorteilhafterweise in axialer Richtung. Der Schutzbehälter ist so ausgebildet, daß er leicht handhabbar und transportierbar ist.

    [0008] Mit diesem Verfahren lassen sich undichte Uranhexafluoridbehälter einfach, sicher und ohne großen Kostenaufwand abdichten und zur Umfüllung abtransportieren.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Abdichten von undichten Uranhexafluoridbehältern durch Einbringen in einen Schutzbehälter,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die undichte Stelle mit einem glasfaserverstärkten, schnellaushärtenden Polyesterharz abgedeckt wird, daß nach Aushärtung-des Polyesterharzes dieses mit einem glasfaserverstärkten Epoxidharz überdeckt wird, daß nach Aushärtung des Epoxidharzes der Behälter im Bereich der undichten Stelle mit Kunststoffolie umspannt wird und daß anschließend der so abgedichtete Uranhexafluoridbehälter in einen einfachen, druckfesten, mit Elementen zur Handhabung und zum Transport versehenen Schutzbehälter eingebracht wird.
     
    2. Verfahren zur Abdichtung von Uranhexafluoridbehältern nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der abgedichtete Behälter in eine des aus zwei Halbschalen bestehenden Schutzbehälters eingelegt und mit der anderen Halbschale dicht und druckfest verschlossen wird.