(19)
(11) EP 0 155 372 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.09.1985  Patentblatt  1985/39

(21) Anmeldenummer: 84114877.8

(22) Anmeldetag:  06.12.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47B 47/00, A47B 87/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 09.12.1983 DE 8335292 U

(71) Anmelder: Bläute Möbelsysteme OHG
D-4901 Hiddenhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bläute, Hermann
    D-4901 Hiddenhausen (DE)
  • Bläute, Gerhard
    D-4901 Hiddenhausen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bausatz zur Bildung eines Möbels, insbesondere eines Regales, Schrankes o. dgl


    (57) Der Bausatz weist mehrere gleiche Fachböden (11) und zwischen Fachböden (11) in den Eckbereichen rechtwinklich zur Fachboden-Ebene angeordnete Ständer (12) auf. Ein in die Bohrungen (14,15) eingeschlagener Dübel (16) verbindet den Fachboden (11) mit einem unteren und oberen Ständer (12). Dadurch wird die Standfestigkeit, die schon durch die Auflage der Fachböden (11) auf den Stirnflächen (13) der Ständer (12) gegeben ist, noch erhöht.
    In einem Teil der Ständer (12) angebrachte Nuten (21) ermöglichen das Einschieben von als Schrankwänden (20) gefertigten Platten. So Können innerhalb eines Regales an beliebiger Stelle ein oder mehrere Korpusteile gebildet werden. Die Frontseite kann offen bleiben oder durch Anschrauben von Türen (24) oder Einschieben von Schubkasten unterschiedlich je nach Verwendungszweck gestaltet werden.
    Das Konstruktionsprinzip - Platten (11), die auf den Stirnflächen (13) von Ständern (12) aufliegen, werden von einem drei Teile (2 Ständer, 1 Platte) verbindendem Dübel zusammengehalten - gibt mit wenigen Bauteilen und einfachster Montage für den Endverbraucher sehr viele Kombinations-möglichkeiten und eine breite Verwendungspalette, die je nach eingesetztem Material vom einfachen, aber schwer belastbarem Lager-Regal, über verschiedene Gebrauchsregale in Verkaufsräumen, Büchereien, Büro und Haushalt unter Einbeziehung der integrierbaren Schrankelemente bis zur individuellen Wohnraumgestaltung reicht.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Bausatz zur Bildung eines Möbels, insbesondere eines Regales, Schrankes od.dgl., dessen einzelne Fachböden mittels rechtwinklig dazu angeordneten Ständern miteinander verbunden sind undzur Lagerung von Gegenständen, wie Bücher, Haushaltsgeräten od.dgl. dienen.

    [0002] Derartige Regale sind verschiedenartig bekannt, wobei ihre Ständer in ihrer gesamten Länge einteilig ausgebildet sind, an denen die Fachböden mittels Schrauben oder aber mittels eigens dafür gefertigten Beschlägen befestigt sind. Ein Beschlagteil ist dabei an dem Ständer und das andere zugehörige Beschlagteil am Fachboden befestigt. Andere bekannte Regale weisen zwei leiterförmige Seitenteile auf, auf deren Sprossen die Fachböden aufliegen.

    [0003] Derartig bekannte Regale weisen den Nachteil auf, daß ihre Herstellung aufwendig ist und in der Kombination (variabler Gestaltung) nur wenige Möglichkeiten zuläßt. Außerdem erfordert das Anbringen der Beschläge zusätzliche Arbeitsgänge. Die Stabilität eines mit Beschlägen zusammengesetzten Regales ist labil, so daß stets eine Rückwand oder eine Verankerung mit einer Raumwand erforderlich ist.

    [0004] Soweit es bereits bekannt ist, bei Regalen die Fachböden mittels Ständern kantenseitig zu verspannen, die der Höhe des Abstandes jedes Fachbodenpaares entsprechen, so sind hierzu zusätzliche herstellungsmäßig aufwendige Schraub- und Steck-Verbindungselemente notwendig, welche den Zusammenbau des Regales durch Laien erschweren.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Bausatz der angegebenen Gattung aus wenigen Einzelteilen zu schaffen, der leicht ohne besondere Werkzeuge zusammensteckbar und in der Herstellung im Versand sowie bei der Lagerung einfach ist. Desweiteren soll er eine Vielfalt von Kombinationen in seiner Raumform ermöglichen, um den jeweiligen Raumverhältnissen zu entsprechen, ohne gesonderte, herstellungsmäßig aufwendige Einzelteile zum Zusammenbau verwenden zu müssen.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem vorgenannten Bausatz dadurch gelöst, daß in die Durchstecköffnungen in den Fachböden Steckstifte als Verbindungseinrichtungen eingesetzt sind, deren beidseitig vorstehende Enden jeweils in Bohrungen als Einstecköffnungen der Stirnendteile von zwischen den Fachböden angeordneten Ständern eingesteckt sind.

    [0007] Bei derartigen, zwischen den-Fachböden lagernden mit Verbindungseinrichtungen zusammengehaltenen Ständern zeigt sich der Vorteil, daß durch unterschiedliche Ständer-Längen, beispielsweise in vorbestimmte Rastermaßen, der Zwischenraum zweier Fachböden unterschiedlich innerhalb eines Regales gewählt werden kann. Außerdem zeigt die Verbindung eines Eckbereiches eines Fachbodens mit zwei Ständern durch die eingreifende Verbindungseinrichtung eine einfache Steckverbindung, die vom Endverbraucher leicht mit wenigen Handgriffen durchgeführt werden kann.

    [0008] Es ist bevorzugt, die Fachböden in ihren Eckbereichen jeweils mit einer Durchstecköffnung zu versehen, die mit den an der Stirnseite jedes Ständers mittig angeordneten Einstecköffnungen übereinstimmen und in die jeweils ein als Dübel ausgebildetes Verbindungsteil eingreift, das eine lösbare Verbindung bildet.

    [0009] Es ist weiter bevorzugt, die Ständer jeweils mindestens an einer ihrer Längsseiten mit einer Nut zu versehen in der eine Seitenwand bei zwei sich gegenüberliegenden Nuten in sich gegenüberliegenden Ständern einsetzbar ist. Dabei ist es vorteilhaft, einzelne Ständer mit zwei rechtwinklig zueinander stehenden Nuten auszubilden, so daß auch zu der Seitenwand eine Rückwand einsetzbar ist, die gemeinsam mit den Fachböden ein Korpusteil innerhalb eines Regales bildet.

    [0010] Weiter bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Schutzansprüchen enthalten. Der Schutzumfang erstreckt sich nicht nur auf die einzeln beanspruchten Merkmale, sondern auch auf deren Kombination.

    [0011] Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt und nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig.1 eine perspektivische Ansicht eines aus Fachböden und einzelnen Ständern zusammengesetzen Regales mit integriertem Korpusteil mit abschließenden Türen;

    Fig. 2 eine Vorderansicht eines Eckbereiches des selben Regales mit die Fachboden mit den Ständern verbindenden Dübeln;

    Fig. 3 eine Explosionsdarstellung eines Verbindungsbereiches mit das Korpusteil bildenden Wandungen.



    [0012] Ein Bausatz zur Bildung eines Möbels, insbesondere eines Regales 1o weist mehrere gleiche Fachböden 11 und zwischen den Fachböden 11 in den Eckbereichen rechtwinklig zur Fachboden-Ebene angeordnete Ständer 12 auf. Die Fachböden 11 zeigen innerhalb eines Regales 1o in ihren Ausmaßen gleich große Fachböden 11, während die Ständer 12 nur innerhalb eines Faches in ihrer Länge gleich ausgebildet sein können. Bei mehreren übereinander angeordneten Fachböden 11 lassen sich von Fachboden zu Fachboden unterschiedlich lange Ständer 12 befestigen, wodurch entsprechend in der Höhe unterschiedliche Fächer gebildet werden, wie. die Fig. 1 zeigt.

    [0013] Die Länge der einzelnen Ständer 12 die in vorbestimmten Rastermassen gefertigt sind, so daß eine beliebige Anzahl von Fächern innerhalb eines Regales 1o gebildet werden können die Fachböden 11 in ihrer Breite und Tiefe ebenfalls nach Rastermassen unterschiedlich ausgebildet sein, womit die Grundriß-Ausmaße der einzelnen Regale 1o und der von aneinander gereihten Regalen 1o den Raummaßen entsprechend angepaßt werden können.

    [0014] Die in den Eckbereichen jeweils zwischen zwei Fachböden 11 eingesetzten Ständer 12, die beispielsweise einen quadratischen Querschnitt aufweisen, sind mit ihren nach außen gerichteten Flächen mit den umlaufenden Randkanten 11a der Fachböden 11 bündig gehalten. Die Stirnflächen (Stirnendteile) 13 jedes Ständers 12 weisen eine zentrale, als Bohrung ausgebildete Einstecköffnung 14 auf, während die Fachböden 11 mit in den Eckbereichen angeordneten, jeweils eine, ebenfalls als Bohrung ausgebildete Durchstecköffnung 15 ausgestattet ist. Bei den mit den Randkanten 11a bündig lagernden Ständern 12 liegen die öffnungen 14,15 senkrecht übereinander und weisen einen dem Durchmesser der öffnungen 14,15 angepaßten Dübel 16 auf, der eine lösbare Verbindung zwischen benachbarten Ständern 12 herstellt. Die Stirnflächen 13 bilden gegenüber den Fachbodenflächen 11 jeweils eine Auflage, die für sich eine Standfestigkeit darstellt, die durch den verbindenden Dübel 16 noch unterstützt wird.

    [0015] Der in den Durchstecköffnungen 15 vorzugsweise mit Paßsitz einsteckbare Dübel 16 ist in seiner Länge derart ausgebildet, daß dieser mit seinen vorstehenden Enden einerseits in die Einstecköffnung 14 des darunter lagernden Ständers 12, wie auch in den darüber zu lagernden Ständer 12 eingreifen kann und diese lösbar miteinander verbindet. Unterhalb des untersten Fachbodens 11 greift ein Teil des Dübels 16 in ehe Bohrung 17 einer Sockelleiste 18 und verbindet diese mit dem Fachboden 11, während der das Regal 1o abschließende Fachboden 11 mittels entsprechend kürzeren Dübeln 16 verbunden ist. Diese oberen Dübel 16 enden geringfügig unterhalb der Fachboden-Oberfläche in der Durchstecköffnung 15, die dann mittels einer bekannten Kunststoffkappe 19 abgedeckt werden kann. Die Durchstecköffnung 15 kann auch als Sacklochbohrung ausgebildet sein, wodurch sich eine Abdeckkappe 19 erübrigt.

    [0016] Um beispielsweise bei einem endseitigen Regal 1o den seitlichen Abschluß einzelner Fächer mit einer Seitenwand 2o zu versehen, ist es vorteilhaft, einzelne Ständer 12 mit einer Nut 21 an einer ihrer Längsseiten zu versehen, in die bei zwei sich gegenüberliegenden Nuten 21 die Seitenwand 2o während des Aufbaues des Regales 1o eingesetzt werden kann. Dabei weist die Seitenwand 2o an den sich gegenüberliegenden Seitenkanten jeweils eine leistenförmige Feder 22 auf, die der Breite der Nut 21 entspricht. Soll zu der Seitenwand 2o auch eine Rückwand 23 einsetzbar sein, so ist es vorteilhaft, einzelne Ständer 12 mit rechtwinklig zueinander angeordneten Nuten 21 zu versehen. An der Rückwand 23 steht dabei ebenfalls an ihren senkrechten Kanten jeweils eine Feder 22 vor, die in'eine Nut 21 des rückseitigen Ständers 12 eingreift und darin gehalten wird. Dabei liegen sich zwei Nuten 21 ebenfalls genau gegenüber.

    [0017] Ein derariger von zwei Fachböden 11, zwei Seitenwandungen 2o und einer Rückwand 23 innerhalb eines Regales 1o gebildeter Korpusteil läßt sich auch frontseitig mittels Türen 24 abschließen. Die Türen 24 können dabei beispielsweise an den Ständern 12 mittels unsichtbaren Topfscharnieren od.dgl. angelenkt sein.

    [0018] Ein derartiger Bausatz zur Bildung eines Möbels ist durch seine als Rastermaße ausgebildeten wenigen Einzelteile einfach herstellbar und von Laien nach seinen Raumverhältnissen entsprechend zusammenstellbar. Die Lagerung und der Transport ist durch geringen Raumbedarf einfach und kostensparend.


    Ansprüche

    1. Bausatz zur Bildung eines Möbels, insbesondere eines Regales, Schrankes od.dgl., mit mindestens zwei plattenförmigen Fachböden mit Durchstecköffnungen für die die Fachböden miteinander zu verspannenden Verbindungseinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß in die Durchstecköffnungen (15) Steckstifte (16) als Verbindungseinrichtung eingesetzt sind, deren beidseitig vorstehende Enden jeweils in Bohrungen als Einstecköffnungen (14) der Stirnteile von zwischen den Fachböden (11) angeordneten Ständern (12) einsteckbar sind.
     
    2. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stirnflächen (13) der zwischen den Fachböden (11) rechtwinklig dazu in den Eckbereichen stehenden Ständern (12) jeweils eine Einstecköffnung (14) angeordnet ist:
     
    3. Bausatz nach den Anspruchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ständer (12) im Querschnitt quadratisch und/oder rund ausgebildet sind.
     
    4. Bau-satz nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Stirnflächen (13) der Ständer (12) angeordneten Einsteck-öffnungen (14) zentral (mittig) angeordnet sind und mit den Durchstecköffnungen (15) der Fachböden (11) auf einer Achse liegen.
     
    5. Bausatz nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die Durchstecköffnungen (15)der Fachböden (11) jeweils ein als Dübel ausgebildetes Verbindungsteil (16) einsteckbar ist, dessen Ende in die senkrechten Einstecköffnungen (14) der benachbarten Ständer (12) eingreifen.
     
    6. Bausatz nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dübel (16) in ihrem Querschnitt den Durchstecköffnungen (15) sowie den Einstecköffnungen (14) entsprechend ausgebildet und unter Paßsitz lösbar gehalten sind.
     
    7. Bausatz nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ständer (12) an einer Längskante eine Nut (21) aufweisen, in die bei zwei sich gegenüber liegenden Nuten (21) innerhalb eines Regales (10) eine Seitenwand (2o) einsetzbar ist.
     
    8. Bausatz nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ständer (12) mehrere rechtwinklig zueinander gerichtete Nuten (21) aufweisen, in denen eine Seitenwand (2o) und eine Rückwand (23) zur Bildung eines Korpusteiles innerhalb eines Regales (1o) einsteckbar ist.
     
    9. Bausatz nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ständer (12) und die Fachböden (11) in ihren Längen als Rastermaße unterschiedliche Längen aufweisen.
     
    10. Bausatz nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ständer (12) innerhalb eines Korpusteiles Scharniere für die Befestigung von Türen (24) angeordnet sind.
     




    Zeichnung