(19)
(11) EP 0 155 527 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.09.1985  Patentblatt  1985/39

(21) Anmeldenummer: 85101898.6

(22) Anmeldetag:  21.02.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B07B 4/08, B02B 1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 22.03.1984 DE 3410573

(71) Anmelder: Gebrüder Bühler AG
CH-9240 Uzwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Mueller, Roman
    CH-9244 Niederuzwil (CH)

(74) Vertreter: EGLI-EUROPEAN PATENT ATTORNEYS 
Widenmayerstrasse 5
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Putzen von Griessen


    (57) @ Bei einer Vorrichtung zum Putzen von Grießen, die mehrere übereinander angeordnete, von mindestens einem Unwuchterreger in Schwingungen versetzbare Sieblagen (3) mit an einer Endseite angeordnetem Einlauf bzw. Auslauf für den Produkteinlaß bzw. Siebabstoß, Auffangeinrichtungen (32) mit verstellbaren Einstellklappen (34) für den Siebdurchfall sowie eine mittels Verstellklappen einstellbare Luftführung durch die Sieblagen über einen Luftverteilraum (22) in einen Absaugsammelkanal (27) aufweist, ist vorgesehen, daß die Sieblagen (3) als Putzkasten (8) ausgebildet und schwingfähig auf einer Abstützung (13) nach unten gelagert sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Putzen von Gr eßen, die mehrere übereinander angeordnete, von mindestens einem Unwuchterreger in Schwingungen versetzbare Sieblagen mit je an einer Endseite angeordnetem Einlauf bzw. Auslauf für den Produkteinlaß bzw. den Siebabstoß, Auffangeinrichtungen für den Siebdurchfall sowie eine mittels Verstellklappen einstellbare Luftführung durch die Sieblagen über einen oberen Luftverteilraum in einen Absaugsammelkanal aufweist.

    [0002] Bei solchen Vorrichtungen zum Putzen von Grießen handelt es sich um Spezialmaschinen, die nahezu ausschließlich in der Getreidemullerei verwendet werden. Mit ihnen sollen Grieße und Dunste und vereinzelt Maisgrieß aus dem der Maschine jeweils zugeführten Produkt aussortiert werden. Die Hauptfunktion dieser Maschinen besteht in einem Sortieren der Grießteile einer möglichst großen Granulationsspanne (saubere Grieße, Mischprodukte, Leichtprodukte, Spezialprodukte wie Kochgrieße o.ä., Keime usw.),. Dabei soll jeweils die größtmögliche Ausbeute an sauberen Grießen erzielt werden. Schwankungen der ankommenden Leistung des Produktes sollen die Arbeitsqualität nicht negativ beeinflussen, und die jeweilige Einstellung der Maschine darf sich während des Arbeitsprozesses nicht unbeabsichtigt ändern.

    [0003] Nach den Prinzipien der Verfahrenstechnik wäre es denkbar, die einzelnen Komponenten durch eine Anzahl verschiedener Trennsysteme zu gewinnen, wobei hierfür als Hauptkriterien folgende Faktoren gelten: schwere Teile, Sinkgeschwindigkeit der Teile im Luftstrom sowie Größe der Gutteile.

    [0004] In anderen Zweigen der Verfahrenstechnik werden für die Aufgaben z.B. Wirbelschichten mit pulsierender Luft, Zentrifugalsichter, Tarare, Windsichter und andere Vorrichtungen eingesetzt. Es zeigte sich jedoch, daß solche Vorrichtungen sich nicht zur Verbesserung von Grießputzmaschinen eignen. Die ganz spezifischen Anforderungen für die Gewinnung von Grießen ließen sich bislang offensichtlich nur mit den schon seit langer Zeit bekannten Grießputzmsschinen einigermaßen effizient erfüllen. Es zeigte sich wieder einmal, daß, wie auf vielen anderen Gebieten der Technik, es offensichtlich besonders schwierig ist, auf dem Gebiet der Grießputzmaschinen wesentliche neue Gedanken zu erfinden und in die Praxis umzusetzen.

    [0005] Die bekannten Grießputzmaschinen sind sowohl in baulicher wie in funktioneller Hinsicht zwischenzeitlich so weit entwickelt worden (und haben dabei auch bestimmte Rahmenbedingungen verlangt), daß von der Fachwelt eine weitere-spürbare Verbesserung, zumindest hinsichtlich des Gesamtkonzeptes, nicht mehr erwartet werden konnte.

    [0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Grießputzmaschine zu finden, die gegenüber bekannten Grießputzmaschinen besonders ruhig läuft, leicht baut und besser zugänglich ist.

    [0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art in überraschender Weise dadurch gelöst, daß die Sieblagen als Putzkasten ausgebildet und auf einer Abstützung nach unten schwingfähig gelagert sind.

    [0008] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird zunächst "freier Platz" für eine leichte Zugänglichkeit durch die Bedienungsperson oberhalb der Siebkästen geschaffen, was eine besonders einfache Sauberhaltung der Vorrichtung selbst wie auch ihrer Umgebung zuläßt. Da bei der erfindungsgemäßen Lösung die schwingfähige Abstützung der als Putzkasten ausgebildeten Sieblagen nunmehr nach unten erfolgt, läßt sich ein besonders ruhiger und schwingungsfreier Lauf der gesamten Vorrichtung erzielen. Bei herkömmlichen Maschinen, bei denen die Abstützung nach oben in Form von Aufhängungen an dem Gehäuse für die Maschine erfolgte, mußte das Gehäuse die auftretenden Schwingungen aufnehmen, wodurch sich ein unruhigerer Verlauf ergab. Bei der erfindungsgemäßen Lösung werden demgegenüber auch viel weniger Reaktionskräfte vom Gehäuse der Vorrichtung aufzunehmen sein, weshalb sich hier erstmals die Möglichkeit gibt, für das Gehäuse eine Leichtbaukonstruktion einzusetzen, die nicht nur zu einem geringeren Gewicht der Gesamtvorrichtung führt, sondern auch eine offenere Konstruktion derselben und damit eine leichtere Zugänglichkeit zuläßt. Bei der Erfindung kann das Maschinengehäuse weitgehend frei von Schwingungen gehalten werden, da die aufzunehmenden Schwingungen des Putzkastens nach unten abgeleitet werden.

    [0009] Von besonderem Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Grießputzmaschine die als Putzkasten ausgebildeten Sieblagen an einem Ständer befestigt sind, der einen Ständerkopf, einen Ständerfuß und eine beide verbindende vertikale Mittelstütze aufweist, wobei der obere Luftverteilraum der Vorrichtung vom Ständerkopf selbst ausgebildet wird bzw. diesen ausbildet. Die Sieblagen in Form eines Putzkastens werden hierbei bevorzugt schwingfähig am Ständerfuß abgestützt. Von besonderem Vorteil ist es auch, wenn dabei bei einer erfindungsgemäßen Grießputzmaschine, die in Form einer Doppelmaschine ausgebildet ist, der Ständer an seinem vorderen und hinteren Ende jeweils eine Mittelstütze aufweist.

    [0010] Es ist weiterhin bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sehr vorteilhaft, wenn der Putzkasten über ein Federsystem abgestützt ist, wodurch das ganze Schwinggebilde zwei zusätzliche Freiheitsgrade für die Schwingbewegung erhält. Bevorzugt weist dabei das Federsystem Gummihohlfedern, Stahlfedern oder ein Gummigelenksystem auf, was es ermöglicht, den Schwingungserreger fest mit dem Putzkasten zu verbinden und die Kraftwirkungsrichtung des Schwingungserregers dennoch einstellbar auszuführen. Zweckmäßigerweise wird der Putzkasten in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung als schwingfähige Baueinheit im Sinne eines Freischwingers ausgebildet, wobei er, wiederum vorzugsweise, an den beiden Endseiten schwingfähig nach unten, insbesondere am Ständerfuß, abgestützt werden kann. Es ist weiterhin bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form einer Doppelmaschine von Vorteil, wenn eine gleichsinnig mit dem Putzkasten schwingende Doppelförderrinne unabhängig von diesem am Ständerfuß schwingfähig abgestützt ist. Vorteilhafterweise werden dabei der Putzkasten und die schwingende Doppelförderrinne durch einen gemeinsamen Unwuchterreger angetrieben, wobei, wiederum vorzugsweise, der Putzkasten fest mit dem Unwuchterreger verbunden und die Kraftwirkungsrichtung des Unwuchterregers einstellbar ist. Dabei kann mit Vorteil zur Vergrößerung des Schwinghubes die schwingende Doppelförderrinne über ein Hebelgelenk von der schwingfähigen Einheit angetrieben werden, indem über eine Endstütze vom Putzkasten aus die Auffangeinrichtungen durch einen Antriebshebel und eine Stütze in Schwingungen versetzbar sind, wobei die Anlenkstellen des Hebels an der Endstütze wie an der Stütze der Auffangeinrichtung zur Einstellung der Wurfweite veränderbar sind.

    [0011] Die Einstellbarkeit der Kraftwirkungsrichtung des Schwingungserregers bringt es mit sich, daß, je nach Wahl der Kraftwirkungsrichtung im Hinblick auf den Schwerpunkt der schwingenden Einheit, die Schwingungen am Anfang und am Ende des Putzkastens je nach Bedarf in Richtung und Intensität einstellbar sind. Bei der Abstützung der Auffangeinrichtung über ein schwingfähiges Hebelsystem, wie oben dargestellt, das vorzugsweise durch einen einstellbaren Antriebshebel vom Putzkasten in Schwingungen versetzbar ist, läßt sich der Schwingungsausschlag unabhängig von der Schwingbewegung des Putzkastens einstellen, obgleich derselbe Unwuchterreger zur Erzeugung der Schwingungen eingesetzt wird.

    [0012] Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht auch darin, daß die Mittelstützen in der Höhe über den Putzkasten hinausragen und unten symmetrisch auf beiden Endseiten jeweils in einen Ständerfuß übergehen, und daß der Raum zwischen den beiden Ständerfüßen frei von unbeweglichen, d.h. nicht-schwingfähig montierten Bauteilen ist. Hierdurch läßt sich erreichen, daß über die Länge der gesamten Vorrichtung hinweg auch an der Innenseite derselben ein seitlicher Raum für die Luftzuführung verbleibt.

    [0013] Bevorzugt wird zwischen dem Ständer und dem Putzkasten ein federndes Element angeordnet, wodurch die Reaktionskräfte auf die Vorrichtung, die aus den Schwingkräften resultieren, in der Vorrichtung gut aufgenommen werden können, da Ständer und Ständerkopf eine wirksame Gegenmasse zu den ansonsten schwingenden Elementen darstellen. Als eine ebenfalls vorzugsweise andere Ausführungsform kann das elastische Element zwischen Ständerfuß und Mittelstütze des Ständers angeordnet sein. Für bestimmte Einsatzfälle ist es aber auch von Vorteil, wenn elastische Elemente zwischen Mittelstütze des Ständers und Ständerkopf angebracht sind. Bevorzugt können aber auch die Mittelstützen selbst als elastische Elemente ausgebildet sein, wodurch sich ein besonders ruhiger und stabiler Betrieb der Gesamtvorrichtung erreichen läßt.

    [0014] Durch die erfindungsgemäße Abstützung der Schwingmassen nach unten, vorzugsweise auf den Ständerfuß, werden die Schwingkräfte direkt dorthin abgeleitet, wobei der Ständer auf seine Hauptfunktion zum Tragen der verschiedenen Elemente ausgelegt werden kann. Dadurch, daß sowohl der Vorgang des Putzens der Grieße wie auch die Einwirkung der notwendigen mechanischen Kräfte auf ihre tatsächliche Arbeitszone konzentriert erfolgen kann, läßt sich nicht nur eine gute Arbeitsqualität erhalten und die Produktleistung gegenüber herkömmlichen Grießputzmaschinen steigern, sondern auch die Lebensdauer der ganzen Vorrichtung deutlich gegenüber bekannten Maschinen erhöhen. Die Schwingkräfte können völlig von den Luftführungselementen ferngehalten werden, so daß eine einmal eingestellte Luftführung bzw. die entsprechende Stellung der Luftführungsklappen sich nicht mehr von selbst verstellen kann.

    [0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im Prinzip beispielshalber noch näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. i eine Längsansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;

    Fig. 2 den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Ständer und Kopfteil;

    Fig. 3 die Darstellung der Vorrichtung aus Fig. 2, ergänzt mit den schwingenden Elementen;

    Fig. 4 die Abstützung des Putzkastens bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung über ein Gummigelenksystem in prinzipieller Darstellung;

    Fig. 5 eine kombinierte Abstützung des Putzkastens bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung über Federn und einer Schwingförderrinne auf einem Hebelgelenk (in prinzipieller Darstellung), sowie

    Fig. 6 eine prinzipielle Darstellung der variierenden Kraftübertragungsmöglichkeiten vom Putzkasten auf die Schwingförderrinne bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.



    [0016] Zunächst sei auf Fig. 1 Bezug genommen, in der (wie auch in den anderen Figuren) eine sogenannte "Doppelmaschine" dargestellt ist, die aus zwei arbeitstechnisch vollständig getrennten Grießputzmaschinen besteht, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist. Diese beiden Grießputzmaschinen sind links und rechts bezüglich einer mittleren Ständerkonstruktion getrennt angeordnet.

    [0017] In Fig. 1 erkennt man links oben einen Einlauf für das der Vorrichtung zuzuführende Produkt und rechts unten Ausläufe 2 für den Siebabstoß. Des weiteren sind drei übereinander angeordnete Sieblagen 3 vorgesehen, wobei unter diesen eine innere Auffangvorrichtung 4 sowie eine äußere Auffangvorrichtung 5 angeordnet sind (Fig. 3), in denen der Siebdurchfall gesammelt wird. Dabei weist in der Regel jede einzelne Auffangvorrichtung 4 bzw. 5 zwei Abläufe 6 bzw. 7 auf. Die Sieblagen 3 sind je zu einem Putzkasten 8 vereinigt (Fig. 3), so daß jedem Putzkasten 8 entsprechend der dargestellten Ausführungsform zwei Ausläufe 2 für den Siebabstoß sowie vier Abläufe 6 und 7 für den Siebdurchfall zugeordnet sind. Jeder Putzkasten 8 ist über eine Endstütze 12 (Fig. I) über Schwingelemente bzw. Gummihohlfedern 13 an einem Ständerfuß 10 eines Ständers 9 schwingfähig abgestützt. Mit der Endstütze 12 ist ein Unwuchterreger 14 fest verbunden, dessen Stoßrichtung (vgl. Pfeil 15 in

    [0018] Fig. I) durch eine Verdrehung des Unmwuchterregers 14 an einer rohrförmigen Querverbindung 16 einstellbar ist. Ebenso läßt sich, was bekannt ist, die Stärke der Unwuchtkräfte durch entsprechende Einstellung der Unwuchtgewichte 17 regulieren. An der Querverbindung 16 sind zwei Unwuchterreger 14 befestigt und elektrisch so angeschlossen, daß sie gegenläufig drehen. Damit heben sich ihre seitlichen Unwuchtkomponeten auf und es entsteht eine rein lineare Längsschwingung in Richtung des Pfeiles 15. Über den Unwuchterregern 14 ist eine Abdeckung 18 angebracht, die zur baulichen Vereinfachung als Teil des schwingenden Systems ausgebildet ist.

    [0019] Die Auffangvorrichtung 4 ist als Schwingförderrinne ausgebildet, die auf beiden Endseiten auf je einer in Gummi gelagerten Stütze 19 ruht (Fig. i). Der Schwingantrieb der Auffangvorrichtung 4 erfolgt über einen Hebel 20, der die schwingende Endstütze 12 mit der Stütze 19 verbindet. Je nach der Höhenlage des Angriffspunktes des Hebels 2o an der Stütze 19 (diese Höhenlage ist einstellbar) kann somit der Schwinghub der Auffangvorrichtung 4 unabhängig vom Schwinghub des Putzkastens 8 gewählt bzw. eingestellt werden. Der Ständer 9 trägt direkt alle nicht-schwingenden Bauteile, wobei über dem Ständerunterteil die schwingenden Elemente gelagert sind. Der Ständer 9 weist weiterhin auf beiden Endseiten je eine vertikale Stütze 21 auf (Fig.3), die unten über eine Erweiterung in eine Fußkonstruktion übergeht. Gemäß der Darstellung der Fig. 3 reicht die vertikale Stütze 21 ein wenig über die oberste Sieblage hinaus und trägt den Ständerkopf 11, der im wesentlichen den oberen Luftverteilraum 22 ausbildet. Dieser obere Luftverteilraum 22 weist eine nach oben verjüngte Form auf und ist über seine Länge durch Schotten 23 in sechzehn getrennte Luftführungskammern 24 aufgeteilt. Die Schotten 23 sind, wie aus Fig. 1 ersichtlich, bis nahe an die oberste Sieblage geführt, wobei der Abstand so gewählt ist, daß er etwas größer ist als die größte jemals sich einstellende Schichtdicke des Gutes.

    [0020] Die oberen Schrägflächen des Luftverteilraumes 22 weisen über ihre ganze Länge durchsichtige Fenster 25 auf, so daß mit einer elektrischen Lichtquelle von der Außenseite der Vorrichtung her das Fließverhalten des Gutes über der obersten Sieblage 3 kontrolliert werden kann.

    [0021] In Fig. 2 ist der prinzipielle Aufbau der nicht-schwingenden Elemente der Vorrichtung dargestellt ("Ständerkonstruktion"), wobei in diese Figur zwei unterschiedliche Ausführungsbeispiele eingezeichnet sind. Das eine gezeigte Ausführungsbeispiel besteht darin, daß zwischen Ständerfuß 10 sowie vertikaler Stütze 21 ein elastisches bzw. federndes Element 30 zwischengeschaltet ist. Das andere Ausführungsbeispiel ergibt sich durch die Anordnung eines elastischen bzw. federnden Elementes 31 zwischen dem Ständerfuß 10 und dem Ständerkopf 11. Im ersten Fall stellt der Ständerfuß 21 mit dem Ständerkopf 11 zusammen eine Schwingungsdämpfmasse für die nicht-schwingenden Teile dar. Im zweiten Beispiel bildet der Ständerkopf 11 alleine die Schwingungsdämpfmasse aus. Als eine zusätzliche Ausführungsform hierzu könnte auch noch der Ständerfuß 21 in Leichtbauweise ausgeführt werden und selbst das federnde Element verkörpern. Eine wieder andere, für bestimmte Anwendungsfälle besonders vorteilhafte Ausführungform ist aus der Fig. 3 erkennbar. Zwischen dem Putzkasten 8 und den Abläufen 6 und 7 ist ein schwingfähig am Ständerfuß 10 abgestützter Boden 32 vorgesehen, der über seine Länge eine Vielzahl von Vertiefungen 33 aufweist, die unten jeweils über eine Produktlängsklappe bzw. Schurre 34 (Fig. 3) auf die innere bzw. äußere Auffangvorrichtung 4 bzw. 5 ausrichtbar sind, so daß der Siebabstoß, je nach Wunsch, entweder in die eine oder in die andere Auffangvorrichtung unterhalb der Sieblagen 3 abgeleitet werden kann. Bevorzugt wird die Anzahl der Pruduktlängsklappen 34 etwa gleich groß der entsprechenden Anzahl der Luftführungskammern 24 gewählt. Aus Fig. 3 erkennt man weiterhin, daß die Arbeitsluft über beidseitig vorgesehene Luftansaugspalte 35 strömt. Diese Maßnahmen bringen verschiedene Vorteile: zum einen verläuft die Führung der Luftströmung völlig getrennt von der Produktabführung, die unterhalb des Bodens 32 stattfindet, wo keine Luftströmung mehr vorhanden ist. Zum anderen bewirkt die seitlich einströmende Luft, daß der auf den Boden 32 abfallende Produktstrom in Richtung auf die Mitte des Bodens, wo die Schurre 34 angeordnet ist, abgelenkt wird, sich somit nach innen hin "konzentriert". Ein noch weiterer Vorteil besteht auch darin, daß der Produktfluß durch die Schurre 34 auf die innere der schwingenden Auffangvorrichtungen 4 bzw. 5 gelenkt und über Abläufe abgeleitet wird. Zudem bringt der Produktfluß einen gewissen Selbstreinigungseffekt in der Vorrichtung:

    beim Stand der Technik sind nämlich die Umstellklappen direkt auf der Auffangvorrichtung 4 bzw. 5 angebracht, wodurch eine Hälfte der betreffenden Auffangvorrichtung andauernd zugedeckt wird, was dazu fuhrt, daß sich unter ihr abgesperrte Schmutzecken ausbilden können, was wiederum bei der Erfindung nicht auftreten kann, da dort diese Abdeckung entfällt. Noch ein weiterer merklicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht auch darin, daß der Siebdurchfall sehr exakt in die gewünschten Fraktionen aufgeteilt werden kann, weil störende Luftströmungen in Längsrichtung so gut wie ausgeschaltet sind.



    [0022] Bei der Inbetriebnahme der gezeigten Grießputzmaschine wird der Vibrator eingeschaltet, so daß der Putzkasten 8, der Boden 32 und die Auffangvorrichtungen 4 und 5 die vorgewählte Schwingbewegung in Längsrichtung der Vorrichtung durchführen. Ebenso wird die ganze Vorrichtung über den Absaugsammelkanal 27 bzw. eine damit verbundene Aspiration in leichten Unterdruck versetzt. Je nach Trennaufgabe werden alle Schieber und Klappen provisorisch eingestellt, wonach das Produkt in den Einlauf i eingespeist werden kann. Das Produkt fällt sofort auf die oberste Sieblage 3. Durch die Schüttelbewegung, die dem Gut aufgeprägt wird, sowie durch die bewußt vom Einlauf i zum Auslauf 2 schräg nach unten geneigten Sieblagen und durch die Luftströmung durch die Sieblagen 3 verhält sich das Produkt flüssigkeitsähnlich (fluidisiert). Die zentrale Aufgabe der Grießputzmschine liegt im eigentlichen Siebvorgang. Also darf die Luftströmung nicht so stark eingestellt werden, daß die ganze Produktschicht von den Sieblagen abgehoben werden könnte. Vielmehr dient die Luft in erster Linie der Funktion, das Produkt aufzulockern und gleichmäßig über die ganze Fläche zu verteilen.

    [0023] Je nach Aufgabenstellung wird gefordert, daß das Produkt in grobe, mittlere und feine Grieße oder in Kochgrieße und mittlere Grieße usw. fraktioniert werden soll. Im zweiten Fall können z.B. die ersten sechs Schurren in die Auffangvorrichtung 4, die nachfolgenden elf Schurren in die Auffangvorrichtung 5 gerichtet werden. In diesem Fall handelt es sich bei den beiden Siebdurchgängen um Fertigprodukte, die zu den entsprechenden Lagerzellen bzw. zu den Verbrauchern abgegeben werden können. Die Siebabstöße bei den Ausläufen werden teilweise einer nochmaligen Vermahlung oder Zerkleinerung zugeführt und gelangen dann auf eine zweite entsprechend eingestellten Grießputzmaschine.

    [0024] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, können von jeder Auffangvorrichtung 4 bzw. 5 je zwei verschiedene Abläufe 6 bzw. 7 gewählt werden, so daß von jedem Putzkasten 8 vier verschiedene Fraktionen separiert werden können.

    [0025] In Fig. 4 ist die Abstützung der schwingenden Einheit auf ein Gummigelenk 42 dargestellt, das von einem Federsystem 4o verkörpert wird.

    [0026] Der Unwuchterreger 14 kann, wie aus Fig. 1 ersichtlich, um eine querlaufende Achse 16 verdreht werden, so daß wahlweise die Kraftwirkungsrichtung 41 einstellbar ist, wie dies der Pfeil 41' andeutet. Geht die Kraftwirkungsrichtung durch den Schwerpunkt "S" der schwingenden Einheit (vgl. Fig. 4), so wird in der Regel eine gleichmäßige Schwingung des ganzen Siebstapels erzielt. Verläuft die Kraftwirkungsrichtung 41 jedoch nicht durch den Schwerpunkt "S", so kann - je nach besonderen Anforderungen - im Bereich des Einlaufes 1 eine tatsächliche Schwingung entsprechend dem Winkel α und beim Auslauf 2 entsprechend dem Winkel ß eingestellt werden.

    [0027] Die Fig. 5 und 6 stellen ein weiteres ganz besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel im Prinzip dar: Der Putzkasten 8 ist hier als eigentlicher Freischwinger auf einem Federsystem 40 bzw. einer Stahlfeder 42 schwingfähig gelagert. Der bezüglich der Kraftwirkungsrichtung einstellbare Unwuchtvibrator 14 ist an der Endstütze 12 befestigt und bringt durch den Einsatz zweier gegenläufig schwingender Vibratoren eine im wesentlichen rein lineare Schwingbewegung sinngemäß den Darstellungen aus Fig. 4 bzw. I. Die Auffangvorrichtung 4,5 ist unabhängig vom Putzkasten 8 auf einer Stütze 19 schwingfähig gelagert. Über einen Hebel 20 ist die Endstütze 12 mit der Stütze 19 verbunden, so daß die Schwingungen der quer über das Federsystem 40 schwingfähig abgesstützten Einheit über den Hebel 20 auf die Auffangvorrichtung 4,5 übertragen werden können. Dabei läßt sich der Hebel 20 in verschiedenen Höhen- lagen xi, x2, ... x6 an der Stütze 19 befestigen (vgl. Fig. 6). Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, ausgehend vom Antrieb des Unwuchtvibrators 14 über einen entsprechend gewählten und einstellbaren Hebelweg verschieden große seitliche Schwingungsausschläge der Auffangvorrichtung 4,5 auszulösen bzw. ihr aufzuzwingen, wodurch man ein überraschend einfach aufgebautes Schwinggebilde erhält. Der Siebstapel führt für die Aufgabe "Siebung" eine kurzlebige Schwingung durch, während die Auffangvorrichtung entsprechend der Funktion einer Schwingförderrinne eine langlebige Schwing-Wurfbewegung ausführt, die durch die richtige Anlenkung des Hebels 20 an der Stütze 19 unterstützt wird. Das Arbeitsergebnis dieses kombinierten Freischwingers-Hebelschwingers hat sich als überraschend gut erwiesen.


    Ansprüche

    I. Vorrichtung zum Putzen von Grießen, die mehrere übereinander angeordnete, von mindestens einem Unwuchterreger (14) in Schwingungen versetzbare Sieblagen (3) mit je an einer Endseite angeordnetem Einlauf (i) bzw. Auslauf (2) für den Produkteinlaß bzw. Siebabstoß, Auffangeinrichtungen (4, 5) für den Siebdurchfall sowie eine mittels Verstellklappen einstellbare Luftführung durch die Sieblagen (3) über einen oberen Luftverteilraum (22) in einen Absaugsammelkanal (27) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Sieblagen (3) als Putzkasten (8) ausgebildet und auf einer Abstützung (13) nach unten schwingfähig gelagert sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Sieblagen (3) als Putzkasten (8) an einem Ständer (9) angebracht sind, der einen Ständerfuß (10), einen Ständerkopf (II) und eine beide verbindende vertikale Mittelstütze (21) aufweist, wobei der obere Luftverteilraum (22) den Ständerkopf (II) ausbildet.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die als Putzkasten (8) ausgebildeten Sieblagen (3) schwingfähig am Ständerfuß (10) abgestützt sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3 in Form einer Doppel maschine, dadurch gekennzeichnet, daß der Ständer (9) an jeder Endseite eine Mittelstütze (21) aufweist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Putzkasten (8) über Federn (40) abgestützt ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (40) als Gummihohlfedern (13), Stahlfedern (42) oder als Gummigelenke (43) ausgebildet sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Putzkasten (8) fest mit dem Unwuchterreger (14), dessen Kraftwirkungsrichtung (41) einstellbar ist, verbunden ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß über eine Endstütze (12) vom Putzksten (8) aus die Auffangeinrichtungen (4, 5) durch einen Antriebshebel (20) und eine Stütze (19) in Schwingungen versetzbar sind, wobei die Anlenkstellen des Hebels (20) zur Einstellung der Wurfweite veränderbar sind.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelstützen (21) in der Höhe über den Putzkasten (8) hinausragen und unten symmetrisch auf beiden Endseiten jeweils in einen Ständerfuß (10) übergehen, und daß der Raum zwischen den beiden Ständerfüßen (2) frei von nicht-schwingfähig montierten Bauteilen ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine gleichsinnig mit dem Putzkasten (8) schwingende Doppelförderrinne (4, 5) unabhängig vom Putzkasten (8) am Ständerfuß (10) abgestützt ist.
     
    II. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Putzkasten (8) als Freischwinger ausgebildet ist.
     




    Zeichnung