[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Putzen von Gr eßen, die mehrere
übereinander angeordnete, von mindestens einem Unwuchterreger in Schwingungen versetzbare
Sieblagen mit je an einer Endseite angeordnetem Einlauf bzw. Auslauf für den Produkteinlaß
bzw. den Siebabstoß, Auffangeinrichtungen für den Siebdurchfall sowie eine mittels
Verstellklappen einstellbare Luftführung durch die Sieblagen über einen oberen Luftverteilraum
in einen Absaugsammelkanal aufweist.
[0002] Bei solchen Vorrichtungen zum Putzen von Grießen handelt es sich um Spezialmaschinen,
die nahezu ausschließlich in der Getreidemullerei verwendet werden. Mit ihnen sollen
Grieße und Dunste und vereinzelt Maisgrieß aus dem der Maschine jeweils zugeführten
Produkt aussortiert werden. Die Hauptfunktion dieser Maschinen besteht in einem Sortieren
der Grießteile einer möglichst großen Granulationsspanne (saubere Grieße, Mischprodukte,
Leichtprodukte, Spezialprodukte wie Kochgrieße o.ä., Keime usw.),. Dabei soll jeweils
die größtmögliche Ausbeute an sauberen Grießen erzielt werden. Schwankungen der ankommenden
Leistung des Produktes sollen die Arbeitsqualität nicht negativ beeinflussen, und
die jeweilige Einstellung der Maschine darf sich während des Arbeitsprozesses nicht
unbeabsichtigt ändern.
[0003] Nach den Prinzipien der Verfahrenstechnik wäre es denkbar, die einzelnen Komponenten
durch eine Anzahl verschiedener Trennsysteme zu gewinnen, wobei hierfür als Hauptkriterien
folgende Faktoren gelten: schwere Teile, Sinkgeschwindigkeit der Teile im Luftstrom
sowie Größe der Gutteile.
[0004] In anderen Zweigen der Verfahrenstechnik werden für die Aufgaben z.B. Wirbelschichten
mit pulsierender Luft, Zentrifugalsichter, Tarare, Windsichter und andere Vorrichtungen
eingesetzt. Es zeigte sich jedoch, daß solche Vorrichtungen sich nicht zur Verbesserung
von Grießputzmaschinen eignen. Die ganz spezifischen Anforderungen für die Gewinnung
von Grießen ließen sich bislang offensichtlich nur mit den schon seit langer Zeit
bekannten Grießputzmsschinen einigermaßen effizient erfüllen. Es zeigte sich wieder
einmal, daß, wie auf vielen anderen Gebieten der Technik, es offensichtlich besonders
schwierig ist, auf dem Gebiet der Grießputzmaschinen wesentliche neue Gedanken zu
erfinden und in die Praxis umzusetzen.
[0005] Die bekannten Grießputzmaschinen sind sowohl in baulicher wie in funktioneller Hinsicht
zwischenzeitlich so weit entwickelt worden (und haben dabei auch bestimmte Rahmenbedingungen
verlangt), daß von der Fachwelt eine weitere-spürbare Verbesserung, zumindest hinsichtlich
des Gesamtkonzeptes, nicht mehr erwartet werden konnte.
[0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Grießputzmaschine zu finden, die
gegenüber bekannten Grießputzmaschinen besonders ruhig läuft, leicht baut und besser
zugänglich ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art
in überraschender Weise dadurch gelöst, daß die Sieblagen als Putzkasten ausgebildet
und auf einer Abstützung nach unten schwingfähig gelagert sind.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird zunächst "freier Platz" für eine leichte Zugänglichkeit
durch die Bedienungsperson oberhalb der Siebkästen geschaffen, was eine besonders
einfache Sauberhaltung der Vorrichtung selbst wie auch ihrer Umgebung zuläßt. Da bei
der erfindungsgemäßen Lösung die schwingfähige Abstützung der als Putzkasten ausgebildeten
Sieblagen nunmehr nach unten erfolgt, läßt sich ein besonders ruhiger und schwingungsfreier
Lauf der gesamten Vorrichtung erzielen. Bei herkömmlichen Maschinen, bei denen die
Abstützung nach oben in Form von Aufhängungen an dem Gehäuse für die Maschine erfolgte,
mußte das Gehäuse die auftretenden Schwingungen aufnehmen, wodurch sich ein unruhigerer
Verlauf ergab. Bei der erfindungsgemäßen Lösung werden demgegenüber auch viel weniger
Reaktionskräfte vom Gehäuse der Vorrichtung aufzunehmen sein, weshalb sich hier erstmals
die Möglichkeit gibt, für das Gehäuse eine Leichtbaukonstruktion einzusetzen, die
nicht nur zu einem geringeren Gewicht der Gesamtvorrichtung führt, sondern auch eine
offenere Konstruktion derselben und damit eine leichtere Zugänglichkeit zuläßt. Bei
der Erfindung kann das Maschinengehäuse weitgehend frei von Schwingungen gehalten
werden, da die aufzunehmenden Schwingungen des Putzkastens nach unten abgeleitet werden.
[0009] Von besonderem Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Grießputzmaschine
die als Putzkasten ausgebildeten Sieblagen an einem Ständer befestigt sind, der einen
Ständerkopf, einen Ständerfuß und eine beide verbindende vertikale Mittelstütze aufweist,
wobei der obere Luftverteilraum der Vorrichtung vom Ständerkopf selbst ausgebildet
wird bzw. diesen ausbildet. Die Sieblagen in Form eines Putzkastens werden hierbei
bevorzugt schwingfähig am Ständerfuß abgestützt. Von besonderem Vorteil ist es auch,
wenn dabei bei einer erfindungsgemäßen Grießputzmaschine, die in Form einer Doppelmaschine
ausgebildet ist, der Ständer an seinem vorderen und hinteren Ende jeweils eine Mittelstütze
aufweist.
[0010] Es ist weiterhin bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sehr vorteilhaft, wenn der
Putzkasten über ein Federsystem abgestützt ist, wodurch das ganze Schwinggebilde zwei
zusätzliche Freiheitsgrade für die Schwingbewegung erhält. Bevorzugt weist dabei das
Federsystem Gummihohlfedern, Stahlfedern oder ein Gummigelenksystem auf, was es ermöglicht,
den Schwingungserreger fest mit dem Putzkasten zu verbinden und die Kraftwirkungsrichtung
des Schwingungserregers dennoch einstellbar auszuführen. Zweckmäßigerweise wird der
Putzkasten in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung als schwingfähige
Baueinheit im Sinne eines Freischwingers ausgebildet, wobei er, wiederum vorzugsweise,
an den beiden Endseiten schwingfähig nach unten, insbesondere am Ständerfuß, abgestützt
werden kann. Es ist weiterhin bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form einer
Doppelmaschine von Vorteil, wenn eine gleichsinnig mit dem Putzkasten schwingende
Doppelförderrinne unabhängig von diesem am Ständerfuß schwingfähig abgestützt ist.
Vorteilhafterweise werden dabei der Putzkasten und die schwingende Doppelförderrinne
durch einen gemeinsamen Unwuchterreger angetrieben, wobei, wiederum vorzugsweise,
der Putzkasten fest mit dem Unwuchterreger verbunden und die Kraftwirkungsrichtung
des Unwuchterregers einstellbar ist. Dabei kann mit Vorteil zur Vergrößerung des Schwinghubes
die schwingende Doppelförderrinne über ein Hebelgelenk von der schwingfähigen Einheit
angetrieben werden, indem über eine Endstütze vom Putzkasten aus die Auffangeinrichtungen
durch einen Antriebshebel und eine Stütze in Schwingungen versetzbar sind, wobei die
Anlenkstellen des Hebels an der Endstütze wie an der Stütze der Auffangeinrichtung
zur Einstellung der Wurfweite veränderbar sind.
[0011] Die Einstellbarkeit der Kraftwirkungsrichtung des Schwingungserregers bringt es mit
sich, daß, je nach Wahl der Kraftwirkungsrichtung im Hinblick auf den Schwerpunkt
der schwingenden Einheit, die Schwingungen am Anfang und am Ende des Putzkastens je
nach Bedarf in Richtung und Intensität einstellbar sind. Bei der Abstützung der Auffangeinrichtung
über ein schwingfähiges Hebelsystem, wie oben dargestellt, das vorzugsweise durch
einen einstellbaren Antriebshebel vom Putzkasten in Schwingungen versetzbar ist, läßt
sich der Schwingungsausschlag unabhängig von der Schwingbewegung des Putzkastens einstellen,
obgleich derselbe Unwuchterreger zur Erzeugung der Schwingungen eingesetzt wird.
[0012] Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
auch darin, daß die Mittelstützen in der Höhe über den Putzkasten hinausragen und
unten symmetrisch auf beiden Endseiten jeweils in einen Ständerfuß übergehen, und
daß der Raum zwischen den beiden Ständerfüßen frei von unbeweglichen, d.h. nicht-schwingfähig
montierten Bauteilen ist. Hierdurch läßt sich erreichen, daß über die Länge der gesamten
Vorrichtung hinweg auch an der Innenseite derselben ein seitlicher Raum für die Luftzuführung
verbleibt.
[0013] Bevorzugt wird zwischen dem Ständer und dem Putzkasten ein federndes Element angeordnet,
wodurch die Reaktionskräfte auf die Vorrichtung, die aus den Schwingkräften resultieren,
in der Vorrichtung gut aufgenommen werden können, da Ständer und Ständerkopf eine
wirksame Gegenmasse zu den ansonsten schwingenden Elementen darstellen. Als eine ebenfalls
vorzugsweise andere Ausführungsform kann das elastische Element zwischen Ständerfuß
und Mittelstütze des Ständers angeordnet sein. Für bestimmte Einsatzfälle ist es aber
auch von Vorteil, wenn elastische Elemente zwischen Mittelstütze des Ständers und
Ständerkopf angebracht sind. Bevorzugt können aber auch die Mittelstützen selbst als
elastische Elemente ausgebildet sein, wodurch sich ein besonders ruhiger und stabiler
Betrieb der Gesamtvorrichtung erreichen läßt.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Abstützung der Schwingmassen nach unten, vorzugsweise
auf den Ständerfuß, werden die Schwingkräfte direkt dorthin abgeleitet, wobei der
Ständer auf seine Hauptfunktion zum Tragen der verschiedenen Elemente ausgelegt werden
kann. Dadurch, daß sowohl der Vorgang des Putzens der Grieße wie auch die Einwirkung
der notwendigen mechanischen Kräfte auf ihre tatsächliche Arbeitszone konzentriert
erfolgen kann, läßt sich nicht nur eine gute Arbeitsqualität erhalten und die Produktleistung
gegenüber herkömmlichen Grießputzmaschinen steigern, sondern auch die Lebensdauer
der ganzen Vorrichtung deutlich gegenüber bekannten Maschinen erhöhen. Die Schwingkräfte
können völlig von den Luftführungselementen ferngehalten werden, so daß eine einmal
eingestellte Luftführung bzw. die entsprechende Stellung der Luftführungsklappen sich
nicht mehr von selbst verstellen kann.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im Prinzip beispielshalber noch
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. i eine Längsansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Ständer und Kopfteil;
Fig. 3 die Darstellung der Vorrichtung aus Fig. 2, ergänzt mit den schwingenden Elementen;
Fig. 4 die Abstützung des Putzkastens bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung über ein Gummigelenksystem
in prinzipieller Darstellung;
Fig. 5 eine kombinierte Abstützung des Putzkastens bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
über Federn und einer Schwingförderrinne auf einem Hebelgelenk (in prinzipieller Darstellung),
sowie
Fig. 6 eine prinzipielle Darstellung der variierenden Kraftübertragungsmöglichkeiten
vom Putzkasten auf die Schwingförderrinne bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0016] Zunächst sei auf Fig.
1 Bezug genommen, in der (wie auch in den anderen Figuren) eine sogenannte "Doppelmaschine"
dargestellt ist, die aus zwei arbeitstechnisch vollständig getrennten Grießputzmaschinen
besteht, wie dies in Fig.
3 gezeigt ist. Diese beiden Grießputzmaschinen sind links und rechts bezüglich einer
mittleren Ständerkonstruktion getrennt angeordnet.
[0017] In Fig.
1 erkennt man links oben einen Einlauf für das der Vorrichtung zuzuführende Produkt
und rechts unten Ausläufe
2 für den Siebabstoß. Des weiteren sind drei übereinander angeordnete Sieblagen
3 vorgesehen, wobei unter diesen eine innere Auffangvorrichtung
4 sowie eine äußere Auffangvorrichtung
5 angeordnet sind (Fig.
3), in denen der Siebdurchfall gesammelt wird. Dabei weist in der Regel jede einzelne
Auffangvorrichtung
4 bzw.
5 zwei Abläufe 6 bzw.
7 auf. Die Sieblagen
3 sind je zu einem Putzkasten 8 vereinigt (Fig.
3), so daß jedem Putzkasten 8 entsprechend der dargestellten Ausführungsform zwei Ausläufe
2 für den Siebabstoß sowie vier Abläufe 6 und
7 für den Siebdurchfall zugeordnet sind. Jeder Putzkasten 8 ist über eine Endstütze
12 (Fig. I) über Schwingelemente bzw. Gummihohlfedern
13 an einem Ständerfuß 10 eines Ständers
9 schwingfähig abgestützt. Mit der Endstütze
12 ist ein Unwuchterreger
14 fest verbunden, dessen Stoßrichtung (vgl. Pfeil 15 in
[0018] Fig.
I) durch eine Verdrehung des Unmwuchterregers
14 an einer rohrförmigen Querverbindung
16 einstellbar ist. Ebenso läßt sich, was bekannt ist, die Stärke der Unwuchtkräfte
durch entsprechende Einstellung der Unwuchtgewichte
17 regulieren. An der Querverbindung
16 sind zwei Unwuchterreger
14 befestigt und elektrisch so angeschlossen, daß sie gegenläufig drehen. Damit heben
sich ihre seitlichen Unwuchtkomponeten auf und es entsteht eine rein lineare Längsschwingung
in Richtung des Pfeiles
15. Über den Unwuchterregern
14 ist eine Abdeckung
18 angebracht, die zur baulichen Vereinfachung als Teil des schwingenden Systems ausgebildet
ist.
[0019] Die Auffangvorrichtung
4 ist als Schwingförderrinne ausgebildet, die auf beiden Endseiten auf je einer in
Gummi gelagerten Stütze
19 ruht (Fig. i). Der Schwingantrieb der Auffangvorrichtung
4 erfolgt über einen Hebel
20, der die schwingende Endstütze
12 mit der Stütze
19 verbindet. Je nach der Höhenlage des Angriffspunktes des Hebels
2o an der Stütze
19 (diese Höhenlage ist einstellbar) kann somit der Schwinghub der Auffangvorrichtung
4 unabhängig vom Schwinghub des Putzkastens 8 gewählt bzw. eingestellt werden. Der
Ständer
9 trägt direkt alle nicht-schwingenden Bauteile, wobei über dem Ständerunterteil die
schwingenden Elemente gelagert sind. Der Ständer
9 weist weiterhin auf beiden Endseiten je eine vertikale Stütze
21 auf (Fig.
3), die unten über eine Erweiterung in eine Fußkonstruktion übergeht. Gemäß der Darstellung
der Fig.
3 reicht die vertikale Stütze
21 ein wenig über die oberste Sieblage hinaus und trägt den Ständerkopf 11, der im wesentlichen
den oberen Luftverteilraum
22 ausbildet. Dieser obere Luftverteilraum
22 weist eine nach oben verjüngte Form auf und ist über seine Länge durch Schotten
23 in sechzehn getrennte Luftführungskammern
24 aufgeteilt. Die Schotten
23 sind, wie aus Fig.
1 ersichtlich, bis nahe an die oberste Sieblage geführt, wobei der Abstand so gewählt
ist, daß er etwas größer ist als die größte jemals sich einstellende Schichtdicke
des Gutes.
[0020] Die oberen Schrägflächen des Luftverteilraumes
22 weisen über ihre ganze Länge durchsichtige Fenster
25 auf, so daß mit einer elektrischen Lichtquelle von der Außenseite der Vorrichtung
her das Fließverhalten des Gutes über der obersten Sieblage
3 kontrolliert werden kann.
[0021] In Fig.
2 ist der prinzipielle Aufbau der nicht-schwingenden Elemente der Vorrichtung dargestellt
("Ständerkonstruktion"), wobei in diese Figur zwei unterschiedliche Ausführungsbeispiele
eingezeichnet sind. Das eine gezeigte Ausführungsbeispiel besteht darin, daß zwischen
Ständerfuß
10 sowie vertikaler Stütze
21 ein elastisches bzw. federndes Element
30 zwischengeschaltet ist. Das andere Ausführungsbeispiel ergibt sich durch die Anordnung
eines elastischen bzw. federnden Elementes
31 zwischen dem Ständerfuß
10 und dem Ständerkopf 11. Im ersten Fall stellt der Ständerfuß
21 mit dem Ständerkopf 11 zusammen eine Schwingungsdämpfmasse für die nicht-schwingenden
Teile dar. Im zweiten Beispiel bildet der Ständerkopf 11 alleine die Schwingungsdämpfmasse
aus. Als eine zusätzliche Ausführungsform hierzu könnte auch noch der Ständerfuß
21 in Leichtbauweise ausgeführt werden und selbst das federnde Element verkörpern. Eine
wieder andere, für bestimmte Anwendungsfälle besonders vorteilhafte Ausführungform
ist aus der Fig.
3 erkennbar. Zwischen dem Putzkasten 8 und den Abläufen 6 und
7 ist ein schwingfähig am Ständerfuß
10 abgestützter Boden
32 vorgesehen, der über seine Länge eine Vielzahl von Vertiefungen
33 aufweist, die unten jeweils über eine Produktlängsklappe bzw. Schurre
34 (Fig.
3) auf die innere bzw. äußere Auffangvorrichtung
4 bzw.
5 ausrichtbar sind, so daß der Siebabstoß, je nach Wunsch, entweder in die eine oder
in die andere Auffangvorrichtung unterhalb der Sieblagen
3 abgeleitet werden kann. Bevorzugt wird die Anzahl der Pruduktlängsklappen
34 etwa gleich groß der entsprechenden Anzahl der Luftführungskammern
24 gewählt. Aus Fig.
3 erkennt man weiterhin, daß die Arbeitsluft über beidseitig vorgesehene Luftansaugspalte
35 strömt. Diese Maßnahmen bringen verschiedene Vorteile: zum einen verläuft die Führung
der Luftströmung völlig getrennt von der Produktabführung, die unterhalb des Bodens
32 stattfindet, wo keine Luftströmung mehr vorhanden ist. Zum anderen bewirkt die seitlich
einströmende Luft, daß der auf den Boden
32 abfallende Produktstrom in Richtung auf die Mitte des Bodens, wo die Schurre
34 angeordnet ist, abgelenkt wird, sich somit nach innen hin "konzentriert". Ein noch
weiterer Vorteil besteht auch darin, daß der Produktfluß durch die Schurre
34 auf die innere der schwingenden Auffangvorrichtungen
4 bzw.
5 gelenkt und über Abläufe abgeleitet wird. Zudem bringt der Produktfluß einen gewissen
Selbstreinigungseffekt in der Vorrichtung:
beim Stand der Technik sind nämlich die Umstellklappen direkt auf der Auffangvorrichtung
4 bzw. 5 angebracht, wodurch eine Hälfte der betreffenden Auffangvorrichtung andauernd zugedeckt
wird, was dazu fuhrt, daß sich unter ihr abgesperrte Schmutzecken ausbilden können,
was wiederum bei der Erfindung nicht auftreten kann, da dort diese Abdeckung entfällt.
Noch ein weiterer merklicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht auch
darin, daß der Siebdurchfall sehr exakt in die gewünschten Fraktionen aufgeteilt werden
kann, weil störende Luftströmungen in Längsrichtung so gut wie ausgeschaltet sind.
[0022] Bei der Inbetriebnahme der gezeigten Grießputzmaschine wird der Vibrator eingeschaltet,
so daß der Putzkasten 8, der Boden
32 und die Auffangvorrichtungen 4 und
5 die vorgewählte Schwingbewegung in Längsrichtung der Vorrichtung durchführen. Ebenso
wird die ganze Vorrichtung über den Absaugsammelkanal
27 bzw. eine damit verbundene Aspiration in leichten Unterdruck versetzt. Je nach Trennaufgabe
werden alle Schieber und Klappen provisorisch eingestellt, wonach das Produkt in den
Einlauf i eingespeist werden kann. Das Produkt fällt sofort auf die oberste Sieblage
3. Durch die Schüttelbewegung, die dem Gut aufgeprägt wird, sowie durch die bewußt
vom Einlauf i zum Auslauf 2 schräg nach unten geneigten Sieblagen und durch die Luftströmung
durch die Sieblagen
3 verhält sich das Produkt flüssigkeitsähnlich (fluidisiert). Die zentrale Aufgabe
der Grießputzmschine liegt im eigentlichen Siebvorgang. Also darf die Luftströmung
nicht so stark eingestellt werden, daß die ganze Produktschicht von den Sieblagen
abgehoben werden könnte. Vielmehr dient die Luft in erster Linie der Funktion, das
Produkt aufzulockern und gleichmäßig über die ganze Fläche zu verteilen.
[0023] Je nach Aufgabenstellung wird gefordert, daß das Produkt in grobe, mittlere und feine
Grieße oder in Kochgrieße und mittlere Grieße usw. fraktioniert werden soll. Im zweiten
Fall können z.B. die ersten sechs Schurren in die Auffangvorrichtung
4, die nachfolgenden elf Schurren in die Auffangvorrichtung
5 gerichtet werden. In diesem Fall handelt es sich bei den beiden Siebdurchgängen um
Fertigprodukte, die zu den entsprechenden Lagerzellen bzw. zu den Verbrauchern abgegeben
werden können. Die Siebabstöße bei den Ausläufen werden teilweise einer nochmaligen
Vermahlung oder Zerkleinerung zugeführt und gelangen dann auf eine zweite entsprechend
eingestellten Grießputzmaschine.
[0024] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, können von jeder Auffangvorrichtung
4 bzw.
5 je zwei verschiedene Abläufe 6 bzw.
7 gewählt werden, so daß von jedem Putzkasten 8 vier verschiedene Fraktionen separiert
werden können.
[0025] In Fig.
4 ist die Abstützung der schwingenden Einheit auf ein Gummigelenk
42 dargestellt, das von einem Federsystem
4o verkörpert wird.
[0026] Der Unwuchterreger
14 kann, wie aus Fig.
1 ersichtlich, um eine querlaufende Achse
16 verdreht werden, so daß wahlweise die Kraftwirkungsrichtung
41 einstellbar ist, wie dies der Pfeil
41' andeutet. Geht die Kraftwirkungsrichtung durch den Schwerpunkt "S" der schwingenden
Einheit (vgl. Fig.
4), so wird in der Regel eine gleichmäßige Schwingung des ganzen Siebstapels erzielt.
Verläuft die Kraftwirkungsrichtung
41 jedoch nicht durch den Schwerpunkt "S", so kann - je nach besonderen Anforderungen
- im Bereich des Einlaufes 1 eine tatsächliche Schwingung entsprechend dem Winkel
α und beim Auslauf
2 entsprechend dem Winkel ß eingestellt werden.
[0027] Die Fig. 5 und 6 stellen ein weiteres ganz besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
im Prinzip dar: Der Putzkasten 8 ist hier als eigentlicher Freischwinger auf einem
Federsystem 40 bzw. einer Stahlfeder
42 schwingfähig gelagert. Der bezüglich der Kraftwirkungsrichtung einstellbare Unwuchtvibrator
14 ist an der Endstütze
12 befestigt und bringt durch den Einsatz zweier gegenläufig schwingender Vibratoren
eine im wesentlichen rein lineare Schwingbewegung sinngemäß den Darstellungen aus
Fig.
4 bzw. I. Die Auffangvorrichtung
4,
5 ist unabhängig vom Putzkasten 8 auf einer Stütze 19 schwingfähig gelagert. Über einen
Hebel
20 ist die Endstütze
12 mit der Stütze
19 verbunden, so daß die Schwingungen der quer über das Federsystem
40 schwingfähig abgesstützten Einheit über den Hebel
20 auf die Auffangvorrichtung 4,5 übertragen werden können. Dabei läßt sich der Hebel
20 in verschiedenen Höhen- lagen xi, x2, ... x6 an der Stütze 19 befestigen (vgl. Fig.
6). Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, ausgehend vom Antrieb des Unwuchtvibrators
14 über einen entsprechend gewählten und einstellbaren Hebelweg verschieden große seitliche
Schwingungsausschläge der Auffangvorrichtung 4,5 auszulösen bzw. ihr aufzuzwingen,
wodurch man ein überraschend einfach aufgebautes Schwinggebilde erhält. Der Siebstapel
führt für die Aufgabe "Siebung" eine kurzlebige Schwingung durch, während die Auffangvorrichtung
entsprechend der Funktion einer Schwingförderrinne eine langlebige Schwing-Wurfbewegung
ausführt, die durch die richtige Anlenkung des Hebels 20 an der Stütze
19 unterstützt wird. Das Arbeitsergebnis dieses kombinierten Freischwingers-Hebelschwingers
hat sich als überraschend gut erwiesen.
I. Vorrichtung zum Putzen von Grießen, die mehrere übereinander angeordnete, von mindestens
einem Unwuchterreger (14) in Schwingungen versetzbare Sieblagen (3) mit je an einer Endseite angeordnetem Einlauf (i) bzw. Auslauf (2) für den Produkteinlaß bzw. Siebabstoß, Auffangeinrichtungen (4, 5) für den Siebdurchfall sowie eine mittels Verstellklappen einstellbare Luftführung
durch die Sieblagen (3) über einen oberen Luftverteilraum (22) in einen Absaugsammelkanal (27) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Sieblagen (3) als Putzkasten (8) ausgebildet und auf einer Abstützung (13) nach unten schwingfähig gelagert sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Sieblagen (3) als Putzkasten (8) an einem Ständer (9) angebracht sind, der einen Ständerfuß (10), einen Ständerkopf (II) und eine beide verbindende vertikale Mittelstütze (21) aufweist, wobei der obere Luftverteilraum (22) den Ständerkopf (II) ausbildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die als Putzkasten (8) ausgebildeten Sieblagen (3) schwingfähig am Ständerfuß (10) abgestützt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3 in Form einer Doppel maschine, dadurch gekennzeichnet, daß der Ständer (9) an jeder Endseite eine Mittelstütze (21) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Putzkasten (8) über Federn (40) abgestützt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (40) als Gummihohlfedern
(13), Stahlfedern (42) oder als Gummigelenke (43) ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Putzkasten (8) fest mit dem Unwuchterreger
(14), dessen Kraftwirkungsrichtung (41) einstellbar ist, verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß über eine Endstütze (12) vom Putzksten (8) aus die Auffangeinrichtungen (4, 5) durch einen Antriebshebel (20) und eine Stütze (19) in Schwingungen versetzbar sind, wobei die Anlenkstellen des Hebels (20) zur Einstellung der Wurfweite veränderbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelstützen (21) in der Höhe über den Putzkasten (8) hinausragen und unten symmetrisch auf beiden
Endseiten jeweils in einen Ständerfuß (10) übergehen, und daß der Raum zwischen den
beiden Ständerfüßen (2) frei von nicht-schwingfähig montierten Bauteilen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine gleichsinnig mit dem Putzkasten (8) schwingende
Doppelförderrinne (4, 5) unabhängig vom Putzkasten (8) am Ständerfuß (10) abgestützt ist.
II. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Putzkasten (8) als Freischwinger ausgebildet ist.