[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Putzen von Grießen, mit in Schwingungen
versetzbaren, übereinander angeordneten Sieblagen und je an einer Endseite angeordnetem
Einlauf bzw. Auslauf für den Produkteinlaß bzw. den Siebabstoß, sowie mit Auffangeinrichtungen
unter den Sieblagen für den Siebdurchfall und einer mittels Verstellklappen einstellbaren
Luftführung durch die Sieblagen und über einen oberen Luftverteilraum in einem Absaugkanal.
[0002] Bei solchen Vorrichtungen zum Putzen von Grießen handelt es sich um Spezialmaschinen,
die nahezu ausschließlich in der Getreidemüllerei eingesetzt werden. Mit ihnen sollen
Grieße und Dunste und vereinzelt Maisgrieß aus dem der Maschine jeweils zugeführten
Produkt aussortiert werden, wobei jeweils eine höchstmögliche Ausbeute an sauberen
Grießen erzielt werden soll.
[0003] Bei üblichen Grießputzmaschinen wurde bislang der Siebdurchfall von der unteren Sieblage
direkt in die Auffangvorrichtungen abgeworfen. Dabei beeinflußt die unter der untersten
Sieblage angesaugte Sichterluft für das Putzen der Grieße den dort abrieselnden Siebdurchfall
(Grieße) bezüglich seines Fallverhaltens, wobei z.B. ein seitliches Wegblasen des
Siebdurchfalls, Veränderungen der Fallgeschwindigkeit, Verwirbelungen o.ä. eintreten
können. Eine Erhöhung der Putzleistung, die eine Vergrößerung der angesaugten Luftmenge
für das Durchströmen der Sieblagen bedingt, führt dann aber gleichzeitig zu einer
gesteigerten Störung des herabrieselnden Siebdurchfalls, so daß insoweit einer Leistungserhöhung
der bekannten Putzvorrichtungen enge Grenzen gesetzt sind, wenn man nicht erhebliche
Abstriche bei der Qualität der gewonnenen Grieße in Kauf nehmen möchte. Darüberhinaus
kann das einwandfreie Arbeiten der bekannten Grießputzmaschinen durch Eindringen von
Störluft aus der Maschinenumgebung in den Bereich der Luftansaugung und des Abrieselns
des Siebdurchfalles recht merklich und unerwünscht beeinflußt werden.
[0004] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung nun die Aufgabe zugrunde, eine Grießputzmaschine
zu entwickeln, die gegenüber bekannten Grießputzmaschinen eine weitere Steigerung
der Produktleistung zuläßt und eine verbesserte Störungsunempfindlichkeit gegenüber
Fremdluftstörungen aus der Maschinenumgebung aufweist.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies bei einer Grießputzmaschine der eingangs genannten Art
dadurch erreicht, daß zwischen der untersten Sieblage und den Auffangvorrichtungen
unter Ausbildung eines unteren Luftverteilraumes für die Luftansaugung ein schwingfähig
gelagerter Boden mit einer Mehrzahl von auf die Auffangeinrichtungen gerichteten Auslässen
angeordnet ist.
[0006] Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird nun erstmals ein definierter unterer Luftverteilraum
geschaffen, wobei die Ableitung der einzelnen Fraktionen unterhalb dieses Raumes und
von ihm durch den Boden getrennt ungestört stattfinden kann. Damit ermöglicht die
Erfindung eine funktionelle Trennung zwischen der Luftansaugung und Luftverteilung
einerseits sowie der Sammlung und Abgabe des Siebdurchfalls andererseits, was eine
optimierte Einstellbarkeit der Gesamtmaschine sowie eine Leistungssteigerung in weitem
Rahmen bei sehr guter Gricßqualität und Grießausbeute gestattet. Die Luftzufuhr zum
einen sowie die Aufteilung der Fraktionen zum anderen wird dabei in zwei räumlich
voneinander getrennten Schritten vorgenommen und hierdurch das Auftreten unerwünschter
Beeinflussungen durch Querluft aus der Umgebung o.ä. so gut wie völlig ausgeschlossen.
[0007] Vorzugsweise sind bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zwischen dem Boden und
den Sieblagen seitliche Luftansaugspalte gebildet, die vorteilhafterweise in einer
Größenordnung von einigen Zentimetern Spaltweite liegen. Damit können mögliche Störungen
von außen, z.B. das Auftreten lokaler starker Luftströmungen (Durchzug) von der Maschinenumgebung
her, ausgeschaltet werden, da diese Störungen durch solche Luftansaugspalte so gut
wie nicht mehr wirksam sind. Um eine möglichst gute und scharfe Trennung in die einzelnen
Fraktionen zu gewährleisten, wird bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung der Boden als eine nach innen geneigte Förderrinne ausgebildet, die in ihrem
mittleren unteren Abschnitt den Auslässen zugeordnete Produktlenkklappen aufweist.
Dabei ist vorzugsweise der Boden entsprechend der Anzahl Produktlenkklappen mit einzelnen
muldenförmigen Vertiefungen versehen, die in die Auslässe münden und durch die Produktlenkklappen
wahlweise in unterschiedliche Auffangvorrichtungen gelenkt werden können. Bevorzugt
werden dabei die Produktlenkklappen als um jeweils einen Gelenkpunkt verkippbare Schurren
ausgebildet. Hierbei ist es von besonderem Vorteil, wenn der Querschnitt der Austrittsöffnung
zwischen den Schurren und dem Boden kleiner ist als der Querschnitt der Luftansaugspalte.
[0008] Da sich der Luftstrom den Weg des geringsten Widerstandes innerhalb der Maschine
sucht, wird bei der erfindungsgemäßen Lösung eine geeignete Luftströmung stets sichergestellt,
wobei der Bereich der Produktabführung frei von jeglicher störender Luftströmung verbleibt.
[0009] Bevorzugt wird die erfindungsgemäße Grießputzmaschine als eine Doppelmaschine ausgebildet.
[0010] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht auch darin, daß. eine gleichsinnig
zu den Sieblagen schwingfähige, als Doppelförderrinne ausgebildete Auffangvorrichtung
vorgesehen ist, die unabhängig von den Sieblagen schwingfähig abgestützt ist, wodurch
die Möglichkeit gegeben ist, für diese Doppelförderrinne eine Schwingbewegung zu wählen,
die nicht mit der Schwingbewegung der Sieblagen übereinstimmt, d.h. anders als die
der Sieblagen verläuft bzw. gerichtet ist.
[0011] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Sieblagen und der Boden als eine schwingfähige
Baueinheit ausgebildet werden. Zweckmäßigerweise wird dabei diese Baueinheit aus Sieblagen
und Boden auf den beiden Endseiten schwingfähig nach unten abgestützt. Hierbei ist
die bereits geschilderte Maßnahme ganz besonders von Vorteil, daß nämlich Sieblagen
und Doppelschwingförderrinne durch einen gemeinsamen Unwuchterreger angetrieben werden,
der fest mit den Sieblagen verbunden und dessen Kraftwirkungsrichtung einstellbar
ist. Dabei kann mit Vorteil zur Vergrößerung des Schwinghubes die Doppelschwingförderrinne
über ein Hebelgelenk von der schwingfähigen Einheit angetrieben werden, indem nämlich
von einer Endstütze der Sieblagen aus die Doppelförderrinne durch einen Antriebshebel
und eine Stütze in Schwingungen versetzbar ist, wobei die Anlenkstellen dieses Hebels
sowohl an der Endstütze wie auch an der Stütze zur Einstellung der Wurfweite veränderbar
sind. Hierdurch läßt sich der Schwingungsausschlag der Doppelförderrinne unabhängig
von der Schwingbewegung der Sieblagen wählen, obgleich dies mit demselben Unwuchterreger
geschieht.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet eine saubere Führung des Produktes wie
auch eine vorzügliche Verteilung der Luft, wobei nicht nur die Arbeitsqualität, sondern
auch die Produktleistung der Vorrichtung gegenüber bislang bekannten Grießputzmaschinen
deutlich gesteigert werden kann.
[0013] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der Vorgang des Ableitens der einzelnen
Siebdurchfall-Fraktionen in die entsprechenden Auffangeinrichtungen in einen Maschinenbereich
verlegt, der von dem Bereich der einströmenden Arbeitsluft völlig getrennt ist und
deshalb von dieser auch nicht unerwünscht gestört oder beeinflußt werden kann.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielshalber im Prinzip noch
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. i eine Längsansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 den Schnitt 11-11 aus Fig. I;
Fig. 2a eine Detail-Prinzipdarstellung für eine gegenüber Fig. 2 geänderte Ausbildung von Schwingboden und Luftzuführung;
Fig. 3 die kombinierte Abstützung der Sieblagen auf Federn und des Schwingbodens auf einem
Hebelgelenk (in prinzipieller Darstellung);
Fig. 3a eine prinzipielle Detaildarstellung eines Abschnitts eines Schwingbodens mit Produktauslässen;
Fig. 4 eine schematische Darstellung der variierbaren Möglichkeiten einer Kraftübertragung
von den Sieblagen an den Schwingboden (Schwingförderrinne) bei einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
Fig. 5 eine schematische Darstellung des oberen Luftteilraumes bei einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, und
Fig. 6 eine Schnittdarstellung längs IV-IV in Fig. 5.
[0015] Zunächst sei auf die Fig. i und
2 Bezug genommen, in denen (wie auch in den anderen Figuren) eine sogenannte "Doppelmaschine"
dargestellt ist, die aus zwei arbeitstechnisch vollständig getrennten Grießputzmaschinen
besteht, wie dies in Fig.
2 gezeigt ist. Diese beiden Grießputzmaschinen sind links und rechts bezüglich einer
mittleren Ständerkonstruktion getrennt angeordnet.
[0016] In Fig. i erkennt man links oben einen Einlauf i für das der Vorrichtung zuzuführende
Produkt und rechts unten Ausläufe
2 für den Siebabstoß. Des weiteren sind drei übereinander angeordnete Sieblagen
3 vorgesehen, wobei unter diesen eine innere Auffangvorrichtung
4 sowie eine äußere Auffangvorrichtung
5 angeordnet sind (Fig.
2), in denen der Siebdurchfall gesammelt wird. Dabei weist in der Regel jede einzelne
Auffangvorrichtung
4 bzw. 5 zwei Abläufe 6 bzw.
7 auf. Die Sieblagen
3 sind je zu einem Putzkasten 8 vereinigt (Fig.
2), so daß jedem Putzkasten 8 entsprechend der dargestellten Ausführungsform zwei Ausläufe
2 für den Siebabstoß sowie vier Abläufe 6 und
7 für den Siebdurchfall zugeordnet sind. Jeder Putzkasten 8 ist über eine Endstütze
12 (Fig. I) über Schwingelemente bzw. Gummihohlfedern
13 an einem Ständerfuß 10 eines Ständers
9 schwingfähig abgestützt. Mit der Endstütze
12 ist ein Unwuchterreger
14 fest verbunden, dessen Stoßrichtung (vgl. Pfeil 15 in Fig. i) durch eine Verdrehung
des Unmwuchterregers
14 an einer rohrförmigen Querverbindung
16 einstellbar ist. Ebenso läßt sich, was bekannt ist, die Stärke der Unwuchtkräfte
durch entsprechende Einstellung der Unwuchtgewichte
17 regulieren. An der Querverbindung
16 sind zwei Unwuchterreger
14 befestigt und elektrisch so angeschlossen, daß sie gegenläufig drehen. Damit heben
sich ihre seitlichen Unwuchtkomponeten auf und es entsteht eine rein lineare Längsschwingung
in Richtung des Pfeiles 15. Über den Unwuchterregern
14 ist eine Abdeckung
18 angebracht, die zur baulichen Vereinfachung als Teil des schwingenden Systems ausgebildet
ist.
[0017] Die Auffangvorrichtung
4 ist als Schwingförderrinne ausgebildet, die auf beiden Endseiten auf je einer in
Gummi gelagerten Stütze 19 ruht (Fig. i). Der Schwingantrieb der Auffangvorrichtung
4 erfolgt über einen Hebel
20, der die schwingende Endstütze
12 mit der Stütze 19 verbindet. Je nach der Höhenlage des Angriffspunktes des Hebels
2o an der Stütze 19 (diese Höhenlage ist einstellbar) kann somit der Schwinghub der
Auffangvorrichtung
4 unabhängig vom Schwinghub des Putzkastens 8 gewählt bzw. eingestellt werden. Der
Ständer
9 trägt direkt alle nicht-schwingenden Bauteile, wobei über dem Ständerunterteil die
schwingenden Elemente gelagert sind. Der Ständer
9 weist weiterhin auf beiden Endseiten je eine vertikale Stütze
21 auf (Fig.
2), die unten über eine Erweiterung in eine Fußkonstruktion übergeht. Gemäß der Darstellung
der Fig.
2 reicht die vertikale Stütze
21 ein wenig über die oberste Sieblage hinaus und trägt den Ständerkopf 11, der im wesentlichen
den oberen Luftverteilraum
22 ausbildet. Dieser obere Luftverteilraum
22 weist eine nach oben verjüngte Form auf und ist über seine Länge durch Schotten
23 in sechzehn getrennte Luftführungskammern
24 aufgeteilt. Die Schotten
23 sind, wie aus Fig. i ersichtlich, bis nahe an die oberste Sieblage geführt, wobei
der Abstand so gewählt ist, daß er etwas größer ist als die größte jemals sich einstellende
Schichtdicke des Gutes.
[0018] Die oberen Schrägflächen des Luftverteilraumes
22 weisen über ihre ganze Länge durchsichtige Fenster
25 (Fig.
2) auf, so daß mit einer elektrischen Lichtquelle von der Außenseite der Vorrichtung
her das Fließverhalten des Gutes über der obersten Sieblage
3 kontrolliert werden kann. ln Fig.
5 erkennt man zwischen dem oberen Ende des Luftverteilraumes
22 und einem Absaugsammelkanal
27 Verstellklappen
28, die, wie aus Fig.
5 und 6 hervorgeht, über einen Kopf
29 dem jeweiligen Luftbedarf entsprechend eingestellt werden können.
[0019] Wie aus der Fig.
2 erkennbar ist, ist zwischen dem Putzkasten 8 und den Abläufen 6 und
7 ein schwingfähig am Ständerfuß 10 abgestützter Boden
32 vorgesehen, der über seine Länge eine Vielzahl von Vertiefungen
33 mit Auslässen
36 aufweist, die unten jeweils über eine Produktlängsklappe bzw. Schurre
34 (Fig.
2 und
2a) auf die innere bzw. äußere Auffangvorrichtung 4 bzw. 5 ausrichtbar sind, so daß
der Siebabstoß, je nach Wunsch, entweder in die eine oder in die andere Auffangvorrichtung
unterhalb der Sieblagen
3 abgeleitet werden kann. Bevorzugt wird die Anzahl der Produktlängsklappen
34 etwa gleich groß der entsprechenden Anzahl der Luftführungskammern
24 gewählt. Aus Fig.
2 erkennt man weiterhin, daß die Arbeitsluft über beidseitig vorgesehene Luftansaugspalte
35 strömt, die aber auch, wie in Fig.
2a gezeigt, nur auf der Außenseite der Böden
32 vorgesehen sein können. Diese Maßnahmen bringen verschiedene Vorteile: zum einen
verläuft die Führung der Luftströmung völlig getrennt von der Produktabführung, die
unterhalb jedes Bodens
32 stattfindet, wo keine Luftströmung mehr vorhanden ist. Zum anderen bewirkt die seitlich
einströmende Luft, daß der auf den Boden
32 abfallende Produktstrom in Richtung auf die Mitte des Bodens, wo die Schurre
34 angeordnet ist, abgelenkt wird, sich somit nach innen hin "konzentriert". Zudem bringt
der Produktfluß einen gewissen-Selbstreinigungseffekt in der Vorrichtung:
beim Stand der Technik sind nämlich die Umlenkklappen direkt auf der Auffangvorrichtung
4 bzw. 5 angebracht, wodurch eine Hälfte der betreffenden Auffangvorrichtung andauernd
zugedeckt wird, was dazu führt, daß sich unter ihr abgesperrte Schmutzecken ausbilden
können, was wiederum bei der Erfindung nicht eintreten kann, da dort diese Abdeckung
entfällt. Noch ein weiterer merklicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
auch darin, daß der Siebdurchfall sehr exakt in die gewünschten Fraktionen aufgeteilt
werden kann, weil störende Luftströmungen in Längsrichtung so gut wie ausgeschaltet
sind.
[0020] Bei der Inbetriebnahme der gezeigten Grießputzmaschine wird der Vibrator eingeschaltet,
so daß der Putzkasten 8, der Boden
32 und die Auffangvorrichtungen 4 und
5 die vorgewählte Schwingbewegung in Längsrichtung der Vorrichtung durchführen. Ebenso
wird die ganze Vorrichtung über den Absaugsammelkanal
27 bzw. eine damit verbundene Aspiration in leichten Unterdruck versetzt. Je nach Trennaufgabe
werden alle Schieber und Klappen provisorisch eingestellt, wonach das Produkt in den
Einlauf i eingespeist werden kann. Das Produkt fällt sofort auf die oberste Sieblage
3. Durch die Schüttelbewegung, die dem Gut aufgeprägt wird, sowie durch die bewußt
vom Einlauf i zum Auslauf
2 schräg nach unten geneigten Sieblagen und durch die Luftströmung durch die Sieblagen
3 verhält sich das Produkt flüssigkeitsähnlich (fluidisiert). Die zentrale Aufgabe
der Grießputzmschine liegt im eigentlichen Siebvorgang. Also darf die Luftströmung
nicht so stark eingestellt werden, daß die ganze Produktschicht von den Sieblagen
abgehoben werden könnte. Vielmehr dient die Luft in erster Linie der Funktion, das
Produkt aufzulockern und gleichmäßig über die ganze Fläche zu verteilen.
[0021] Je nach Aufgabenstellung wird gefordert, daß das Produkt in grobe, mittlere und feine
Grieße oder in Kochgrieße und mittlere Grieße usw. fraktioniert werden soll. Im zweiten
Fall z. B. können die ersten sechs Schurren in die Auffangvorrichtung
4, die nachfolgenden elf Schurren in die Auffangvorrichtung
5 gerichtet werden. In diesem Fall handelt es sich bei den beiden Siebdurchgängen um
Fertigprodukte, die zu den entsprechenden Lagerzellen bzw. zu den Verbrauchern abgegeben
werden können. Die Siebabstöße bei den Ausläufen werden teilweise einer nochmaligen
Vermahlung oder Zerkleinerung zugeführt und gelangen dann auf eine zweite entsprechend
eingestellte Grießputzmaschine.
[0022] In jeder Grießputzmaschine müssen die spezifischen, für die jeweilige Aufgabe geeigneten
Siebmaschenweiten gewählt werden.
[0023] Ist die Grießputzmaschine einmal in vollem Betrieb, so beginnt die eigentliche Aufgabe
des Müllers, nämlich die Beurteilung der Arbeitsweise der Vorrichtung sowie die mengenmäßige
und qualitative Beurteilung der gewonnenen Fraktionen.
[0024] Hierzu wird die Lichtquelle
26 (Fig.
2) eingeschaltet, so daß der ganze Raum innerhalb des Luftverteilraumes ausgeleuchtet
wird. Durch die Fenster
25 kann über die ganze Länge das Fließverhalten des Produktes innerhalb der einzelnen
Luftführungskammern
24 beobachtet werden. Zeigt sich innerhalb einer oder mehrerer Luftführungskammren
24 ein Bild ähnlich dem kochenden Wassers, so wird die Luftmenge in den betreffenden
Luftführungskammern
24 über die Verstellklappen
28 gedrosselt. Umgekehrt kann aber auch an einzelnen Stellen ein Stau entstehen: hier
muß dann die örtliche Luftmenge sinngemäß erhöht werden. Ist das Fließverhalten des
Produktes einwandfrei und sind im Mischprodukt (Ausläufe) keine Anteile vorhanden,
die zum Siebdurchfall gehören, so wird die Qualität der Siebdurchfälle nochmals überprüft
und die Einstellung der Schurren
34 auf die jeweils richtigen Auffangvorrichtungen
4 bzw.
5 vorgenommen.
[0025] Wie aus Fig. i ersichtlich ist, können von jeder Auffangvorrichtung
4 bzw.
5 je zwei verschiedene Abläufe 6 bzw.
7 gewählt werden, so daß von jedem Putzkasten 8 vier verschiedene Fraktionen separiert
werden können.
[0026] Die Fig.
5 und 6 zeigen eine vorteilhafte Ausführungsform bezüglich der verwendeten Verstellklappen
28, die als Schieber ausgebildet sind. Diese Schieber erlauben eine genauere Einstellung
des Luftbedarfes in allen Schieberstellungen. Entsprechend den Umdrehungen des Kopfes
29 wird eine proportionale Querschnittsveränderung der Schieberöffnung verursacht. Wäre
statt eines Schiebers eine Klappe eingesetzt, würde hier bei einer Verstellung demgegenüber
keine ähnliche, proportionale Querschnittsveränderung mehr eintreten, da sich in einem
solchen Fall der wirksame Öffnungsquerschnitt nicht mehr proportional zur Umdrehung
des Kopfes
29 ändern würde. Die Schieberlösung hat zudem den weiteren Vorteil, daß der freie Querschnitt
des Absaugsammelkanales
27 durch die verschiedenen Öffnungsstellungen der Schieber nicht beeinflußt wird.
[0027] Bei der Lösung gemäß den Fig.
5 und 6 hat es sich gezeigt, daß der Absaugsammelkanal
27 in Luftströmungsrichtung mit konstantem Querschnitt ausgeführt sein kann.
[0028] In Fig.
3 ist die Abstützung der schwingenden Einheit auf einem Gummigelenk
42 dargestellt, das von einem Federsystem
40 verkörpert wird.
[0029] Der Unwuchterreger
14 kann, wie aus Fig.
1 ersichtlich, um eine querlaufende Achse
16 verdreht werden, so daß wahlweise die Kraftwirkungsrichtung
41 einstellbar ist, wie dies die Pfeile in Fig.
3 andeuten. Geht die Kraftwirkungsrichtung durch den Schwerpunkt der schwingenden Einheit,
so wird in der Regel eine gleichmäßige Schwingung des ganzen Siebstapels erzielt.
Verläuft die Kraftwirkungsrichtung
41 jedoch nicht durch den Schwerpunkt, so kann - je nach besonderen Anforderungen -
im Bereich des Einlaufes i eine tatsächliche Schwingung entsprechend einem Winkel
und beim Auslauf
2 entsprechend einem anderen Winkel eingestellt werden.
[0030] Die Fig.
3 und
4 stellen insgesamt ein ganz besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel im Prinzip
dar: Der Putzkasten 8 ist hier als eigentlicher Freischwinger auf einem Federsystem
4o bzw. einer Stahlfeder
42 schwingfähig gelagert. Der bezüglich der Kraftwirkungsrichtung einstellbare Unwuchtvibrator
14 ist an der Endstütze
12 befestigt und bringt durch den Einsatz zweier gegenläufig schwingender Vibratoren
eine im wesentlichen rein lineare Schwingbewegung sinngemäß der Darstellung aus Fig.
i. Die Auffangvorrichtung
4,
5 ist unabhängig vom Putzkasten 8 auf einer Stütze 19 schwingfähig gelagert. Über einen
Hebel
20 ist die Endstütze
12 mit der Stütze 19 verbunden, so daß die Schwingungen der quer über das Federsystem
40 schwingfähig abgestützten Einheit über den Hebel
20 auf die Auffangvorrichtung
4,
5 übertragen werden können. Dabei läßt sich der Hebel
20 in verschiedenen Höhenlagen xi, x2, ... x6 an der Stütze 19 befestigen (vgl. Fig.
4). Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, ausgehend vom Antrieb des Unwuchtvibrators
14 über einen entsprechend gewählten und einstellbaren Hebelweg verschieden große seitliche
Schwingungsausschläge der Auffangvorrichtung
4,
5 auszulösen bzw. ihr aufzuzwingen, wodurch man ein überraschend einfach aufgebautes
Schwinggebilde erhält. Der Siebstapel führt für die Aufgabe "Siebung" eine kurzlebige
Schwingung durch, während die Auffangvorrichtung entsprechend der Funktion einer Schwingförderrinne
eine langlebige Schwing-Wurfbewegung ausführt, die durch die richtige Anlenkung des
Hebels
2o an der Stütze 19 unterstützt wird. Das Arbeitsergebnis dieses kombinierten Freischwingers-Hebelschwingers
hat sich als überraschend gut erwiesen.
[0031] In Fig.
2a ist eine zu Fig. i abgeänderte Form des Schwingbodens für die linke Hälfte einer
Doppelmaschine gezeigt, bei der die unterste Sieblage
3 mit dem Schwingboden
32 als Baueinheit ausgebildet ist. Nur auf der Außenseite der Maschine (also in Fig.
2a: links) ist der Luftansaugspalt
35 vorgesehen. Die unterste der Sieblagen
3 ist direkt an den oberen Rändern des Bodens
32 befestigt. Der untere Teil des Bodens
32 konvergiert zu einem Auslaß
36 hin, an dem eine verschwenkbare Schurre 34 angeordnet ist, mittels der das dort
ankommende Gut wahlweise auf darunter angeordnete Auffangvorrichtungen (nicht gezeigt)
abgelassen werden kann.
[0032] Der Detailausschnitt der Fig.
3a zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Vorrichtung aus Fig.
3 im Bereich des Schwingbodens. Dabei sind mehrere, nebeneinander angeordnete muldenförmige
Auslässe
36 unten am Schwingboden
32 dargestellt, an deren jedem unten eine Schurre
34 in der bereits geschilderten Weise verschwenkbar befestigt ist. Oberhalb der Auslässe
36 ist der Luftansaugspalt
35 gezeigt, der sich über die gesamte Länge des Bodens
32 erstreckt.
i. Vorrichtung zum Putzen von Grießen, mit in Schwingungen versetzbaren, übereinander
angeordneten Sieblagen (3) und je an einer Endseite angeordnetem Einlauf (r) bzw. Auslauf (2) für den Produkteinlaß bzw. Siebabstoß, Auffangeinrichtungen (4, 5) unter den Sieblagen (3) für den Siebdurchfall sowie eine mittels Verstellklappen einstellbare Luftführung
durch die Sieblagen (3) und über einen oberen Luftverteilraum (22) in einen Absaugsammelkanal (27), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der untersten Sieblage (3) und den Auffangvorrichtungen (4, 5) unter Ausbildung eines unteren Luftverteilraumes (22') für die Luftansaugung
ein schwingfähig gelagerter Boden (32) mit einer Mehrzahl von auf die Auffangeinrichtungen (4, 5) gerichteten Auslässen (36) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Boden (32) und den Sieblagen (3) seitliche Luftansaugspalte (35) gebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden als eine nach innen geneigte Förderrinne (32) ausgebildet ist, die in ihrem mittleren unteren Abschnitt den Auslässen (36) zugeordnete Produktlenkklappen (34) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (32) entsprechend der Anzahl Produktlenkklappen (34) einzelne muldenförmige Vertiefungen (33) aufweist, die in die Auslässe (36) münden und durch die Produktlenkklappen (34) wahlweise in unterschiedliche Auffangvorrichtungen (4, 5) entleerbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Produktlenkklappen als um jeweils einen Gelenkpunkt
verkippbare Schurren (34) ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sieblagen (3) und der Boden (32) als schwingfähige Baueinheit ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6 mit einem Unwuchterreger (14) zur Erzeugung der Schwingungen der Sieblagen (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Sieblagen (3) und der Boden (32) fest mit dem Unwuchterreger (14) verbunden sind und dessen Kraftwirkungsrichtung (41) einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine gleichsinnig zu den Sieblagen (3) schwingfähige, als Doppelförderrinne (4, 5) ausgebildete Auffangvorrichtung vorgesehen ist, die unabhängig von den Sieblagen
(3) abgestützt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppelförderrinne
(4, 5) von einer Endstütze (12) der Sieblagen (3) aus über einen Antriebshebel (20) und eine Stütze (19) in Schwingungen versetzbar ist, wobei die Anlenkstellen des Hebels (20) an der Endstütze (12) und an der Stütze (19) zur Einstellung der Wurfweite veränderbar sind.