[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter mit Vorrichtung zum Auftragen von Flüssigkeiten
auf eine Fläche, insbesondere zum Auftragen von Mitteln zur Körper- und Schönheitspflege
auf die Haut, die wenigstens einen Rollkörper aufweist, der mit Abstand zur Austrittsöffnung
des Behälters frei drehbar angeordnet ist und wobei Mittel vorgesehen sind, die durch
Druck den Behälterinhalt bei Freigabe der Austrittsöffnung auf die Oberfläche des
Rollkörpers aufbringen.
[0002] Das Auftragen von Gesichtswässern oder dgl. war bisher verhältnismäßig umständlich.
Um beispielsweise ein Rasierwasser aufzutragen, ist es erforderlich, zunächst einmal
den Flaschenverschluß abzuschrauben und beiseite zu legen, dann die gewünschte Flüssigkeitsmenge
in eine hohle Handfläche zu schütten, danach die Flasche selbst wegzustellen, die
in der einen Hand befindliche Flüssigkeitsmenge auf die andere Handfläche zu übertragen
und anschließend mit beiden Händen die Flüssigkeit auf die Haut aufzubringen und ggf.
einzureiben. Anschließend muß die Flasche wieder verschlossen werden. Beispielsweise
bei behinderten Menschen bereitet diese umständliche Handhabung Probleme, da die verhältnismäßig
kleinen Schraubverschlüsse leicht aus der Hand fallen können und dann mühsam wieder
gesucht werden müssen.
[0003] Um die Handhabung zu vereinfachen, hat man nun versucht, beispielsweise Gesichtswässer
als Sprühaerosole abzufüllen, wobei die entsprechende Flasche entweder mit einer Treibgasfüllung
oder aber mit einer Zerstäuberpumpe versehen wird. Hierdurch wird zwar die vorstehend
beschriebene Handhabung erheblich vereinfacht, aber gleichzeitig besteht die Gefahr,
daß bei der Handhabung der Sprühstrahl unkontrolliert austritt und auch in den Augenbereich
gelangen kann, was bei den meist alkoholhaltigen Gesichtswässern unangenehm ist. Das
Aufbringen mit einer derartigen Sprühflasche verlangt daher sehr viel Aufmerksamkeit.
[0004] Für Hautpflegemittel mit höherer Viskosität in Form von Ölen, Emulsionen oder dgl.
ist aus der DE-PS 29 17 805 ein Behälter der eingangs bezeichneten Art bekannt. Die
hieraus bekannte Auftragsvorrichtung ist jedoch für dünnflüssige Stoffe, beispielsweise
Gesichtswässer, nicht einsetzbar. Die aus der FR-OS 2 232 331 bekannte Vorrichtung
zum percutanen Einbringen eines Impfstoffes läßt keine befriedigende Dosierung bei
der Anwendung für Körperpflegemittel zu.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, insbesondere für das Auftragen von
Mitteln zur Körper- und Schönheitspflege auf die Haut, einen Behälter der eingangs
bezeichneten Art zu schaffen, der es ermöglicht, bei einfacher Handhabung derartige
Mittel dosiert auf die Haut aufzutragen. Flüssigkeit im Sinne der Erfindung ist hier
im weitesten Sinne zu verstehen und umfaßt sowohl Flüssigkeiten im eigentlichen Sinne
wie auch Lotionen, Gele oder dgl., also Flüssigkeiten mit höherer Viskosität.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Austrittsöffnung des Behälters
ventilartig verschließbar ausgebildet ist und daß der Rollkörper an einem relativ
zum Behälter in Richtung auf dessen Austrittsöffnung verschiebbaren Schlitten gelagert
ist, und daß der Schlitten mit Mitteln zur Auslösung des Förderdruckes in Verbindung
steht. Ein derart ausgebildeter Behälter hat den Vorteil, daß die aufzutragende Flüssigkeit
unmittelbar aus dem Behälter über den Rollkörper auf die Fläche, beispielsweise auf
die Haut dosiert und gleichmäßig verteilt, aufgetragen werden kann. Dadurch, daß Auftragsvorrichtung
und Verschluß eine Einheit bilden, wird die Handhabung erheblich vereinfacht. Besonders
vorteilhaft ist es, daß die Dosierung der Flüssigkeit auf die Oberfläche des Rollkörpers
unmittelbar bei der Benutzung über den Schlitten erfolgen kann und zwar entweder durch
Andrücken des Rollkörpers, oder durch manuelles Verschieben des Schlittens.
[0007] Der Rollkörper kann als Walze ausgebildet sein. Die Walze ist zweckmäßig jeweils
im Bereich ihrer Endkanten abgerundet. Zweckmäßigerweise weist die Walze eine ballige
Kontur auf. Hierdurch ergibt sich eine gute Anlage auch an nicht ebenen Flächen, beispielsweise
eine gute Anlage beim Abrollen der Vorrichtung im Gesichtsbereich, ohne daß hierbei
für den Benutzer das Gefühl entsteht, daß ein harter Gegenstand über die Gesichtshaut
geführt wird, so daß der Rollkörper aus einem im wesentlichen unelastischen Kunststoffmaterial
hergestellt werden kann. Zweckmäßigerweise ist die Oberfläche des Rollkörpers mit
einer Vielzahl von Erhöhungen und/oder Vertiefungen versehen. Von Vorteil sind hierbei
flache Vertiefungen, die so bemessen sind, daß beim-Abrollen der Vorrichtung über
die Haut mit leichtem Druck die Haut leicht in die Vertiefungen eingedrückt wird.
Dies hat den Vorteil, daß zum einen eine ausreichende Flüssigkeitsmenge von der Walzenoberfläche
aufgenommen wird, auch wenn diese aus einem nicht saugfähigen Material hergestellt
ist, und daß zum anderen bei dem Abrollen auf der Haut die Flüssigkeitsmenge praktisch
vollständig an die Haut abgegeben wird. Zugleich wird hierdurch ein Massageeffekt
bewirkt, der die Aufnahme der aufzutragenden Flüssigkeit von der Haut verbessert.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Schlitten
mit dem Rollkörper in einer mit dem Behälter im Bereich seiner Austrittsöffnung verbindbaren
Kappe gelagert ist. Dies hat den Vorteil, daß neben einer ansprechenden Gestaltung,
wie sie für Behälter von Kosmetika gewünscht wird, auch noch die Möglichkeit gegeben
wird, dem Verbraucher kostengünstig sogenannte Nachfüllpackungen zur Verfügung zu
stellen, da die Auftragsvorrichtung austauschbar ist. Die Verbindung zwischen Behälter
und Kappe kann je nach Gestaltung des Behälters und der verwendeten Druckmittel zur
Förderung der Flüssigkeit als Steck-, Schnapp- oder Schraubverbindung ausgestaltet
sein.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist hierbei vorgesehen, daß der
Schlitten einen mit Abstand zum Rollkörper quer zu seiner Bewegungsrichtung verlaufenden
Steg aufweist, der mit einer gegen den Rollkörper gerichteten Sprühdüse verbunden
ist, die auf der dem Rollkörper abgekehrten Seite mit der Austrittsöffnung des Behälters
in Verbindung steht. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß zwischen dem Rollkörper
und der Düse auch bei Betätigung ein konstanter Abstand eingehalten wird, so daß die
Düse so optimiert werden kann, daß eine im wesentlichen gleichmäßige Verteilung der
Flüssigkeit auf der der Düsenöffnung zugekehrten Oberfläche des Rollkörpers eingehalten
werden kann. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn der
Rollkörper als Walze ausgebildet ist, dem dann zweckmässigerweise eine als Breitstrahldüse
ausgebildete
Sp
rü
h- düse zugeordnet ist.
[0010] Insbesondere bei einem Behälter, bei dem die Flüssigkeit zusammen mit einem Treibgas
abgefüllt ist und dessen Austrittsöffnung durch ein längsverschiebbares und mit einem
Ventil versehenen Austrittsrohr gebildet wird, ist in einer Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, daß der Quersteg auf seiner dem Rollkörper abgekehrten Seite eine Ausnehmung
zur Aufnahme des freien Endes des Austrittsrohres aufweist, die auf der dem Rollkörper
zugekehrten Seite in die Aerosoldüse ausmündet. Bei einer derartigen Konfektionierung,
beispielsweise von Gesichtswasser, ist es möglich, die Auftragsvorrichtung geschlossen
und ohne Vorsprünge auszubilden, so daß hier eine ansprechende Gestaltung ohne "technische"
Ansätze oder dgl. möglich ist, da die Dosierung der Flüssigkeit dadurch vorgenommen
wird, daß der Behälter mit leichtem Druck unter gleichzeitigem Abrollen gegen die
Hautfläche gedrückt wird, so daß die Flüssigkeit unter Dosierung und gleichzeitiger
Verteilung aufgetragen werden kann.
[0011] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Quersteg auf
seiner dem Rollkörper abgekehrten Seite mit dem bewegbaren Teil einer an sich bekannten
Zerstäuberpumpe in Verbindung steht und daß das Förderrohr der Zerstäuberpumpe mit
der Sprühdüse am Quersteg verbunden ist. Diese Ausgestaltung erlaubt es, auch drucklos
abgefüllte Flüssigkeit unter Ausnutzung der durch die erfindungsgemäße Anordnung gegebenen
Vorteile dosiert auszutragen. In Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen,
daß der Schlitten mit wenigstens einem die Außenfläche der Kappe überragenden Betätigungsgriff
verbunden ist. Diese Ausgestaltung ist insbesondere für eine Anordnung von Vorteil,
bei der die Förderung der aufzutragenden Flüssigkeit mit Hilfe einer Zerstäuberpumpe
bewirkt wird, da hierdurch die Möglichkeit gegeben ist, den etwas höheren Kraftaufwand
zur Betätigung der Zerstäuberpumpe gegenüber einer Konfektionierung mit Treibgas manuell,
beispielsweise mit einem Finger aufzubringen, so daß weiterhin beim Auftragen der
Rollkörper nur mit sanftem Druck über die Haut geführt zu werden braucht. In Abwandlung
dieser Ausgestaltung kann es zweckmäßig sein, den Rollkörper unverschiebbar in der
Kappe zu lagern, so daß der Betätigungsgriff lediglich am bewegbaren, die Zerstäuberdüse
tragenden Teil der Zerstäuberpumpe angreift. Dies hat den Vorteil, daß relativ lange
Pumphübe ohne Beeinträchtigung der Handhabung möglich sind, wobei lediglich in Kauf
genommen wird, daß sich der Abstand zwischen Düse und Rollkörper jeweils bei der Betätigung
ändert. Dies ist bei der Verwendung einer Zerstäuberpumpe jedoch nicht nachteilig,
da die größte Fördermenge erst kurz vor Ende des Betätigungshubes erreicht wird, so
daß insgesamt gesehen eine gleichmäßige Verteilung der Flüssigkeit auf der Oberfläche
des Rollkörpers erzielt wird. Aber auch für Ausführungsformen zur Verwendung an Behältern
mit Treibgasfüllung ist ein zusätzlicher Betätigungsgriff am Schlitten vorteilhaft,
da hier ohne Veränderung des Anlagedruckes an der Haut die Dosierung vorgenommen werden
kann.
[0012] In Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß der Schlitten auf seiner
dem Rollkörper zugekehrten Seite wannenartig ausgebildet ist, wobei der Quersteg den
Wannenboden bildet. Dies hat den Vorteil, daß bei einer versehentlichen Überdosierung
von der Oberfläche des Rollkörpers abtropfende Flüssigkeit im Bereich des Rollkörpers
wieder aufgefangen wird und dann anschließend noch unter entsprechender Neigung des
Behälters über den Rollkörper auf die Haut aufgetragen werden kann. Wenn wenigstens
ein Teil der Wannenwandung mit einer Schicht aus einem saugfähigen Material versehen
ist, kann ein unbeabsichtigtes Abtropfen von Überschußflüssigkeit vermieden werden.
[0013] Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Rasierwasserflasche mit Auftragsvorrichtung, teilweise
im Schnitt,
Fig. 2 eine Vorderansicht der Flasche gemäß Fig. 1 mit abgenommener Austragsvorrichtung
im Schnitt,
Fig. 3 eine andere Ausführungsform einer Auftragsvorrichtung im Schnitt.
[0014] Der in Fig. 1 in einer Seitenansicht dargestellte flaschenförmige Behälter 1 für
einGesichts- oder Rasierwasser ist in üblicher Weise aus Glas hergestellt und ggf.
mit einer hier nicht näher dargestellten Schutzfolie überzogen, da die Flüssigkeit
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit Treibgas abgefüllt ist. Der Behälter
ist mit einem
Verschluß 2 abgeschlossen, in dem ein Förder- und Austrittsrohr 3 längsverschiebbar
gelagert ist und mit einer hier nicht näher dargestellten Ventileinrichtung versehen
ist. Innerhalb des Behälters 1 ist das hier nur teilweise dargestellte Rohr bis in
den Bodenbereich geführt, während das andere Ende über den Verschluß 2 herausgeführt
ist und diesen mit seinem freien Ende 4 überragt. Auf den Behälter 1 isb eine Kappe
5 aufgeschoben, die mit mehreren federnd ausgebildeten Raststegen 6 versehen ist,
die den wulstartig ausgebildeten Verschluß 2 untergreifen und die Kappe 5 fest mit
dem Behälter 1 verbinden. Die allseitig geschlossene Kappe 5 ist in ihrem oberen Bereich
mit einer schachtartigen öffnung 7 versehen, in der ein wannenartig ausgebildeter
Schlitten 8 in Richtung des Doppelpfeiles 9 verschiebbar geführt ist. An der offenen
Seite des wannenartig ausgebildeten Schlittens 8 ist ein walzenartig ausgebildeter
Rollkörper 10 frei drehbar gelagert. Der Rollkörper 10 ist aus einem unelastischen
Material, beispielsweise aus einem Kunststoff hergestellt und weist auf seiner Oberfläche
gleichmäßig verteilt eine Vielzahl von Erhöhungen und/oder Vertiefungen 11 auf. Die
Erhöhungen bzw. Vertiefungen sind hierbei nur schematisch angedeutet und werden zweckmäßigerweise
durch linsenförmige Erhöhungen bzw. linsenförmige Vertiefungen gebildet, die so bemessen
sind, daß sich bei der Anlage und bei dem Abrollen des Rollkörpers 10 auf der Haut,
beispielsweise auf der Gesichtshaut,diese vollflächig in der Berührungszone an die
Oberfläche des Rollkörpers 10 anschmiegt. Der Rollkörper 10 kann, wie dargestellt,
zylindrisch ausgebildet sein oder aber eine ballige oder ähnliche Formgebung aufweisen.
Die Kanten jeweils an den Enden sind jeweils abgerundet.
[0015] An den Stirnseiten ist der Rollkörper 10 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
mit Bohrungen 12 versehen, in die entsprechende Zapfen 13 des Schlittens 8 einrasten.
Der Schlitten 8 weist einen mit Abstand zum Rollkörper 10 quer zu seiner Bewegungsrichtung
9 verlaufenden Quersteg 14 auf, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zugleich
den Wannenboden bildet. Der Quersteg 14 ist auf seiner dem Rollkörper 10 zugekehrten
Seite mit einer Sprühdüse . 15 verbunden, in die von der dem Rollkörper 10 abgekehrten
Seite das freie Ende 4-des Austrittsrohres 3 eingeschoben ist.Die Sprühdüse ist zweckmäßigerweise
als Aerosoldüse ausgebildet. Wird nun auf den Rollkörper 10 ein gegen den Behälter
1 gerichteter Druck ausgeübt, so wird über den Schlitten 8 das Austrittsrohr 4 verschoben
und hierbei das im Bereich des Verschlusses 2 angeordnete Ventil geöffnet. Das Treibgas
preßt die Flüssigkeit aus dem Behälter heraus, so daß die Flüssigkeit mit Hilfe der
Sprühdüse 15 in feiner Verteilung auf die Oberfläche des Rollkörpers 10 aufgesprüht
wird. Bei gleichzeitigem Abrollen der'Anordnung auf der Haut wird hierbei der am Rollkörper
10 anhaftende Flüssigkeitsfilm auf die Haut aufgetragen und bei entsprechender Rollbewegung
in die Haut leicht einmassiert. Da das Abrollen einerseits und das öffnen des Ventiles
andererseits unabhängig von einander erfolgen kann, ist ein fein dosierter Auftrag
der Flüssigkeit möglich. Durch die wannenartige Ausbildung des Schlittens 8 werden
an der Oberfläche des Rollkörpers 10 nach unten abtropfende Flüssigkeitsmengen aufgefangen,
die dann anschließend bei geschlossenem Ventil und entsprechender Schrägstellung des
Behälters noch restlos auf die Haut aufgebracht werden können.
[0016] Die anhand des Ausführungsbeispieles beschriebene Vorrichtung läßt sich in gleicher
Weise auch für drucklos abgefüllte Flüssigkeiten verwenden. In diesem Fall ist es
lediglich erforderlich, den Quersteg 14 mit dem bewegbaren Kopfteil einer üblichen
Zerstäuberpumpe zu verbinden, wobei jedoch die Sprühdüse der Zerstäuberpumpe nicht
seitlich, sondern in Verschieberichtung 9 ausgerichtet ist. Auch hier kann die Zerstäuberpumpe
durch Druck gegen den Rollkörper 10 betätigt und damit die Flüssigkeit aufgetragen
werden.
[0017] Zur Vereinfachung der Handhabung ist es sowohl für die beschriebene Ausführungsform
für einen Behälter mit Treibgasfüllung als auch für die vorstehend erwähnte Ausführungsform
in Kombination mit einer Zerstäuberpumpe zweckmäßig, wenn die Kappe 5 eine seitlich,
schlitzförmige öffnung 16 aufweist, durch die ein Betätigungsgriff 17 nach außen herausragt,
der mit dem Schlitten 8 verbunden ist. Der Betätigungsgriff 17 kann mit dem Finger
oder dem Daumen leicht berührt und in Richtung des Pfeiles 9 auf den Behälter 1 zubewegt
werden und hierbei entweder den Federdruck des Ventils bei einer Abfüllung mit Treibgas
überwinden helfen oder aber die Betätigungskraft für eine Zerstäuberpumpe einleiten.
[0018] Die vorstehend näher erläuterten Ausführungsbeispiele sind für die Anwendung von
niedrig viskosen Flüssigkeiten wie Gesichtswässern oder dgl. gedacht. Das Konstruktionsprinzip
läßt sich jedoch auch für höher viskose Flüssigkeiten wie Körperlotionen, Sonnenschutzöle
oder dgl. unter entsprechender Anpassung verwenden. So ist es beispielsweise möglich,
den Behälter wenigstens teilweise verformbar auszubilden und die mit dem Behälter
verbindbare Kappe mit einer Schlitzdüse zu versehen, deren freie Ränder elastisch
ausgebildet sind und lippenartig gegeneinander liegen, so daß die Düse gleichzeitig
die Funktion eines Ventils nach Art eines Lippenventils übernimmt. Der Rollkörper
wird dann parallel zur Ausrichtung des Düsenschlitzes noch mit verhältnismäßig geringem
Abstand angeordnet, so daß bei einem Druck auf den verformbaren Behälter sich die
Lippen öffnen und die aus dem Behälter ausgepreßte Lotion auf die Oberfläche des Rollkörpers
gelangt und dann entsprechend auf der Haut verteilt werden kann. Zweckmäßig ist es
hierbei, wenn entweder der Behälter nur in bestimmten Flächenteilen verformbar ist
oder aber die Kappe Seitenteile aufweist, die sich über die ganze Länge des Behälters
erstrecken, so daß bei der Handhabung der Behälter fest angefaßt werden kann, .ohne
daß gleichzeitig Druck auf die verformbaren Bereiche des Behälters ausgeübt wird und
somit ein unbeabsichtigtes Auspressen des Behälterinhaltes vermieden wird. Da die
als Lippenventil ausgebildete Schlitzdüse selbstschließend ist und der Behälterinhalt
aufgrund seiner hohen Viskosität schon bei verhältnismäßig geringer Schließkraft der
Ventillippen nicht auslaufen kann, kann diese Ausführungsform auch "über Kopf", d.h.
mit obenliegendem Behälter benutzt werden. Insbesondere bei dem Einsatz im Bereich
von Sonnenschutzmitteln ist es zweckmäßig, wenn der Zwischenraum zwischen der Düsenöffnung
und dem Rollkörper von der Seite her frei zugänglich ist, um so diesen Bereich ggf.
von etwa anhaftendem Sand oder dgl. reinigen zu können.
[0019] Anstelle nur eines walzenförmig'ausgebildeten Rollkörpers ist es auch möglich, zwei
oder mehrere Rollkörper parallel nebeneinander anzuordnen. Die Zahl, der Durchmesser
sowie die räumliche Anordnung der Walzen zueinander richtet sich einmal nach der erforderlichen
übertragungsfläche an der Vorrichtung und nach der Art der aufzutragenden Flüssigkeit.
Anstelle eines walzenförmigen Rollkörpers ist es auch möglich, einen oder mehrere
kugel- oder tonnenförmige Rollkörper einzusetzen, wobei diese kleineren Rollkörper
axial nebeneinander und bei der Verwendung mehrerer Reihen von Rollkörpern jeweils
versetzt zueinander angeordnet werden können.
[0020] In einer Ausgestaltung des dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiels ist
es auch möglich, den Behälter 1 an der Wand zu befestigen und das freie Ende 4 des
Austrittsrohres 3 als flexiblen Schlauch mit entsprechender Länge auszubilden. Die
Kappe 5 ist dann entsprechend als Handgriff ausgebildet und trägt ein Ventil, das
einerseits mit der Austrittsöffnung des freien Schlauchendes verbunden ist und andererseits
mit der Sprühdüse 15 verbunden ist. Durch Betätigung des Ventils, sei es über eine
Verschiebung des Rollkörpers 10, sei es über ein gesondertes Betätigungsmittel, läßt
sich wie vorstehend beschrieben, die Flüssigkeit auf den Rollkörper aufsprühen und
auf die Hautfläche "aufrollen".
[0021] Die Ausführungsform gem. Fig. 3 unterscheidet sich von der Ausführungsform gem. Fig.
1 im wesentlichen nur durch die Form des wannenartigen Schlittens 8'. Zur Vereinfachung
der Fertigung ist hier der Boden
18 ebenflächig ausgeführt. Diese Formgebung ergibt ein einfach herzustellendes Kunststofformteil
und bietet darüber hinaus die Möglichkeit, im Fertigungsvorgang auch eine Breitschlitzdüse
15' einzuarbeiten. Hierzu wird auf der dem Sprührohr 4 zugekehrten Seite des Bodens
18 eine zylindrische Aufnahmebohrung 19 in den Wannenboden 18 eingearbeitet, der auf
der anderen, dem Rollkörper 10 zugekehrten Seite des Wannenbodens eine langgestreckt
rechteckige, trichterartig sich erweiternde Ausnehmung 20 zugeordnet ist. Zwischen
der Bohrung 19 und der Ausnehmung 20 ist eine Durchgangsöffnung, die die eigentliche
Sprühdüse darstellt.angeordnet.
[0022] Die Kappe 5' weist eine entsprechend kastenartig ausgebildete Aufnahmeöffnung 21
auf, in der der Schlitten 8' geführt ist und,weistauf ihrer der Flasche 1 zugekehrten
Seite eine Durchgangsöffnung 22 für den Verschluß 2 auf, der hier durch den Ventilkranz
gebildet wird. Die Kappe 5' wird hierbei durch zwei Hakenzungen 23, die den Ventilkranz
2 hintergreifen, an der Flasche gehalten. Der untere Bereich der Seitenwandungen des
wannenartigen Schlittens 8' ist mit einer dünnen, saugfähigen Beschichtung 24 versehen,
die überschüssige Flüssigkeit aufnimmt, so daß diese bei der Handhabung nicht abtropfen
kann und ggf. keine Flecken auf der Kleidung etc. verursacht. Da es sich bei Gesichtswässern
um leicht verdampfbare Flüssigkeiten handelt, kann die überschußflüssigkeit dann abdampfen.
1. Behälter mit Vorrichtung zum Auftragen von Flüssigkeiten auf eine Fläche, insbesondere
zum Auftragen von Mitteln zur Körper- und Schönheitspflege auf die Haut, der wenigstens
einen Rollkörper aufweist, der mit Abstand zur Austrittsöffnung des.Behälters frei
drehbar angeordnet ist und wobei Mittel vorgesehen sind, die durch Druck den Behälterinhalt
bei Freigabe der Austrittsöffnung auf die Oberfläche des Rollkörpers aufbringen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung des Behälters (1) ventilartig verschließbar
ausgebildet ist, und daß der Rollkörper (10) in einem relativ zum Behälter (1) in
Richtung auf dessen Austrittsöffnung verschiebbaren Schlitten (8) gelagert ist, und
daß der Schlitten (8) mit-Mitteln zur Auslösung des Förderdruckes in Verbindung steht.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (8) mit dem
Rollkörper (10) in einer mit dem Behälter (1) im Bereich seiner Austrittsöffnung verbindbaren
Kappe (5) gelagert ist.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (8)
einen mit Abstand zum Rollkörper (10) . quer zu seiner Bewegungsrichtung verlaufenden
Quersteg (14) aufweist, der mit einer gegen den Rollkörper (10) gerichteten Sprühdüse
(15) verbunden ist, die auf der dem Rollkörper (10) abgekehrten Seite mit der Austrittsöffnung
des Behälters (1) in Verbindung steht.
4. Behälter nach Anspruch 3, bei dem die Flüssigkeit zusammen mit einem Treibgas abgefüllt
ist und dessen Austrittsöffnung durch ein längsverschiebbares und mit einem Ventil
versehenen Austrittsrohr gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Querstag (14)
auf seiner dem Rollkörper (10) abgekehrten Seite eine Ausnehmung zur Aufnahme des
freien Endes des Austrittsrohres (3) aufweist, die auf der dem Rollkörper (10) zugekehrten
Seite in die Sprühdüse (15) ausmündet.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Quersteg (14) auf seiner
dem Rollkörper (10) abgekehrten Seite mit dem bewegbaren Teil einer an sich bekannten
Zerstäuberpumpe in Verbindung steht und daß das Förderrohr der Zerstäuberpumpe mit
der Sprühdüse (15) am Quersteg (14) verbunden ist.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten
(8) mit wenigstens einem die Außenfläche der Kappe (5) überragenden Betätigungsgriff
(17) verbunden ist.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüse
(15) als Breitstrahldüse ausgebildet ist.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten
(8) auf seiner dem Rollkörper (10) zugekehrten Seite wannenartig ausgebildet ist,
wobei der Quersteg (14) den Wannenboden bildet.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der als
Walze ausgebildete Rollkörper (10) eine ballige Kontur aufweist.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
des Rollkörpers (10) mit einer Vielzahl von Erhöhungen und/oder Vertiefungen (11)
versehen ist.
11. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Breitstrahldüse durch eine Bohrung im Steg zur Aufnahme des freien Endes des
Sprührohres (4) gebildet wird, die auf der dem Rollkörper (10) zugekehrten Seite des
Steges in eine langgestreckt rechteckige trichterartig sich erweiternde Ausnehmung
(20) im Steg mündet.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwandungen
des wannenartig ausgebildeten Schlittens (8) wenigstens teilweise mit einer Schicht
(24) aus einem saugfähigen Material versehen sind.