[0001] Die Erfindung betrifft gemäß einem ersten Erfindungsgedanken ein Verfahren zum Vereinigen
von zwei nebeneinander laufenden, insbesondere aus Falzprodukten bestehenden Schuppenströmen
zu einem gemeinsamen Produktstrom und geht gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken
auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Die in einem Falzapparat hergestellten und in Form eines oder mehrerer Schuppenströme
ausgelegten Falzprodukte werden in der Regel anschließend zur Bildung versandfähiger
Einheiten einer Packetiereinrichtung zugeführt. Bei der Auslage in Form von zwei parallelen
Schuppenströmen, die entweder von zwei Falzaggregaten kommen oder durch Auseinanderziehen
ineinandersteckender, gemeinsam gefalzter Falzprodukte gebildet werden können, werden
dementsprechend zwei Packetiereinrichtungen sowie das für zwei Packetiereinrichtungen
erforderliche Bedienungspersonal benötigt, was sich ungünstig auf die Herstellungskosten
auswirkt.
[0003] In der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung P 33 36 507 werden nun ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Vereinigen von zwei Schuppenströmen in Vorschlag gebracht.
Gemäß diesem bekannten Vorschlag wird der eine der beiden miteinander zu vereinigenden
Schuppenströme um 180° gewendet und auf den anderen Schuppenstrom aufgelegt. Das Ergebnis
ist dabei zwar ein gemeinsamer Produktstrom. Hierbei handelt es sich jedoch um einen
Produktstrom mit zwei spiegelbildlich aufeinanderliegenden Schuppenströmen. Ein Produktstrom
dieser Art kann jedoch in manchen Fällen, insbesondere wenn vergleichsweise minderwertiges
Papier Verwendung findet, nur sehr schwer weiterverarbeitet werden. Außerdem kann
der Wendevorgang zu einer starken Beanspruchung der Produkte führen, so daß diese
Art der Schuppenstromvereinigung in manchen Fällen schon aus diesem Grunde nicht gangbar
ist. In manchen Fällen ist auch die spiegelbildliche Lage der Produkte, die hier auch
im Bereich der nach der Schuppenstromvereinigung herzustellenden Stapel vorhanden
ist, unerwünscht. Ferner kann die hier erforderliche Wendestation eilen hohen Platz-
und Bauaufwand ergeben.
[0004] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, unter Vermeidung
der Nachteile und Beibehaltung der Vorteile des bekannten Vorschlags ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Vereinigung von zwei Schuppenströmen zu schaffen,.wobei nicht
nur eine vergleichsweise einfache Realisierbarkeit, sondern auch eine universelle
Verwendbarkeit sichergestellt wird.
[0005] Die verfahrensmäßige Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die
beiden Schuppenströme in Laufrichtung eine einem halben Schuppenabstand entsprechende
Versetzung ihrer Produkte aufweisen, in einer gemeinsamen Transportebene unter einem
spitzen Winkel bis zur vollständigen Überschneidung zusammengeführt und im Bereich
des Zusammentreffens der gegenseitigen Produkte abwechselnd aus der gemeinsamen Transportebene
ausgelenkt werden.
[0006] Hierbei werden die beiden zu vereinigenden Schuppenströme in vorteilhafter Weise
zu einem gemeinsamen Schuppenstrom mit halbem Schuppenabstand zusammengeschoben, wobei
infolge der gegenseitigen Versetzung der beiden Schuppenströme in Laufrichtung und
infolge der zwischen den beiden Schuppenströmen alternierenden Auslenkung der aufeinanderfolgenden
Produkte ein störungsfreies Ineinanderschieben erreicht wird. Das Endprodukt ist hierbei
in vorteilhafter Weise ein einheitlicher Schuppenstrom mit gleich ausgerichteten Produkten.
Infolge der Halbierung des Schuppenabstands ergibt sich hierbei eine vergleichsweise
hohe Stabilität dieses gemeinsamen Schuppenstroms, was sich positiv auf die Weiterverarbeitbarkeit,
beispielsweise in einer Packetiereinrichtung, auswirkt. Dennoch ist hierbei sichergestellt,
daß sämtliche Produkte im Bereich des vereinigten Schuppenstroms die gleiche Lage
und Ausrichtung aufweisen, was vielfach bereits aus Gründen der Sortierung erwünscht
ist. Gleichzeitig gewährleisten die erfindungsgemäßen Maßnahmen eine schonende Behandlung
der Produkte, da diese ihre ursprüngliche Transportebene praktisch nicht verlassen.
Hieraus ist erkennbar, daß die Erfindung die ihr gestellte Aufgabe mit einfamen und
kostengünstigen Mitteln löst.
[0007] In vorteilhafter Wei-terbildung der übergeordneten Maßnahmen werden im Falle der
Verarbeitung von Falzprodukten diese zweckmäßig mit ihrem Falzrücken voraustransportiert.
Dies erleichtert das gegenseitige Ineinanderschieben der beiden Schuppenströme.
[0008] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, daß der Abtransport des zu
einem Schuppenstrom vereinigten Produktstroms unter einer dem Verlauf der Winkelhalbierenden
zwischen den Richtungen der beiden zu vereinigenden Schuppenströme entsprechenden
Richtung erfolgt. Diese Maßnahme erleichtert in vorteilhafter Weise die Ausrichtung
der vorderen Produktkanten rechtwinklig zur Endlaufrichtung.
[0009] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der übergeordneten maßnahmen können die beiden
zu vereinigenden Schuppenströme zumindest im Bereich ihrer äußeren Seitenkanten kraftschlüssig
erfaßt und unter Aufrechterhaltung des Kraftschlusses solange geführt werden, bis
die Produkte der beiden Schuppenströme nur noch um den jeweils kraftschlüssig erfaßten
Bereich seitlich gegeneinander versetzt sind. Diese Maßnahmen ergeben einen zuverlässigen
Vorwärtstransport bei gleichzeitigem Seitentransport.
[0010] Die vorrichtungsmäßige Lösung der obengenannten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch
zwei in Transportrichtung unter einem spitzen Winkel zusammenlaufende, gleiche Geschwindigkeiten
aufweisende Schuppenstromführungen, die sich im Bereich eines gemeinsamen Tisches
überschneiden, der mit einer im Bereich des Schnittpunkts der inneren Randkanten der
beiden Schuppenströme angeordneten Ausnehmung versehen ist, welcher eine Auslenkeinrichtung
zugmrdnet ist, mittels der der über die Ausnehmung hinweggehende Randbereich der aufeinanderfolgenden
Produkte der beiden in Laufrichtung eine einem halben Schuppenabstand entsprechende
Versetzung ihrer Produkte aufweisenden Schuppenströme abwechselnd in die Ausnehmung
des Tisches absenkbar ist.
[0011] Der hier vorgesehene Tisch ergibt in vorteilhafter Weise eine zuverlässige, ebene
Abstützung der beiden Schppenströme im Überschneidungsbereich. Mit Hilfe der Tischausnehmung
und der dieser zugeordneten Auslenkeinrichtung wird dabei trotz dieser festen Abstützung
die Bildung von in der Transportebene sich befindenden Einschubspalten zum gegenseitigen
Ineinanderschieben der Produkte der beiden Schuppenströme erreicht. Die im Bereich
des Tisches vorgesehene Ausnehmung stellt dabei in vorteilhafter Weise sicher, daß
die im Bereich der Ausnehmung abstützungslosen Schuppenstrombereich einfach durch
leichtes Niederdrücken in der gewünschten Weise aus der Transportebene ausgelenkt
werden können, was sich insbesondere bei der Verarbeitung mehrlagiger Falzprodukte
als vorteilhaft erweist. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen ergeben demnach ersichtlich
eine hohe Zuverlässigkeit und Funktionssicherheit bei vergleichsweise einfacher Bauweise.
[0012] In zweckmäßiger Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann die Auslenkeinrichtung
als oberhalb des Tisches angeordnete, im Takt der ankommenden Produkte angetriebene,
mit ihrem Umfang in die Ausnehmung des Tisches eingreifende Nockenscheibe ausgebildet
sein. Hierbei handelt es sich in vorteilhafter Weise um ein sehr robustes, kontinuierlich
antreibbares Bauteil zum Niederdrücken der über die Tischausnehmung hinweggehenden
Schuppenstrombereiche. Sdern lediglich eine Nockenscheibe vorgesehen ist, wird diese
zweck-
' mäßigerweise so angeordnet, daß ihre Rotationsebene einer entlang der Winkelhalbierenden
zwischen den beiden, spitzwinklig zusammenlaufenden Schuppenstromführungen verlaufenden,zum
Tisch senkrechten Ebene entspricht. Hierdurch ist sichergestellt, daß die Umfangsnocken
der Nockenscheibe abwechselnd zum Eingriff mit dem einen bzw. dem in Laufrichtung
hiergegen versetzten anderen Schuppenstrom kommen.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß die Schuppenstromführungen
jeweils mindestens eine einen den äußeren Rand des jeweils zugeordneten Schuppenstroms
erfassenden, über den Tisch hinweggehenden Klemmspalt begrenzende, parallel zur zugeordneten
Transportrichtung verlaufende Klemmbänderpaarung aufweisen. Diese Maßnahmen ergeben
in vorteilhafter Weise eine kraftschlüssige Erfassung der miteinander zu vereinigenden
Schuppenströme im gemeinsamen Überschneidungsbereich und damit einen zuverlässigen
Zwangstransport.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß im Anschluß an die den
äußeren Randkanten der beiden Schuppenströme zugeordneten Klemmbänderpaarungen hierzu
parallel verlaufende, senkrecht zur Tischebene angeordnete Ausrichtbänder vorgesehen
sind, die vorzugsweise mit Voreilung gegenüber den Klemmbänderpaarungen angetrieben
werden. Diese Ausrichtbänder stellen die einzelnen Produkte des vereinigten Schuppenstroms
gerade, d. h. mit ihrer Vorderkante senkrecht zur Endlaufrichtung, die vorteilhaft
dem Verlauf der Winkelhalbierenden zwischen den Transportrichtungen der beiden miteinander
zu vereinigenden Schuppenströme entspricht.
[0015] Weitere zweckmäßige Fortbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
[0016] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Schuppenstrom-aus.lage,
Figur 2 eine Seitenansicht der Anordnung gemäß Figur 1 und
Figur 3 eine vergrößerte Darstellung der Auslenkeinrichtung in Figur 2 entsprechender
Darstellung.
[0017] Der erfindungsgemäßen Schuppenstromauslage liegt, wie am besten aus Figur 1 erkennbar
ist, eine in der Draufsicht Y-förmige Schuppenstromführung mit zwei in Transportrichtung
unter einem spitzen Winkel zusammenlaufenden Einlaufästen 1, 2 und einem eine dem
Verlauf der Winkelhalbierenden zwischen den Transportrichtungen der Einlaufäste entsprechende
Richtung aufweisenden Auslaufast 3 zugrunde. Die auslaufseitigen Enden der Einlaufäste
1, 2 überschneiden sich gegenseitig, so daß die auf den Auslaufästen 1, 2 ankommenden
Schuppenströme 4 bzw. 5 zu einem gemeinsamen Schuppenstrom 6 zusammengeschoben werden,
der auf dem Auslaufast 3 abtransportiert wird.
[0018] Die Einlaufäste 1, 2 und der Auslaufast 3 werden durch in der jeweiligen durch Pfeile
angedeuteten Laufrichtung verlaufende und entsprechend der gewünschten Y-förmigen
Grundkonfiguration angeordnete Bändersätze gebildet, die mit gleicher Geschwindigkeit
synchron angetrieben werden. Der Auslaufast 3 weist zur Bewerkstelligung einer zuverlässigen
Abstützung mehrere nebeneinander angeordnete Bänder 7 auf. Dasselbe gilt für die Einlaufäste
1, 2, die ebenfalls mehrere nebeneinander angeordnete Bänder 8a bzw. 8b aufweisen,
auf denen die Produkte des zugeordneten Schuppensroms aufliegen. Diese Bänder 8a bzw.
8b enden im Überschneidungsbereich derart, daß kein Eingriff mit dem auf dem jeweils
anderen Einlaufast aufliegenden Schuppenstrom erfolgt, um eine Drehung der Produkte
zu verhindern. Dementsprechend gehen, wie am besten aus Figur 2 erkennbar ist, die
jeweils äußeren Bänder 8a bis zum Ende des überschneidungsbereichs durch. Die inneren
Bänder 8b enden bereits im Bereich des Beginns der gegenseitigen Überschneidung der
beiden Einlaufäste 1 bzw. 2. Die Abstützung der die Schuppenströme 4, 5 bildenden
Produkte erfolgt in diesem Bereich mittels einer durch eine Platte aus Blech oder
Sperrholz oder dergleichen gebildeten Tisch 9, über den das Obertrum der äußeren Bänder
8a ganz und der inneren Bänder 8b teilweise hinweggeht.
[0019] Außerhalb des Überschneidungsbereichs liegen die Produkte der Schuppenströme 4, 5
einfach auf den Bändern 8a, 8b des jeweils zugeordneten Bändersatzes auf. Im überschneidungsbereich
sind jedoch eine Führung und ein Zwangstransport der Produkte erforderlich. Hierzu
ist im Bereich jedes Einlaufspalts 1, 2 ein Klemmspalt 10 vorgesehen, in den die entsprechenden
Produkte mit ihrem äußeren, d. h. voneinander abgewandten Rand einlaufen. Zur Bildung
des eine Zwangsführung und einen Zwangstransport bewerkstelligten Klemmspalt 10 ist
jeweils eine Klemmbänderpaarung vorgesehen, die hier einfach durch das jeweils äußere
Band 8a als unterem Gnd und durch ein diesem zugeordnetes oberes Klemmband 11 gebildet
wird, das sich etwa über die Länge des Tisches 9 erstreckt. Das Untertrum des oberen
Klemmbands 11 wird dabei, wie Figur 2 am besten zeigt, zur Beewrkstelli-gung eines
zuverlässigen Eingriffs durch Andrückrollen 12 an das Obertrum des jeweils zugeordneten
unteren Bands 8a angedrückt. Die Begrenzung der Klemmspalte 10 durch ein jeweils oberes
Klemmband 11 ergibt einen besonders zuverlässigen Zwangstransport. In einfachen Fällen
wäre es aber auch ohne weiteres denkbar, dem unteren Band 8a jeweils lediglich Andrückrollen
zuzuordnen. Die die Einlauf- ä-ste 1 bzw. 2 und den Auslaufast 3 bildenden Bänder
8 bzw. 7 werden zwangsweise angetrieben, wobei zumindest die Bänder 8 der Einlaufäste
1 bzw. 2 gleiche Geschwindigkeit aufweisen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sollen
auch die Bänder 7 des Auslaufasts dieselbe Geschwindigkeit wie die Bänder 8 der Einlaufäste
1, 2 aufweisen. Es wäre aber auch denkbar, die Bänder 7 mit größerer oder kleinerer
Geschwindigkeit als die Bänder 8 anzutreiben, um eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung
des im Bereich des Auslaufasts 3 sich ergebenden Schuppenabstands zu erreichen, der
im dargestellten Ausführungsbeispiel der Hälfte des im Bereich der Einlaufäste 1,
2 vorhandenen Schuppenabstands enspricht. Die oberen Klemmbänder 11 bzw. die diesen
zugeordneten Andrückrollen 12 benötigen keinen Antrieb und werden einfach durch Reibung
mitgenommen. Der kraftschlüssige Eingriff im Bereich der seitlichen Klemmspalte 10
ergibt einen zuverlässigen Transport der jeweils zugeordneten Schuppenströme 4 bzw.
5 unter Beibehaltung ihrer jeweiligen Laufrichtung auch im Überschneidungsbereich,
so daß die Schuppenströme 4 bzw. 5 im gegnseitigen Überschneidungsbereich der Einlauf
äste 1, 2 unter exakter Beibehaltung der Position und Ausrichtung ihrer Produkte zuverlässig
ineimnder geschoben werden.
[0020] Bei den die miteinander zu vereinigenden Schuppenströme 4, 5 bildenden Produkten
kann es sich um Kartonzuschnitte oder dergleichen handeln. Im dargestel-lten Ausführungsbeispiel
soll es sich hierbei um Falzprodukte 13 handeln, die von einem einer Druckmaschine
nachgeordneten-Falzapparat ausgelegt werden. In vielen Fällen werden dabei zur Verringerung
der Arbeitsgeschwindigkeit bereits zwei Schuppenströme ausgelegt. Es ist aber auch
denkbar, ineinander steckende Produkte in Form eines einfachen Schuppenstroms auszulegen
und anschließend die Produkte soweit auseinanderzuziehen, daß sich zwei parallele
Schuppenströme ergeben. In jedem Falle ergeben sich hierbei gleiche Schuppenabstände,
die miteinander zu vereinigenden Schuppenströme 4, 5 sind so geführt, daß der Falzrücken
der Falzprodukte .13 im Überschneidungsbereich in Transportrichtung weist. Gleichzeitig
sind die miteinander zu vereinigenden Schuppenströme 4, 5 in Transportrichtung um
etwa einen halben Schuppenabstand gegeneinander versetzt, so daß die Falzprodukte
13 der beiden Schuppenströme 4, 5 im Bereich des Schnittpunkts der inneren Randkanten
dieser beiden Schuppenströme, d. h. am Beginn der gegenseitigen Überschneidung, mit
einer einem halben Schuppenabstand entsprechenden Versetzung aufeinandertreffen, d.
h. die innere vordere Ecke der Falzprodukte 13 des einen Schuppenstroms trifft etwa
im Bereich der Mitte des Schuppenabstands auf die Seitenkante des jeweils zugeordneten
Falzprodukts 13 des gegenüberliegenden Schuppenstroms. Der Schuppenabstand des vereinigten
Schuppenstroms 6 entspricht dementsprechend der Hälfte des Schuppenabstands der miteinander
zu vereinigenden Schuppenströme 4, 5.
[0021] Um das Einschieben der Falzprodukte 13 des einen Schuppenstroms 4-bzw. 5 zwischen
die Falzprodukte13 des jeweils anderen Schuppenstroms zu erleichtern, werden im Bereich
der einander zugewandten inneren Randkanten der miteinander zu vereinigenden Schuppenströme
4, 5 an der Stelle, an der die gegenseitigen Falzprodukte 13 zusammentreffen, abwechselnd
Einsteckspalte gebildet, in die die jeweils ankommenden Falzprodukte 13 des jeweils
benachbarten Schuppenstroms einlaufen können. Nachdem ein erster gegenseitiger Eingriff
hergestellt ist, werden die Falzprodukte 13 der beiden Schuppenströme 4, 5 im Verlauf
des weiteren Vorwärtstransports weiter zusammengeschoben, wobei auf jeweils ein Falzprodukte
13 des einen Schuppenstroms 4 ein Falzprodukte 13 des jeweils anderen Schuppenstroms
5 folgt. Der erforderliche Seitentransport ergibt sich automatisch durch die unter
einem spitzen Winkel zusammenlaufende Anordnung der beiden Einlaufäste 1, 2.
[0022] Zur Bildung der Einsteckspalten werden die inneren Randkanten der aufeinanderfolgenden
Produkte der beiden Schuppenströme 4, 5 abwechselnd aus ihrer durch den Tisch 9 definierten
Transportebene nach unten ausgelenkt. Hierzu ist der Tisch 9 im Bereich des Schnittpunkts
der inneren Randkanten der beiden Schuppenströme 4, 5, d. h. im Bereich des Beginns
der gegenseitigen überschneidung der beiden Einlaufäste bzw. der diesen zugeordneten
Schuppenströme, also in dem Bereich, in dem die Falzprodukte 13 der beiden Schuppenstrome
4, 5 aufeinandertreffen, mit einer Ausnehmung 14 versehen, in die eine oberhalb des
Tisches 9 drehbar gelagerte Nockenscheibe 15 mit ihren Umfangsnocken 16 eintaucht,
wie am besten aus Figur 3 erkennbar ist. Die Ausnehmung 14 kann, wie Figur 1 zeigt,
rechteckförmig ausgebildet und so angeordnet sein, daß die Winkelhalbierende zwischen
den unter einem spitzen Winkel zusammenlaufenden Einlaufästen 1, 2 eine Symmetrielinie
bildet. Die Rotationsebene der Nockenscheibe 15 entspricht einer senkrecht zum Tisch
9 verlaufenden, die genannte Winkelhalbierende enthaltenden Ebene. Die Nockenscheibe
15 ist, wie die Figuren 2 und 3 zeigen, mit mehreren, zahnförmigen Nocken 16 versehen,
deren Abstand der Hälfte des Schuppenabstands im Bereich der einlaufseitigen Schuppenströme
4, 5 entspricht. Die Nockenscheibe 15 wird im Takt der ankommenden Produkte, d. h.
so angetrieben, daß jedes der in alternierender Reihenfolge hierunter vorbeilaufenden
Falzprodukte 13 der beiden Schuppenströme 4, 5 zum Eingriff mit einer Umfangsnocke
16 kommt. Hierdurch wird ereicht, daß immer dann, wenn sich ein Falzprodukt 13 des
rechten bzw. linken Schuppenstroms 4 bzw. 5 der jeweils gegenüberliegenden Randkante
des anderen Schuppenstroms nähert, das jeweils vorausgehende Falzprodukt 13 dieses
Schuppenstroms mittels einer Umfangsnocke 16 etwas in die Ausnehmung 14 des Tischs
9 hineingedrückt wird, so daß sich ein im Bereich der durch den Tisch 9 definierten
Transportebene sich befindender Einsteckspalt 17 für das von der inneren Randkante
her sich annähernde Falzprodukt 13 des jeweils gegenüberliegenden Schuppenstroms ergibt,
wie am besten aus Figur 3 erkennbar ist. Die Nockenscheibe 15 ist dabei so justiert,
daß der Eingriff der Umfangsnocken 16 mit dem jeweils niederzudrückenden Falzprodukt
13 im Bereich der Mitte des Schuppenabstands erfolgt, wie ebenfalls aus Figur 3 erkennbar
ist. Hierdurch ergeben sich breite Einsteckspalte.Die Randbereiche 18 der Ausnehmung
14 können zur Schonung der niederzudrückenden Produkte leicht nach unten abgewinkelt
sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine mittig, d. h. im Bereich der Winkelhalbierenden
angeordnete Nockenscheibe 15 vorgesehen, die alternierend die aufeinanderfolgenden
Produkte des einen bzw. anderen Schuppenstroms niederdrückt. Es wäre aber auch denkbar,
zwei nebeneinander angeordnete Nockenscheiben vorzuziehen, die jeweils mit gegeeneinander
versetztem Takt die Falzprodukte 13 des jeweils zugeordneten Schuppenstroms niederdrücken.
Diese Nockenscheiben könnten dabei auf einer gemeinsamen Welle angeordnet und mit
gleicher Geschwindigkeit angetrieben sein. Der Abstand der dabei vorgesehenen Umfangsnocken
entspräche dabei dem Schuppenabstand im Bereich der einlaufseitigen Schuppenströme
4, 5, wobei die Umfangsnocken der beiden Nockenscheiben um einen halben Schuppenabstand
gegeneinander versetzt wären.
[0023] Die Vorderkanten bzw. Seitenkanten der Falzprodukte 13 werden nach Vereinigung der
einlaufseitigen Schuppenströme 4, 5 rechtwinklig bzw. parallel zur Endlaufrichtung,
d. h. zur Laufrichtung des Auslaufasts 3 ausgerichtet. Hierzu sind am auslaufseitigen
Ende des überschneidungsbereichs -angeordnete, den äußeren Randkanten des dabei bereits
vereinigten Schuppenstroms 6 zugeordnete Ausrichtbänder 19 vorgesehen, deren Lauffläche
senkrecht zur Ebene des Tischs 9, d. h. zur Transportebene, ausgerichtet ist. Die
Ausrichtbänder 19 verlaufen parallel zu den äußeren Randkanten des jeweils zugeordneten
Einlaufasts 1 bzw. 2 bzw. des hierauf jeweils aufgenommenen Schuppenstroms 4 bzw.
5. Die Ausrichtbänder 19 besitzen eine griffige Außenoberfläche und werden mit gegenüber
der Transportgeschwindigkeit etwas höherer Geschwindigkeit angetrieben, so daß die
von den Klemmbändern 11 freigegebenen Falzprodukte 13, die jeweils noch die durch
die Klemmbänder 11 vorgegebene Ausrichtung aufweisen, so verschwenkt werden, daß ihre
Vorderkanten etwa senkrecht und ihre Seitenkanten etwa parallel zur Laufrichtung des
Auslaufasts ausgerichtet werden. Die Ausrichtbänder 19 sind dabei zweckmäßig soweit
außerhalb angeordnet, daß ihre Laufflächen praktisch lediglich mit den vorderen Ecken
der jeweils zu verschwenkenden Falzprodukte 13 in Eingriff kommen. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist den Ausrichtbändern 19 eine Rütteleinrichtung mit parallel
zu den Seitenkanten des auslaufseitigen Schuppenstroms 6 verlaufenden Rüttelleisten
20 nachgeordnet, die mittels eines Kurbeltriebs oder dergleichen in zur Transportrichtung
des auslaufseitigen Sch4:penstroms 6 senkrechte Rüttelbewegung versetzbar sind, wie
durch die in Figur 1 eingezeichneten Doppelpfeile angedeutet ist. Die parallel zu
den Randkanten des jeweils zugeordneten Einlaufasts 1 bzw. 2 ausgerichteten Ausrichtbänder
19 stellen dabei praktisch einen den gabelförmigen Übergang von den beiden Einlaufästen
1, 2 zum Auslaufast 3 überbrückenden Einlauftrichter für die durch die parallel zu
den Randkanten des Auslaufasts 3 verlaufenden Rüttelleisten 20 gebildete Rütteleinrichtung
dar. Im Bereich der Rütteleinrichtung erfolgt praktisch nur noch eine Feinausrichtung
der Falzprodukte 13. Die eigentliche Ausrichtung wird durch die Ausrichtbänder 19
bewerkstelligt.
1. Verfahren zum Vereinigen von zwei nebeneinander laufenden, insbesondere aus Falzprodukten
bestehenden Schuppenströmen zu einem gemeinsamen Produktstrom, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden miteinander zu vereinigenden Schuppenströme (4, 5) in Laufrichtung
eine einem halben Schuppenabstand entsprechende Versetzung ihrer Produkte (13) aufweisen,
in einer gemeinsamen Transportebene unter einem spitzen Winkel bis zur vollständigen
Überschneidung zusammengeführt und im Bereich des Zusammentreffens der gegenseitigen
Produkte (13) abwechselnd aus der gemeinsamen Transportebene ausgelenkt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle der Verarbeitung
von Falzprodukten (13) diese mit ihrem Falzrücken voraus transportiert werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden zu vereinigenden Schuppenströme (4, 5) zumindest im Uberschneidungsbereich
im Bereich ihrer äußeren Seitenkanten kraftschlüssig erfaßt und unter Aufrechterhaltung
des Kraftschlusses solange geführt werden, bis die Produkte der beiden Schuppenströme
(4, 5) nur noch um den jeweils kraftschlüssig erfaßten Randbereich seitlich gegeneinander
versetzt sind und daß die Produkte (13) nach Beendigung der kraftschlüssigen Führung
mit ihrer Vorderkante senkrecht zur Endlaufrichtung ausgerichtet werden, die dem Verlauf
der Winkelhalbierenden zwischen den Richtungen der beiden zu vereinigenden Schuppenströme
(4, 5) entspricht.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch zwei in Transportrichtung unter einem spitzen Winkel zusammenlaufende,
gleiche Geschwindigkeiten aufweisende Schuppenstromführungen (Einlaufäste 1, 2), die
sich im Bereich eines gemeinsamen Tisches (9) überschneiden, der mit einer im Bereich
des Schnittpunkts der inneren Randkanten der den beiden Schuppenstromführungen zugeordneten
Schuppenströme (4, 5) angeordneten Ausnehmung (14) versehen ist, der eine Auslenkeinrichtung
(Nockenscheibe 15) zugeordnet ist, mittels der der über die Ausnehmung (14) hinweggehende
Randbereich der aufeinanderfolgenden Produkte der beiden in Laufrichtung eine einem
halben Schuppenabstand entsprechende Versetzung ihrer Produkte (13) aufweisenden Schuppenströme
(4, 5) abwechselnd in die Ausnehmung (14) des Tisches (9) absenkbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslenkeinrichtung
mindestens eine mittig oberhalb des Tisches (9) angeordnete, im Takt der ankommenden
Produkte (13) angetriebene, mit ihrem Umfang in die Ausnehmung (14) des Tisches (9)
eingreifende Nockenscheibe (15) aufweist, deren Rotationsebene vorzugsweise einer
entlang der Winkelhalbierenden zwischen den beiden spitzwinklig zusammenlaufenden
Schuppenstromführungen verlaufenden, zum Tisch (9) senkrechten Ebene entspricht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenscheibe (15)
mehrere, zahnförmige Nokken (16) am Umfang aufweist, deren gegenseitiger Abstand dem
halben Schuppenabstand entspricht und daß die Nockenscheibe (15) vorzugsweise so angeordnet
und angetrieben ist, daß die Produkte (13) im Bereich der Schuppenmitte hiermit zum
Eingriff kommen.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schuppenstromführungen jeweils mindestens eine einen den äusseren Rand des
jeweils zugeordneten Schuppenstroms (4, 5) erfassenden, über den Tisch (9) hinweggehenden
Klemmspalt (10) begrenzende, parallel zur zugeordneten Transportrichtung verlaufende
Klemmbänderpaarung (8a, 11) aufweisen, wobei vorzugsweise die oberen Bänder (11) der
Klemmbänderpaarung durch Andrückwollen (12) an das jeweils zugeordnete, auf dem Tisch
(9) aufliegende untere Band (8a) andrückbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Tisch (9) bzw. den hierüber hinweggehenden Schuppenbahnführungen ein vorzugsweise
unterhalb einer Seitenkantenausrichteinrichtung hindurchführender Bändersatz (7) nachgeordnet
ist, dessen Transportrichtung der Richtung der Winkelhalbierenden zwischen den beiden
spitzwinklig zusammenlaufenden Schuppenstromführungen entspricht.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß im Anschluß an die den äußeren Randkanten der beiden Schuppenströme (4, 5) zugeordneten
Klemmbänderpaarungen (8a, 11) hierzu parallel verlaufende, senkrecht zur Ebene des
Tisches (9) angeordnete Ausrichtbänder (19) vorgesehen sind, die vorzugsweise mit
Voreilung gegenüber der Transportgeschwindigkeit angetrieben sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 9 , gekennzeichnet durch
eine vorzugsweise den Ausrichtbändern (19) nachgeordnete Rütteleinrichtung mit parallel
zur Abförderrichtung verlaufenden, seitlichen Rüttelleisten (20).