[0001] Die Erfindung betrifft einen Deckelbehälter, bestehend aus einem oben offenen Behälterkörper
mit Mantel und Boden sowie aus einem abnehmbaren Deckel, wobei der Behälter in seinem
Mantel mit im wesentlichen horizontal umlaufenden, zur Behälteraußenseite hin ausgetriebenen
Breitsicken versehen ist, die zumindest bis auf den durch den verschlossenen Deckel
gegebenen Außenumfang vorstehen.
[0002] Behälter, im allgemeinen solche mit im wesentlichen zylin-oder Konischer drischer/Gestalt,
die in ihrem Mantel mit solchen umlaufenden Breitsicken versehen sind, sind seit einiger
Zeit auf dem Markt. Diese Breitsicken haben den Sinn, das gegenseitige Aufsatteln
der Behälter während des Transports zu verhindern. Oft sind die Deckel der Behälter
mit über den Mantelumfang des Behälters, möglicherweise aber auch mit über den Umfang
des Bodens hinausragenden Rändern versehen, deren Durchmesser noch vergrößert wird,
wenn zum Verschließen der Deckel beispielsweise Spannringe benutzt werden, die den
Deckelrand und den oberen Behälterrand umgeben. Stehen derartige Bauteile am oberen
Rand des verschlossenen Behälters über den übrigen Außenumfang des Behälters hervor,
so berühren sich die Behälter beim Aneinanderstoßen an diesen Stellen und es besteht
die Gefahr, daß der überstehende obere Rand des einen Behälters sich auf den Rand
des benachbarten Behälters hängt. Dieser Vorgang wird unter dem erwähnten Aufsatteln
verstanden.
[0003] Ein solches Aufsatteln wird durch in dem Behältermantel vorgesehene Breitsicken verhindert,
wenn diese bis auf den Außenumfang des oberen Randes des Behälters oder vorzugsweise
noch etwas mehr vorstehen. Gegeneinander geschobene Behälter berühren sich dann zuerst
mit den Außenflächen ihrer gegenseitigen Sicken. Hierdurch werden sowohl Beschädigungen
der Deckelverschlüsse wie auch des Behälters selbst verhindert, da die nach außen
ausgetriebenen Breitsicken als eine Art von Pufferflächen dienen, die durch ihre Formgebung
darüberhinaus noch die Widerstandsfähigkeit des Behälters in radialer Richtung erhöhen.
[0004] Nachteilig ist jedoch, daß derartige Breitsicken die Stapeldruckbelastbarkeit der
Behälter bis zu etwa 50% vermindern.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckelbehälter mit vorstehenden Breitsicken
in seiner Mantelfläche zu schaffen, der gegenüber den bisher bekannten Deckelbehältern
mit Breitsicken eine erhöhte Stapeldruckbelastbarkeit aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird für einen Deckelbehälter der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß an die oberen und/oder unteren Flanken der Breitsicken unter einem
Winkel zu deren Umlaufrichtung verlaufende Stützsicken angeschlossen sind. Diese Stützsicken
reduzieren > an denjenigen Stellen, an denen sie angeordnet sind, das verhältnismäßig
steil ausgeführte Gefälle an den Übergangsflanken der Breitsicken zwischen dem Außenumfang
der Breitsicken und dem Durchmesser des eigentlichen Behältermantels. Diese Stützsicken
sollten dabei eine Länge aufweisen, die zumindest etwa der 1,5-fachen Breite der Flanken
der Breitsicken entspricht. Auch sollten sie zweckmäßigerweise etwas länger sein als
die halbe Breite des äußeren Umfangbandes der Breitsicken.
[0007] Bei besonderer Lage der Breitsicken könnte es gelegentlich erforderlich sein, die
Stützsicken nur entlang einer Flanke einer Breitsicke vorzusehen, für eine wirksame
Überleitung von Belastungskräften in Richtung der Behälterachse aus dem Behältermantel
in die Breitsicke und wieder zurück in den Behältermantel auf deren anderen Seite
ist es jedoch erforderlich, daß die Stützsicken jeweils zu beiden Seiten einer Breitsicke
vorgesehen sind.
[0008] Vorzugsweise sind die Stützsicken senkrecht zurumlaufrichtung der Breitsicken, d.h.
also im allgemeinen in Längsebenen zur Behälterachse angeordnet. Es sind aber auch
andere Ausführungen denkbar, bei denen die Stützsicken beispielsweise V-förmig, kreuzweise
oder in aufeinderfolgende Zickzackform angeordnet sind.
[0009] Für eine optimale Kraftüberleitung aus der Behälterwand in die Breitsicke sollten
die Scheitellinien der Stützsicken eine im wesentlichen gradlinige Verbindung zwischen
dem Außenumfang der Breitsicken und dem Endpunkt der Stützsicken im eigentlichen Behältermantel
bilden. Die Stützsicken können in ihrem Verlauf aber auch nach außen oder innen gekrümmt
ausgeführt sein. Sonderformen, wie etwa eine tropfenförmige oder faßförmige Ausbildung
sind ebenfalls möglich.
[0010] Die Anzahl und der gegenseitige Abstand der Stützsicken entlang der Breitsicken hängt
von der Größe des Behälters und von den Belastungsanforderungen ab, die an diesen
gestellt werden. Im allgemeinen sollten sie aber in gleichbleibenden
lAbstand vorgesehen sein, wobei einerseits die Möglichkeit besteht, sie jeweils gegenüberliegend
an den Breitsicken anzuordnen, zum anderen aber auch die Möglichkeit, sie wechselweise
zu beiden Seiten einer Breitsicke auszuführen.
[0011] Der Querschnitt der Stützsicken selbst kann Belastungs-und Herstellungserfordernissen
angepaßt werden. Es sind hier halbrunde oder elliptische, quadratische oder rechteckige
oder auch dachförmige oder trapezförmige Querschnittsausgestaltungen möglich.
[0012] Mit den beschriebenen Stützsicken versehene Behälter weisen verbesserte Stapeldruckeigenschaften
auf, sie bieten auch einen ebenfalls verbesserten Widerstand gegen Aufprall und sonstige
radiale Belastungen. Auch das Verhalten bei gewissen Innendruckverhältnissen, z.B.
einem gewissen Unterdruck als Folge einer Heißbefüllung werden verbessert.
[0013] Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen noch
zusätzlich erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines mit Stützsicken versehenen Deckelbehälters
und
Fig. 2 und 3 unterschiedliche Ausführungsforren von Stützsicken.
[0014] Fig. 1 zeigt einen Deckelbehälter mit einem Behälterkörper bestehend aus einem Mantel
1 und einem Boden 2 sowie aus einem (in der Figur nicht sichtbaren) Deckel, der beispielsweise
mittels eines umgreifenden Spannringes 3 zusammen mit dem oberen Rand des Mantels
1 umfaßt ist. Im Behältermantel sind zwei, nach außen ausgewölbte, horizontal umlaufende
Breitsicken 4 ausgebildet. Diese Breitsicken 4 bestehen jeweils aus einem mittleren
Umfangsband 5 und aus seitlichen Flanken 6, die den Übergang vom Umfangsband 5 der
Breitsicken zum Behältermantel 1 bilden.
[0015] Schräg zum Umfangsverlauf der Breitsicken 4 und in Längsebenen zur Behälterachse
7 sind Stützsicken 8 angeordnet, die sich an die Flächen der oberen bzw. unteren Flanken
6 der Breitsicken 4 anschließen. Wie an der Außenkontur des Behälters zu erkennen
ist, bilden die Scheitellinien 9 der Stützsicken 8 eine im wesentlichen gradlinige
Verbindung zwischen dem Umfangsband 5 der Breitsicken 4 und der Fläche des eigentlichen
Mantels 1.
[0016] Der Profilquerschnitt der Stützaicken 8 ist in der Figur nicht dargestellt, er kann
aber je nach Zweckmäßigkeit beispielsweise halbkreisförmig, halbelliptisch, reohteckig,
dachförmig oder in ähnlicher Weise gestaltet werden. Es ist erkennbar, daß die Länge
der Stützsicken 8 im Ausführungsbeispiel länger als die Breite der Flanken 6 der Breitsicken
4 ist, und daß sie auch etwas länger ausgeführt sind als die Breite des Umfangsbandes
5 der Breitsicken 4.
[0017] Es ist nicht nur die geringere Neigung der Scheitellinien 9 der Stützsicken 8 gegenüber
dem Mantel im Vergleich mit dem Abfall der Flanken 6, welche zu einer Verbesserung
der Kraftumleitung in die Breitsicken und damit zu einer höheren Stapelbelastbarkeit
der Behälter führt, sondern auch schon die Tatsache als solche, daß die Flanken 6
der B
reitsicken 4 mit Auswölbungen bzw. Verformungen versehen sind, die die Basislinie der
Flanken 6 überschreiten.
[0018] Die beschriebene Ausführung ist sowohl für Behälter aus Blechen, wie auch für Behälter
aus Kunststoff anwendbar.
[0019] Die Fig. 2 und 3 zeigen Seitenansichten unterschiedlicher Ausführungsformen von Stützsicken.
Während bei der Ausführungsform nach Fig. 1 die Stützsicken 9 eine geradlinige Scheitellinie
aufweisen, zeigt Fig. 2 Stützsicken 10, die mit einer nach außen konvex gewölbten
Scheitellinie versehen sind. Fig. 3 dagegen zeigt eine Ausführung, bei der die Scheitellinien
der Stützsicken 11 zur Behälterachse hin durchgebogen, also konkav ausgebildet sind.
1. Deckelbehälter, bestehend aus einem oben offenen Behälterkörper mit Mantel und
Boden sowie aus einem abnehmbaren Deckel, wobei der Behälterkörper in seinem Mantel
mit im wesentlichen horizontal umlaufenden, zur Behälteraußenseite hin ausgetriebenen
Breitsicken versehen ist, die zumindest bis auf den durch den verschlossenen Deckel
gegebenen Außenumfang vorstehen, dadurch gekennzeichnet, daß an die oberen und/oder
unteren Flanken (6) der Breitsicken (4) unter einem Winkel zu deren Umlaufrichtung
verlaufende Stützsicken (8) angeschlossen sind.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützsicken (8) senkrecht
zur Umlaufrichtung der Breitsicken (4) verlaufen.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheitellinien
(9) der Stützsicken (8) eine im wesentlichen gradlinige Verbindung zwischen dem Außenumfang
(5) der Breitsicken (4) und dem Endpunkt der Stützsicken den eigentlichen Mantel (1)
bilden.
4. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützsicken (8)
nach außen oder nach innen gewölbt sind.
5. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützsicken in tropfenförmigeroder
faßförmiger Gestalt ausgebildet sind.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützsicken
(8) gegenüberliegend zu beiden Seiten einer Breitsicke (4) angeordnet sind.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützsicken
versetzt zueinander entlang beider Seiten der Breitsicken angeordnet sind.
8. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützsicken V-förmig,
kreuzweise oder in Zickzacklinien entlang beider Seiten der Breitsicken angeordnet
sind.