[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Bei Druckeinrichtungen wie sie z.B. Schreibmaschinen oder Fernschreibmaschinen darstellen,
wird im allgemeinen ein Schreibwagen durch eine elektrische Antriebseinrichtung an
einem Aufzeichnungsträger entlang bewegt. Der Schreibwagen ist dabei auf zwei Führungsstangen
gelagert, die wiederum verwindungsfrei und formstabil in einem Druckerbock angeordnet
sind.
[0003] Der Druckerbock hat dabei einen kastenförmigen Aufbau und setzt sich aus einzelnen
im Stanzverfahren hergestellten Blechelementen zusammen.
[0004] Zum Verbinden der Blechelemente untereinander ist es bei Druckeinrichtungen und bei
anderen Geräten der Feinwerktechnik die starken Belastungen durch Erschütterungen
ausgesetzt sind bekannt, die Blechelemente untereinander zu verschweißen und zu verschrauben.
[0005] Die Verbindungsverfahren sind jedoch teuer und werden. daher nur bei extremen Beanspruchungen
eingesetzt.
[0006] Die ebenfalls möglichen kostengünstigeren Verfahren,nämlich die Blechelemente untereinander
zu verstemmen und zu verschränken, haben aber den Nachteil, daß der Formschluß an
den Verbindungsstellen nicht definiert ist und dadurch eine lockere Verbindung auftreten
kann.
[0007] Die vorher beschriebenen Verbindungsverfahren haben weiterhin den Nachteil, daß nach
erfolgtem Zusammenbau bzw. Verbinden der Blechelemente untereinander, ein z.B. für
den Servicefall erforderliches Zerlegen nur schwer bzw. gar nicht möglich ist.
[0008] Ein weiteres Problem bei der Verbindung von Blechelementen die als Gehäuseteil für
Druckeinrichtungen oder andere elektrische Geräte dienen, bildet die sogenannte elektromagnetische
Verträglichkeit. Da aus Sicherheitsgründen bei derartigen Geräten die Gehäuseelemente
im allgemeinen an Erdpotential liegen, muß für eine gute elektrische Verbindung der
Blechelemente untereinander gesorgt sein.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Verbinden von-Blechelementen der
genannten Art bereitzustellen, die es ermöglicht die Blechteile stabil und spielfrei
zusammenzusetzen, ohne daß es bei auftretenden Erschütterungen zu einem Lösen der
Verbindung kommt.
[0010] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art gemäß dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 gelöst.
[0011] Vorteilhafte Ausführunsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0012] Die Erfindung beruht auf dem Prinzip, die zu verbindenden Blechteile zwar formschlüssig
zuzuordnen, aber nur kraftschlüssig zu halten. Zu diesem Zweck ist auf dem einen Blechelement
ein Zentrieransatz mit keilförmiger Ausnehmung angeordnet und auf dem anderen Blechelement
eine entsprechende Zentrierausnehmung. Der Zentrieransatz wird dabei durch die Zentrierausnehmung
gesteckt und in die entstehende keilförmige Aufnahmeöffnung zwischen der Oberfläche
des einen Bleches und einer Schräge der keilförmigen Ausnehmung ein Federstahldraht
verspannt. Die Neigung der Schräge liegt dabei im Bereich des Selbsthemmungswinkels,
so daß es bei Erschütterungen der gesamten Vorrichtung nicht zu einem Lösen sondern
im Gegenteil zu einer immer festeren Verspannung der Blechelemente untereinander kommt.
Durch das verwendete Keilprinzip wird z.B. eventuell durch Bearbeitung der Bleche
auftretende Spielluft automatisch beseitigt, so daß sich die Verbindung z.B. bei Schüttelbeanspruchung'
nicht lockert sondern durch eine Art Servoeffekt immer fester verspannt.
[0013] Trotz dieser festen Verbindung können die Blechelemente z.B. zu Servicezwecken leicht
durch Ausschwenken des Federdrahtes aus der keilförmigen Ausnehmungen voneinander
getrennt werden.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ergeben sich geringe Fertigungskosten, eine
einfache Montage der Blechelemente zueinander ohne Haltevorrichtungen, und eine leichte
Demontierbarkeit.
[0015] Die Blechelemente können einer kostengünstigen Oberflächenbeschichtung unterzogen
werden, da keine Gefahr der Beschädigung dieser Oberflächenbeschichtung durch Schweißen
etc. besteht.
[0016] Die im folgenden mit Blechelementen bezeichneten Wandelemente können dabei auch aus
Kunststoff bestehen, der dann hinsichtlich seiner Festigkeit zumindest im Bereich
der Zentrieransätze so ausgebildet sein muß, daß es beim Verspannen über den Federdraht
zu keinen Verformungen der keilförmigen Ausnehmung kommt.
[0017] Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden beispielsweise näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Explosionsdarstellung eines Druckerbockes mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Vorrichtung im zusammengebauten Zustand und
Fig. J, 4 und 5 verschiedene Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0018] In einer hier nicht im einzelnen dargestellten Druckeinrichtung ist zur Halterung
des Druckwagens ein Druckerbock vorgesehen. Dieser Druckerbock besteht aus einem ersten
im Stanzverfahren hergestellten Blechelement 1 und weiteren als Seitenelemente dienenden
zweiten Blechelementen 2. Das erste Blechelement 1 weist dabei an seinen Seitenwänden
ausgebildete Zentrieransätze 3 auf, die mit entsprechenden Zentrierausnehmungen 4
des zweiten Blechelementes zusammenarbeiten.
[0019] An den zum leichteren Einführen in die Zentrierausnehmung 4 oben abgeschrägten Zentrieransätzen
3 sind keilförmige Ausnehmungen 5 ausgebildet, wobei mindestens in den durch die Zentrierausnehmungen
4 greifenden Teil der Zentrieransätze 3 eine Seitenfläche 6 der keilförmigen Ausnehmung
5 als Schräge ausgebildet ist. Der Sockel der Zentrieransätze 3 weist gemäß Fig. 2
ein Paßteil 7 auf bzw. ist als solches ausgeformt.
[0020] Beim Zusammenstecken des ersten und zweiten Blechelementes greift dieses Paßteil
7 in einen entsprechenden Paßschlitz 8 der Zentrierausnehmung ein und wird von diesem
Paßschlitz 8 seitlich spielfrei geführt.
[0021] Die Länge der Zentrieransätze wird nun so ausgebildet, daß im zusammengesteckten
Zustand die Zentrieransätze 3 mit ihren oberen Teilen durch die Zentrierausnehmungen
ragen und zwar soweit, daß die Oberfläche 9 des die Zentrierausnehmung 4 tragende
Blechelementes 2 und die Schräge 6 der keilförmigen Ausnehmung 5 eine keilförmige
Aufnahmeöffnung mit selbsthemmendem Öfffnungswinkel für einen federnd in die Aufnahmeöffnung
eingreifenden Federdraht 10 bilden.
[0022] Der aus Federstahldraht bestehende Federdraht 10 ist nun entsprechend der Darstellung
der Fig. 3 in seiner Ruhelage (gestrichelte Darstellung) V-förmig vorgebogen und wird
zum Verbinden der beiden Blechelemente 1 und 2 mit seinem V-förmigen Teil 11 über
den Zentrieransatz 3/1 der zwei keilförmige Ausnehmungen 5 aufweist, gesteckt, so
daß er den Zentrieransatz klammerförmig umfaßt. Dann werden die Arme 12 des Federdrahtes
10 entsprechend der dargestellten Pfeilrichtung nach vorne geschwenkt und in den Ausnehmungen
5 der Zentrieransätze 3/2 verrastet. Der Federdraht 10 drückt nun infolge seiner elastischen
Wirkung über die Schräge 6 das Blechelement 2 gegen das Blechelement 1. Die Neigung
der Schräge 6 ist so ausgebildet, daß sie unterhalb des Selbsthemmungswinkels liegt,
wodurch eine bei der Bearbeitung der Bleche auftretende Spielluft automatisch beseitigt
wird, und die Verbindung sich durch eine Art Servoeffekt bei Schüttelbeanspruchung
immer fester verspannt.
[0023] Entsprechend der Darstellung der Fig.3 ist damit das Blechelement 2 über die Verspannpunkte
13 mit den Ausnehmungen der Zentrieransätze 3/2 und 3/1 fest verbunden.
[0024] Bei der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsformen der Vorrichtung sind
an den Zentrierausnehmungen 4 senkrecht zu dem Paßschlitz 8 verlaufende im Aufnahmebereich
des Federdrahtes liegende scharfkantige Queröffnungen 14 vorgesehen. Die Queröffnungen
14 erleichtern nun einerseits die Herstellung der Aufnahmeöffnung 8 im Stanzverfahren,
wobei sich eine eindeutig definierte Länge des Paßschlitzes 8 ergibt, andererseits
aber weisen die Queröffnungen 14 scharfe Kanten auf, die sich an den Federdraht 10
anlegen und zu einer guten elektrischen Verbindung zwischen den beiden Blechteilen
1 und 2 führen. Zur Erzielung einer optimalen elektromagnetischen Verträglichkeit
ist diese gute leitende Verbindung zwischen den Blechelementen untereinander notwendig.
[0025] Für die Ausgestaltung der Vorrichtung und insbesondere der Anordnung der Zentrieransätze
mit ihren entsprechenden Zentrierausnehmungen auf den Blechelementen ergeben sich
nun eine Vielzahl von Möglichkeiten. So sind bei einer Ausgestaltung der Vorrichtung
entsprechend der Fig. 4 drei Zentrieransätze mit nur jeweils einer Zentrierausnehmung
im Winkel zueinander angeordnet. Ein länglicher Federdraht wird dabei zunächst (gestrichelte
Darstellung) in der keilförmigen Ausnehmung des unteren Zentrieransatzes 3 eingelegt
und dann aus der Ruhelage entsprechend der Pfeilrichtung verschwenkt und in der Ausnehmung
der oberen Zentrierausnehmung 3 verrastet. Gleichzeitig greift dabei auch der Federdraht
mit seinem mittleren Teil in die Ausnehmung des mittleren Zentrieransatzes ein.
[0026] Werden entsprechend der Ausführungsform der Fig. 5 vier Zentrieransätze in Reihe
angeordnet, die jeweils nur eine Zentrierausnehmung aufweisen, so kann Federdraht
10 entsprechend W-förmig ausgebildet sein. Er wird dann beim Zusammensetzen der Vorrichtung
aus der gestrichelt dargestellten Ruhelage in die Arbeitslage verschwenkt und in den
keilförmigen Ausnehmungen verklemmt. Anstelle eines durchgehend verlaufenden Federdrahtes
der zwischen mehreren Ausnehmungen verspannt wird, ist es auch möglich z.B. den Federdraht
einseitig fest mit dem Blechelement 2 zu verbinden und nur sein freies Ende in eine
Ausnehmung des Zentrieransatzes zu verschwenken.
[0027] Ordnet man auf einem Zentrieransatz entsprechend dem Zentrieransatz 311 zwei Ausnehmungen
5 an, so kann der Federdraht V-förmig ausgebildet sein, und in der Art einer Klammer
den Zentrieransatz umfassen.
[0028] Bei den dargestellten Ausführungsformen der Vorrichtung sind die Zentrieransätze
Bestandteile der Blechelemente. Es ist jedoch auch möglich anstelle der Blechelemente
Kunststoffelemente mit daran ausgebildeten Zentrieransätzen bzw. ZentrierUffnungen
zu verwenden. Der Kunststoff muß dabei hinsichtlich seiner Festigkeit so ausgelegt
sein, daß es zu keiner Verformung im Bereich der keilförmigen Ausnehmung beim Einführen
des Federdrahtes kommt. Es kann bei entsprechend ausgewählten Kunststoff auch der
Federdraht selbst aus Kunststoff bestehen.
[0029] Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Blechelemente samt ihren Zentrieransätzen
und Zentrierausnehmungen einstückig im Stanzverfahren hergestellt. Es ist jedoch auch
möglich, die Zentrieransätze und die Zentrierausnehmungen gesondert auszubilden und
dann auf den entsprechenden Elementen zu befestigen.
6 Patentansprüche
5 Figuren
1. Vorrichtung zum Verbinden von Wandelementen (1, 2), für Druckerböcke in Druckeinrichtungen,
gekennzeichnet durch einen auf einem ersten Blechelement (1) angeordneten Zentrieransatz
(311, 3/2) mit einer daran ausgebildeten keilförmigen Ausnehmung (5), eine auf einem
zweiten Blechelement (2) angeordnete Zentrierausnehmung (4) zur Aufnahme des Zentrieransatzes
(3), wobei der Zentrieransatz durch die Zentrierausnehmung (4) anschlagbegrenzt soweit
hindurchgreift, daß die Oberfläche (9) des die Zentrierausnehmung (4) tragenden Blechelementes
(1) und eine Schräge (6) der keilförmigen Ausnehmung (5) eine keilförmige Aufnahmeöffnung
mit selbsthemmendem Öffnungswinkel für-einen federnd in die Aufnahmeöffnung eingreifenden
Federdraht (10) bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Federdraht (10) zwischen
mindestens zwei entsprechend angeordneten Ausnehmungen (5) der Zentrieransätze verspannt
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß an jeder Seite eines
Zentrieransatzes (3/1) eine keilförmige Ausnehmung (5) angeordnet ist und daß der
Federdraht (10) den Zentrieransatz (3/1) über die Ausnehmungen (5) klammerförmig umfaßt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die
Zentrierausnehmung (4) einen längsverlaufenden Paßschlitz (8) aufweist, in den der
Zentrieransatz (3) über ein an seinem Sockel ausgebildetes Paßteil (7) eingreift.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß senkrecht zu dem Paßschlitz
(8) verlaufend an dessen Ende im Aufnahmebereich des Federdrahtes scharfkantige Queröffnungen
(14) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die
Blechelemente (1, 2) mit ihren Zentrieransätzen (3) oder Ausnehmungen (4) einstückig
als Stanzteil ausgebildet sand.