[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Anker für eine in Schotter eingebettete
Schwelle einer Gleisanlage, mit einer an der Schwelle befestigten, diese im wesentlichen
quer zu deren Schwellenachse im Bereich der Schwellenoberseite und der Schwellenseitenflächen
umschlingenden, etwa U-förmigen Klammer, an deren Enden jeweils eine im wesentlichen
in einer vertikalen Ebene liegende, quer und/oder parallel zur Schwellenachse ausgerichtete
und in den Schotter hineinragende Platte zur Erhöhung des Querverschiebewiderstandes
und/oder des Längsverschiebewiderstandes der Gleisanlage befestigt ist.
[0002] Im Gegensatz zu sogenannten Sicherungskappen können Anker der oben beschriebenen
Art ohne wesentliche Freilegungsarbeiten am Schotterbett auf einfache Weise montiert
werden (vgl. DE-PS 31 07 990). Hierzu ist es lediglich erforderlich, die U-förmige
Klammer mit ihrer öffnungsseite auf die Schwelle etwa quer zur Schwellenachse unter
Krafteinwirkung von oben nach unten derart aufzuschieben, daß sich die Platten in
das Schotterbett jeweils vor und hinter der Schwelle, eventuell unter Vibrationseinsatz
eingraben.
[0003] Anker dieser Art können an jeder beliebigen Stelle der Schwelle, d.h. auch in der
Schwellenmitte, angeordnet werden, so daß das ohnehin stark belastete Schotterbett
im Bereich der Schwellenköpfe entlastet und eventuell an breiten Schotterbändern vor
den Schwellenköpfen gespart werden kann.
[0004] Hinsichtlich der weiteren Vorteile wird auf die Ausführungen in der DE-PS 31 07 990
verwiesen.
[0005] Bei Anker dieser Art besteht bei der Montage das Problem, daß die beiden Platten
aufgrund ihrer relativ starren Verbindung durch die Klammer stets gemeinsam und gleichzeitig
in das Schotterbett eingetrieben werden müssen. Da das Eindringverhalten der beiden
Platten in das Schotterbett jedoch nicht gleich ist, müssen Unterschiede sogleich
berücksichtigt und ausgeglichen werden, wodurch eine genaue Arbeitsweise bei der Montage
erforderlich ist. Bei als Federklammer ausgebildeten Klammern muß die Klammer darüber
hinaus über den gesamten Eintreibvorgang mit einer relativ hohen Kraft im aufgespreizten
Zustand gehalten werden und gleichzeitig dabei die Eintreibkraft senkrecht dazu aufgebracht
werden. Dies erfordert eine spezielle Aufspreizvorrichtung, deren Aufspreizwirkung
auch bei Schlageinwirkung und Vibrationseinsatz nicht verloren gehen darf.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, einen Anker der eingangs geschilderten
Art derart weiterzubilden, daß die Montage, insbesondere hinsichtlich der oben geschilderten
Probleme noch weiter vereinfacht wird.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Klammer zwei- oder mehrteilig
ausgebildet ist und die Klammerteile im montierten Zustand miteinander verbunden sind.
[0008] Durch die erfindungsgemäßen Merkmale ist erstmalig ein Anker geschaffen, bei dem
die Platten nicht mehr gemeinsam und insbesondere gleichzeitig, d.h. synchron in das
Schotterbett eingetrieben werden müssen, sondern unabhängig voneinander, d.h. nacheinander
oder zumindest abwechselnd hintereinander in das Schotterbett eingetrieben werden
können. Dadurch wird die Montage erheblich erleichtert und vereinfacht.
[0009] Befinden sich die Platten und die Klammerteile an der vorgegebenen Stelle, so können
sie an der Schwelle in jeder beliebigen Weise, beispielsweise durch Schrauben oder
dergleichen befestigt werden.
[0010] Bei einem in der DE-PS 31 07 990 als bevorzugt herausgestellten Anker mit aus Federstahl
ausgebildeter Klammer untergreift diese beidseitig die Schwelle geringfügig auf der
Unterseite, wodurch zusätzlich zur kraftschlüssigen Verbindung eine formschlüssige
Verbindung der Klammern mit der Schwelle hergestellt wird. Um nun bei einer derartigen
Ausbildung die oben geschilderten Vorteile hinsichtlich der Montage zu erreichen,
wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, die Klammerteile
zur Bildung von zwei Klammerhälften etwa gleichgroß auszubilden, die Verbindung als
Gelenkanordnung auszugestalten und im Bereich der Verbindungsstelle ein Spannmittel
zur Erzeugung einer die Klammerhälften an der Schwelle festklemmenden Spannkraft vorzusehen.
[0011] Durch eine derartige Ausgestaltung ist ein vollkommen neues Ankerkonzept geschaffen.
So können die Platten bei vollkommen ungespannter Klammer einzeln oder gemeinsam ohne
störende Spannvorrichtung in das Schotterbett eingetrieben werden. Von besonderem
Vorteil dabei ist, daß die Spannkraft auf die Klammer erst nach dem Erreichen der
endgültigen Lage der Platte im Schotterbett aufgebracht wird.
[0012] Grundsätzlich können die Klammerhälften in jeder beliebigen Weise geformt sein. Vorteilhaft
ist es jedoch, wenn eine im wesentlichen L-förmige, im Bereich der Schwellenoberseite
geschwungene Form gewählt wird.
[0013] Um sicherzustellen, daß die durch das Spannmittel erzeugte Spannkraft auch über einen
längeren Zeitraum und unter Belastung erhalten bleibt, ist es vorteilhaft, wenn die
Klammerhälften aus Federstahl hergestellt sind.
[0014] Die Gelenkanordnung kann grundsätzlich in der verschiedensten Weise ausgebildet werden.
So ist es gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung zweckmäßig, die Gelenkanordnung
als Scharnier mit parallel zur Schwellenachse verlaufender Scharnierachse auszubilden.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, die Gelenkanordnung als Koppelungsanordnung auszugestalten,
mit der die Enden der beiden Klammerhälften zugfest, jedoch in Grenzen um eine etwa
parallel zur Schwellenachse verlaufende Achse gegeneinander verschwenkbar, aneinander
koppelbar sind. Bei einer derartigen Anordnung kommt es in erster Linie darauf an,
daß die Enden der beiden Klammerhälften nach dem aufeinanderfolgenden Eintreiben der
Platten auf einfache Weise zugfest, jedoch in Grenzen verschwenkbar aneinander gekoppelt
werden können. Eine derartige Koppelungsanordnung kann sowohl in die Enden der beiden
Klammerhälften integriert sein als auch zusätzliche Teile umfassen.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Koppelungsanordnung ein separates
Koppelungsstück auf, das einen nach oben offenen, die einander überlappenden Enden
der Klammerhälften aufnehmenden Aufnahmekanal besitzt. Das Koppelungsstück ist dabei
mit einer vertikal ausgerichteten Hülse ausgestattet, die mit ihrem unteren Ende in
einer Bohrung des Koppelungsstückes befestigt, vorzugsweise festgeschweißt ist und
mit ihrem freien Ende durch in den einander überlappenden Enden der Klammerhälften
fluchtend angeordnete Langlöcher hindurchragt.
[0017] Bei einer derartigen Konstruktion werden die einander überlappenden Enden der Klammerhälften
im Aufnahmekanal seitlich geführt, wobei die Langlöcher die erforderliche Beweglichkeit
an der Hülse gewährleisten. Auf diese Weise werden die Enden der Klammerhälften einerseits
zugfest miteinander verbunden, andererseits jedoch sichergestellt, daß die erforderliche
Gelenkigkeit an der Verbindungsstelle gegeben ist.
[0018] Die Spannmittel können grundsätzlich in jeder beliebigen Weise ausgestaltet sein.
Besonders einfache und zweckmäßige Spannmittel stellen jedoch Keil- oder Schraubenanordnungen
dar. Wesentlich bei derartigen Keil- oder Schraubenanordnungen ist, daß sie sich einerseits
auf der Oberseite der Schwelle und andererseits an der Gelenkanordnung des Ankers
abstützen.
[0019] Im Falle des oben erwähnten bevorzugten Ausführungsbeispiels mit einem Kopplungsstück
mit nach oben offenem Aufnahmekanal ist es vorteilhaft, wenn als Spannmittel ein Schraubbolzen
gewählt wird, der in einem Innengewinde der Bohrung der Hülse angeordnet ist und sich
mit seinem freien unteren Ende über eine Druckplatte auf der Oberseite der Schwelle
abstützt. Eine derartige Anordnung ist technisch einfach, auch nach langer Zeit noch
betriebssicher und vergleichsweise billig.
[0020] Versuche haben gezeigt, daß mit Ankern der erfindungsgemäßen Art sowohl der Einbau
als auch der Ausbau ohne Veränderungen am Schotterbett in einer bisher nicht erreichten
Zeit durchgeführt werden kann. Es ist dabei unwesentlich, an welcher Stelle der Schwelle
der Anker ein- oder ausgebaut werden soll. Die Anordnung kann auf einfache Weise praktisch
an jeder beliebigen Stelle der Schwelle erfolgen. Nach den neuesten Zeitmessungen
benötigen zwei Personen zum Einbau eines Ankers etwa 10 Minuten, während für den Ausbau
des Ankers lediglich zwei Minuten erforderlich sind. Vor- und Nacharbeiten am Schotterbett
sind weder beim Ein- noch beim Ausbau erforderlich.
[0021] Durch eine entsprechende Gestaltung des Spannmittels kann die Spannkraft stufenlos
eingestellt werden. Anker der erfindungsgemäßen Art sind daher sowohl für den Einsatz
an Holz- als auch für den Einsatz an Betonschwellen geeignet.
[0022] Anker der erfindungsgemäßen Art sind ferner auch nach langer Liege- oder Lagerzeit
wieder verwendbar. Es ist hierzu lediglich erforderlich, durch eine entsprechende
Materialwahl bzw. einen geeigneten Oberflächenschutz Korrosionserscheinungen zu vermeiden.
[0023] Beim sogenannten "Stopfen" und "Richten" muß ein Schwellenanker der erfindungsgemäßen
Art nicht ausgebaut werden. Es ist lediglich erforderlich, das Spannmittel zu lösen
und nach der Durcharbeitung erneut die Spannung wieder herzustellen. Diese Arbeiten
sind bei einem Einsatz von Spannmitteln in Form von Schraubenanordnungen mit herkömmlichen
Schraubmaschinen ohne Schwierigkeiten durchführbar.
[0024] Da das Schotterbett beim Einbau von Ankern der erfindungsgemäßen Art vollkommen unverletzt
bleibt, ist die gewünschte Erhöhung des Quer- bzw. Längsverschiebewiderstandes sogleich
nach dem Einbau in voller Höhe vorhanden.
[0025] Wie bereits in der DE-PS 31 07 990 beschrieben, können die Platten in verschiedenster
Weise geformt sein. Ein besonders vorteilhafter Effekt ergibt sich jedoch, wenn die
Unterkante jeder Platte im wesentlichen geradlinig ausgebildet ist und jeweils mit
der zugeordneten Seitenfläche der Schwelle einen Winkel einschließt, der kleiner als
90° ist, vorzugsweise im Bereich zwischen 60° und 80° liegt. Beim Eintreiben einer
in dieser Weise ausgebildeten Platte wird diese aufgrund der schräg verlaufenden Unterkante
nämlich stets die Tendenz haben, sich zur Schwelle hinzubewegen, wodurch der Kontakt
zur Schwelle erhalten bleibt und damit das Untergreifen der Schwelle in der endgültigen
Position sichergestellt ist.
[0026] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist auch die Oberkante jeder Platte
im wesentlichen geradlinig ausgebildet und derart geneigt, daß sie jeweils mit der
zugeordneten Seitenfläche der Schwelle einen Winkel einschließt, der kleiner als 90°
ist und vorzugsweise zwischen 60° und 80° beträgt. Auch durch diese Maßnahme wird
erreicht, daß die Platte beim Eintreibvorgang den Kontakt mit der Schwelle beibehält,
da durch die Neigung der Oberkante durch ein auf die Oberkante aufgesetztes Eintreibwerkzeug
außer einer in vertikaler Richtung verlaufenden Komponente auch eine zur Schwellenseitenfläche
hin gerichtete Komponente vorhanden ist.
[0027] Bei einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung besteht die Oberkante jeder Platte
aus zwei im wesentlichen geradlinigen Abschnitten, wobei der an die jeweilige Klammerhälfte
anschließende erste Abschnitt gegenüber der zugeordneten Seitenfläche der Schwelle
einen Winkel von 60° bis 80° und der daran anschließende zweite Abschnitt einen Winkel
zwischen 30° und 40° einschließt. Im Normalfall reicht es aus, wenn das Eintreibwerkzeug
auf den ersten Abschnitt einwirkt. Sollte jedoch aufgrund ungünstiger Lage des Schotters
im Schotterbett die Klammer bzw. der dafür vorgesehene Vorsprung die Schwelle nicht
ausreichend untergreifen, so ist es lediglich erforderlich, das Eintreibwerkzeug auf
den zweiten Abschnitt umzusetzen und erneut eine Treibkraft auf die Platte auszuüben.
Aufgrund des relativ spitzen Winkels zwischen 30° und 40° gegenüber der zugeordneten
Seitenfläche der Schwelle wird die Platte in einem solchen Falle ohne weiteres die
vorgegebene Lage einnehmen.
[0028] Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel, bei dem die einander überlappenden
Enden der Klammerhälften in einem Aufnahmekanal eines Kopplungsstückes ruhen, ist
es vorteilhaft, wenn das im Aufnahmekanal unten liegende Ende gerade und das überlappende
darüberliegende Ende in einem Radius nach oben aufgebogen ist. Auf diese Weise wird
ein Klemmen der Enden beim Spannvorgang vermieden und für ein reibungsloses Aufeinandergleiten
Sorge getragen.
[0029] Wie bereits in der DE-PS 31 07 990 erwähnt, können die Platten zur Erhöhung des Querverschiebewiderstandes
quer zur Schwellenachse oder zur Erhöhung des Längsverschiebewiderstandes der Gleisanlage
parallel zur Schwellenachse ausgerichtet sein. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
ist es jedoch auch möglich, eine Platte aus parallel und quer zur Schwellenachse ausgerichteten
Plattenabschnitten zusammenzusetzen und auf diese Weise mit ein und derselben Platte
sowohl zur Erhöhung des Querverschiebewiderstandes als auch zur Erhöhung des Längsverschiebewiderstandes
einer Gleisanlage beizutragen.
[0030] Im folgenden sind zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben:
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ankers in einer
Seitenansicht,
Fig. 2 zeigt in einer Vorderansicht das bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 eingesetzte
Spannmittel in Form einer Keilanordnung,
Fig. 3 zeigt ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ankers
in einer Seitenansicht in ungespanntem Zustand,
Fig. 4 zeigt das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 in gespanntem Zustand,
Fig. 5 zeigt einen Schnitt in der Ebene IV-IV der Figur 3, und
Fig. 6 zeigt in einer teilweise abgebrochenen Darstellung ein drittes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Ankers.
[0031] Die in den Figuren dargestellten Anker bestehen aus einer eine Schwelle 1 im wesentlichen
quer zu deren Achse im Bereich der Schwellenoberseite 2 und den Schwellenseitenflächen
3 umschlingenden, etwa U-förmigen Klammer 4, an deren Enden Platten 5 befestigt sind.
[0032] In allen Ausführungsbeispielen ist die U-förmige Klammer 4 erfindungsgemäß zweiteilig
ausgebildet, wobei die Klammerteile 6 und 7 zur Bildung von Klammerhälften etwa gleichgroß
ausgestaltet sind.
[0033] In beiden Ausführungsformen ist darüber hinaus die Verbindung der Klammerhälften
6 und 7 als Gelenkanordnung 8 ausgestaltet und im Bereich der Gelenkanordnung ein
Spannmittel 9 zur Erzeugung einer die Klammerhälften an der Schwelle festklemmenden
Spannkraft vorgesehen.
[0034] Bei beiden Ausführungsbeispielen wird die Schwelle beidseitig von der Klammer 4 untergriffen.
Hierzu sind in beiden Ausführungsformen Abstützflächen 10 vorgesehen, die im Falle
des Ausführungsbeispieles nach Figur 1 in die Klammerenden bzw. die Platten integriert
sind und im Falle des Ausführungsbeispieles nach den Figuren 3 und 4 von Stützwinkeln
gebildet werden, die an den Platten 5 festgeschweißt sind.
[0035] In beiden Ausführungsbeispielen sind die Klammerhälften 6 und 7 etwa L-förmig gebogen
und aus Federstahl hergestellt.
[0036] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Gelenkanordnung 8 als
Scharnier 11 mit parallel zur Schwellenachse verlaufender Scharnierachse 12 ausgebildet.
[0037] Bei dem in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wiederum ist die
Gelenkanordnung 8 nach Art einer Koppelungsanordnung gestaltet, mit der die Enden
der beiden Klammerhälften 6 und 7 zugfest miteinander verbunden sind. Aufgrund der
speziellen Ausgestaltung, die im folgenden noch beschrieben werden wird, sind die
beiden Enden jedoch in Grenzen um eine etwa parallel zur Schwellenachse verlaufende
Achse gegeneinander verschwenkbar, so daß auch bei diesem Ausführungsbeispiel die
Aneinanderkoppelung gelenkig erfolgt.
[0038] Die Koppelungsanordnung für die Enden der beiden Klammerhälften 6 und 7 umfaßt bei
dem in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ein Koppelungsstück 13,
das - wie insbesondere aus Figur 5 ersichtlich ist - aus einem Stück handelsüblichem
U-Profil besteht. Das Koppelungsstück 13 weist einen nach oben offenen Aufnahmekanal
14 auf, in dem die einander überlappenden Enden der Klammerhälften 6 und 7 gelagert
sind.
[0039] Das Koppelungsstück 13 ist in seinem Bodenbereich mit einer Bohrung ausgestattet,
in der eine vertikal ausgerichtete Hülse 15 - vorzugsweise durch Schweißen - befestigt
ist. Die Hülse 15 ist derart bemessen, daß sie geringfügig nach oben über das Koppelungsstück
13 hinausragt.
[0040] Die Enden der beiden Klammerhälften sind mit Langlöchern 16 bzw. 17 ausgestattet,
durch die die Hülse 15 hindurchragt.
[0041] Die Hülse 15 ist in ihrer Bohrung mit einem Innengewinde ausgestattet, das einen
Schraubbolzen 18 trägt, der sich mit seinem freien unteren Ende über eine Druckplatte
19 auf der Oberseite der Schwelle 1 abstützt.
[0042] Die Form der Platten 5 ist bei dem in den Figuren 3 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
im wesentlichen trapezförmig. Die Unterkante 20 jeder Platte ist dabei geradlinig
ausgebildet und derart schräg ausgerichtet, daß sie mit der zugeordneten Seitenfläche
der Schwelle einen Winkel von ca. 75° einschließt.
[0043] Die Oberkante jeder Platte 5 wiederum ist aus zwei im wesentlichen geradlinigen Abschnitten
zusammengesetzt. Der an die jeweilige Klammerhälfte anschließende erste Abschnitt
21 ist dabei derart geneigt, daß er mit der zugeordneten Seitenfläche der Schwelle
einen Winkel von etwa 80° einschließt. Der an diesen ersten Abschnitt 21 anschließende
zweite Abschnitt 22 wiederum ist derart geneigt, daß er mit der zugeordneten Seitenfläche
einen Winkel von etwa 40° einschließt.
[0044] Die Montage der in den Zeichnungen dargestellten Anker wird auf folgende Weise vorgenommen:
[0045] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Platten 5 über die
Klammerhälften 6 bzw. 7 über eine Vorrichtung entweder gemeinsam, oder - nach Ziehen
des Scharnierbolzens nacheinander - in das Schotterbett eingetrieben.
[0046] Sobald sie ihre vorgegebene Lage im Schotterbett eingenommen hat und der Gelenkbolzen
wieder eingefügt ist, wird der Keil zwischen die Oberseite 2 der Schwelle und das
Scharnier 11 eingetrieben, wie dies in Figur 1 dargestellt ist. Dadurch wird das Scharnier
gegenüber der Schwellenoberseite angehoben, so daß die Abstützflächen 10 in festen
Kontakt mit der Schwellenunterseite gelangen und sich in diese geringfügig eingraben.
Die Formgebung der Klammerhälften und die Höhe des Keiles ist derart bemessen, daß
eine vorher in Versuchung festgelegte Spannkraft erzeugt wird. Die geschwungene Ausbildung
der aus Federstahl bestehenden Klammerhälften 6 und 7 sorgt dafür, daß die vorgegebene
Spannung auch dann noch erhalten bleibt, wenn sich beim Betrieb entweder der Keil
etwas in die Oberseite oder die Abstützflächen etwas in die Unterseite der Schwelle
einarbeiten.
[0047] Wie auch im Falle der Keilanordnung nach der DE-PS 31 07 990 besitzt der Keil eine
sogenannte Raststufe. Diese stellt sicher, daß der Keil einerseits nur bis zu einem
bestimmten Betrag unter die Gelenkanordnung eingeschlagen werden kann, andererseits
aus seiner endgültigen Lage bei Erschütterung nicht mehr herausgleiten kann.
[0048] Bei dem in den Figuren 3 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird zuerst die
mit der Klammerhälfte 6 ausgestattete Platte 5 in das Schotterbett an der entsprechenden
Stelle eingetrieben. Zu diesem Zweck wird ein Eintreibwerkzeug auf den ersten Abschnitt
21 der Platte 5 aufgesetzt. Aufgrund der Neigung des ersten Abschnittes 21 wirkt auf
die Platte beim Eintreibvorgang stets eine auf die Schwelle zu gerichtete Komponente,
so daß die Platte bei diesem Vorgang stets in Kontakt mit der Seitenfläche 3 der Schwelle
bleibt. Dieser Effekt wird durch die Neigung der Unterkante 20 der Platte 5 noch verstärkt,
so daß selbst bei schwierigen Schotterbettverhältnissen sichergestellt ist, daß die
Abstützfläche 10 in Form des Haltewinkels in der endgültigen Stellung die Unterseite
der Schwelle untergreift.
[0049] Sollte aufgrund ungünstiger Umstände die Platte 5 im eingesenkten Zustand noch nicht
die erforderliche schwellennahe Lage aufweisen, ist es lediglich erforderlich, das
Eintreibwerkzeug vom ersten Abschnitt 21 auf den zweiten Abschnitt 22 umzusetzen.
Aufgrund der Neigung des zweiten Abschnittes 22 kann dann auf die Platte 5 eine Kraft
ausgeübt werden, die in jedem Fall sicherstellt, daß der Haltewinkel die Schwelle
in der gewünschten Weise untergreift.
[0050] Befindet sich die Platte 5 mit ihrer Klammerhälfte 6 in der richtigen Lage, so wird
das Koppelungsstück 13 mit der Hülse 15 in das L. gloch 16 eingefädelt und im Anschluß
daran die gegenüberliegende Platte 5 mit der Klammerhälfte 7 in das Schotterbett in
der oben dargestellten Weise soweit eingetrieben, bis das Langloch 17 der Klammerhälfte
7 ebenfalls von der Büchse 15 des Koppelungsstückes 13 durchdrungen wird.
[0051] Im Anschluß daran wird der Schraubbolzen 18 in die Hülse 15 eingeschraubt und die
Druckplatte 19 auf der Oberseite der Schwelle angeordnet. Diese Phase, in der der
Bügel noch vollständig ungespannt ist, ist in Figur 3 dargestellt.
[0052] Wird nun der Schraubbolzen 18 im Uhrzeigersinn weitergedreht, so wird das Koppelungsstück
13 angehoben, bis die Enden der Langlöcher 16 und 17 an der Hülse 15 zur Anlage gelangen
und die Klammerhälften gespannt werden. Die Klammerhälften befinden sich dann in ihrem
gespannten Zustand, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist.
[0053] Als Spannungsbegrenzer dient im vorliegenden Ausführungsbeispiel die obere Stirnfläche
der Hülse 15. Sobald der Sechskantkopf des Bolzens 18 an der oberen Stirnfläche anliegt,
ist ein weiteres Verdrehen des Bolzens und damit eine Erhöhung der Spannkraft nicht
mehr möglich.
[0054] Um die federnden Eigenschaften der Klammerhälften voll auszunutzen, kann es zweckmäßig
sein, die Platten 5 lediglich über einen Abschnitt 23 an den Klammerhälften zu befestigen.
Eine derartige Ausführungsform ist in Figur 5 dargestellt.
[0055] Generell kann die Formgebung der Klammerhälften und der Platten in der verschiedensten
Weise ausgebildet sein. Gemäß der Erfindung ist es lediglich erforderlich, die Klammer
zwei- oder mehrteilig auszubilden, so daß ein Eintreiben des Ankers im ungespannten
Zustand möglich ist. Gemäß der Erfindung soll dann erst in der endgültigen Lage des
Ankers die für die Befestigung an der Schwelle erforderliche Spannkraft aufgebracht
werden.
1. Anker für eine in Schotter eingebettete Schwelle einer Gleisanlage, mit einer an
der Schwelle befestigten, diese im wesentlichen quer zu deren Schwellenachse im Bereich
der Schwellenoberseite und der Schwellenseitenflächen umschlingenden, etwa U-förmigen
Klammer, an deren Enden jeweils eine im wesentlichen in einer vertikalen Ebene liegende,
quer und/oder parallel zur Schwellenachse ausgerichtete und in den Schotter hineinragende
Platte zur Erhöhung des Querverschiebewiderstandes und/oder des Längsverschiebewiderstandes
der Gleisanlage befestigt ist, dadurch gekennzeichnet , daß die Klammer zwei- oder
mehrteilig ausgebildet ist, und die Klammerteile (6, 7) im montierten Zustand miteinander
verbunden sind.
2. Anker nach Anspruch 1, mit einer die Schwelle beidseitig geringfügig untergreifenden
Klammer, wobei die Klammer zweiteilig ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet , daß
die Klammerteile (6, 7) zur Bildung von Klammerhälften etwa gleichgroß ausgebildet
sind, die Verbindung als Gelenkanordnung (8) ausgestaltet ist und im Bereich der Verbindungsstelle
ein Spannmittel (9) zur Erzeugung einer die Klammerhälften an der Schwelle (1) festklemmenden
Spannkraft vorgesehen ist.
3. Anker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Klammerhälften (6, 7) L-förmig
gebogen und im Bereich der Schwellenoberseite (2) geschwungen gestaltet sind.
4. Anker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Klammerhälften (6, 7) aus
Federstahl bestehen.
5. Anker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Gelenkanordnung (8) als
Scharnier (11) mit parallel zur Schwellenachse verlaufender Scharnierachse (12) ausgebildet
ist.
6. Anker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Gelenkanordnung (8) als
Koppelungsanordnung ausgestaltet ist, mit der die Enden der beiden Klammerhälften
(6, 7) zugfest, jedoch in Grenzen um eine etwa parallel zur Schwellenachse verlaufende
Achse gegeneinander verschwenkbar aneinander koppelbar sind.
7. Anker nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Koppelungsanordnung ein
Koppelungsstück (13) aufweist, das einen nach oben offenen, die einander überlappenden
Enden der Klammerhälften (6, 7) aufnehmenden Aufnahmekanal (14) besitzt und mit einer
vertikal ausgerichteten Hülse (15) ausgestattet ist, die mit ihrem unteren Ende in
einer Bohrung des Kopplungsstückes (13) befestigt ist und mit ihrem freien Ende durch
in den einander überlappenden Enden der Klammerhälften fluchtend angeordnete Langlöcher
(16, 17) hindurchragt.
8. Anker nach Anspruch 2, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet , daß das Spannmittel (9)
eine Keilanordnung ist.
9. Anker nach Anspruch 2, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet , daß das Spannmittel (9)
eine Schraubanordnung ist, die sich einerseits auf der Oberseite (2) der Schwelle
(1) und andererseits an der Gelenkanordnung (8) abstützt.
10. Anker nach Anspruch 2 und 7, dadurch gekennzeichnet , daß das Spannmittel (9)
ein Schraubbolzen (18) ist, der in einem Innengewinde der Bohrung der Hülse (15) angeordnet
ist und sich mit seinem freien unteren Ende über eine Druckplatte (19) auf der Oberseite
(2) der Schwelle (1) abstützt.
11. Anker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Unterkante (20)
jeder Platte (5) im wesentlichen geradlinig ausgebildet ist und jeweils mit der zugeordneten
Seitenfläche (3) der Schwelle (1) einen Winkel einschließt, der kleiner als 90° ist.
12. Anker nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet , daß der Winkel zwischen 60° und
80° beträgt.
13. Anker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Oberkante jeder
Platte (5) im wesentlichen geradlinig ausgebildet ist und jeweils mit der zugeordneten
Seitenfläche (3) der Schwelle (1) einen Winkel einschließt, der kleiner als 90° ist.
14. Anker nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß der Winkel zwischen 60° und
80° beträgt.
15. Anker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Oberkante jeder
Platte (5) aus zwei im wesentlichen geradlinigen Abschnitten besteht, wobei der an
die jeweilige Klammerhälfte anschließende erste Abschnitt (21) gegenüber der zugeordneten
Seitenfläche (3) der Schwelle (1) einen Winkel zwischen 60 und 80° und der daran anschliessende
zweite Abschnitt (22) einen Winkel zwischen 30 und 40° einschließt.
16. Anker nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß das im Aufnahmekanal (14)
unten liegende Ende der Klammerhälfte (6) gerade und das überlappende, darüberliegende
Ende der Klammerhälfte (7) in einem Radius nach oben gebogen ist.
17. Anker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Platten (5) aus
parallel und quer zur Schwellenachse ausgerichteten Plattenabschnitten zusammengesetzt
sind.