(19)
(11) EP 0 156 252 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.10.1985  Patentblatt  1985/40

(21) Anmeldenummer: 85102910.8

(22) Anmeldetag:  14.03.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G07F 3/02, G07D 5/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 28.03.1984 DE 3411347

(71) Anmelder: Mannesmann Kienzle GmbH
D-78052 Villingen-Schwenningen (DE)

(72) Erfinder:
  • Kaiser, Bernhard
    D-7730 Villingen-Schwenningen (DE)
  • Woköck, Ortwin
    D-7730 Villingen-Schwenningen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Prüfung der magnetischen Eigenschaft einer Münze


    (57) Als zusätzliches Prüfkriterium wird die magnetische Eigenschaft einer Münze nach deren Eingabe in eine selbstkassierende Parkuhr geprüft. Eine Münze (5) lieft nach der Eingabe auf einer Münzauflage (20,21) und beeinflußt unmittelbar einen in diesem Bereich angeordneten, als doppelarmige Wippe (37) ausgebildeten Anker (38). Ein Permanentmagnet (29) an einem Arm der Wippe (37) wird durch eisenhaltiges Material einer Münze (5) angezogen oder verbleibt in der Ausgansposition, falls diese Materialeigenschaft fehlt. Aufgrund der damit steuerbaren Wippe (37) in zwei Funktionslagen ist ein Sperrbügel (40) in und außer Eingriff zu einem Prüfsegment (29) steuerbar, wodurch eine Münze (5) der weiteren Durchmesserprüfung zuführbar ist oder sofort ausgeschieden wird. Mit der Vorrichtung läßt sich je nach Einstellung des Sperrbügels (40) zum Prüfsegment (29) eine Ausscheidung zwischen Münzen mit oder ohne ferromagnetischen Eigenschaften durchführen, wobei nach Wahl eine der beiden Münzsorten der Auswertung zugeführt, die andere entsprechend ausgeschieden wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Prüfung der magnetischen Eigenschaft einer Münze in selbstkassierenden Geräten, beispielsweise zur Freigabe und Anzeige einer Parkzeit in einer Parkuhr, und Steuerung eines Münzdurchmessertestvorganges in Abhängigkeit einer eingegebenen, auf einer Münzauflage statisch verharrenden Münze.

    [0002] Bei selbstkassierenden Geräten, beispielsweise einer Parkuhr, reicht es nach den gemachten Erfahrungen nicht mehr aus, die Prüfung einer Münze zur Feststellung der Echtheit auf den Test des Durchmessers zu beschränken. Gerade bei selbstkassierenden Geräten wird in zunehmendem Maße versucht, durch münzähnliche Gegenstände, wie Scheiben, Plastikjetons usw., auf betrügerische Weise die Funktion des Gerätes auszulösen und die Einstellung einer Parkzeitvorgabe zu bewirken. Dies gelingt durchaus, wenn der Durchmesser eines Falsifikats mit hinreichender Genauigkeit den Abmessungen einer echten, verwertbaren Münze entspricht und darüber hinaus keine weiteren Symptome entsprechend einer echten Münze geprüft werden. Schwierig gestaltet sich eine wirkungsvolle Echtheitsprüfung dann, wenn es sich bei den Falschmünzen um sog. Spielgeld aus Plastikmaterial handelt, das in den äußeren Abmessungen und sogar den Prägungen exakt den metallischen Münzen, die als echtes Zahlungsmittel im Umlauf sind, nachgebildet ist. Um solche Plastikmünzen von den echten metallischen Münzen gleicher Art zu unterscheiden, bietet sich an, das Verhalten der eisenhaltigen Metallmünzen im Hinblick auf ein magnetisches Kraftfeld auszunutzen.

    [0003] Eine weitere Möglichkeit wäre noch die, die Münzen aufgrund des unterschiedlichen Gewichtes zu sortieren und entsprechend in verschiedene Münzkanäle abzuleiten. Diese Methode basiert auf der Verwendung einer empfindlichen Münzwaage und bedingt außerdem zumeist einen längeren Münztransportweg, in den eine Münzwaage eingeordnet und gute und schlechte Münzen über zwei getrennte Kanäle abgeleitet werden. Die Verwendung der Münzwaage in der Parkuhr hat sich aufgrund der harten Umweltbedingungen nicht bewährt, da bei einer Selektion durch Wiegen keine Gewährleistung einer zufriedenstellenden Funktionsweise gegeben ist. Die störenden Einflüsse auf eine Münzwaage erklären sich schon aus dem Aufstellungsort der Parkuhren, die in der Regel am Straßenrand oder auf Plätzen im Freien stehen, wo extreme Zustände durch Kälte, Nässe, Verschmutzung der sensiblen Technik einer Münzwaage hart zusetzen.

    [0004] Es sind daher Münzprüfeinrichtungen bekannt geworden, die auf der Basis der Einwirkung eines Magnetfeldes im Zusammenwirken mit dem Eisengehalt des Münzmaterials die zu prüfenden Münzen sortieren, in unterschiedliche Transportkanäle ablenken, die Annahme generell verweigern oder dergl.

    [0005] Gemäß dem deutschen Gebrauchsmuster 17 45 46o ist eine einfache magnetische Münzprüfung bekannt geworden, die im Münzkanal einen Magneten vorsieht, der eine durch magnetisches Kraftfeld beeinflußbare Münze in eine bestimmte Richtung ablenkt. Es wird ein kreisscheibenförmiger Permanentmagnet vorgeschlagen, der so magnetisiert ist, daß die magnetischen Kraftlinien außerhalb etwa um jede Halbscheibe herum verlaufen. Eine magnetisch beeinflußbare Münze fällt durch das Eigengewicht durch die Feldlinienzone der Magnetscheibe und rollt sich mit der Mantelfläche aufgrund der wirksamen Anziehungskraft auf der Magnetscheibe ab. Dadurch erfährt eine echte Münze eine Ablenkung in einen Münzkanal, der ausschließlich über einen Durchmessertest der Auslösung der Parkuhrenfunktionen dient. Eine magnetisch nicht beeinflußbare Münze fällt senkrecht ohne jede Ablenkung durch die Magnetscheibe durch in einen Sammelbehälter.

    [0006] Der Wirkungsgrad der Magnetkraft über die gegenseitig kreisbogenförmigen Mantelflächen auf die Münze ist erdenklich schlecht, da die beiden Flächen sich theoretisch nur auf einer kurzen Linie entsprechend der Münzdicke berühren. Diese Einrichtung funktioniert auch nur in die eine Wirkrichtung, insofern daß nur eisenhaltige Münzen als echte Münzen verwertbar erscheinen, da nur ferrogmagnetische Münzen überhaupt in den Münzkanal für auswertbare Münzen gelangen können. Alle Münzen aus nicht eisenhaltigem Material oder auch Kunststoff-Jetons fallen abseits der Durchmesserteststation senkrecht durch einen besonderen Kanal durch die Vorrichtung in einen Sammelbehälter. Das bedeutet außerdem, daß von vornherein zwei getrennte Münztransportkanäle entsprechend für echte und unechte Münzen vorzusehen sind.

    [0007] Durch die DE-OS 22 43 221 ist eine weitere magnetische Münzprüfung bekannt geworden, durch die ein drehbar gelagerter Sperriegel in seiner Ruhestellung mit seinem einen Ende einen Fühlstift an einem Doppelhebel für die Durchmesserabtastung und Zeitfreigabe blockiert, mit dem anderen Ende, das einen Magneten trägt, sich in die Münztransportbahn erstreckt. Der Magnettesthebel wirkt im Prinzip über einen Schwenkarm direkt mit einem verschwenkbaren Durchmesser-Tastorgan zusammen, derart daß das eine Durchmessertastelement (Fühlstift) und damit der Doppelhebel in einer Sperrposition gehalten wird. Der magnetische Arm des Sperrhebels ragt, der Durchmesserprüfung voreilend, in den Münzeingabeschacht. Nur dann, wenn eine ferromagnetische Münze eingegeben wird, wird beim Transport der Münze aufgrund der Anzugskräfte zwischen der Münze und dem magnetischen Sperrhebelarm letzterer mitgeschleppt und gibt den Fühlstift als abtastwirksames Teil für die Durchmesserprüfung frei. Das Durchmessertastorgan ist Teil des Doppelhebels, der seinerseits wiederum das Abtastorgan für die Einstellung einer Zeitkontrollvorrichtung sperrt oder freigibt. Dieser Doppelhebel muß, will man überhaupt eine Zeiteinstellung auslösen, immer schon vor jedem Durchmessertest freigegeben sein. Diese Freigabe kann immer nur erfolgen durch ein eisenhaltiges Objekt. Die allein durch das Kraftlinienfeld bewirkte Mitnahme des Sperrhebels gewährt nicht eine absolute Funktionssicherheit. Die Reibungsverhältnisse zwischen Sperrhebel und Doppelhebel lassen viele Funktionsunsicherheiten zu. Die Ausscheidung einer ferromagnetischen Münze gegen eine verwertbare, nicht eisenhaltige Münze ist mit dieser Einrichtung nicht durchführbar, da der Doppelhebel zur Freigabe der Zeiteinstellung ausschließlich durch den Sperrhebel mittels Münzen aus ferromagnetischen Stoffen frei steuerbar ist.

    [0008] Gemäß einer bekannten Münzprüfeinrichtung aus der DE-PS 24 45 2o4 ist eine im Querschnitt erweiterte Prüfzone im Münztransportkanal vorgesehen. Auf gleicher Höhe sind an einer feststehenden Münzkanalwand zwei Magnete angeordnet, die eine vorbeigeführte, magnetisch beeinflußbare Münze anziehen. Durch die seitliche Bewegung der Münze wird ein in der Prüfzone eintauchender, federbelasteter Tasthebel in eine die Zeiteinstellung freigebende Lage ausgelenkt.

    [0009] Mit dieser Prüfeinrichtung ist es nur möglich, die ferromagnetischen Münzen als verwertbar zu erkennen, weil nur dadurch eine Zeitauslösung betätigt wird. Der umgekehrte Fall, die nicht eisenhaltige Münzen als die verwertbare Münze in der Prüfzone zu erkennen, läßt sich bei der bekannten Lösung nicht verwirklichen. Auch ist funktionell von Nachteil, daß die durch Magnetkraft über einen Luftspalt angezogene Münze die Federkraft des Tasthebels und zusätzlichen Reibungswiderstand überwinden muß, um zu einem Zeitauslösevorgang zu gelangen.

    [0010] Schließlich ist mit der DE-OS 29 49 658 eine Münzprüfeinrichtung für Parkuhren mit einem Münztransportsystem bekannt geworden. Bezogen auf die Dicke der verwendbaren Münze ist bei dieser Einrichtung der Münztransportkanal im Querschnitt verbreitert,und gleichzeitig sind in einer Seitenwand feststehend Magnete angeordnet, welche eine seitliche Verschiebung einer vorbeigeführten ferromagnetischen Münze bewirken. Um eine Unterscheidung von Münzen gleichen Durchmessers zu erzielen, sind im Bereich der Prüfzone seitlich versetzte und in bezug auf die Münzauflagebasis in unterschiedlicher Höhe angeordnete Münzauflagebahnen vorgesehen. Eine magnetisch beeinflußbare Münze wird durch die Magnetwirkung seitlich abgelenkt, gelangt auf die entsprechende Münzauflagebasis, die sich in der Höhe von der Münzauflagebasis für nicht eisenhaltige Münzen unterscheidet. Es wird damit zwischen Münzen gleichen Durchmessers durch Ablenkung auf die verschiedenen Auflagen in der Prüfzone ein abweichender Durchmesser simuliert, aufgrund dessen eine Selektion durchführbar ist. Diese Einrichtung ist eigentlich nur geeignet zur Unterscheidung von Münzen gleichen Durchmessers, jedoch aus magnetisch unterschiedlichem Material, wobei die Münzen zudem durch ein Transportsystem zwangsläufig durch die Prüfzone geführt werden.

    [0011] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer einfachen Vorrichtung zur Prüfung der magnetischen Eigenschaft einer Münze nach deren Eingabe in ein Münztestorgan in einem selbstkassierenden Gerät und zur entsprechenden Auslösung der Auswertung einer verwertbaren Münze oder Vereinnahmung als Falschmünze.

    [0012] Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß an einer Seitenwand eines Münzführungsschachtes ein als doppelarmige Wippe ausgebildeter Anker vorgesehen ist, dessen einer Arm mit einem Permanentmagneten versehen ist und mit letzterem in den Bereich einer in den Münzführungsschacht eingegebenen, auf der Münzauflage aufliegenden Münze eintaucht, der andere Arm einen seitlichen Sperrbügel aufweist, der in und außer Eingriff mit einem Prüfsegment für die Durchmesserprüfung steuerbar ist.

    [0013] Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem in zwei Funktionslagen steuerbaren Anker mit einem Permanentmagneten als wirksames Magnetfeld. Der Anker ist über die Auslegerarme als Schwenklagerachse hinaus als eine doppelarmige Wippe ausgebildet und greift mit einem Sperrbügel unmittelbar in die Bewegungsbahn des Prüfsegmentes ein, das als Durchmessertastelement erst in Bewegung versetzt wird, nachdem eine Münze eingegeben ist und der Drehknebel betätigt wird. Bei dem gezeigten System fällt die Münze nach der Eingabe auf eine Münzauflage im Testbereich und verharrt dort stillstehend auf prismatisch angeordneten Auflagen in einer definierten Lage. Ein Permanentmagnet an der Wippe im Bereich der ruhenden Münze reagiert unmittelbar aufgrund der Beschaffenheit des Münzmaterials, d.h. er wird angezogen bei einer eisenhaltigen Münze oder verbleibt in der Ausgangsbasis bei magnetisch nicht beeinflußbarem Material. Aufgrund dieser Entscheidung kann der Sperrbügel an der Wippe funktionell so auf die Wirksamkeit des Prüfsegments eingestellt werden, daß letzteres den Durchmessertest ausführt oder nicht. Dabei ist es von grundsätzlicher Bedeutung, daß die ` Funktion der Wippe im Zusammenwirken mit dem Prüfsegment wahlweise so einstellbar ist, daß je nach Art des bei einem Gerät zugelassenen Münzmaterials Münzen, bestehend aus nicht zugelassenem Material ausgeschieden werden. Das bedeutet, wenn eisenhaltige Münzen für die Auswertung zugelassen sind, werden bei diesem Gerät alle magnetisch nicht beeinflußbaren Münzen ausgeschieden. Umgekehrt kann jedes eisenhaltige Objekt von vornherein vor jeder Durchmesserprüfung ausgeschieden werden, wenn bei einem Gerät magnetisch nicht beeinflußbare Mün- zen, z. B. Plastik-Jetons,als verwertbar bestimmt sind. Eine wirksame Entscheidung wird in einfachster Weise dadurch gewährleistet, daß der Permanentmagnet je nach Prüfmaterial anspricht und den Sperrbügel aus der Sperrlage in die Freigabeposition, oder den Sperrbügel aus der Freigabeposition in die Sperrlage steuert. Eine Überschneidung der Prüffunktionen kann nicht stattfinden, da ein Durchmessertest zeitlich erst viel später bei der Betätigung des Drehknebels ausgelöst wird.

    [0014] Ein Ausführungsbeispiel ist nachfolgend anhand der Beschreibung und den Zeichnungen dargestellt.

    [0015] Es zeigt die

    FIG. 1 eine Seitenansicht einer Parkuhr mit der Draufsicht auf den Münzführungsschacht und auf die Anordnung des Ankers,

    FIG. 2 einen Teilschnitt durch den Münzführungsschacht mit einer Seitenansicht des als Wippe ausgebildeten Ankers im Zusammenwirken mit einem Münzprüfsegment,

    FIG. 3 Einzelheit A des Eingriffs der Wippe in das Münzprüfsegment für die Funktionslagen ohne und nach Eingabe einer verwertbaren, magnetisch beeinflußbaren Münze und entsprechend bei Ausscheidung von unmagnetischen Münzen,

    FIG. 4 Einzelheit A wie FIG. 3, jedoch nach Eingabe einer verwertbaren, unmagnetischen Münze und entsprechend Ausscheidung von magnetisch beeinflußbaren Münzen.



    [0016] In der FIG. 1 ist eine Seitenansicht eines Parkuhrwerkes gezeigt, bei dem die Gehäuseteile abgenommen sind. Wie daraus erkennbar ist, sind alle Einrichtungen zur Münzaufnahme und deren Auswertung bis hin zur Einstellung einer entsprechenden Parkzeitvorgabe zwischen einer Vorderplatine 1 und einer Hinterplatine 2 gelagert. Die Vorderplatine 1 ist die dem Benutzer zugewandte Seite. Entsprechend ist auf dieser Seite ein Drehknebel 3 angeordnet, der auf einer verdrehbar in der Vorderplatine 1 gelagerten Welle 4 angeordnet und mit letzterer verdrehfest verbunden ist. Der Drehknebel 3 dient der handbetätigbaren Einstellung der Parkuhr auf eine Parkvorgabezeit, nachdem zuvor eine verwertbare Münze 5 eingegeben wurde. Ebenfalls auf die Vorderplatine 1 aufgeschraubt ist eine als kompakte Baugruppe konzipierte, verschließbare Münzeingabevorrichtung 6 vorgesehen, die der Einführung von Münzen 5 aller gängigen Durchmesser dient, es aber verhindert, andere ungeeignete Gegenstände einzuführen, die das Uhrwerk blockieren oder funktionsunfähig machen. In Abhängigkeit der Eingabe einer verwertbaren Münze 5 schließlich ist ein Vorgabezeitanzeigewerk 7 einstellbar, das über eine Verstellung einer drehbaren Zeitscheibe 8 auf einer Zeitskala 9 eine Parkzeitvorgabe markiert. Auf der Hinterplatine 2 ist als separate Baugruppe ein Zeitlaufwerk 10 mit zwei Schrauben 11 befestigt, das sich problemlos austauschen läßt. Die Vorderplatine 1 und die Hinterplatine 2 sind mit drei selbstschneidenden Schrauben 12 über jeweils an die Platinen 1, 2 angegossene Distanzpfeiler 13, 14 und 15, 16 zusammenmontiert. Die Zeitskala 9 wird dabei vor dem Festziehen der beiden oberen Schrauben 12 zwischen die beiden Distanzpfeiler 13, 14 aufgesteckt. Zur Führung einer Münze 5 in die Prüfzone einer Münzprüfeinrichtung 17 ist hinter der Münzeingabevorrichtung 6 ein schräg nach unten verlaufender, einstückig an die Vorderplatine 1 angeformter Münzleitkanal 18 vorgesehen. Die Münzeingabevorrichtung 6 ist getrieblich verbunden mit einem Schließsegment 26, das verdrehbar auf der Vorderplatine 1 lagert und in formschlüssiger Antriebsverbindung zum Drehknebel 3 steht. Ausschließlich in der Grundstellung des Drehknebels 3 ist auch die Münzeingabevorrichtung 6 entsperrt, so daß sich nur in diesem Ausgangszustand eine Münze 5 in das Gerät einführen läßt. Der Münzleitkanal 18 endet in einem profilmäßig gleichartigen Münzführungsschacht 19, der einstückig an die Hinterplatine 2 angeformt ist. Der Münzleitkanal 18 und der Münzführungsschacht 19 bilden die Münzprüfzone, in der eine Münze 5 zunächst auf einer prismaförmigen Auflage 20, 21 zum Zwecke einer Durchmesserprüfung aufliegt. Die in einem bestimmten Winkel zueinander angeordneten Auflagen 20, 21 sind Teil eines verschwenkbaren Münzriegels 22, der zwischen der Vorderplatine 1 und der Hinterplatine 2 gelagert ist. Der Münzriegel 22 nimmt zwei Funktionspositionen ein. In der Ausgangsposition ist der Münzriegel 22 gegen die Wirkung einer Zugfeder 33 eingeschwenkt, derart daß die beiden Auflagen 20, 21 den nach unten offenen Münzleitkanal 18 sowie den Münzführungsschacht 19 verschließen. Durch die prismenförmige Anordnung der Auflagen 20, 21 nimmt eine darauf aufliegende Münze 5 eine definierte Position ein. Zur Freigabe einer Münze 5 nach erfolgtem Durchmessertest muß der Münzriegel 22 verschwenkt werden, derart daß die Auflagen 20, 21 weggeschwenkt werden und die Münze 5 nach unten in einen nicht näher gezeigten Sammelbehälter fallen kann. Zu diesem Zweck steht der Münzriegel 22 in getrieblicher Verbindung zu einer Steuerscheibe 24 auf einer Welle 25 einer Münzprüfeinrichtung 17. Die Steuerscheibe 24 wird durch einen Mitnehmer 27 auf dem Schließsegment 26, das über eine getriebliche Verbindung bei der Betätigung des Drehknebels 3 im Gegenuhrzeigersinn gemäß FIG. 2 angetrieben wird, mitgenommen. Gleichzeitig treibt die Steuerscheibe 24 eine torsionsgefederte Kupplungsbuchse 28, die auf der Welle 25 drehbar lagert,

    [0017] und über die Kupplungsbuchse 28 ein ebenfalls koaxial auf der Welle 25 verdrehbar angeordnetes Prüfsegment 29 an. Das Prüfsegment 29 ist als Doppelhebel ausgebildet, bei dem an einem Arm ein Tastorgan 30, am zweiten Arm ein Zahnsegment 31 vorgesehen ist. Gemäß der FIG. 2 wird das Prüfsegment 29 bei der Betätigung des Drehknebels 3 aus der Ausgangsposition im Uhrzeigersinn verschwenkt. Das Tastorgan 30 gelangt dabei in Auflage auf den Umfang einer in der prismatischen Auflage 20, 21 des Münzriegels 22 aufgenommenen Münze 5. Der von der Steuerscheibe 24 darüber hinaus zu durchlaufende Uberweg wird durch die torsionsgefederte Kupplungsbuchse 28 aufgenommen. Die Einstellposition des Tastorgans 30 in Auflage auf den Umfang einer Münze 5 wird zur Auswertung über das Zahnsegment 31 auf ein Zahnrad 32 an einer Prüfscheibe 33 übertragen. Dabei wird die Prüfscheibe 33 entgegen der Kraft einer Rückstellfeder 34 in eine definierte, verrastbare Position eingestellt. Für die Phase der Münzprüfung, das ist bis einschließlich der entsprechenden Einstellung der Prfifscheibe 33 in eine verrastbare Position, verbleibt die Münze 5 in der Prüfposition auf den Auflagen 2o, 21 des Münzriegels 22. Dies ist gewährleistet durch die Steuerscheibe 24, die ein peripheres Kurvenelement 35 aufweist, das gegen den Münzriegel 22 drückt bis daß der Prüfvorgang abgeschlossen ist. Danach wird die Steuerscheibe 24 in die Gegenrichtung angetrieben und gibt durch den abfallenden Bereich des Kurvenelementes 35 den Münzriegel 22 frei, der der Wirkung der Zugfeder 23 folgend ausschwenkt und die Münze 5 nach unten frei durchfallen läßt.

    [0018] Um generell eine weitere Unterscheidung zwischen echten und unechten Münzen herbeizuführen, bedient man sich der Prüfung der magnetischen Eigenschaften des-Münzmaterials. Eine derartige Prüfung ist dann absolut unerläßlich, wenn sich beispielsweise Spielgeld in Form von maßlich genau nachgebildeten Plastikmünzen in Umlauf befindet. Eine Unterscheidung kann dann nur noch über eine Spezifikation des Materials erfolgen. Hierzu eignet sich insbesondere ein Test mittels eines magnetischen Kraftfeldes. Da die meisten Münzen aus eisenhaltigem Material bestehen, reagieren dieselben auch auf eine Einwirkung mit einem Magnetfeld. Um grundsätzlich eine von den übrigen Prüfkriterien (Durchmesser, Dicke) völlig unabhängige Ausscheidung zu treffen, wird die Prüfung auf ferromagnetische Eigenschaften der Münze 5 und dessen damit auslösbarer Steuerungseffekt als erste Testphase'in das Münzprüfverfahren einbezogen. Das bedeutet, daß eine Ausscheidung schon dann stattfindet, wenn sich die Materialeigenschaften als nicht geeignet ausweisen. Als geeignete Phase zur Prüfung einer Münze auf ferromagnetische Eigenschaft wird unmittelbar der Moment angesehen, in dem die Münze 5 nach der Eingabe auf den Auflagen 20, 21 anlangt und vorübergehend bewegungslos durch den Münzriegel 22 im Münzführungsschacht 19 gehalten wird.

    [0019] Zur Prüfung der magnetischen Eigenschaft ist an einer Seitenwand 36 des Münzführungsschachtes 19 ein als doppelarmige Wippe 37 ausgebildeter Anker 38 vorgesehen, dessen einer Arm mit einem Permanentmagneten 39 versehen ist und mit letzterem in den Bereich einer in den Münzführungsschacht 19 eingegebenen, auf der Münzauflage 20, 21 aufliegenden Münze 5 eintaucht, der andere Arm einen seitlichen Sperrbügel 4o aufweist, der in und außer Eingriff mit einem Prüfsegment 29 für die Durchmesserprüfung steuerbar ist. Die Wippe 37 ist zur Ausführung einer Schwenkbewegung mit beidseitig vorstehenden Auslegerarmen 41, 42 ausgestattet, mittels welchen die Wippe 37 in hakenförmige Lagerbügel 43 an der Seitenwand 36 des Münzführungsschachtes 19 eingehängt ist. Die Wippe 37 ist in zwei definierte Funktionslagen steuerbar. Die als Ausgangsposition bezeichnete Lage ist gewährleistet durch die Anordnung einer Druckfeder 44 zwischen der Wippe 37 und der Seitenwand 36 des Münzführungsschachtes 19 und einer einstellbaren Stellschraube 45 zur Bestimmung der Ausgangsposition der Wippe 37. Die Einstellung der Wippe 37 in die Endlage wird bestimmt durch die Auflage derselben auf der Seitenwand 36 infolge der Zugkraftwirkung des Permanentmagneten 39 bei auf der Münzauflage 20/21 vorhandener ferromagnetischer Münze 5. Die Ausgangsposition der Wippe 37 ist mittels der Stellschraube 45 einstellbar, derart daß der Sperrbügel 4o sich stets vor eine Sperrnase 46 am Prüfsegment 29 stellt und das Verschwenken des Prüfsegments 29 blockiert, und eine Freisteuerung des Prüfsegmentes 29 dadurch erfolgt, daß der Anker 38 durch eine ferromagnetische Münze 5 angezogen und der Sperrbügel 40 aus seiner Sperrstellung gesteuert wird. Die dargelegte Anordnung, bei welcher der Sperrbügel 40 aus einer Sperrstellung in eine Freigabestelung, was das Prüfsegment 29 anbetrifft, ausgelenkt wird, gilt dann, wenn die zur Auswertung zugelassene Münze 5 aus magnetisch beeinflußbarem Material besteht.

    [0020] Umgekehrt gibt es aber auch den Fall, bei dem die magnetisch beeinflußbare Münze 5 ausgeschieden und alle anderen Münzen 5 oder Jetons aus nicht eisenhaltigem Material oder Plastik als verwertbar das erste Prüfkriterium durchlaufen. Für den Fall der Verwertbarkeit einer nicht eisenhaltigen Münze 5 ist die Ausgangsposition der Wippe 37 mittels der Stellschraube 45 einstellbar, derart daß der Sperrbügel 4o in der Ausgangslage der Wippe 37 stets in eine kulissenförmige Freisparung 47 am Prüfsegment 29 eintauchen kann und letzteres für eine Schwenkbewegung zum Durchmessertest freistellt, bei der Eingabe einer ferromagnetischen Münze 5 die Freistellung unmittelbar aufhebt und den Sperrbügel 40 in den wirksamen Bereich einer weiteren Sperrnase 48 am Prüfsegment 29 steuert. In dem zuletzt genannten Fall kann sich das Prüfsegment 29 nicht auf eine Münze 5 absenken, es findet keine Durchmesserprüfung statt, und es kann hiernach erst recht keine Zeiteinstellung erfolgen.

    [0021] Zur Aufnahme des Permenantmagneten 39 in der Wippe 37 ist eine nach einer Seite offene Bohrung 49 vorgesehen, wodurch eine Spannzangenwirkung entsteht, aufgrund der das Einbaumaß für die Eintauchtiefe des zylindrischen Permanentmagneten 39 veränderbar und somit ein bestimmter Luftspalt zur Lage der Münze 5 einstellbar ist. Der Luftspalt ist erforderlich, damit die magnetisch beeinflußbare Münze 5 nach erfolgter Prüfung nach der Freigabe durch den Münzriegel 22 frei fallen kann und nicht etwa durch das magnetische Kraftfeld gehalten wird und sich zusätzlich durch die Flächenprägung auf einer Münze an der kantigen Stirnfläche des Permanentmagneten 39 einhängt.

    [0022] Schließlich weist die Wippe 37 einen Steuerfinger 50 auf, der mit einem Abstreiferbügel 51 am verschwenkbaren Münzriegel 22 zusammenwirkt, derart daß beim Verschwenken des Münzriegels 22 gleichzeitig die Wippe 37 zwangsläufig in die Ausgangsposition verschwenkt wird, in welcher die Münze 5 vom Magnetfeld ungehindert in einen Sammelbehälter fallen kann. Durch die zwangsläu- fige Steuerung der Wippe 37 in die Ausgangslage reißt die Kraftfeldwirkung weitgehend ab, und es ist durch den großen Luftspalt die Gewähr gegeben, daß die Münze nicht hängen bleibt. Der Abstreiferbügel 51 ist mittels einer Schraube 52 mit dem Münzriegel 22 verschraubt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Prüfung der magnetischen Eigenschaft einer Münze in selbstkassierenden Geräten, beispielsweise zur Freigabe und Anzeige einer Parkzeit in einer Parkuhr, und Steuerung eines Münzdurchmessertestvorganges in Abhängigkeit einer eingegebenen, auf einer Münzauflage statisch verharrenden Münze,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an einer Seitenwand (36) eines Münzführungsschachtes (19) ein als doppelarmige Wippe (37) ausgebildeter Anker (38) vorgesehen ist, dessen einer Arm mit einem Permanentmagneten (39) versehen ist und mit letzterem in den Bereich einer in den Münzführungsschacht (19) eingegebenen, auf der Münzauflage (2o, 21) aufliegenden Münze (5) eintaucht, der andere Arm einen seitlichen Sperrbügel (4o) aufweist, der in und außer Eingriff mit einem Prüfsegment (29) für die Durchmesserprüfung steuerbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Wippe (37) mit beidseitig vorstehenden Auslegerarmen (41, 42) ausgestattet ist, mittels welchen die Wippe (37) in hakenförmigen Lagerbügeln (43) an der Seitenwand (36) des Münzführungsschachtes (19) eingehängt ist.
     
    3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wippe (37) in zwei definierte Funktionslagen steuerbar ist, wovon einerseits eine als Ausgangsposition bezeichnete Lage derselben gewährleistet ist durch die Anordnung einer Druckfeder (44) zwischen der Wippe (37) und der Seitenwand (36) des Münzführungsschachtes (19) und einer einstellbaren Stellschraube (45) zur Bestimmung der Ausgangsposition der Wippe (37), und andererseits eine Endlage der Wippe (37) bestimmt wird durch Auflage derselben auf der Seitenwand (36) aufgrund der Zugkraftwirkung des Permanentmagneten (39) bei auf der Münzauflage (2o, 21) vorhandener ferromagnetischer Münze (5).
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ausgangsposition der Wippe (37) mittels der Stellschraube (45) einstellbar ist derart, daß der Sperrbügel (40) sich stets vor eine Sperrnase (46) am Prüfsegment (29) stelle und das Verschwenken des Prüfsegmentes (29) blockiert und eine Freisteuerung des Prüfsegments (29) dadurch erfolgt, daß der Anker (38) durch eine ferromagnetische Münze (5) angezogen und der Sperrbügel (4o) aus seiner Sperrstellung gesteuert wird.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall der Verwertbarkeit einer Münze (5) aus nicht eisenhaltigem Material die Ausgangsposition der Wippe (37) mittels der Stellschraube (45) einstellbar ist, derart daß der Sperrbügel (4o) in der Ausgangsposition der Wippe (37) stets in eine Freisparung (47) am Prüfsegment (29) eintauchen kann und letzteres für eine Schwenkbewegung zum Durchmessertest freistellt, bei Eingabe einer ferromagnetischen Münze (5) die Freistellung unmittelbar aufhebt und den Sperrbügel (4o) in den wirksamen Bereich einer weiteren Sperrnase (48) steuert.
     
    6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme des Permanentmagneten (39) in der Wippe (37) eine nach einer Seite offene Bohrung (49) vorgesehen ist, wodurch eine Spannzangenwirkung entsteht, aufgrund der das Einbaumaß für die Eintauchtiefe des Permanentmagneten (39) veränderbar ist und somit ein bestimmter Luftspalt zur Münze (5) einstellbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wippe (37) einen Steuerfinger (5o) aufweist, der mit einem Abstreiferbügel (51) am verschwenkbaren Münzriegel (22) zusammenwirkt, derart daß beim Verschwenken des Münzriegels (22) gleichzeitig die Wippe (37) zwangsläufig in die Ausgangsposition verschwenkt wird, in welcher die Münze (5) vom Magnetfeld ungehindert in einen Sammelbehälter fallen kann.
     




    Zeichnung