[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltmaschine zum Falten von Bogen (Zeichnungspausen o.
dgl.) sowie eine Steuerung einer derartigen Faltmaschine.
[0002] Bekannt sind Faltmaschinen zum Falten von Zeichnungspausen, insbesondere nach einem
normgerechten Faltprogramm mit Normalfalten und gegebenenfalls hasgleichs- falten,
die einen Faltmechanismus, vor dessen Einlauf Transportrollen zum Einführen des Bogens
und davor - jeweils in Bogenvorschubrichtung - mindestens ein Sensor zum Ertasten
seiner Hinterkante angecodnet ist, ferner einen Impulsgeber und -zähler zur Bogenlängenmessung
und schließlich eine den Faltmechainsmas, den Sensor und den Impulsgeber/zähler zur
Ermittlang sowie Durchführung des Faltprogramms verknüpfenden Dteuerschaltung aufweisen,
beispielsweise aus den DE-OSen 21 20 204 und 23 17 950. Die Längenmessung erfolgt
bei diesen bekannten Maschinen mit Hilfe einer aüßeren Klassifikation', d.h. mehrere
Sensoren, die entlang einer Einlaufstrecke für das Faltgut in unterschiedlichem Abstand
vor dem Faltmechanismns angeordnet sind, liefern in Verbindung mit einem am Einlauf
des Faltmechanismus' angeordneten Sensor der Steuereimrichtung gewissermaßen ein Grobraster
bezüglich der Lamge des zu faltenden Bogens. Je nachdem, zwischen welchen Sensoren
der Sensorenkette sich die Hinterkante des Bogens befindet, wenn seine Vorderkante
den Einlaufsensor erreicht oder wenn der Faltmechanismus gerade eine Falte gebildet
hat, erfolgt das weitere Falten nach einem für diesen Längenbereich vorgesehenen Faltschema.
Eine nähere Aussage, welche Länge beispielsweise eine nach diesem
Faltschema vorgesehene Ausgleichsfalte haben muß, wird von der Restlängenermittlung
mit Hilfe des Impulszählers abgeleitet, welche bis zum 'Betätigen' des nächsten Sensors
durch die Bogenhinterkante im Laufe seines weiteren Faltvorschubs vorgenommen wird.
[0003] Diese 'äußere Klassifikation' der Bogenlänge erfordert einen nicht unbeträchtlichen
konstruktiven Aufwand und hat auch Nachteile bei der Steuerung der Faltmaschine.
[0004] Die sich hieraus ergebende Aufgabe,-die erforderliche Ermittlung der oder einer Länge
des zu faltenden Bogens zu vereinfachen und zu erleichtern, löst die Erfindung . dadurch,
daß der Impulsgeber mit einer Meßrolle verbunden ist, die im Betrieb schlupffrei auf
dem Bogen abläuft, und daß in Bogenvorschubrichtung der Hinterkantensensor vor der
Meßrolle in einem Abstand vom Einlauf angeordnet ist, der mindestens so groß wie die
Länge des Bogenabschnitts ist, welcher für die Faltabschnitte benötigt wird, die einschließlich
Ausgleichsfalten an einen Faltabschnitt voller Breite vorderkantenseitig anschließen.
Auf diese Weise wird gewissermaßen eine 'innere Klassifikation' vorgenommen, weil
die Meßrolle über den Impulsgeber nicht nur Längenmeßwerte innerhalb einer Klassifikationsstufe
(also beispielsweise innerhalb eines bestimmten Faltschemas) liefert, sondern auch
die Klassifikation selbst vornimmt, also beispielsweise die Auswahl eines von mehreren
Faltschemata durch die Steuerschaltung ermöglicht.
[0005] Bei längeren zu faltenden Bögen bedarf es keines (weiteren) Sensors zum Ertasten
der Bogenvorderkante, weil die anläßlich der Bildung von Falten erfolgende Umsteuerung
des Faltmechanismus ein entsprechendes Bezugssignal liefern kann. In Weiterbildung
der Erfindung - insbesondere für den Fall, daß auch kürzere Bogen verarbeitet werden
sollen - ist jedoch vorgesehen, daß ein Vorderkanten-Sensor in Bogenvorschubrichtung
hinter der Meßrolle angeordnet ist.
[0006] Die Steuerschaltung kann dann die Gesamtlänge des Bogens als Summe des Impulszählwerts
und des Abstands zwischen den Vorder- und Hinterkanten-Sensoren feststellen. Es ist
jedoch auch möglich, die Steuerschaltung eine Restlänge feststellen zu lassen, und
zwar beispielsweise die Länge des für Ausgleichsfalten zur Verfügung stehenden Bogenabschnitts,
mit Hilfe des Impulszählwerts zwischen der Betätigung des Hinterkanten-Sensors und
der darauffolgenden Faltung im Faltmechanismus.
[0007] Die erfindungsgemäße STeuerung einer Faltmaschine, insbesondere einer der vorstehend
erörterten Art, geht davon aus, daß in die Faltmaschine ein mehrfach zu faltender
Bogen eingeführt und mit Hilfe eines Faltmechanismus' nach einem vorgegebenen Faltschema
in aufeinanderfolgende Zick-Zack-Falten gelegt wird, wobei das Faltschema die maximale
Länge der zwischen zwei Falten liegenden Bogenabschnitte sowie die feste Länge eines
an die letzte Falte anschließenden Deckblattabschnittes, aber eine Längenmessung am
Bogen die Länge gegebenenfalls erforderliche Ausgleichsfaltabschnitte vor dem Deckblattabschnitt
bestimmt.
[0008] Faltschemata der vorstehend angesprochenen Art sieht für Zeichnungspausen beispielsweise
die DIN 824 vor. Je nach Bogenlänge werden danach im Anschluß an einen etwas breiteren,
den Abheftrand einschließenden Bogenabschnitt zunächst (Längs-)Falten in gleich großen
Abständen voneinander angebracht. Dieselbe Länge (Breite) soll auch der an die letzte
Falte anschließende Bogenabschnitt haben und als Deckblatt das Faltpaket abschließen,
weil er regelmäßig das Schriftfeld der Zeichnung enthält. Dafür ist auch erforderlich,
daß jene letzte Falte auf der Heftrandseite des Faltpakets liegt - also 'vorderkantenseitig';
das vorerwähnte Deckblatt schließt mit der Hinterkante des Bogens ab. Um diese Bedingungen
zu erfüllen, ist es regelmäßig notwendig, zwischen einem oder mehreren Bogenabschnitten
von voller Faltlänge (Breite) und dem Deckblatt eine Ausgleichsfalte kürzerer Länge
vorzusehen. In den Fällen, in denen wegen der Maßverhältnisse diese Ausgleichsfalte
so kurze Bogenabschnitte erhalten würde, daß sie nicht mehr herstellbar ist, nimmt
man die beiden voraufgehenden Faltabschnitte voller ("maximaler") Länge zu der Ausgleichslänge
hinzu und erhält auf diese Weise zwei Ausgleichs-Doppelfaltabschnitte (gegenüber der
einfachen Ausgleichsfalte mit zwei Bogenabschnitten also insgesamt vier Bogenabschnitte)
von herstellbarer Länge (Breite).
[0009] Für ein ansprechendes äußeres Erscheinungsbild des Faltpakets und natürlich auch
dessen ordnungsgemäße Unterbringbarkeit in Ordnern, Versandtaschen etc. genormter
Größe ist es nicht nur wichtig, daß die gefalteten Bogenabschnitte voller Länge gleich
groß sind und mit ihren vorderkantenseitigen Falten übereinanderliegen, sondern auch,
daß letzteres bei den übrigen Bogenabschnitten der Fall ist, und daß schließlich der
letzte Bogenabschnitt, also das Deckblatt, die richtige Breite (= Bogenabschnittslänge)
hat; wobei diese gleich dem maximalen Faltenabstand voller Bogenabschnitte oder auch
größer sein kann (im letzten Fall ragt die Hinterkante des Bogens etwas über die hinterkantenseitigen
Falten hinaus). Es hat sich gezeigt, daß mit allen oben erörterten Messungen von Bogenlängen
(Gesamtlängen oder Restlängen) es schwierig ist, die Faltmaschine so zu steuern, daß
(auch) diese Bedingungen erfüllt werden.
[0010] Deshalb sieht die Erfindung ferner vor, daß in Abhängigkeit von einer kurz nach Bildung
der drittletzten Falte durchgeführten Messung der restlichen Bogenlänge die Lage der
vorletzten Falte und damit die Länge des letzten Ausgleichsfaltabschnitts vor dem
Deckblattabschnitt - bestimmt und der Faltmechanismus entsprechend angesteuert wird.
Nach Bildung der drittletzten Falte liegen mit Ausnahme der letzten, das Deckblatt
'anbindenden' Falte alle Falten fest, die regelmäßig sichtbar sind; letzteres gilt
für die unter dem Deckblatt liegenden (hinterkantenseitigen) Rückfalten der Ausgleichsfaltabschnitte
nicht. Durch die vom vorstehend beschriebenen Steuerungsverfahren ermöglichte Veränderung
der vorletzten Falte, bei der es sich um die oder eine der vorerwähnten Rückfaltungen
handelt, läßt sich die Lage und Länge (Breite) des Deckblatts sehr exakt bestimmen.
Man kann mit anderen Worten die Lage der das Deckblatt betreffenden beiden Falten
(der vorletzten und letzten) gegenüber dem aufgrund einer voraufgegangenen Messung
festgelegten Faltprogramm korrigieren und dadurch Abweichungen i ausschalten, die
sich beispielsweise durch
Aufsummieren I kleiner Maßabweichungen bei allen voraufgegangenen Falten sehr störend
bemerkbar machen können.
[0011] Herkömmliche Faltsteuerungen legen in Abhängigkeit von den oben erörterten Längenmessungen
zugleich mit dem Faltschema auch das Faltprogramm im einzelnen fest, also nicht nur
die Art und Anzahl der noch auszuführenden Faltungen, sondern auch deren Abstände
(= Länge der dazwischenliegenden Bogenabschnitte). Die Erfindung sieht in Weiterbildung
der vorstehend angegebenen Steuerung vor, daß in Abhängigkeit von einer Messung der
restlichen Bogenlänge in einem Abstand vom Bogenende (Hinterkante), der höchstens
gleich der Längensumme zweier Bogenabschnitte maximaler Länge, des Deckblattabschnitts
und zweier Ausgleichsfaltabschnitte der größten notwendigen Länge ist, die Art und
Anzahl der bis zur letzten Faltung (Deckblattabschnitt) erforderlichen Falten festgelegt
und darauf die Falten bis zur drittletzten Falte an vorbestimmten Längepunkten des
Bogens gebildet werden.
[0012] Stellt sich also bei der Längenermittlung an dem zu faltenden Bogen heraus, daß aus
den oben erläuterten Gründen nicht eine Ausgleichsdoppelfalte(aus zwei Bogenabschnitten)
hergestellt werden kann, sondern deren zwei (aus vier Bogenabschnitten) vorgesehen
werden müssen, dann wird hiernach zunächst die erste Ausgleichsdoppelfalte mit Bogenabschnitten
von vorbestimmter Länge (Breite) gebildet. Es wird also keine Rücksicht darauf genommen,
wie groß die beiden Bogenabschnitte der anderen Ausgleichsdoppelfalte gemacht werden
müssen; es ist allerdings zweckmäßig, mehrere vorbestimmte Längen für die erste Ausgleichsdoppelfalte
'bereitzuhalten', die je nach Einzelfallabmessung abgerufen werden. Die Steuerung
der Faltmaschine wird dadurch weiter vereinfacht, weil erst nach der drittletzten
Falte die (einzige) auf den Einzelfall abgestellte individuelle Faltlagenbestimmung
zu erfolgen braucht; alle übrigen Faltabstände sind (gegebenenfalls mit der vorerwähnten
Alternativmöglichkeit) für alle zu faltenden Bogen ungeachtet ihrer tatsächlichen
Größe fest vorgegeben.
[0013] Andere Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0014] Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an Ausführungsbeispielen. Darin zeigt:
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer Faltmaschine mit Faltmechanismus und Längenmeßeinrichtung;
Fig. 2 in verschiedenen Stadien (A - C) den Einlauf eines zu faltenden Bogens in den
Faltmechanismus;
Fig. 3 ein Geschwindigkeitsdiagramm des Faltmechanismus-Antriebs; und
Fig. 4 eine Zusammenstellung verschiedener Faltschemata in Form von Querschnittsdarstellungen
längsgefalteter Pakete von Bögen unterschiedlicher Größe.
[0015] Die in Figur 1 schematisch dargestellte Faltmaschine weist einen (gestrichelt umrandeten)
Faltwalzenstuhl 1 mit reversierenden Faltwalzen 2, 3 und einer entsprechend reversierenden
Schar von nebeneinanderliegenden, mit den Faltwalzen 2, 3 zusammenarbeitenden Riemen
4 auf, welche über Antriebs- und Umlenkrollen 5 geführt sind.
[0016] Die Faltwalzen 2, 3 bilden mit den Riemen 4 Faltspalte . 6, 7. Der Faltwalzenstuhl
1 ist so gesteuert, daß die Vorderkante 8 eines durch den Einlauf 9 eintretenden Bogens
10 stets zuerst in den Faltspalt 6 (der Faltwalze 2) geführt wird. Im Bereich dieses
Faltspalts 6 - in Einlaufrichtung geringfügig dahinter - ist ein Sensor 23 angeordnet,
der die in den Faltspalt 6 eintretende Vorderkante 8 des Bogens 10 ertastet; hierauf
wird noch einzugehen sein.
[0017] Vor dem Einlauf 9 sind den Bogen 10 umlenkende und zusammenwirkende Transportrollen
11, 12 angeordnet. Wiederum in Vorschubrichtung des Bogens 10 vor den Transportrollen
11, 12 ist eine im ganzen mit 13 bezeichnete Meßeinrichtung vorgesehen. Sie weist
die am freien Ende ' eines Hebels 14 gelagerte Meßrolle 15 auf, welche entgegen der
Vorschubrichtung des Bogens 10 (Pfeil 16) unter dem Winkel α angestellt ist. Sie arbeitet
mit einer Gegenrolle 17 zusammen, welche in nicht dargestellter Weise durch eine öffnung
in dem (ebenfalls nicht dargestellten) Tisch ragt, über den der Bogen 10 im Bereich
der Meßeinrichtung 13 läuft. Die Meßrolle 15 wirkt auf einen Impulsgeber 18; dieser
besteht aus einer Scheibe 19 mit Randmarkierungen, welche ein Abtaster 20 aufnimmt.
Die so erzeugten Impulse werden in einem Zähler 21 summiert, und die Summe der Impulssignale
stellt ein Maß für die von der Meßrolle 15 aufgenommene Länge des Bogens 10 dar.
[0018] Die vorstehend beschriebene Ausbildung und Anordnung der Meßrolle 15 im Rahmen der
Meßeinrichtung 13 hat sich im Hinblick auf die Notwendigkeit als zweckmäßig erwiesen,
die Meßrolle trotz ständig wechselnder Vorschubgeschwindigkeiten des Bogens 10 (hervorgerufen
durch die Art der Faltenbildung mit Hilfe reversierender Faltwalzen) ohne Schlupf
auf dem Bogen ablaufen zu lassen.
[0019] In Figur 1 hat der Bogen 10 mit seiner Vorderkante 8 den Faltspalt 6 bereits durchlaufen.
Die verschiedenen Darstellungen der Figur 2 veranschaulichen, wie bis zu diesem Zeitpunkt
die Geschwindigkeit des Faltmechanismus-Antriebs gesteuert bzw. geregelt wird.
[0020] In Figur 2A nähert sich die Vorderkante 8 des Bogens 10, nachdem sie zwischen den
Transportrollen 11, 12 und den Einlauf 9 geführt worden ist, der Oberfläche der Riemen
4, die sich - mit den Faltwalzen 2, 3 synchron angetrieben - in Richtung des Pfeiles
22 bewegen (die Anordnung ist zu der in Figur 1 spiegelbildlich). Üblicherweise hat
der Bogen 10 im Bereich der Vorderkante 8 einen Drall, der in Figur 2A durch die Krümmung
eines Randabschnitts des Bogens unter der Vorderkante 8 angedeutet ist. Es muB jedoch
sichergestellt werden, daß der Bogen glatt gespannt in den Faltspalt zwischen der
Faltwalze 3 und den Riemen 4 gelangt.
[0021] Aus diesem Grunde wird den Riemen 4 ebenso wie den Faltwalzen 2, 3 eine Umfangsgeschwindigkeit
erteilt, die höher ist als die Vorschubgeschwindigkeit des Bogens 10 (Umfangsgeschwindigkeit
der Transportrollen 11, 12). Sobald die Vorderkante 8 die Riemen 4 erreicht, nehmen
diese den Bogenanfang mit jener höheren Umfangsgeschwindigkeit mit und fädeln die
Vorderkante 8 des Bogens 10 in den Faltspalt zwischen den Riemen 4 und der Faltwalze
3 ein. Figur 2B zeigt den Augenblick, in dem der Bogen 10 bereits so weit durch den
Faltspalt hindurch vorgeschoben wurde, daß der Faltwalzenstuhl 1 gestoppt werden kann,
so daß der fortgesetzte Vorschub des Bogens 1 zu einer Ausbeulung des Bogens 10 zwischen
den Faltwalzen 2, 3 führt. Wird jetzt die Antriebsrichtung (Pfeil 22) umgekehrt, gelangt
die Ausbeulung (in üblicher Weise) in den Faltspalt zwischen der Faltwalze 2 und den
Riemen 4, es bildet sich eine Falte, und mit dem nachgeschobenen Bogen 10 wird zugleich
der von jener Falte begrenzte Bogenabschnitt mit der Vorderkante 8 aus seiner in Figur
2B dargestellten Lage nach links durch den Faltspalt zwischen der Walze 2 und den
Riemen 4 transportiert.
[0022] Zurück zur Einlaufsituation der Figur 2A. Sobald die Vorderkante 8 die Tangentiallinie
LS zwischen der Faltwalze 3 und den Riemen 4 (Fig. 2C) bzw. den kurz dahinter liegenden
Sensor 23 erreicht hat, ist der Bogen 10 - wegen der vorerwähnten Geschwindigkeitsdifferenz
- straff um den angrenzenden Bereich der Faltwalze 3 gespannt. In diesem Augenblick
wird die Umfangsgeschwindigkeit der Faltwalzen 2, 3 und der Riemen 4 auf die Vorschubgeschwindigkeit
des Bogens 10 reduziert.
[0023] Figur 3 veranschaulicht diesen Verlauf der Geschwindigkeit. Die Geschwindigkeitsverringerung
verhindert, daß eine nicht genau senkrecht zur Vorschubrichtung des Bogens 10 verlaufende
Vorderkante, die auch von einer zuvor gemäß DIN 824 angebrachten Schrägfalte gebildet
sein kann, zu einem seitlichen Verziehen des Bogens im Faltspalt führt, weil die höhere
Umfangsgeschwindigkeit der Faltwalze 3 und der Riemen 4 den Bogen zunächst nur an
einer Seite erfassen. Sobald der Bogen 10 aber über die Strecke L
1 (Fig. 2C, 3) weitertransportiert wurde, wird die Umfangsgeschwindigkeit des Faltwalzenstuhles
1 über die Strecke L
2 wieder auf den ursprünglichen Wert erhöht, der während des gesamten weiteren Faltvorganges
beibehalten werden muß, um das richtige Falten zu gewährleisten. Dabei wird (wegen
der Reversierunterbrechungen) dem Bogen 10 die oben erwähnte wechselnde Vorschubgeschwindigkeit
erteilt, welche die Transportrollen 11, 12 mit Friktionsschlupf zulassen.
[0024] Figur 1 veranschaulicht (mit senkrecht gegen den Lauf des Bogens 10 gerichteten Pfeilen)
schematisch neben dem i Sensor 23 ferner einen die Hinterkante 26 (Fig. 4) des Bogens
10 ertastenden Sensor 24 sowie einen die Vorderkante 8 des Bogens 10 ertastenden Sensor
25. Zur Feststellung der Gesamtlänge eines Bogens 10 startet der Sensor 25 den Impulsgeber
18, wenn ihn die Vorderkante 8 des Bogens passiert. Gelangt die Hinterkante 26 des
Bogens 10 über den Sensor 24, so wird die Impulszählung im Zähler 21 gestoppt, und
die Gesamtlänge des Bogens 10 ergibt sich aus der Summe der gezählten Impulse und
dem Abstand der Sensoren 24, 25.
[0025] Da im Zentrum des Interesses stets die Länge der Ausgleichsfalten-Bogenabschnitte
steht, kann namentlich bei längeren Bogen auf die Messung der Gesamtlänge verzichtet
und eine Restlängenmessung vorgenommen werden. Es bedarf dann, wenn der Faltwalzenstuhl
an einem Bogen 10 bereits Falten herstellt, ehe die Hinterkante 26 des Bogens 10 den
Sensor 24 passiert hat, der Signalgabe durch den Sensor 25 nicht; als Bezugssignal
kann dann die der Betätigung des Sensors 24 'benachbarte' Reversierung des Faltwalzenstuhls
1 dienen. Beispielsweise wird der Impulsgeber 18 mit dem Zähler 21 erst gestartet,
wenn die Hinterkante 26 den Sensor 24 passiert, und die Zählung wird gestoppt, wenn
die Reversierung des Faltwalzenstuhls 1 (genauer: das Stillsetzen des Faltwalzenstuhls
bevor seinem erneuten Antrieb in entgegengesetzter Richtung) die Lage der zuletzt
gebildeten Falte definiert: Bei (noch) gespanntem Bogen 10 die restliche Länge des
Bogens als Wegabstand zwischen dieser Falte und dem Sensor 24, vermindert um den Inhalt
des Zählers 21 gegeben. Aus dieser Restlänge kann dann sowohl das erforderliche Faltschema
als auch das (darüber hinaus die einzelnen Abstandslängen zwischen den Falten enthaltende)
Faltprogramm in der - nicht dargestellten - Steuerschaltung festgelegt und von dieser
durch entsprechende STeuerung des Faltwalzenstuhles 1 anschließend ausgeführt werden.
Figur 4 zeigt an verschiedenen Beispielen, nämlich Bogen von unterschiedlicher Länge,
wie unterschiedlich derartige Faltschemata und Faltprogramme sein können; tatsächlich
ergeben sich weitere Variationen dadurch, daß im Falle zweier Ausgleichsdoppelfalten
diese nicht gleich, sondern - aus den oben schon erläuterten Gründen - unterschiedlich
lang (breit) ausgeführt werden.
[0026] Um gemäß der oben ebenfalls schon erläuterten Steuerung die Lage und Abmessung des
Deckblatts 27 (Fig. 4) besonders genau bestimmen zu können, kann eine weitere Restlängenbestimmung
mit Hilfe der Meßeinrichtung 13 erst kurz nach Bildung der drittletzten Falte 28 (Figur
4), also vor Bildung der für die Lage und Abmessung des Deckblatts 27 entscheidenden
Falte 29 (Figur 4) erfolgen. Hierzu wird, sobald nach Reversierung des Faltwalzenstuhls
das darin befindliche, bereits aus dem Bogen 10 gebildete Faltpaket eine bestimmte
Strecke zurückgelegt hat, anhand des dann vorliegenden Inhalts des Zählers 21 die
zuvor vom Faltprogramm bestimmte Lage der Falte 29 überprüft und - wenn sich herausstellen
sollte, daß deren Beibehaltung zu einer unrichtigen Länge und/oder Lage des Deckblattes
27 führen würde - so korrigiert, daß sich eine richtige Deckblattlage und -abmessung
ergibt.
[0027] Es ist ohne weiteres einsehbar, dass der Sensor 24 in einem solchen Abstand vom Einlauf
9 des Faltwalzenstuhls 1 bzw. vom Sensor 23 oder der Lage der Falten im Umkehrpunkt
des Faltwalzenstuhl-Antriebs angeordnet sein muss, dass die jeweils mit Hilfe der
Messeinrichtung 13 durchgeführten Längenmessungen die Ausführung der sich hieraus
ergebenden Faltprogramme erlauben. Im Zusammenhang mit der vorstehend beschriebenen
Steuerung wird für den Fall, dass die erste Restlängenermittlung zu einem Faltschema
mit zwei (doppelten) Ausgleichsfaltabschnitten führt, der erste doppelte Ausgleichsfaltabschnitt
in einer festen vorherbestimmten Länge gebildet. Wie eingangs schon erwähnt, können
mehrere solcher fester vorbestimmter Längen gespeichert sein und je nach Messergebnis
abgerufen werden. Im Anschluss an die auf die Bildung des ersten doppelten Ausgleichsfaltabschnittes
gebildete drittletzte Falte 28 erfolgt dann die - gegebenenfalls korrigierende - neue
Restlängenermittlung, wie sie zuvor beschrieben worden war.
. 1. Faltmaschine zum Falten von Bogen (Zeichnungspausen o.dgl.), insbesondere nach
einem normgerechten Faltprogramm mit Normalfalten und gegebenenfalls Ausgleichsfalten,
mit einem Faltmechanismus, vor dessen Einlauf Transportrollen zum Einführen des Bogens
und davor - jeweils in Bogenvorschubrichtung - mindestens ein Sensor zum Ertasten
seiner Hinterkante angeordnet ist,
mit einem Impulsgeber und -zähler zur Bogenlängenmessung, und mit einer den Faltmechanismus,
den Sensor und den Impulsgeber/zähler zur Ermittlung sowie Durchführung des Faltprogramms
verknüpfenden Steuerschaltung,
dadurch gekennzeichnet, dass der Impulsgeber (18) mit einer Messrolle (15) verbunden
ist, die im Betrieb schlupffrei auf dem Bogen (10) abläuft, und dass in Bogenvorschubrichtung
(Pfeil 16) der Hinterkanten-Sensor (24) vor der Messrolle (15) in einem Abstand vom
Einlauf (9) angeordnet ist, der mindestens so gross wie die Länge des Bogenabschnitts
ist, welcher für die Faltabschnitte benötigt wird, die einschliesslich Ausgleichsfalten
an einen Faltabschnitt voller Breite vorderkantenseitig anschliessen.
2. Faltmaschine nach Anspruch 1, mit einem weiteren Sensor zum Ertasten der Vorderkante
des Bogens, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorderkanten-Sensor (25) in Bogenvorschubrichtung
(Pfeil 16) hinter der Messrolle (15) angeordnet ist.
3. Faltmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mit einer
Gegenrolle (17) zusammenwirkende Messrolle (15) unter einem Winkel (OC ) gegen die
Vorschubrichtung (Pfeil 16) des Bogens (10) 'angestellt ist.
4. Faltmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerschaltung
die Gesamtlänge des Bogens (10) als Summe des Impulszählwerts und des Abstands zwischen
den Vorder- und Hinterkanten-Sensoren (24, 25) feststellt.
5. Faltmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerschaltung
die Restlänge des für Ausgleichsfalten zur Verfügung stehenden Bogenabschnitts mit
Hilfe des Impulszählwerts zwischen der Betätigung des Hinterkanten-Sensors (24) und
der darauffolgenden Faltung im Faltmechanismus (1) feststellt.
6. Faltmaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche mit reversierend
angetriebenen Faltwalzen bzw. -bändern, in deren Faltspalt der Bogen durch die Bewegung
der Faltwalzen bzw. -bänder gelenkt wird, wobei die Umfangsgeschwindigkeit der Faltwalzen
bzw. -bänder grösser als die Transportgeschwindigkeit des einlaufenden Bogens ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerschaltung die Umfangsgeschwindigkeit der Faltwalzen
(2, 3) bzw. -bänder (4) verringert, sobald ein Sensor (23) im Bereich des ersten Faltspalts
die Vorderkante (8) des Bogens (10) oder der Vorderkanten-Sensor (25) in Verbindung
mit der Messrolle (15) den Durchlauf einer dem Abstand dieses Sensors vom ersten Faltspalt
entsprechenden Bogenlänge feststellt.
7. Steuerung einer Faltmaschine insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
in die ein mehrfach zu faltender Bogen eingeführt und mit Hilfe eines Faltmechanismus
nach einem vorgegebenen Faltschema in aufeinanderfolgende Zick-Zack-Falten gelegt
wird, wobei das Faltschema die maximale Länge der zwischen zwei Falten liegenden Bogenabschnitte
sowie die feste Länge eines an die letzte Falte anschliessenden Deckblattabschnittes,
aber eine Längenmessung am Bogen die Länge ggf. erforderlicher Ausgleichsfaltabschnitte
vor dem Deckblattabschnitt bestimmt,
dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von einer kurz nach Bildung der drittletzten
Falte (28) durchgeführten Messung der restlichen Bogenlänge die Lage der vorletzten
Falte (29) und damit die Länge des letzten Ausgleichsfaltabschnitts vor dem Deckblattabschnitt
(27) bestimmt und der Faltmechanismus (1) entsprechend angesteuert wird.
8. Steuerung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von einer
Messung der restlichen Bogenlänge in einem Abstand vom Bogenende (Hinterkante 26),
der höchstens gleich der Längensumme zweier Bogenabschnitte maximaler Länge, des Deckblattabschnitts
und zweier doppelter Ausgleichsfaltabschnitte der grössten notwendigen Länge ist,
die Art und Anzahl der bis zur letzten Faltung (Deckblattabschnitt 27) erforderlichen
Falten festgelegt und darauf die Falten bis zur drittletzten Falte (28) an vorbestimmten
Längenpunkten des Bogens (10) gebildet werden.