(19)
(11) EP 0 156 326 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.10.1985  Patentblatt  1985/40

(21) Anmeldenummer: 85103397.7

(22) Anmeldetag:  22.03.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 45/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB LI NL

(30) Priorität: 30.03.1984 DE 3411742

(71) Anmelder: METEOR-SIEGEN Apparatebau Paul Schmeck GmbH
D-57074 Siegen (DE)

(72) Erfinder:
  • Isermann, Heinz
    D-5900 Siegen (DE)
  • Leis, Werner
    D-5900 Siegen (DE)

(74) Vertreter: Eisenführ, Speiser & Partner 
Martinistrasse 24
28195 Bremen
28195 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Faltmaschine zum Falten von Bogen


    (57) Eine Faltmaschine zum Falten von Zeichnungspausen o.dgl. weist zur Längenmessung der Zeichnungsbogen eine Messrolle auf, die auf dem in die Faltmaschine einlaufenden Bogen schlupffrei abläuft und mit einem Impulsgeber zusammenwirkt, dessen Ausgangssignale gezählt und einer Steuerschaltung zur Festlegung eines der Bogenlänge entsprechenden Faltprogramms zugeführt werden. In Bogenvorschubrichtung ist vor der Messrolle ein die Hinterkante des Bogens ertastender Sensor in solchem Abstand vom Faltmechanismus angeordnet, dass im restlichen Bogen die Ausgleichsfalten gebildet werden können, welche erforderlich sind, um das fertige Faltpaket mit einem dessen volle Breite überdeckenden Bogenabschnitt abzuschliessen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Faltmaschine zum Falten von Bogen (Zeichnungspausen o. dgl.) sowie eine Steuerung einer derartigen Faltmaschine.

    [0002] Bekannt sind Faltmaschinen zum Falten von Zeichnungspausen, insbesondere nach einem normgerechten Faltprogramm mit Normalfalten und gegebenenfalls hasgleichs- falten, die einen Faltmechanismus, vor dessen Einlauf Transportrollen zum Einführen des Bogens und davor - jeweils in Bogenvorschubrichtung - mindestens ein Sensor zum Ertasten seiner Hinterkante angecodnet ist, ferner einen Impulsgeber und -zähler zur Bogenlängenmessung und schließlich eine den Faltmechainsmas, den Sensor und den Impulsgeber/zähler zur Ermittlang sowie Durchführung des Faltprogramms verknüpfenden Dteuerschaltung aufweisen, beispielsweise aus den DE-OSen 21 20 204 und 23 17 950. Die Längenmessung erfolgt bei diesen bekannten Maschinen mit Hilfe einer aüßeren Klassifikation', d.h. mehrere Sensoren, die entlang einer Einlaufstrecke für das Faltgut in unterschiedlichem Abstand vor dem Faltmechanismns angeordnet sind, liefern in Verbindung mit einem am Einlauf des Faltmechanismus' angeordneten Sensor der Steuereimrichtung gewissermaßen ein Grobraster bezüglich der Lamge des zu faltenden Bogens. Je nachdem, zwischen welchen Sensoren der Sensorenkette sich die Hinterkante des Bogens befindet, wenn seine Vorderkante den Einlaufsensor erreicht oder wenn der Faltmechanismus gerade eine Falte gebildet hat, erfolgt das weitere Falten nach einem für diesen Längenbereich vorgesehenen Faltschema. Eine nähere Aussage, welche Länge beispielsweise eine nach diesem Faltschema vorgesehene Ausgleichsfalte haben muß, wird von der Restlängenermittlung mit Hilfe des Impulszählers abgeleitet, welche bis zum 'Betätigen' des nächsten Sensors durch die Bogenhinterkante im Laufe seines weiteren Faltvorschubs vorgenommen wird.

    [0003] Diese 'äußere Klassifikation' der Bogenlänge erfordert einen nicht unbeträchtlichen konstruktiven Aufwand und hat auch Nachteile bei der Steuerung der Faltmaschine.

    [0004] Die sich hieraus ergebende Aufgabe,-die erforderliche Ermittlung der oder einer Länge des zu faltenden Bogens zu vereinfachen und zu erleichtern, löst die Erfindung . dadurch, daß der Impulsgeber mit einer Meßrolle verbunden ist, die im Betrieb schlupffrei auf dem Bogen abläuft, und daß in Bogenvorschubrichtung der Hinterkantensensor vor der Meßrolle in einem Abstand vom Einlauf angeordnet ist, der mindestens so groß wie die Länge des Bogenabschnitts ist, welcher für die Faltabschnitte benötigt wird, die einschließlich Ausgleichsfalten an einen Faltabschnitt voller Breite vorderkantenseitig anschließen. Auf diese Weise wird gewissermaßen eine 'innere Klassifikation' vorgenommen, weil die Meßrolle über den Impulsgeber nicht nur Längenmeßwerte innerhalb einer Klassifikationsstufe (also beispielsweise innerhalb eines bestimmten Faltschemas) liefert, sondern auch die Klassifikation selbst vornimmt, also beispielsweise die Auswahl eines von mehreren Faltschemata durch die Steuerschaltung ermöglicht.

    [0005] Bei längeren zu faltenden Bögen bedarf es keines (weiteren) Sensors zum Ertasten der Bogenvorderkante, weil die anläßlich der Bildung von Falten erfolgende Umsteuerung des Faltmechanismus ein entsprechendes Bezugssignal liefern kann. In Weiterbildung der Erfindung - insbesondere für den Fall, daß auch kürzere Bogen verarbeitet werden sollen - ist jedoch vorgesehen, daß ein Vorderkanten-Sensor in Bogenvorschubrichtung hinter der Meßrolle angeordnet ist.

    [0006] Die Steuerschaltung kann dann die Gesamtlänge des Bogens als Summe des Impulszählwerts und des Abstands zwischen den Vorder- und Hinterkanten-Sensoren feststellen. Es ist jedoch auch möglich, die Steuerschaltung eine Restlänge feststellen zu lassen, und zwar beispielsweise die Länge des für Ausgleichsfalten zur Verfügung stehenden Bogenabschnitts, mit Hilfe des Impulszählwerts zwischen der Betätigung des Hinterkanten-Sensors und der darauffolgenden Faltung im Faltmechanismus.

    [0007] Die erfindungsgemäße STeuerung einer Faltmaschine, insbesondere einer der vorstehend erörterten Art, geht davon aus, daß in die Faltmaschine ein mehrfach zu faltender Bogen eingeführt und mit Hilfe eines Faltmechanismus' nach einem vorgegebenen Faltschema in aufeinanderfolgende Zick-Zack-Falten gelegt wird, wobei das Faltschema die maximale Länge der zwischen zwei Falten liegenden Bogenabschnitte sowie die feste Länge eines an die letzte Falte anschließenden Deckblattabschnittes, aber eine Längenmessung am Bogen die Länge gegebenenfalls erforderliche Ausgleichsfaltabschnitte vor dem Deckblattabschnitt bestimmt.

    [0008] Faltschemata der vorstehend angesprochenen Art sieht für Zeichnungspausen beispielsweise die DIN 824 vor. Je nach Bogenlänge werden danach im Anschluß an einen etwas breiteren, den Abheftrand einschließenden Bogenabschnitt zunächst (Längs-)Falten in gleich großen Abständen voneinander angebracht. Dieselbe Länge (Breite) soll auch der an die letzte Falte anschließende Bogenabschnitt haben und als Deckblatt das Faltpaket abschließen, weil er regelmäßig das Schriftfeld der Zeichnung enthält. Dafür ist auch erforderlich, daß jene letzte Falte auf der Heftrandseite des Faltpakets liegt - also 'vorderkantenseitig'; das vorerwähnte Deckblatt schließt mit der Hinterkante des Bogens ab. Um diese Bedingungen zu erfüllen, ist es regelmäßig notwendig, zwischen einem oder mehreren Bogenabschnitten von voller Faltlänge (Breite) und dem Deckblatt eine Ausgleichsfalte kürzerer Länge vorzusehen. In den Fällen, in denen wegen der Maßverhältnisse diese Ausgleichsfalte so kurze Bogenabschnitte erhalten würde, daß sie nicht mehr herstellbar ist, nimmt man die beiden voraufgehenden Faltabschnitte voller ("maximaler") Länge zu der Ausgleichslänge hinzu und erhält auf diese Weise zwei Ausgleichs-Doppelfaltabschnitte (gegenüber der einfachen Ausgleichsfalte mit zwei Bogenabschnitten also insgesamt vier Bogenabschnitte) von herstellbarer Länge (Breite).

    [0009] Für ein ansprechendes äußeres Erscheinungsbild des Faltpakets und natürlich auch dessen ordnungsgemäße Unterbringbarkeit in Ordnern, Versandtaschen etc. genormter Größe ist es nicht nur wichtig, daß die gefalteten Bogenabschnitte voller Länge gleich groß sind und mit ihren vorderkantenseitigen Falten übereinanderliegen, sondern auch, daß letzteres bei den übrigen Bogenabschnitten der Fall ist, und daß schließlich der letzte Bogenabschnitt, also das Deckblatt, die richtige Breite (= Bogenabschnittslänge) hat; wobei diese gleich dem maximalen Faltenabstand voller Bogenabschnitte oder auch größer sein kann (im letzten Fall ragt die Hinterkante des Bogens etwas über die hinterkantenseitigen Falten hinaus). Es hat sich gezeigt, daß mit allen oben erörterten Messungen von Bogenlängen (Gesamtlängen oder Restlängen) es schwierig ist, die Faltmaschine so zu steuern, daß (auch) diese Bedingungen erfüllt werden.

    [0010] Deshalb sieht die Erfindung ferner vor, daß in Abhängigkeit von einer kurz nach Bildung der drittletzten Falte durchgeführten Messung der restlichen Bogenlänge die Lage der vorletzten Falte und damit die Länge des letzten Ausgleichsfaltabschnitts vor dem Deckblattabschnitt - bestimmt und der Faltmechanismus entsprechend angesteuert wird. Nach Bildung der drittletzten Falte liegen mit Ausnahme der letzten, das Deckblatt 'anbindenden' Falte alle Falten fest, die regelmäßig sichtbar sind; letzteres gilt für die unter dem Deckblatt liegenden (hinterkantenseitigen) Rückfalten der Ausgleichsfaltabschnitte nicht. Durch die vom vorstehend beschriebenen Steuerungsverfahren ermöglichte Veränderung der vorletzten Falte, bei der es sich um die oder eine der vorerwähnten Rückfaltungen handelt, läßt sich die Lage und Länge (Breite) des Deckblatts sehr exakt bestimmen. Man kann mit anderen Worten die Lage der das Deckblatt betreffenden beiden Falten (der vorletzten und letzten) gegenüber dem aufgrund einer voraufgegangenen Messung festgelegten Faltprogramm korrigieren und dadurch Abweichungen i ausschalten, die sich beispielsweise durch Aufsummieren I kleiner Maßabweichungen bei allen voraufgegangenen Falten sehr störend bemerkbar machen können.

    [0011] Herkömmliche Faltsteuerungen legen in Abhängigkeit von den oben erörterten Längenmessungen zugleich mit dem Faltschema auch das Faltprogramm im einzelnen fest, also nicht nur die Art und Anzahl der noch auszuführenden Faltungen, sondern auch deren Abstände (= Länge der dazwischenliegenden Bogenabschnitte). Die Erfindung sieht in Weiterbildung der vorstehend angegebenen Steuerung vor, daß in Abhängigkeit von einer Messung der restlichen Bogenlänge in einem Abstand vom Bogenende (Hinterkante), der höchstens gleich der Längensumme zweier Bogenabschnitte maximaler Länge, des Deckblattabschnitts und zweier Ausgleichsfaltabschnitte der größten notwendigen Länge ist, die Art und Anzahl der bis zur letzten Faltung (Deckblattabschnitt) erforderlichen Falten festgelegt und darauf die Falten bis zur drittletzten Falte an vorbestimmten Längepunkten des Bogens gebildet werden.

    [0012] Stellt sich also bei der Längenermittlung an dem zu faltenden Bogen heraus, daß aus den oben erläuterten Gründen nicht eine Ausgleichsdoppelfalte(aus zwei Bogenabschnitten) hergestellt werden kann, sondern deren zwei (aus vier Bogenabschnitten) vorgesehen werden müssen, dann wird hiernach zunächst die erste Ausgleichsdoppelfalte mit Bogenabschnitten von vorbestimmter Länge (Breite) gebildet. Es wird also keine Rücksicht darauf genommen, wie groß die beiden Bogenabschnitte der anderen Ausgleichsdoppelfalte gemacht werden müssen; es ist allerdings zweckmäßig, mehrere vorbestimmte Längen für die erste Ausgleichsdoppelfalte 'bereitzuhalten', die je nach Einzelfallabmessung abgerufen werden. Die Steuerung der Faltmaschine wird dadurch weiter vereinfacht, weil erst nach der drittletzten Falte die (einzige) auf den Einzelfall abgestellte individuelle Faltlagenbestimmung zu erfolgen braucht; alle übrigen Faltabstände sind (gegebenenfalls mit der vorerwähnten Alternativmöglichkeit) für alle zu faltenden Bogen ungeachtet ihrer tatsächlichen Größe fest vorgegeben.

    [0013] Andere Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.

    [0014] Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an Ausführungsbeispielen. Darin zeigt:

    Fig. 1 den schematischen Aufbau einer Faltmaschine mit Faltmechanismus und Längenmeßeinrichtung;

    Fig. 2 in verschiedenen Stadien (A - C) den Einlauf eines zu faltenden Bogens in den Faltmechanismus;

    Fig. 3 ein Geschwindigkeitsdiagramm des Faltmechanismus-Antriebs; und

    Fig. 4 eine Zusammenstellung verschiedener Faltschemata in Form von Querschnittsdarstellungen längsgefalteter Pakete von Bögen unterschiedlicher Größe.



    [0015] Die in Figur 1 schematisch dargestellte Faltmaschine weist einen (gestrichelt umrandeten) Faltwalzenstuhl 1 mit reversierenden Faltwalzen 2, 3 und einer entsprechend reversierenden Schar von nebeneinanderliegenden, mit den Faltwalzen 2, 3 zusammenarbeitenden Riemen 4 auf, welche über Antriebs- und Umlenkrollen 5 geführt sind.

    [0016] Die Faltwalzen 2, 3 bilden mit den Riemen 4 Faltspalte . 6, 7. Der Faltwalzenstuhl 1 ist so gesteuert, daß die Vorderkante 8 eines durch den Einlauf 9 eintretenden Bogens 10 stets zuerst in den Faltspalt 6 (der Faltwalze 2) geführt wird. Im Bereich dieses Faltspalts 6 - in Einlaufrichtung geringfügig dahinter - ist ein Sensor 23 angeordnet, der die in den Faltspalt 6 eintretende Vorderkante 8 des Bogens 10 ertastet; hierauf wird noch einzugehen sein.

    [0017] Vor dem Einlauf 9 sind den Bogen 10 umlenkende und zusammenwirkende Transportrollen 11, 12 angeordnet. Wiederum in Vorschubrichtung des Bogens 10 vor den Transportrollen 11, 12 ist eine im ganzen mit 13 bezeichnete Meßeinrichtung vorgesehen. Sie weist die am freien Ende ' eines Hebels 14 gelagerte Meßrolle 15 auf, welche entgegen der Vorschubrichtung des Bogens 10 (Pfeil 16) unter dem Winkel α angestellt ist. Sie arbeitet mit einer Gegenrolle 17 zusammen, welche in nicht dargestellter Weise durch eine öffnung in dem (ebenfalls nicht dargestellten) Tisch ragt, über den der Bogen 10 im Bereich der Meßeinrichtung 13 läuft. Die Meßrolle 15 wirkt auf einen Impulsgeber 18; dieser besteht aus einer Scheibe 19 mit Randmarkierungen, welche ein Abtaster 20 aufnimmt. Die so erzeugten Impulse werden in einem Zähler 21 summiert, und die Summe der Impulssignale stellt ein Maß für die von der Meßrolle 15 aufgenommene Länge des Bogens 10 dar.

    [0018] Die vorstehend beschriebene Ausbildung und Anordnung der Meßrolle 15 im Rahmen der Meßeinrichtung 13 hat sich im Hinblick auf die Notwendigkeit als zweckmäßig erwiesen, die Meßrolle trotz ständig wechselnder Vorschubgeschwindigkeiten des Bogens 10 (hervorgerufen durch die Art der Faltenbildung mit Hilfe reversierender Faltwalzen) ohne Schlupf auf dem Bogen ablaufen zu lassen.

    [0019] In Figur 1 hat der Bogen 10 mit seiner Vorderkante 8 den Faltspalt 6 bereits durchlaufen. Die verschiedenen Darstellungen der Figur 2 veranschaulichen, wie bis zu diesem Zeitpunkt die Geschwindigkeit des Faltmechanismus-Antriebs gesteuert bzw. geregelt wird.

    [0020] In Figur 2A nähert sich die Vorderkante 8 des Bogens 10, nachdem sie zwischen den Transportrollen 11, 12 und den Einlauf 9 geführt worden ist, der Oberfläche der Riemen 4, die sich - mit den Faltwalzen 2, 3 synchron angetrieben - in Richtung des Pfeiles 22 bewegen (die Anordnung ist zu der in Figur 1 spiegelbildlich). Üblicherweise hat der Bogen 10 im Bereich der Vorderkante 8 einen Drall, der in Figur 2A durch die Krümmung eines Randabschnitts des Bogens unter der Vorderkante 8 angedeutet ist. Es muB jedoch sichergestellt werden, daß der Bogen glatt gespannt in den Faltspalt zwischen der Faltwalze 3 und den Riemen 4 gelangt.

    [0021] Aus diesem Grunde wird den Riemen 4 ebenso wie den Faltwalzen 2, 3 eine Umfangsgeschwindigkeit erteilt, die höher ist als die Vorschubgeschwindigkeit des Bogens 10 (Umfangsgeschwindigkeit der Transportrollen 11, 12). Sobald die Vorderkante 8 die Riemen 4 erreicht, nehmen diese den Bogenanfang mit jener höheren Umfangsgeschwindigkeit mit und fädeln die Vorderkante 8 des Bogens 10 in den Faltspalt zwischen den Riemen 4 und der Faltwalze 3 ein. Figur 2B zeigt den Augenblick, in dem der Bogen 10 bereits so weit durch den Faltspalt hindurch vorgeschoben wurde, daß der Faltwalzenstuhl 1 gestoppt werden kann, so daß der fortgesetzte Vorschub des Bogens 1 zu einer Ausbeulung des Bogens 10 zwischen den Faltwalzen 2, 3 führt. Wird jetzt die Antriebsrichtung (Pfeil 22) umgekehrt, gelangt die Ausbeulung (in üblicher Weise) in den Faltspalt zwischen der Faltwalze 2 und den Riemen 4, es bildet sich eine Falte, und mit dem nachgeschobenen Bogen 10 wird zugleich der von jener Falte begrenzte Bogenabschnitt mit der Vorderkante 8 aus seiner in Figur 2B dargestellten Lage nach links durch den Faltspalt zwischen der Walze 2 und den Riemen 4 transportiert.

    [0022] Zurück zur Einlaufsituation der Figur 2A. Sobald die Vorderkante 8 die Tangentiallinie LS zwischen der Faltwalze 3 und den Riemen 4 (Fig. 2C) bzw. den kurz dahinter liegenden Sensor 23 erreicht hat, ist der Bogen 10 - wegen der vorerwähnten Geschwindigkeitsdifferenz - straff um den angrenzenden Bereich der Faltwalze 3 gespannt. In diesem Augenblick wird die Umfangsgeschwindigkeit der Faltwalzen 2, 3 und der Riemen 4 auf die Vorschubgeschwindigkeit des Bogens 10 reduziert.

    [0023] Figur 3 veranschaulicht diesen Verlauf der Geschwindigkeit. Die Geschwindigkeitsverringerung verhindert, daß eine nicht genau senkrecht zur Vorschubrichtung des Bogens 10 verlaufende Vorderkante, die auch von einer zuvor gemäß DIN 824 angebrachten Schrägfalte gebildet sein kann, zu einem seitlichen Verziehen des Bogens im Faltspalt führt, weil die höhere Umfangsgeschwindigkeit der Faltwalze 3 und der Riemen 4 den Bogen zunächst nur an einer Seite erfassen. Sobald der Bogen 10 aber über die Strecke L1 (Fig. 2C, 3) weitertransportiert wurde, wird die Umfangsgeschwindigkeit des Faltwalzenstuhles 1 über die Strecke L2 wieder auf den ursprünglichen Wert erhöht, der während des gesamten weiteren Faltvorganges beibehalten werden muß, um das richtige Falten zu gewährleisten. Dabei wird (wegen der Reversierunterbrechungen) dem Bogen 10 die oben erwähnte wechselnde Vorschubgeschwindigkeit erteilt, welche die Transportrollen 11, 12 mit Friktionsschlupf zulassen.

    [0024] Figur 1 veranschaulicht (mit senkrecht gegen den Lauf des Bogens 10 gerichteten Pfeilen) schematisch neben dem i Sensor 23 ferner einen die Hinterkante 26 (Fig. 4) des Bogens 10 ertastenden Sensor 24 sowie einen die Vorderkante 8 des Bogens 10 ertastenden Sensor 25. Zur Feststellung der Gesamtlänge eines Bogens 10 startet der Sensor 25 den Impulsgeber 18, wenn ihn die Vorderkante 8 des Bogens passiert. Gelangt die Hinterkante 26 des Bogens 10 über den Sensor 24, so wird die Impulszählung im Zähler 21 gestoppt, und die Gesamtlänge des Bogens 10 ergibt sich aus der Summe der gezählten Impulse und dem Abstand der Sensoren 24, 25.

    [0025] Da im Zentrum des Interesses stets die Länge der Ausgleichsfalten-Bogenabschnitte steht, kann namentlich bei längeren Bogen auf die Messung der Gesamtlänge verzichtet und eine Restlängenmessung vorgenommen werden. Es bedarf dann, wenn der Faltwalzenstuhl an einem Bogen 10 bereits Falten herstellt, ehe die Hinterkante 26 des Bogens 10 den Sensor 24 passiert hat, der Signalgabe durch den Sensor 25 nicht; als Bezugssignal kann dann die der Betätigung des Sensors 24 'benachbarte' Reversierung des Faltwalzenstuhls 1 dienen. Beispielsweise wird der Impulsgeber 18 mit dem Zähler 21 erst gestartet, wenn die Hinterkante 26 den Sensor 24 passiert, und die Zählung wird gestoppt, wenn die Reversierung des Faltwalzenstuhls 1 (genauer: das Stillsetzen des Faltwalzenstuhls bevor seinem erneuten Antrieb in entgegengesetzter Richtung) die Lage der zuletzt gebildeten Falte definiert: Bei (noch) gespanntem Bogen 10 die restliche Länge des Bogens als Wegabstand zwischen dieser Falte und dem Sensor 24, vermindert um den Inhalt des Zählers 21 gegeben. Aus dieser Restlänge kann dann sowohl das erforderliche Faltschema als auch das (darüber hinaus die einzelnen Abstandslängen zwischen den Falten enthaltende) Faltprogramm in der - nicht dargestellten - Steuerschaltung festgelegt und von dieser durch entsprechende STeuerung des Faltwalzenstuhles 1 anschließend ausgeführt werden. Figur 4 zeigt an verschiedenen Beispielen, nämlich Bogen von unterschiedlicher Länge, wie unterschiedlich derartige Faltschemata und Faltprogramme sein können; tatsächlich ergeben sich weitere Variationen dadurch, daß im Falle zweier Ausgleichsdoppelfalten diese nicht gleich, sondern - aus den oben schon erläuterten Gründen - unterschiedlich lang (breit) ausgeführt werden.

    [0026] Um gemäß der oben ebenfalls schon erläuterten Steuerung die Lage und Abmessung des Deckblatts 27 (Fig. 4) besonders genau bestimmen zu können, kann eine weitere Restlängenbestimmung mit Hilfe der Meßeinrichtung 13 erst kurz nach Bildung der drittletzten Falte 28 (Figur 4), also vor Bildung der für die Lage und Abmessung des Deckblatts 27 entscheidenden Falte 29 (Figur 4) erfolgen. Hierzu wird, sobald nach Reversierung des Faltwalzenstuhls das darin befindliche, bereits aus dem Bogen 10 gebildete Faltpaket eine bestimmte Strecke zurückgelegt hat, anhand des dann vorliegenden Inhalts des Zählers 21 die zuvor vom Faltprogramm bestimmte Lage der Falte 29 überprüft und - wenn sich herausstellen sollte, daß deren Beibehaltung zu einer unrichtigen Länge und/oder Lage des Deckblattes 27 führen würde - so korrigiert, daß sich eine richtige Deckblattlage und -abmessung ergibt.

    [0027] Es ist ohne weiteres einsehbar, dass der Sensor 24 in einem solchen Abstand vom Einlauf 9 des Faltwalzenstuhls 1 bzw. vom Sensor 23 oder der Lage der Falten im Umkehrpunkt des Faltwalzenstuhl-Antriebs angeordnet sein muss, dass die jeweils mit Hilfe der Messeinrichtung 13 durchgeführten Längenmessungen die Ausführung der sich hieraus ergebenden Faltprogramme erlauben. Im Zusammenhang mit der vorstehend beschriebenen Steuerung wird für den Fall, dass die erste Restlängenermittlung zu einem Faltschema mit zwei (doppelten) Ausgleichsfaltabschnitten führt, der erste doppelte Ausgleichsfaltabschnitt in einer festen vorherbestimmten Länge gebildet. Wie eingangs schon erwähnt, können mehrere solcher fester vorbestimmter Längen gespeichert sein und je nach Messergebnis abgerufen werden. Im Anschluss an die auf die Bildung des ersten doppelten Ausgleichsfaltabschnittes gebildete drittletzte Falte 28 erfolgt dann die - gegebenenfalls korrigierende - neue Restlängenermittlung, wie sie zuvor beschrieben worden war.


    Ansprüche

    . 1. Faltmaschine zum Falten von Bogen (Zeichnungspausen o.dgl.), insbesondere nach einem normgerechten Faltprogramm mit Normalfalten und gegebenenfalls Ausgleichsfalten, mit einem Faltmechanismus, vor dessen Einlauf Transportrollen zum Einführen des Bogens und davor - jeweils in Bogenvorschubrichtung - mindestens ein Sensor zum Ertasten seiner Hinterkante angeordnet ist,
    mit einem Impulsgeber und -zähler zur Bogenlängenmessung, und mit einer den Faltmechanismus, den Sensor und den Impulsgeber/zähler zur Ermittlung sowie Durchführung des Faltprogramms verknüpfenden Steuerschaltung,
    dadurch gekennzeichnet, dass der Impulsgeber (18) mit einer Messrolle (15) verbunden ist, die im Betrieb schlupffrei auf dem Bogen (10) abläuft, und dass in Bogenvorschubrichtung (Pfeil 16) der Hinterkanten-Sensor (24) vor der Messrolle (15) in einem Abstand vom Einlauf (9) angeordnet ist, der mindestens so gross wie die Länge des Bogenabschnitts ist, welcher für die Faltabschnitte benötigt wird, die einschliesslich Ausgleichsfalten an einen Faltabschnitt voller Breite vorderkantenseitig anschliessen.
     
    2. Faltmaschine nach Anspruch 1, mit einem weiteren Sensor zum Ertasten der Vorderkante des Bogens, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorderkanten-Sensor (25) in Bogenvorschubrichtung (Pfeil 16) hinter der Messrolle (15) angeordnet ist.
     
    3. Faltmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mit einer Gegenrolle (17) zusammenwirkende Messrolle (15) unter einem Winkel (OC ) gegen die Vorschubrichtung (Pfeil 16) des Bogens (10) 'angestellt ist.
     
    4. Faltmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerschaltung die Gesamtlänge des Bogens (10) als Summe des Impulszählwerts und des Abstands zwischen den Vorder- und Hinterkanten-Sensoren (24, 25) feststellt.
     
    5. Faltmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerschaltung die Restlänge des für Ausgleichsfalten zur Verfügung stehenden Bogenabschnitts mit Hilfe des Impulszählwerts zwischen der Betätigung des Hinterkanten-Sensors (24) und der darauffolgenden Faltung im Faltmechanismus (1) feststellt.
     
    6. Faltmaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche mit reversierend angetriebenen Faltwalzen bzw. -bändern, in deren Faltspalt der Bogen durch die Bewegung der Faltwalzen bzw. -bänder gelenkt wird, wobei die Umfangsgeschwindigkeit der Faltwalzen bzw. -bänder grösser als die Transportgeschwindigkeit des einlaufenden Bogens ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerschaltung die Umfangsgeschwindigkeit der Faltwalzen (2, 3) bzw. -bänder (4) verringert, sobald ein Sensor (23) im Bereich des ersten Faltspalts die Vorderkante (8) des Bogens (10) oder der Vorderkanten-Sensor (25) in Verbindung mit der Messrolle (15) den Durchlauf einer dem Abstand dieses Sensors vom ersten Faltspalt entsprechenden Bogenlänge feststellt.
     
    7. Steuerung einer Faltmaschine insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, in die ein mehrfach zu faltender Bogen eingeführt und mit Hilfe eines Faltmechanismus nach einem vorgegebenen Faltschema in aufeinanderfolgende Zick-Zack-Falten gelegt wird, wobei das Faltschema die maximale Länge der zwischen zwei Falten liegenden Bogenabschnitte sowie die feste Länge eines an die letzte Falte anschliessenden Deckblattabschnittes, aber eine Längenmessung am Bogen die Länge ggf. erforderlicher Ausgleichsfaltabschnitte vor dem Deckblattabschnitt bestimmt,
    dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von einer kurz nach Bildung der drittletzten Falte (28) durchgeführten Messung der restlichen Bogenlänge die Lage der vorletzten Falte (29) und damit die Länge des letzten Ausgleichsfaltabschnitts vor dem Deckblattabschnitt (27) bestimmt und der Faltmechanismus (1) entsprechend angesteuert wird.
     
    8. Steuerung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von einer Messung der restlichen Bogenlänge in einem Abstand vom Bogenende (Hinterkante 26), der höchstens gleich der Längensumme zweier Bogenabschnitte maximaler Länge, des Deckblattabschnitts und zweier doppelter Ausgleichsfaltabschnitte der grössten notwendigen Länge ist, die Art und Anzahl der bis zur letzten Faltung (Deckblattabschnitt 27) erforderlichen Falten festgelegt und darauf die Falten bis zur drittletzten Falte (28) an vorbestimmten Längenpunkten des Bogens (10) gebildet werden.
     




    Zeichnung