[0001] Die Erfindung betrifft eine Festbrennstoffvergaserfeuerung gemäß Oberbegriff des
Hauptanspruches.
[0002] Festbrennstoffvergaserfeuerungen der genannten Art sind bspw. nach der DE-PS 829
482 bekannt. Hierbei handelt es sich um eine Generatorgasfeuerung mit absteigender
Vergasung, wobei der eigentliche Feuerungsbereich teilweise mit Kühlluftkammern umgeben
ist und wobei die durchströmende Kühlluft in die anzuschließende Nachschaltheizfläche
zusätzlich zu den im Feuerraum gebildeten Gasen einströmt. Die Anordnung der Kühlluftkammern
erfolgt hierbei mit der Absicht, den Generator möglichst leicht auszubilden, um schwere
Schachtausmauerungen zu vermeiden. Diese Zielsetzung wird aber durch den Aufwand bezüglich
der Anordnung-und Ausbildung der Kühlluftkammern erreicht, mit denen allerdings noch
nicht einmal die Seitenflanken der Feuerung erfaßt sind. Wäre dies der Fall, so würde
sich ein noch größerer Aufwand ergeben. Außerdem ist bei dieser Art der Generator-
bzw. Vergaserausbildung kein wünschenswert kegelförmiges, in allen Bereichen möglichst
gleichförmig durchströmbares Glutbett zu erzielen, aus dem die Gase ebenfalls gleichmäßig
verteilt möglichst nach oben abströmen können.
[0003] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Festbrennstoffvergaserfeuerung
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß dieser trotz Verwendung
feuerfesten Materials keiner Ausmauerung bedarf und dieses Material komplikationslos,
d.h. ohne Ausmauerungsmaßnahmen in ein Umschließungsgehäuse eingebracht werden kann
und wobei die feuerfesten Teile derart gestaltet und einander zugeordnet sein sollen,
daß sich ein kegelförmiges Glutbett ergibt, aus dem die Gase frei nach oben abströmen,
danach voll ausbrennen und dann einer Nachschaltheizfläche bzw. Nachbrennkammer zugeführt
werden können.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einer Festbrennstoffvergaserfeuerung der eingangs genannten
Art nach der Erfindung durch das im Kennzeichen des Hauptanspruches Erfaßte gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich nach den Unteransprüchen.
[0005] Durch diese Lösung ergibt sich eine denkbar einfache Konstruktion des aus Stahlblech
zu bildenden Umschließungsgehäuses, in das die den unteren Bereich des Füllschachtes
und die Feuerraumerweiterung bildenden Teile einfach und ohne unmittelbaren Wandkontakt
einzusetzen bzw. übereinander einzustapeln sind. Durch die Formgebung der Teile, die
ohne weiteres ein formschlüssiges Ineinanderpassen zulassen, ergibt sich aber auch
gleichzeitig eine denkbar günstige Gestaltung des Feuerraumes und eine gleichmäßige
Abströmung der sich bildenden Gase nach oben in den Gasausbrennringkanal, den sie
durch die Gasabströmöffnung in die Nachschaltheizfläche verlassen.
[0006] Der Freiraum zwischen Umschließungsgehäuse und feuerfesten Teilen kann mit Isolationsmaterial
gefüllt werden. Es ist aber auch möglich, das Umschließungsgehäuse außenseitig zu
isolieren und zumindest die Seitenwand als wasserführende Doppelwand auszubilden.
Vorzugsweise werden sämtliche Teile aus Fertigungsgründen zylindrisch bzw. ringzylindrisch
ausgebildet. Bezüglich des Rostes ist eine besonders vorteilhafte und für den einwandfreien
Betrieb der Feuerung zweckmäßige Ausführungsform vorgesehen, die noch näher erläutert
wird.
[0007] Die erfindungsgemäße Festbrennstoffvergaserfeuerung wird nachfolgend anhand der zeichnerischen
Darstellung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0008] Es zeigt schematisch
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Festbrennstoffvergaserfeuerung;
Fig. 2 einen entsprechenden Schnitt mit besonderer Ausführungsform und
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Bereich der Drehrostanordnung.
[0009] Wie aus Fig. 1 erkennbar, sind im Innenraum 1 des Umschließungsgehäuses 2 die den
unteren Füllschachtteil bildenden feuerfesten Elemente übereinandergestapelt angeordnet
und zwar wie folgt:
Auf der Abschlußdecke 11 des Aschfallsammelraumes 12, ggf. mit Zentrierelementen 11'
zentriert, sitzt zunächst das ziemlich massive Teil des unteren Stumpfes 10, der zusammen
mit dem Rost 21 gewissermaßen eine Schale für das Glutbett bildet und als Träger für
die Schulter 5 und den Gasausbrennringkanal 9 dient. Die Schulter 5 ist dabei mit dem Schachtteil 3" zu einem Teil zusammengefaßt, das vom Gasausbrennringkanal
9 konzentrisch umfaßt wird, der gegenüberliegend zur Gasabströmöffnung 8 mit einer
Sekundärluftöffnung 20 versehen ist. Je nach den Abmessungen kann auf dem Schachtteil
3" noch ein weiteres ringförmiges Formteil 19 aus ebenfalls feuerfestem Material,
wie dargestellt, angeordnet sein. Der Stumpf 10 kann jedoch auch, wie gestrichelt
angedeutet, zylindrisch ausgebildet und mit der Schulter 5 als ein Teil ausgebildet
sein, auf das dann das Schachtteil 3" aufgesetzt ist.
[0010] Sofern zentrisch unter dem Stumpf 10 in der Abschlußdekke 11 ein stationäres Rost
21 vorgesehen ist, wird der Stumpf 10 mit einer Ascheausräumöffnung 22 ausgestattet.
Vorteilhaft wird als Rost jedoch ein Drehrost 23 (Fig. 2, 3) vorgesehen. Drehende
Elemente, ggf. mit dem Drehrost verbunden, können ebenfalls vorgesehen werden, um
einer eventuellen Brückenbildung im Schacht entgegenzuwirken, falls feine Holzabfälle,
wie Säge- oder Hobelspäne verbrannt werden sollen. Wegen der Wärmebelastung im Glutbettbereich
werden solche Rührelemente jedoch bevorzugt von oben her eingeführt und betätigt.
[0011] Durch die Stumpfausbildung bzw. die Anordnung der Erweiterung 4 entsteht im Bereich
des Glutbettes die Schulter 5, wobei der obere Stumpf 6 vorteilhaft mit einer geringeren
Neigung als 45° angelegt ist. Dadurch entsteht über der gestrichelt angedeuteten Glutbettoberfläche
6' ein ringförmiger Freiraum, aus dem die aufsteigenden Gase unbehindert in die Gasabströmöffnungen
7 einströmen und in den Gasausbrennringkanal 9 gelangen können, den sie dann,weitgehend
ausgebrannt, durch die Heizgasabzugsöffnung 8 verlassen und ggf. in eine angeschlossene
geeignete Nachschaltheizfläche (nicht dargestellt) gelangen, die einen Gas-Flüssigkeitswärmetauscher
bildet.
[0012] Der Freiraum 1 im Gehäuse 2 kann, aber muß nicht, mit Isoliermaterial ausgefüllt
sein. Ferner kann die zylindrische Seitenwand 2' in Form einer wasserführenden Doppelwand
15 ausgebildet und mit Vor- und Rücklaufanschlüssen 13, 14 versehen werden. Zweckmäßig
erhält dann das Gehäuse 2 eine hier nicht dargestellte Außenisolation. Nach oben ist
das Umschließungsgehäuse 2 mit einer dicht aufsetzbaren Decke 18 verschlossen, die
auch gleichzeitig, wie erkennbar, Träger des oberen Füllschachtes 3 ist, in den der
Festbrennstoff in geeigneter Weise (von Hand oder mit automatischen Zuförderelementen)
durch eine Füllöffnung 16 eingebracht werden kann.
[0013] Diese Öffnung 16 kann ggf. sicherheitshalber auch als Rauchschwallschleuse ausgebildet
werden, was in der Regel aber kaum notwendig ist, da der Vergaser zweckmäßig hinter
der Öffnung 8 bzw. hinter der nicht dargestellten Nachschaltheizfläche mit einem Saugzuggebläse
(nicht dargestellt) ausgestattet wird. Der obere, ebenfalls mit Isolierung 31 versehene
Füllschacht 3 durchgreift mit seinem unteren Rand 17 die Decke 8 und bildet damit
den Anschluß an den oberen Ring 19 aus feuerfestem Material, d.h., dieser Rand 17
dient ebenfalls als Zentrierung und Halter für die feuerkeramischen Teile.
[0014] Wie ohne weiteres erkennbar, besteht also die ganze Vergaserfeuerung gewissermaßen
aus drei voneinander unabhängigen Teilbereichen, die sich separat leicht transportieren,
zusammenfügen und auch wieder auseinandernehmen lassen, nämlich aus dem Umschließungsgehäuse
2, den feuerkeramischen Einsatzteilen, die keiner Einmauerung bedürfen und aus der
Decke 18 mit Füllschacht 3.
[0015] Wie aus Fig. 2, 3 erkennbar, ist das Rost vorteilhaft als Drehrost 23 ausgebildet
und in Distanz zur unteren Schachtöffnung 24 des Festbrennstoffschachtes angeordnet
und in geeigneter Weise im darunter befindlichen Aschfallgehäuse 12 gelagert und zwar
vorteilhaft in axialer Richtung verstellbar, wie mit Doppelpfeil angedeutet. Auf der
Unterseite ist das Drehrost 23 mit mindestens einem in das Aschfallsehäuse 12 ragenden
Ascheräumflügel 25 versehen und kann somit eine im Räumbereich im Boden 33 des Aschfallgehäuses
12 angeordnete Ascheaustragsöffnung 27
jbestreichen, unter der, wie bspw. dargestellt, eine kleine Ascheaustragsförderschnecke
30 angeordnet sein kann. Im seitlichen Ascheaustragsbereich 27 des Drehrostes 23 ist
ein den Antrieb 28 des Drehrostes 23 steuernder Temperaturfühler 29 angeordnet, der
über ein Regelglied mit dem Antrieb 28 in Verbindung steht.
[0016] In Rücksicht auf die vorteilhaft vorzusehende axiale Verstellbarkeit des Drehrostes
23 sind die Unterkanten 32 der beiden Räumflügel 25 in einer eine solche axiale Verstellung
des Drehrostes zulassenden Distanz über dem Boden 33 des Aschfallgehäuses 12 angeordnet.
Die Restasche, die dadurch liegenbleibt, spielt keine Rolle, wesentlich ist nur, daß
sich im Aschfallgehäuse 12 durch nicht erfolgte Ascheräumung kein Aschestau so weit
aufbauen kann, daß damit auch der Anordnungsbereich des Temperaturfühlers 29 zugesetzt
werden kann, da dieser Bereich für die vorerwähnte Temperaturfühlung zwingend freigehalten
werden muß.
[0017] Wie ebenfalls aus Fig. 2 erkennbar, ist das Drehrost als flacher, nach oben konvergierender
Kegel 23' ausgebildet und mit einer sich in horizontal erstreckender Ringfläche 23"
versehen, die für den Aufbau, aber auch den Abfall der sich im Bereich 7 befindlichen
Ascheschicht besonders vorteilhaft ist.
[0018] Um die Asche nicht nur vor sich herzuschieben, sondern diese gleichzeitig mit der
Drehbewegung nach außem zum Anordnungsbereich der Ascheausfallöffnung 27' zu transportieren,
sind die Räumflügel 25, von denen selbstverständlich beispielsweise auch vier angeordnet
sein können, in bezug auf Drehrichtung und Radius des Drehrostes 23 entgegen der Drehrichtung
winklig angestellt oder gekrümmt ausgebildet, wodurch ein Transportschub nach außen
zur Öffnung 27' hin gewährleistet ist.
[0019] Dieser besonderen Ausführungsform liegt folgende Überlegung zugrunde:
Die Temperatur des Glutbettes bzw. der Ascheschicht, die sich im untersten Bereich
des Glutbettes bildet, d.h. am Spalt zwischen Drehrost und unterem Schacht- öffnungsrand,
ist als Regelimpuls für den Antrieb und den Stillstand des Drehrostes 23 ausnutzbar,
da bei Veraschung dieses Bereiches weniger Wärme seitlich abgestrahlt wird. Wenn dies
eintritt, wird über ein geeignetes Regelglied der Drehrostantrieb 28 in Gang gesetzt.
l. Festbrennstoffvergaserfeuerung, bestehend aus einem unten mit Rost und Aschfallraum
und mit Primär- und Sekundärluftzuführungen versehenen Füllschacht und einem zu einer
Nachschaltheizfläche führenden Heizgasabzugskanal, dadurch gekennzeichnet , daß der
Heizgasabzugskanal als mit Heizgasabzugsöffnung (8) versehener Gasausbrennringkanal
(9) um den unteren Bereich des Füllschachtes (3', 3") angeordnet ist, daß unter dem
Gasausbrennringkanal (9) der Füllschacht in Form einer doppelkegeligen oder zylindrischen
Erweiterung (4) mit Bodenrost (21) ausgebildet ist, daß in der die Erweiterung (4)
nach oben begrenzenden Schulter (5) mehrere in den Gasausbrennringkanal (9) führende
Gasüberströmöffnungen (7) angeordnet sind, und daß die Erweiterung (4) einschließlich
des Gasausbrennringkanales (9) und der sich daran nach oben anschließende, innerhalb
des Umschließungsgehäuses (2) angeordnete Teil des Füllschachtes (3', 3") in bekannter
Weise aus feuerfesten Formteilen gebildet sind.
2. Feuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Schulter (5) des oberen
Stumpfes (6) in bezug auf die Vertikale mit einer kleineren Neigung als 45° versehen
ist.
3. Feuerung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß auf dem unteren
zylindrischen oder kegelstumpfförmigen Stumpf (10), der auf einer Abschlußdecke (11)
des Aschfallsammelraumes (12) gelagert und angeordnet ist, der obere Stumpf (6) mit
Schachtteil (3") und der Gasausbrennringkanal (9) formschlüssig aufgesetzt angeordnet
sind.
4. Feuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens
die Seitenwand (2') des Umschließungsgehäuses (2) als wasserführende, mit Vor- und
Rücklaufanschlüssen (13, 14) versehene Doppelwand (15) ausgebildet ist.
5. Feuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der obere,
mit Füllöffnung (16) versehene und aus Stahlblech gebildete Teil des Füllschachtes
(3) mit seinem unteren Rand (17) die auf das Umschließungsgehäuse (2) gasdicht aufsetzbare
Decke (18) durchgreift und in das feuerfeste Formteil (19) des unteren Füllschachtes
(3') eingreifend angeordnet ist.
6. Feuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Gasabzugsringkanal
(9) mit einer Sekundärzuluftöffnung (20) versehen und diese gegenüberliegend zur Heizgasabzugsöffnung
(8) angeordnet ist.
7. Feuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß bei Anordnung
eines stationären Rostes (21) im unteren Stumpf (10) eine Ascheausräumöffnung (22)
angeordnet ist.
8. Feuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das Bodenrost
als Drehrost ausgebildet und in Distanz zur unteren Schachtöffnung (24) angeordnet
und auf seiner Unterseite mit mindestens einem in das Aschfallgehäuse (12) ragenden
Ascheräumflügel (25) versehen und im Räumbereich im Boden (26) des Aschfallgehäuses
(12) eine Ascheaustragsöffnung (27') und im seitlichen Ascheaustragsbereich (27) des
Drehrostes (23) ein den Antrieb (28) des Drehrostes (23) ein den Antrieb (28) des
Drehrostes (23) steuernder Temperaturfühler (29) angeordnet ist, wobei das Drehrost
(23) als flacher, nach oben konvergierender Kegel (23') und dieser in einer sich horizontal
erstreckenden Ringfläche (23") auslaufend ausgebildet ist.
9. Heizkessel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Unterkante (32) des
mindestens einen Räumflügels (25) in einer eine axiale Verstellung des Drehrostes
(23) zulassenden Distanz über dem Boden (33) des Aschfallgehäuses (12) angeordnet
ist.