[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum se-
quentiellen transportieren und schneiden von Dokumenten nach dem Oberbegriff des unabhängigen
Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem
Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 8.
[0002] Endlosformulare mit paarig und/oder unpaarig nebeneinander angeordneten Belegen,
den sogenannten "two-up in sequence" (two-up-Slalomprint) Belegen sind bekannt. Dabei
sind auf einem Endlosformular, mit beidseitigen Randlochungen für den Transport, Belege
paarweise in der Breite des Endlosformulars angeordnet. Beispielsweise kann eine solche
Anordnung gemäss Fig. 1 mit drei Belegen A1, A2, A3; fünf Belegen B1, B2, B3, B4,
B5 oder mit jeweils einem Beleg C und D als two-up in sequence mit unpaariger Zusammengehörigkeit
oder sie kann als two-up in sequence mit paariger Zusammengehörigkeit, wie die zwei
Belege E1, E2 oder die vier Belege F1, F2, F3, F4 sein.
[0003] Gleichartige oder zumindest ähnliche Probleme ergeben sich bei zwei einbahnigen bedruckten
Endlosformularen mit unterschiedlichen
Längenmassen der Formulare in der einen Endlosformularbahn gegenüber den Formularen
in der andern Endlosformularbahn. Solche Anordnungen ergeben sich beispielsweise bei
Belegen im A4-Hoch- oder A4-Querformat in der einen Bahn und Postzahlungsscheinen
in der anderen Bahn, wobei insbesondere die Belege der erstgenannten Bahn mehrere
Blätter umfassen können, wie es bei Bankabrechnungen der Fall sein kann, denen dann
für den Versand noch ein Bank-Girozettel zugeführt werden muss.
[0004] Gerade im letztgenannten Fall muss auch die Geheimhaltung zur Sicherung der Privatsphäre
garantiert werden können.
[0005] Bei einem automatisierten Ablauf des Schneidens, Ordnens, Ablegens und/oder Couvertierens
solcher Belege ergaben sich Probleme mit dem Schichten, damit von den paarig angeordneten
Belegen jeweils der nacheilende Beleg in einem Ablagefach auf den voreilenden Beleg
gelegt wird und ferner auch damit, dass bei unpaarig angeordneten Belegen der nacheilende
einen genügend grossen Abstand zum voreilenden erhält, oder bei ungleichen Formaten
die Zuordnung ermöglicht wird, um so zwischen solchen sich nachfolgenden Belegen genügend
Zeit zu haben, um das Ablagefach zu wechseln und den nacheilenden Beleg in ein folgendes
Ablagefach zu befördern.
[0006] Dazu wurden aus der Druckerei bekannte Stapler benützt, die entweder mit Saugnäpfen
die Belege anheben und ordnen, oder mittels Magnetdruck wurden die Belege auf Transportbändern
transportiert oder angehalten. Während das erstgenannte System für die datenverarbeitenden
Maschinen zu langsam ist, konnte mit dem zweitgenannten System wohl die Geschwindigkeit
erhöht werden, jedoch ergaben sich Schläge auf die Lager bei den Transportbändern
und diese mussten oft ersetzt werden.
[0007] Gemäss der CH-A ...... (Gesuch Nr. 4083/81) wurde vorgeschlagen, dem Rand- und Querschneidtisch
einen Transfertisch nachzuordnen, bei dem in einer Walzenstrasse mit schräg zum Transportweg
angeordneten Walzen, die Walzen in zwei Gruppen unterteilt sind und diese beiden Gruppen
mit unterschiedlichen Drehzahlen angetrieben sind und überdies wenigstens die stromaufwärtige
Gruppe stillsetzbar angetrieben ist. Damit konnte bewirkt werden, dass der stromabwärtige
Beleg rasch wegtransportiert wurde und der stromaufwärtige Beleg zurückgehalten werden
konnte, wenn die beiden nebeneinandergedruckten Belege zu einer unpaarigen Anordnung
gehörten, um so einen Zwischenstapler zu vermeiden.
[0008] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine derartige Anordnung zu vereinfachen und damit
zu verbilligen.
[0009] Erfindungsgemäss wird dies durch ein Verfahren mit den Merkmalen im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 erreicht. Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
ist im Patentanspruch 8 gekennzeichnet. Besonders vorteilhafte Ausführungsformen sind
in den abhängigen Patentansprüchen charakterisiert.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Endlosformularsatzes mit paarig und unpaarig
angeordneten Dokumenten,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum sequentiellen Transport der Dokumente,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 2, und
Fig. 4 ein Blockschema der elektronischen Steueranordnung.
[0011] Das Endlosformular gemäss Fig. 1 zeigt zwei Dokumentgruppen A1, A2, A3 und B1 bis
B5 mit zum Teil paariger und zum Teil unpaariger Zusammengehörigkeit, derart, dass
beim Ablegen oder Verpacken in Umschlägen darauf zu achten ist, dass die nebeneinander
befindlichen Belege A3, B1 nicht zusammenkommen.
[0012] Gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren wird nun zuerst das Endlosformular entlang
der Mittellinie M geteilt. Es entstehen damit zwei Endlosformularstapel 2A und 2B
(Fig. 2, 3). Der Rand- und Querschneidetisch 20 hat vier Zahnband-Traktoren 10, 11,
30, 31 für den Eingriff in die Randlochung R1, R2 (Fig. 1) des Endlosformulares.
[0013] Von diesen Traktoren sind die Traktoren 10, 30 einerseits durch einen Antrieb
A1 und die Traktoren 11, 31 durch einen Antrieb A2 paarweise angetrieben. Die Antriebe
A1, A2 sind als Motoren dargestellt und treiben über Zahnriemen die zusammengehörigen
Paare von Traktoren synchron miteinander an. Anstelle von einzelnen Motoren könnte
auch ein einzelner Motor vorgesehen sein und als Antriebe A1, A2 wären dann beispielsweise
elektrisch schaltbare Kupplungen zu verwenden.
[0014] Die beiden Teilendlosformulare E1, E2 werden nun sich teilweise überdeckend auf den
Schneidetisch 20 gelegt, derart, dass die Randlochungen R1, R2 in die linksseitigen
und rechtsseitigen Traktorenpaare eingesetzt sind. Die beiden Teilendlosformulare
E1, E2 sind damit parallel zueinander ausgerichtet und können auf einfache Weise mit
einer bekannten Aussteuer- und Zusammentragemaschine 40 zusammengetragen oder in Aussteuerfächer
41, 42 abgelegt werden. Die Zuführung zu den Aussteuerfächern 41, 42 erfolgt über
magnetisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigte Schleusen 43, 44. In diesem Beispiel
sind Elektromagnete M1, M2 zu deren Betätigung vorhanden. Die Schleuse 43 ist offen
und die Schleuse 44 geschlossen dargestellt, so dass ein einzelnes Formular oder Dokument
7 in das Aussteuerfach 41 fallen kann.
[0015] Anschliessend an die Schleusen 43, 44 sind Rollenpaare 45, 46 vorhanden, die mit
einem Antrieb A3 gekoppelt sind. Auch dieser Antrieb kann ein einzelner Motor oder
eine steuerbare Kupplung sein, damit die zusammengehörigen Dokumente einzeln oder
paarweise zu einer Ablage 50 transportiert werden können, je nachdem ob es paarig
oder unpaarig angeordnete Dokumente sind.
[0016] Anstelle einer Ablage 50 könnte hier auch direkt eine Falz-oder Kuvertieranlage vorgesehen
sein, so dass die Dokumente ohne menschliche Arbeit mit grösster Geheimhaltung verarbeitet
werden können.
[0017] Schliesslich wird in Fig. 4 der Vollständigkeit halber noch schematisch eine grundsätzliche
elektronische Schaltungsanordnung für die Steuerung der Antriebe und der Schleusen
gezeigt. Mit zwei Informationslesern L1, L2 (Fig. 2, 3) werden die am Rand der Dokumente
mit dem Drucker angebrachten Zeichen, wie Punkte oder dergleichen gelesen. Dazu können
optoelektrische Anordnungen bekannter Bauart verwendet werden, mit denen hell-dunkel
Austastungen erfassbar sind. Nach Verstärkung der Signale aus dem Informationsleser
L1, L2 in separaten Verstärkern V1, V2 gelangen die Informationen zu einer Steuereinheit,
in der die Einschaltzeit und -Dauer der Antriebe A1, A2 und A3 festgelegt werden.
Ausserdem werden von hier aus auch die Magnete M1, M2 für die Betätigung der Schleusen
43, 44 ein- und ausgeschaltet.
[0018] Mit einer solchen Anordnung, die sich von einem als einzelnes Gerät ausgebildeten
Längs- und Querschneidtisch dadurch unterscheidet, dass die Traktoren 10, 11, 30,
31 paarweise links und rechts je einzeln oder gekoppelt angetrieben werden, können
Bankbelege, Kontoauszüge, Buchungsbelege, Fakturen, Rechnungen für Elektrizität, Wasser
und Telefon usw. auch unabhängig von ihrer Lage kombiniert ausgedruckt und sequentiell
richtig zusammengetragen werden. Durch diese relativ einfache Aenderung einer sonst
bekannten Maschine entfallen die bisher verwendeten Anordnungen mit zwei separaten
Schneidemaschinen oder die Schaffung von Leerstellen beim Druck zur Aenderung von
ungeradzahlige auf geradzahlige paarweise Ausdrucke. Auch wurde schon versucht, den
Rechnungen jeweils ein ESR-Beleg beizulegen, der dann, wenn nicht benötigt, wieder
entfernt werden musste. Wenn überdies die Arbeit ohne menschliche Mithilfe zwecks
Wahrung der Geheimhaltung durchgeführt werden musste, waren aufwendige Sequenzen,
zweibahniges Fahren und Umsetzen auf eine Bahn, üblicherweise mittels mehrerer Maschinen,
notwendig.
[0019] Bei gewöhnliche Endlosformulare transportierenden Maschinen sind üblicherweise die
Transportmittel links und rechts und paarweise gekoppelt zur Gewährleistung des korrekten
Transportierens angeordnet. Im vorliegenden Fall sind die Transportmittel links und
rechts hintereinander angeordnet und können einzeln oder paarweise angetrieben werden,
um Teilendlosformulare mit nur einer Randlochung einwandfrei gerade zu transportieren.
[0020] Durch die Steuerung mit den Schleusen 43, 44 könnten noch zusätzliche Sammler gebildet
werden, um Formulare der einen Bahn zu sammeln und Formulare der andern Bahn weiterzuleiten.
Vorteilhafterweise sollten dazu beispielsweise die zu sammelnden Formulare in einer
unteren Transportbahn geführt werden, um die einzelnen Formulare der andern Bahn in
einer oberen, hier nicht dargestellten Transportbahn, die ebenfalls mittels einer
Schleuse gespeist werden könnte, individuell zu transportieren.
1. Verfahren zum sequentiellen transportieren und schneiden von Dokumenten die in
zwei einbahnigen Formularbahnen vorliegen und entweder aus einem zweibahnigen Ausdruck
auf einem einzelnen Endlosformular mit gleichzahligen und/oder ungleichzahligen Zugehörigkeiten,
oder aus zwei einbahnigen Endlosformularen stammen und mit auf jedem Dokument aufgedruckter
Kennzeichnung für die Zugehörigkeit versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die
zwei Formularbahnen sich wenigstens teilweise von der Seite her überdeckend über einen
Rand- und Querschneidtisch (20) geführt werden, und dass der Transport jedes Teilendlosformulars
(E1, E2) allein nach Massgabe der Kennzeichnung jeweils mittels der aussenliegenden
Randlochung erfolgt.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1 für aus einem zweibahnigen Ausdruck stammenden
einbahnigen Formularbahnen, dadurch gekennzeichnet, dass das zweibahnige Formular
zuerst in Längsrichtung geschnitten wird, um zwei einbahnige Formularbahnen zu bilden,
die dann als zwei separate einbahnige Formularbahnen dem Rand- und Querschneidetisch
(20) zugeführt werden.
3. Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneiden in
Längsrichtung individuell nach Massgabe der vorgesehenen Formularbreiten erfolgt.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1 für zwei einbahnige Formularbahnen, dadurch gekennzeichnet,
dass zuerst auf gegengleichen Seiten die Randlochpartie abgetrennt wird, bevor die
beiden Formularbahnen gleichlaufend dem Rand- und Querschneidetisch zugeführt werden.
5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Formularbahnen mit gleicher Fördergeschwindigkeit dem Querschneidteil zugeführt
werden.
6. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Formularbahnen mit ungleicher Fördergeschwindigkeit dem Querschneidteil zugeführt
werden.
7. Verfahren nach Patentanspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Querschneiden
der Formularbahnen die vereinzelten Formulare wenigstens der einen Formularbahn in
wenigstens einem Zwischenstapler gesammelt werden und anschliessend mit wenigstens
einem voreilend oder nacheilend transportierten Beleg der andern Formular- . bahn
zusammen ohne Richtungsänderung einer Station zugeführt werden.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Patentansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rand- und Querschneidtisch (20) mit individuell angetriebenen
Randlochtransportvorrichtungen (10, 11, 30, 31) versehen ist, dass Mittel (L1, L2)
zum Lesen der Kennzeichnung vorhanden sind, die als Steuerinformation einer die Antriebe
(A1, A2) für die Randlochtransportvorrichtungen steuernden elektronischen Steuervorrichtung
(SE) zuleitbar sind.
9. Vorrichtung nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (21,
22) zum Lesen der Kennzeichnung zwischen den Randschneidmessern (21, 22) und den Querschneidmessern
(23, 24) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand- und
Querschneidmaschine (20) eine Aussteuer- und Zusammentragemaschine (40) nachgeschaltet
ist, und dass deren Antriebsmittel aus der genannten elektronischen Steuervorrichtung
(SE) ansteuerbar sind.