(19)
(11) EP 0 156 940 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.10.1985  Patentblatt  1985/41

(21) Anmeldenummer: 84103848.2

(22) Anmeldetag:  06.04.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B28B 11/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(71) Anmelder: Fuchs & Co. Gesellschaft m.b.H.
A-8055 Graz (AT)

(72) Erfinder:
  • Eustacchio, Claudio, Dipl.-Ing.
    A-8052 Graz (AT)
  • Steinacher, Wilhelm
    A-8055 Graz (AT)

(74) Vertreter: Patentanwälte Kirschner & Grosse 
Forstenrieder Allee 59
81476 München
81476 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Schneiden von Ziegelformlingen aus einem Tonstrang


    (57) Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß ein Bändertisch (8) mit einem darauf befindlichen Tonstrangstück (4) angehoben wird, wobei das Tonstrangstück durch feststehende Schneiddrähte (10) geführt wird, die jeweils durch Lücken zwischen den einzelnen Bändern des Tisches hindurchtreten, daß nach diesem Schneidvorgang die Bänder des Bändertisches (8) in der angehobenen Position auf einen größeren Abstand voneinander gebracht und die derart weiter beabstandeten Ziegelformlinge in der angehobenen Position zur Absetzeinrichtung weiter befördert werden und daß die Schneiddrähte (10) bei in angehobener Position befindlichem Bändertisch (8) gereinigt werden. Bei diesem Verfahren sind die Schneiddrähte nach dem Schneiden des Tonstrangstückes frei zur Reinigung zugänglich und bei Bedarf leicht austauschbar. Die geschnittenen Ziegelformlinge werden unmittelbar nach dem Schnitt und vor dem Weitertransport bereits auf einen größeren Abstand gebracht, wodurch ein Zusammenkleben an den Schnittflächen ausgeschlossen ist.
    Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat eine Hubeinrichtung (9) für den Bändertisch (8), Schneiddrähte (10), die zwischen der unteren und der oberen Position des Bändertisches (8) feststehend gespannt sind sowie eine Spreizeinrichtung (12) zur Veränderung des Abstandes der Bänder des Bändertisches.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schneiden von Ziegelformlingen aus einem Tonstrang, bei dem ein von einem Tonstrang abgeschnittenes Tonstrangstück von Transporteinrichtungen auf einen Bändertisch befördert wird, dessen Bänder geringfügig voneinander beabstandet sind, das Tonstrangstück auf dem Bändertisch in einzelne Ziegel geschnitten und die Ziegel anschliessend von weiteren Transporteinrichtungen einer Absetzeinrichtung zugeführt werden.

    [0002] Aus der DE-PS 22 20 360 ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem ein Tonstrangstück bestimmter Länge auf eine Tonstrang-Schneidvorrichtung befördert wird, die aus nebeneinander angeordneten, beabstandeten Förderbändern und einem einseitig schwenkbar gelagerten Schneidrahmen besteht, dessen Schneiddrähte bei jedem Schnitt durch das Tonstrangstück und die Lücken zwischen den Förderbändern von Hand hindurch geführt werden. Dabei wird das Tonstrangstück in einzelne Ziegelformlinge geschnitten, die anschließend dicht aneinanderliegend aus der Schneidvorrichtung heraustransportiert und von Transporteinrichtungen einer Absetzeinrichtung zugeführt werden.

    [0003] Nach jedem Schneidvorgang des bekannten Verfahrens werden die Schneiddrähte unterhalb der geschnittenen Formlinge gereinigt, um einen glatten Schnitt beim nächsten Schneidvorgang sicherzustellen. Zu diesem Zweck sind die Reinigungseinrichtungen der in der DE-PS 22 20 360 beschriebenen Tonstrang-Schneidvorrichtung, mit der das oben beschriebene Verfahren ausgeführt werden kann, unter den Förderbändern angeordnet, was den Nachteil hat, daß diese schwer zugänglich und somit unter beträchtlichem Arbeitsaufwand zu warten und einzustellen sind.

    [0004] Bei Änderung der Schnittlängen müssen die Förderbänder des Schneidtisches ausgetauscht und der Abstand der Schneiddrähte geändert werden. Dabei muß bei der bekannten Tonstrang-Schneidvorrichtung der Bändertisch der Förderbänder gemeinsam mit dem Schneidrahmen ausgetauscht werden, wozu ein beträchtlicher Arbeitsaufwand erforderlich ist. Bei Bruch eines Schneiddrahtes muß dieser ausgetauscht werden, was von der Seite her von Hand erfolgt, wodurch die Breite der Schneidvorrichtung begrenzt und nur eine beschränkte Schnittleistung möglich ist.

    [0005] Ein weiterer Nachteil des aus der DE-PS 22 20 360 bekannten Verfahrens besteht darin, daß die geschnittenen Ziegelformlinge eng aneinanderliegend weitertransportiert und erst später auf einen größeren Abstand gebracht werden. Bei leicht verformbaren Ziegeln führt dies dazu, daß beim Weitertransport die eng aneinanderliegenden Ziegel an den Schnittflächen aneinanderkleben und sich nachfolgend nicht beabstanden lassen, wodurch erhebliche Produktionsstörungen verursacht werden.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem die Nachteile des bekannten Verfahrens vermieden sind und eine höhere Leistung bei schonender Behandlung der Ziegelformlinge erreicht wird.

    [0007] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß der Bändertisch mit dem darauf befindlichen Tonstrangstück angehoben wird, wobei das Tonstrangstück durch feststehende Schneiddrähte geführt wird, die jeweils durch die Lücken zwischen den einzelnen Bändern hindurchtreten, daß nach diesem Schneidvorgang die Bänder des Bändertisches in der angehobenen Position auf einen größeren Abstand voneinander gebracht und die derart weiter beabstandeten Ziegel in der angehobenen Position zur Absetzeinrichtung weiterbefördert werden und daß die Schneiddrähte bei in angehobener Position befindlichem Bändertisch gereinigt werden.

    [0008] Durch das Anheben des Bändertisches sind die Schneiddrähte nach dem Schneiden des Tonstrangstückes frei zur Reinigung zugänglich. Eine im Bereich der Schneiddrähte angeordnete Reinigungseinrichtung ist damit leicht zu warten und einzustellen. Die Schneiddrähte sind unabhängig von der Länge des Strangstückes frei zugänglich und können bei Bedarf leicht ausgetauscht werden.

    [0009] Da die Ziegelformlinge unmittelbar nach dem Schneidvorgang und vor dem nachfolgenden Weitertransport auf einen größeren Abstand voneinander gebracht werden, ist ein gegenseitiges Anhaften an den Schnittflächen ausgeschlossen. Eine Beschädigung der Ziegelformlinge ist zuverlässig vermieden, und ein zügiger Arbeitsablauf bei hoher Produktionsleistung ermöglicht.

    [0010] Zweckmäßigerweise wird der Bändertisch von einer Hubeinrichtung angehoben. Beim Schneidvorgang erweist es sich als besonders vorteilhaft, das Tonstrangstück durch im Winkel zu den Bändern des Bändertisches gespannte, parallele Schneiddrähte zu führen. Durch diesen Schneidvorgang werden einwandfreie Schnittflächen hervorgerufen.

    [0011] Es ist ferner von Vorteil, die Bänder des Bändertisches durch eine Spreizeinrichtung auf einen größeren Abstand zu bringen, und die Schneiddrähte durch eine Drahtreinigungseinrichtung zu reinigen. Nachdem die Ziegel den Bändertisch verlassen haben, werden die Bänder des Bändertisches von der Spreizeinrichtung wieder auf engen Abstand gebracht und in die untere Position abgesenkt.

    [0012] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Schneiden von Ziegelformlingen aus einem Tonstrang mit einem Strangabschneider, ersten Transporteinrichtungen zur Beförderung eines abgeschnittenen Tonstranges auf einen Bändertisch, der mehrere voneinander beabstandete Bänder aufweist, einer Schneideeinrichtung für den Tonstrang mit Schneiddrähten, die mit den zwischen den Bändern befindlichen Lücken fluchten, und mit zweiten Transporteinrichtungen zum Weitertransport der geschnittenen Ziegel zu einer Absetzeinrichtung.

    [0013] Gemäß der Erfindung ist diese Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß eine Hubeinrichtung für den Bändertisch angeordnet ist, daß die Schneiddrähte zwischen der oberen und der unteren Position des Bändertisches feststehend gespannt sind und daß eine Spreizeinrichtung zur Veränderung des Abstandes der Bänder des Bändertisches vorgesehen ist.

    [0014] Gemäß einem besonderen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorgesehen sein, daß die Schneiddrähte im Winkel zu den Bändern des Bändertisches gespannt sind. Die Schneiddrähte sind dabei frei zugänglich und können leicht ausgetauscht werden, insbesondere kann bei einem Wechsel der Schnittlängen ein rascher Austausch der Schneiddrähte und der Transporteinrichtungen erfolgen.

    [0015] Die Vorrichtung ist vorteilhaft mit einer Drahtreinigungseinrichtung und einem unterhalb der Drähte angeordneten Abfallband ausgestattet.

    [0016] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch eine leichte Bedienbarkeit und die Möglichkeit des raschen Umstellens auf unterschiedliche Schnittlängen aus.

    [0017] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der Zeichnung. Darin zeigen:

    Fig. 1 Eine Aufsicht auf die untere Ebene der Vorrichtung, bei der die obere Transportbahn weggelassen ist;

    Fig. 2 Eine Seitenansicht der Vorrichtung und

    Fig. 3 Eine Aufsicht auf die obere Ebene der Vorrichtung mit in gehobener Position befindlichem Bändertisch.



    [0018] Wie in Fig. 1 dargestellt ist, wird von einem aus einer Presse 1 kontinuierlich extrudierten Tonstrang 2 durch einen Strangabschneider 3 ein Tonstrangstück 4 abgeschnitten, das über ein Beschleunigungsband 5 auf eine absenkbare Rollenbahn 6 gefördert wird. Nach dem Anhalten der Rollenbahn 6 und ihrem Absenken liegt das Tonstrangstück 4 auf einem Bändertisch 7 auf, wie insbesondere aus Fig. 2 zu ersehen ist, und wird nachfolgend quer zur bisherigen Transportrichtung zu einem Bändertisch 8 überführt. Dieser Bändertisch 8 ist an einer Hubeinrichtung 9 befestigt.

    [0019] Das auf dem Bändertisch 8 liegende Tonstrangstück 4 wird von der Hubeinrichtung 9 senkrecht zur bisherigen Transportebene nach oben gehoben und dabei durch die in einem schrägen Winkel parallel zu den Bändern des Bändertisches 8 harfenartig parallel gespannten Schneiddrähte 10, die mit den Lücken zwischen den Bändern des Bändertisches 8 fluchten, gedrückt und dadurch in einzelne Ziegelformlinge geschnitten. Die Endstücke des Tonstrangstizckes fallen als Abfall auf ein Abfallband 11.

    [0020] Wenn sich der Bändertisch 8 in der gehobenen Position über den Schneiddrähten 10 befindet, werden die einzelnen Bänder des Bändertisches 8 durch eine Spreizeinrichtung 12 auf einen größeren Abstand zueinander gebracht und anschließend die weiter beabstandeten Ziegelquerreihen 13 auf eine Transportbahn 14 überführt (Fig. 3), von wo sie in der weiteren Folge einer Absetzeinrichtung zur Übergabe auf Tragunterlagen zugeführt werden.

    [0021] Während sich der Bändertisch 8 in der gehobenen Position befindet, werden die Schneiddrähte 10 durch eine Drahtreinigungseinrichtung 15 gereinigt, wobei die abgespaltenen Tonreste auf das frei liegende Abfallband 11 fallen.

    [0022] Wenn die Ziegelreihen 13 vom Bändertisch 8 auf die Transportbahn 14 überführt sind, werden die Bänder des Bändertisches 8 mittels der Spreizeinrichtung 12 wieder auf den ursprünglichen engen Abstand gebracht und in die untere Position abgesenkt, um von dem Bändertisch 7 neue Tonstrangstücke 4 zu übernehmen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Schneiden von Ziegelformlingen aus einem Tonstrang, bei dem ein von einem Tonstrang abgeschnittenes Tonstrangstück von Transporteinrichtungen auf einen Bändertisch befördert wird, dessen Bän- - der geringfügig voneinander beabstandet sind, das Tonstrangstück auf dem Bändertisch in einzelne Ziegelformlinge geschnitten und die Ziegelformlinge anschliessend von weiteren Transporteinrichtungen einer Absetzeinrichtung zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Bändertisch (8) mit dem darauf befindlichen Tonstrangstück (4) angehoben wird, wobei das Tonstrangstück (4) durch feststehende Schneiddrähte (10) geführt wird, die jeweils durch die Lücken zwischen den einzelnen Bändern hindurchtreten, daß nach diesem Schneidvorgang die Bänder des Bändertisches (8) in der angehobenen Position auf einen größeren Abstand voneinander gebracht und die derart weiter beabstandeten Ziegelformlinge in der angehobenen Position zur Absetzeinrichtung weiterbefördert werden und daß die Schneiddrähte (10) bei in angehobener Position befindlichem Bändertisch (8) gereinigt werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bändertisch (8) von einer Hubeinrichtung (9) angehoben wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tonstrangstück (4) durch im Winkel zu den Bändern des Bändertisches (8) gespannte, parallele Schneiddrähte (10) geführt wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder des Bändertisches (8) durch eine Spreizeinrichtung (12) auf einen größeren Abstand gebracht werden.
     
    5. Verfahren nach einer der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiddrähte (10) durch eine Drahtreinigungseinrichtung (15) gereinigt werden.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder des Bändertisches (8) von der Spreizeinrichtung (12) wieder auf engen Abstand gebracht und in die untere Position abgesenkt werden, nachdem die Ziegel den Bändertisch (8) verlassen haben.
     
    7. Vorrichtung zum Schneiden von Ziegelformlingen aus einem Tonstrang mit einem Strangabschneider, ersten Transporteinrichtungen zur Beförderung eines abgeschnittenen Tonstranges auf einen Bändertisch, der mehrere voneinander beabstandete Bänder aufweist, einer Schneideinrichtung für den Tonstrang mit Schneiddrähten, die mit den zwischen den Bändern befindlichen Lücken fluchten und mit zweiten Transporteinrichtungen zum Weitertransport der geschnittenen Ziegel zu einer Absetzeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hubeinrichtung (9) für den Bändertisch (8) angeordnet ist, daß die Schneiddrähte (10) zwischen der unteren und der oberen Position des Bändertisches (8) feststehend gespannt sind und daß eine Spreizeinrichtung (12) zur Veränderung des Abstandes der Bänder des Bändertisches (8) vorgesehen ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiddrähte (10) im Winkel zu den Bändern des Bändertisches (8) gespannt sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, ferner gekennzeichnet durch eine Drahtreinigungseinrichtung (15) und ein unterhalb der Drähte angeordnetes Abfallband (11).
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht