[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schneiden von Ziegelformlingen aus einem
Tonstrang, bei dem ein von einem Tonstrang abgeschnittenes Tonstrangstück von Transporteinrichtungen
auf einen Bändertisch befördert wird, dessen Bänder geringfügig voneinander beabstandet
sind, das Tonstrangstück auf dem Bändertisch in einzelne Ziegel geschnitten und die
Ziegel anschliessend von weiteren Transporteinrichtungen einer Absetzeinrichtung zugeführt
werden.
[0002] Aus der DE-PS 22 20 360 ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem ein Tonstrangstück
bestimmter Länge auf eine Tonstrang-Schneidvorrichtung befördert wird, die aus nebeneinander
angeordneten, beabstandeten Förderbändern und einem einseitig schwenkbar gelagerten
Schneidrahmen besteht, dessen Schneiddrähte bei jedem Schnitt durch das Tonstrangstück
und die Lücken zwischen den Förderbändern von Hand hindurch geführt werden. Dabei
wird das Tonstrangstück in einzelne Ziegelformlinge geschnitten, die anschließend
dicht aneinanderliegend aus der Schneidvorrichtung heraustransportiert und von Transporteinrichtungen
einer Absetzeinrichtung zugeführt werden.
[0003] Nach jedem Schneidvorgang des bekannten Verfahrens werden die Schneiddrähte unterhalb
der geschnittenen Formlinge gereinigt, um einen glatten Schnitt beim nächsten Schneidvorgang
sicherzustellen. Zu diesem Zweck sind die Reinigungseinrichtungen der in der DE-PS
22 20 360 beschriebenen Tonstrang-Schneidvorrichtung, mit der das oben beschriebene
Verfahren ausgeführt werden kann, unter den Förderbändern angeordnet, was den Nachteil
hat, daß diese schwer zugänglich und somit unter beträchtlichem Arbeitsaufwand zu
warten und einzustellen sind.
[0004] Bei Änderung der Schnittlängen müssen die Förderbänder des Schneidtisches ausgetauscht
und der Abstand der Schneiddrähte geändert werden. Dabei muß bei der bekannten Tonstrang-Schneidvorrichtung
der Bändertisch der Förderbänder gemeinsam mit dem Schneidrahmen ausgetauscht werden,
wozu ein beträchtlicher Arbeitsaufwand erforderlich ist. Bei Bruch eines Schneiddrahtes
muß dieser ausgetauscht werden, was von der Seite her von Hand erfolgt, wodurch die
Breite der Schneidvorrichtung begrenzt und nur eine beschränkte Schnittleistung möglich
ist.
[0005] Ein weiterer Nachteil des aus der DE-PS 22 20 360 bekannten Verfahrens besteht darin,
daß die geschnittenen Ziegelformlinge eng aneinanderliegend weitertransportiert und
erst später auf einen größeren Abstand gebracht werden. Bei leicht verformbaren Ziegeln
führt dies dazu, daß beim Weitertransport die eng aneinanderliegenden Ziegel an den
Schnittflächen aneinanderkleben und sich nachfolgend nicht beabstanden lassen, wodurch
erhebliche Produktionsstörungen verursacht werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
anzugeben, bei dem die Nachteile des bekannten Verfahrens vermieden sind und eine
höhere Leistung bei schonender Behandlung der Ziegelformlinge erreicht wird.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß der Bändertisch mit
dem darauf befindlichen Tonstrangstück angehoben wird, wobei das Tonstrangstück durch
feststehende Schneiddrähte geführt wird, die jeweils durch die Lücken zwischen den
einzelnen Bändern hindurchtreten, daß nach diesem Schneidvorgang die Bänder des Bändertisches
in der angehobenen Position auf einen größeren Abstand voneinander gebracht und die
derart weiter beabstandeten Ziegel in der angehobenen Position zur Absetzeinrichtung
weiterbefördert werden und daß die Schneiddrähte bei in angehobener Position befindlichem
Bändertisch gereinigt werden.
[0008] Durch das Anheben des Bändertisches sind die Schneiddrähte nach dem Schneiden des
Tonstrangstückes frei zur Reinigung zugänglich. Eine im Bereich der Schneiddrähte
angeordnete Reinigungseinrichtung ist damit leicht zu warten und einzustellen. Die
Schneiddrähte sind unabhängig von der Länge des Strangstückes frei zugänglich und
können bei Bedarf leicht ausgetauscht werden.
[0009] Da die Ziegelformlinge unmittelbar nach dem Schneidvorgang und vor dem nachfolgenden
Weitertransport auf einen größeren Abstand voneinander gebracht werden, ist ein gegenseitiges
Anhaften an den Schnittflächen ausgeschlossen. Eine Beschädigung der Ziegelformlinge
ist zuverlässig vermieden, und ein zügiger Arbeitsablauf bei hoher Produktionsleistung
ermöglicht.
[0010] Zweckmäßigerweise wird der Bändertisch von einer Hubeinrichtung angehoben. Beim Schneidvorgang
erweist es sich als besonders vorteilhaft, das Tonstrangstück durch im Winkel zu den
Bändern des Bändertisches gespannte, parallele Schneiddrähte zu führen. Durch diesen
Schneidvorgang werden einwandfreie Schnittflächen hervorgerufen.
[0011] Es ist ferner von Vorteil, die Bänder des Bändertisches durch eine Spreizeinrichtung
auf einen größeren Abstand zu bringen, und die Schneiddrähte durch eine Drahtreinigungseinrichtung
zu reinigen. Nachdem die Ziegel den Bändertisch verlassen haben, werden die Bänder
des Bändertisches von der Spreizeinrichtung wieder auf engen Abstand gebracht und
in die untere Position abgesenkt.
[0012] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Schneiden von Ziegelformlingen
aus einem Tonstrang mit einem Strangabschneider, ersten Transporteinrichtungen zur
Beförderung eines abgeschnittenen Tonstranges auf einen Bändertisch, der mehrere voneinander
beabstandete Bänder aufweist, einer Schneideeinrichtung für den Tonstrang mit Schneiddrähten,
die mit den zwischen den Bändern befindlichen Lücken fluchten, und mit zweiten Transporteinrichtungen
zum Weitertransport der geschnittenen Ziegel zu einer Absetzeinrichtung.
[0013] Gemäß der Erfindung ist diese Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß eine Hubeinrichtung
für den Bändertisch angeordnet ist, daß die Schneiddrähte zwischen der oberen und
der unteren Position des Bändertisches feststehend gespannt sind und daß eine Spreizeinrichtung
zur Veränderung des Abstandes der Bänder des Bändertisches vorgesehen ist.
[0014] Gemäß einem besonderen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
vorgesehen sein, daß die Schneiddrähte im Winkel zu den Bändern des Bändertisches
gespannt sind. Die Schneiddrähte sind dabei frei zugänglich und können leicht ausgetauscht
werden, insbesondere kann bei einem Wechsel der Schnittlängen ein rascher Austausch
der Schneiddrähte und der Transporteinrichtungen erfolgen.
[0015] Die Vorrichtung ist vorteilhaft mit einer Drahtreinigungseinrichtung und einem unterhalb
der Drähte angeordneten Abfallband ausgestattet.
[0016] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch eine leichte Bedienbarkeit und
die Möglichkeit des raschen Umstellens auf unterschiedliche Schnittlängen aus.
[0017] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der
Zeichnung. Darin zeigen:
Fig. 1 Eine Aufsicht auf die untere Ebene der Vorrichtung, bei der die obere Transportbahn
weggelassen ist;
Fig. 2 Eine Seitenansicht der Vorrichtung und
Fig. 3 Eine Aufsicht auf die obere Ebene der Vorrichtung mit in gehobener Position
befindlichem Bändertisch.
[0018] Wie in Fig. 1 dargestellt ist, wird von einem aus einer Presse 1 kontinuierlich extrudierten
Tonstrang 2 durch einen Strangabschneider 3 ein Tonstrangstück 4 abgeschnitten, das
über ein Beschleunigungsband 5 auf eine absenkbare Rollenbahn 6 gefördert wird. Nach
dem Anhalten der Rollenbahn 6 und ihrem Absenken liegt das Tonstrangstück 4 auf einem
Bändertisch 7 auf, wie insbesondere aus Fig. 2 zu ersehen ist, und wird nachfolgend
quer zur bisherigen Transportrichtung zu einem Bändertisch 8 überführt. Dieser Bändertisch
8 ist an einer Hubeinrichtung 9 befestigt.
[0019] Das auf dem Bändertisch 8 liegende Tonstrangstück 4 wird von der Hubeinrichtung 9
senkrecht zur bisherigen Transportebene nach oben gehoben und dabei durch die in einem
schrägen Winkel parallel zu den Bändern des Bändertisches 8 harfenartig parallel gespannten
Schneiddrähte 10, die mit den Lücken zwischen den Bändern des Bändertisches 8 fluchten,
gedrückt und dadurch in einzelne Ziegelformlinge geschnitten. Die Endstücke des Tonstrangstizckes
fallen als Abfall auf ein Abfallband 11.
[0020] Wenn sich der Bändertisch 8 in der gehobenen Position über den Schneiddrähten 10
befindet, werden die einzelnen Bänder des Bändertisches 8 durch eine Spreizeinrichtung
12 auf einen größeren Abstand zueinander gebracht und anschließend die weiter beabstandeten
Ziegelquerreihen 13 auf eine Transportbahn 14 überführt (Fig. 3), von wo sie in der
weiteren Folge einer Absetzeinrichtung zur Übergabe auf Tragunterlagen zugeführt werden.
[0021] Während sich der Bändertisch 8 in der gehobenen Position befindet, werden die Schneiddrähte
10 durch eine Drahtreinigungseinrichtung 15 gereinigt, wobei die abgespaltenen Tonreste
auf das frei liegende Abfallband 11 fallen.
[0022] Wenn die Ziegelreihen 13 vom Bändertisch 8 auf die Transportbahn 14 überführt sind,
werden die Bänder des Bändertisches 8 mittels der Spreizeinrichtung 12 wieder auf
den ursprünglichen engen Abstand gebracht und in die untere Position abgesenkt, um
von dem Bändertisch 7 neue Tonstrangstücke 4 zu übernehmen.
1. Verfahren zum Schneiden von Ziegelformlingen aus einem Tonstrang, bei dem ein von
einem Tonstrang abgeschnittenes Tonstrangstück von Transporteinrichtungen auf einen
Bändertisch befördert wird, dessen Bän- - der geringfügig voneinander beabstandet
sind, das Tonstrangstück auf dem Bändertisch in einzelne Ziegelformlinge geschnitten
und die Ziegelformlinge anschliessend von weiteren Transporteinrichtungen einer Absetzeinrichtung
zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Bändertisch (8) mit dem darauf befindlichen
Tonstrangstück (4) angehoben wird, wobei das Tonstrangstück (4) durch feststehende
Schneiddrähte (10) geführt wird, die jeweils durch die Lücken zwischen den einzelnen
Bändern hindurchtreten, daß nach diesem Schneidvorgang die Bänder des Bändertisches
(8) in der angehobenen Position auf einen größeren Abstand voneinander gebracht und
die derart weiter beabstandeten Ziegelformlinge in der angehobenen Position zur Absetzeinrichtung
weiterbefördert werden und daß die Schneiddrähte (10) bei in angehobener Position
befindlichem Bändertisch (8) gereinigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bändertisch (8) von
einer Hubeinrichtung (9) angehoben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tonstrangstück (4) durch
im Winkel zu den Bändern des Bändertisches (8) gespannte, parallele Schneiddrähte
(10) geführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder des Bändertisches
(8) durch eine Spreizeinrichtung (12) auf einen größeren Abstand gebracht werden.
5. Verfahren nach einer der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiddrähte
(10) durch eine Drahtreinigungseinrichtung (15) gereinigt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder
des Bändertisches (8) von der Spreizeinrichtung (12) wieder auf engen Abstand gebracht
und in die untere Position abgesenkt werden, nachdem die Ziegel den Bändertisch (8)
verlassen haben.
7. Vorrichtung zum Schneiden von Ziegelformlingen aus einem Tonstrang mit einem Strangabschneider,
ersten Transporteinrichtungen zur Beförderung eines abgeschnittenen Tonstranges auf
einen Bändertisch, der mehrere voneinander beabstandete Bänder aufweist, einer Schneideinrichtung
für den Tonstrang mit Schneiddrähten, die mit den zwischen den Bändern befindlichen
Lücken fluchten und mit zweiten Transporteinrichtungen zum Weitertransport der geschnittenen
Ziegel zu einer Absetzeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hubeinrichtung
(9) für den Bändertisch (8) angeordnet ist, daß die Schneiddrähte (10) zwischen der
unteren und der oberen Position des Bändertisches (8) feststehend gespannt sind und
daß eine Spreizeinrichtung (12) zur Veränderung des Abstandes der Bänder des Bändertisches
(8) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiddrähte (10)
im Winkel zu den Bändern des Bändertisches (8) gespannt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, ferner gekennzeichnet durch eine Drahtreinigungseinrichtung
(15) und ein unterhalb der Drähte angeordnetes Abfallband (11).