(19)
(11) EP 0 156 945 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.10.1985  Patentblatt  1985/41

(21) Anmeldenummer: 84110065.4

(22) Anmeldetag:  23.08.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F41C 21/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI SE

(30) Priorität: 14.10.1983 DE 3337417

(71) Anmelder: Rheinmetall GmbH
40880 Ratingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Frye, Günter
    D-4006 Erkrath (DE)

(74) Vertreter: Podszus, Burghart, Dipl.-Phys. 
Rheinmetall GmbH Ulmenstrasse 125 Postfach 6609
D-4000 Düsseldorf
D-4000 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Befestigung für ein Mündungsteil auf einem Waffenrohr


    (57) Ein auf einem vorderen Ende eines Waffenrohres angeordnetes Mündungsteil soll derartig befestigt werden, daß eine radial spielfreie und gegen Verdrehung gesicherte Verbindung geschaffen wird und Schwingungen bei Schußabgabe, hervorgerufen durch Fertigungstoleranzen, vermieden werden.
    Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß der Außenkonus (2) am vorderen Ende des Waffenrohres (1) vor dem Außengewinde (3) und der Innenkonus (5) innerhalb des Mündungsteiles (4) vor dem Innengewinde (6) angeordnet sind und die Konusse (2, 5) im vorderen Bereich des Waffenrohres (1) auf einer Länge 1, > 1,5 d, eine radial spielfreie Verbindung bilden. Das Mündungsteil 4 ist im Längenbereich 1, des Innenkonusses (5) derartig ausgebildet, daß beim Festschrauben eine elastische Aufweitung zur Einnahme einer Sicherstellung in einer von wenigstens (4) auf dem Außenkonus (2) angeordneten Rasterstellungen (8) einer Verdrehsicherung möglich ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigung für ein Mündungsteil auf einem Waffenrohr nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Bei einem derartigen, aus der DE-PS 12 30 334 bekannten Befestigung für ein Mündungssteil, sind zwei im wesentlichen als Losdrehsicherung verwendbare Konusse hinter dem Aufschraubgewinde angeordnet. Der Konus des Mündungsteiles enthält Längsschlitze, wodurch sich beim Aufschrauben die verbleibenden Fortsätze gegen den Außenkonus des Waffenrohres derartig aufspreizen können, daß sie eine Drehung des Mündungsteiles relativ zu einer als Federzunge ausgebildeten Losdrehsicherung von mindestens einer Lückenteilung zulassen.

    [0003] Es ist bekannt, daß jedes Mündungteil mit dem Rohr fest verspannt sein muß, weil bei einem nur unzureichend befestigten Mündungsteil zwangsläufig mit einer Verminderung der Treffgenauigkeit der Geschosse gerechnet werden muß.

    [0004] Nachteilig an der bisherigen Befestigungsart ist, daß der durch die Fortsätze gebildete Konus durch die geschlitzte Ausführung einen relativ nachgiebigen Anschlag für das Befestigungsgewinde bildet, wodurch das Mündungsteil zwar gegen Losdrehen sicherbar und auch in axialer Richtung fixierbar ist, jedoch die radiale Beweglichkeit des Mündungsteiles im Bereich des vorderen Waffenrohrendes nur unwesentlich beeinflußt werden kann. Diese radiale Beweglichkeit ist deshalb möglich, weil einerseits vor und hinter dem Befestigungsgewinde aufgrund des notwendigen Flankenspiels des Gewindes das Mündungsteil über zylindrische Bohrungflächen zentriert werden muß, wobei zwischen den Bohrungsflächen und dem Waffenrohr zur Gewährleistung der Anschraubmöglichkeit des Mündungsteiles zwangsläufig ein radiales Spiel vorhanden sein muß, andererseits werden erfahrungsgemäß bei einer derartigen Verspannung die vom Gewinde aufzunehmenden Kräfte nur von wenigen Gewindegängen aufgenommen, wobei die Belastung des Gewindes zur Rohrmündung hin bereits nach wenigen Gewindegängen erheblich abnimmt, so daß die überwiegenden Gewindegänge nur gering oder nicht belastet werden und sich deshalb bei Schußabgabe radiale Schwingungen in einem Ausschlag des Führungsspieles am vorderen Rohrende nicht vermeiden lassen. Dabei kann beispielsweise bei einem als Mündungsbremse ausgebildeten Mündungsteil der vor dem vorderen Rohrende befindliche Körper der Mündungsbremse in einem über das Führungsspiel hinausgehenden Schwingungsausschlag um den fest verspannten Bereich der Konusse schwingen. Richtungsänderungen des Geschosses und Trefferungenauigkeiten sind die Folge.

    [0005] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannte Befestigung für ein Mündungsteil auf einem Waffenrohr derartig zu verbessern, daß zwischen dem Mündungsteil und dem Waffenrohr neben einer axialen Fixierung und einer Sicherung gegen Verdrehen eine radial spielfreie Verbindung geschaffen wird und Schwingungen des Mündungsteiles bei Schußabgabe, hervorgerufen durch Fertigungstoleranzen der Befestigungselemente, vermieden werden.

    [0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.

    [0007] Durch die Erfindung wird vorteilhaft eine einfache, spielfreie und robuste Befestigungsart zwischen dem Mündungsteil und dem Waffenrohr dadurch geschaffen, d15 im vorderen Bereich des Waffenrohres das Mündungsteil und das Waffenrohr über verhältnismäßig lange Konusflächen spielfrei verbunden sind. Die Konusflächen und die Verdrehsicherung werden weiter vorteilhaft von äußeren Einflüssen freigehalten, so daß jederzeit ein Austausch des Mündungsteiles möglich ist. Zusätzliche Führungen sowie lange Befestigungsgewinde werden durch die erfindungsgemäße Befestigungsart entbehrlich.

    [0008] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird anhand der dargestellten Figur im einzelnen beschrieben.

    [0009] Es zeigt die einzige Fig. 1 einen Längsschnitt des vorderen Endes eines Waffenrohres mit einem darauf befestigten Mündungsteil.

    [0010] Die Fig. 1 verdeutlicht die Darstellung einer als Mündungsteil 4 ausgebildeten Mündungsbremse 4.1, bei der vor einem heckseitig angeordneten Innengewinde 6 ein Innenkonus 5 angeordnet ist, durch den, gemeinsam mit einem am vorderen Ende des Waffenrohres 1 befindlichen Außenkonus 2, beim Anschrauben des Innengewindes 6 auf das hinter dem Außenkonus 2 befindliche Außengewinde 3 eine feste, vorgespannte und dadurch dauerhaltbare Verbindung geschaffen wird. Diese Verbindung ist darüber hinaus radial spielfrei, weil der Innenkonus 5 und der Außenkonus 2 auf einer Länge 11 von größer 1,5 d1 unter dem gleichen Neigungswinkel α selbsthemmend wirkt.

    [0011] Zum Befestigen und zum Lösen der selbsthemmenden Konusverbindung ist das Gewinde 3, 6 als Feingewinde ausgeführt. Das Gewinde 3, 6 übernimmt nur bedingte Trägerfunktion des Mündungsteiles 4, so daß es in seiner Länge 12 kleiner als der Gewindedurchmesser d2 ausgeführt ist. Der Außenkonus 2 des Waffenrohres 1 enthält wenigstens vier auf dem Umfang segmentartig ausgesparte Rasterstellungen 8 für eine Verdrehsicherung 7. Die Verdrehsicherung 7 wird von einem Sicherungsstift 10 gebildet, der sich in Sicherstellung der Konusverbindung in einer quer zur Achse 9 und tangential zum Innenkonus 7 verlaufenden Bohrung 11 befindet und damit mit seinem in den Raum des Innenkonus 5 hineinragenden Teil 12 an dem flachen Boden 13 einer Rasterstellung 8 anliegt. Die Festigkeit und die Wandstärke s des Mündungsteiles 4 sind im Längenbereich llderartig gegenüber dem Neigungswinkel α und der Gewindesteigung abgestimmt, daß beim Festschrauben durch nicht dargestellte, an sich bekannte Schraubwerkzeuge an den parallelen Flächen 14 des Mündungsteiles 4 eine elastische Aufweitung des Mündungsteiles 4 im Bereich 11 zur Einnahme einer Rasterstellung 8 der Verdrehsicherung 7 möglich ist. Die Breite b des Bodens 13 der Rasterstellung 8 ist dabei so bemessen, daß nach der Kontaktaufnahme der Konusflächen 2, 5 und der erfolgten Weiterdrehung des Mündungsteiles 4 in die nächste Rasterstellung 8 der Stift 10 in die parallel zur Rasterstellung 8 gedrehte Bohrung 11 zur Sicherung des Mündungsteiles 4 eingeschoben werden kann.

    Bezugszeichenliste



    [0012] 

    1 Waffenrohr

    2 Außenkonus

    3 Außengewinde

    4 Mündungsteil

    4.1. Mündungsbremse

    5 Innenkonus

    6 Innengewinde

    7 Verdrehsicherung

    8 Rasterstellung

    9 Achse

    10 Stift

    11 Bohrung

    12 Teil

    13 Boden

    14 Fläche

    b Breite

    d1 Durchmesser

    d2Durchmesser

    11Länge

    l2Länge

    s Wandstärke

    α Neigungswinkel




    Ansprüche

    1. Befestigung für ein Mündungsteil auf einem Waffenrohr, bei der das Mündungsteil einen Innenkonus aufweist, welcher gegen einen am Waffenrohr angeordneten Außenkonus anschraubbar ist und bei der das Mündungsteil und das Waffenrohr mit einer formschlüssigen, Rasterstellungen aufweisenden Losdrehsicherung ausgestattet sind, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) der Außenkonus (2) ist am vorderen Ende des Waffenrohres (1) vor dem Außengewinde (3) und der Innenkonus (5) innerhalb des Mündungsteiles (4) vor dem Innengewinde (6) angeordnet;

    b) die Konusse (2, 5) bilden im vorderen Bereich des Waffenrohres (1) auf einer Länge 11> 1,5 d eine radial spielfreie Verbindung, die keine Relativbewegung des Mündungsteiles (4) im gesamten Befestigungsbereich gegenüber dem Waffenrohr (1) zuläßt;

    c) das Mündungsteil (4) ist im Längenbereich 11 des Innenkonusses (5) derartig ausgebildet, daß beim Festschrauben eine elastische Aufweitung zur Einnahme einer Rasterstellung (8) der Verdrehsicherung (7) möglich ist;

    d) in Sicherstellung befindet sich die Verdrehsicherung (7) in einer von wenigstens vier auf dem Umfang des Außenkonusses (2) segmentartig ausgesparten Rasterstellungen (8).


     
    2. Befestigung für ein Mündungsteil auf einem Waffenrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrehsicherung (7) durch einen in einer quer zur Achse (9) und tangential zum Innenkonus (7) verlaufenden Bohrung (11) angeordneten Sicherungsstift (10) gebildet wird, der in Sicherstellung mit seinem in den Konusinnenraum hineinragenden Teil (12) an dem flachen Boden (13) einer Rasterstellung (8) anliegt.
     
    3. Befestigung für ein Mündungsteil auf einem Waffenrohr nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß zum Befestigen und zum Lösen das Gewinde (3, 6) als Feingewinde ausgebildet ist und eine relativ kurze Länge 12 aufweist, die kleiner als der Gewindedurchmesser d2 ist.
     




    Zeichnung