[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigung für ein Mündungsteil auf einem Waffenrohr
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einem derartigen, aus der DE-PS 12 30 334 bekannten Befestigung für ein Mündungssteil,
sind zwei im wesentlichen als Losdrehsicherung verwendbare Konusse hinter dem Aufschraubgewinde
angeordnet. Der Konus des Mündungsteiles enthält Längsschlitze, wodurch sich beim
Aufschrauben die verbleibenden Fortsätze gegen den Außenkonus des Waffenrohres derartig
aufspreizen können, daß sie eine Drehung des Mündungsteiles relativ zu einer als Federzunge
ausgebildeten Losdrehsicherung von mindestens einer Lückenteilung zulassen.
[0003] Es ist bekannt, daß jedes Mündungteil mit dem Rohr fest verspannt sein muß, weil
bei einem nur unzureichend befestigten Mündungsteil zwangsläufig mit einer Verminderung
der Treffgenauigkeit der Geschosse gerechnet werden muß.
[0004] Nachteilig an der bisherigen Befestigungsart ist, daß der durch die Fortsätze gebildete
Konus durch die geschlitzte Ausführung einen relativ nachgiebigen Anschlag für das
Befestigungsgewinde bildet, wodurch das Mündungsteil zwar gegen Losdrehen sicherbar
und auch in axialer Richtung fixierbar ist, jedoch die radiale Beweglichkeit des Mündungsteiles
im Bereich des vorderen Waffenrohrendes nur unwesentlich beeinflußt werden kann. Diese
radiale Beweglichkeit ist deshalb möglich, weil einerseits vor und hinter dem Befestigungsgewinde
aufgrund des notwendigen Flankenspiels des Gewindes das Mündungsteil über zylindrische
Bohrungflächen zentriert werden muß, wobei zwischen den Bohrungsflächen und dem Waffenrohr
zur Gewährleistung der Anschraubmöglichkeit des Mündungsteiles zwangsläufig ein radiales
Spiel vorhanden sein muß, andererseits werden erfahrungsgemäß bei einer derartigen
Verspannung die vom Gewinde aufzunehmenden Kräfte nur von wenigen Gewindegängen aufgenommen,
wobei die Belastung des Gewindes zur Rohrmündung hin bereits nach wenigen Gewindegängen
erheblich abnimmt, so daß die überwiegenden Gewindegänge nur gering oder nicht belastet
werden und sich deshalb bei Schußabgabe radiale Schwingungen in einem Ausschlag des
Führungsspieles am vorderen Rohrende nicht vermeiden lassen. Dabei kann beispielsweise
bei einem als Mündungsbremse ausgebildeten Mündungsteil der vor dem vorderen Rohrende
befindliche Körper der Mündungsbremse in einem über das Führungsspiel hinausgehenden
Schwingungsausschlag um den fest verspannten Bereich der Konusse schwingen. Richtungsänderungen
des Geschosses und Trefferungenauigkeiten sind die Folge.
[0005] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 genannte Befestigung für ein Mündungsteil auf einem Waffenrohr derartig zu verbessern,
daß zwischen dem Mündungsteil und dem Waffenrohr neben einer axialen Fixierung und
einer Sicherung gegen Verdrehen eine radial spielfreie Verbindung geschaffen wird
und Schwingungen des Mündungsteiles bei Schußabgabe, hervorgerufen durch Fertigungstoleranzen
der Befestigungselemente, vermieden werden.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0007] Durch die Erfindung wird vorteilhaft eine einfache, spielfreie und robuste Befestigungsart
zwischen dem Mündungsteil und dem Waffenrohr dadurch geschaffen, d
15 im vorderen Bereich des Waffenrohres das Mündungsteil und das Waffenrohr über verhältnismäßig
lange Konusflächen spielfrei verbunden sind. Die Konusflächen und die Verdrehsicherung
werden weiter vorteilhaft von äußeren Einflüssen freigehalten, so daß jederzeit ein
Austausch des Mündungsteiles möglich ist. Zusätzliche Führungen sowie lange Befestigungsgewinde
werden durch die erfindungsgemäße Befestigungsart entbehrlich.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird anhand der dargestellten Figur
im einzelnen beschrieben.
[0009] Es zeigt die einzige Fig. 1 einen Längsschnitt des vorderen Endes eines Waffenrohres
mit einem darauf befestigten Mündungsteil.
[0010] Die Fig. 1 verdeutlicht die Darstellung einer als Mündungsteil 4 ausgebildeten Mündungsbremse
4.1, bei der vor einem heckseitig angeordneten Innengewinde 6 ein Innenkonus 5 angeordnet
ist, durch den, gemeinsam mit einem am vorderen Ende des Waffenrohres 1 befindlichen
Außenkonus 2, beim Anschrauben des Innengewindes 6 auf das hinter dem Außenkonus 2
befindliche Außengewinde 3 eine feste, vorgespannte und dadurch dauerhaltbare Verbindung
geschaffen wird. Diese Verbindung ist darüber hinaus radial spielfrei, weil der Innenkonus
5 und der Außenkonus 2 auf einer Länge 1
1 von größer 1,5 d
1 unter dem gleichen Neigungswinkel α selbsthemmend wirkt.
[0011] Zum Befestigen und zum Lösen der selbsthemmenden Konusverbindung ist das Gewinde
3, 6 als Feingewinde ausgeführt. Das Gewinde 3, 6 übernimmt nur bedingte Trägerfunktion
des Mündungsteiles 4, so daß es in seiner Länge 1
2 kleiner als der Gewindedurchmesser d
2 ausgeführt ist. Der Außenkonus 2 des Waffenrohres 1 enthält wenigstens vier auf dem
Umfang segmentartig ausgesparte Rasterstellungen 8 für eine Verdrehsicherung 7. Die
Verdrehsicherung 7 wird von einem Sicherungsstift 10 gebildet, der sich in Sicherstellung
der Konusverbindung in einer quer zur Achse 9 und tangential zum Innenkonus 7 verlaufenden
Bohrung 11 befindet und damit mit seinem in den Raum des Innenkonus 5 hineinragenden
Teil 12 an dem flachen Boden 13 einer Rasterstellung 8 anliegt. Die Festigkeit und
die Wandstärke s des Mündungsteiles 4 sind im Längenbereich l
lderartig gegenüber dem Neigungswinkel α und der Gewindesteigung abgestimmt, daß beim
Festschrauben durch nicht dargestellte, an sich bekannte Schraubwerkzeuge an den parallelen
Flächen 14 des Mündungsteiles 4 eine elastische Aufweitung des Mündungsteiles 4 im
Bereich 11 zur Einnahme einer Rasterstellung 8 der Verdrehsicherung 7 möglich ist.
Die Breite b des Bodens 13 der Rasterstellung 8 ist dabei so bemessen, daß nach der
Kontaktaufnahme der Konusflächen 2, 5 und der erfolgten Weiterdrehung des Mündungsteiles
4 in die nächste Rasterstellung 8 der Stift 10 in die parallel zur Rasterstellung
8 gedrehte Bohrung 11 zur Sicherung des Mündungsteiles 4 eingeschoben werden kann.
Bezugszeichenliste
[0012]
1 Waffenrohr
2 Außenkonus
3 Außengewinde
4 Mündungsteil
4.1. Mündungsbremse
5 Innenkonus
6 Innengewinde
7 Verdrehsicherung
8 Rasterstellung
9 Achse
10 Stift
11 Bohrung
12 Teil
13 Boden
14 Fläche
b Breite
d1 Durchmesser
d2Durchmesser
11Länge
l2Länge
s Wandstärke
α Neigungswinkel
1. Befestigung für ein Mündungsteil auf einem Waffenrohr, bei der das Mündungsteil
einen Innenkonus aufweist, welcher gegen einen am Waffenrohr angeordneten Außenkonus
anschraubbar ist und bei der das Mündungsteil und das Waffenrohr mit einer formschlüssigen,
Rasterstellungen aufweisenden Losdrehsicherung ausgestattet sind, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
a) der Außenkonus (2) ist am vorderen Ende des Waffenrohres (1) vor dem Außengewinde
(3) und der Innenkonus (5) innerhalb des Mündungsteiles (4) vor dem Innengewinde (6)
angeordnet;
b) die Konusse (2, 5) bilden im vorderen Bereich des Waffenrohres (1) auf einer Länge 11> 1,5 d eine radial spielfreie Verbindung, die keine Relativbewegung des Mündungsteiles
(4) im gesamten Befestigungsbereich gegenüber dem Waffenrohr (1) zuläßt;
c) das Mündungsteil (4) ist im Längenbereich 11 des Innenkonusses (5) derartig ausgebildet, daß beim Festschrauben eine elastische
Aufweitung zur Einnahme einer Rasterstellung (8) der Verdrehsicherung (7) möglich
ist;
d) in Sicherstellung befindet sich die Verdrehsicherung (7) in einer von wenigstens
vier auf dem Umfang des Außenkonusses (2) segmentartig ausgesparten Rasterstellungen
(8).
2. Befestigung für ein Mündungsteil auf einem Waffenrohr nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verdrehsicherung (7) durch einen in einer quer zur Achse (9)
und tangential zum Innenkonus (7) verlaufenden Bohrung (11) angeordneten Sicherungsstift
(10) gebildet wird, der in Sicherstellung mit seinem in den Konusinnenraum hineinragenden
Teil (12) an dem flachen Boden (13) einer Rasterstellung (8) anliegt.
3. Befestigung für ein Mündungsteil auf einem Waffenrohr nach einem der Ansprüche
1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß zum Befestigen und zum Lösen das Gewinde (3,
6) als Feingewinde ausgebildet ist und eine relativ kurze Länge 12 aufweist, die kleiner als der Gewindedurchmesser d2 ist.