[0001] Die Erfindung betrifft einen Flüssigkeitsringverdichter oder -vakuumpumpe nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aggregate mit einfach oder doppelt wirkenden sowie ein-oder zweiflutigen Verdichtern
bzw. Vakuumpumpen sind aus der Siemens-Preisliste P20 vom Juli 1964 (Bild 18, 19,
31 bis 33 und 52) in verschiedenen Ausführungen bekannt, denen die Anordnung von Vakuumpumpe
bzw. Verdichter und Antriebsmotor auf einer Grundplatte unter Zwischenschaltung einer
Kupplung mit Abdeckung sowie Unterlegblechen zum fluchtenden Ausrichten von Motorwelle,
Kupplung und Laufradwelle gemeinsam sind. Derartige Aggregate benötigen einen erheblichen
Raum für ihre Aufstellung und einen beträchtlichen Montageaufwand wegen der aufeinander
abzustimmenden Einzelelemente.
[0003] Aus der DE-PS 27 31 451 ist ein Aggregat nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt,
dessen Laufrad auf einem verlängerten Wellenende des Antriebsmotors fliegend befestigt
ist. Das Motorgehäuse ist dabei so ausgeführt, daß es von der Betriebsflüssigkeit
des Verdichters oder der Pumpe kühlend durchflossen wird. Es sind hierbei nicht nur
Sonderausführungen der Motorgehäuse erforderlich, sondern auch verstärkte Motorwellen
und Wellenlager sowie aufwendige Abdichtungen zwischen Verdichter bzw. Pumpe und Antriebsmotor,
wobei der Raum für diese Abdichtungen klein und betriebsmäßig unzugänglich ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die erforderliche Anzahl von Einzelelementen
der eingangs genannten Aggregate insbesondere durch Fortfall einer gesonderten, abgedeckten
Kupplung zu verringern und Aggregate nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen,
die ohne Sondergehäuse für den Antriebsmotor und ohne verstärkte Welle sowie Wellenlager
auskommen und eine leichte Zugänglichkeit zu dem ausreichend groß dimensionierbaren
Raum für die üblichen einfachen Abdichtungen bei geringstmöglichem Raumbedarf des
Aggregates zu schaffen und bei der eine einfache Justierung von Verdichter bzw. Pumpe
und Antriebsmotor möglich ist.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1.
[0006] Der den auf einer ruhenden Ständerachse angeordneten Motorständer umgebende Außenläufer
des Antriebsmotors kann als geblechter oder als massiver Außenläufer ausgebildet sein,
wobei im letztgenannten Fall der Außenläufer sowie das Laufrad aus einem Stück bestehen
kann. Der integrierte elektrische Antriebsmotor kann über die hohle Ständerachse entweder
mit seinem Motorständer indirekt flüssigkeitsgekühlt sein oder der gesamte Antriebsmotor
direkt flüssigkeitsgekühlt werden, wozu Kühlflüssigkeit über die Ständerachse den
Wickelkopfräumen zugeführt wird.
[0007] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind anhand einiger vereinfacht dargestellter
Ausführungsbeispiele nachfolgend erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt eines zweiflutigen Aggregates mit geblechtem Käfigläufer
und indirekt gekühltem Motorständer,
Fig. 2 einen Längsschnitt eines zweiflutigen Aggregates mit geblechtem Käfigläufer
und direkt flüssigkeitsgekühltem Motor,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen massiven Außenläufer mit angeformtem Laufrad.
[0008] Auf einer ruhenden hohlen Ständerachse 1 ist der bewickelte geblechte Motorständer
2 des elektrischen Antriebsmotors unmittelbar aufgebracht. Der den Motorständer 2
mit ringförmigem Luftspalt umgebende geblechte Käfig-Außenläufer 3 mit stirnseitigen
Kurzschlußringen 3A ist von dem Laufrad 4 der Pumpe bzw. des Verdichters umgeben,
das den Außenläufer3 an beiden Stirnseiten überragt. Die beiden Stirnseiten des Laufrades
4 sind mit einer auf der ruhenden Ständerachse 1 mittels Wälzlager 6A drehbar gelagerten
Traganordnung starr verbunden, die den Motorständer 2 seitlich abschließt. Die Traganordnung
besteht aus mit dem Laufrad 4 verbundenen Ringteilen 5, mit der die Lager 6A umgebende
Tragscheiben 6 verschraubt sind. Außerdem sind an die Tragscheiben 6 noch Rohrteile
7 angeschweißt, die die Ständerachse 1 koaxial mit Abstand umgeben und als Dichtfläche
dienen. Die Rohrteile 7, die Tragscheiben 6 und die Ringteile 5 bilden zusammen mit
dem Laufrad 4 samt Außenläufer 3 die Läufereinheit, die den bewickelten Motorständer
2 allseitig umgibt. An dem das Laufrad 4 umgebenden Gehäuse 11 des Verdichters bzw.
der Pumpe sind im Laufradbereich in üblicher Weise seitlich Steuerscheiben 10 angeordnet,
an die sich in bekannter Weise Seitenschilde 9 mit Saug- und Druckstutzen anschließen.
Diese genannten Teile 9 bis 11 bilden zusammen mit seitlich offenen Stützkörpern 8
eine auf der Ständerachse 1 abgestützte ruhende Einheit, die die Läufereinheit abdichtend
umgibt, wozu die Seitenschilde 9 seitliche Rohrvorsprünge 9A aufweisen, die die Rohrteile
7 koaxial umfassen und zwischen beiden eine Dichtungsanordnung 14 liegt.
[0009] Die Dichtungsanordnung 14 kann, wie dargestellt, als Stopfbuchsendichtung oder als
höherwertige Gleitringdichtung ausgebildet sein. Etwa durchsickernde Flüssigkeit aus
dem Gehäuse des Laufrades wird von endseitig auf den Rohrteilen 7 angeordneten Ringdichtungen
15 von den Lagern 6A ferngehalten, wozu deren Dichtlippen an inneren Stirnflächen
der Stützkörper 8 dichtend anliegen. Die Anschlußleitungen 12 für die Ständerwicklung
sind über das eine hohle Ende der Ständerachse 1 innerhalb der Lager 6A für die Läufereinheit
durch einen Querdurchlaß an die Ständerwicklung geführt und außerhalb der Ständerachse
in den Klemmenkasten 13 geleitet, der an der Stirnseite des einen Stützkörpers 8 befestigt
ist.
[0010] Zur indirekten Kühlung des Motorständers 2 ist die Ständerachse 1 vom anderen Ende
her bis über den Motorständer hinaus hohl und im Inneren mit einem konzentrisch beabstandeten
Rohrstück 16 für die Hin- und Rückleitung von Kühlflüssigkeit versehen, die z.B. stirnseitig
in das Rohrstück einströmt und am Umfang der Ständerachse wieder ausströmt und die
Kühlung des Motorständers bewirkt. Wenn zweckmäßigerweise das Fördermedium selbst
als Kühlflüssigkeit dient, ist ein entsprechender Bypaß vorzusehen.
[0011] Anstelle einer hohlen Ständerachse mit eingefügtem Rohrstück kann in bekannter Weise
die Ständerachse am Umfang schrauben förmig angeordnete Flüssigkeitskanäle zur indirekten
Kühlung des Motorständers aufweisen, die z.B. zum Ständerblechpaket hin und außerhalb
desselben durch eine Mantelfläche mit Zu-und Ablauf für die Kühlflüssigkeit abgeschlossen
sind. Es kann auch das Ständerblechpaket in unmittelbaren Wärmekontakt mit der Kühlflüssigkeit
gebracht sein.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit direkt gekühltem elektrischen Antriebsmotor
und vereinfachten, lediglich ruhend beanspruchten Abdichtungen zwischen der ruhenden
Einheit und der Läufereinheit ist in Fig. 2 gezeigt, bei der übereinstimmende Teile
mit Fig. 1 jeweils gleiche Bezugszeichen haben.
[0013] Die Stützkörper der ruhenden Einheit 8 bis 11 sind als geschlossene und gegen die
Ständerachse 1 durch einfache 0-Ringe 18 abgedichtete Stützscheiben 8 ausgebildet,
die ihrerseits gegen Stirnseitenflächen der Seitenschilde 19 durch 0-Ringe abgedichtet
sind. Die Seitenschile 9 umfassen die Tragscheiben 6 der Läufereinheit. Gegenüber
der Ausführung nach Fig. 1 entfallen die Rohrvorsprünge 9A der Seitenschilde 9 sowie
die Rohrteile 7 der Traganordnung für das Laufrad samt Außenläufer und die gleitend
beanspruchte Dichtungsanordnung 14, so daß sich eine axial kürzer bauende Ausführung
ergibt.
[0014] Zur direkten Kühlung ist die Ständerachse 1 von der einen Stirnseite bis über den
Motorständer 2 hinausreichend hohl und weist in die Wickelkopfräume mündende Querdurchlässe
1A für die Kühlflüssigkeit auf.
[0015] Von den Wickelkopfräumen innerhalb der Läufereinheit 3 bis 6 gelangt die in die Ständerachse
1 stirnseitig einströmende Kühlflüssigkeit durch die Gleitlager 6A sowie radiale Bohrungen
5A in den Ringteilen 5 in die Spalte zwischen Läufereinheit und ruhender Einheit 8
bis 11 und schließlich in die Räume zwischen Laufrad 4 und Gehäuse 11, d.h. in den
Kreislauf des Fördermediums. Die elektrisch aktiven Teile von Motorständer 2 und Außenläufer
3 stehen dabei in direktem Wärmekontakt mit dem Kühl- und Fördermedium, so daß die
Isolation flüssigkeitsfest ausgebildet sein muß, es sei denn, es wird ein isolierendes
Kühl- und Fördermedium benutzt. Da die Wickelkopfräume mit Flüssigkeit gefüllt sind,
müssen die Anschlußleitungen 12 am anderen Stirnende der getrennt hohlen Ständerachse
zum Klemmenkasten 13 hin flüssigkeitsdicht verlegt sein, wozu die Hohlräume in der
Ständerachse z.B. mit entsprechendem Dichtungsmaterial 17 gefüllt sind.
[0016] Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist der Spalt zwischen Ständerblechpaket 2 und Außenläufer
3 mit Kühlflüssigkeit gefüllt. Um erhöhte Spaltreibungsverluste zu vermeiden, kann
entsprechend wie bei Tauchpumpenmotoren das Ständerblechpaket von einem dünnen Spaltrohr
umgeben sein, das das Eindringen der Kühlflüssigkeit in den besagten Spalt verhindert.
[0017] In beiden Ausführungsbeispielen ist die gesamte Maschine mit an den Seitenschilden
9 angebrachten Fußleisten 20 versehen.
[0018] Anstelle eines geblechten Außenläufers und eines mit diesem am Umfang fest verbundenen
gesonderten Laufrades kann gemäß Fig. 3 vorteilhafterweise ein massiver Außenläufer
3' vorgesehen sein, der zusammen mit dem Laufrad 4' aus einem Stück besteht. Zweckmäßigerweise
können in dem massiven Läufer an seinen mit dem Motorständer korrespondierenden inneren
Endbereichen elektrisch gut leitende Stirnringe 3A' eingebettet sein. Weiterhin können
zur Erzielung günstiger elektrischer Betriebsdaten beim massiven Läufer 3' an seiner
dem Luftspalt zum Motorständer zugeordneten Innenmantelfläche gegebenenfalls mit Leitermaterial
gefüllte Axialschlitze, Tangentialrillen und/oder elektrisch leitfähige Oberflächenschichten
3B' angeordnet sein.
1. Flüssigkeitsringverdichter oder -vakuumpumpe mit integriertem elektrischen Antriebsmotor
für das von einem Gehäuse umgebene Laufrad, wobei das Gehäuse mit seitlichen Abdeck-
und/oder Steuerscheiben sowie diesen vorgeordneten Seitenschilden zu einer ruhenden
Einheit lösbar verbunden ist, dadurch gekennzeichnet , daß ein Außenläufermotor vorgesehen
ist, dessen Außenläufer (3) zusammen mit dem ihn umgebenden Laufrad (4) sowie einer
mit diesem verbundenen, den Motorständer (2) seitlich abschließenden Traganordnung
(5, 6, 7) innerhalb der durch Stützkörper (8) auf der Ständerachse (1) abgestützten
ruhenden Einheit (8, 9, 10, 11) eine auf der Ständerachse (1) gelagerte Läufereinheit
(3, 4, 5, 6, 7) bildet und daß die elektrischen Anschlußleitungen (12) für den Antriebsmotor
durch die hohle Ständerachse (1) in das Innere der Läufereinheit (3 bis 7) geführt
sind.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Läufereinheit (3 bis
7) gegen die ruhende Einheit (8 bis 11) an koaxialen, der Ständerachse (1) benachbarten
Abschnitten abgedichtet (14) ist (Fig. 1).
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Traganordnung
(5 bis 7) aus mit dem Laufrad (4) verbundenen Ringteilen (5), mit diesen lösbar verbundenen
Tragscheiben (6) sowie an diesen befestigten Rohrteilen (7) besteht, die von koaxialen
rohrförmigen Teilen (9A) der ruhenden Einheit (8 bis 11) der Traganordnung (5 bis
7) gegen die ruhenden Stützkörper (8) zusätzlich abgedichtet (15) sind (Fig. 1).
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Motorständer (2) im
Bereich der Ständerachse (1) indirekt flüssigkeitsgekühlt ist (Fig. 1).
5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Ständerachse (1) als
von der einen Stirnseite bis hinter den Motorständer (2) reichende Hohlachse mit darin
konzentrisch beabstandetem Rohrstück (16) zur Hin- und Rückleitung der Kühlflüssigkeit
ausgebildet ist.
6. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Ständerachse zumindest
im Bereich des Motorständers am äußeren Umfang schraubenförmig angeordnete Flüssigkeitskanäle
aufweist, die entweder vom Ständerblechpaket selbst und außerhalb desselben oder durchgehend
durch eine Mantelfläche mit Zu- und Ablauf für die Kühlflüssigkeit abgeschlossen sind.
7. Maschine nach Anspruch 1 mit direkter innerer Flüssigkeitskühlung, dadurch gekennzeichnet
, daß die Stützkörper als geschlossene und gegen die Ständerachse (1) abgedichtete
Stützscheiben (8) ausgebildet sind, die zusammen mit den übrigen ruhenden Teilen (9,
10, 11) eine nach außen geschlossene ruhende Einheit (8 bis 11) bilden, in der die
Läufereinheit (3 bis 6) um den Motorständer drehbar angeordnet ist und daß über die
bis hinter den Motorständer (2) als Hohlachse mit Querdurchlässen (1A) ausgebildete
Ständerachse (1) in die Wickelkopfräume Kühlflüssigkeit geführt ist, die über die
Lager (6A), Bohrungen (5A) in der Traganordnung (5, 6) sowie den zwischen der Läufereinheit
(4 bis 6) und der ruhenden Einheit (8 bis 11) vorhandenen Spalte in den aktiven Flüssigkeitskreislauf
strömen kann und daß die Anschlußleitungen (12) in der hohlen Ständerachse (1) zum
Klemmenkasten (13) hin flüssigkeitsdicht (17) verlegt sind (Fig. 2).
8. Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß der Motorständer von einem
ruhenden Spaltrohr umgeben ist, das das Eindringen von Kühlflüssigkeit in den Spalt
zwischen Ständer und Außenläufer unterbindet.
9. Maschine nach Anspruch 1 mit einem Käfig-Außenläufer, dadurch gekennzeichnet ,
daß das Laufrad (4) über den Läufer (2) seitlich vorsteht und mit diesem am Umfang
unmittelbar verbunden ist (Fig. 1, 2).
10. Maschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß das Laufrad (4') und der
massive Läufer (3') einstückig sind (Fig. 3).
11. Maschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß in den massiven Läufer
(3') an seinen, dem Motorständer (2) zugeordneten inneren Endbereichen elektrisch
gutleitende Stirnringe (3A') eingebettet sind (Fig. 3).
12. Maschine nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet , daß der Massivläufer
(3') an seiner dem Luftspalt zugewandten Innenmantelfläche gegebenenfalls mit Leitermaterial
gefüllte Axialschlitze, Tangentialrillen und/oder elektrisch leitfähige Schichten
(3B') aufweist (Fig. 3).