[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Öl- und Feuchtigkeitsabscheider für Kälte- und
Druckluftanlagen, wobei der zugeführte Ölanteil und eventuelle Feuchtigkeit aus dem
Gasstrom, bestehend aus Luft, Fluor-Kohlenwasserstoffen, Ammoniak oder dergleichen,
separiert sowie das gewonnene Öl dem Schmiersystem des Verdichters wieder zugeführt
und der Wasseranteil separiert wird.
[0002] Kälteanlagen mit ölgeschmierten Verdichtern und mechanischen Ölabscheidern sind bekannt.
Diese Ölabscheider haben die Aufgabe, die von dem Verdichter dem Kältemittelstrom
zugeführten Ölanteile weitgehend aus dem Gasstrom zu separieren, damit dieses Öl dem
Schmiersystem des Verdichters wieder zugeführt wird. Der Mangel von mechanischen Ölabscheidern
besteht im wesentlichen in ihren großen Abmessungen. Dieses ist insbesondere bei Anlagen
mit Schraubenverdichtern der Fall, die erhebliche Ölmengen zur Schmierung und Kühlung
der Rotoren in Umlauf bringen.
[0003] Ferner besteht der Mangel, daß jegliche Feuchtigkeit die Anlagen belastet, indem
Korrosionsprobleme, Verstopfungen durch Einfrieren oder dergleichen auftreten.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Öl- und Feuchtigkeitsabscheider
zu schaffen, der mit relativ kleinen Abmessungen einen großen Ausscheidungsgrad von
Öl bzw. Feuchtigkeit aus dem Gasstrom, wie Kältemittel oder der Prozessluft, gewährleistet.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß der zugeführte Kältemittel-
oder Luftstrom mit seinem Öl- und Feuchtigkeitsanteil durch ein elektrostatisches
Feld durchführbar ist bzw. ein elektrostatisches Feld tangiert.
[0006] Hierbei wird erreicht, daß durch die unterschiedlichen Dielektrizitätskonstanten
des Kältemittels, des Öles und des Wassers es dazu kommt, die stärker aufgeladenen
Ölanteile bzw. polarisierten Wasseranteile zu separieren und abzuführen.
[0007] Eine Anordnung zur Durchführung wird dadurch geschaffen, daß das elektrostatische
Feld zwischen einer Zylindermantelfläche als Anode und einem im Abstand koaxial zugeordneten
und innen liegenden mechanisch durchlässigem Zylinder aus einem Streckmetall- oder
Maschendrahtgeflecht als Kathode durch Anlegen einer Hoch-Gleichspannungsquelle gebildet
ist.
[0008] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß das Kältemittel oder die Luft den Zylinder in seiner
Längsachse senkrecht zum elektrostatischen Feld durchströmt und der Eintrittsbereich
zur Turbulenzerzeugung ein schräggestelltes Eintrittsrohr bzw. ein schraubenförmig
ausgebildetes Führungsblech aufweist.
[0009] Zur Drosselung der Strömgeschwindigkeit des Mediums wird vorgeschlagen, daß der Ausgangsbereich
des Zylinders durch einen Filter aus einem Dielektrikum, beispielsweise aus Spänen
halogenierter Polyethyläne, wie Teflon, gebildet ist. Hierdurch erfährt der vom Öl
befreite Kältemitteldampf beim Austritt auch eine statische Entladung mittels Oberflächen-Influenz.
[0010] Ferner wird vorgescnlagen, daß die Hoch-Gleichspannungsquelle zur Erzeugung des elektrostatischen
Feldes als prozeßgesteuerte Hochspannungsquelle in Abhängigkeit zur Feldstärkenschwankung
steuerbar ist.
[0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung schematisch
dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 ein Prinzipschaltbild einer Kälteanlage,
Figur 2 einen Öl- und Feuchtigkeitsabscheider,
[0012] Bei der dargestellten Kälteanlage ist ein ölgeschmierter Verdichter 1 mit einem Ölabscheider
2 verbunden, der in einer Leitung zum Kondensator 3 eingeschaltet ist. Der Ölabscheider
2 ist dabei über eine Leitung 4 zur Rückführung des Öls mit dem Verdichter 1 verbunden.
Das vom Öl separierte Kältemittel wird dem Kondensator 3 zugeführt und über ein Drosselventil
5 in einem Kühler 6 entspannt. Aus dem Kühler 6 wird das verdampfte Kältemittel von
dem Verdichter 1 angesaugt und auf das erforderliche höhere Druck-/Temperaturniveau
gebracht.
[0013] Der Ölabscheider 2 ist dabei für eine elektrostatische Arbeitsweise ausgebildet und
nutzt die unterschiedlichen Dielektrizitätskonstanten von Öl und dem Kältemittel zur
Trennung. Der Ölabscheider 2 besteht aus einem druckfesten Zylinder 7 aus einem elektrisch
leitenden Material in dem über Isolierkörper 8 in einem Abstand ein koaxial zugeordnetes
mechanisch durchlässiger Zylinder 9 aus einem Streckmetall- oder Maschendrahtgeflecht
angeordnet ist. Hierbei ist der Zylinder 7 als Anode und der Zylinder 9 als Kathode
mit einer Hoch-Gleichspannungsquelle 10 entsprechend verbunden. Die Hoch-Gleichspannungsquelle
10 ist dabei in bekannter Weise über einen Impulsgenerator regelbar.
[0014] Zur Einleitung des mit Öl- und Feuchtigkeit vermischten Kältemittels in den Ölabscheider
2 ist ein schräggestelltes Rohr 14 oder ein schraubenförmiges Blech im Eintrittsbereich
angeordnet. Hierdurch wird eine zyclonähnliche Turbulenz im Eingangsbereich erreicht
um einen kontinuierlichen Kontakt des geführten Gemisches mit dem als Kathode ausgebildeten
Zylinder 9 zu erzielen.
[0015] Aufgrund des eingestellten elektrischen Feldes zwischen dem Zylinder 7 und dem Zylinder
9 in der Größenordnung von 60 bis 90 KU/m werden die stärker aufgeladenen Öl-Aerosole
in Richtung der Mantelfläche des Zylinders 7 geleitet, während die Kältemittel-Moleküle
in der rotierenden Strömungsrichtung zum Ausgangsbereich des Ölabscheiders 2 streben
und die polarisierten Moleküle kondensieren. Mit der äußeren Mantelfläche des Zylinders
7 ist ein Ölsammler 11 verbunden, der über die Leitung 4 mit dem Verdichter 1 verbunden
ist. Der Ausgangsbereich des Ölabscheiders 2 ist durch einen Filter 12 abgedeckt und
durch Teflonspäne gebildet, um die Strömungsgeschwindigkeit des zugeführten Gemisches
zu drosseln. Zu diesem Zweck ist auch der Austritt 13 gegenüber der Strömungsrichtung
um 90° versetzt angeordnet.
1. Öl- und Feuchtigkeitsabscheider für Kälte- und Druckluftanlagen, wobei der zugeführte
Ölanteil und even- L tuelle Feuchtigkeit aus dem Gasstrom, bestehend aus Luft, Fluor-Kohlenwasserstoffen,
Ammoniak oder dergleichen, separiert sowie das gewonnene Öl dem Schmiersystem des
Verdichters wieder zugeführt und der Wasseranteil separiert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der zugeführte Gasstrom mit seinem Öl- und Feuchtigkeitsanteil durch ein elektrostatisches
Feld führbar ist bzw. ein elektrostatisches Feld tangiert.
2. Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrostatische Feld
zwischen einer Zylindermantelfläche (7) als Anode und einem im Abstand koaxial zugeordneten
und innen liegenden mechanisch durchlässigem Zylinder (9) aus einem Streckmetall-oder
Maschendrahtgeflecht als Kathode durch Anlegen einer Hoch-Gleichspannungsquelle (10)
gebildet ist.
3. Abscheider nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kältemittel
oder die Luft den Zylinder (7,9) in seiner Längsachse senkrecht zum elektrostatischen
Feld durchströmt und der Eintrittsbereich zur Turbulenzerzeugung ein schräggestelltes
Eintrittsrohr (14) bzw. ein schraubenförmig ausgebildetes Führungblech aufweist.
4. Abscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadruch gekennzeichnet, daß der Ausgangsbereich
des Zylinders (7) durch einen Filter aus einem Dielektrikum, beispielsweise aus Spänen
halogenierter Polythyläne, wie Teflon, gebildet ist.
5. Abscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hoch-Gleichspannungsquelle
(10) zur Erzeugung des elektrostatischen Feldes als prozeßgesteuerte Hochspannungsquelle
(10) in Abhängigkeit zur Feldstärkenschwankung steuerbar ist.