(19)
(11) EP 0 157 094 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.10.1985  Patentblatt  1985/41

(21) Anmeldenummer: 85100756.7

(22) Anmeldetag:  25.01.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G07F 9/06, G07F 9/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 07.02.1984 DE 3404185

(71) Anmelder: SCHEIDT & BACHMANN GMBH
D-41238 Mönchengladbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Miller, Gert, Dipl.-Ing.
    D-4050 Mönchengladbach 1 (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Warenverkaufs- oder Dienstleistungsautomat


    (57) Die Erfindung betrifft einen Warenverkaufs- oder Dienstleistungsautomat mit einer Auswahlvorrichtung für die jeweils gewünschte Ware oder Dienstleistung sowie mit einer Prüf- und Kassiereinrichtung für Münzen und/oder Banknoten und mit einer Recheneinheit zur Ermittlung von Preisen und Daten, wobei die eingezahlten Münzen bzw. Banknoten in einer herausnehmbaren Kasse gesammelt werden. Um eine verschleißfreie und fälschungssichere Überwachung des Vorhandenseins der herausnehmbaren Kasse zu ermöglichen, ist in der Kasse mindestens ein Lichtwellenleiter angeordnet, dessen Eingang bei ordnungsgemäß in das Gehäuse des Automaten eingesetzter Kasse vom Lichtstrahl einer im feststehenden Teil des Gehäuses angeordneten Lichtquelle beaufschlagt wird und dessen Ausgang auf einen im Gehäuse angeordneten lichtempfindlichen Empfänger gerichtet ist, dessen durch den Lichtstrahl erzeugtes Signal an die Recheneinheit zur Auswertung weitergeleitet wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Warenverkaufs- oder Dienstleistungsautomaten mit einer Auswahlvorrichtung für die jeweils gewünschte Ware oder Dienstleistung sowie mit einer Prüf- und Kassiereinrichtung für Münzen und/oder Banknoten und mit einer Recheneinheit zur Ermittlung von Preisen und Daten, wobei die eingezahlten Münzen bzw. Banknoten in einer herausnehmbaren Kasse gesammelt werden, deren für die Inbetriebnahme des Automaten notwendiges Vorhandensein durch fotoelektrische Uberwachungselemente sowohl an der Kasse als auch an dem die Kasse aufnehmenden Gehäuse überwacht wird, wobei die Signale an die Recheneinheit zur Auswertung weitergeleitet werden.

    [0002] Warenverkaufs- oder Dienstleistunasautomaten der voranstehend beschriebenen Art sind bekannt, beispielsweise in Form von Verkaufsautomaten für Fahrkarten oder Wertmarken, von Kassierautomaten zur Abgabe flüssiger Brennstoffe und von Parkhausautomaten zur Überwachung der jeweiligen Benutzungsdauer von Parkplätzen und Parkhäusern. Die herausnehmbaren Kassen derartiger Warenverkaufs- oder Dienstleistunnsautomaten werden entweder in regelmäßigen Zeitabständen oder bei Erreichen eines vorgegebenen, vom Automaten selbst mitgeteilten Füllstandes entnommen und durch leere Kassen ersetzt. Um ein ordnungsgemäßes Funktionieren der Warenverkaufs- oder Dienstleistungsautomaten zu garantieren, wird das Vorhandensein der jeweiligen Kasse überwacht.

    [0003] Bei den bekannten Ausführungen erfolgt diese Überwachung des Vorhandenseins der Kassen entweder durch Mikroschalter, die unmittelbar von der Kasse oder mittelbar über ein Hebelsystem betätigt werden, oder durch mechanisch-elektrische Steckkontakte, welche zu einem Teil an der herausnehmbaren Kasse und zum anderen Teil innnerhalb des Automatengehäuses angeordnet sind. Auch fotoelektrische Uberwachungselemente in Form von Fotozellen sind bekannt.

    [0004] Diese bekannten Vorrichtungen zur Überwachung des Vorhandenseins einer Kasse besitzen den Nachteil, daß sie entweder einem hohen Verschleiß unterworfen sind und aus diesem Grunde regelmäßig ausgewechselt werden müssen oder verhältnismäßig einfach manipuliert werden können, um das Vorhandensein einer Kasse vorzutäuschen, das für den Funktionsablauf des Automaten erforderlich ist. Das für die Warenausgabe oder Dienstleistungen vereinnahmte Geld wird hierbei in den für die Kasse vorgesehenen Raum des Automaten transportiert, von wo es auch von Unbefugten entnommen werden kann.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Warenverkaufs-oder Dienstleistungsautomaten der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, der nicht nur mit einer verschleißfreien, sondern auch einer manipuliersicheren Überwachung für das Vorhandensein der jeweiligen Kasse für Münzen und/oder Banknoten ausgestattet ist, die bei Bedarf codiert werden kann.

    [0006] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß in der herausnehmbaren Kasse mindestens ein Lichtwellenleiter angeordnet ist, dessen Eingang bei ordnungsgemäß in den Automaten eingesetzter Kasse vom Lichtstrahl einer in feststehenden Teil des Automaten angeordneten Lichtquelle beaufschlagt wird und dessen Ausgang auf einen im Automaten angeordneten lichtempfindlichen Empfänger gerichtet ist.

    [0007] Mit diesem Vorschlag der Erfindung wird eine Uberwachungsvorrichtung geschaffen, die keine mechanischen und damit keine einem Verschleiß unterliegenden Teile aufweist, da lediglich optische Signale berührungsfrei zwischen dem Automaten und der herausnehmbaren Kasse übertragen werden. Sowohl der in der Kasse angeordnete Lichtwellenleiter als auch die im Automatengehäuse ortsfest angeordneten Lichtquelle und Empfänger haben einen vernachlässigbar kleinen Raumbedarf. Sie sind preiswert und können auf einfache Weise installiert werden. Schließlich ist die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung fälschungssicher, da die von der Lichtquelle ausgesandten Lichtsignale während der gesamten Funktionsdauer des Automaten nicht simuliert werden können.

    [0008] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Lichtquelle und der Empfänger nebeneinander im Gehäuse des Automaten angeord- net, wobei der Lichtwellenleiter U-förmig in der Kasse verlegt ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als Lichtquelle eine Leuchtdiode und als Empfänger ein Fototransistor verwendet.

    [0009] Um die Fälschungssicherheit zu erhöhen, kann die Lichtquelle Lichtsignale bestimmter Wellenlänge aussenden, die gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung zur Erhöhung der Fälschunessicherheit getaktet sein können.

    [0010] Mit der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, mehrere Lichtquellen und Empfänger am Automatengehäuse und eine entsprechende Anzahl von Lichtwellenleitern in der Kasse anzuordnen, so daß eine Kodierung der Kassen möglich ist, beispielsweise um diese in Kassen für Münzen und Banknoten zu unterscheiden. Weitere Unterscheidunasmerkmale können banksichere und nicht banksichere Ausführungen sein. Schließlich können die Kassen einem bestimmten Automaten, einem Automaten eines bestimmten Bereiches, einer bestimmten Abrechnungsstelle oder eines bestimmten Unternehmens zugeordnet werden. Zwecks Zuordnung bestimmter Kassen zu bestimmten Automaten ist es schließlich gemäß der Erfindung möglich, die jeder Kasse zugeordneten Lichtquellen und Empfänger in in unterschiedlichem Abstand oder in unterschiedlicher Anzahl vorzusehen.

    [0011] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsge- mäßen Warenverkaufs- oder Dienstleistunasautomaten schematisch dargestellt, und zwar zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines derartigen Automaten und

    Fig. 2 einen senkrechten Teilschnitt durch den unteren Teil des Automaten nach Fig.l.



    [0012] Wie die schematische Darstellung in Fig. 1 erkennen läßt, umfaßt der von einem Gehäuse 1 umgebene Warenverkaufs- oder Dienstleistungsautomat eine Auswahlvorrichtung für die jeweils gewünschte Ware oder Dienstleistung in Form mehrerer Bedienunos- und Wahltasten 2. Außerdem ist der Automat mit Kassiervorrichtungen für Münzen und Banknoten versehen. Die Fig. 1 zeigt einen Münzeinwurf 3 und einen Banknoteneinwurf 4, die jeweils in der Frontseite des Gehäuses 1 angeordnet sind. In dieser Frontseite ist weiterhin eine Preisanzeige 5 angeordnet sowie eine Klappe für die Warenausgabe 6.

    [0013] Unterhalb des Münzeinwurfes 3 ist ein Münzprüfer 7 angeordnet, der die Münzen nach ihrer Prüfung in einen Restgeldspeicher 8 überführt. Sobald die Speicherplätze dieses Restgeldspeichers 8 besetzt sind, gelangen die Münzen in die unterhalb des Restgeldspeichers 8 angeordnete Münzkasse 9. Diese Münzkasse 9 ist aus dem Gehäuse 1 des Automaten herausnehmbar.

    [0014] Neben der Münzkasse 9 befindet sich eine Banknotenkasse 10, die der Münzkasse 9 im wesentlichen entspricht und ebenfalls herausnehmbar ist. Die dem Banknoteneinwurf 4 zugeführten Banknoten werden von einer nachgeschalteten Prüfvorrichtung 11 auf Echtheit geprüft, bevor sie in die Banknotenkasse 10 gelangen.

    [0015] Die Steuerung des Warenverkaufs- und Dienstleistungsautomaten ist derart ausgelegt, daß er nur dann in Funktion genommen werden kann, wenn sich sowohl eine diesem Automaten zugeordnete Münzkasse 9 als auch eine Banknotenkasse 10 ordnungsgemäß im Gehäuse 1 des Automaten befinden. Das Vorhandensein der beiden Kassen 9-und 10 wird somit überwacht.

    [0016] In Fig. 2 ist in einem schematischen senkrechten Schnitt durch den unteren Teil des Gehäuses 1 die Vorrichtung für diese Uberwachung dargestellt. Die Darstellung zeigt eine jeder Kasse 9 bzw. 10 zugeordnete Lichtquelle 12 sowie einen neben dieser Lichtquelle 12 angeordneten Empfänger 13. Die von der Lichtquelle 12 ausgesandten Lichtsignale werden dem Eingang eines Lichtwellenleiters 14 zugeführt, der in der Seitenwand der jeweiligen Kasse 9 bzw. 10 angeordnet ist und dessen Ausgang dem Empfänger 13 gegenüberliegt, so daß die von der Lichtquelle 12 ausgesandten Lichtsignale über den in der Kasse 9 bzw. 10 angeordneten Lichtwellenleiter 14 dem jeweiligen Empfänger 13 zugeführt werden, der die empfangenen Signale an die Recheneinheit des Automaten zur Auswertung weiterleitet. Die Signalübertragung von der Lichtquelle 12, die gemeinsam mit dem Empfänger 13 beispielsweise an Führungsleisten 15 für die Kassen 9 und 10 angeordnet ist, erfolgt berührungslos auf den in der jeweiligen Kasse 9 bzw. 10 angeordneten Lichtwellenleiter 14, so daß das Vorhandensein der jeweiligen Kasse 9 bzw. 10 ohne mechanische Kontaktierung und damit verschleißfrei überwacht wird.

    [0017] Durch die in Fig. 2 dargestellte U-förmige Verlegung des Lichtwellenleiters 14 können Lichtquelle 12 und Empfänger 13 nebeneinander im Gehäuse 1 des Automaten angeordnet werden. Als Lichtquelle 12 wird vorzugsweise eine Leuchtdiode und als Empfänger 13 ein Fototransistor verwendet.

    [0018] Um die Sicherheit gegen unerwünschte Manipulationen zu erhöhen, können die Lichtquellen 12 Lichtsignale bestimmter Wellenlänge aussenden, beispielsweise ein infrarotes oder ultraviolettes Licht. Eine weitere Sicherheit gegen Manipulationen kann dadurch erreicht werden, daß sowohl bei normalem als auch bei einem Licht bestimmter Wellenlänge kein kontinuierlicher Lichtstrahl von der Lichtquelle 12 ausgesandt wird, sondern in bestimmter Frequenz getaktete Lichtimpulse, die in der Recheneinheit auf ihre Ordnungsmäßigkeit überprüft werden können.

    [0019] Bei alternativen Ausführungsformen ist es auch möglich, mehrere Lichtquellen 12, Empfänger 13 und Lichchwellenleiter 14 pro Kasse 9 bzw. 10 anzuordnen, so daß eine Kodierung der jeweiligen Kasse 9 bzw. 10 erfolgen kann, beispielsweise um diese Kassen 9 bzw. 10 eindeutig als Münzkasse bzw. Banknotenkasse zu identifizieren oder die einzelnen Kassen einer bestimmten Abrechnungsstelle, einem bestimmten Unternehmen oder einem bestimmten Einsatzbereich zuzuordnen. Eine Kodierung kann auch erfolgen, wenn pro Kasse 9 bzw. 10 eine unterschiedliche Anzahl von Lichtquellen 12, Empfängern 13 und Lichtwellenleitern 14 verwendet wird oder bei gleicher Anzahl dieser Teile der Abstand zwischen den einzelnen Lichtquellen 12 und den Empfängern 13 unterschiedlich ist.

    B e z u g s z i f f e r n l i s t e



    [0020] 

    1 Gehäuse

    2 Bedienungs- und Wahltaste

    3 Münzeinwurf

    4 Banknoteneinwurf

    5 Preisanzeige

    6 Warenausgabe

    7 Münzprüfer

    8 Restgeldspeicher

    9 Münzkasse

    10 Banknotenkasse

    11 Prüfvorrichtung

    12 Lichtquelle

    13 Empfänger

    14 Lichtwellenleiter

    15 Führungsleisten




    Ansprüche

    1. Warenverkaufs- oder Dienstleistungsautomat mit einer Auswahlvorrichtung für die jeweils gewünschte Ware oder Dienstleistung sowie mit einer Prüf- und Kassiereinrichtung für Münzen und/oder Banknoten und mit einer Recheneinheit zur Ermittlung von Preisen und Daten, wobei die eingezahlten Münzen bzw. Banknoten in einer herausnehmbaren Kasse gesammelt werden, deren für die Inbetriebnahme des Automaten notwendiges Vorhandensein durch fotoelektrische Überwachungselemente sowohl an der Kasse als auch an dem die Kasse aufnehmenden Gehäuse überwacht wird, wobei die Signale an die Recheneinheit zur Auswertung weitergeleitet werden, dadurch gekennzeichnet ,
    daß in der herausnehmbaren Kasse (9,10) mindestens ein Lichtwellenleiter (14) angeordnet ist, dessen Eingang bei ordnungsgemäß in das Gehäuse (1) eingesetzter Kasse (9 bzw.10) vom Lichtstrahl einer im feststehenden Teil des Gehäuses (1) angeordneten Lichtquelle (12) beaufschlagt wird und dessen Ausgang auf einen im Gehäuse (1) angeordneten lichtempfindlichen Empfänger (13) gerichtet ist.
     
    2. Automat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (12) und der Empfänger (13) nebeneinander im Gehäuse (1) des Automaten angeordnet sind und der Lichtwellenleiter (14) U-förmig in der Kasse (9 bzw. 10) verlegt ist.
     
    3. Automat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Lichtquelle (12) eine Leuchtdiode und als Empfänger (13) ein Fototransistor im Gehäuse (1) des Automaten angeordnet sind.
     
    4. Automat nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (12) Lichtsignale bestimmter Wellenlänge aussendet.
     
    5. Automat nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtsignale der Lichtquelle (12) mit einer vorgegebenen Frequenz getaktet sind.
     
    6. Automat nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Lichtquellen (12) und Empfänger (13) im Gehäuse (1) des Automaten und eine entsprechende Anzahl von Lichtwellenleitern (14) in der Kasse (9 bzw. 10) angeordnet sind.
     
    7. Automat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Zuordnung bestimmter Kassen (9, 10) zu bestimmten Automaten die jeder Kasse (9 bzw. 10) zugeordneten Lichtquellen (12) und Empfänger (13) in unterschiedlichem Abstand oder in unterschiedlicher Anzahl angeordnet sind.
     




    Zeichnung