[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bandzapfenbüchse der im Oberbegriff des Anspruchs
1 wiedergegebenen Art.
[0002] Eine derartige Bandzapfenbüchse ist aus dem DE-GM 73 09 196 bekannt. Es handelt sich
um eine sogenannte Doppelexzenterbüchse, die aus zwei einzelnen ineinander verdrehbaren
exzentrischen Büchsen besteht. Der Vorteil derartiger Büchsen besteht darin, daß die
Justierung des Flügels gegenüber dem Rahmen an einer Büchse sowohl in der Flügelebene
als auch senkrecht dazu erfolgen kann. Es braucht also nur ein Angriff an einer in
einem Bandteil angeordneten Büchse zu erfolgen, um sowohl die Breite der Schattennut
als auch den Abstand des Flügelfalzes von der vorderen Rahmenfläche einstellen zu
können. Der Bandzapfen kann in dem anderen Bandteil fest, also ohne Büchse, angebracht
sein.
[0003] Um ein Mitdrehen der einzelnen Büchsen der Bandzapfenbüchse beim öffnen des Flügels
und damit eine Veränderung der Justierung zu vermeiden, sind die beiden Büchsen in
ihrer gegenseitigen Drehstellung aneinander festgelegt. Dies geschieht bei der bekannten
Ausführungsform durch einen am Boden der inneren Büchse vorgesehenen axialen mehreckigen
Ansatz, der in eine entsprechende mehreckige Ausnehmung am Boden der äußeren Büchse
eingreift.
[0004] Um nun die Justierung der beiden Bandteile gegeneinander zu verändern, muß dieser
Eingriff aufgehoben werden, d.h. es müssen die beiden einzelnen Büchsen der Bandzapfenbüchse
axial um die Länge des Ansatzes auseinandergeschoben werden, um sie gegeneinander
verdrehen zu können. Dies bedingt ein Anheben des Flügels mindestens um den gleichen
Betrag. Das gleichzeitige Anheben des Flügels und Verdrehen der beiden Büchsen der
Bandzapfenbüchse gegeneinander ist zumal für eine einzelne Person nicht einfach durchzuführen.
[0005] Bei Bändern mit einfachen Bandzapfenbüchsen sind schon Ausführungsformen bekannt,
die eine Veränderung der Justierung ohne Anheben des Flügels zulassen (DE-OS 30 44
674). Um hierbei indessen die vollständige Justierbarkeit in der Flügelebene und senkrecht
dazu zu gewährleisten, müssen statt der Doppelexzenterbüchse in beiden Bandteilen
einfache Exzenterbüchsen vorhanden sein. Die notwendige Verstellung beider Exzenterbüchsen
erfordert einen Angriff an jedem Band von oben und von unten, wodurch die Justierbarkeit
wiederum erschwert ist, weil es für eine einzelne Person lästig ist, von oben an dem
oberen Band und von unten an dem unteren Band zu arbeiten.
[0006] Beiden bekannten Ausführungsformen ist überdies gemeinsam, daß die Justierung des
Bandes nur in diskreten Schritten erfolgen kann, weil die einzelnen Büchsen in über
den Umfang verteilte se-: parate Ausnehmungen eingreifen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bandzapfenbüchse der dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 entsprechenden Art so auszubilden, daß eine kontinuierliche Justierung
ohne Anheben des Flügels und mit einem Angriff nur von einer Seite des Bandes her
möglich ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 wiedergegebenen
Merkmale gelöst.
[0009] Durch den Formschluß werden die beiden Büchsen des Bandes durch Reibungsschluß miteinander
drehfest verbunden. Eine Bindung an über den Umfang verteilte Gestaltungen wie ineinandergreifende
Vorsprünge und Nuten besteht nicht mehr. Die Büchsen können in jeder beliebigen Drehstellung
aneinander festgelegt werden. Da es sich um eine Doppelexzenterbüchse handelt, sind
diese Vorteile mit der Justierbarkeit nur von einer Seite her gekoppelt.
[0010] Der Kraftschluß wird bei der bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 2 durch einen
Exzenter herbeigeführt.
[0011] Die Ausgestaltung des Anspruchs 3 dient der mühelosen Erreichung der Verspannungsstellung
des Exzenters, der ja von außen nicht sichtbar ist.
[0012] Der Exzenter kann gemäß Anspruch 4 in einem Querkanal des unteren Bereichs der inneren
Büchse angeordnet sein, wodurch er sich bei einer Verdrehung gegen die radialen Seitenwände
des Querkanals legt und diese unter Verformung der inneren Büchse in diesem Bereich
auseinanderdrängt, bis der Außenumfang fest genug am Innenumfang der äußeren Büchse
anliegt.
[0013] Der Zugang zur Betätigung des Exzenters kann in der in Anspruch 5 angegebenen Weise
ausgeführt sein.
[0014] Das Merkmal des Anspruchs 6 dient dazu, den Exzenter durch den Querkanal an seine
Wirkungsstelle im Innern der inneren Büchse zu bringen und unverlierbar dort festzuhalten.
[0015] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
[0016]
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die als Doppelexzenter ausgebildete Bandzapfenbüchse;
Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie III-III in Fig. 1, der den Exzenter in unverspanntem
Zustand erkennen läßt;
Fig. 4 ist ein entsprechender Querschnitt bei verspanntem Exzenter, wobei die Verformung
übertrieben dargestellt ist;
Fig. 5 ist eine Teilansicht des Exzenters aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 6 ist eine Ansicht gemäß Fig. 5 von oben.
[0017] Die als Ganzes mit 100 bezeichnete Bandzapfenbüchse ist eine sogenannte Doppelexzenterbüchse
und dient zur Lagerung des in dem oberen Bandteil 1 befestigten zylindrischen Bandzapfens
10 in dem unteren Bandteil 2. Die Bandzapfenbüchse 100 besteht aus einer äußeren Büchse
3 mit einer zylindrischen Außenumfangsfläche, die in der Bandbüchsenbohrung 4 des
unteren Bandteils 2 sitzt. Zur Drehsicherung kann an dem Außenumfang der äußeren Büchse
3 ein Vorsprung 5 vorgesehen sein, der in eine nicht dargestellte Längsnut der Bandbüchsenbohrung
4 eingreift. Am oberen Ende besitzt die äußere Büchse 3 einen abgeschrägten Vorsprung
6, der auf einer entsprechenden Ansenkung der Bandbüchsenbohrung 4 aufruht.
[0018] Der zylindrische Außenumfang der äußeren Büchse 3 hat eine Achse 7, von der die Achse
8 der Bohrung 9 der äußeren Büchse 3 um den Betrag der Exzentrizität abweicht. In
der Bohrung 9 sitzt die innere Büchse 11 mit ihrem zylindrischen Außenumfang, dessen
Achse 8 ist. Die innere Bohrung 12, die den Bandzapfen 10 aufnimmt, ist wiederum zu
dem Außenumfang der inneren Büchse 11 exzentrisch und hat eine Achse, deren Exzentrizität
in dem Ausführungsbeispiel mit der der äußeren Büchse 3 übereinstimmt. Die innere
Büchse 11 ist außerdem so angeordnet, daß die Achse der inneren Bohrung 12 mit der
Achse 7 des Außenumfangs 4 der äußeren Büchse 3 zusammenfällt. Am oberen Ende besitzt
die innere Büchse 11 einen radialen Flansch 13, der den Rand der Bandbüchsenbohrung
4 übergreift und eine Zwischenscheibe bildet, über welche der obere Bandteil 1 die
vertikalen Kräfte reibungsarm auf den unteren Bandteil 2 überträgt.
[0019] Die innere Büchse 11 besitzt einen Boden 14 mit einer in der Mitte angebrachten kreisrunden
Ausnehmung 15, deren Achse in dem Ausführungsbeispiel mit der Achse 8 zusammenfällt,
was jedoch nicht zwingend ist.
[0020] Mit Abstand unterhalb des Bodens 14 ist in der inneren Büchse 11 ein Querkanal 16
ausgebildet, dessen in Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene einander gegenüberliegende
Seitenwände 17,18 (Fig. 3: einander parallel gegenüberliegen und einen Abstand voneinander
aufweisen, der etwa einem Drittel des Durchmessers der inneren Büchse 11 entspricht.
[0021] Senkrecht zu den Achsen 7,8 ist der Querkanal 16 durch einander mit Abstand gegenüberliegende
ebene Begrenzungsflächen 19,21 begrenzt.
[0022] In dem Querkanal 16 sitzt ein als Ganzes mit 20 bezeichneter Exzenter in Form einer
Scheibe, deren Dicke 22 (Fig. 5) wenig geringer als der Abstand der Begrenzungsflächen
19,21 ist. Auf der Oberseite besitzt der Exzenter 20 einen flachen kreisrunden Ansatz
23, dessen Durchmesser mit dem der Ausnehmung 15 im Boden 14 der inneren Büchse 11
übereinstimmt und bei in der Betriebsstellung befindlichem Exzenter 20 in der aus
Fig. 1 ersichtlichen Weise in die Ausnehmung 15 eingreift. Der Ansatz 23 überragt
die Oberseite der den Exzenter 20 bildenden Scheibe nur wenig, so daß der Exzenter
von der in den Fig. 1 und 3 links gelegenen öffnung des Querkanals 16 her unter leichter
Verformung des Bodens 14 in den Querkanal 16 eingedrückt werden kann, bis der Ansatz
23 in die öffnung 15 einschnappt. Dann ist der Exzenter 20 in dem Querkanal 16 unverlierbar
gehalten.
[0023] In dem Ausführungsbeispiel besitzt der Exzenter 20 auf der Unterseite eine Kreuzschlitzausnehmung
24 für den Angriff eines entsprechenden Schraubendrehers. Die Kreuzschlitzausnehmung
24 ist gemäß Fig. 1 von unten durch die Bodenöffnung 26 der äußeren Büchse 3 zugänglich.
[0024] Der Exzenter 20 hat im einzelnen den aus Fig. 6 ersichtlichen Grundriß, der zu der
Mittelebene 30 symmetrisch ist. Der Umfang des Exzenters 20 weist zwei einander parallel
zur Mittelebene 30 gegenüberliegende ebene Flächenstücke 27,28 auf, deren Abstand
dem Abstand der Seitenflächen 17,18 des Querkanals entspricht, so daß der Exzenter
20 in der unverspannten Stellung daran in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise anliegt.
An die ebenen Flächenstücke 27,28 schließen sich gemäß Fig. 6 nach links zylindrische
Flächenstücke 31,32 an, deren Mittelpunkt im Mittelpunkt 29 der Kreuzschlitzausnehmung
24 liegt. Die zylindrischen Umfangsteile 31,32 gehen wieder in tangentiale ebene Flächenstücke
33,34 über, die eine Art Nocken 35 bilden, der einen Drehanschlag darstellt. Die Funktion
dieses Drehanschlages ist aus Fig. 4 ersichtlich. Der Exzenter 20 ist darin um einen
gewissen Winkel entgegen dem Uhrzeigersinn gegenüber der Stellung nach Fig. 3 verdreht
worden, wodurch der Nocken 35 an der Seitenfläche 18 zur Anlage kommt und die weitere
Drehung des Exzenters 20 begrenzt. Auf der gegenüberliegenden Seite ist durch die
ebene Fläche 27 wiederum eine Art Nocken 36 gebildet, der an der Sei tenfläche 17
des Querkanals 16 anliegt. Der Abstand von der ebenen Fläche 34 zu dem Nocken 36 in
der zu der Seitenfläche 34 senkrechten Richtung ist größer als die Breite des Querkanals
16, so daß dieser den Querkanal 16 in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise auseinanderdrückt,
wodurch die innere Büchse 11 und die äußere Büchse 3 radial miteinander verspannt
werden. Wenn die Seitenfläche 34 bzw. der Nocken 35 in der aus Fig. 4 ersichtlichen
Weise an der Seitenfläche 18 anliegen, hat bei der vorangegangenen Drehung der Nocken
36 schon einen Totpunkt, d.h. einen Punkt maximaler Auseinanderdrängung der Seitenflächen
17,18 überwunden, so daß die in Fig. 4 gezeigte Drehstellung des Exzenters 20 stabil
ist und keine Rückdrehung zu befürchten ist.
[0025] Die Verspannungskräfte werden ausschließlich über den Umfang des scheibenförmigen
Exzenters 20 aufgebracht, der Ansatz 23 ist hieran nicht beteiligt, sondern dient
lediglich dem unverlierbaren Festhalten des Exzenters 20 in der Bodenöffnung 15.
[0026] Die gegenseitige kraftschlüssige Festlegung der inneren und äußeren Büchse 11,3 aneinander
kann bei jeder gegenseitigen Drehstellung vorgenommen werden. Es ist auch möglich,
gleichzeitig die äußere Büchse 3 in der Bandzapfenbüchsenbohrung 4 des Bandteils 2
gleichzeitig mitfestzulegen. In diesem Fall können der äußere Ansatz 5 der äußeren
Büchse 3 sowie die entsprechenden Nuten in der Bandzapfenbüchsenbohrung 4 entfallen.
1. Bandzapfenbüchse für die Bänder von Türen, Fenstern und dergleichen, mit einer
äußeren, in einen Bandteil einzusetzenden Büchse, die eine zur Achse ihres zylindrischen
Außenumfangs exzentrische Innenbohrung aufweist, mit einer darin angeordneten inneren
Büchse, die wiederum eine zur Achse ihres zylindrischen, in die Innenbohrung der äußeren
Büchse passenden Außenumfangs exzentrische Innenbohrung aufweist, die zur Aufnahme
des mit dem anderen Bandteil verbundenen Bandzapfens bestimmt ist, und mit einer an
dem dem anderen Bandteil abgewandten Ende der Büchsen vorgesehenen Einrichtung mittels
deren die Büchsen in verschiedenen Drehstellungen aneinander festlegbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß mittels der Einrichtung die innere Büchse (11) radial elastisch
aufweitbar und dadurch kraftschlüssig mit der äußeren Büchse (3) verbindbar ist.
2. Bandzapfenbüchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung einen
um eine zu den Achsen (7,8) der Büchsen (3,11) parallele Achse drehbaren, von innen
an der inneren Büchse (11) angreifenden Exzenter (20) umfaßt.
3. Bandzapfenbüchse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter (20)
einen bei Erreichen der Verspannstellung wirksam werdenden Drehanschlag (35) aufweist.
4. Bandzapfenbüchse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter
(20) in einem Querkanal (16) im unteren Bereich der inneren Büchse (11) angeordnet
ist.
5. Bandzapfenbüchse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren und äußeren
Büchsen (11,3) Bodenöffnungen (25,26) für den Angriff eines Drehwerkzeugs an dem Exzenter
(20) aufweisen.
6. Bandzapfenbüchse nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Querkanal
(16) in Achsrichtung mit Abstand einander gegenüberliegende im wesentlichen ebene
Begrenzungsflächen (19,21) aufweist, die Dicke (22) des Exzenters (20) im wesentlichen
dem Abstand entspricht und der Exzenter (20) auf mindestens einer Seite einen flachen
kreisförmigen Ansatz (23) aufweist, der in eine entsprechende Ausnehmung (15) einer
der Begrenzungsflächen (19,21) eingreift und nur eine solche Höhe hat, daß der Exzenter
(20) unter elastischer Verformung der inneren Büchse (11) in den Querkanal (16) von
der Seite her einführbar ist.