[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Einbau-Sicherungssockel mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruches 1.
[0002] Ein derartiger Sockel ist aus DE-OS 29 03 826 bekannt und dient zur Aufnahme von
Schmelzsicherungseinsätzen unterschiedlicher Nennstromstärken. Derartige Einsätze
weisen Endkontaktkappen auf, die in Einschaltstellung beidseitig von im Bereich der
Gehäuseseitenwandungen liegenden Gegenkontakten beaufschlagt werden. Diese Ge- . genkontakte
sind entweder gehäusefest angeordnet oder - insbesondere bei Sicherungssockeln, die
für hohe Nennstromstärke ausgelegt sind, zusammen mit dem Innenteil verschwenkbar.
Sollen in derartigen Sicherungssockeln Sicherungseinsätze verwendet werden, deren
Durchmesser relativ groß ist, so eröffnet sich die Möglichkeit, in den entsprechend
groß querschnittsdimensionierten Einsteckschacht des schwenkbaren Innenteils unsachgemäß
in grobfahrlässiger Weise einzugreifen und gegebenenfalls das schwenkbare Innenteil
in Einschaltstellung zu verbringen, so daß die im Bereich der Schachtöffnung liegenden
Gegenkontakte spannungsführend werden (dies ist bei geschalteten Gegenkontakten der
Fall, die zusammen mit dem Innenteil verschwenkt werden) oder hinter den seitlichen
Öffnungen des Innenteils in Einschaltstellung hervortreten (dies ist bei den gehäusefesten
Gegenkontakten der Fall). In beiden Fällen besteht die Gefahr, daß die in das Gerät
eingreifende Bedienungsperson durch elektrischen Stromschlag gefährdet ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sicherungssockel nach dem Oberbegriff
derart auszubilden, daß er bezüglich seines elektrischen Berührungsschutzes verbessert
ist. Diese Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0004] Als Kerngedanke der Erfindung wird es angesehen, einen Berührungsschutz durch Drehverriegelung
des schwenkbaren Innenteils vorzunehmen, die ausschließlich durch den in den Schacht
des schwenkbaren Innenteils hineinpassenden Halter für die Schmelzsicherungseinsätze
aufgehoben werden kann. Es ist somit ein Verschwenken des Innenteils in die Einschalt-
und damit gefährliche Stellung nur dann möglich, wenn der vorschriftsmäßige Schmelzsicherungschalter
verwendet wird. Insbesondere ist ein Verbringen des schwenkbaren Innenteils in die
Einschaltstellung beispielsweise durch einen Schraubenzieher oder einen hineingesteckten
Finger nicht möglich. Bei geschalteten, d.h. mit dem Innenteil zusammen verschwenkbaren,
Gegenkontakten wird durch die Erfindung vermieden, daß durch die Einschaltschwenkbewegung
die Gegenkontakte stromführend werden, bei nicht geschalteten und gehäusefesten Gegenkontakten
wird vermieden, daß durch Verbringen des schwenkbaren Innenteils die Gegenkontakte
hinter den seitlichen Öffnungen des Innenteils offenliegen und damit berührt werden
können.
[0005] Durch die Merkmale des Anspruches 2 wird der Tatsache Rechnung getragen, daß die
in Frage stehenden Schalter möglichst schmal ausgebildet werden sollen, somit wird
ein Gehäusebereich ausgenutzt, der ohnehin bei den meisten Schalterausführungen ungenutzt
zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist von Vorteil, daß durch die Federbeaufschlagung
des Halters entgegen der Einschubrichtung der Halter beim Verschwenken in die Einschaltstellung
gegen ihn im Bereich des Griffes zumindest teilweise übergreifende Gehäusevorsprünge
gedrückt wird, womit eine zusätzliche Hemmwirkung des Schalters in Einschaltstellung
erzielt ist. Zudem wird ein Einschalt-Schnappeffekt dadurch erzielt, daß der Halter
vor der Einschaltschwenkbewegung zunächst etwas gegen die Federkraft der Rastvorrichtung
in den Schacht hineingedrückt werden muß, wonach schlagartig durch Entriegelung die
Einschaltschwenkbewegung erfolgen kann.
[0006] Mit Anspruch 3 wird ein vorteilhafter Doppeleffekt des als Zapfen ausgebildeten Vorsprunges
erzielt, da es möglich ist, über die außermittige Anordnung des Zapfens die Einschaltschwenkbewegung
tatsächlich nur dann freizugeben, wenn der richtige Halter in den Sicherungssockel
entsprechender Nennstromstärke eingeführt ist.
[0007] Eine Selbstzentrierung des Zapfens in der Entriegelungsöffnung wird durch Anspruch
4 gelehrt.
[0008] Durch die Merkmale des Anspruches 5 wird dem Zapfen eine vorteilhafte Doppelfunktion
zugewiesen, da er nicht nur als die Verrastung aufhebendes Organ dient, sondern über
elektrische Schaltmittel, nämlich Ein-Ausschaltkontakte beispielsweise eine elektrische
Betriebszustandsanzeigevorrichtung ein- und ausschalten kann, die im Sicherungssockel
vorgesehen sein soll.
[0009] Weiterhin vorteilhaft ist der Zapfen dann, wenn er durch unterschiedliche Querschnittsform
oder Zapfenlänge oder -stärke und/oder unterschiedliche außerzentrische Anordnung
als Unverwechselbarkeitsorgan für die Nennstromgröße zwischen Innenteil und Halterung
dient. Dadurch wird es unmöglich, einen Halter zu geringer Nennstromstärke in den
Sockel einzuführen, geschweige denn das Innenteil des Sockels in Einschaltstellung
zu verbringen.
[0010] Wird der Sockel mit weiteren im wesentlichen identischen Sockeln zu einem mehrpoligen
Einbau-Sicherungssockel zusammengesetzt und die Drehbewegung der Sockelinnenteile
durch Drehkopplungsstücke aneinander gekoppelt, so wirkt die Rastvorrichtung nur eines
Einzelsockels in besonders vorteilhafter Weise auch auf die neben diesem liegenden
Sockel, wodurch es beispielsweise unmöglich ist, auch nur einen Pol eines mehrpoligen
Sicherungssockels einzuschalten, - wenn nicht alle Halter des Sockels in vorschriftsmäßiger,
nennstromangepaßter Weise eingesetzt sind.
[0011] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in den Figuren der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Innenansicht eines Einbausicherungssockels in verriegelter Ausschaltstellung,
Fig. 2 eine Ansicht gemäß Fig. 1 in entriegelter Einschaltstellung,
Fig. 3 eine Innenansicht der die Rastvorrichtung tragenden Gehäusehalbschale,
Fig. 4 eine Seitenansicht der in den Sockel einführbaren Halterung.
[0012] Der Einbausicherungssockel 1 für Schmelzsicherungseinsätze mit Endkontaktkappen besteht
im wesentlichen aus einem Sockelgehäuse 2 und einem in diesem verschwenkbaren Innenteil
3, in das der Schmelzsicherungseinsatz mittels einer Halterung 4 einsetzbar ist, die
an ihrem gehäuseäußeren Ende einen Betätigungsgriff 5 trägt. Die Halterung 4 ist beidseitig
derart offen ausgebildet, daß die Endkontaktkappen durch innerhalb des Sockelgehäuses
2 vorgesehene Gegenkontakte 6,7 beaufschlagt werden können. Dabei sind die Gegenkontakte
6 gehäusefest angeordnet, die Gegenkontakte 7 hingegen am schwenkbaren Innenteil befestigt,
wobei durch Einschaltkontakte 8 die Gegenkontakte 7 erst dann spannungsführend werden,
wenn das schwenkbare Innenteil 3 in die in Figur 2 gezeigte Einschaltstellung verbracht
ist. (Es ist ebenso möglich, innerhalb des Sockelgehäuses ausschließlich bewegliche
oder ausschließlich gehäusefeste Gegenkontakte vorzusehen.)
[0013] Im Bereich des Gehäusebodens 9 des Sockelgehäuses 2 ist eine mit dem schwenkbaren
Innenteil 3 zusammenwirkende Rastvorrichtung 10 vorgesehen, deren Rastteil eine gegen
das schwenkbare Innenteil 3 federbelastete Rastnase 11 ist, die bei herausgezogener
Halterung 2 in eine Ausnehmung 12 des Innenteils 3 in Ausschaltstellung eingreift.
Wird die Halterung 4 vollständig in das schwenkbare Innenteil 3 eingeschoben, so wird
die Rastnase 11 dadurch außer Eingriff mit dem schwenkbaren Innenteil gebracht, daß
ein am dem Betätigungsgriff 5 abgewandten Ende 13 angeordneter Vorsprung (Zapfen 14)
eine Durchtrittsöffnung 15 im Boden 16 des Einführungsschachtes 17 durchgreift und
gegen Federrichtung 18 die Rastnase 11 aus der Gegenraste (Ausnehmung 12) des schwenkbaren
Innenteils aushebt (siehe dazu gestrichelte Darstellung der Rastvorrichtung 10 in
Fig. 1).
[0014] Mit Vorteil ist für den benötigten Raumbedarf und die Federeigenschaften die Rastvorrichtung
10 als etwa parallel zum Gehäuseboden 9 verlaufender, langgestreckter, einseitig eingespannter
Federhebel aus federndem Kunststoffmaterial ausgebildet, von dem die Rastnase 11 nach
oben absteht. Das Schwenkende 19 der als Federhebel ausgebildeten Rastvorrichtung
10 kann zur Unterstützung der Federkraft durch eine zusätzliche Feder (Schraubenfeder
20) in Richtung des schwenkbaren Innenteils 3 unterstützt sein.
[0015] Der Zapfen verläuft in Einsteckrichtung 21 der Halterung, ist teilweise konisch ausgeformt
und außerzentrisch an der Halterung 4 angeordnet. Ein Entriegeln der Rastvorrichtung
10 ist somit nur durch einen Halter 4 möglich, der einen zu der Durchtrittöffnung
15 passend am Halter angeordneten Zapfen aufweist.
[0016] Wie insbesondere in Fig. 1 zu sehen ist, können im Bereich der Drehachsen der Innenteile
3 Drehkopplungsstücke 22 kreuzartigen Querschnitts vorgesehen sein, die die Drehbewegung
der Innenteile 3 von nebeneinanderliegenden Sockelgehäusen koppeln.
[0017] Schließlich sind mit 23 Schaltkontakte bezeichnet, die mit der Rastvorrichtung 10
im Bereich des Gehäusebodens 9 zusammenwirken und zur Ein-Ausschaltung einer nicht
näher dargestellten Betriebszustandsanzeigevorrichtung, insbesondere einer elektronischen
Blinkschaltung dienen.
Bezugszeichenliste
[0018]
1 Einbau-Sicherungssockel
2 Sockelgehäuse
3 Innenteil
4 Halterung
5 Betätigungsgriff
6 Gegenkontakte
7 "
8 Einschaltkontakte
9 Gehäuseboden
10 Rastvorrichtung
11 Rastnase
12 Ausnehmung
13 Ende
14 Zapfen
15 Durchtrittsöffnung
16 Boden
17 Einführungsschacht
18 Federrichtung
19 Schwenkende
20 Schraubenfeder
21 Einsteckrichtung
22 Drehkopplungsstücke
23 Schaltkontakte
1. Elektrischer Einbau-Sicherungssockel für Schmelzsicherungseinsätze mit Endkontaktkappen,
welcher ein in einem Sockelgehäuse schwenkbares Innenteil aufweist, in das der Schmelzsicherunseinsatz
mittels einer Halterung einsteckbar ist, die einen Betätigungsgriff besitzt, mit dem
das Innenteil in die Ein- bzw. Ausschaltstellung schwenkbar ist, wobei gehäusefeste,
in Einschaltstellung die Endkontaktkappen beaufschlagende Gegenkontakte vorgesehen
sind, die entweder durch seitliche Öffnungen des schwenkbaren Innenteils die Endkontaktkappen
unmittelbar beaufschlagen oder durch im schwenkbaren Innenteil befestigte Hilfskontakte
die Endkontaktkappen mittelbar beaufschlagen,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Gehäuse (2) des Sicherungssockels (1) eine mit dem schwenkbaren Innenteil (3)
zusammenwirkende Rastvorrichtung (10) angeordnet ist, deren Rastteil (11) bei herausgezogener
Halterung (4) mit dem schwenkbaren Innenteil (3) verklinkt ist und durch die vollständig
eingeschobene Halterung (4) außer Eingriff mit dem schwenkbaren Innenteil (3) bringbar
ist.
2. Elektrischer Einbau-Sicherungssockel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem schwenkbaren Innenteil (3) zusammenwirkende Rastvorrichtung (10) im
Bereich des Gehäusebodens (9) des Sicherungssockels (1) angeordnet ist und eine gegen
das schwenkbare Innenteil (3) federbelastete Rastnase (11) aufweist und daß im Boden
(16) des Einführungsschachtes (17) eine Durchtrittsöffnung (15) vorgesehen ist, die
ein am dem Betätigungsgriff (5) abgewandten Ende (13) des Halters (4) angeordneter
Vorsprung (Zapfen 14) durchgreift und die Rastnase (11) gegen die Kraft der Feder
(20) aus einer Gegenraste (12) des schwenkbaren Innenteils (3) aushebt.
3. Elektrischer Einbau-Sicherungssockel nach Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung ein an der Halterung (4) außerzentrisch angeordneter, in Einsteckrichtung
(21) verlaufender Zapfen (14) ist.
4. Elektrischer Einbau-Sicherungssockel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zapfen (14) zumindest teilweise konisch ausgeformt ist.
5. Elektrischer Einbau-Sicherungssockel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zapfen (14) mit weiteren elektrischen Schaltmitteln (Ein-Ausschaltkontakten
23) zur Aktivierung weiterer elektrischer Hilfsstromkreise, insbesondere einer im
Sicherungssockel (1) angeordneten elektrischen Betriebszustandsanzeigevorrichtung
zusammenwirkt.
6. Elektrischer Einbau-Sicherungssockel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zapfen (14) durch unterschiedliche Querschnittsform, Zapfenlänge und/oder
unterschiedliche außerzentrische Anordnung als Unverwechselbarkeitorgan für die Nennstromgröße
zwischen Innenteil (3) und Halterung (4) dient.
7. Elektrischer Einbau-Sicherungssockel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß er mit weiteren, mit einer Rastvorrichtung (10) versehenen Sicherungssockeln (1)
zur Bildung eines mehrpoligen Einbau-Sicherungssockels parallel nebeneinanderliegt
und die Drehbewegung aller Innenteile (3) durch im Bereich der Schwenkachsen angeordnete,
zwischen den Sicherungssockeln (1) wirkende Drehkopplungsstücke (22) durch die Rastvorrichtung
(10) nur eines Sockels (1) sperrbar ist.