[0001] Die Erfindung betrifft eine Schweltrommel zum Verschwelen von Abfallstoffen, wie
Hausmüll, Industriemüll, Altreifen, Kunststoffabfällen, Klärschlamm oder dergleichen,
bestehend aus einer Trommel, im Innenraum angeordneten Heizelementen zum Durchleiten
von heißen Gasen für die indirekte Beheizung des Schwelgutes, einer Gassammelkammer
zum Einleiten der heißen Gase in die Heizelemente mit Dichtung gegen die Trommel,
einer Gassammelkammer zum Ableiten der heißen Gase aus den Heizelementen mit einer
Dichtungi gegen die Trommel, einer Eintragsvorrichtung für das Schwelgut in die Trommel,
einer Austragsvorrichtung für das geschwelte Gut aus der Trommel, und einem Abzug
für das Schwelgas, der mit einem Staubabscheider verbunden ist.
[0002] Die Beseitigung von organischen und anorganischen Abfallstoffen, wie Hausmüll, Industriemüll,
Abfallreifen, Kunststoffabfällen, Klärschlamm oder dergleichen in einer Weise, welche
die Umweltbelastung möglichst gering hält, wird zu einem immer größeren und dringlicheren
Problem.
[0003] Ein Verfahrensweg besteht darin, daß die Abfallstoffe bei Temperaturen von etwa 300
bis 800°C in einer indirekt beheizten Trommel verschwelt werden. Die Schwelgase und
der feste Schwelrückstand werden am Austragsende der Schweltrommel abgezogen. Die
Schwelgase werden in eine mechanische Gasreinigung, z.B. ein Zyklonabscheider, geleitet,
in dem ein großer Teil des von den Schwelgasen mitgeführten Staubes entfernt wird.
[0004] Aus der DE-PS 27 13 031 ist eine solche Schweltrommel bekannt, die mit hohlen Umwälzschaufeln
ausgestattet ist. Die Umwälzschaufeln erstrecken sich in Längsrichtung der Trommel
und münden an beiden Stirnseiten in je eine Gassammelkammer. Durch die Gassammelkammer
am Austragsende der Trommel werden heiße Gase in die Umwälschaufeln eingeleitet und
in die Gassammelkammer am Eintragsende abgezogen. Der Eintrag des Schwelgutes erfolgt
durch die Gassammelkammer am Beschickungsende. Der Austrag des Schwelgutes und der
Abzug der Schwelgase erfolgt mittels einer Fördervorrichtung durch die Mitte der Stirnwand
der Trommel und durch die Gassammelkammer am Austragsende der Trommel. Der feste Schwelrückstand
fällt in den Austrag und das Schwelgas wird nach oben abgezogen und in einen Staubabscheider
geleitet. Dabei besteht die Gefahr der Kondensation von kondensierbaren Lestandteilen
im Schwelgas infolge Abkühlung im Zyklon. Dadurch wird der Abscheidegrad des Zyklon
verschlechtert, so daß das aus dem Zyklon abgezogene Schwelgas relativ große Mengen
an Staub enthält.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Staubgehalt im Schwelgas nach der mechanischen
Reinigung möglichst niedrig zu halten.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß der Staubabscheider
in der Gassammelkaramer zum Einleiten der heißen Gase und von den heißen Gasen umspült
angeordnet ist, der Abzug für das Schwelgas durch die Wandung der Gassammelkammer
in den Staubabscheider geführt ist, und die Ableitung für das entstaubte Schwelgas
und der Austrag für die abgeschiedenen Feststoffe aus dem StaubaLscheider durch die
Wandung der Gassammelkammer geführt sind.
[0007] Wenn der feste Schwelrückstand aus der Trommel mittels einer Fördervorrichtung durch
die Gassammelkammer in den Austrag transportiert wird - wobei die Stirnseite der Trommel
gegen das Ausströmen von Schwelgasen verschlossen und die Fördervorrichtung gegen
die Gassammelkammer abgeschlossen sind - wird die Gassammelkammer nach oben, unten
oder zur Seite so weit vergrößert, daß der Staubabscheider neben der Fördervorrichtung
Platz hat. Der mechanische Staubabscheider ist vorzugsweise als Zyklon ausgebildet.
Die heißen Gase werden vorzugsweise in einer Brennkammer erzeugt, die direkt an die
Gassammelkammer angeschlossen ist. Die heißen Gase umströmen den Staubabscheider und
verhindern eine Kondensation im Staubabscheider. Die Austragsvorrichtung für den festen
Schwelrückstand ist gegen das Eindringen von Luft abgeschlossen, z.B. durch eine Doppelschleuse
oder gasdichte Zellenradschleuse. Lie Stirnseiten der Trommel sind gegen das Austreten
von Schwelgasen in die Gassammelkammer bzw. das Eindringen von Gasen aus den Gassammelkammern
in die Trommel verschlossen. Dazu dient eine Stirnwand, in welche die hohlen Heizelemente
und die Eintrags- und Austragsvorrichtung gasdicht eingelassen sind.
[0008] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß die Austragsvorrichtung für das
geschwelte Gut vor der Gassammelkammer zum Einleiten der heißen Gase in die Heizelemente
angeordnet ist, die Austragsvorrichtung aus einem stationären Gehäuse mit Dichtungen
gegen die Trommel besteht, die Trommel in dem Gehäuse mit Öffnungen im Mantel ausgestattet,
die Stirnseite der Trommel in der . Gassammelkammer gegen den Austritt von Schwelgasen
verschlossen ist, der Abzug für das Schwelgas in dem Gehäuse angeordnet ist und durch
die Wandung der Gassammelkammer mit dem Staubabscheider verbunden ist. Die Öffnungen
im Mantel der Trommel sind über den Umfang der Trommel verteilt. Ihre Größe wird entsprechend
der Größe der Teile des Schwelrückstandes gewählt. Aus Sicherheitsgründen können auch
einige Öffnungen größer ausgebildet werden. Die Form der Öffnungen ist vorzugsweise
schlitzförmig. Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, daß kein Stau von Schwelrückstand
vor dem Austragsende in der Trommel entsteht, dadurch eine Mahlwirkung auf den Schwelrückstand
vermieden wird und uer Staubanfall wesentlich verringert wird. Weiterhin tritt bereits
in der Trommel eine Trennung vom Schwelgas und Schwelrückstand ein, wodurch der Staubgehalt
im abgezogenen Schwelgas vermindert wird. Das aus dem Staubabscheider austretende
Schwelgas hat dadurch einen geringeren Reststaubgehalt.
[0009] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß in dem Abzug für das Schwelgas
ein Drosselventil angeordnet ist, das in Abhängigkeit vom Druck vor dem Drosselventil
gesteuert wird.
[0010] Die Erfindung wird anhand von Figuren näher erläutert.
[0011]
Figur 1 ist eine Längsansicht einer Schweltrommel mit teilweisem Längsschnitt, wobei
die Austragsvorrichtung vor der Gassammelkammer angeordnet ist.
Figur 2 ist eine Längsansicht einer Schweltrommel mit teilweisem Längsschnitt, wobei
der Austrag mittels einer Fördervorrichtung durch die Gassammelkammer erfolgt.
Figur 3 ist ein Querschnitt durch die Trommel und zeigt die Anordnung der Rohre der
Heizelemente.
[0012] In der Trommel 1 sind im Innenraum Heizelemente 2 angeordnet. Am Austragsende der
Trommel 1 ist eine stationäre Gassammelkammer 3 angeordnet, die durch eine Dichtung
4 gegen die Trommel 1 abgedichtet ist. Die heißen Gase treten aus der Gassammelkammer
3 in die Rohre der Heizelemente z. Am Eintragsende aer Trommel 1 ist die stationäre
Gassammelkammer 5 zum Ableiten der heißen Gase aus den Heizelementen 2 angeordnet,
die durch eine Dichtung 6 gegen die Trommel 1 abgedichtet ist. In der Gassammelkammer
5 ist als Eintragsvorrichtung 7 eine Förderschnecke gasdicht gegen Gassammelkammer
5 und die Stirnwand der Trommel 1 angeordnet. In der Austragsvorrichtung 8 für das
geschwelte Gut ist der Abzug 9 für das Schwelgas im oberen Teil angeordnet. Die Leitung
des Abzugs 9 wird durch die Wandung der Gassammelkammer 3 und in den Staubabscheider
10 geführt. Aus dem Staubabscheider 10 werden die Ableitung 11 für das entstaubte
Schwelgas und der Austrag 12 für die abgeschiedenen Feststoffe durch die Wandung der
Gassammelkammer 3 herausgeführt.
[0013] In Figur 1 besteht die Austragsvorrichtung 8 aus einem stationären Gehäuse 13, das
vor der Gassammelkanuner 3 angeordnet ist und mit Dichtungen 14, 14a gegen die Trommel
1 abgedichtet ist. Die Trommel 1 ist innerhalb des Gehäuses 13 mit Öffnungen 15 ausgestattet.
Die Heizelemente 2 werden gasdicht durch die Stirnwand der Trommel 1 geführt.
[0014] In Figur 2 besteht die Austragsvorrichtung 8 aus einem Rohr mit spiralförmigen Flacheisen,
die gasdicht durch die Stirnwand der Trommel 1 und die Gassammelkammer 3 geführt wird.
Der Schwelrückstand fällt in den Austrag 16, an den oben der Abzug 9 für das Schwelgas
angeschlossen ist.
[0015] An die Gassammelkammer 3 ist die Brennkammer 17 zur Erzeugung der heißen Gase angeschlossen.
In dem Abzug 9 ist ein Drosselventil 18 angeordnet, das den Druck im Gasabscheider
10 konstant hält. Die Steuerung erfolgt unter Messung des Druckes vor dem Drosselventil
18, das entsprechend dem gemessenen Druck über eine Steuerung 19 gesteuert wird. Der
Austrag des im Staubabscheider 10 abgeschiedenen Feststoffes erfolgt über eine Zellenradschleuse
20. Der Austrag des Schwelrückstandes aus der Austsragsvorrichtung 8 erfolgt durch
die gasdichten Klappen 22 und 22a. Beim Öffnen und Schließen wird die Klappe 22 uurch
den Schieber 21 geschützt, der während dieses Zeitraums den Strom des Feststoffes
stoppt. Lufteinschleusungen durch die Klappen verhindert ein inertes Gas, welches
durch den Eintritt 23 strömt.
[0016] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß mit Sicherheit keine Kondensation
von kondensierbaren Bestandteilen im Staubabscheider und auch in der Ableitung des
Schwelgases aus dem Staubabscheider eintritt und der restliche Staubgehalt im Schwelgas
nach dem Staubabscheider verringert wird.
1. Schweltrommel zum Verschwelen von Abfallstoffen, wie Hausmüll, Industriemüll, Altreifen,
Kunststoffabfällen, Klärschlamm oder dergleichen, bestehend aus einer Trommel (1),
im Innenraum angeordneten Heizelementen (2) zum Durchleiten von heißen Gasen für die
indirekte Beheizung des Schwelgutes, einer Gassammelkammer (3) zum Einleiten der heißen
Gase in die Heizelemente (2) mit einer Dichtung (4) gegen die Trommel (1), einer Gassammelkammer
(5) zum Ableiten der heißen Gase aus den Heizelementen (2) mit einer Dichtung (6)
gegen die Trommel (1), einer Eintragsvorrichtung (7) für das Schwelgut in die Trommel
(1), einer Austragsvcrrichtung (8) für das geschwelte Gut aus der Trommel (1), und
einem Abzug (9) für das Schwelgas, der mit einem Staubabscheider (10) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Staubabscheider (10) in der Gassammelkammer (3) zum
Einleiten der heißen Gase und von den heißen Gasen umspült angeordnet ist, der Abzug
(9) für das Schwelgas durch die Wandung der Gassammelkammer (3) in den Staubabscheider
(10) geführt ist, und die Ableitung (11) für das entstaubte Schwelgas und der Austrag
(12) für die abgeschiedenen Feststoffe aus dem Staubabscheider (10) durch die Wandung
der Gassammelkammer (3) geführt sind.
2. Schweltrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragsvorrichtung
(8) für das geschwelte Gut vor der Gassammelkammer (3) zum Einleiten der heißen Gase
in die Heizelemente (2) angeordnet ist, die Austragsvorrichtung (8) aus einem stationären
Gehäuse (13) mit Dichtungen (14,14a) gegen die Trommel (1) besteht, die Trommel (1)
in dem Gehäuse (13) mit Öffnungen (15) im Mantel ausgestattet, die Stirnseite der
Trommel (1) in der Gassammelkammer (3) gegen den Austritt von Schwelgasen verschlossen
ist, der Abzug (9) für das Schwelgas in dem Gehäuse (13) angeordnet ist und durch
die Wandung aer Gassammelkammer (3) mit dem Staubabscheider (10) verbunden ist.
3. Schweltrommel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Abzug
(9) für das Schwelgas ein Drosselventil (18) angeordnet ist, das in ALhängigkeit vom
Druck vor dem Drosselventil (18) gesteuert wird.