[0001] Die Erfindung betrifft eine Stauchfalzmaschine mit mehreren Falzwalzenpaaren und
Falztaschen, deren aus Anschlagschienen bestehende Papieranschläge in den Falztaschen
und deren Papierabweiser vor den Falztaschen zur Bestimmung der Falzlänge und/oder
Falzart unabhängig voneinander einstellbar sind, wobei für die manuelle Einstellung
der Papieranschläge Längenskalen vorgesehen sind.
[0002] Bei allen bekannten Stauchfalzmaschinen mit manuell verstellbaren Papieranschlägen
in den Falztaschen, sind die zur falzartgerechten Einstellung der Papieranschläge
erfoderlichen Längenskalen jeweils in den Falztaschen selbst feststehend untergebracht.
[0003] Sie bestehen in der Regel aus einem Lineal mit jeweils einer natürlichen Millimeter-Skale
und/oder einer Zoll- oder Inch-Skala, entlang welcher die Papieranschläge verstellbar
sind. Dabei ist die jeweils für das Verarbeiten einer neuen Grundformatlänge und/oder
einer neuen Falzform erforderliche Neueinstellung der Papieranschläge in sofern umständlich
und zeitraubend, als diese Verstellung unmittelbar an der den Papieranschlag darstellenden
Anschlagschiene durch deren Parallelverschiebung durchgeführt werden muß und als dazu
besondere Rechenvorgänge erforderlich sind, wenn nicht eine entsprechende Tabelle
zur Verfügung steht, aus welcher die jeweils einzustellenden Skalenwerte entnehmbar
sind. Aber selbst bei Vorliegen solcher Tabellen ist die Gefahr, daß falsche Werte
abgelesen und eingestellt werden, als häufige Fehlerquelle nicht auszuschließen.
[0004] Es ist zwar auch schon eine Stauchfalzmaschine mit mehreren Falzwalzenpaaren und
Falztaschen bekannt, deren Papieranschläge sowie Papierabweiser mittels einer vorprogrammierbaren
elektrischen Steuereinrichtung, die einen Prozessrechner beinhaltet, automatisch in
ihre jeweilige Arbeitsposition bringt, wenn das Anfangsformat des Falzgutes, das Endformat
des Falzgutes und die Falzart über eine zur Verfügung stehende Eingabetastatur oder
über einen Datenträger und ein Datenträgerlesegerät in den Prozessrechner eingegeben
werden. Deratige Steuereinrichtungen sind jedoch nur für große, in der Regel in Papierverarbeitungsbetrieben
zum Einsatz kommende Maschinen geeignet, weil diese Einrichtungen sehr aufwendig und
deshalb teuer sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Stauchfalzmaschine der eingangs genannten
Art insbesondere bezüglich der manuellen Einstellbarkeit ihrer Papieranschläge derart
zu verbessern und zu vereinfachen, daß das Verschieben der Papieranschläge mittels
einfacher und leicht betätigbarer Antriebsmittel erfolgen kann und daß die jeweilige
Position, auf welche der Papieranschlag eingestellt werden muß, in Abhängigkeit von
der Grundformatlänge des Falzgutes und der gewünschten Falzart ohne Rechenvorgänge
und/oder die Zuhilfenahme von Tabellen einfach und fehlerfrei ermittlebar ist.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Papieranschläge der Falztaschen
an Zuggliedern befestigt sind, die jeweils paarweise von einer manuell betätigbaren
Anriebswelle gemeinsam antreibbar sind und daß die Längenskalen jeweils auf Skalenbändern
angeordnet sind, welche jeweils einer Falztasche zugeordnet und von den Antriebswellen
der Zugglieder synchron mit den Papieranschlägen relativ zu ortsfest in einem Gehäusefenster
angeordneten Bezugsmarkierungen verstellbar sind. Der Hauptvorteil, der dadurch erzielt
wird, besteht darin, daß die Verstellung der Papieranschläge von außen vorgenommen
werden kann, ohne daß es dabei erforderlich ist, ein vorhandenes Gehäuse, das die
Falztaschen beispielsweise aus Schallschutzgründen umschließt, entfernt bzw. geöffnet
werden muß. Darüber hinaus wird durch die Anordnung der Längenskalen, welche zur jeweils
richtigen Einstellung der Papieranschläge benötigt werden, auf Skalenbändern, die
zusammen mit den Papieranschlägen synchron relativ zu einer feststehenden Bezugsmarkierung
bewegt werden, die Möglichkeit geschaffen für jede Falztasche bzw. für den Papieranschlag
jeder Falztasche mehrere auf unterschiedliche Falzformen abgestimmte Längenskalen
vorzusehen, durch welche das Auffinden der jeweils richtigen Position an der betreffenden
Skale wesentlich erleichtert wird.
[0007] In Verfolgung dieses Zieles ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß auf den Skalenbändern jeweils mehrere Längenskalen parallel nebeneinander mit
übereinstimmender Nullmarkenposition angeordnet sind, die jeweils einer bestimmten
Falzart entsprechen, wobei jede Längenskale gegenüber der natürlichen Millimeterskala
in dem Maßstab verkleinert ist, der dem Verhältnis entspricht, in welchem die jeweils
in die erste und/oder in die zweite Falztasche (F1 bzw. F2) bis zum Papieranschlag
einlaufende Falugutabschnittlänge zur Grundformatlänge des Falzgutes steht; man kann
auch sagen, um welches Verhältnis die Grundformatlänge des Falzgutes bei einer vorgegebenen
Falzart durch Eintauchen in die betreffende Falztasche gekürzt wird. Das bedeutet
aber nicht, daß für jede einstellbare Falzart auf jedem Skalenband eine besondere
Skala vorhanden sein muß. Denn bei manchen unterschiedlichen Falzarten stimmen die
Papieranschlagpositionen und somit die Verhältnisse, um welche die Grundformatlänge
des Falzgutes jeweils gekürzt wird, überein. Trotzdem kann es aus anderen z.B. aus
Übersichtlichkeitsgründen zweckmäßig sein, für jede Falzart auf jedem Skalenband eine
besondere Skala vorzusehen selbst dann, wenn zwei Skalen gleich sind. Mit Hilfe dieser
Skalen ist es möglich, die jeweils einer bestimmten Falzart entsprechende richtige
Einstellposition der Papieranschläge beider Falztaschen in einfacher Weise dadurch
zu erzielen, daß die dieser Falzart entsprechende Skala so lange verstellt wird, bis
der der Grundformatlänge des Falzgutes entsprechende Skalenwert die Lage der Bezugsmarkierung
einnimmt. Dadurch entfallen sämtliche bisher erforderlichen Rechenvorgänge. Es brauchen
auch keine Tabellen mehr zum Einstellen der Papieranschläge benutzt werden, was bedeutet,
daß die wichtigsten Fehlerquellen ausgeschaltet sind, und das Einstellen der Papieranschläge
optimal vereinfacht ist.
[0008] Eine weitere Bedinungserleichterung wird dadurch erreicht, daß den einzelnen Längenskalen
der Skalenbänder jeweils Lichtquellen zugeordnet sind, die in der Nähe einer Bezugsmarkierung
in oder neben einem Gehäusefenster angeordnet und durch jeweils einer bestimmten Falzart
zugeordnete elektrische Falzartwählschalter ein- und ausschaltbar sind. Dadurch kann
die Bedinungsperson nach Betätigung des der gewünschten Falzart entsprechenden Falzartwählschalters
anhand der aufleuchtenden Lichtquelle erkennen, welche Skala auf jedem Skalenband
für die vorzunehmende Papieranschlageinstellung maßgebend ist.
[0009] Um eine sowohl konstruktiv-räumlich als auch bedienungsmäßig günstige Anordnung zu
erhalten, sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, daß die Gehäusefenster
und die Falzartwählschalter in der Deckelwand eines pultartigen Gehäuseerkers angeordnet
sind, in dem die über jeweils zwei übereinander angeordnete Umlenkwalzen laufenden
Skalenbänder untergebracht sind.
[0010] Eine besonders günstige Anordnung der Lichtquellen, welche die einzelnen Skalen hervorheben
sollen, zu erreichen, sind die jeweils unmittelbar unter den Gehäusefenstern angeordneten
Skalenbandwalzen hohlzylindrisch ausgebildet und aus transparentem Material hergestellt,
und es sind in diesen Skalenbandwalzen unter den einzelnen Längenskalen der ebenfalls
transparenten Skalenbänder jeweils die Lichtquellen angeordnet. Durch eine derartige
Anordnung lassen sich die Skalen durch die einzelnen Lichtquellen von innen beleuchten
und dadurch besser ablesen.
[0011] Eine weitere Vereinfachung der Bedienung wird dadurch erzielt, daß zum Umschalten
der vor den Falztaschen angeordneten Papierabweiser elektrische Antriebe in Form von
Elektromagneten oder Stellmotoren vorgesehen sind, die von den Falzartwählschaltern
steuerbar sind.
[0012] Dadurch ist es möglich, zugleich mit dem Einschalten der jeweils einer bestimmten
Falzart zugeordneten Skalenbeleuchtungen auch die dieser Falzart entsprechende Einstellung
der Papierabweiser zu bewirken.
[0013] Anhand der Zeichnung wird nun im folgenden ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Stauchfalzmaschine in perspektivischer Seitenansicht;
Fig. 2 die geöffnete Stauchfalzmaschine der Fig. 1 in Draufsicht bei abgenommenen
Gehäuseoberteil;
Fig. 3 einen Schnitt III-III aus Fig. 2;
Fig. 4 einen Schnitt IV-IV aus Fig. 2;
Fig. 5 die auf einem der ersten Falztasche zugeordneten Skalenband angeordneten Längenskalen;
Fig. 6 die auf einem der zweiten Falztasche II zugeordneten Skalenband angeordneten
Längenskalen;
Fig. 7 einen Schnitt durch eine Skalenbandwalze entlang der Schnittlinie VII-VII aus
Fig. 3;
Fig. 8 ein Blockschaltbild der elektrischen Steuereinrichtung für die den einzelnen
Längenskalen zugeordneten Lichtquellen und die Stellmotoren für die Papierabweiser;
Fig. 9 eine Tabelle der einstellbaren Falzarten.
[0014] Bei der in der Zeichnung dargestellten Stauchfalzmaschine sind in einem Walzengestell
1 (Fig. 2), welches zwischen zwei Metallplatinen 2 und 3 ein Walzenwerk mit einem
Elektromotor 4 aufweist, das gemeinsam mit einer ersten Falztasche F1 und einer zweiten
Falztasche F2 in einem zweiteiligen Gehäuse 7 untergebracht ist. Das Gehäuse 7 besteht
aus einem Sockelteil 8 und einem Deckelteil 9, die durch ein Scharnier 10 aufklappbar
miteinander verbunden sind. Dabei ist der Deckelteil 9 so gestaltet, und das Scharnier
10 so angeordnet, daß die beiden Falztaschen Fl und F2 bei völlig aufgeklapptem Deckelteil
9 in der in Fig. 2 dargestellten Weise offen zugänglich sind. Zur Aufnahme des Walzengestells
1 ist der Sockelteil 8 in seiner Mitte zwischen zwei unmittelbar unterhalb der Falztaschen
F1 und F2 angeordneten, parallel zu diesen verlaufenden Böden 11 und 11' mit einer
schachtartigen Ausnehmung 12 versehen (Fig. 3 und 4), die stirnseitig jeweils von
Stirnwänden 13 bzw. 14 begrenzt ist. Die beiden Falztaschen Fl und F2 sind höhenmäßig
gegeneinander versetzt, jedoch mit der gleichen Neigung unmittelbar über den Böden
11 und 11' angeordnet. Entsprechend schräg übereinander sind auch die beiden Falzwalzenpaare
Wl/W2 und W3/W4 höhenmäßig versetzt angeordnet, derart, daß die beiden Falzwalzen
W2 und W3 die erste Falzstelle I und die beiden Falzwalzen W3 und W4 die zweite und
zugleich letzte Falzstelle II bilden, während die die Falzwalze W2 berührende Falzwalze
Wl mit dieser eine Einzu
gstelle E bildet, durch welche das eingezogene Falzgut entweder in die Falztasche F1
oder unmittelbar zur Falzstelle I geleitet wird. Hinter der Falzstelle II ist ein
Transportwalzenpaar 23/24 angeordnet, welches das die Falzstelle 11 verlassende Falzgut
auf eine aus mehreren Transportbändern 19 bestehende Transportvorrichtung 18 transportiert,
die in einem dreieckförmigen Ausschnitt 33 des Sockelteils 8 des Gehäuses 7 angeordnet
ist. Im Deckelteil 9 ist auch ein schräg zur Einzugstelle E hin abfallender Anlegetisch
53 angeordnet auf welchem das Falzgut stapelweise angelegt werden kann und wo es mittels
eines Bogenanlegers vereinzelt in das Walzenwerk 1 eingeführt wird.
[0015] Die beiden Falztaschen Fl und F2 bestehen jeweils aus zwei in geringem Abstand übereinander
angeordneten Stabgittern 61 und 62 bzw. 63 und 64, zwischen welchen jeweils Anschlagschienen
65 und 66 angeordnet sind, die als Papieranschläge dienen. Diese Anschlagschienen
65 und 66 sind jeweils mit den unteren Stabgittern 61 bzw. 63 in Längsrichtung der
Gitterstäbe verstellbar verbunden. Um diese Anschlagschienen 65 und 66 bei geschlossenem
Gehäuse 7 von außen in die jeweils gewünschte Position verstellen zu können, ohne
das Gehäuse 7 öffnen zu müssen, sind die Anschlagschienen 65 und 66 jeweils an Zuggliedern
in Form von zwei endlosen Zahnriemen 67 und 68 bzw. 69 und 70 befestigt (siehe Fig.
2 und 3). Diese Zahnriemen 67 und 68 bzw. 69 und 70 sind jeweils zu beiden Seiten
der Falztaschen F1 und F2 angeordnet und über Antriebsräder 71, 72 bzw. 73, 74 und
Umlenkrollen 75, 76 bzw. 77, 78 geführt. Die Antriebsräder 71 und 72 bzw. 73 und 74
sind jeweils paarweise drehfest auf einer gemeinsamen Antriebswelle 79 bzw. 80 befestigt,
die jeweils am äußeren Ende einer Falztasche F1 bzw. F2 im Sockelteil 8 drehbar gelagert
und zudem jeweils mit einem Drehgriff 81 bzw. 82 versehen sind. Die beiden Drehgriffe
81 und 82 sind, wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, jeweils auf der Außensei
der äußeren Seitenwand des Sockelteiles 8 angeordnet, sodaß die Drehung der Antriebswellen
79 und 80 jeweils bei geschlossenen Gehäuse vorgenommen werden kann. Die Anordnung
der Antriebsräde 71 bis 74 und der Umlenkrollen 75 bis 78 und der Zahnriemen 67 bis
70 ist jeweils so getroffen, daß die jeweils oberen Trums der Zahnriemen 67 bis 70
parallel zu der Ebene verlaufen, in welcher die Anschlagschiene 65 bzw. 66 in der
Falztasche Fl bzw. F2 verstellbar ist.
[0016] Damit die einmal auf eine gewünschte Position eingestellten Anschlagschienen 65 und
66 sich nicht selbsttätig verstellen können, sind die beiden Antriebswellen 79 und
80 jeweils mit einer Vorrichtung zur Fixierung ihrer Drehstellung versehen. Diese
Vorrichtung besteht jeweils aus einer drehfest auf der Antriebswelle 79 bzw. 80 befestigten
Scheibe 83 (siehe Fig. 2) und einer Rändelschraube 84, die durch eine Gewindebohrung
einer in einer Randleiste 47 bzw. im Wandabschnitt 32 des Sockelteiles 8 sitzenden
Gewindebuchse 85 auf die Mantelfläche der Scheibe 83 preßbar ist, um diese gegen Drehung
zu fixieren. Bei gelösten Rändelschrauben 84 lassen sich die Antriebswellen 79 und
80 leicht drehen.
[0017] Statt dessen könnten auch die Drehgriffe mit Arretiervorrichtungen versehen sein.
[0018] Der Sockelteil 8 des Gehäuses 7 weist seitlich zwei vertikale Zwischenwände 15 und
16 auf, die mit vertikalen Außenwänden 15' und 16' jeweils hohle Zwischenräume 28
bzw. 30 bilden. Im Zwischenraum 30 sind auf den Antriebswellen 79 und 80 jeweils Zahariemenscheiben
34 und 35 befestigt, welche über Zahnriemen 36 bzw. 37 mit Zahnriemenscheiben 38 bzw.
39 in Eingriff stehen. Die Zahnriemenscheibe 38 sitzt auf der Nabe 40 einer Skalenbandwalze
41, die drehbar auf einem feststehenden Zapfen 42 des Walzengestells 1 gelagert ist.
Die Zahnriemenscheibe 39 sitzt auf der Nabe 43 einer Skalenbandwalze 44, die auf einem
feststehenden Zapfen 45 des Walzengestells 1 drehbar gelagert ist. Die beiden Skalenbandwalzen
41 und 44 sind jeweils unmittelbar unterhalb der Deckelwand 46 eines Gehäuseerkers
31 angeordnet und durch die Antriebswalzen 79 bzw. 80 mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit
antreibbar, wie die Antriebsräder 71 und 72 bzw. 73 und 74, welche über die Zahnriemen
67 und 68 bzw. 69 und 70 die Anschlagschienen 65 und 66 verstellen, wenn die Antriebswellen
79 und 80 gedreht werden, so daß zwischen dem Zahnriemen 67, 68 und dem Skalenband
48 bzw. zwischen den Zahnriemen 69, 79 und dem Skalenband 49 jeweils Synchronlauf
gewährleistet ist.
[0019] Auf den Skalenbandwalzen 41 und 44 sind jeweils Skalenbänder 48 bzw. 49 angeordnet,
die zugleich über Umlenkwalzen 50 bzw. 51 gespannt sind, welche auf feststehenden
Lagerzapfen 52 bzw. 54 des Walzengestells 1 gelagert sind. Wie aus Fig. 4 ersichtlich
ist, sind die Lagerzapfen 52 und 54 mit den Umlenkwalzen 50 und 51 jeweils im unteren
Bereich des Walzengestelles 1 angeordnet, sodaß die Skalenbänder 48 und 49 die jeweils
ausreichende Länge für die darauf unterzubringenden Längenskalen erhalten können.
[0020] Es ist aus Fig. 2 ersichtlich, daß beide Skalenbänder 48 und 49 jeweils vier Längenskalen
S1 bis S4 bzw. S5 bis S8 aufweisen, die in den Fig. 5 und 6 in vergrößertem, an sich
natürlichem Maßstab dargestellt sind und die weiter unten im einzelnen näher erläutert
werden.
[0021] Mit Hilfe dieser Längenskalen 51 bis 54 und 55 bis 58 auf den Skalenbändern 48 und
49 sowie mit an sich bekannten Papierabweisern 55 und 56, mit welchen die Falztaschen
Fl und F2 bedarfsweise verschlossen werden können, sollen insgesamt die fünf in der
Tabelle der Fig. 9 angegebenen unterschiedlichen Falzarten einstellbar sein, wobei
im einzelnen die in der Spalte "Falzart" angegebenen Bezeichnungen folgende Bedeutung
haben:
P/I - einfacher Parallelfalz mit innenliegender Oberseite
P/A - einfacher Parallelfalz mit außenliegender Oberseite
Z - z-förmige Falzform
W - Wickelfalz
DP - Doppelparallelfalz Um der Bedienungsperson leichter erkennbar zu machen, welche
der Längenskalen S1 bis S8 für eine bestimmte Falzform beim Einstellen des Papieranschlages
65 oder 66 in der Falztasche Fl bzw. F2 maßgebend ist bzw. sind, ist jeder Längenskala
S1 bis 58 eine Lichtquelle L1 bis L8 zugeordnet, die, wie in solchen Fällen üblich,
aus Leuchtdioden bestehen können. Diese Lichtquellen L1 bis L8 können entweder unmittelbar
neben den in der Deckelwand 46 über den Skalenbandwalzen 41 und 44 angeordneten Gehäusefenstern
57 bzw. 58 angeordnet sein. Zur Erleichterung des Ablesens sind die Gehäusefenster
57 und 58 jeweils mit Vergrößerungsgläsern 59 bzw. 60 versehen, welche an ihrer Unterseite
jeweils die zum Ablesen erforderlichen Bezugsmarkierungen 88 und 89 in Form von Haarlinien
aufweisen. Diese Anordnung der Lichtquellen L1 bis L8 in Vierergruppen neben den Gehäusefenstern
57 und 58 ist in den Fig. 1 und 4 dargestellt.
[0022] Eine andere Möglichkeit ist in der Fig. 7 angedeutet, in welcher dargestellt ist,
daß die Skalenbandwalzen 41 und 44 jeweils aus glasartig-transparentem Material bestehend
als zylindrische Hohlkörper ausgebildet sind, in deren zylindrischen Hohlräumen 41'
bzw. 44' die Lichtquellen L1 bis L8 jeweils in Vierergruppen L1 bis L4 und L5 bis
L8 unmittelbar unter den einzelnen Längenskalen Sl bis S4 und S5 bis S8 der Skalenbänder
48 bzw. 49 angeordnet sind, um diese von unten zu beleuchten. In diesem Falle ist
es erforderlich, daß auch die Skalenbänder 48 und 49 aus transparentem Material bestehen.
Zum Ein- und Ausschalten dieser Lichtquellen Ll bis L8 in der jeweils einer bestimmten
Falzform entsprechenden Kombination sind insgesamt fünf Falzartwählschalter A, A1,
B, C und D vorgesehen, die zwischen den Gehäusefenstern 57 und 58 in der Deckelwand
46 angeordnet sind und die durch nicht dargestellte Verriegelungseinrichtungen jeweils
nur einzeln betätigt werden können.
[0023] Mit Hilfe dieser Falzartwählschalter A1 bis D sind auch zwei elektrische Stellmotoren
90 und 91 (Fig. 2 und 8) steuerbar, die über Zahnräder 92 bzw. 93 mit Zahnritzeln
94 bzw. 95 in Eingriff stehen, welche auf den die Papierabweiser 55 bzw. 56 tragenden
Wellen 55' bzw. 56' befestigt sind. Wie aus Fig. 8 ersichtlich ist, sind die Falzartwählschalter
A, A1, B, C, D und die Stellmotoren 90 und 91 sowie die Lichtquellen L1 bis L8 mit
Hilfe einer Verknüpfungsschaltung 96 in der Weise zusammengeschaltet, daß bei der
Betätigung der einzelnen Falzartwählschalter A bis D die jeweils richtigen Lichtquellen
L1 bis L8 aufleuchten und die Papierabweiser 55 und 56 durch die Stellmotoren 90 bzw.
91 in die jeweils funktionsgerechte Position gebracht werden.
[0024] Wie ein Blick auf die Fig. 5 und 6 erkennen läßt, sind die auf den Skalenbändern
48 und 49 aufgedruckten Längenskalen Sl, S2, S3 und S4 bzw. S5, S6, S7 und S8 maßstäblich
verschieden. Und zwar sind diese Skalen S1 bis S5 jeweils gegenüber der natürlichen
Millimeterskala um den Faktor bzw. um den Maßstab verkleinert, der dem Verhältnis
entspricht, in welchem bei der Falzart, welcher die betreffende Längenskala Sl bis
S8 zugeordnet ist, die in die zugeordnete Falztasche F1 oder F2 einlaufende Falzgutabschnittlänge
zur Grundformatlänge L steht. So sind die Längenskalen Sl bis S4 auf dem der Falztasche
Fl zugeordneten Skalenband 48 aufgedruckt, während die Längenskalen S5 bis S8 der
Fig. 6 auf dem der Falztasche F2 zugeordneten Skalenband 49 aufgedruckt sind. Entsprechend
der vorstehend genannten Regel ist die der Falzart P/I und somit dem Falzartwählschalter
A zugeordnete Längenskala S1 gegenüber der natürlichen Millimeterskala um die Hälfte
verkürzt, weil bei dieser Falzform das Falzgut um die Hälfte seiner Grundformatlänge
L, also um den Betrag L/2 in die Falztasche Fl eintaucht und dadurch in der ersten
Falzstelle I um die Hälfte gekürzt wird. Das bedeutet, daß beispielsweise die mit
der Zahl 100 versehene Skalenmarke der Längenskala S1 von der Null-Marke dieser Skala
einen Abstand von 50 mm aufweist. Die Falztasche F2 ist dabei durch den Papierabweiser
56 verschlossen.
[0025] Den gleichen Verkleinerungsmaßstab weist auch die Längenskala S5 des Skalenbandes
49 auf, die der Falzart P/A (einfacher Parallelfalz mit innenliegender Oberseite)
und somit dem Falzartwählschalter Al zugeordnet ist, weil auch bei dieser Falzart
eine Halbierung der Grundformatlänge L des Falzgutes erfolgt, diesmal aber nicht in
der Falztasche Fl sondern in der Falztasche F2. Die Falztasche Fl ist in diesem Falle
durch den Papierabweiser 55 verschlossen.
[0026] Die beiden Längenskalen S2 und S6, die der Falzart Z und somit dem Falzartwählschalter
B zugeordnet sind, sind gegenüber der natürlichen Millimeterskala jeweils um den Faktor
3 verkleinert, weil bei dieser Falzart in beiden Falztaschen F1 und F2 jeweils eine
Verkürzung der Grundformatlänge L um ein Drittel erfolgt, d.h. die mit der Zahl 100
versehene Markierung hat bei diesen Skalen von der Null-Markierung eine Abstand von
33,33 mm.
[0027] Die beiden der Falzart W (Wickelfalz) und somit dem Falzartwählschalter C zugeordneten
Längenskalen S3 und S7 sind unter sich unterschiedlich. Bei dieser Falzart läuft das
Falzgut zunächst um eine Länge in die Falztasche Fl, die zwei Dritteln der Grundformatlänge
L des Falzgutes entspricht. Anschließend taucht dann das Falzgut mit einer Länge in
die Falztasche F2, welche einem Drittel der Grundformatlänge L des Falzgutes entspricht.
Dementsprechend ist die Längenskala S3 gegenüber der natürlichen Millimeterskala im
Verhältnis von 1:2/3 gekürzt oder verkleinert und die Längenskale S7 im Verhältnis
1:3, d.h. um ein Drittel gekürzt bzw. verkleinert. Bei der Längenskala S3 hat die
mit der Zahl 100 gekennzeichnete Markierung von der Null-Markierung einen Abstand
von 66,666...mm, während bei der Längenskala S7 die mit der Zahl 100 gekennzeichnete
Skalenmarke an der gleichen Stelle liegt wie bei der Längenskale S6. Die Skalen S6
und S7 sind also gleich.
[0028] Die der Falzart DP (Doppelparallelfalz) und somit dem Falzartwählschalter D zugeordneten
Längenskalen S4 und S8 sind unter sich unterschiedlich. Während die Längenskala S4
der Längenskala S1 entspricht, weil bei der Falzart DP das Falzgut zunächst um die
Hälfte der Grundformatlänge L in die Falztasche F1 einläuft, ist die Längenskala S8
gegenüber der natürlichen Millimeterskala im Verhältnis 1:4 verkleinert, weil das
Falzgut bei diese Falzart um eine Länge in die Falztasche F2 einläuft, welche einem
Viertel der Grundformatlänge L entspricht. Bei der Längenskala S8 hat somit die mit
der Zahl 100 versehene Skalenmarke von der Null-Marke einen Abstand von 25 mm.
[0029] Der besondere Vorteil, der durch diese nach der vorstehend genannten Regel verkleinerten
Längenskalen Sl bis S8 auf den Skalenbändern 48 und 49 erzielt wird, besteht darin,
daß die jeweils der gewünschten Falzart zugeordneten Längenskalen S1 bis S8 in jedem
Falle auf die Grundformatlänge L des Falzgutes eingestellt werden müssen bzw. können,
sodaß die Bedienungsperson keinerlei Rechenvorgänge durchzuführen hat, sondern lediglich
die Grundformatlänge L des Falzgutes kennen muß. Aus diesem Grunde sind auch die gängigen
DIN-Formate A3, A4 und A5 durch besondere Marken auf den einzelnen Längenskalen Sl
bis S8 angegeben. Durch vorheriges Betätigen des der gewünschten Falzart zugeordneten
Falzartwählschalters A bis D wird dem Bediener durch die entsprechend aufleuchtenden
Lichtquellen L1 bis L8 jeweils angezeigt, nach welcher der Längenskalen S1 bis S8
die Einstellung der beiden Skalenbänder 48 und 49 und der Papieranschläge (65, 66)
durch entsprechendes Verdrehen der Antriebswellen 79 und 80 zu erfolgen hat. Da die
beiden Papierabweiser 55 und 56 automatisch mit Hilfe der Falzartwählschalter A bis
D und der Verknüpfungsschaltung eingestellt werden, bedarf es diesbezüglich seitens
des Bedieners keinerlei Einstellung. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Papierabweiser
55 und 56 manuell einstellbar zu machen, wenn man z.B. aus Kostengründen auf die Stellmotoren
90 und 91 und deren Getriebe verzichten will.
[0030] Der Vollständigkeit wegen sei noch erwähnt, daß beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
die Lichtquellen L1, L2, L3 und L4 jeweils einzeln den Längenskalen S1, S2, S3 und
S4 zugeordnet sind und daß in Analogie dazu die Lichtquellen L5, L6, L7 und L8 den
Längenskalen S5 bis 58 zugeordnet sind.
1. Stauchfalzmaschine mit wenigstens zwei Falzwalzenpaaren und Falztaschen, deren
aus Anschlagschienen bestehende Papieranschläge in den Falztaschen und deren Papierabweiser
vor den Falztaschen zur Bestimmung der Falzlänge und/oder Falzart unabhängig voneinander
einstellbar sind, wobei für die manuelle Einstellung der Papieranschläge Längenskalen
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Papieranschläge (65, 66) der Falztaschen
(F1, F2) an Zuggliedern (67, 68, 69, 70) befestigt sind, die jeweils paarweise von
einer manuell betätigbaren Antriebswelle (79, 80) gemeinsam antreibbar sind und daß
die Längenskalen (51 bis S8) jeweils auf Skalenbändern (48, 49) angeordnet sind, welche
jeweils einer Falztasche (Fl bzw. F2) zugeordnet und von den Antriebswellen (79, 80)
der Zugglieder (67, 68, 69, 70) synchron mit den Papieranschlägen (65, 66) relativ
zu ortsfest in einem Gehäusefenster (57, 58) angeordneten Bezugsmarkierungen (88,
89) verstellbar sind.
2. Stauchfalzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Skalenbändern
(48, 49) jeweils mehrere Längenskalen (S1 bis S8) parallel nebeneinander mit übereinstimmender
Null-Markenposition angeordnet sind, die jeweils einer bestimmten Falzart (P/I, PA,
Z, W, DP) entsprechen, wobei jede Längenskala (S1 bis S8) gegenüber der natürlichen
Millimeterskala in dem Maßstab verkleinert ist, der dem Verhältnis entspricht, in
welchem die jeweils in die erste und/oder in die zweite Falztasche (Fl bzs. F2) bis
zum Papieranschlag (65, 66) einlaufende Falzgutabschnittlänge zur Grundformatlänge
(L) steht.
3. Stauchfalzmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß den einzelnen Längenskalen
(S1 bis S8) der Skalenbänder (48, 49) jeweils Lichtquellen (L1 bis L8) zugeordnet
sind, die in der Nähe einer Bezugsmarkierung (88, 89) in oder neben einem Gehäusefenster
(57, 58) angeordnet und durch jeweils einer bestimmten Falzart zugeordnete elektrische
Falzartwählschalter (A, A1, B, C, D) ein- und ausschaltbar sind.
4. Stauchfalzmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gehäusefenster (57, 58) und die Falzartwählschalter (A bis D) in der Deckelwand
(46) eines pultartigen Gehäuseerkers (47) angeordnet sind, in dem die über jeweils
zwei übereinander angeordnete Walzen (41, 44, 50, 51) laufenden Skalenbänder (48,
49) untergebracht sind.
5. Stauchfalzmaschine nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils
unmittelbar unter den Gehäusefenstern (57, 58) angeordneten Skalenbandwalzen (41,
44) hohlzylindrisch ausgebildet sind und aus transparentem Material bestehen und daß
in diesen Skalenbandwalzen (41, 44) unter den einzelnen Längenskalen (Sl bis S8),
der ebenfalls transparenten Skalenbänder (48, 49) jeweils die Lichtquellen (L1 bis
L4 bzw. L5 bis L8) angeordnet sind.
6. Stauchfalzmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Umschalten der jeweils vor den Falztaschen (Fl, F2) angeordneten Papierabweiser
(55, 56) elektrische Antriebe in Form von Elektromagneten oder Stellmotoren (90, 91)
vorgesehen sind, die von den Falzgutwählschaltern (A, A1, B, C, D) steuerbar sind.