(19)
(11) EP 0 157 445 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.10.1985  Patentblatt  1985/41

(21) Anmeldenummer: 85200346.6

(22) Anmeldetag:  11.03.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01J 29/51, H01J 29/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 12.03.1984 NL 8400779

(71) Anmelder: Philips Electronics N.V.
5621 BA Eindhoven (NL)

(72) Erfinder:
  • Van Gorkum, Aart Adrianus
    NL-5656 AA Eindhoven (NL)
  • Beirens, Leopold Cyrille M.
    NL-5656 AA Eindhoven (NL)
  • Vrijssen, Gerardus Arnoldus H. M.
    NL-5656 AA Eindhoven (NL)

(74) Vertreter: Koppen, Jan et al
INTERNATIONAAL OCTROOIBUREAU B.V., Prof. Holstlaan 6
5656 AA Eindhoven
5656 AA Eindhoven (NL)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektronenstrahlröhre


    (57) Indem in einer Mehrstrahlelektronenstrahlröhre (1) die Konvergenz der Elektronenstrahlen (9, 10, 11) mit Hilfe einer Uni-Potential- oder Bi-Potentialwendellinse (17, 39, 40, 68) mit einer Länge 1≤2D (D = Wendeldurchmesser) erfolgt, werden die sphärische Aberration und die Koma in den Elektronenstrahlen durch den verhältnismässig grossen Linsendurchmesser und durch die Wendel verkleinert, weil durch die Länge der Wendel der Feldgradient klein gehalten werden kann. Auch sind die Fokussierung und die Konvergenz der Elektronenstrahlen nicht mehr verknüpft, wodurch dynamische Konvergenz möglich wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Elektronenstrahlröhre mit Mitteln zum Erzeugen von zumindest zwei Elektronenstrahlen, die vollständig oder nahezu vollständig auf einem Bildschirm konvergiert und über diesen Bildschirm abgelenkt werden, wobei ein Raster beschrieben und jeder Elektronenstrahl zumindest durch eine Fokussierungslinse auf dem Bildschirm zu einem Auftrefffleck fokussiert wird.

    [0002] Derartige Elektronenstrahlröhren werden als Farbfernsehbildröhren, als Datengraphik-Farbbildröhren zum Wiedergeben von Symbolen und/oder Figuren (Datengraphik = DGD = Data Graphic Display), als Röhren mit hoher Wiedergabegeschwindigkeit zum Wiedergeben von Computerdaten oder als Projektionsfernsehbildröhren benutzt.

    [0003] Eine derartige Kathodenstrahlröhre ist aus der US-PS 3 906 279 bekannt, die als hierin aufgenommen betrachtet werden kann. Hierin ist ein Elektronenstrahlerzeugungssystem zum Erzeugen von drei Elektronenstrahlen beschrieben, das drei mit ihren Achsen parallel verlaufende und in einer Ebene liegende Elektronenstrahlerzeuger enthält. Durch die exzentrische Anordnung der letzten Elektroden der äusseren Elektronenstrahlerzeuger wird in den Fokussierungslinsen dieser Elektronenstrahlerzeuger dem Linsenfeld eine Zweipolkomponente zugefügt, wodurch die äusseren Elektronenstrahlen zum mittleren Elektronenstrahl hin gelenkt werden, so dass die drei Elektronenstrahlen auf dem Bildschirm konvergieren.

    [0004] In der DE-OS 29 34 993, die als hierin aufgenommen betrachtet werden kann, ist eine Elektronenstrahlröhre mit einem derartigen Elektronenstrahlerzeugungssystem beschrieben, in der die äusseren Elektronenstrahlen nicht in den Fokussierungslinsen, sondern im Triodenteil der zwei äusseren Elektronenstrahlerzeuger konvergiert werden. Der Triodenteil eines Strahlerzeugers wird durch die Kathode, die Steuerelektrode (g-1) und die erste Anode (g-2) gebildet.

    [0005] In der US-PS 3 011 090, die ebenfalls als hierin aufgenommen betrachtet werden kann, ist eineElektronenstrahlröhre mit einem Elektronenstrahlerzeugungssystem mit Elektronenstrahlerzeugern beschrieben, deren parallel verlaufende Achsen in gleichem Abstand voneinander liegen. Die letzte zylindrische Elektrode des Strahlerzeugungssystems ist für die drei Elektronenstrahlen gemeinsam und bildet zusammen mit der elektrisch leitenden Wandbedeckung auf der Innenwand des Halses der Elektronenstrahlröhre eine alle Strahlen konvergierende Elektronenlinse. Der wirksame Durchmesser dieser Konvergenzlinse liegt zwischen dem Durchmesser der letzten zylindrischen Elektrode und dem Innendurchmesser des Halses mit der elektrisch leitenden Wandbedeckung. Dies wird weiter unten näher erläutert.

    [0006] In der US-PS 3 748 514, die als hierin aufgenommen betrachtet werden kann, ist eine Elektronenstrahlröhre beschrieben, in der das Strahlerzeugungssystem eine lange Wendelelektrode zum Beschleunigen einer grossen Anzahl von Elektronenstrahlen derart enthält, dass gegenseitige Raumladungsabstossung der Strahlen ausgeglichen wird. Im letzten Teil dieser Wendelelektrode werden alle Elektronenstrahlen gleichzeitig auf dem Bildschirm konvergiert, fokussiert und anschliessend über den Bildschirm abgelenkt. Die Konvergenz und die Fokussierung sind magnetisch und erfolgen mittels einer Fokussierungsspule um den an der Bildschirmseite liegenden Teil der Wendelelektrode. Ein Nachteil dieser Röhre besteht darin, dass alle Elektronenstrahlen gleichzeitig von derselben Linse fokussiert und konvergiert werden. Fokussierung und Konvergenz sind also miteinander verbunden, wodurch dynamische Konvergenz nicht möglich ist.

    [0007] Der Art der Konvergenz nach der Beschreibung in den US-PS 3 906 279, 4 291 251 und 3 011 090 hat zur Folge, dass die sphärische Aberration in den Elektronenstrahlen grösser wird. Die Konvergenz nach der US PS 3 906 279 erfolgt ausserdem in Verbindung mit der Fokussierung.

    [0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Elektronenstrahlröhre anzugeben, in der die sphärische Aberration infolge der Konvergenz minimal ist, in der die Fokussierung der Elektronenstrahlen und die Konvergenz getrennt voneinander und nötigenfalls dynamisch einstellbar sind.

    [0009] Diese Aufgabe wird bei einer Elektronenstrahlröhre der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass alle aus den Fokussierungslinsen austretenden Elektronenstrahlen zumindest teilweise durch eine für alle Elektronenstrahlen gemeinsame Wendellinse mit einer Länge 1<2D konvergiert werden, worin 1 die Wendellänge und D der Wendeldurchmesser sind.

    [0010] Bei einigen bisher bekannten Wendelelektroden, beispielsweise bei der Elektrode nach der Beschreibung in der bereits erwähnten US-PS 3 748 514, war die Länge 1 viele Male grösser als der Durchmesser D, wodurch eher eine beschleunigende Anode als eine Elektronenlinse erhalten wurde. Durch die Wahl von 1 ≤ 2D kann eine ausreichend starke Linsenwirkung erreicht werden.

    [0011] Bei Verwendung einer Linse zum Konvergieren einiger Elektronenstrahlen können diese Strahlen als Teilstrahlen eines einzigen grossen Strahls betrachtet werden, der fokussiert wird. Durch Verwendung einer Wendellinse beispielsweise auf der Innenwand des Halses der Elektronenstrahlröhre, ist der Linsendurchmesser möglichst gross und beispielsweise gleich dem Innendurchmesser des Halses. In der bereits erwähnten US-PS 3 011 090 liegt der wirksame Durchmesser der Linse, wie bereits erwähnt, zwischen dem Durchmesser der letzten zylindrischen Elektrode und dem Innendurchmesser des Halses mit der elektrisch leitenden Wandbedeckung. Dieser wirksame Durchmesser ist also kleiner als der einer Wendellinse auf de Halswand, wodurch die sphärische Aberration infolge der Linse nach der US-Patentschrift grösser ist. Die sphärische Aberration in den Elektronenstrahlen infolge der erfindungsgemässen Wendellinse wird nicht nur durch den verhältnismässig grossen Linsendurchmesser verkleinert, sondern auch durch die Wendel, da damit durch die Länge der Wendel der Feldgradient in der Linse klein gehalten werden kann. Wenn die Elektronenstrahlen nunmehr im Vergleich zu den bisher bekannten Linsen in einem verhältnismässig geringen und etwa gleichen Abstand von der Linsenachse liegen, hat die geringe sphärische Aberration dieser Konvergenzlinse, die als Kömafehler in den Auftreffflecken der äusseren Elektronenstrahlen am Bildschirm zum Ausdruck kommt, nahezu keinen störenden Einfluss auf die Elektronenstrahlen.

    [0012] In der US PS 3 452 246 ist eine Wendellinse zum Fokussieren eines einzigen Elektronenstrahles und nicht zum Konvergieren einiger bereits je für sich fokussierter Elektronenstrahlen beschrieben.

    [0013] Eine erste bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Elektronenstrahlröhre ist dadurch gekennzeichnet, dass die aus den Fokussierungslinsen austretenden Elektronenstrahlen im wesentlichen parallel zueinander verlaufen und im wesentlichen von der Wendellinse konvergiert werden, wobei der Brennpunkt der Wendellinse auf oder nahezu auf dem Bildschirm liegt.

    [0014] Die Fokussierung jedes Elektronenstrahls erfolgt im wesentlichen durch die Fokussierungslinsen. Wenn eine Konvergenzlinse mit einem Brennpunktabstand f und eine Fokussierungslinse mit einem Brennpunktabständ f in etwa gleichem Abstand Q vom Bildschirm liegen, konvergiert die Konvergenzlinse parallel verlaufende Elektronenstrahlen auf dem Schirm, wenn f = Q ist. Die Fokussierungslinsen fokussieren die Elektronenstrahlen auf dem Bildschirm, wobei der kurz hinter der Kathode gebildete Bündelknoten, der sog. "cross-over", auf dem Bildschirm dargestellt wird. Für die Darstellung eines Gegenstandes (z.B. "cross-over") kann die Vergrösserung M wie folgt geschrieben werden

    Substitution von f = Q ergibt

    weil M zwischen -2 und -7 liegt. Für die meisten in der Praxis benutzten Elektronenstrahlerzeuger folgt, dass die Fokussierungslinse immer stärker als die Konvergenzlinse ist. Der Unterschied wird grösser für grössere Werte von M.

    [0015] Ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Elektronenstrahlröhre nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die aus den Fokussierungslinsen austretenden Elektronenstrahlen konvergieren und diese Konvergenz von der Wendellinse korrigiert wird, so dass die Elektronenstrahlen auf oder nahezu auf dem Bildschirm konvergieren. Die Korrektur der Konvergenz kann dynamisch während der Ablenkung erfolgen, so dass beispielsweise auch nicht-selbst-konvergierende Spulen verwendet werden können. Die Wendellinse kann eine Bi-Potential- oder Uni-Potential-Wendellinse sein. Die Bi-Potentialwendellinse kann eine beschleunigende oder verzögernde Linse sein. Die Uni-Potentialwendellinse besteht aus einer Wendelelektrode mit einer Abzweigung, an die ein derartiges Potential angelegt wird, dass der Potentialgradient in einem Teil der Wendel umgekehrt wird. Ein Vorteil einer derartigen Uni-Potentialwendellinse ist, dass das Potential auf der letzten Elektrode des Strahlerzeugersystems gleich dem Potential am Bildschirm sein kann, so dass die Elektroden des Elektronenstrahlerzeugungssystems auf den üblichen Potentialen betrieben werden können. Die Abzweigung braucht nicht in der Mitte der Wendelelektrode angebracht zu werden.

    [0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Farbbildwiedergaberöhre nach der Erfindung,

    Fig. 2 die Konvergenz mittels einer Wendellinse mit einer Erläuterung an Hand einer graphischen Darstellung, in der die gemessenen relativen Auftrefffleckstellen x(mm) abhängig von der elektrischen Spannung V (kV) über eine Wendellinse dargestellt sind,

    Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Hals einer erfindungsgemässen Elektronenstrahlröhre mit einer Bi-Potentialwendellinse,

    Fig. 4 einen Längsschnitt durch den Hals einer erfindungsgemässen Elektronenstrahlröhre mit einer Uni-Potentialwendellinse, und

    Fig. 5 einen Längsschnitt durch den Hals einer erfindungsgemässen Elektronenstrahlröhre mit einer Bi-Potentialwendellinse für dynamische Konvergenzkorrektur.



    [0017] In Fig. 1 ist schematisch eine Elektronenstrahlröhre im Längsschnitt, in diesem Fall eine Farbfernsehbildröhre nach der Erfindung dargestellt. Der Aussenkolben 1 dieser Bildwiedergaberöhre besteht aus einem Bildfenster 2, einem Konus 3 und einem Hals 4. In diesem Hals ist ein Elektronenstrahlerzeugungssystem 5 angebracht, das drei Strahlerzeuger 6, 7 und 8 enthält, die die Elektronenstrahlen 9, 10 bzw. 11 erzeugen. Die Achse des mittleren Strahlerzeugers 7 fällt mit der Röhrenachse 12 zusammen. Auf der Innenseite des Bildfensters 2 ist der Bildschirm 13 angebracht. Dieser Bildschirm besteht aus einer Vielzahl von Tripeln von im wesentlichen parallel verlaufenden Streifen aus Leuchtstoff. Jedes Tripel erhält in der gleichen Reihenfolge einen rotleuchtenden, einen grünleuchtenden und einen blauleuchtenden Streifen. Kurz vor dem Bildschirm ist eine Farbauswahlelektrode 14 (beispielsweise eine Lochmaske) angebracht, die mit einer Vielzahl parallel zu den Streifen verlaufender Reihen länglicher Öffnungen 15 versehen ist. Die Elektronenstrahlen werden in zwei zueinander senkrecht verlaufenden Richtungen über den Bildschirm 13 mit dem Ablenkspulensystem 16 abgelenkt. Ein jeder der Strahlerzeuger 6, 7 und 8 ist an seinem an der Bildschirmseite liegenden Ende mit einer Fokussierungslinse versehen, mit der die Elektronenstrahlen auf dem Bildschirm fokussiert werden. Die Elektronenstrahlen werden mit Hilfe einer Wendellinse 17 auf dem Bildschirm konvergiert. Da durch die Konvergenz die Elektronenstrahlen einen spitzen Winkel an der Stelle der Farbauswahlelektrode 14 miteinander bilden, gehen die Elektronenstrahlen unter diesem Winkel durch die Öffnungen 15 und erreichen je nur Streifen aus Leuchtstoff mit einer Farbe. Die Konvergenz der Elektronenstrahlen kann ausschliesslich mit der Wendellinse 17 erfolgen, wie weiter unten an Hand der Fig. 3 und 4 erläutert wird. Es ist jedoch auch möglich, wie an Hand der Fig. 2 und der Fig. 5 erläutert wird, schon teilweise konvergierende Elektronenstrahlen mit der Wendellinse konvergieren zu lassen. Die Erfindung zum Konvergieren von Elektronenstrahlen mit Hilfe einer Wendellinse beschränkt sich selbstverständlich nicht zu Farbfernsehbildröhren, an denen die Auftreffflecke der drei Elektronenstrahlen auf dem Bildschirm aufeinanderfallen. In Mehrstrahlröhren ist es oft erforderlich, einige Elektronenstrahlen derart zu konvergieren, dass die Auftreffflecke in geringem definiertem Abstand voneinander liegen, beispielsweise im Zeilenabstand. Dazu eignet sich insbesondere eine Wendellinse. Die Erfindung lässt sich grundsätzlich in Mehrstrahlröhren mit zwei oder mehreren Elektronenstrahlen verwenden. Die Auftreffflekce können bei derartigen Röhren in einer Reihe oder in einer Matrix liegen, die über den Bildschirm abgelenkt wird.

    [0018] Die Wendellinse 17 ist mit ihrem am Bildschirm liegenden Ende 18 mit der elektrisch leitenden Innenbedeckung 19 des Konus 3 elektrisch verbunden, der wieder mit der Aluminiumbedeckung (hier nicht dargestellt) des Bildschirmes 13, dem Hochspannungskontakt 22 und den Farbauswahlmitteln 14 verbunden ist. Das andere Ende 20 der Wendellinse 17 ist mit einer Kontaktfeder 21 an das Erzeugerende 23 und an die letzten Elektroden der Fokussierungslinsen elektrisch angeschlossen.

    [0019] In Fig. 2 sind die gemessenen relativen Auftrefffleckstellen x (mm) für die Auftreffflecke R(rot), G (grün) und B (blau) abhängig von der Spannung V (kV) über die Wendellinse bei einer Bildwiedergaberöhre vom Typ nach Fig. 1 dargestellt. Für diese Messungen wurde eine Bildwiedergaberöhre verwendet, bei der eine Uni-Potentialwendellinse auf der Innenseite des Bildwiedergaberöhrenhalses 4 (Fig. 1) mit einem Durchmesser von 36 mm und mit einem Innendruchmesser von 32 mm angebracht war. Die Wendellinse hatte eine Länge von 30 mm. Die Wendellinse bestand aus 75 Windungen mit einer Breite von 0,35 mm und einer Steigung von 0,4 mm. Der Gesamtwiderstand betrug 1010Ω. Das bedeutet eine Verlustleistung von etwa 0,6 W bei einer Spannung von 25 kV über die Wendel. Derartige Wendellinsen können auch aus bekannten Werkstoffen hergestellt werden, aus denen auch elektrische Widerstände hergestellt werden, wie Metalle, elektrische leitende Emaillen und Gläser usw. Eine Wendellinse enthält meist 2 bis 3 Windungen pro mm. Die Anzahl der Windungen pro mm ist jedoch nicht kritisch, da es sich bei einer Wendellinse um den Potentialgradienten handelt. Der Abstand der Mitte C der Wendellinse zum Bildschirm betrug bei dieser WiedergaberBhre 205 mm. Der benutzte Erzeuger war ein "in-line"-Strahlerzeuger, wie er in den Farbfernsehbildröhren vom Typ 30-AX von Philips verwendet wird (siehe "30 AX Self-aligning 1100 in line color-t.v. display", IEEE Trans. Cons. El., CE 24, (1978) 481). Der Abstand von diesem Strahlerzeuger zur Mitte C der Spirallinse betrug 32 mm. Bei den Messungen wurde die letzte Elektrode des Strahlerzeugers und das damit elektrisch verbundene Ende der Spirallinse auf 10 kV Spannung gehalten. Aus den Messungen ergibt sich, dass bei V = 10 kV, wobei also keine Spannung über der Wendel vorhanden war, sowohl die Auftreffflecke R und G wie B in einem Abstand voneinander von etwa 1,5 mm lagen. Durch Erhöhung oder Herabsetzung der Spannung V über diese Bi-Potential- wendellinse war es möglich, die drei Elektronenstrahlen konvergieren zu lassen, indem eine beschleunigende oder verzögerende Linse daraus gemacht wurde.

    [0020] Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch den Hals 28 einer Elektronenstrahlröhre mit einem Elektronenstrahlerzeugungssystem, gefolgt von einer Bi-Potentialwendellinse. Die Verbindungen der Anschlussstifte 29 mit den Elektroden des Elektronenstrahlerzeugungssystems sind der Deutlichkeit halber weggelassen. Der Innendurchmesser D des Halses beträgt 28 mm. Die Länge 1 der Wendel 39 beträgt gleichfalls 28 mm. Das Elektronenstrahlerzeugungssystem 30 enthält drei integrierte Elektronenstrahlerzeuger. Die Kathoden 31 befinden sich in ersten Gittern 32, die wieder im zweiten Gitter 33 montiert sind, das für die drei Strahlerzeuger gemeinsam ist. Die Kathoden, die ersten Gitter und die zweiten Gitter sind mittels keramischen Materials 27 aneinander befestigt. Die Befestigung der anderen Elektroden erfolgt auf übliche Weise mit hier nicht dargestellten Glasstäben. Zwischen den einander gegenüberliegenden Öffnungen in den gemeinsamen Elektroden 34 und 35 werden durch Anlegen von Spannungen die Fokussierungslinsen für die drei Elektronenstrahlen 36, 37 und 38 gebildet. Bei den verschiedenen Elektroden sind die zugeführten Spannungen angegeben. Die aus dem Strahlerzeugungssystem 30 austretenden, parallel verlaufenden Elektronenstrahlen werden von der Bi-Potentialwendellinse 39 konvergiert, so dass die Auftreffflecke der drei Strahlen auf dem 280 mm weiter vom Zentrum C der Wendellinse entlang des Strahles 37 liegenden Bildschirm aufeinanderfallen. Die Spannung an der Wendellinse beträgt bei Konvergenz 17 kV.

    [0021] Fig. 4 zeigt auf mit der Fig. 3 analoge Weise einen Längsschnitt durch den Hals 28 einer Elektronenstrahlröhre mit einem Elektronenstrahlerzeugungssystem, gefolgt von einer Uni-Potentialwendellinse. Die Verbindungen der Anschlussstifte 29 mit den Elektroden des Elektronenstrahlerzeugungssystems sind der Deutlichkeit halber in dieser Figur wieder weggelassen. Der Innendurchmesser D des Halses beträgt 28 mm. Die Länge 1 der Wendel 40 beträgt gleichfalls 28 mm. Das Strahlerzeugungssystem 30 ist gleich dem der Fig. 3. Bei den verschiedenen Elektroden sind wieder die zugeführten Spannungen angegeben. Die aus dem Elektronenstrahlerzeugungssystem 30 heraustretenden, parallel verlaufenden Elektronenstrahlen werden von einer Uni-Potentialwendellinse 40 konvergiert, so dass die Auftreffflecke der drei Strahlen auf dem 280 mm weiter vom Zentrum C der Wendellinse entlang des Strahles 37 liegenden Bildschirm aufeinanderfallen. Die Wendellinse 40 ist mit einer Abzweigung in Form einer elektrischen Glasdurchführung 41 versehen. Die Uni-Potentialwendellinse wird dadurch erhalten, dass ein höheres oder niedrigeres Potential (hier 13 kV) im Vergleich zu den Spannungen an den Wendelenden (hier 25 kV) an diese Abzweigung angelegt wird.

    [0022] In Fig. 5 ist auf den Fig. 3 und 4 analoge Weise ein Längsschnitt durch den Hals 28 einer Elektronenstrahlröhre mit einer Bi-Potentialwendellinse dargestellt. Die Verbindungen der Anschlussstifte 29 mit den Elektroden des Elektronenstrahlerzeugungssystems sind der Deutlichkeit halber wieder weggelassen. Der Innendurchmesser D des Halses beträgt 28 mm. Die Länge 1 der Wendel 68 beträgt gleichfalls 28 mm. Das Elektronenstrahlerzeugungssystem 51 ist ein System mit getrennten Strahlerzeugern gemäss der Beschreibung in der US-PS 4 291 251. Die Konvergenz der Elektronenstrahlen 52, 53 und 54 wird in diesem Fall dadurch erhalten, dass die Enden 70 der Elektroden 55 und 56, die den Elektroden 57 und 58 gegenüberliegen und normalerweise einen Winkel von 90° mit der Erzeugerachse bilden, einen Winkel von etwa 87° mit der Erzeugerachse bilden. In den ersten Gittern 59 befinden sich die Kathoden 60. Die Elektronenstrahlen werden mit Hilfe von Linsenfeldern zwischen den Elektroden 56 und 62, den Elektroden 61 und 63 und den Elektroden 55 und 64 fokussiert. Die Elektroden 62, 63 und 64 sind an einem Zentrierbecher 65 befestigt, der mit Hilfe einer Kontaktfeder 66 mit der elektrisch leitenden Wandbedeckung 67 verbunden ist. Die Wendellinse 68 ist zwischen dieser Bedeckung 67 und der Wandbedeckung 69 des Konus angebracht, der mit der Aluminiumbedeckung des Bildschirms verbunden ist. Die Wandbedeckung 69 ist ebenfalls mit dem Hochspannungskontakt 22 (siehe Fig. 1) verbunden und wird auf einer Spannung von 25 kV gehalten. Indem nunmehr die Spannung an der anderen Seite der Wendellinse 68 während der Ablenkung variiert wird (beispielsweise von 20 bis 25 kV), ist es möglich, die Konvergenz über den ganzen Bildschirm dynamisch erfolgen zu lassen. Es ist in diesem Fall nicht mehr nötig, selbstkonvergierende Ablenkspulen zu verwenden, welchem Spulentyp der Nachteil anhaftet, dass Ablenkdefokussierung in vertikaler Richtung auftritt. Es ist selbstverständlich ohne weiteres möglich, die in Fig. 5 dargestellte Bi-Potentialwendellinse durch eine Uni-Potentialwendellinse gemäss der Darstellung in Fig. 4 zu ersetzen. Die Erfindung beschränkt sich selbstverständlich nicht auf Wendellinsen, die auf der Innenwand eines Röhrenhalses angebracht sind. So sind schachtelförmige Elektronenstrahlröhren bekannt, in denen eine derartige Wendellinse auf der Innenwand eines Zylinders aus Isoliermaterial (beispielsweise Glas) angebracht werden kann, der im schachtelförmigen Kolben koaxial mit dem Elektronenstrahlerzeugungssystem montiert ist.


    Ansprüche

    1. Elektronenstrahlröhre mit Mitteln zum Erzeugen zumindest zweier Elektronenstrahlen, die vollständig oder nahezu vollständig auf einem Bildschirm konvergiert und über diesen Bildschirm abgelenkt werden, wobei ein Raster beschrieben und jeder Elektronenstrahl durch zumindest eine Fokussierungslinse auf dem Bildschirm zu einem Auftrefffleck fokussiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass alle aus den Fokussierungslinsen austretenden Elektronenstrahlen zumindest teilweise durch eine für alle Elektronenstrahlen gemeinsame Wendellinse mit einer Länge 1 ; 2D konvergiert werden, worin 1 die Wendellänge und D der Wendeldurchmesser ist.
     
    2. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aus den Fokussierungslinsen austretenden Elektronenstrahlen im wesentlichen parallel zueinander verlaufen und im wesentlichen von der Wendellinse konvergiert werden, wobei ein Brennpunkt der Wendellinse auf oder nahezu auf dem Bildschirm liegt.
     
    3. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aus den Fokussierungslinsen austretenden Elektronenstrahlen konvergieren und diese Konvergenz von der Wendellinse korrigiert wird, so dass die Elektronenstrahlen auf oder nahezu auf dem Bildschirm konvergieren.
     
    4. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrektur der Konvergenz während der Ablenkung dynamisch erfolgt.
     
    5. Elektronenstrahlröhre nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendellinse eine Bi-Potentiallinse ist.
     
    6. Elektronenstrahlröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendellinse eine Uni-Potentiallinse ist, die aus einer Wendelelektrode mit einer Abzweigung besteht, an die ein derartiges Potential angelegt wird, dass der Potentialgradient in einem Teil der Linse umgekehrt wird.
     
    7. Elektronenstrahlröhre nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben mit einem zylindrischen Hals versehen ist in dem die erwähnten Mittel zum Erzeugen zumindest zweier Elektronenstrahlen zentriert sind und sich die Wendellinse an der Innenwand dieses Halses erstreckt.
     
    8. Elektronenstrahlröhre nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Farbbild-Datengraphik-Wiedergaberöhre ist (Datengraphik = DGD = Data Graphic Display).
     
    9. Elektronenstrahlröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Projektions-Fernsehbildwiedergaberöhre ist.
     
    10. Elektronenstrahlröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendellinse auf der Innenwand eines Zylinders aus Isoliermaterial angebracht ist, der im evakuierten Kolben der Röhre befestigt ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht