[0001] Die Erfindung betrifft einen Matrixdruckkopf mit verstellbarer Drucknadelführung,
ferner mit einer auf der zum Druckwiderlager abgewandten Seite angeordneten Drucknadelantriebsbaugruppe
und einer dem Druckwiderlager zugewandten Drucknaddlverstellbaugruppe, die ein elektromagnetisch
antreibbares, an einem Verstellorgan befestigtes Führungsmundstück für die Drucknadeln
aufweist.
[0002] Derartige verstellbare Führungsmundstücke dienen dazu, einen sich in Druckstellung
gegenüber einem in Schritten oder kontinuierlich bewegten Aufzeichnungsträger, wie
z.B. einer randgelochten Papierbahn, befindlichen Matrixdruckkopf nicht mit seiner
vollen Masse, sondern möglichst nur mit der Masse des Führuhgsmundstückes zu verstellen.
Die Verstellung einzelner oder mehrerer Drucknadelspalten, die z.B. aus fünf bis neun
übereinander angeordneten Drucknadeln bestehen, dient der Erzeugung von Schönschrift
bzw. von Schnellschrift, wobei bei Schönschrift eine oder mehrere Drucknadelspalten
in Richtung der Drucknadelspalte verstellt werden.
[0003] Es ist bekannt (DE-OS 30 41 877; DE-OS 26 32 293), das Verstellorgan des eingangs
bezeichneten Matrixdruckkopfes aus einem Hebel zu bilden, der aus federndem Werkstoff
hergestellt und um eine Achse schwenkbar gelagert ist. Ein solches Verstellorgan bedarf,
wie sich gezeigt hat, einer genauen Führung und einer Bauweise, die eine bessere Einsichtnahme
auf den Druckvorgang ermöglicht, die wirtschaftliche Herstellung gewährleistet, wozu
auch eine leichte Montage gehört und eine vorbereitende Gestaltung für die Umrüstung
von einem auf zwei oder mehr verstellbaren Führungsmundstücken.
[0004] Ein besonderes Problem stellen außerdem die Endlagen des Führungsmundstückes dar,
die wegen der angestrebten Druckgenauigkeit für Schönschrift sehr exakt eingehalten
werden müssen.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine genaue Verstellung für das
Führungsmundstück bei leicht zu beherrschenden Fertigungstoleranzen, bei flacher Bauweise
im Bereich des Führungsmundstückes, bei leichter Montage, ferner für die Möglichkeit
der Umgestaltung von einem auf mehrere Führungsmundstücke und für eine sichere Einstellung
der Endlagen zu schaffen.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Verstellorgan zumindest aus einem
im Bereich der Drucknadelantriebsbaugruppe schwenkbar mittels eines spielfreien Gelenkes
gelagerten Führungsträgers besteht, daß einer quer zum Führungsträger verlaufenden,
in einer spielfreien Schwenklagerung abgestützten Ankerbrücke ein neben dem Führungsträger
befestigter Elektromagnet zugeordnet ist und daß die Ankerbrücke mittels Stützvorsprüngen
auf dem Führungsträger aufliegt. Das spielfreie Gelenk und die spielfreie Schwenklagerung
gewährleisten eine äußerst genaue Verstellung des Führungsmundstücks. Die Ankerbrücke
gestattet eine raumausnutzende Anordnung des Elektromagneten, ohne eine hohe Bauweise
im Bereich des Führungsmundstückes zu erfordern. Die Aufgliederung in einen Führungsträger
und eine Ankerbrücke sichern leichte Montage und wirtschaftliche Herstellung des Matrixdruckkopfes.
Die Aufstützung der Ankerbrücke gewährleistet überdies die Einhaltung der Endlagen
mit großer Genauigkeit.
[0007] Eine Ausgestaltung dieses Grundgedankens ist dadurch gegeben, daß das spielfreie
Gelenk aus einer Blattfeder besteht, die einerseits starr am Körper des Führungsträgers
und andererseits im Bereich der Drucknadelantriebsbaubruppe starr am Druckkopfgehäuse
befestigt ist. Vorteilhaft ist neben der Spielfreiheit, daß der Körper des Führungsträgers
selbst starr sein kann und keine Feder bildet.
[0008] Zur genauen Verstellung des Führungsträgers trägt auch bei, daß die spielfreie Schwenklagerung
für die Ankerbrücke aus einer Schneidenlagerung gebildet ist. Bei einer solchen Schneidenlagerung
kann hier der Vorteil einer geringen Reibung ausgenutzt werden.
[0009] Fertigungstechnisch ist hierbei vorteilhaft, daß die Schneidenlagerung aus einem
im Druckkopfgehäuse gelagerten runden Stab und einer korrespondierenden Mulde in der
Ankerbrücke gebildet ist. Diese Gestaltung sichert eine wirtschaftliche Herstellung
der Teile bei günstiger Toleranzwahl.
[0010] Die Montage wird zusätzlich dadurch erleichtert, daß der runde Stab der Schneidenlagerung
in einem abnehmbaren Deckel des Druckkopfgehäuses befestigt ist.
[0011] Das vorstehend beschriebene System erlaubt nunmehr ohne großen Aufwand, daß mehr
als ein Führungsträger in Parallelanordnung vorgesehen sind.
[0012] Für die genaue Einhaltung der Mittelstel lung in einem Mehr-Verstellorgan-System
ist ferner vorteilhaft, wenn die Ankerbrücke mittels symmetrisch zur Schneidenlagerung
verlaufender Arme eines Halters unterfaßt ist.
[0013] Die Einhaltung der zwischen den Druckpässen vorzunehmenden Verstellung des Führungsmundstückes
bzw. der Führungsmundstücke für die Drucknadelspalte bzw. Drucknadelspalten kann hierbei
besonders vorteilhaft gestaltet sein, indem die Stützvorsprünge an der Ankerbrücke
in einem festgelegten Abstandsverhältnis zur Schneidenlagerung vorgesehen sind. Dieser
Gedanke umfaßt einen breiten Anwendungsbereich der einzelnen Verstellstufen, wobei
es möglich gemacht wird, alleine durch Austauschen der Ankerbrücke andere Verstellabstände
für Schnell- und Schönschrift zu erzielen. Eine Auswahl von unterschiedlichen Ankerbrücken
kann daher eine breite Fächerung unterschiedlicher Schriftarten bzw. Schriftqualitäten
darstellen.
[0014] Eine raumsparende Anordnung, d. h. eine flache Bauweise wird auch bei mehr als einem
Führungsträger erzielt, indem bei zwei parallel verl
dufenden Führungsträgern die Elektromagnete jeweils seitlich zu den Führungsträgern
angeordnet sind.
[0015] Eine zusätzliche Justierungsmöglichkeit wird außerdem dadurch erzielt, daß der Elektromagnet
von außen am Matrixdruckkopfgehäuse bezüglich des Arbeitsluftspaltes einstellbar vorgesehen
ist.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben.
[0017] Es zeigen:
Fig. 1 einen axialen Teillängsschnitt durch einen Matrixdruckkopf mit einem Führungsträger;
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Gegenstand der Fig. 1 entsprechend dem Schnitt
II - II in Fig. 1;
Fig. 3 einen axialen Teillängsschniit durch den Matrixdruckkopf mit zwei Führungsträgern;
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Gegenstand der Fig. 3 entsprechend dem Schnitt
III - III in Fig. 3.
[0018] Der Matrixdruckkopf mit verstellbarer Drucknadelführung liegt als Ganzes im Betrieb
des Matrixdruckers dem Druckwiderlager 1 gegenüber. Das Druckwiderlager 1 besteht
im allgemeinen aus einer zylindrischen Schreibwalze. Die Drucknadelantriebsgruppe
2 liegt auf der zum Druckwiderlager 1 abgewandten Seite. Der Aufbau dieser Drucknadelantriebsbaugruppe
2 kann unabhängig von der Drucknadelverstellbaugruppe 3 bzw. in üblicher Weise gestaltet
sein. Der Aufbau wird daher nicht beschrieben. Es ist lediglich von Bedeutung, daß
die Drucknadelantriebsbaugruppe 2 z.B. für neun oder zwei mal neun Drucknadeln 4 ausgerüstet
ist.
[0019] Die Drucknadelverstellbaugruppe 3 weist ein elektromagnetisch antreibbares, vertikal
auf- und abverstellbares Führungsmundstück 5 auf, das an einem Verstellorgan 6 befestigt
ist. Das Verstellorgan 6 wird im wesentlichen aus dem Führungsträger 7 (einem starren
Stab) und einem rückwärtigen spielfreien Gelenk 8 gebildet. Das Gelenk 8 ist spielfrei,
weil es aus einer Blattfeder 9 besteht, die mit dem Körper 7a des Führungsträgers
7 z.B. durch Punktschweißung verbunden ist und mittels der Schraube 10 an einem Lager
lla des Druckkopfgehäuses 11 starr befestigt ist, wobei die Blattfeder 9 einen Spalt
12 zwischen dem Körper 7a und dem Lager lla überbrückt. Dieser Spalt 12 ist funktionell
Teil des spielfreien Gelenkes 8.
[0020] Das Steuerglied für die Verstellbewegung stellt die Ankerbrücke 13 dar, die in einer
ebenso spielfreien Schwenklagerung 14 ruht. Der Elektromagnet 15 ist unterhalb und
seitlich von der Ankerbrücke 13 angeordnet (Fig. 2 und 4). Die Ankerbrücke 13 überragt
den Magnetkern 15a, wobei der Arbeitsluftspalt mit 16a bezeichnet ist. Bei Bestromung
des Elektromagneten 15 schwenkt die Ankerbrücke 13 um die Schneidenlagerung 17 und
drückt durch die Stützvorsprünge 18 bzw. 19 den Führungsträger 7 nach unten.
[0021] Die Schneidenlagerung 17 kann in mehreren Augestaltungen verwirklicht werden, wobei
ein Spiel vermieden werden muß. Eine spielfreie Schwenklagerung 14 bzw. eine spielfreie
Schneidenlagerung 17 wird durch einen im Druckkopfgehäuse 11 bzw. einem aufgesetzten
Deckel llc in Lagerköpfen 20a und 20b fixierten runden Stab 21 und der korrespondierenden
Mulde 22 der Ankerbrücke 13 gebildet. Die spielfreie Schwenklagerung 14 bzw. die spielfreie
Schneidenlagerung 17 wird bei Montage des Deckels llc und durch Festziehen der Schraube
23 erreicht, wodurch der Deckel llc eine fixierte Lage auf einer Randfläche llb des
Druckkopfgehäuses 11 erhält. Nach dieser Montage durch den Deckel llc ist die Ankerbrücke
13 durch ihre Mulde 22 und den runden Stab 21 über die Stützvorsprünge 18 und 19 eigentlich
in der Betriebslage zum Führungsträger 7, der bedingt durch die Blattfeder 9 spielfrei
in einer der beiden Endlagen liegt. Die zweite Endlage wird durch den Elektromagneten
15 erzielt, wobei der Arbeitsluftspalt 16a zusätzlich justierbar ist. Diese zweite
Justiermöglichkeit ergibt sich durch den einstellbar gelagerten Elektromagneten 15,
der am äußeren Abschnitt des U-förnig gebogenen Magnetkerns 15a mittels einer Einstellschraube
24 befestigt ist. Die Einstellschraube 24 ist innerhalb einer Langnute 25 vorgesehen,
so daß der Elektromagnet 15 von der unten teilweise offenen Seite 2a der Drucknadelantriebsbaugruppe
2 eingestellt werden kann.
[0022] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 sind zwei Führungsträger 7 vorgesehen,
die durch einen Spalt getrennt zueinander parallel verlaufen. Hier wird die Ankerbrücke
13 mittels der Arme 26a und 26b eines Halters 26 unterfaßt, wobei der Halter 26 mittels
einer Blattfeder 27 an der Innenseite des Deckels 11c befestigt ist.
[0023] Bei beiden Ausführungsbeispielen stehen die Stützvorsprünge 18, 19 der Ankerbrücke
13 in dem festgelegten Abstandsverhältnis A : B (Fig. 2), das dort wie gezeichnet
mit 1 : 3 angenommen ist, jedoch für austauschbare Ankerbrücken 13 jeden beliebigen
Wert, der für Schnellschrift oder Schönschrift sinnvoll ist, annehmen kann, so daß
solche Ankerbrücken mit unterschiedlichen Abständen der Stützvorsprünge 18 und 19
bevorratet sein können.
[0024] Die Elektromagnete 15 sind für zwei Führungsträger 7 (Fig. 3 und 4) jeweils seitlich
neben den Führungsträgern 7 (insbesondere Fig. 4) angeordnet und liegen mit ihrer
Wirkungsachse lotrecht.
1. Matrixdruckkopf mit verstellbarer Drucknadelführung, ferner mit einer auf der zum
Druckwiderlager abgewandten Seite angeordneten Drucknadelantriebsbaugruppe und einer
dem Druckwiderlager zugewandten Drucknadelverstellbaugruppe, die ein elektromagnetisch
antreibbares, an einem Verstellorgan befestigtes Führungsmundstück für die Drucknadeln
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstellorgan (6) zumindest aus einem im Bereich der Drucknadelantriebsbaugruppe
(2) schwenkbar mittels eines spielfreien Gelenkes (8) gelagerten Führungsträgers (7)
besteht, daß einer quer zum Führungsträger (7) verlaufenden, in einer spielfreien
Schwenklagerung (14) abgestützten Ankerbrücke (13) ein neben dem Führungsträger (7)
befestigter Elektromagnet (15) zugeordnet ist und daß die Ankerbrücke (13) mittels
Stützvorsprüngen (18,19) auf dem Führungsträger (7) aufliegt.
2. Matrixdruckkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das spielfreie Gelenk (8) aus einer Blattfeder (9) besteht, die einerseits starr
am Körper (7a) des Führungsträgers (7) und andererseits im Bereich der Drucknadelantriebsbaugruppe
(2) starr am Druckkopfgehäuse (11) befestigt ist.
3. Matrixdruckkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die spielfreie Schwenklagerung (14) für die Ankerbrücke (13) aus einer Schneidenlagerung
(17) gebildet ist.
4. Matrixdruckkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidenlagerung (17) aus einem im Druckkopfgehäuse (11) gelagerten runden
Stab (21) und einer korrespondierenden Mulde (22) in der Ankerbrücke (13) gebildet
ist.
5. Matrixdruckkopf nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der runde Stab (21) der Schneidenlagerung (17) in einem abnehmbaren Deckel (11c)
des Druckkopfgehäuses (11) befestigt ist.
6. Matrixdruckkopf nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß mehr als ein Führungsträger (7) in Parallelanordnung vorgesehen sind.
7. Matrixdruckkopf nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ankerbrücke (13) mittels symmetrisch zur Schneidenlagerung (17) verlaufender
Arme (26a,26b) eines Halters (26) unterfaßt ist. .
8. Matrixdruckkopf nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützvorsprünge (18,19) an der Ankerbrücke (13) in einem festgelegten Abstandsverhältnis
zur Schneidenlagerung (17) vorgesehen sind.
9. Matrixdruckkopf nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß bei zwei parallel verlaufenden Führungsträgern (7) die Elektromagnete (15) jeweils
seitlich zu den Führungsträgern (7) angeordnet sind.
10. Matrixdruckkopf nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromagnet (15) von außen am Matrixdruckkopfgehäuse (11) bezüglich des
Arbeitsluftspaltes (16a) einstellbar vorgesehen ist.