(19)
(11) EP 0 157 900 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.10.1985  Patentblatt  1985/42

(21) Anmeldenummer: 84105761.5

(22) Anmeldetag:  19.05.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47K 1/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 05.04.1984 DE 8410637 U

(71) Anmelder: Keuco GmbH & Co. KG
D-58675 Hemer (DE)

(72) Erfinder:
  • Gerbe, Helmut
    D-5860 Iserlohn (DE)

(74) Vertreter: Dörner, Lothar, Dipl.-Ing. 
Stresemannstrasse 15
58095 Hagen
58095 Hagen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abflusstopfen für Sanitärobjekte


    (57) Der Abflußstopfen weist einen Ventilkegel (1) auf. In den Ventilkegel (1) ist einerseits ein mit einem Kopf (22) versehener Gewindebolzen (2) geschraubt. An dem Ventilkegel (1) ist andererseits ein Teller (3) befestigt, in den ein Dichtungsring (4) eingelegt ist. Auf der dem Ventilkegel (1) abgewandten Seite ist an dem Teller (3) eine Kappe (5) befestigt. Der Grundriß der Kappe (5) weist mindestens die Größe des größten Tellergrundrisses auf. Die Kappe (5) ist auf der dem Teller (3) abgewandten Seite mit einer verschleißfesten Schicht (51) versehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Abflußstopfen für Sanitärobjekte mit einem Ventilkegel, in den einerseits ein mit einem Kopf versehener Gewindebolzen geschraubt und an dem andererseits ein Teller befestigt ist, in den ein Dichtungsring eingelegt ist.

    [0002] Abflußstopfen der vorgenannten Art sind bekannt. Sie dienen dazu, in Sanitärobjekten, z.B. Waschtischen, Duschtassen, Badewannen oder Bidets, den Abfluß bei Bedarf zu verschließen. Das Öffnen und Verschließen erfolgt in der Form einer Auf- und Abbewegung mit Hilfe eines Hebelmechanismus, der in dem Sanitärobjekt geführt ist. Die bekannten Abflußstopfen weisen einen Teller aus Metall oder Kunststoff auf: Dieser Teller hat eine umlaufende Ringnut für die Aufnahme des Dichtungsrings. Die Außenseite kann in Übereinstimmung mit dem Führungsrohr, mit dem das Sanitärobjekt im Bereich des Abflusses ausgekleidet und in dem der Abflußstopfen geführt ist, verchromt, vergoldet, bronziert oder in Nickel-matt, Silber, Nickel-glänzend, Messing, Chrom-matt oder farbig ausgeführt sein. Abgesehen davon, daß ein solcher Abflußstopfen für das Sanitärobjekt von vornherein optisch wie ein Fremdkörper erscheint, wird er auch bei Benutzung, insbesondere bei der ständig notwendigen Säuberung des Sanitärobjekts mit Hilfe von Reinigungsmitteln, unansehnlich, da seine Außenfläche beschädigt wird.

    [0003] Eine Beseitigung dieser Schäden ist nicht möglich; vielmehr muß ein neuer Abflußstopfen eingesetzt werden.

    [0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Abflußstopfen so auszubilden, daß Oberflächenbeschädigungen bei üblicher Belastung, z.B. auch durch Reinigungsmittel, auf der Ansichtsseite vermieden werden; dabei die Ansichtsseite formschön und vielseitig anpaßbar ausgestaltet ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Abflußstopfen der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß auf der dem Ventilkegel abgewandten Seite an dem Teller eine Kappe befestigt ist, deren Grundriß mindestens die Größe des größten Tellergrundrisses aufweist, und die auf der dem Teller abgewandten Seite mit einer verschleißfesten Schicht versehen ist.

    [0005] Die Verwendung der Kappe macht den Abflußstopfen vielseitig anpaßbar: Die Kappe kann in Form und Farbe an das Sanitärobjekt angepat werden. Abhängig von dessen Verlauf im Bereich des Abflusses kann die Kappe als Kugelkalotte ausgebildet, sonstwie ballig oder auch eben ausgeführt sein. Die ballige Ausführung hat eine verbesserte Wasserführung bei geöffnetem Abflußstopfen insbesondere in Waschbecken zur Folge. Die Farbe kann an die Farbe des Sanitärobjekts angepaßt, z.B. in einer zu der Farbe des Sanitärobjekts komplementären Farbe, insbesondere aber in Ausgestaltung der Erfindung in der Farbe des Sanitärobjekts gehalten sein. Die Oberfläche der Kappe kann mit einem Dekor versehen sein.

    [0006] Die Kappe kann mit dem Ventilkegel materialeinheitlich aus einem Stück bestehen. Als Material sind sowohl Metall als auch Kunststoff verwendbar. Bei Verwendung unterschiedlicher Materialien für Kappe und Ventilkegel können diese miteinander verklebt sein. Wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Kappe auswechselbar an dem Teller befestigt, wird die Variationsvielfalt verbunden mit einer wirtschaftlichen Lagerhaltung. Es brauchen nur wenige Ventilkegel auf Lager genommen zu werden, die dann bei einem bestimmten Anwendungsfall mit der jeweils gewünschten Kappe bestückt werden.

    [0007] Die Kappe hat einen Grundriß, der mindestens so groß ist wie der größte Tellergrundriß. In aller Regel überragt die Kappe den Teller um ein solches Maß, daß bei geschlossenem Abflußstopfen auch das Führungsrohr, mit dem das Sanitärobjekt im Bereich des Abflusses ausgekleidet ist, vollständig oder bis auf einen kleinen Rand, den man als Dekoring bezeichnen kann, abgedeckt wird. Beim Reinigen des Sanitärobjekts wird dann auch das Führungsrohr geschützt. Als Material für das Führungsrohr muß dann nicht mehr Metall, vielmehr kann kostensparend Kunststoff verwendet werden. Der Ventilkegel ist bei einer solchen Kappe angepaßt, um die notwendige Dichtwirkung mit der gewünschten Abdeckung zu kombinieren. Bevorzugt wird, den Teller so auszuführen, daß er auf der dem Ventilkegel zugewandten Seite im wesentlichen so groß ist wie der Umriß des Ventilkegels, auf der abgewandten Seite flanschartig verbreitert ist.

    [0008] Als Material für die Kappe kommen Metall, Kunststoff, Glas, Porzellan oder Keramik in Betracht. Eine Metallkappe erhält dann eine verschleißfeste Schicht in der Form einer Emaillierung; eine Kunststoffkappe einen verschleißfesten Film; Kappen aus Glas, Porzellan oder Keramik eine Glasur. Die Schicht erhöht nicht nur die Verschlßeßfestigkeit, sie verbessert auch das optische Erscheinungsbild.

    [0009] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

    Fig. 1 einen Abflußstopfen mit einem Ventilkegel aus Kunststoff und einer abnehmbaren Kappe aus keramischem Material in einer Seitenansicht;

    Fig. 2 die zu Fig. 1 gehörende Stirnansicht von unten;

    Fig. 3 die zu Fig. 1 gehörende Stirnansicht von oben bei aufgesetzter Kappe;

    Fig. 4 die Stirnansicht von oben bei abgenommener Kappe;

    Fig. 5 einen Längsschnitt entlang der Schnittlinie V-V in Fig. 1 mit einem Führungsrohr;

    Fig. 6 einen weiteren Abflußstopfen teilweise in Seitenansicht, teilweise im Axialschnitt;

    Fig. 7 die zu Fig. 6 gehörende Stirnansicht von unten ohne Kopfschraube.



    [0010] Die als Ausführungsbeispiel gewählten Abflußstopfen weisen einen Ventilkegel 1 auf. In den Ventilkegel ist einerseits ein Gewindebolzen 2 geschraubt. Andererseits ist an dem Ventilkegel 1 ein Teller 3 befestigt. In den Teller 3 ist ein Dichtungsring 4 eingelegt. Auf der dem Ventilkegel 1 abgewandten Seite ist an dem Teller 3 eine Kappe 5 befestigt. Die Befestigung der Kappe 5 erfolgt im Ausführungsbeispiel mit Hilfe eines Druckknopfes 6, der mit Hilfe einer Kopfschraube 7 an den Teller 3 geschraubt ist.

    [0011] Der Ventilkegel 1 weist einen mit einem Innengewinde 11 versehenen zentralen Hohlzylinder 12 auf. Von der Außenfläche des Hohlzylinders 12 gehen sternförmig Führungsrippen 13 aus. Die Führungsrippen 13 stehen auf der dem Teller 3 abgewandten Stirnseite über den Hohlzylinder 12 vor. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 5 sind die vorstehenden Teile der Führungsrippen 13 an ihren Innenseiten ausgespart. Auf der gegenüberliegenden Stirnseite ist an den Hohlzylinder 12 ein Flansch 14 angeformt. Der Flansch 14 stellt eine Verbindung zwischen den Führungsrippen 13 und dem Hohlzylinder 12 dar. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 und 7 sind beide Stirnseiten eben ausgeführt. Der Flansch fehlt.

    [0012] Der Gewindebolzen 2 ist mit seinem Außengewinde 21 in das Innengewinde 11 des Ventilkegels 1 geschraubt. An seinem freien Ende weist der Gewindebolzen 2 einen Kopf 22 auf. In den Kopf ist ein Innensechskant 23 eingelassen. Der Kopf 22 dient einmal als Beschwerung für den Ventilkegel 1; zum anderen gestattet er, den Abstand zwischen den beiden äußersten Stirnflächen des Ventilkegels zu verstellen.

    [0013] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 5 ist an den Flansch 14 des Ventilkegels 1 der Teller 3 mit seiner unteren Stirnfläche 31 angeklebt. Die untere Stirnfläche 31 und der Flansch 14 sind im Abstand voneinander gehalten. Zusammen mit einem ringförmig umlaufenden Boden 32 bilden sie eine Nut 33 für die Aufnahme des Dichtungsrings 4. Da der Flansch 14 einen geringfügig kleineren Außendurchmesser aufweist als die untere Stirnfläche 31, ist der Dichtungsring 4 außen als umlaufende und ansteigende Verbindungsfläche ausgebildet.

    [0014] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 und 7 weist der Ventilkegel 1 auch auf der dem Teller 3 zugewandten Seite eine Axialbohrung 15 auf. In die Axialbohrung 15 greift ein mit geriefter Außenfläche versehener Hohlstift 37. Es entsteht so eine lösbare Verbindung auch zwischen Ventilkegel 1 und Teller 3. Der Teller 3 ist dicker ausgeführt. Er weist auf der dem Ventilkegel 1 zugewandten Seite eine Ringschulter 38, im Anschluß daran die Nut 32 in Form einer umlaufenden Ringnut für die Aufnahme der Dichtung 4 in der Form eines Rundschnurrings auf.

    [0015] Die untere Stirnfläche 31 hat einen Außendurchmesser, der im wesentlichen gleich dem Durchmesser eines gedachten Zylinders ist, der die Führungsrippen 13 außen umschließen würde. Der Teller 3 ist auf der dem Ventilkegel 1 abgewandten Seite nach Art eines Flansches 34 verbreitert. Mittig weist der Teller 3 eine mit Innengewinde 35 versehene Sackbohrung 36 auf, die von der dem Ventilkegel 1 abgewandten Stirnseite ausgeht.

    [0016] Als Kappe 5 ist in den Ausführungsbeispielen eine Keramikscheibe 50 vorgesehen. Die Keramikscheibe 50 weist auf ihrer gesamten Oberfläche eine Glasur 51 auf. Auf der dem Teller 3 abgewandten Seite it die Kappe 5 ballig ausgeführt. Im Anschluß an einen ausgeprägten Unterrand 52 ist die Unterseite 53 der Kappe 5 konkav ausgeführt. Mittig ist in der Unterseite 53 eine Öffnung 54 vorgesehen, in die der Druckknopf 6 hineinragt.

    [0017] Der Druckknopf 6 besteht aus elastischem Kunststoff. Er weist einen im wesentlichen ebenen, in der Ansicht kreisförmigen Boden 61 auf. Der Boden 61 ist zentrisch mit einer Bohrung 62 versehen, durch die die Kopfschraube 7 gesteckt ist. Die Kopf schraube 7 wird lose durch die Bohrung 62 gesteckt. An den Boden 61 sind zu ihm senkrecht und ringförmig verteilt federnde Zungen 63 angeformt. Die federnden Zungen 63 weisen gemeinsam eine durch Schlitze 64 unterbrochene, im wesentlichen zylindrische Innenfläche 65 und eine ebenfalls durch die Schlitze 64 unterbrochene, im wesentlichen tonnenförmig gewölbte Außenfläche 66 auf. Ausgestaltung und Materialauswahl des Druckknopfes 6 gestatten es, einerseits eine feste Schraubverbindung zu dem Teller 3 herzustellen, andererseits eine federnd-elastische kraftschlüssige Verbindung, wie sie sich bei Druckknöpfen ergibt, mit der Kappe 5.

    [0018] Die K-opfschraube 7 weist einen Kopf 71 auf, der auf seiner dem Boden 61 zugewandten Seite als ebene Fläche 72 ausgebildet ist. Dies bewirkt die gleichmäßige satte Auflage des Bodens 61 auf dem Teller 3. Der Schaft 73 der Kopfschraube 7 hat einen Außendurchmesser, der kleiner ist als der Innendurchmesser der Bohrung 62, sodaß die Kopfschraube 7 mit ihrem Schaft 73 ohne Behinderung durch die Bohrung 62 gesteckt werden kann.

    [0019] Der Abflußstopfen ist in ein Führungsrohr 8 eingesetzt - vgl. Fig. 5 - mit dem in üblicher Weise ein Sanitärobjekt im Bereich seines Abflusses ausgekleidet ist. Im Bereich des Tellers 3 weist das Führungsrohr 8 eine trompetenförmige Öffnung 81 auf. An der Innenwand der Öffnung 81 liegt bei geschlossenem Abflußstopfen der Dichtungsring 4 an. Auf der der Öffnung 81 abgewandten Stirnseite ist in dem Führungsrohr 8 ein Außengewinde 82 vorgesehen. Zwischen dem inneren Ende des Außengewindes 82 und dem inneren Ansatz der Öffnung sind nicht dargestellte Fenster in dem Führungsrohr 8 vorgesehen.


    Ansprüche

    1. Abflußstopfen für Sanitärobjekte mit einem Ventilkegel, in den einerseits ein mit einem Kopf versehener Gewindebolzen geschraubt und an dem andererseits ein Teller befestigt ist, in den ein Dichtungsring einge-IMt ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem Ventilkegel (1) abgewandten Seite an dem Teller (3) eine Kappe (5) befestigt ist, deren Grundriß mindestens die Größe des größten Tellergrundrisses aufweist und die auf der dem Teller (3) abgewandten Seite mit einer verschleißfesten Schicht (51) versehen ist.
     
    2. Abflußstopfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (5) auswechselbar an dem Teller (3) befestigt ist.
     
    3. Abflußstopfen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (5) eine an das Sanitärobjekt angepaßte Farbe aufweist.
     
    4. Abflußstopfen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (5) auf der dem Teller (3) abgewandten Seite ballig ausgeführt ist.
     
    5. Abflußstopfen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Teller (3) auf der dem Ventilkegel (1) zugewandten Seite im wesentlichen so groß ist wie der Umriß des Ventilkegels (1), auf der abgewandten Seite zu einem Flansch (34) verbreitert ist.
     




    Zeichnung