[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Abflußstopfen für Sanitärobjekte mit einem Ventilkegel,
in den einerseits ein mit einem Kopf versehener Gewindebolzen geschraubt und an dem
andererseits ein Teller befestigt ist, in den ein Dichtungsring eingelegt ist.
[0002] Abflußstopfen der vorgenannten Art sind bekannt. Sie dienen dazu, in Sanitärobjekten,
z.B. Waschtischen, Duschtassen, Badewannen oder Bidets, den Abfluß bei Bedarf zu verschließen.
Das Öffnen und Verschließen erfolgt in der Form einer Auf- und Abbewegung mit Hilfe
eines Hebelmechanismus, der in dem Sanitärobjekt geführt ist. Die bekannten Abflußstopfen
weisen einen Teller aus Metall oder Kunststoff auf: Dieser Teller hat eine umlaufende
Ringnut für die Aufnahme des Dichtungsrings. Die Außenseite kann in Übereinstimmung
mit dem Führungsrohr, mit dem das Sanitärobjekt im Bereich des Abflusses ausgekleidet
und in dem der Abflußstopfen geführt ist, verchromt, vergoldet, bronziert oder in
Nickel-matt, Silber, Nickel-glänzend, Messing, Chrom-matt oder farbig ausgeführt sein.
Abgesehen davon, daß ein solcher Abflußstopfen für das Sanitärobjekt von vornherein
optisch wie ein Fremdkörper erscheint, wird er auch bei Benutzung, insbesondere bei
der ständig notwendigen Säuberung des Sanitärobjekts mit Hilfe von Reinigungsmitteln,
unansehnlich, da seine Außenfläche beschädigt wird.
[0003] Eine Beseitigung dieser Schäden ist nicht möglich; vielmehr muß ein neuer Abflußstopfen
eingesetzt werden.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Abflußstopfen so auszubilden, daß Oberflächenbeschädigungen bei üblicher Belastung,
z.B. auch durch Reinigungsmittel, auf der Ansichtsseite vermieden werden; dabei die
Ansichtsseite formschön und vielseitig anpaßbar ausgestaltet ist. Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe bei einem Abflußstopfen der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß auf der dem Ventilkegel abgewandten Seite an dem Teller eine Kappe befestigt ist,
deren Grundriß mindestens die Größe des größten Tellergrundrisses aufweist, und die
auf der dem Teller abgewandten Seite mit einer verschleißfesten Schicht versehen ist.
[0005] Die Verwendung der Kappe macht den Abflußstopfen vielseitig anpaßbar: Die Kappe kann
in Form und Farbe an das Sanitärobjekt angepat werden. Abhängig von dessen Verlauf
im Bereich des Abflusses kann die Kappe als Kugelkalotte ausgebildet, sonstwie ballig
oder auch eben ausgeführt sein. Die ballige Ausführung hat eine verbesserte Wasserführung
bei geöffnetem Abflußstopfen insbesondere in Waschbecken zur Folge. Die Farbe kann
an die Farbe des Sanitärobjekts angepaßt, z.B. in einer zu der Farbe des Sanitärobjekts
komplementären Farbe, insbesondere aber in Ausgestaltung der Erfindung in der Farbe
des Sanitärobjekts gehalten sein. Die Oberfläche der Kappe kann mit einem Dekor versehen
sein.
[0006] Die Kappe kann mit dem Ventilkegel materialeinheitlich aus einem Stück bestehen.
Als Material sind sowohl Metall als auch Kunststoff verwendbar. Bei Verwendung unterschiedlicher
Materialien für Kappe und Ventilkegel können diese miteinander verklebt sein. Wird
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Kappe auswechselbar an dem Teller befestigt,
wird die Variationsvielfalt verbunden mit einer wirtschaftlichen Lagerhaltung. Es
brauchen nur wenige Ventilkegel auf Lager genommen zu werden, die dann bei einem bestimmten
Anwendungsfall mit der jeweils gewünschten Kappe bestückt werden.
[0007] Die Kappe hat einen Grundriß, der mindestens so groß ist wie der größte Tellergrundriß.
In aller Regel überragt die Kappe den Teller um ein solches Maß, daß bei geschlossenem
Abflußstopfen auch das Führungsrohr, mit dem das Sanitärobjekt im Bereich des Abflusses
ausgekleidet ist, vollständig oder bis auf einen kleinen Rand, den man als Dekoring
bezeichnen kann, abgedeckt wird. Beim Reinigen des Sanitärobjekts wird dann auch das
Führungsrohr geschützt. Als Material für das Führungsrohr muß dann nicht mehr Metall,
vielmehr kann kostensparend Kunststoff verwendet werden. Der Ventilkegel ist bei einer
solchen Kappe angepaßt, um die notwendige Dichtwirkung mit der gewünschten Abdeckung
zu kombinieren. Bevorzugt wird, den Teller so auszuführen, daß er auf der dem Ventilkegel
zugewandten Seite im wesentlichen so groß ist wie der Umriß des Ventilkegels, auf
der abgewandten Seite flanschartig verbreitert ist.
[0008] Als Material für die Kappe kommen Metall, Kunststoff, Glas, Porzellan oder Keramik
in Betracht. Eine Metallkappe erhält dann eine verschleißfeste Schicht in der Form
einer Emaillierung; eine Kunststoffkappe einen verschleißfesten Film; Kappen aus Glas,
Porzellan oder Keramik eine Glasur. Die Schicht erhöht nicht nur die Verschlßeßfestigkeit,
sie verbessert auch das optische Erscheinungsbild.
[0009] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Abflußstopfen mit einem Ventilkegel aus Kunststoff und einer abnehmbaren
Kappe aus keramischem Material in einer Seitenansicht;
Fig. 2 die zu Fig. 1 gehörende Stirnansicht von unten;
Fig. 3 die zu Fig. 1 gehörende Stirnansicht von oben bei aufgesetzter Kappe;
Fig. 4 die Stirnansicht von oben bei abgenommener Kappe;
Fig. 5 einen Längsschnitt entlang der Schnittlinie V-V in Fig. 1 mit einem Führungsrohr;
Fig. 6 einen weiteren Abflußstopfen teilweise in Seitenansicht, teilweise im Axialschnitt;
Fig. 7 die zu Fig. 6 gehörende Stirnansicht von unten ohne Kopfschraube.
[0010] Die als Ausführungsbeispiel gewählten Abflußstopfen weisen einen Ventilkegel 1 auf.
In den Ventilkegel ist einerseits ein Gewindebolzen 2 geschraubt. Andererseits ist
an dem Ventilkegel 1 ein Teller 3 befestigt. In den Teller 3 ist ein Dichtungsring
4 eingelegt. Auf der dem Ventilkegel 1 abgewandten Seite ist an dem Teller 3 eine
Kappe 5 befestigt. Die Befestigung der Kappe 5 erfolgt im Ausführungsbeispiel mit
Hilfe eines Druckknopfes 6, der mit Hilfe einer Kopfschraube 7 an den Teller 3 geschraubt
ist.
[0011] Der Ventilkegel 1 weist einen mit einem Innengewinde 11 versehenen zentralen Hohlzylinder
12 auf. Von der Außenfläche des Hohlzylinders 12 gehen sternförmig Führungsrippen
13 aus. Die Führungsrippen 13 stehen auf der dem Teller 3 abgewandten Stirnseite über
den Hohlzylinder 12 vor. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 5 sind die vorstehenden
Teile der Führungsrippen 13 an ihren Innenseiten ausgespart. Auf der gegenüberliegenden
Stirnseite ist an den Hohlzylinder 12 ein Flansch 14 angeformt. Der Flansch 14 stellt
eine Verbindung zwischen den Führungsrippen 13 und dem Hohlzylinder 12 dar. Bei dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 und 7 sind beide Stirnseiten eben ausgeführt. Der
Flansch fehlt.
[0012] Der Gewindebolzen 2 ist mit seinem Außengewinde 21 in das Innengewinde 11 des Ventilkegels
1 geschraubt. An seinem freien Ende weist der Gewindebolzen 2 einen Kopf 22 auf. In
den Kopf ist ein Innensechskant 23 eingelassen. Der Kopf 22 dient einmal als Beschwerung
für den Ventilkegel 1; zum anderen gestattet er, den Abstand zwischen den beiden äußersten
Stirnflächen des Ventilkegels zu verstellen.
[0013] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 5 ist an den Flansch 14 des Ventilkegels
1 der Teller 3 mit seiner unteren Stirnfläche 31 angeklebt. Die untere Stirnfläche
31 und der Flansch 14 sind im Abstand voneinander gehalten. Zusammen mit einem ringförmig
umlaufenden Boden 32 bilden sie eine Nut 33 für die Aufnahme des Dichtungsrings 4.
Da der Flansch 14 einen geringfügig kleineren Außendurchmesser aufweist als die untere
Stirnfläche 31, ist der Dichtungsring 4 außen als umlaufende und ansteigende Verbindungsfläche
ausgebildet.
[0014] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 und 7 weist der Ventilkegel 1 auch auf der
dem Teller 3 zugewandten Seite eine Axialbohrung 15 auf. In die Axialbohrung 15 greift
ein mit geriefter Außenfläche versehener Hohlstift 37. Es entsteht so eine lösbare
Verbindung auch zwischen Ventilkegel 1 und Teller 3. Der Teller 3 ist dicker ausgeführt.
Er weist auf der dem Ventilkegel 1 zugewandten Seite eine Ringschulter 38, im Anschluß
daran die Nut 32 in Form einer umlaufenden Ringnut für die Aufnahme der Dichtung 4
in der Form eines Rundschnurrings auf.
[0015] Die untere Stirnfläche 31 hat einen Außendurchmesser, der im wesentlichen gleich
dem Durchmesser eines gedachten Zylinders ist, der die Führungsrippen 13 außen umschließen
würde. Der Teller 3 ist auf der dem Ventilkegel 1 abgewandten Seite nach Art eines
Flansches 34 verbreitert. Mittig weist der Teller 3 eine mit Innengewinde 35 versehene
Sackbohrung 36 auf, die von der dem Ventilkegel 1 abgewandten Stirnseite ausgeht.
[0016] Als Kappe 5 ist in den Ausführungsbeispielen eine Keramikscheibe 50 vorgesehen. Die
Keramikscheibe 50 weist auf ihrer gesamten Oberfläche eine Glasur 51 auf. Auf der
dem Teller 3 abgewandten Seite it die Kappe 5 ballig ausgeführt. Im Anschluß an einen
ausgeprägten Unterrand 52 ist die Unterseite 53 der Kappe 5 konkav ausgeführt. Mittig
ist in der Unterseite 53 eine Öffnung 54 vorgesehen, in die der Druckknopf 6 hineinragt.
[0017] Der Druckknopf 6 besteht aus elastischem Kunststoff. Er weist einen im wesentlichen
ebenen, in der Ansicht kreisförmigen Boden 61 auf. Der Boden 61 ist zentrisch mit
einer Bohrung 62 versehen, durch die die Kopfschraube 7 gesteckt ist. Die Kopf schraube
7 wird lose durch die Bohrung 62 gesteckt. An den Boden 61 sind zu ihm senkrecht und
ringförmig verteilt federnde Zungen 63 angeformt. Die federnden Zungen 63 weisen gemeinsam
eine durch Schlitze 64 unterbrochene, im wesentlichen zylindrische Innenfläche 65
und eine ebenfalls durch die Schlitze 64 unterbrochene, im wesentlichen tonnenförmig
gewölbte Außenfläche 66 auf. Ausgestaltung und Materialauswahl des Druckknopfes 6
gestatten es, einerseits eine feste Schraubverbindung zu dem Teller 3 herzustellen,
andererseits eine federnd-elastische kraftschlüssige Verbindung, wie sie sich bei
Druckknöpfen ergibt, mit der Kappe 5.
[0018] Die K-opfschraube 7 weist einen Kopf 71 auf, der auf seiner dem Boden 61 zugewandten
Seite als ebene Fläche 72 ausgebildet ist. Dies bewirkt die gleichmäßige satte Auflage
des Bodens 61 auf dem Teller 3. Der Schaft 73 der Kopfschraube 7 hat einen Außendurchmesser,
der kleiner ist als der Innendurchmesser der Bohrung 62, sodaß die Kopfschraube 7
mit ihrem Schaft 73 ohne Behinderung durch die Bohrung 62 gesteckt werden kann.
[0019] Der Abflußstopfen ist in ein Führungsrohr 8 eingesetzt - vgl. Fig. 5 - mit dem in
üblicher Weise ein Sanitärobjekt im Bereich seines Abflusses ausgekleidet ist. Im
Bereich des Tellers 3 weist das Führungsrohr 8 eine trompetenförmige Öffnung 81 auf.
An der Innenwand der Öffnung 81 liegt bei geschlossenem Abflußstopfen der Dichtungsring
4 an. Auf der der Öffnung 81 abgewandten Stirnseite ist in dem Führungsrohr 8 ein
Außengewinde 82 vorgesehen. Zwischen dem inneren Ende des Außengewindes 82 und dem
inneren Ansatz der Öffnung sind nicht dargestellte Fenster in dem Führungsrohr 8 vorgesehen.
1. Abflußstopfen für Sanitärobjekte mit einem Ventilkegel, in den einerseits ein mit
einem Kopf versehener Gewindebolzen geschraubt und an dem andererseits ein Teller
befestigt ist, in den ein Dichtungsring einge-IMt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der dem Ventilkegel (1) abgewandten Seite an dem Teller (3) eine Kappe (5) befestigt
ist, deren Grundriß mindestens die Größe des größten Tellergrundrisses aufweist und
die auf der dem Teller (3) abgewandten Seite mit einer verschleißfesten Schicht (51)
versehen ist.
2. Abflußstopfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (5) auswechselbar
an dem Teller (3) befestigt ist.
3. Abflußstopfen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (5)
eine an das Sanitärobjekt angepaßte Farbe aufweist.
4. Abflußstopfen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kappe (5) auf der dem Teller (3) abgewandten Seite ballig ausgeführt ist.
5. Abflußstopfen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Teller (3) auf der dem Ventilkegel (1) zugewandten Seite im wesentlichen so groß ist
wie der Umriß des Ventilkegels (1), auf der abgewandten Seite zu einem Flansch (34)
verbreitert ist.