[0001] Zum Reinigen von Teppichböden werden neuerdings pulverförmige Reinigungsmittel, die
auch als Trockenschaum bezeichnet werden, verwendet. Diese Reinigungsmittel werden
von Hand auf den Teppich ausgestreut und anschließend mittels rotierender oder schwingender
Bürsten in den Teppichflor eingearbeitet. Dabei wird der Schmutz von den Teppichfasern
gelöst und an das Reinigungsmittel gebunden. Anschließend wird der Teppich abgesaugt
und somit das mit dem Schmutz behaftete Reinigungsmittel wieder von dem Teppich entfernt.
[0002] Das Aufbringen des Reinigungsmittels von Hand ist recht mühsam und führt vor allem
zu einer relativ ungleichmäßigen Verteilung des Reinigungsmittels auf dem Teppich.
Diese ungleichmäßige Verteilung kann auch bei dem Einarbeiten des Reinigungsmittels
mit Hilfe der rotierenden oder schwingenden Bürsten nicht mehr ausgeglichen werden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zu schaffen, mit dem ein
Reinigungspulver möglichst gleichmäßig auf der Teppichoberfläche verteilt werden kann,
wobei der Tatsache, daß die entsprechenden Reinigungspulver eine gewisse Feuchtigkeit
enthalten und daher die einzelnen Pulverteilchen leicht miteinander verkleben, Rechnung
getragen werden muß.
[0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt nach der Erfindung dadurch, daß das Gerät
kastenförmig ausgebildet und mit einem schräg nach unten verlaufenden, beim Aufbringen
des Reinigungspulvers in Rüttelbewegungen versetzbaren Rüttelboden versehen ist, der
im Bereich seines gegenüber der vorderen Begrenzungswand des Gerätekastens freien
Endes über die ganze Breite Streuöffnungen aufweist, die von einer in senkrechtem
Abstand zum Rüttelboden auf der Innenseite der vorderen Begrenzungswand angeordneten
Deckleiste überdeckt sind, zwischen deren freiem Ende und dem Rüttelboden ein Durchtrittsschlitz
für das Reinigungspulver besteht.
[0005] Infolge der Rüttelbewegungen des schräg angeordneten Rüttelbodens rutscht das Reinigungspulver
zu den an der tiefsten Stelle des Rüttelbodens angeordneten Streuöffnungen und fällt
durch diese auf den Teppich. Durch den von der über den Streuöffnungen vorgesehenen
Deckleiste zum Rüttelboden gebildeten Durchtrittsschlitz wird das Reinigungspulver
den Streuöffnungen nur in einer der Schlitzhöhe entsprechenden dünnen Schicht zugeführt
und somit ein Verstopfen der Streuöffnungen durch das leicht klumpende Reinigungspulver
vermieden.
[0006] Dadurch, daß die Deckleiste auf den Rüttelboden zu geneigt angeordnet ist, bleiben
keine Reste des Reinigungspulvers auf der Deckleiste liegen. Für die gleichmäßige
Verteilung des Reinigungspulvers ist es außerdem förderlich, daß als Streuöffnungen
eine Vielzahl von in Reihe angeordneten Löchern vorgesehen ist.
[0007] Die Rüttelbewegungen des Rüttelbodens lassen sich auf einfache Weise dadurch erzeugen,
daß im Bereich des vorderen Endes an dem Gerätekasten ein durch eine Achse verbundenes
Räderpaar angeordnet und auf der sich mit den Rädern drehenden Achse ein Zahnrad angebracht
ist, das mit einer am Rüttelboden vorgesehenen Nocke kämmt. Die für die Rüttelbewegungen
notwendige bewegliche Verbindung des Rüttelbodens mit dem Gerätekasten wird ohne zusätzliche
Montageteile und -arbeiten dadurch erreicht, daß der Rüttelboden an seiner dem freien
Ende gegenüberliegenden Seite über ein Filmscharnier mit einem festen Bodenteil oder
der Rückwand des Gerätekastens verbunden ist.
[0008] Das Aufbringen und Einarbeiten des Reinigungspulvers wird dadurch in einem Arbeitsgang
ermöglicht, daß der Gerätekasten den Abmessungen eines eine rotierend oder schwingend
angetriebene Bürste enthaltenden Gehäuses eines Einarbeitungsgerätes angepaßt und
derart auf dieses aufsteckbar ist, daß das Räderpaar des Gerätes weiterhin auf dem
Teppich abrollt.
[0009] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird der Anmeldungsgegenstand
nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Gerät in Draufsicht,
Fig. 2 ein Gerät im Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1 und
Fig. 3 ein Gerät im Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1.
[0010] Mit 1 ist ein Gerätekasten bezeichnet, bei dem an der Innenseite seiner vorderen
Begrenzungswand eine Deckleiste 3 angeordnet ist. Der Gerätekasten 1 weist einen Rüttelboden
4 auf, der zur vorderen Begrenzungswand 2 schräg nach unten verläuft. Ober ein Filmscharnier
5 ist der Rüttelboden 4 mit einem im hinteren Abschnitt des Gerätekastens 1 fest angeordneten
Bodenteil 6 verbunden. An den beiden Seiten und an seinem vorderen Ende ist der Rüttelboden
4 durch einen Schlitz 7 von den Seitenwänden 8 und 9 und der vorderen Begrenzungswand
2 getrennt, so daß der Rüttelboden auf- und abbewegt werden kann.
[0011] Die Auf- und Abbewegungen (Rüttelbewegungen) werden durch ein Zahnrad 10, welches
auf einer von einem Räderpaar 11 angetriebenen Achse 12 angeordnet ist und mit einem
am Rüttelboden 4 angeformten Nocken 13 kämmt, bewirkt. Die Achse 12 ist in seitlich
am Gerätekasten nach unten gezogenen Wangen 14 gelagert. Durch die Rüttelbewegungen
des Rüttelbodens 4 wird das in dem Gerätekasten 1 eingefüllte Reinigungspulver 15
durch einen zwischen dem Rüttelboden und der Deckleiste 3 gebildeten Schlitz 16 zu
den an dem freien Ende des Rüttelbodens vorgesehenen Streuöffnungen 17 gefördert.
Durch diese Streuöffnungen 17 fällt das Reinigungspulver auf den zu reinigenden Teppich
18.
[0012] Die Deckleiste 3 ist mit einer auf den Rüttelboden 4 gerichteten Neigung an der vorderen
Begrenzungswand 2 angeordnet. Infolge dieser Neigung bleiben keine Reste des Reinigungspulvers
auf der Deckleiste 3 liegen. Durch den Durchtrittsschlitz 16 gelangt das Reinigungspulver
nur in einer der Höhe des Durchtrittsschlitzes 16 entsprechenden dünnen Schicht zu
den Streuöffnungen 17. In dieser dünnen Schicht besteht nicht die Gefahr des Verklumpens.
Wie aus der Draufsicht in Fig. 1 zu erkennen ist, sind als Streuöffnungen 17 eine
Vielzahl von in einer Reihe angeordneten Löchern vorgesehen. Durch diese Löcher entsteht
ein Siebeffekt, durch den eine Zerkleinerung von eventuell noch vorhandenen Pulverklumpen
bewirkt wird.
[0013] An dem Gerätekasten 1 kann eine Führungsstange 19 fest angebracht oder ansteckbar
sein. Damit kann das Gerät über den Teppich geschoben werden. Ober das Räderpaar 11
wird dabei das Zahnrad 10 angetrieben und dadurch, wie bereits beschrieben, der Rüttelboden
4 in Rüttelbewegungen versetzt. Der Gerätekasten 1 kann in seinen Abmessungen jedoch
auch dem Gehäuse eines mit einer rotierenden oder schwingenden Bürste ausgerüsteten
Einarbeitungsgerätes angepaßt werden, so daß der Gerätekasten auf dieses Gehäuse aufsteckbar
ist. Die Anordnung des Räderpaares 11 ist dabei so getroffen, daß die Räder in aufgesteckten
Zustand des Gerätekastens 1 auf dem Teppich aufliegen und beim Hin- und Herbewegen
des Einarbeitungsgerätes auf dem Teppich abrollen. Dadurch wird wiederum der Rüttelboden
4 in Rüttelbewegung versetzt und das Reinigungspulver über die vor dem Gehäuse des
Einarbeitungsgerätes liegenden Streuöffnungen 17 auf den Teppich aufgebracht. Durch
die Bürste des Einarbeitungsgerätes wird dann das Reinigungspulver sofort in den Teppichflor
eingearbeitet. Durch diese Ausgestaltung des Gerätekastens 1 kann das Aufbringen und
Einarbeiten des Reinigungspulvers in einem einzigen Arbeitsgang erfolgen.
1. Gerät zum Aufbringen eines Reinigungspulvers auf einen Teppich, dadurch gekennzeichnet
, daß das Gerät kastenförmig ausgebildet und mit einem schräg nach unten verlaufenden,
beim Aufbringen des Reinigungspulvers (15) in Rüttelbewegungen versetzbaren Rüttelboden
(4) versehen ist, der im Bereich seines gegenüber der vorderen Begrenzungswand (2)
des Gerätekastens (1) freien Endes über die ganze Breite Streuöffnungen (17) aufweist,
die von einer in senkrechtem Abstand zum Rüttelboden (4) auf der Innenseite der vorderen
Begrenzungswand (2) angeordneten Deckleiste (3) überdeckt sind, zwischen deren freiem
Ende und dem Rüttelboden (4) ein Durchtrittsschlitz (16) für das Reinigungspulver
(15) besteht.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Deckleiste (3) auf den
Rüttelboden (4) zu geneigt angeordnet ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß als Streuöffnungen (17)
eine Vielzahl von in Reihe angeordneten Löchern vorgesehen ist.
4. Gerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß im Bereich des vorderen
Endes an dem Gerätekasten (1) ein durch eine Achse (12) verbundenes Räderpaar (11)
angeordnet und auf der sich mit den Rädern (11) drehenden Achse (12) ein Zahnrad (10)
angebracht ist, das mit einer am Rüttelboden (4) vorgesehenen Nocke (13) kämmt.
5. Gerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß der Rüttelboden (4) an seiner dem freien Ende gegenüberliegenden Seite über
ein Filmscharnier (5) mit einem festen Bodenteil (6) oder der Rückwand des Gerätekastens
(1) verbunden ist.
6. Gerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gerätekasten (1) den Abmessungen eines eine rotierend oder schwingend angetriebene
Bürste enthaltenden Gehäuses eines Einarbeitungsgerätes angepaßt und derart auf dieses
aufsteckbar ist, daß das Räderpaar (11) des Gerätekastens (1) weiterhin auf dem Teppich
abrollt.