[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Klimatisierung, Belüftung, Beheizung oder
Kühlung von Räumen, wobei von oben her in den Raum wenigstens ein Luftstrom geblasen
wird, der um eine stehende Achse kreisend bewegt wird und gegenüber dieser Achse wenigstens
eine Querkomponente aufweist oder sich nach einer Seite fächerförmig verbreitert.
[0002] Die Erfindung betrifft auch eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens mit einer
im Deckenbereich eines Raumes anbringbaren, mit temperierter Luft beschickbaren Düse,
die für die Erzeugung eines gegenüber der durch die Düse verlaufenden Hochachse wenigstens
nach einer Seite eine Querkomponente enthaltenden oder sich nach dieser Seite fächerförmig
verbreiternden, nach unten gerichteten Luftstromes ausgelegt und über eine Antriebseinrichtung.um
die Hochachse drehend antreibbar ist.
[0003] Nach dem genannten Verfahren und mit Anlagen der gegenständlichen Art werden bisher
fast ausschließlich hohe Räume, wie Industriehallen, Sporthallen, Kirchen, Versammlungsräume,
Kaufhäuser usw. klimatisiert, belüftet, beheizt oder gekühlt. Die dem Aufenthaltsbereich,
also dem Bodenbereich des jeweiligen Raumes zuzuführende Luft wird entweder über Luftleitungen
an eine Düse herangeführt oder eine entsprechende Düse ist selbst mit einem Gebläse
und Klimatisierungs-, Beheizungs- oder Kühleinrichtungen, beispielsweise Wärmetauschern,
ausgestattet. Über den zugeführten Luftstrom kann man die Raumluft umwälzen und temperieren
oder auch über zusätzliche Leitungen Frischluft zuführen. Ebenso ist eine Filterung,
Befeuchtung usw. für die Klimatisierung möglich und man kann auch zwischen Frischluftansaug-und
Abluftausblaseleitungen Wärmetauscher vorsehen.
[0004] Nach dem gegenständlichen Verfahren und mit den zu seiner Durchführung bestimmten
Anlagen wird die Luft mit Hilfe des Gebläses dem Aufenthaltsbereich von oben zugeführt
und breitet sich dann im Aufenthaltsraum aus. Dabei kann über einen Luftstrom ein
relativ großer Aufenthaltsbereich versorgt werden, so daß man bei großen Räumen mit
wenigen Luftströmen und damit wenigen Düsen das Auslangen findet. Da sich der Luftstrom
um die Hochachse dreht, werden im Aufenthaltsbereich punktförmige Zugbelästigungen
vermieden. Es kommt im Aufenthaltbereich zu einer gleichmäßigen Durchmischung der
zugeführten Luft mit der Raumluft, weshalb auch Kaltluftseen über dem Boden vermieden
werden. Bei den Anlagen werden Schlitzdüsen mit nebeneinander angeordneten Lamellen
verwendet. Es gibt dabei Düsen, bei denen die Lamellen nur nach einer Seite gegenüber
der Hochachse geneigt sind
r-und auch Düsen mit nach zwei entgegengesetzten Seiten symmetrisch zur Hochachse geneigten
Lamellen. Durch die Neigung der Lamellen und die Blasstärke des Luftstromes wird an
sich die Wurfweite bestimmt. Diese Wurfweite muß so eingestellt sein, daß, abhängig
von der Raumhöhe, auch bei den relativ ungünstigsten Fällen der Boden bzw. Aufenthaltsbereich
des Raumes vom Luftstrom erreicht wird. In der Praxis kommt es aber bei unterschiedlichen
Betriebsbedingungen zu verschiedenen Belüftungswirkungen im Aufenthaltsbereich. Vor
allem ändert sich die Belüftungswirkung im Aufenthaltsbereich abhängig davon, ob beheizt
bzw. gekühlt oder nur belüftet wird. Bei gleichbleibender Blaswirkung und gleichbleibender
Düseneinstellung ergibt sich beim Kühl- bzw. Belüftungsbetrieb eine erhöhte Zugbelästigung
gegenüber dem Heizbetrieb durch die im Aufenthaltsraum im wesentlichen horizontal
strömende Luft.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren anzugeben, das mit einfachen Mitteln bei
verschiedenen Betriebsbedingungen jeweils die Einstellung einer ausreichenden Luftzufuhr
zum Aufenthalts- bzw. Bodenbereich eines Raumes ermöglicht und bei dem trotzdem Zugbelästigungen
von im Aufenthaltsraum befindlichen Personen vermieden werden können. Eine weitere
Teilaufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer zur Durchführung des Verfahrens
geeigneten Anlage.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird prinzipiell dadurch gelöst, daß die Verteilung der über
den Luftstrom zugeführten Luft im Raum durch Einstellung bzw. Einregelung verschiedener
Drehgeschwindigkeiten des Luftstromes um die stehende Achse beeinflußt wird.
[0007] Die grundsätzliche Erkenntnis der Erfindung besteht darin, daß die Wurfweite des
die Düse verlassenden Luftstromes neben den anderen schon erwähnten Faktoren, nämlich
Luftgeschwindigkeit und Einstellung der Düsen auch von der Drehgeschwindigkeit des
Luftstromes abhängt, mit der er um die Achse kreist. Es wurde festgestellt, daß bei
sonst gleichen Bedingungen die Wurfweite um so kleiner wird, je höher .diese Drehgeschwindigkeit
ist und umgekehrt. Es wird damit möglich, die Wurfweite mit einfachsten Mitteln, nämlich
durch Änderung der Drehgeschwindigkeit auf die gewünschten Werte zu bringen. Dabei
können die Gebläseleistung und die Düseneinstellung an der bzw. den den Luftstrom
erzeugenden Düsen unverändert bleiben, was den Vorteil hat, daß insbesondere mit der
Einstellung der Düsen ein für alle Mal eine bestimmte Fächerform oder sonstige Form
des Luftstromes festgelegt und auch erreicht werden kann, daß mit dem Luftstrom tatsächlich
der vorgesehene Bodenbereich bestrichen werden kann. Selbstverständlich kann man auch
Zwischenlösungen wählen, und beispielsweise die Gebläseleistung verändern, wobei dann
mit abnehmender Gebläseleistung auch die Drehgeschwindigkeit des Luftstromes verringert
wird.
[0008] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine ausreichende gleichmäßige Versorgung
eines Aufenthaltsbereiches auch bei relativ geringem Bodenabstand des Ausblasebereiches
des Luftstromes möglich und das erfindungsgemäße Verfahren kann daher auch im Wohnbereich
und nicht nur-in hohen Räumen eingesetzt werden. Neben Ausblasedüsen mit gefächerten
Lamellen können auch Einzelblasdüsen für die Erzeugung des Luftstromes eingesetzt
werden.
[0009] Grundsätzlich kann man eine Regelung oder Einstellung der Drehgeschwindigkeit von
Hand aus über Potentiometer od.dgl. vornehmen und dabei z. B. die Belüftung usw. im
Sitzplatzbereich eines Wohnzimmers entsprechend den momentanen Bedürfnissen oder Wünschen
einstellen. Zusätzlich oder ausschließlich kann man aber auch eine ganz oder teilweise
automatische Einstellung oder Regelung der Drehgeschwindigkeit vornehmen. Im letzteren
Fall kann man die für die Einstellung bzw. Regelung heranzuziehenden Parameter dadurch
erhalten, daß man die Lufttemperatur in verschiedenen Höhenbereichen des Raumes erfaßt
und die Drehgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Größe der Temperaturunterschiede
verändert. Die Heranziehung der Temperaturunterschiede beruht auf der Erkenntnis,
daß die Wurfweite von der Über- bzw. Untertemperatur des Luftstromes gegenüber der
Temperatur jener Luftschicht abhängig ist, in die der Luftstrom eindringt. Beim Heizbetrieb
hat die wärmere Luft des Luftstromes gegenüber der kälteren Luft im Raum eine geringere
Dichte und zeigt daher das Bestreben, hochzusteigen. Überwindet man diesen Auftrieb
durch entsprechende Blasstärke des Luftstromes und eine entsprechende Einstellung
der Ausblasdüsen, so daß der Luftstrom bis in den Aufenthaltsbereich durchdringt,
dann ergibt sich bei einer geringeren Übertemperatur des Luftstromes und gleicher
Einstellung von Gebläse und Düse eine vergrößerte Wurfweite, durch die es zu Zugbelästigungen
im Aufenthaltsbereich kommen kann. Durch Änderung der Drehgeschwindigkeit des Luftstromes
ist hier Abhilfe möglich.
[0010] Die Temperaturdifferenz kann auch zwischen Raumtemperatur und Luftstromtemperatur
durch geeignete Fühler erfaßt werden.
[0011] Bei einer Anlage der eingangs genannten Art zur Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäß
die Drehgeschwindigkeit der Düse über einen Drehzahlregler der Antriebseinrichtung
auf verschiedene Werte einstellbar.
[0012] Dabei kann der Drehzahlregler die Drehgeschwindigkeit der Düse im Sinne einer Verringerung
bei zunehmender Übertemperatur und einer Vergrößerung bei Absinken der Übertemperatur
des Luftstromes gegenüber der Raumtemperatur regeln. Im einfachsten Fall werden Temperaturfühler
zur Erfassung der Raumtemperatur in Bodennähe und der Temperatur des Luftstromes mit
dem Drehzahlregler verbunden. Man kann Temperaturfühler aber auch an anderer Stelle
anbringen oder sonstige Parameter, beispielsweise die Heizleistung einer Beheizungseinrichtung
für den Luftstrom für die Bestimmung der Ubertemperautr des Luftstromes heranziehen.
[0013] Für eine bestimmte Düse und eine bestimmte Gebläseleistung ergibt sich für jede Raumhöhe
und jede Temperaturdifferenz eine bestimmte, günstige Drehzahl der Düse. Man kann
nun für den Temperaturregler einen Speicher vorsehen, in dem den über die Temperaturfühler
erfaßbaren, möglichen Temperaturdifferenzen zugeordnete Drehzahlsteuerwerte gespeichert
sind, deren zugeordnete Drehzahlen der Düse in bestimmten, insbesondere im Aufenthaltsbereich
liegenden Raumhöhen etwa konstante Luftströmungsgeschwindigkeiten bestimmen. Solche
Speieher können als Festwertspeicher ausgeführt werden, wobei man bei der Speicherung
noch die verschiedenen Raumhöhen bzw. verschiedene Aufhängungshöhen der Düse berücksichtigt.
Aus dem Speieher werden zu jeder Temperaturdifferenz Steuerwerte für den Drehzahlregler
abgerufen.
[0014] Weitere Einzlelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes gehen aus der nachfolgenden
Zeichnungsbeschreibung hervor.
[0015] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es
zeigt
Fig. 1 schematisch einen über eine erfindungsgemäße mit einem Gebläse ausgestattete
Anlage zu belüftenden Raum, wobei der momentane Verlauf eines vom Gebläse erzeugten
Luftstromes eingezeichnet wurde,
Fig. 2 ein mit einem Wärmetauscher ausgestattetes Gebläse in Seitenansicht und
Fig. 3 das Gebläse nach Fig. 2 in Unteransicht. Bei der dargestellten Anlage ist an
einem Gebläse ein Lufteinlaßkasten l mit seitlichen Einlaßöffnungen 2 vorgesehen,
der auf einem Gebläsekasten 3 aufgesetzt ist. An den Gebläsekasten 3 schließt ein
Wärmetauscherkasten 4 an, der seitliche Anschlüsse 5, 6 für die Zufuhr eines Heizmittels
über Zu- und Ablaufleitungen 7, 8 aufweist. Der vom Gebläse 3 erzeugte Luftstrom wird
von oben nach unten einem Düsenkasten 9 zugeführt, der unten eine um die Hochachse
drehbare Auslaßdüse 10 trägt, die beim Ausführungsbeispiel aus den Schlitzen zwischen
gegengleich geneigten Lamellen 11, 12 gebildet wird. Die Düse 10 ist am Düsenkasten
9 drehbar gelagert und kann von einem Motor 13 über ein Getriebe 14 um die Hochachse
drehend angetrieben werden.
[0016] Wie Fig. 1 zeigt, bestimmen die Lamellen 11 bzw. die zwischen ihnen vorgesehenen
Schlitze einen sich fächerförmig verbreiternden Luftstrom 15. Ein gegengleicher, in
Fig. 1 nicht dargestellter Luftstrom wird von den Lamellen 12 und den zwischen diesen
vorgesehenen Schlitzen erzeugt. Die Mittelachse 16 des Luftstrahles ist gegenüber
der vertikalen Hochachse, die auch die Drehachse bildet, geneigt. Durch die wirkenden
Auftriebskräfte und die Umlenkung im Bodenbereich ergibt sich ein zwischen den dargestellten
Umhüllungen 17, 18 verlaufender Luftstrahl. Die Neigung der Mittellinie des Luftstrahles
15 kann mit Hilfe der Lamellen 11, 12 in Abhängigkeit von der Raumhöhe von Haus aus
eingestellt werden. Je höher der Raum ist, desto kleiner und je niedriger der Raum
ist, desto größer wird die Neigung gewählt. In den meisten Fällen wird man die Neigung
so wählen, daß die Mittellinie 16 im Aufenthaltsbereich über der Kopfhöhe der dort
befindlichen Personen verläuft. Die fächerförmigen Luftstrahlen 15 rotieren mit der
Düse 10, 11, 12.
[0017] Um zu erreichen, daß unabhängig von der Temperaturdifferenz zwischen der Luft im
Luftstrahl 15 und der Raumluft im Aufenthaltsbereich in diesem Aufenthaltsbereich
eine etwa konstant bleibende Strömungsgeschwindigkeit der Luft auftritt, ist für den
Motor 13 ein Regler 19 vorgesehen, der die Drehzahl dieses Motors in Abhängigkeit
von der Temperaturdifferenz im Sinne einer Verringerung bei zunehmender Übertemperatur
des Luftstrahles 15 gegenüber der Raumtemperatur und einer Vergrößerung bei einer
Verringerung der Temperaturdifferenz bzw. bei einem Absinken der Temperatur des Luftstrahles
unter die Raumtemperatur regelt. Zu diesem Zweck kann der Regler 19 mit im Luftstrahl
15 vorzugsweise noch innerhalb des Düsenkastens 9 angebrachten Temperaturfühlern 21
und mit Temperaturfühlern 22, 23 im Aufenthaltsbereich verbunden sein. Man kann einen
Speicher vorsehen, der jeder festgestellten Temperaturdifferenz eine bestimmte Drehzahl
zuordnet, nach der dann der Regler 19 den Motor 13 regelt.
[0018] Die Temperatur des Luftstromes kann auch indirekt durch Erfassung der Einstellung
eines Reglers 20, der die Zufuhr des Heizmittels zum Wärmetauscher 4 in Abhängigkeit
von der Raumtemperatur regelt, festgestellt werden. Man kann auch für den Motor 13
und den Wärmetauscher 4 gemeinsame Regeleinrichtungen vorsehen.
l. Verfahren zur Klimatisierung, Belüftung, Beheizung oder Kühlung von Räumen, wobei
von oben her in den Raum wenigstens ein Luftstrom (15) geblasen wird, der um eine
stehende Achse kreisend bewegt wird und gegenüber dieser Achse wenigstens eine Querkomponente
aufweist oder sich nach wenigstens einer Seite fächerförmig verbreitert, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verteilung der über den Luftstrom zugeführten Luft im Raum durch Einstellung
bzw. Einregelung verschiedener Drehgeschwindigkeiten des Luftstromes beeinflußt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lufttemperatur in verschiedenen
Höhenbereichen des Raumes bzw. im Luftstrom (15) erfaßt und die Drehgeschwindigkeit
in Abhängigkeit von der Größe der Temperaturunterschiede verändert wird.
3. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einer im Deckenbereich
eines Raumes anbringbaren, mit temperierter Luft beschickbaren Düse (10, 11, 12),
die für die Erzeugung eines gegenüber der durch die Düse verlaufenden Hochachse wenigstens
nach einer Seite eine Querkomponente enthaltenden oder sich nach dieser Seite fächerförmig
verbreiternden, nach unten gerichteten Luftstromes (15) ausgelegt und über eine Antriebseinrichtung
(13, 14) um die Hochachse drehend antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehgeschwindigkeit der Düse (10, 11, 12) über einen Drehzahlregler (19) der Antriebseinrichtung
(13, 14) auf verschiedene Werte einstellbar ist.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehzahlregler (19) die
Drehgeschwindigkeit der Düse (10, 11, 12) im Sinne einer Verringerung bei zunehmender
Übertemperatur und einer Vergrößerung bei Absinken der Ubertemperatur des Luftstromes
(15) gegenüber der Raumtemperatur regelt.
5. Anlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß Temperaturfühler (21,
22, 23) zur Erfassung der Raumtemperatur in Bodennähe und der Temperatur des Luftstromes
(15) mit dem Drehzahlregler (19) verbunden sind.
6. Anlage nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für den Drehzahlregler
(19) ein Speicher vorgesehen ist, in dem den über die Temperaturfühler (21, 22, 23)
erfaßbaren, möglichen Temperaturdifferenzen zugeordnete Drehzahlsteuerwerte gespeichert
sind, deren zugeordnete Drehzahlen der Düse (10, 11, 12) in bestimmten Raumhöhen,
insbesondere im Aufenthaltsbereich, etwa konstante Luftströmungsgeschwindigkeiten
bestimmen.