[0001] Die Erfindung betrifft einen Reflexionsschalldämpfer für Brennkraftmaschinen, bestehend
aus einem mit einem Einlaß-und einem Auslaßstutzen versehenen, geschlossenen Gehäuse,
in dem in axialer Richtung zwei zumindest teilweise einander überlappende Rohre angeordnet
sind, von denen das eine mit dem Einlaßstutzen verbunden ist und auf seinem Umfang
einen Durchlaßbereich aufweist, durch den die Abgase vom Einlaßstutzen in das Innere
des Gehäuses gelangen, und von denen das andere mit dem Auslaßstutzen verbunden ist
und auf seinem-Umfang einen Durchlaßbereich aufweist, durch den die Abgase aus dem
Gehäuse zum Ablaßstutzen gelangen.
[0002] Das Prinzip der Schalldämmung mit Hilfe von Reflexion besteht darin, daß im Schalleitungskanal
ein reflektierendes Hindernis so angeordnet ist, daß möglichst große Anteile der Schallwelle
durch Interferenz der reflektierten mit der einfallenden Schallwelle gelöscht wird.
Dabei ist zu beachten, daß für Schallwellen sowohl im Ausbreitungsweg angeordnete
Wände wie auch Querschnittsänderungen des schallführenden Kanals ein Hindernis darstellen.
Deshalb besteht die einfachste Ausführung eines Reflexionsschalldämpfers aus einem
geschlossenen Gehäuse relativ großen Durchmessers, an das ein Einlaßstutzen und ein
Auslaßstutzen geringeren Durchmessers angeschlossen sind.
[0003] Weiter dienen Schalldämpfer für Brennkraftmaschinen dazu, den lauten, pulsierenden
Gasstrom, den die Brennkraftmaschine durch ihre Auspuffanlage erzeugt, zu glätten
und das Mündungsgeräusch zu reduzieren, das in erster Linie vom Zündgeräusch herrührt.
Die Schalldämmung für Brennkraftmaschinen gestaltet sich deshalb so schwierig, weil
das kritische Geräuschspektrum sehr breitbandig vorliegt, nämlich in einem Bereich
von etwa 50 bis 1000 Hz, was der Grund dafür ist, daß Schalldämpfer für Brennkraftmaschinen
relativ komplizierte Gebilde darstellen, oder daß mehrere Schalldämpfer in Reihe geschaltet
werden müssen, um das Geräuschspektrum möglichst vollständig abzudecken.
[0004] Die Dämpfungswirkung von Reflexionsschalldämpfern läßt sich durch eine zu Drosseleffekten
führende Steuerung des Abgasstromes zusätzlich verbessern.
[0005] Ein Reflexionsschalldämpfer der angegebenen Gattung ist aus der US-PS 3 191 715 bekannt.
Bei diesem bekannten Reflexionsschalldämpfer verlaufen die mit dem Einlaß bzw. dem
Auslaß verbundenen Rohre quer zur Gehäuseachse. Hierdurch soll bewirkt werden, daß
die einströmenden Abgase in etwa die dreifache Gehäuselänge durchlaufen, bevor sie
das Gehäuse wieder verlassen. Der Hauptstrom des Abgases verläuft längs des mit dem
Einlaß verbundenen Rohres, verläßt dieses an seinem offenen Ende etwa in Gehäusemitte,
wird an der Gehäusewandung reflektiert, zwischen den bohren und der Gehäusewandung
mit Richtung auf den Eingang zurückgeleitet, worauf er nach einer weiteren Richtungsumkehr
in das offene, in der Nähe der Gehäusemitte liegende Ende des mit dem Auslaß verbundenen
Rohres eingeleitet wird. Ein wesentlich geringerer Teil des Abgasstroms gelangt über
eine Vielzahl von Schlitzen, die auf den Rohren vorgesehen sind, vom Gehäuseeinlaß
zum Gehäuseauslaß, um eine Expansion des pulsierenden Abgasstroms sowie eine Verringerung
des Strömungswiderstandes zu ermöglichen. Dieser bekannte Reflexionsschalldämpfer
ist nur in einem relativ kleinen, mittleren Frequenzbereich schalldämmend wirksam.
Zudem ist die erreichte Glättung des pulsierenden Abgasstroms nur unvollständig gewährleistet.
Die Einbeziehung der gesamten Gehäusewandung wirkt sich nachteilig auf den Dämmwert
dieses Schalldämpfers aus, da auf diese Weise ein ganz erheblicher Teil des Auspuffgeräusches
über die Gehäusewandung an die Umgebung abgestrahlt wird.
[0006] Ein weiterer Reflexionsschalldämpfer für Brennkraftmaschinen ist aus der DE-PS 617
831 bekannt. Das Gehäuses dieses Schalldämpfers weist schräge Begrenzungsflächen auf
und ist in eine Vielzahl von durch Rohre verschiedenen Durchmessers miteinander verbundene
Kammern unterteilt, die jede für sich einen anderen, relativ schmalen Grenzbereich
des Geräuschspektrums dämmt. Durch die Anordnung der Rohre wird der individuelle Dämmberei-ch
jeder Kammer oberhalb der Kammergrenzfrequenz geringfügig verbessert, ein stufiger
Verlauf der Dämmung bleibt jedoch auch durch diese Maßnahme bestehen. Auch dieser
Schalldämpfer strahlt einen beträchtlichen Anteil des Abgasgeräusches über die Gehäusewandung
an die Umgebung ab.
[0007] Eine Unterteilung in Teilkammern zeichnet auch das aus der DE-PS 626 321 bekannte
Zusatzgerät für Schalldämpfer aus, bei welchem in die einzige Trennwand zwei quer
zueinander verlaufende Rohre verschiedener Länge eingesetzt sind, von denen das eine
mit einem Ende auf der Höhe des Gehäuseeinlasses in der Trennwand eingesetzt ist.
Bei zunehmender Drehzahl der Brennkraftmaschine soll auf diese Weise das dem Einlaß
gegenüberliegende Rohr in immer geringerem Maße für einen glatten Durchgang der Abgase
ausreichen, wodurch die Abgase zu einem Umweg über das zur Eintrittsöffnung versetzt
angeordnete Rohr gezwungen ist, was eine Vergleichmäßigung der Schalldämmung bewirken
soll. Nachteilig ist der mit steigender Drehzahl wachsende Strömungswiderstand dieses
Zusatzgeräts für einen Schalldämpfer, was ungünstige Rückwirkungen auf die Brennkraftmaschine
selbst hat. Außerdem ist die schalldämpfende Wirkung dieses Zusatzgerätes auf einen
sehr engen Frequenzbereich beschränkt.
[0008] Vorwiegend zur Glättung des pulsierenden Abgasstroms dient der aus der US-PS 3 469
652 bekannte Schalldämpfer. Das Dämpfergehäuse selbst ist auf den niederfrequenten
Teil des Geräuschspektrums abgestimmt und an ein Paar gekrümmte, zwischen dem Einlaß
und dem Auslaß verlaufende Rohre akustisch angekuppelt, welche ihrerseits anschließend
an den Einlaß den Auslaß mit einem den Einlaß und den Auslaß verbindenden gekrümmten
Rohr verbunden sind. Der relativ guten Glättung des pulsierenden Abgasstroms steht
bei diesem Schalldämpfer eine schmalbandige Geräuschdämpfung gegenüber, wobei auch
hier über das Dämpfergehäuse ein erheblicher Teil des Geräuschspektrums nach außen
abgestrahlt wird.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen ReflexionsSchalldämpfer der angegebenen
Gattung zu schaffen, der das kritische Geräuschspektrum der Abgase breitbandig bedämpft
und gleichzeitig den pulsierenden Abgasstrom ausreichend glättet, wobei der Aufbau
kompakt, die Herstellung wirtschaftlich möglich und die Zahl der erforderlichen Bauteile,
die einfach ausgebildet sein sollen, möglichst gering sein soll. Außerdem soll durch
die erfindungsgemäße Ausbildung der Gefahr der Korrosion und/oder des Durchbrennens
des Gehäuses entgegengewirkt werden.
[0010] Diese Aufgabe wird in Übereinstimmung mit dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches
dadurch gelöst, daß die Durchlaßbereiche lediglich an den dem jeweiligen anderen Rohr
gegenüberliegenden Seiten vorgesehen sind, daß den Durchlaßbereichen erste Reflexionsschalen
gegenüberliegen, und daß den ersten Reflexionsschalen auf der von den Durchlaßbereichen
abgewandten Seite der Rohre zwei Reflexionsschalen gegenüberliegen. Dadurch wird der
Geräuschanteil des Abgasstromes auf kleinstem Raum in vielfältiger Weise reflektiert,
wobei er bei jeder Reflexion mit einem anderen Hindernis bzw. einem anderen Kanalquerschnitt
konfrontiert wird, was zu einer breitbandigen Dämpfung der Geräuschanteile führt.
Eine direkte Beaufschlagung der Gehäusewände mit den heißen Abgasen ist dabei wirksam
vermieden.
[0011] Der anschließend an den Gehäuseeinlaß mittels der Reflexionsschalen auf die beiden
Rohre aufgeteilte Abgasstrom wird im Bereich des Gehäuseauslasses wieder zusammengeführt,
wodurch die verschiedenfrequenten Geräuschwellen einem weiteren Gangunterschied und
damit weiteren zur Dämpfung beitragenden Auslöschungen ausgesetzt sind.
[0012] Da der Abgasstrom im wesentlichen zwischen den Reflexionsschalen der beiden Rohre
geführt ist, wird die Abstrahlung von Geräuschen über die Gehäusewandung erheblich
herabgesetzt.
[0013] Der lange Weg, welchen der pulsierende Abgasstrom durchlaufen muß, ergibt eine weitgehende
Glättung der Schwingungen des Abgasstroms. All diese vorteilhaften Wirkungen werden
mit einem äußerst kompakten und damit platzsparenden Aufbau und mit zumindest rohrähnlichen
Bauteilen erzielt, die preisgünstig zur Verfügung stehen und eine wirtschaftliche
Herstellung gestatten.
[0014] Vorzugsweise sind die Durchlaßbereiche im wesentlichen über die gesamte Länge der
Rohre ausgebildet und weisen die Form rechteckiger Fenster auf. Dadurch werden die
Geräuschwellen und der Abgasstrom über die gesamte Rohrlänge hinweg zwischen den Rohren
und den Reflexionsschalen sowie zwischen den beiden Rohr-Reflexionsschalensystemen
hinweg reflektiert bzw. geleitet, wodurch die Dämpfungswirkung und die Glättung des
Abgasstromes weiter verbessert wird. Die über einen weiten Bereich offenen Rohre setzen
dem Abgasstrom praktisch keinen Strömungswiderstand entgegen, so daß ungünstige Rückwirkungen
durch einen Stau der Abgase im Schalldämpfer auf die Brennkraftmaschine vermieden
werden.
[0015] Die Rohre sind im wesentlichen über die gesamte Länge zwischen den vorzugsweise parallel
zueinander angeordneten Gehäusestirnwänden überlappend angeordnet, wodurch gewährleistet
ist, daß die Geräuschwellen auch dann, wenn weitgehend offene Rohre verwendet werden,
ausschließlich zwischen den beiden Rohr-Reflexionsschalensystemen geleitet werden,
so daß kein Schall über die Gehäusewandung abgestrahlt wird.
[0016] Um eine Abstrahlung der Abgasgeräusche über die Gehäusestirnwände, mit denen die
Rohre jeweils mit ihren vom Einlaßstutzen bzw. Auslaßstutzen abgewandten Ende dicht
verbunden sind, zu vermeiden, ist es zweckmäßig, die Rohre mit umfangsmäßig geschlossenen
Endbereichen zu versehen, die vorzugsweise relativ kurz sind.
[0017] Eine in der Praxis besonders bedeutsame Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus,
daß die Rohrachsen unter einem spitzen Winkel zueinander verlaufen, wobei der von
den Rohrachsen eingeschlossene Winkel zwischen 3 und 45
0, vorzugsweise etwa 30° beträgt, und wobei der Scheitel des Winkels auf der Einlaßseite
liegt, d.h. daß die Rohre von der Einlaß- zur Auslaßseite hin auseinanderlaufen, so
daß der Weg, den der Abgasstrom von einem Rohr-Reflexionsschalensystem zum anderen
von der Einlaß- zur Auslaßseite hin durchläuft kontinuierlich größer wird und das
kritische Geräuschspektrum nicht nur breitbandig sondern auch sehr gleichmäßig bedämpft
wird.
[0018] Vorzugsweise sind die ersten Reflexionsschalen rohrförmig ausgebildet und weisen
auf der von den Durchlaßbereichen der Rohre abgewendeten Seite ein annähernd über
die gesamte Schalenlänge verlaufendes Reflexionsfenster auf, das in Draufsicht eine
rechteckige Form aufweist und dessen öffnungswinkel bezüglich der Schalenachse zwischen
45° und 90°, insbesondere etwa 60° beträgt.
[0019] Zweckmäßigerweise sind die Enden der ersten Reflexionsschalen mit den Gehäusestirnwänden
dicht verbunden und weisen relativ kurze, umfangsmäßig geschlossene Endbereiche auf,
deren Länge vorzugsweise gleich der Länge der Endbereiche der Rohre ist.
[0020] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß sowohl die ersten wie auch
die zweiten Reflexionsschalen unter einem spitzen Winkel zueinander verlaufen, wobei
der von den ersten Reflexionsschalen eingeschlossene Winkel kleiner ist als der von
den Rohren eingeschlossene Winkel, während der von den zweiten Reflexionsschalen eingeschlossene
Winkel kleiner ist als der von den ersten Reflexionsschalen eingeschlossene Winkel.
Vorzugsweise fallen die Achsen der ersten Reflexionsschale mit den Rohrachsen auf
der Einlaßseite zusammen, während die Achsen der zweiten Reflexionsschalen mit den
Achsen der ersten Reflexionsschalen auf der Auslaßseite im wesentlichen zusammenfallen.
[0021] Vorzugsweise befinden sich die Rohre im wesentlichen innerhalb der ersten Reflexionsschalen.
[0022] Die endseitig mit den Gehäusestirnwänden dicht verbundenen zweiten Reflexionsschalen
weisen öffnungsbereiche auf, die vorteilhafterweise an ihren von den zugeordneten
Reflexionsschalenfenstern abgewandten Seiten vorgesehen sind, wobei die öffnungswinkel
der zweiten Reflexionsschalen bezüglich ihrer Achsen kleiner als 180° sind und insbesondere
bei etwa 90° liegen.
[0023] Zweckmäßigerweise sind die ersten Reflexionsschalen nur teilweise innerhalb der zweiten
Reflexionsschalen angeordnet und zwar derart, daß zwischen den ersten Reflexionsschalen
und den die Öffnungsbereiche begrenzenden Längsrändern der zweiten Reflexionsschalen,
je zwei voneinander getrennte Öffnungsbereiche vorliegen.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung
zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den erfindungsgemäßen Reflexionsschalldämpfer und
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II - II in Figur 1.
[0025] In Figur 1 ist der Strömungsweg der Abgase mit Pfeilen gekennzeichnet. Von der Auspuffanlage
des Motors gelangen die Abgase über einen im oberen Bereich einer ebenen Einlaßstirnwand
8 des Dämpfergehäuses 10 eingesetzten Einlaßstutzen 6 in das Innere des Reflexionsschalldämpfers,
welchen sie über einen im unteren Bereich einer im Abstand von der Einlaßstirnwand
6 parallel zu dieser angeordneten, im wesentlichen gleich ausgebildeten, ebenen Auslaßstirnwand
9 eingesetzten Auslaßstutzen 7 wieder verlassen. Zwischen den beiden Stirnwänden 8,
9 besteht das Dämpfergehäuse 10 aus zwei mit ihren offenen Seiten einander gegenüberliegenden
Zylinderhalbschalen 10', 10", zwischen denen sich ebene und zueinander parallele Gehäuseseitenwände
4, 5 erstrecken.
[0026] Ein mit dem Einlaßstutzen 6 verbundenes Rohr 15 erstreckt sich von der Einlaßstirnwand
8 durch das Dämpfergehäuse 10 schräg nach oben bis zur Auslaßstirnwand 9, mit welcher
es dicht verbunden ist. Ein weiteres Rohr 16 ist mit dem Auslaßstutzen 7 verbunden
und erstreckt sich von der Auslaßwand 9 ebenfalls schräg nach oben bis zur Einlaßstirnwand
8, mit welcher es dicht verbunden ist. Die beiden Rohre 15 und 16 überlappen sich
also vollständig und verlaufen prallel zu den Gehäuseseitenwänden 4 und 5. Die Rohrachsen
15' und 16' schneiden sich links von der Einlaßwand 8 unter einem spitzen Winkel α,
der etwa 30° beträgt. Der Abstand der Rohre 15, 16 an der Einlaßstirnwand 8 ist derart
gewählt, daß die im folgenden noch zu beschreibenden ersten Reflexionsschalen 13,
14 untergebracht werden können.
[0027] Auf einander zugewandten Seiten der Rohre 15 und 16 sind rechteckige Fenster 11,
12 vorgesehen, die sich annähernd über die gesamte Rohrlänge erstrecken und bezüglich
der Rohrachsen 15', 16' einen öffnungswinkel t von etwa 60° aufweisen. Die Rohre 15,
16 weisen jedoch einen kurzen, umfangsmäßig geschlossenen Endbereich auf.
[0028] Jedes der beiden Rohre 15 und 16 ist in zunehmendem Abstand von einer ersten Reflexionsschale
13 bzw. 14 und von einer zweiten Reflexionsschale 21 bzw. 22 umgeben, die stirnseitig
mit den Stirnwänden 8, 9 dicht verbunden sind.
[0029] Die ersten Reflexionsschalen 13, 14 sind rohrförmig ausgebildet und umgeben das zugeordnete
Rohr 15 bzw. 16. Sie weisen auf den von den Fenstern 11, 12 der Rohre 15, 16 abgewandten
Seite rechteckige Fenster 17, 18 auf, die sich fast über die gesamte Länge des Gehäuses
10 erstrecken und einen öffnungswinkel bezüglich der Schalenachse 13', 14' von etwa
90° aufweisen. Die zweiten Reflexionsschalen 21, 22 erstrecken sich über einen Winkel
von etwa 270° und liegen mit ihrer geschlossenen Seite den Fenstern 17, 18 radial
gegenüber. Durch die offene Seite der zweiten Reflexionsschalen 21, 22 erstrecken
sich die ersten Reflexionsschalen 13, 14 mit Abstand von den Längsrändern 21', 22'
der zweiten Reflexionsschalen 21, 22. Hierdurch entstehen axial durchgehende Öffnungsbereiche
19, 19' bzw. 20, 20'.
[0030] Die Achsen der ersten und zweiten Reflexionsschalen 13, 14 bzw. 21, 22 liegen im
wesentlichen in derselben Ebene wie die Achsen 15', 16' der beiden Rohre 15 und 16
und schneiden sich links von der Einlaßstirnwand 8. Der von den Achsen 13', 14' der
ersten Reflexionsschalen 13, 14 eingeschlossene Winkel ß ist kleiner als der von den
Rohrachsen 15', 16' eingeschlossene Winkel α und beträgt etwa 25°. Demgegenüber verlaufen
die zweiten Reflexionsschalen 21, 22 unter einem spitzen Winkel γ zueinander, der
wiederum kleiner ist als der von den ersten Reflexionsschalen 13, 14 eingeschlossene
Winkel und etwa 10° beträgt.
[0031] Nachfolgend soll der Strömungsverlauf der Abgase innerhalb des erfindungsgemäßen
Reflexionsschalldämpfers anhand der Fig. 1 und 2 beschrieben werden.
[0032] Der am Einlaßstutzen 6 des Dämpfergehäuses 10 eintetende Abgasstrom strömt in das
Rohr 1 und tritt aus dem Fenster 11 aus. Er wird teilweise zwischen dem Rohr 15 und
der ersten Reflexionsschale 13 hin- und herreflektiert, während er sich gleichzeitig
auf die Auslaßstirnwand 9 zubewegt, und teilweise durch die erste Reflexionsschale
13 zu deren Fenster 17 gelenkt, durch das er auf die zweite Reflexionsschale 21 gelangt,
wo er zu den Öffnungsbereichen 19, 19' reflektiert bzw. umgelenkt wird. Durch die
öffnungsbereiche 19, 19' strömen die Abgase durch das Gehäuse 10 in die offenen Bereiche
20, 20' der zweiten Reflexionsschale 22. Nach Reflexion bzw. Umlenkung an der zweiten
Reflexionsschale 22 tritt der Abgasstrom durch das Fenster 18 und nach Umlenkung an
der ersten Reflexionsschale 14 durch das Fenster 12 in das Rohr 16 ein, wobei wieder
Vielfachreflexionen auftreten. Entlang des Rohres 16 gelangt der Abgasstrom dann schließlich
zu dem Auslaßstutzen 7.
[0033] Die vielfältig auftretenden Interferenzen innerhalb jedes Rohrschalensystems sowie
von Rohrschalensystem zu Rohrschalensystem bewirkt aufgrund der erfindungsgemäßen
Ausbildung, daß eine Bildung von stehenden Wellen innerhalb des Schalldämpfergehäuses
unterbunden wird. Die stark unterschiedlichen Wege, welche verschiedene Mengen des
Abgasstromes innerhalb des Dämpfergehäuses durchlaufen, führt zu einer Vielzahl von
Auslöschungen, womit das kritische Geräuschspektrum des Abgasstroms effektiv und gleichmäßig
bedämpft wird.
1. Reflexionsschalldämpfer für Brennkraftmaschinen, bestehend aus einem mit einem
Einlaß- und einem Auslaßstutzen versehenen, geschlossenen Gehäuse, in dem in axialer
Richtung zwei zumindest teilweise einander überlappende Rohre angeordnet sind, von
denen das eine mit dem Einlaßstutzen verbunden ist und auf seinem Umfang einen Durchlaßbereich
aufweist, durch den die Abgase vom Einlaßstutzen in das Innere des Gehäuses gelangen,
und von denen das andere mit dem Auslaßstutzen verbunden ist und auf seinem Umfang
einen Durchlaßbereich aufweist, durch den die Abgase aus dem Gehäuse zum Ablaßstutzen
gelangen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlaßbereiche (11, 12) lediglich an den dem jeweiligen
anderen Rohr (17, 18) gegenüberliegenden Seiten vorgesehen sind, daß den Durchlaßbereichen
(11, 12) erste Reflexionsschalen (13, 14) gegenüberliegen, und daß den ersten Reflexionsschalen
(13, 14) auf der von den Durchlaßbereichen (11, 12) abgewandten Seite der Rohre (15,
16) zweite Reflexionsschalen (21, 22) gegenüberliegen.
2. Reflexionsschalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlaßbereiche (11, 12) im wesentlichen über die
gesamte Länge der Rohre (15, 16) ausgebildet sind.
3. Reflexionsschalldämpfer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlaßbereiche (11, 12) in Form rechteckiger Fenster
ausgebildet sind.
4. Reflexionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der öffnungswinkel (( ) der Durchlaßfenster (11, 12) bezüglich
der Rohrachsen (15', 16') zwischen 40 und 60°, vorzugsweise bei etwa 50° liegt.
5. Reflexionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (15, 16) im wesentlichen über die gesamte Länge
zwischen den vorzugsweise parallel zueinander angeordneten Gehäusestirnwänden (8,
9) überlappend angeordnet sind.
6. Reflexionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (15, 16) jeweils mit ihren vom Einlaßstutzen
(6) bzw. Auslaßstutzen (7) abgewandten Ende mit der Gehäusestirnwand (8, 9) dicht
verbunden sind.
7. Reflexionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (15, 16) umfangsmäßig geschlossene Endbereiche
aufweisen, die vorzugsweise relativ kurz sind.
8. - Reflexionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrachsen (15', 16') unter einem spitzen Winkel (cL)
zueinander verlaufen.
9. Reflexionsschalldämpfer nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der von den Rohrachsen (15', 16') eingeschlossene Winkel
(α) zwischen 3 und 45°, vorzugsweise etwa 30° beträgt.
10. Reflexionsschalldämpfer nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Scheitel des Winkels (α) auf der Einlaßseite liegt.
11. Reflexionsschalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Reflexionsschalen (13, 14) rohrförmig ausgebildet
sind und auf der von den Durchlaßbereichen (11, 12) der Rohre (15, 16) abgewendeten
Seite ein annähernd über die gesamte Schalenlänge verlaufendes Reflexionsschalenfenster
(17, 18) aufweisen.
12. Reflexionsschalldämpfer nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reflexionsschalenfenster (17, 18) in Draufsicht eine
rechteckige Form aufweisen.
13. Reflexionsschalldämpfer nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die öffnungswinkel der Reflexionsschalenfenster (17, 18)
bezüglich der Schalenachse ( 13, 14) zwischen 60° und 90°, vorzugsweise bei etwa 800 liegt.
14. Reflexionsschalldämpfer nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der ersten Reflexionsschalen (13, 14) mit den
Gehäusestirnwänden (8, 9) dicht verbunden sind.
15. Reflexionsschalldämpfer nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Reflexionsschalen (13, 14) relativ kurze, umfangsmäßig
geschlossene Endbereiche aufweisen, deren Länge vorzugsweise etwa gleich der Länge
der Endbereiche der Rohre (15, 16) ist.
16. Reflexionsschalldämpfer nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Reflexionsschalen (13, 14) unter einem spitzen
Winkel (ß) zueinander verlaufen, der vorzugsweise zwischen 150 und 35° und insbesondere etwa 25° beträgt.
17. Reflexionsschalldämpfer nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß der von den ersten Reflexionsschalen (13, 14) eingeschlossene
Winkel (ß) kleiner ist als der von den Rohren (15, 16) eingeschlossene Winkel (α).
18. Reflexionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrachsen (15', 16') und die Achsen der ersten Reflexionsschale
(17', 18') auf der Einlaßseite im wesentlichen zusammenfallen.
19. Reflexionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (15, 16) sich im wesentlichen innerhalb der
ersten Reflexionsschalen (13, 14) befinden.
20. Reflexionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungsbereiche (19', 20') der zweiten Reflexionsschalen
(21, 22) an ihren von den zugeordneten Reflexionsschalenfenstern (17, 18) abgewandten
Seiten vorgesehen sind.
21. Reflexionsschalldämpfer nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die öffnungswinkel der zweiten Reflexionsschalen (21,
22) bezüglich ihrer Achsen kleiner als 180° sind und vorzugsweise bei etwa 90° liegen.
22. Reflexionsschalldämpfer nach Anspruch 20 oder 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der zweiten Reflexionsschalen (21, 22) mit den
Gehäusestirnwänden (8, 9) dicht verbunden sind.
23. Reflexionsschalldämpfer nach einem der Ansprüche 20 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Reflexionsschalen (21, 22) unter einem spitzen
Winkel (γ) zueinander verlaufen.
24. Reflexionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der von den zweiten Reflexionsschalen (21, 22) eingeschlossene
Winkel (α) kleiner ist als der von den ersten Reflexionsschalen (13, 14) eingeschlossene
Winkel (β).
25. Reflexionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (17', 18'; 23', 24') der ersten und zweiten
Reflexionsschalen (13, 14; 21, 22) auf der Auslaßseite im wesentlichen zusammenfallen.
26. Reflexionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Reflexionsschalen (13, 14) nur teilweise innerhalb
der zweiten Reflexionsschalen (21, 22) angeordnet sind, derart, daß zwischen den ersten
Reflexionsschalen (13, 14) und den die Öffnungsbereiche begrenzenden Längsrändern
(21', 22') der zweiten Reflexionsschalen (21, 22) je zwei voneinander getrennte Öffnungsbereiche
(19, 19'; 20, 20') vorliegen.
27. Reflexionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Reflexionsschalen (21, 22) mit Abstand von
Zylinderhalbschalen (10', 10'') des Dämpfergehäuses (10) umgeben sind, die durch zueinander
parallele ebene Gehäuseseitenwände (4, 5) miteinander verbunden sind.