(19)
(11) EP 0 158 024 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.10.1985  Patentblatt  1985/42

(21) Anmeldenummer: 85101224.5

(22) Anmeldetag:  06.02.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F16C 33/10, F16D 65/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 02.03.1984 DE 3407678

(71) Anmelder: Bergische Achsenfabrik Fr. Kotz & Söhne
D-51674 Wiehl (DE)

(72) Erfinder:
  • Steiner, Helmut
    D-5276 Wiehl (DE)
  • Ebbinghaus, Wilfried
    D-5276 Wiehl (DE)
  • Paech, Hartmut
    D-5220 Waldbröl (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Lagerbuchse


    (57) Gegenstand der Erfindung ist eine Lagerbuchse für ein Gleitlager (10) einer Bremswelle (6) einer Trommelbremse mit einer an einem Ende auf der Außenseite umlaufenden, ringförmigen Fettkammer (15) für den Fetteintritt, von dieser in axialer Richtung abzweigenden Verteilungskanälen (17) und in deren Verlängerung auf der Innenseite angeordneten, in entgegengesetzter axialer Richtung verlaufenden Schmierkanälen (20). Um die Fettverteilung und die Ausbildung eines geschlossenen Schmierfilmes zu verbessern, wird vorgeschlagen, daß jeder Verteilungskanal (17) in einer Bohrung (8) mundet. die auf der Innenseite durch einen umlaufenden ersten Ringkanal (19) miteinander verbunden sind, daß die Inneren Schmierkanäle (20) zwischen den Verteilunskanälen (17) liegend und parallel zu diesem verlaufend zwischen den Bohrungen (18) an den ersten Ringkanal (19) angeschlossen sind, daß die Schmierkanäle (20) in einen umlaufenden zweiten Ringkanal (21) münden, der an weningstens einen Austrittskanal (22) angeschlossen ist.




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Lagerbuchse für ein Gleitlager einer Bremswelle einer Trommelbremse mit einer an einem Ende auf der Außenseite umlaufenden, ringförmigen Fettkammer für den Fetteintritt, von dieser in axialer Richtung abzweigenden Verteilungskanälen, die in einer Bohrung münden, und auf der Innenseite angeordneten, in entgegengesetzter axialer Richtung verlaufenden Schmierkanälen.,.

    [0002] Bei einer bekannten, für den gleichen Anwendungsfall offenkundig vorbenutzten Lagerbuchse sind die von der Fettkammer ausgehenden Verteilungskanäle unmittelbar über Bohrungen mit den auf der Innenseite in entgegengesetzter Richtung verlaufenden Schmierkanälen verbunden, die am Ende der Lagerbuchse münden und daher freie Austritte haben. Bei dieser bekannten Lagerbuchse ist die Fettverteilung und im Zusammenhang damit die Ausbildung des Schmierfilmes mangelhaft. Dies kommt in erster Linie daher, weil die Schmierkanäle frei austreten und infolgedessen beim Füllen des miteinander kommunizierenden Systems der Verteilungs- und Schmierkanäle ein Fettstau nicht erzeugt werden kann. Außerdem haben die bekannten Lagerbuchsen den Nachteil, daß bedingt durch ihren Einsatz in Trommelbremsen von Straßenfahrzeugen Feuchtigkeit, insbesondere Salzsprühnebel von außen eintreten und die Korrosion begünstigen können.

    [0003] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfach konstruierte Lagerbuchse zu schaffen, die eine bessere Fettverteilung bewirkt und die Ausbildung eines geschlossenen Schmierfilmes ermöglicht, der gegen das Fintreten von Feuchtigkeit abgedichtet ist.

    [0004] Zur technischen Lösung dieser Aufgabe wird folgende Merkmalskombination vorgeschlagen:

    a) alle Bohrungen sind auf der Innenseite durch einen umlaufenden ersten Ringkanal miteinander verbunden;

    b) die inneren Schmierkanäle sind zwischen den Verteilungskanalen liegend und parallel zu diesen verlaufend zwischen den Bohrungen an den ersten Ringkanal angeschlossen;

    c) die Schmierkanäle münden in einem umlaufenden zweiten Ringkanal und

    d) an den zweiten Ringkanal ist wenigstens ein Austrittskanal angeschlossen.



    [0005] Eine nach dieser technischen Lehre ausgebildete Lagerbuchse hat den Vorteil einer erheblich besseren Fettverteilung und ermöglicht schon bei der ersten Fettfüllung die Ausbildung eines geschlossenen Schmierfilmes, weil das Fett in den kommunizierenden System über den ersten inneren Ringkanal besser auf die Schmierkanäle verteilt wird und sich beim Abfluß über den zweiten Ringkanal ein Rückstau bildet, der das Fett in die zwischen den Schmierkanälen liegenden Flächen zwinct. Der Rückstau entsteht bei der Fettfüllung dadurch, daß der Querschnitt des bzw. der Austrittskanäle erheblich geringer als der Querschnitt der Verteilungs- bzw. Schmierkanäle ist. Fin weiterer Vorteil der vorgeschlagenen Konstruktion besteht darin, daß die beiden den Enden der Lagerbuchse auf der Innenseite benachbarten Ringkanäle nach dem Einbringen der Fettfüllung die Wirkung von Ringdichtungen haben, welche das Eintreten von Feuchtigkeit in den Bereich des Schmierfilmes behindern.

    [0006] Bei einer praktischen Ausführungform sind die Verteilungskanäle und die Schmierkanäle zweckmäßig unter einem spitzen Winkel von vorzugsweise 17° zur axialen Richtung verlaufend angeordnet, um ihre Gesamtlange und damit die mit Fett benetzte Oberfläche der Bremswelle zu vergrößern. Der Abstand der Schmierkanäle wird zweckmäßig so gewahlt, daß er etwa dem Hub der Bremswelle entspricht, so da3 standig ein geschlossener Schmierfiln aufrechterhalten wird.

    [0007] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Lagerbuchse in Ansichten, Schnitten und Abwicklungen dargestellt worden ist. In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1 eine Trommelbremse mit einem in einer Bremsbrücke angeordneten Gleitlager für die Bremswelle im Längsschnitt;

    Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des in der Fig. 1 dargestellten Gleitlagers zur Veranschaulichung der Lage einer Lagerbuchse;

    Fig. 3 eine Lagerbuchse in Ansicht von außen;

    Fig. 4 dieselbe Lagerbuchse entlang der Linie IV-IV in Fig. 3 geschnitten in Ansicht;

    Fig. 5 eine Abwicklung derselben Lagerbuchse in Ansicht von außen;

    Fig. 6 eine Abwicklung derselben Lagerbuchse in Ansicht von innen.



    [0008] Auf einem mit strichpunktierten Linien angedeuteten Achskörper 1 ist eine Bremsbrücke 2 befestigt. In der Bremsbrücke 2 ist am unteren Ende ein Stützlager 3 für mit einer Bremstrommel 4 zusammenwirkende Bremsbacken 5 angeordnet, die über eine Bremswelle 6 mit einem Bremsnocken 7 gespreizt werden können. Die Bremswelle 6) wird mit einen Brenshebel 8 betätigt und ist in einen mit dem Achskörper 1 verbundenen Seützlager 9 und in einem in der Bremsbrücke 2 befestigten Gleitlager 10 gelagert.

    [0009] Das Gleitlager 10 besteht aus einer in der Bremsbrücke 2 be- festigten äußeren Lagerschale 11 und einer in diese eingepreßten Lagerbuchse 12 aus Messing, Bronze oder einem als Lagerwerkstoff geeigneten Sintermetall. Die Lagerbuchse 12 wird mit Distanzringen 13 und Sprengringen 14 in ihrer Position fixiert.

    [0010] Die Lagerbuchse 12 besitzt auf ihrer Außenseite an einem Ende eine umlaufende, ringförmige Fettkammer 15, die teilweise unter einem in der Lagerschale 11 vorgesehenen Schmiernippel 16 liegt. Von der Fettkammer 15 gehen mehrere, im dargestellten Ausführungsbeispiel vier Verteilungskanäle 17 aus, die am anderen Ende der Lagerbuchse 12 in Bohrungen 18 münden. Auf der Innenseite sind alle Bohrungen 18 durch einen umlaufenden, ersten Ringkanal 19 miteinander verbunden. Von dem ersten Ringkanal 19 gehen mehrere, in dargestellten Ausführungsbeispiel acht Schmierkanäle 20 aus, die am anderen Ende der Lagerbuchse 12 an einen umlaufenden, zweiten Ringkanal 21 angeschlossen sind. An den zweiten Ringkanal 21 sind mehrere, im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Austrittskanäle 22 angeschlossen.

    [0011] Die Verteilungskanäle 17 und Schmierkanäle 20 verlaufen,parallel zueinander und sind unter einem Winkel von cirka 17° zur axialen Richtung geneigt. Zwischen zwei Verteilungskanälen 17 sind jeweils zwei Schmierkanäle 20 angeordnet, so daß die Anzahl der Schmierkanäle 20 doppelt so groß ist wie die Anzahl der Verteilungskanäle 17.

    [0012] Das Fett wird durch den Schmiernippel 16 eingepreßt und verteilt sich sodann über die Fettkammer 15, die Verteilungskanäle 17, die Bohrungen 18 und den ersten Ringkanal 19 in die Schmierkanäle 20. Der Fettüberschuß kann durch den zweiten Ringkanal 21 und die beiden Austrittskanäle 22 ins Freie austreten. Mit dem austretenden Fett wird angezeigt, daß die Schmierkanäle 20 gefüllt sind.

    B e z u g s z e i e h e n l i s t e



    [0013] 

    1 Achskörper

    2 Bremsbrücke

    3 Stützlager

    4 Bremstrommel

    5 Bremsbacken

    6 Bremswelle

    7 Bremsnocken

    8 Bremshub

    9 Stützlager

    10 Gleitlager

    11 Lagerschale

    12 Lagerbuchse

    13 Distanzring

    14 Sprengring

    15 Fettkammer

    16 Schmiernippel

    17 Verteilungskanal

    18 Bohrung

    19 Ringkanal (erster)

    20 Schmierkanal

    21 Ringkanal (zweiter)

    22 Austrittskanal




    Ansprüche

    1. Lagerbuchse für ein Gleitlager einer Bremswelle einer Trommelbremse mit einer an einem Ende auf der Außenseite umlaufenden, ringförmigen Fettkammer für den Fetteintritt, von dieser in axialer Richtung abzweigenden Verteilungskanälen, die in einer Bohrung münden und auf der Innenseite angeordneten, in entgegengesetzter axialer Richtung verlaufenden Schmierkanälen, dadurch gekennzeichnet ,

    a) daß die Bohrungen (18) auf der Innenseite durch einen umlaufenden ersten Ringkanal (19) miteinander verbunden sind,

    b) daß die inneren Schmierkanäle (20) zwischen den Verteilungskanälen (17) liegend und parallel zu diesen verlaufend zwischen den Bohrungen (18) an den ersten Ringkanal (19) angeschlossen sind,

    c) daß die Schmierkanäle (20) in einem verlaufenden zweiten Ringkanal (21) münden und

    d) daß an dem zweiten Ringkanal (21) wenigstens ein Austrittskanal (22) angeschlossen ist.


     
    2. Lagerbuchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilungskanäle (17) und die Schmierkanäle (20) unter einem spitzen Winkel von vorzugsweise 17° zur axialen Richtung verlaufend angeordnet sind.
     
    3. Lagerbuchse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Schmierkanäle (20) etwa dem Hub der Bremswelle (16) entspricht.
     
    4. Lagerbuchse nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Ringkanal (21) zwischen der Fettkammer (15) und dem Außenrand der Lagerbuchse (12) angeordnet ist.
     
    5. Lagerbuchse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Schmierkanäle (20) größer, vorzugsweise doppelt so groß wie die Anzahl der Verteilungskanäle (17) ist.
     
    6. Lagerbuchse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Austrittskanäle (22) kleiner als die Anzahl der Schmierkanäle (20) ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht