[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Lagerbuchse für ein Gleitlager einer Bremswelle
einer Trommelbremse mit einer an einem Ende auf der Außenseite umlaufenden, ringförmigen
Fettkammer für den Fetteintritt, von dieser in axialer Richtung abzweigenden Verteilungskanälen,
die in einer Bohrung münden, und auf der Innenseite angeordneten, in entgegengesetzter
axialer Richtung verlaufenden Schmierkanälen.,.
[0002] Bei einer bekannten, für den gleichen Anwendungsfall offenkundig vorbenutzten Lagerbuchse
sind die von der Fettkammer ausgehenden Verteilungskanäle unmittelbar über Bohrungen
mit den auf der Innenseite in entgegengesetzter Richtung verlaufenden Schmierkanälen
verbunden, die am Ende der Lagerbuchse münden und daher freie Austritte haben. Bei
dieser bekannten Lagerbuchse ist die Fettverteilung und im Zusammenhang damit die
Ausbildung des Schmierfilmes mangelhaft. Dies kommt in erster Linie daher, weil die
Schmierkanäle frei austreten und infolgedessen beim Füllen des miteinander kommunizierenden
Systems der Verteilungs- und Schmierkanäle ein Fettstau nicht erzeugt werden kann.
Außerdem haben die bekannten Lagerbuchsen den Nachteil, daß bedingt durch ihren Einsatz
in Trommelbremsen von Straßenfahrzeugen Feuchtigkeit, insbesondere Salzsprühnebel
von außen eintreten und die Korrosion begünstigen können.
[0003] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfach konstruierte
Lagerbuchse zu schaffen, die eine bessere Fettverteilung bewirkt und die Ausbildung
eines geschlossenen Schmierfilmes ermöglicht, der gegen das Fintreten von Feuchtigkeit
abgedichtet ist.
[0004] Zur technischen Lösung dieser Aufgabe wird folgende Merkmalskombination vorgeschlagen:
a) alle Bohrungen sind auf der Innenseite durch einen umlaufenden ersten Ringkanal
miteinander verbunden;
b) die inneren Schmierkanäle sind zwischen den Verteilungskanalen liegend und parallel
zu diesen verlaufend zwischen den Bohrungen an den ersten Ringkanal angeschlossen;
c) die Schmierkanäle münden in einem umlaufenden zweiten Ringkanal und
d) an den zweiten Ringkanal ist wenigstens ein Austrittskanal angeschlossen.
[0005] Eine nach dieser technischen Lehre ausgebildete Lagerbuchse hat den Vorteil einer
erheblich besseren Fettverteilung und ermöglicht schon bei der ersten Fettfüllung
die Ausbildung eines geschlossenen Schmierfilmes, weil das Fett in den kommunizierenden
System über den ersten inneren Ringkanal besser auf die Schmierkanäle verteilt wird
und sich beim Abfluß über den zweiten Ringkanal ein Rückstau bildet, der das Fett
in die zwischen den Schmierkanälen liegenden Flächen zwinct. Der Rückstau entsteht
bei der Fettfüllung dadurch, daß der Querschnitt des bzw. der Austrittskanäle erheblich
geringer als der Querschnitt der Verteilungs- bzw. Schmierkanäle ist. Fin weiterer
Vorteil der vorgeschlagenen Konstruktion besteht darin, daß die beiden den Enden der
Lagerbuchse auf der Innenseite benachbarten Ringkanäle nach dem Einbringen der Fettfüllung
die Wirkung von Ringdichtungen haben, welche das Eintreten von Feuchtigkeit in den
Bereich des Schmierfilmes behindern.
[0006] Bei einer praktischen Ausführungform sind die Verteilungskanäle und die Schmierkanäle
zweckmäßig unter einem spitzen Winkel von vorzugsweise 17° zur axialen Richtung verlaufend
angeordnet, um ihre Gesamtlange und damit die mit Fett benetzte Oberfläche der Bremswelle
zu vergrößern. Der Abstand der Schmierkanäle wird zweckmäßig so gewahlt, daß er etwa
dem Hub der Bremswelle entspricht, so da3 standig ein geschlossener Schmierfiln aufrechterhalten
wird.
[0007] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in denen eine bevorzugte
Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Lagerbuchse in Ansichten, Schnitten
und Abwicklungen dargestellt worden ist. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Trommelbremse mit einem in einer Bremsbrücke angeordneten Gleitlager für
die Bremswelle im Längsschnitt;
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des in der Fig. 1 dargestellten Gleitlagers zur
Veranschaulichung der Lage einer Lagerbuchse;
Fig. 3 eine Lagerbuchse in Ansicht von außen;
Fig. 4 dieselbe Lagerbuchse entlang der Linie IV-IV in Fig. 3 geschnitten in Ansicht;
Fig. 5 eine Abwicklung derselben Lagerbuchse in Ansicht von außen;
Fig. 6 eine Abwicklung derselben Lagerbuchse in Ansicht von innen.
[0008] Auf einem mit strichpunktierten Linien angedeuteten Achskörper 1 ist eine Bremsbrücke
2 befestigt. In der Bremsbrücke 2 ist am unteren Ende ein Stützlager 3 für mit einer
Bremstrommel 4 zusammenwirkende Bremsbacken 5 angeordnet, die über eine Bremswelle
6 mit einem Bremsnocken 7 gespreizt werden können. Die Bremswelle 6) wird mit einen
Brenshebel 8 betätigt und ist in einen mit dem Achskörper 1 verbundenen Seützlager
9 und in einem in der Bremsbrücke 2 befestigten Gleitlager 10 gelagert.
[0009] Das Gleitlager 10 besteht aus einer in der Bremsbrücke 2 be- festi
gten äußeren Lagerschale 11 und einer in diese eingepreßten Lagerbuchse 12 aus Messing,
Bronze oder einem als Lagerwerkstoff geeigneten Sintermetall. Die Lagerbuchse 12 wird
mit Distanzringen 13 und Sprengringen 14 in ihrer Position fixiert.
[0010] Die Lagerbuchse 12 besitzt auf ihrer Außenseite an einem Ende eine umlaufende, ringförmige
Fettkammer 15, die teilweise unter einem in der Lagerschale 11 vorgesehenen Schmiernippel
16 liegt. Von der Fettkammer 15 gehen mehrere, im dargestellten Ausführungsbeispiel
vier Verteilungskanäle 17 aus, die am anderen Ende der Lagerbuchse 12 in Bohrungen
18 münden. Auf der Innenseite sind alle Bohrungen 18 durch einen umlaufenden, ersten
Ringkanal 19 miteinander verbunden. Von dem ersten Ringkanal 19 gehen mehrere, in
dargestellten Ausführungsbeispiel acht Schmierkanäle 20 aus, die am anderen Ende der
Lagerbuchse 12 an einen umlaufenden, zweiten Ringkanal 21 angeschlossen sind. An den
zweiten Ringkanal 21 sind mehrere, im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Austrittskanäle
22 angeschlossen.
[0011] Die Verteilungskanäle 17 und Schmierkanäle 20 verlaufen,parallel zueinander und sind
unter einem Winkel von cirka 17° zur axialen Richtung geneigt. Zwischen zwei Verteilungskanälen
17 sind jeweils zwei Schmierkanäle 20 angeordnet, so daß die Anzahl der Schmierkanäle
20 doppelt so groß ist wie die Anzahl der Verteilungskanäle 17.
[0012] Das Fett wird durch den Schmiernippel 16 eingepreßt und verteilt sich sodann über
die Fettkammer 15, die Verteilungskanäle 17, die Bohrungen 18 und den ersten Ringkanal
19 in die Schmierkanäle 20. Der Fettüberschuß kann durch den zweiten Ringkanal 21
und die beiden Austrittskanäle 22 ins Freie austreten. Mit dem austretenden Fett wird
angezeigt, daß die Schmierkanäle 20 gefüllt sind.
B e z u g s z e i e h e n l i s t e
[0013]
1 Achskörper
2 Bremsbrücke
3 Stützlager
4 Bremstrommel
5 Bremsbacken
6 Bremswelle
7 Bremsnocken
8 Bremshub
9 Stützlager
10 Gleitlager
11 Lagerschale
12 Lagerbuchse
13 Distanzring
14 Sprengring
15 Fettkammer
16 Schmiernippel
17 Verteilungskanal
18 Bohrung
19 Ringkanal (erster)
20 Schmierkanal
21 Ringkanal (zweiter)
22 Austrittskanal
1. Lagerbuchse für ein Gleitlager einer Bremswelle einer Trommelbremse mit einer an
einem Ende auf der Außenseite umlaufenden, ringförmigen Fettkammer für den Fetteintritt,
von dieser in axialer Richtung abzweigenden Verteilungskanälen, die in einer Bohrung
münden und auf der Innenseite angeordneten, in entgegengesetzter axialer Richtung
verlaufenden Schmierkanälen, dadurch gekennzeichnet ,
a) daß die Bohrungen (18) auf der Innenseite durch einen umlaufenden ersten Ringkanal
(19) miteinander verbunden sind,
b) daß die inneren Schmierkanäle (20) zwischen den Verteilungskanälen (17) liegend
und parallel zu diesen verlaufend zwischen den Bohrungen (18) an den ersten Ringkanal
(19) angeschlossen sind,
c) daß die Schmierkanäle (20) in einem verlaufenden zweiten Ringkanal (21) münden
und
d) daß an dem zweiten Ringkanal (21) wenigstens ein Austrittskanal (22) angeschlossen
ist.
2. Lagerbuchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilungskanäle
(17) und die Schmierkanäle (20) unter einem spitzen Winkel von vorzugsweise 17° zur
axialen Richtung verlaufend angeordnet sind.
3. Lagerbuchse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
der Schmierkanäle (20) etwa dem Hub der Bremswelle (16) entspricht.
4. Lagerbuchse nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Ringkanal (21) zwischen der Fettkammer (15) und dem Außenrand der Lagerbuchse (12)
angeordnet ist.
5. Lagerbuchse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl
der Schmierkanäle (20) größer, vorzugsweise doppelt so groß wie die Anzahl der Verteilungskanäle
(17) ist.
6. Lagerbuchse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl
der Austrittskanäle (22) kleiner als die Anzahl der Schmierkanäle (20) ist.