[0001] Die Erfindung betrifft einen Pumpenventilkopf für eine mehrkolbige Hochdruckpumpe
bestehend aus einem an jedem Pumpenzylinder angeschlossenen Ventilkopfgehäuse mit
einander in bezug auf den Pumpenzylinder gegenüberliegenden Saugstutzen mit Saugleitung
und Saugventil sowie Druckstutzen mit Druckleitung und Druckventil.
[0002] Um bei solchen Pumpenventilköpfen Rißbildungen infolge hoher Beanspruchung im Bereich
des Pumpenzylinders zu vermeiden, ist ein .Pumpenventilkopf nach der GB-A 1 027 934
so ausgebildet, daß das Ventilkopfgehäuse eine Zentralbohrung sowie im Saugstutzen
und Druckstutzen jeweils eine von der Zentralbohrung abzweigende Querbohrung aufweist.
Dabei sind in die Zentralbohrung eine Verteilerbuchse und in die. Querbohrungen den
Saugkanal und den Druckkanal bildende sowie Saugventil und Druckventil umgebende Buchsen
eingesetzt und verspannt. Weiterhin ist die Verteilerbuchse im Pumpenzylinder als
Panzerbuchse ausgebildet, unter Bildung eines abgedichteten Ringspaltes in die Zentralbohrung
eingesetzt und die das Druckventil umgebende Buchse weist mindestens eine radiale
Druckmitteldurchtrittsbohrung auf.
[0003] Mit einer derartigen Anordnung ist es noch nicht möglich, sämtliche hochbeanspruchten
Pumpenkopfzonen insbesondere im Bereich von Druckventil und Saugventil vor Rißbildung
zu schützen. Um das zu erreichen, ist nach der DE-A-2 940 606 vorgesehen, auch die
das Druck- und Saugventil umgebenden Buchsen als Panzerbuchsen auszuführen und beide
Buchsen unter Bildung von Ringspalten in die zugeordneten Querbohrungen einzusetzen.
Dabei verbindet die Druckmitteldurchtrittsbohrung in der das Druckventil umgebenden
Buchse den Druckkanal hinter den Druckventilen mit dem die druckseitige Panzerbuchse
umgebenden Ringspalt und dieser Ringspalt kommuniziert mit den saugseitigen Ringspalten,
und sämtliche Ringspalten sind zur Bildung eines sämtliche Panzerbuchsen umgebenden
Druckmittelmantels gegen Druckmittelaustritt abgedichtet. Diese als hydrostatisch
gepanzerter Pumpenkopf bezeichnete Bauform hat sich an sich bewährt.
[0004] Es hat sich nun aber gezeigt, daß insbesondere bei Mehrkolbenpumpen, z.B. Drei- oder
Vierkolbenpumpen, beim überschreiten eines bestimmten Förderdruckes von z.B. 1 300
bar, auf der Saugseite des Pumpenkopfes die mechanische Verspannung der Innenteile
durch die axiale Gewindekraft nicht mehr ausreicht. Bei dem bekannten Ventilkopf erfolgt
die Aufrechterhaltung des Kraftschlusses mittels von Hand aufgebrachter axialer Gewindekraft.
Das reicht erfahrungsgemäß bis zu einem maximalen Betriebsdruck von etwa 1 300 bar
aus. Beim Überschreiten dieser Druckschwelle verursachen die elastischen Verformungen
im Rhythmus der Pumpenstöße die Bildung von Spielräumen zwischen den aufeinandergeschichteten
Bauteilen der saugseitig angeordneten Ventilbauelemente, die sich unter Entfaltung
einer erheblichen Schlagwirkung jeweils wieder schließen müssen und somit bei längerem
Betrieb Schäden hervorrufen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Pumpenventilkopf der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem saugseitig die Innenteile bei geringem konstruktivem Aufwand
und einfacher Herstellung derart mechanisch verspannt sind, daß auch bei längerem
Betrieb und einem maximalen Betriebsdruck beispielsweise oberhalb von 1 300 bar Schäden
vermieden werden.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in den Innenraum des Saugstutzens endseitig
auf seiner dem Zylinderraum abgewandten Seite in einen Zwischenraum zwischen einem
Abschlußteil, z.B. einer Stirnplatte, des Saugventils und einem Verschlußteil des
Saugstutzens eine Verbindungsleitung mündet, die mit dem Druckraum hinter den Druckventilen
des Druckstutzens in Verbindung steht, und zwar insbesondere über wenigstens eine
Druckmitteldurchtrittsbohrung in einer das Druckventil umgebenden Buchse sowie über
Ringspalte am Außenumfang der das Druckventil umgebenden Buchse, der den Plunger umgebenden
Verteilerbuchse und einer dem Saugventil zugeordneten Buchse.
[0007] Hierdurch wird erreicht, daß der bei Mehrkolbenpumpen als quasi-statisch anzusehende
Betriebsdruck im Druckkanal hinter den Druckventilen des Druckstutzens hinter das
Abschlußteil des Ventilraums, z.B. die Stirnplatte, bzw. unter eine an diesem, ggf.
unter Zwischenschaltung einer Distanzscheibe, anliegende Kolbenscheibe gebracht wird.
Dadurch werden saugseitig sämtliche Einbauteile im Ventilkörper unter einer funktionsgerechten
Vorspannkraft gehalten. Diese paßt sich selbsttätig jedem Betriebszustand an, da sie
abhängig vom jeweiligen Förderdruck ist.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen.
[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Pumpenventilkopf nach der Erfindung im Bereich der Saugseite im
Vertikalschnitt.
Fig. 2 zeigt den Pumpenventilkopf von Fig. 1 ausschnittweise und im Vertikalschnitt
im Bereich der Druckseite.
[0010] In einem einen Plunger 26 aufnehmenden, nicht dargestellten Pumpenzylinder ist eine
Verteilerbuchse 1 gehalten. Am Pumpenzylinder ist weiterhin ein saugseitiges Ventilkopfgehäuse
gehalten, das einen Saugstutzen 3 aufnimmt und in seinem Innern eine Saugleitung 4
und ein Saugventil 5, dessen Ventilteller 10 fliegend in einer Ventilfeder 9 gelagert
ist, aufweist. Das Ventilkopfgehäuse weist eine Zentralbohrung 12 zur Aufnahme der
Verteilerbuchse 1 sowie im Saugstutzen 3 eine von der Zentralbohrung 12 abzweigende
Querbohrung 13 auf. In die Querbohrung 13 ist eine den Ventilteller 10 und die Ventilfeder
9 umgebende Buchse 11, eine Panzerbuchse, eingesetzt und verspannt. Die Buchse 11
und der Ventilteller 10 liegen auf einem den Ventilsitz bildenden Einbaukörper 21
mit getrennten Durchflußbohrungen 22 zur Beaufschlagung des Ventiltellers 10 auf.
Der Einbaukörper 21 liegt auf einem Abschlußteil des Ventilraums, einer Stirnplatte
20, auf. Auf der gegenüberliegenden Seite wird die Buchse 11 von einer Buchse 14 gehalten.
An dieser Buchse 14 liegt zur axialen Ausrichtung des Saugkanals 4 eine weitere Buchse
17 an, die über eine beidseitig konisch zulaufende Linsendichtung 29 an der Verteilerbuchse
1 radial ausgerichtet gehalten ist. Die Verteilerbuchse 1 weist im Bereich der Querbohrung
13 eine Ringnut 18 auf, die durch einen Ringspalt 15 im Saugstutzen 3 bzw. Ventilkopfgehäuse
verlängert ist. Um die Buchse 17 herum ist ebenfalls ein Ringspalt 15 gebildet, von
dem die Verbindungsleitung 2 abzweigt, die durch eine Zentrierbuchse 32 über einen
Ringraum 34 und vorzugsweise drei Radialnuten 35 in den Zwischenraum zwischen zwei
Kolbenscheiben 7, 8 mündet. Die Kolbenscheiben 7, 8 sind in einer Zylinderplatte 30
gleitbar gehalten und mittels eines Schraubverschlusses 19 verspannt. Zwischen der
Kolbenscheibe 7 und der Stirnplatte 20 liegt eine Distanzscheibe 33, die den Spalt
zwischen Saugstutzen 3 und Zylinderplatte 30 überbrückt und die Kolbenscheiben 7,
8 gegen Herausdrücken aus der Zylinderplatte 30 sichert. Vorzugsweise ist die Zylinderplatte
30 mit den Kolbenscheiben 7, 8 als Baukasteneinheit ausgebildet, die sich auch zur
Nachrüstung von Pumpen eignet.
[0011] Der Schraubverschluß 19, der eine Lüftungsbohrung 25 aufweist, ist in einem Flansch
36 gehalten, der seinerseits durch Befestigungsschrauben 37 am Saugstutzen 3 gehalten
ist. Am Saugstutzen 3 ist ein Gehäuse 31 für die Saugleitung 4 gehalten. Alle abzudichtenden
Spalten sind durch Dichtungsmittel, z.B. 0-Ringe, wie der in der Buchse 14 befindliche
0-Ring 16, abgedichtet. Die Verteilerbuchse 1 weist eine Durchflußbohrung 28 für die
Saugleitung 4 auf, die in den Zylinderraum 27 mündet. In die Verbindungsleitung 2
mündende Montagebohrungen sind durch Schraubzapfen 38 verschlossen.
[0012] Fig. 2 zeigt zusätzlich den Druckstutzen 6 und weiterhin einen in eine der Panzerbuchse
14 vorgelagerten weiteren Panzerbuchse 41 hineinragenden vorkragenden Zapfen 23 mit
einer Einschnürung, an die sich ein Montagekopf 24 für das zugeordnete Druckventil
39 anschließt. Im Bereich der Einschnürung des Zapfens 23 sind Druckmitteldurchtrittsbohrungen
40 zu den Ringspalten 15 vorgesehen. Wie die Kreuzschraffierung in Fig. 2 erkennen
läßt, sind die Verteilerbuchse 1 und die Buchsen 14 derart eingesetzt, daß sie von
miteinander kommunizierenden Ringspalten 15 umgeben sind. Dadurch sind sie an ihrem
äußeren Umfang von einem Flüssigkeitsmantel, der unter dem jeweiligen Förderdruck
steht, ummantelt. Sie werden dadurch gleichsam durch einen hydrostatischen Außendruck
vorgespannt, so daß sie höheren Förderdrücken standhalten können.
[0013] Die Wirkungsweise dieses mit Hydrokompensator versehenen gepanzerten Ventilkopfes
ist folgende: Beim Betrieb der Pumpe kann sich der Förderdruck aus dem Druckkanal
hinter dem Druckventil 39 des Druckstutzens 6 durch die Druckmitteldurchtrittsbohrung
40 der das Druckventil 39 umgebenden Buchse 41 über die Ringspalte 15 sowie die Verbindungsleitung
2 in den Zwischenraum zwischen den Kolbenscheiben 7 und 8 fortsetzen und sorgt damit
für eine kraftschlüssige Verbindung der spielfrei aneinanderliegenden Bauteile zwischen
Kolbenscheibe 7 und Verteilerbuchse 1. Durch den vom Flansch 36 und Befestigungsschrauben
37 gehaltenen Schraubverschluß 19 werden sowohl die Einbauteile im Druckstutzen 6
als auch im Saugstutzen 3 und auch die Verteilerbuchse 1 fest in ihrer Lage gehalten.
1. Pumpenventilkopf für eine mehrkolbige Hochdruckpumpe bestehend aus einem an jeden
Pumpenzylinder angeschlossenen Ventilkopfgehäuse mit einander in bezug auf den Pumpenzylinder
gegenüberliegenden Saugstutzen (3) mit Saugleitung und Saugventil (5) sowie Druckstutzen
(6) mit Druckleitung und Druckventil (39), dadurch gekennzeichnet, daß in den Innenraum
des Saugstutzens (3) endseitig auf seiner dem Zylinderraum (27) abgewandten Seite
in einen Zwischenraum zwischen einem Abschlußteil (20) des Saugventils (5) und einem
Verschlußteil (19) des Saugstutzens (3) eine Verbindungsleitung (2) mündet, die mit
dem Druckraum hinter den Druckventilen (39) des Druckstutzens (6), vorzugsweise über
wenigstens eine Druckmitteldurchtrittsbohrung (40) in einer das Druckventil (39) umgebenden
Buchse (41) sowie über Ringspalte (15) am Außenumfang der das Druckventil (39) umgebenden
Buchse (41), der den Plunger (26) umgebenden Verteilerbuchse (1) und einer dem Saugventil
(5) zugeordneten Buchse (17), in Verbindung steht.
2. Ventilkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Abschlußteil (20)
und Verschlußteil (19) eine Kolbenscheibe (8) angeordnet ist und die Verbindungsleitung
(2) in den Zwischenraum zwischen der Kolbenscheibe (8) und dem Abschlußteil (20) mündet.
3. Ventilkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Abschlußteil (20)
und Verschlußteil (19) zwei Kolbenscheiben (7, 8) aneinanderliegend angeordnet sind
und die Verbindungsleitung (2) in den Zwischenraum zwischen den beiden Kolbenscheiben
(7, 8), vorzugsweise über einen Ringraum (34) und Radialnuten (35), mündet.
4. Ventilkopf nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenscheibe
(8) bzw. die Kolbenscheiben (7, 8) in einer Zylinderplatte (30) gehalten sind, die
endseitig an dem Saugstutzen (3) anliegt und durch die Verbindungsleitung (2) geführt
ist.
5. Ventilkopf nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Distanzscheibe (33) zwischen
Abschlußteil (20) und der ihr benachbarten, in der Zylinderplatte (30) gehaltenen
Kolbenscheibe (8 bzw. 7).
6. Ventilkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußteil
(19) ein am Saugstutzen (3) vorzugsweise über einen Flansch (36) und Befestigungsschrauben
(37) gehaltener axialer Schraubverschluß (19) ist.
7. Ventilkopf nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung
(2) im Bereich zwischen Saugstutzen (3) und Zylinderplatte (30) durch eine Zentrierhülse
(32) geführt ist.
8. Ventilkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die den
Ventilteller (10) und die Ventilfedern (9) umgebende Buchse (11) über eine Buchse
(14) axial verspannt ist, an der zur axialen Ausrichtung der Saugleitung (4) eine
weitere Buchse (17) anliegt, die über eine beidseitig konisch zulaufende Linsendichtung
(29) an der Verteilerbuchse (1) radial ausgerichtet gehalten ist.
9. Ventilkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß alle Einbauteile
(29, 17, 14, 11, 21) zwischen Verteilerbuchse (1) und Stirnplatte (20) als Panzerbuchsen
ausgeführt sind.
10. Ventilkopf nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderplatte
(30) mit den Kolbenscheiben (7, 8) als Baueinheit ausgebildet ist.